|
|

Eine Weihnachtsbitte an meine
christlichen Brüder und Schwestern -
25.12.2018 - Robert Herbst - Liebe Brüder und
Schwestern, an diesen Weihnachten im Jahr 2018 hört mein
Geständnis, hört meine Bitte:
Ich brauche Hilfe.
Ich brauche Eure Hilfe.
Das Leben vieler Menschen steht auf dem Spiel.
Es ist eine große Bitte.
Es erfordert Mut, Entschlossenheit und Engagement, Liebe und
Güte.
Nach dem Holocaust – dem Höhepunkt von jahrhundertlangem,
christlichem Antisemitismus – hatte mein Volk, das jüdische
Volk, ein großes Bedürfnis nach Sicherheit und einem
Refugium für immer – ein jüdisches Heimatland – und
überzeugte die westliche Welt, es in das Heilige Land zu
versetzen, wo wir unter Heiden – Christen und Muslimen –
eine Minderheit waren. Wir waren historisch machtlos. Wir
waren traumatisiert und verängstigt.
Wir dachten, unsere Sicherheit läge in der Anhäufung von
Macht – militärischer, wirtschaftlicher, finanzieller und
politischer Macht – und in der Säuberung unseres Teils des
Landes von palästinensischen Christen und Muslimen, die seit
Jahrtausenden in dem Land gelebt hatten.
Die Idee eines jüdischen Heimatlandes, wo Juden immer frei
wären, inmitten der anderen Völker des Heiligen Landes zu
leben, wurde schnell zu der eines Jüdischen Staates, der
Juden gegenüber allen anderen Menschen privilegiert. Mein
Volk verabschiedete unzählige Gesetze, die die Palästinenser
in Rechten und Ressourcen diskriminieren. Wir verbannten
Millionen Palästinenser in Flüchtlingslager, wo sie seit
Generationen dahinvegetieren. Wir stellten Millionen
Palästinenser unter militärische Besatzung und Herrschaft.
Wir importierten zehntausende jüdische religiöse
Fundamentalisten, die auf palästinensischem Land siedelten
und meinten, dass unser Volk – das auserwählte Volk – von
Gott gedacht war, über das ganze Heilige Land, vom Fluss bis
zum Meer, zu herrschen.
In der Identifikation mit unseren Unterdrückern wurden wir
selbst Unterdrücker. Wir wurden – militärisch und
wirtschaftlich – die mächtigste Nation im Nahen Osten. Aber
wir haben unsere religiösen, moralischen und ethischen
jüdischen Prinzipien verloren, die von uns verlangen, dass
wir andere nicht unterdrücken, und dass wir den Fremden wie
einen von uns behandeln.
Wir bleiben traumatisiert und verängstigt. Jetzt fürchten
wir, dass die, die wir unterdrückt haben, wünschen könnten
uns das anzutun, was wir ihnen angetan haben. Wir kreisen
sogar noch mehr um uns, haben uns daran gewöhnt zu töten, zu
verstümmeln und andere zu unterdrücken. Wir schlagen den
gewaltsamen palästinensischen Widerstand gegen unsere
Unterdückung mit eiserner Faust nieder. Wir schlagen den
gewaltlosen palästinensischen Widerstand – die Boykott-,
Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) der
palästinensischen Zivilgesellschaft – mit Festnahmen,
Inhaftierung, Deportation, Geheimdienst- und
Hasbaraoperationen (Propaganda) im Ausland, die einen
solchen Widerstand bestrafen und marginalisieren sollen
nieder.
Wir haben unseren Weg verloren. Wir verlieren unsere Kinder,
die mit dem klaren Blick der Jungen die Wahrheit dessen
sehen, was wir getrieben haben, was wir anderen angetan
haben, und was wir uns selbst antun.
Wir brauchen Hilfe.
Wir brauchen Eure Hilfe.
Ihr, die Ihr in der "Einzigartigen Nation" (den USA, Ü.),
dem Land meiner Geburt – einer christlichen Nation –
geholfen habt, diese Unterdückung, die zur Reduzierung der
christlichen Bevölkerung des Landes von 11 auf unter 1%
geführt hat, zu ermöglichen, zu finanzieren und auf andere
Weise zu unterstützen. Darum flehe ich Euch an, wenn Ihr
dieses Jahr Weihnachten feiert und das Neue Jahr und jedes
Neue Jahr in der Zukunft:
Sprecht zu Euren jüdischen Brüdern und Schwestern, nehmt
Euch kein Blatt vor den Mund!
Sprechen wir miteinander, bleiben wir im
Dialog.
Die von Euch, die bereits im Heiligen Land gewesen sind und
die Not der unter Besatzung, Diskriminierung und
Unterdrückung lebenden Palästinenser gesehen haben: sagt
Eure Meinung! Drückt Eure Besorgnis aus, und Eure Opposition
gegenüber unserer Unterdrückung.
Die von Euch, die noch nicht dort waren, aber über die
Lebensbedingungen in der Westbank und im Gazastreifen
gelesen haben, fragt uns.
Fragt uns, wie wir rechtfertigen, was wir dort tun. Nicht
nur der Welt (antun), sondern auch uns selbst.
Fragt uns in interreligiösen Treffen von Klerikern und
ebenso von Laien. Wo immer Ihr auf uns trefft, sagt Eure
Meinung!
Wie ich gesagt habe: es wird Mut erfordern, nicht zu
schweigen aus Angst uns zu kränken oder aus Schuldgefühlen
wegen des christlichen Antisemitismus Eurer Vorfahren. Wir
brauchen Euch und Eure Intervention. Anerkennt unser Trauma
und unsere Angst, aber sagt unserer Macht die Wahrheit.
Sprecht kritisch über das, was wir den Palästinensern antun.
Nicht einmal, nicht zwei Mal, sondern immer, immer wieder.
Stellt Euch gegen das, was wir tun, nicht aus Hass, sondern
aus Liebe. Liebe zur Wahrheit und zu allen unseren
Mitmenschen, Männern, Frauen und Kindern, die es verdienen,
in Freiheit, mit Menschenrechten und in Würde zu leben.
Wie der Jude, dessen Geburt Ihr heute feiert, helft uns
anzuerkennen, dass wir eine Menschheitsfamilie sind, und
dass wir alle die Wahrheit sagen müssen gegenüber der Macht,
wo immer sie Menschen unterdrückt statt sie zu befreien.
Frohe Weihnachten!
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Robert Herbst ist Anwalt für Zivilrrecht. Er war von
2014-2017 Koordinator des Ortsverbands von Jewish Voice for
Peace Westchester/USA. |
Nicht nur zur Weihnachtszeit
 |
Die
PA ist eine Mafia": Familie einer palästinensischen
Frau, die von der PA inhaftiert wurde, protestiert gegen
ihre Verhaftung.
Suha Jbaras und ihre drei Kinder, die an einem Protest im
Westjordanland teilnehmen, um sie zu unterstützen und
zunehmend Druck auf die PA auszuüben, sie freizulassen.
Nach fast zwei Monaten willkürlicher Inhaftierung, brutalen
Verhören, einem Hungerstreik und sexueller Belästigung wird
die 31-jährige Suha Jbara voraussichtlich in den nächsten
zwei Tagen aus der Haft der Palästinensischen Behörde (PA)
entlassen, sagte ihre Familie gegenüber Mondoweiss.
Jbara, eine palästinensische Aktivistin mit amerikanischer
und panamaischer Staatsbürgerschaft, wurde am 3. November
von den Sicherheitskräften der PA wegen der Anschuldigungen
verhaftet, dass sie Geld mit "illegalen Methoden" gesammelt
und verteilt habe, was sie selbst und ihre Familie vehement
bestreiten.
Während ihrer Inhaftierung konnten die PA-Behörden keine
wesentlichen Anklagen gegen Jbara erheben, sagte ihr Vater
Badran Jbara, 56, Mondoweiss gegenüber.
Dennoch wurde die Mutter von drei Kindern in einem Gefängnis
der PA in Jericho festgehalten, das von Rechtsgruppen als
berüchtigt für Folter und Missbrauch bezeichnet wird.
Während ihrer Haft wurde ihr während mehrerer
Verhörsitzungen ein Anwalt verweigert, sie wurde von
sexuellem Übergriff bedroht und erhielt nie eine ordentliche
Gerichtsverhandlung.
Badran Jbara sprach mit Mondoweiss über den "Alptraum", den
seine Tochter und Familie in den letzten zwei Monaten erlebt
haben.
Die Verhaftung und das Verhör - Es war 20 Uhr am 3.
November, und Suha saß mit ihren Kindern, Schwestern und
ihrer Mutter zu Hause im Dorf Turmus Ayya im Ramallah-Gebiet
im zentral besetzten Westjordanland. "Plötzlich umzingelten
und stürmten vier Jeeps mit mehr als 40 bewaffneten
PA-Soldaten das Haus", sagte Badran, der damals in Panama
war, wo er lebt und mehrere Unternehmen besitzt.
Übersetzt mit www.DeepL.com - Mehr in englischer
Sprache >>> |
Startschuss für den Wahlkampf
- 26. Dezember 2018 -
Alexandra Föderl-Schmid
Israel hat indirekt bestätigt, Ziele in Syrien angegriffen
zu haben.
Die Sicherheitslage Israels dürfte den Wahlkampf prägen, der
an diesem Mittwoch offiziell beginnt.
Die Entscheidung zu vorgezogenen Neuwahlen bringt Bewegung
in die israelische Politik.
Russland hat Israel vorgeworfen, bei Angriffen auf Ziele in
Syrien den zivilen Luftverkehr gefährdet zu haben.
"Provokative Handlungen der israelischen Luftwaffe" hätten
eine "unmittelbare Gefahr" für Passagiere zweier Flugzeuge
bei ihrer Landung in Damaskus und Beirut bedeutet,
kritisierte das russische Verteidigungsministerium am
Mittwoch. Die syrische Flugabwehr habe ihre Systeme nicht
mit voller Kapazität eingesetzt, um die Passagierflugzeuge
nicht zu gefährden, sagte ein Sprecher des russischen
Verteidigungsministeriums.
Seinen Angaben zufolge wurden 14 der 16 Geschosse
abgefangen. Die beiden übrigen hätten ein syrisches
Militärdepot getroffen, drei Soldaten seien dort verletzt
worden. Laut einem Bericht des US-Magazins Newsweek soll ein
Flugzeug getroffen worden sein, mit dem Kämpfer der
libanesischen Hisbollah-Miliz nach Iran fliegen wollten,
einige wurden demnach verletzt. Wie fast immer nach
Berichten über Angriffe in Syrien äußerte sich die
israelische Armee nicht, bestätigte aber, ihre Luftabwehr
sei gegen eine in Syrien abgefeuerte Rakete aktiv geworden.
In den vergangenen Wochen hatte sich Israel in Syrien nach
dem Abschuss eines russischen Militärjets zurückgehalten.
Beim Angriff nahe Damaskus sollen Waffendepots von Iran und
Hisbollah getroffen worden sein
Premier Benjamin Netanjahu, der auch Verteidigungsminister
ist, bestätigte am Mittwoch jedoch indirekt die Angriffe in
Syrien: Israel werde eine Ausbreitung Irans in der Region
nicht zulassen. "Wir nehmen aggressiv und mit Macht
Handlungen dagegen vor, auch in diesen Tagen." >>> |

Ein Foto Garmis von Yoav Eshel.
|
Pressemitteilung 25.12.2018 -
Nachdem Hillel Garmi (18) 107
Tage im Militärgefängnis festgehalten worden war, wurde er
jetzt entlassen
Gestern beschloss das Komitee für Gewissensfragen des IDF (IDF’s
Consience Committee), den Kriegsdienstverweigerer Hillel
Garmi aus Yodfat in Nordisrael vom Militärdienst zu
befreien. Garmi war einer der Initiatoren des Offenen
Briefes der Schüler der Sekundarschulen. Nach sieben
Verurteilungen seit seinem ersten Erscheinen im
Einberufungszentrum im Juli diesen Jahres, als er zum ersten
Mal den Militärdienst verweigerte, wurde er nun entlassen.
Bei seiner Entlassung sagte Garmi: „In den fünf Monaten,
in denen ich im Gefängnis war, habe ich mich dem Kampf gegen
Besetzung und Belagerung und den fünf Millionen
Palästinensern gewidmet, die faktisch von der israelischen
Regierung regiert werden, die aber nicht die Möglichkeit
haben, diese zu wählen.“
Garmi fügte hinzu: „In all den Tagen und Nächten, die ich
im Gefängnis war, habe ich versucht, mir das Leiden der
Palästinenser vorzustellen, die im Gazastreifen die
anhaltende Belagerung erleiden. Sie leiden unter Mangel an
Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medizin. Ebenso habe ich
mir das Leiden der Palästinenser im besetzten Westjordanland
vorzustellen versucht, die unter Landraub, Straßensperren,
willkürlichen Haussuchungen und Verhaftungen zu leiden
haben. Einige haben mir gesagt, dass meine Verweigerung
bedeute, ich würde mich vor der Verantwortung für die
Sicherheit der Bürger Israels drücken, aber ich glaube im
Gegenteil, dass ich mit meinem Handeln Verantwortung für
alle die übernehme, die durch mein Handeln betroffen sind –
sowohl Israelis als auch Palästinenser -, indem ich mich
nicht am Teufelskreis der Gewalt beteilige und keinem von
ihnen schade und indem ich andere überzeuge, dass sie ebenso
handeln sollen wie ich.“
Als Garmi ins Gefängnis eingeliefert wurde, sagte er, seine
Entscheidung, den Militärdienst zu verweigern, sei durch die
Aktionen des gazanischen Organisators des Großen Marsches
der Rückkehr Ahmed Abu-Ratima angeregt worden sei und
Abu-Ratima habe ihm geschrieben, dass er sein, Garmis,
Handeln unterstütze.
Kriegsdienstverweigerer Adam Rafaelov (18) aus Kiryat
Motzkin ist seit 97 Tagen dafür im Gefängnis, dass er sich
geweigert hat, in die Armee einzutreten.
Garmi und Rafaelov werden von Mesarvot begleitet.
Mesarvot ist ein politisches Netzwerk für
Militärdienstverweigerung. Das Netzwerk schreibt Briefe und
bringt Gruppen von Militärdienstverweigerern der letzten
Jahre zusammen. Es unterstützt Kriegsdienstverweigerer, die
nicht in die Besatzungsarmee eintreten wollen, und erkennt
bewusst die Gender-Aspekte an, die die Zwangsrekrutierung in
die israelische Gesellschaft einbringt. Das Netzwerk
arbeitet mit der Bewegung Jesch Gwul („es gibt eine
Grenze“, „es ist genug“) zusammen.
Dror Mizrahi - Media | Strategy | PR - TEL AVIV-JAFFA,
ISRAEL |
Solarenergieprojekt "Sun Box"
- Ein Licht für Gaza - Eine junge palästinensische Powerfrau
sorgt für einen Energieschub. Ihr Ziel: Sonnenkollektoren
für arme Familien erschwinglich zu machen. Ihr Motto:
unabhängig werden, auch im Kopf. Aus Gaza informiert Inge
Günther.
Die Hühner auf dem Flachdach sind in heller Aufregung. Mit
flatternden Flügeln inspiziert das Federvieh die beiden
silberblau glänzenden Solarpanels, die die Arbeiter gerade
für eine Verschnaufpause abgestellt haben. Inmitten des
Gackerns verfolgen die Zuschauer andächtig, wie die Männer
die Sonnenkollektoren auf die höchste Stelle bugsieren und
die Halterung fest bohren.
Auf diesen Tag hin haben sie gespart, die Bewohner des
halbfertigen, zweistöckigen Gebäudes in Mograka, einem
ärmlichen Dorf südlich von Gaza-City. Die Aussicht, von nun
an selber Elektrizität produzieren zu können, statt Abende
lang im Dunkeln zu sitzen, weckt Glücksgefühle. "Jetzt
können wir unsere Schulaufgaben erledigen, wann immer wir
wollen", freut sich die elfjährige Rinat. Ihr Großvater
lacht. "Hauptsache, es wird nicht die ganze Zeit Fernsehen
geschaut."
Solarenergie für einkommensschwache Familien
Nur noch die Batterien anschließen und mit dem
Einspeisegerät verbinden. Den Rest erledigt die Sonne. Auch
Majd Mashharawi tankt in diesem Moment auf, der sie für
manchen Rückschlag entschädigt. Sie ist die Chefin des
ambitionierten Projekts, Sonnenenergie für
einkommensschwache Familien in Gaza erschwinglich zu machen.
"Sun Box" nennt sich das Unternehmen, das sie vor einem Jahr
gegründet hat. Damals ahnte sie nicht, welcher Kraftakt das
werden sollte. Ihre Idee war ja eigentlich unschlagbar. Gaza
hat von allem zu wenig, die Stromversorgung ist das reinste
Desaster, nur Sonne gibt es in dem palästinensischen
Küstenstreifen mehr als genug, an mindestens 300 fast
wolkenlosen Tagen im Jahr.
Der notorischen Stromkrise in Gaza wirksam begegnen: Die
25-jährige Unternehmerin Mashharawi macht mit ihrem Projekt
"Sun Box" die Solarenergie auch für arme Familien
erschwinglich. Schon jetzt versorgt "Sun Box" einige hundert
Haushalte mit Strom in dem Elendsstreifen, wo die
Elektrizitätsversorgung sonst nur stundenweise funktioniert.
Mashharawi ist erst 25 Jahre alt, eine Powerfrau mit
Kopftuch. "Ich halte nichts von NGOs", sagt sie
selbstbewusst. "Meine Projekte sind profitorientiert."
Klingt gut, aber nach einem Vorsatz für die Zukunft. Vorerst
springt für sie und ihr sechsköpfiges Team allenfalls ein
karger Minimallohn raus. Das angebotene Solarsystem ist mit
350 US-Dollar so knapp wie möglich kalkuliert, weit unter
dem üblichen Marktpreis.
Licht nach Gaza bringen - Bezahlbar ist es für ihre Klientel
eh nur dank der Zuschüsse aus einer Crowdfunding-Kampagne,
über die im Frühherbst rund 60.000 US-Dollar zusammenkamen.
521 Spender aus >>> |
Protestschreiben gegen die
gemeinsame Erklärung der Delegation DIE LINKE im EP zur
GUE/NGL-Veranstaltung „Boycott, divestment, and sanctions:
achievements and challenges“ - 22. Dezember 2018
Am 4. Dezember 2018 lud die GUE/NGL-Fraktion (Konföderale
Fraktion der Vereinten Europäischen Linken/Nordische Grüne
Linke) im Europaparlament zu einer Veranstaltung über
„Boycott, divestment, and sanctions to Israel: achievements
and challenges“ ein In einer gemeinsamen Erklärung tat die
Delegation DIE LINKE im EP ihre Ablehnung gegen diese
Veranstaltung kund und versäumte es dabei nicht, tief in die
Verleumdungskiste zu greifen.
Dagegen wandten sich nun Genossinen und Genossen und sandten
nachfolgendes Protestschreiben sowohl an die Fraktion der
Partei DIE LINKE im EU-Parlament als auch an den
Parteivorstand, an den Bundesausschuss und an ausgewählte
Mitglieder der Fraktion:
Wir protestieren gegen eure beschämende Erklärung anlässlich
der GUE/NGL-Veranstaltung „Boycott, divestment, and
sanctions: achievements and challenges“ im EU-Parlament am
4. Dezember 2018.
Eure Verleumdung der BDS-Kampagne betreffend erklären wir:
1. Die BDS-Kampagne, die gegenwärtig in Großbritannien und
den USA zunehmende Unterstützung von unten, gleichzeitig
zunehmende Kriminalisierung von oben erfährt, ist eine auf
Gewaltlosigkeit setzende Menschenrechtskampagne, deren
Argumente ausschließlich auf dem GELTENDEN internationalen
Recht, den Bürger- und Menschenrechten sowie den auch von
Israel anerkannten UN-Resolutionen basieren. Die Behauptung,
dass diese Argumente antisemitisch seien, ist absurd.
2. Ebenso absurd ist eure Behauptung, dass die Methoden oder
die mit den Aktivitäten der BDS-Kampagne verbundenen
Organisationen antisemitisch seien. Wenn das ein
ernstzunehmendes Problem wäre – würden sich sicher keine
jüdischen Personen und Organisationen an der BDS-Kampagne
beteiligen, wie das bekanntlich international der Fall ist.
Tatsache ist, dass mehr als 40 jüdische Organisationen
weltweit für BDS eintreten und sich gegen die Gleichsetzung
wehren, Kritik an der Politik Israels sei Antisemitismus.
Auch die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano, die Mitglied
im Auschwitz-Orchester war, unterstützt BDS:
Die mehr als 170 palästinensischen Organisationen aus den
besetzten Gebieten, Israel und dem Ausland, die den Aufruf
zu BDS unterstützen, darunter große Gewerkschaften, Kirchen,
Gefangenenorganisationen, künstlerische und kulturelle
Zentren, vereinigen sich um 3 klare Forderungen des
antikolonialen Kampfes von Palästinenser*innen und linken
Juden in Israel: erstens Freiheit für die Bewohner der
besetzten Gebiete, zweitens Gleichheit für die
palästinensischen Bürger*innen Israels und drittens
Gerechtigkeit für die palästinensischen Flüchtlinge
außerhalb des Landes- einschließlich des Rechts auf Rückkehr
in ihre Heimat.
Die BDS-Kampagne lehnt es ab, sich auf eine Zwei- oder
Ein-Staat-Lösung festzulegen, denn sie wird von
Anhängerinnen beider Optionen gestützt und das grundlegende
Problem besteht ihrer Ansicht nach nicht darin, bereits
heute zu entscheiden, welche Art von Regelung einst die
gegenwärtige Ein-Staat-Realität ersetzen soll, sondern jetzt
Druck auf Israel zu entfalten, um ein Umsteuern im Sinne der
drei Forderungen in Gang zu setzen.
3. Eure Behauptung, dass die BDS-Kampagne das „Existenzrecht
Israels“ infrage stelle, ist falsch und verleumderisch.
Widerstand und Kritik an der völkerrechtswidrigen Besatzung
zielt nicht auf die Delegitimierung oder Beseitigung des
Staates Israel, sondern auf seine rechtsextreme Regierung
und deren Politik, wie Norman Paech im „Palästina Journal
1/2019 schreibt.
Unsere Haltung als linke InternationalistInnen ist
demzufolge: Für uns hat das Völkerrecht
Gültigkeit, nicht nur als „allgemeines Bekenntnis“ und
„unverbindliches Gerede“ (Norman Paech, 5.8.2018, Erklärung
des Bundesarbeitskreises Gerechter Frieden Nahost zu den
Aktionen der Linksfraktion anlässlich des 70. Jahrestages
der Gründung des Staates Israel) sondern eben auch in der
explizit und einzig vorgesehenen Form seiner Durchsetzung:
nämlich als legitime völkerrechtlich verbindliche
Sanktionen. Ein anderes Druckmittel sieht das Völkerrecht
gar nicht vor. Insofern verlangen wir zwar nicht aktive
Unterstützung von BDS, aber wir betonen das Recht auf BDS.
Wir verweisen darauf, dass 2016 mehr als 30 Mitglieder des
EU-Parlaments Federica Mogherini, EU High Representative for
Foreign Affairs, in einem Brief aufriefen, die
Meinungsfreiheit in Bezug auf die palästinensische geführte
BDS-Bewegung zu gewährleisten. Frederica Mogherini, die Hohe
Vertreterin der EU, bestätigt das Recht auf BDS.
Palästinenser*innen haben moralisch, politisch und
juristisch das Recht auf BDS. Sie haben das Recht, von der
Welt, vom Westen, von der EU und der Bundesregierung
eindeutige Schritte der Distanzierung, für ein Ende der
großzügigen Subventionierung und Investitionen in die
Apartheid und die Besatzung zu fordern. Der Kampf gegen die
BDS-Kampagne und die zunehmende Kriminalisierung der
Unterstützer*innen und Befürworter*innen, hier konkret von
eurer Seite des BDS-Mitbegründers Omar Barghouti, ist
unvereinbar mit dem Antifaschismus und dem Kampf gegen
Rassismus in allen seinen Formen, inklusive dem in
Deutschland unbedingt nötigen Kampf gegen Neo-Faschismus und
Antisemitismus. Diese Abwehr gegen BDS dient nicht der
Förderung von Demokratie und Menschenrechten, sondern nutzt
direkt der Stabilisierung und Aufrechterhaltung des
barbarischen Status Quo unter fortlaufender Besatzung,
Blockade, Annexion und ethnischer Säuberung. Es bedarf wohl
keines Hinweises darauf, dass diese Verleumdung und
Kriminalisierung einer Besatzungskritik die Einschränkung
eines demokratischen Grundrechts in Deutschland bedeutet,
welches wir LINKEN, als Lehre aus dem Faschismus doch
eigentlich hochhalten sollten, anstatt seine Demolierung
ausgerechnet mit Hinweis auf den Holocaust zu tolerieren,
oder, wie im Falle eurer Erklärung, sogar aktiv
voranzutreiben.
Man kann die Veranstaltung im Netz anschauen. Nichts, aber
auch gar nichts an der gesamten Veranstaltung im Allgemeinen
und am Redebeitrag Barghoutis bestätigt auch nur ansatzweise
eure Erklärung.
Von der Fraktion der Partei DIE LINKE im EU-Parlament
– erwarten wir, dass sich eure Entscheidungen auf
Fakten und Vernunft stützen, nicht auf Fake News und
Verleumdung
– erwarten wir, dass ihr euch mit den
Marginalisierten, Unterdrückten und Entrechteten
solidarisiert, gleich ob in Deutschland oder in Palästina
– erwarten wir, dass sich die Partei Die LINKE in
Israel/Palästina mit den Palästinenser*innen und linken
Jüd*innen solidarisiert, die – gleich ob in Palästina,
Israel oder hier in Deutschland – gemeinsam kämpfen gegen
die seit mehr als einem halben Jahrhundert andauernde
Vertreibung und Entrechtung der Palästinenser*innen durch
den israelischen Staat, sowie gegen eine Militärbesatzung,
die systematisch Menschenrechtsverletzungen begeht und sich
flagranter Verstöße gegen das Völkerrecht schuldig macht,
wie Resolution 2334 des UN-Sicherheitsrats vom 23. Dezember
2016 feststellte.
Die Untersuchungen der UNO-Sonderberichterstatter, die
wöchentlichen Berichte des „United Nations Office for the
Coordination of Humanitarian Affairs“ (OCHA) präsentieren
eine Fülle deprimierender Zeugnisse, die das tägliche
Verbrechen der Apartheid in den besetzten Gebieten, ob in
Ost-Jerusalem, im Westjordanland oder in Gaza dokumentieren.
Die Annexion ist in vollem Gange. Das alles ist euch
bekannt!
Wir erwarten von euch:
– dass Ihr in der EU gemeinsam mit den anderen linken
Parteien für die Anerkennung und Verwirklichung des Rechtes
auf Selbstbestimmung des palästinensischen Volkes eintretet,
sowie für all die Bürger- und Menschen-Rechte, die den
Palästinenser*innen gemäß dem Völkerrecht zustehen,
– dass Ihr euch von allen Kampagnen fernhaltet, die darauf
abzielen, die Verwirklichung dieser Grundrechte außer Kraft
zu setzen,
– dass ihr erkennt, dass der Antisemitismusvorwurf als
„Herrschaftsinstrument“ benutzt wird, um jegliche
Auseinandersetzung mit israelischen
Menschenrechtsverletzungen und Völkerrechtsverstößen zu
delegitimieren und zu diskreditieren,
– dass Ihr euch nicht an Kampagnen beteiligt, die darauf
abzielen, Mitglieder und Wähler der LINKEN, die sich für die
Rechte der Palästinenser einsetzen, zu stigmatisieren und zu
kriminalisieren,
– dass Ihr uns erklärt, für welche Sanktionen Ihr euch im
Rahmen eurer Abgeordnetentätigkeit in der EU einsetzen
werdet, um die von euch – laut eurer Erklärung – präferierte
Zwei-Staaten-Lösung in Palästina zu realisieren, die von
Israel bekanntlich mit allen Mitteln bekämpft, unterminiert
und verunmöglicht wird.
Nur durch eindeutige praktische Schritte können die vielen
Besatzungsgegner*innen in Israel und den besetzten Gebieten
wirkungsvoll unterstützt und kann internationalem Recht
Geltung verschafft werden. Als mit Abstand größtem
Handelspartner Israels kommt der EU eine besondere
Verantwortung zu. Die Aussetzung des Assoziierungsabkommens
zwischen Israel und der EU wäre ein klares Signal an die
israelische Regierung, dass die EU weitere
Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das
Völkerrecht nicht länger hinnimmt.
Dafür setzen wir uns nachdrücklich ein, denn wir sind
überzeugt: Nur eine kämpferische und solidarische Partei DIE
LINKE. kann ihrer internationalistischen Verantwortung
gerecht werden.
Nachtrag
Bitte erinnert euch an den 5. Kongress der Europäischen
Linken im Dezember 2016. Dort hat die Europäische Linke
unter aktiver Beteiligung der deutschen LINKEN. ein
eindeutiges Zeichen gesetzt, als sie auf „die Aussetzung des
EU-Assoziierungsabkommens mit Israel, einschließlich des
bevorzugten Handelsabkommens” drang. DIE LINKE. hat diese
Forderung 2017 auf Landesparteitagen in NRW und
Niedersachsen beschlossen und bestätigt.
https://www.antikapitalistische-linke.de/?p=2597
die Unterzeichner >>> |
Liebe
Spenderinnen und Spender, liebe Freundinnen und Freunde!
Der Winter und damit die Weihnachtstage scheinen nun doch
kommen zu wollen. Damit ist es wieder Zeit für unseren
Weihnachtsrundbrief,
mit dem wir Sie über unsere Arbeit auf dem Laufenden halten
wollen.
Ende letzten Jahres haben wir den Gesamtspendenbetrag von 3
Millionen Euro erreicht, den wir unseren Partnern für die
verschiedensten Projekte in den zurückliegenden 22 Jahren
haben zukommen lassen.
Das erfüllt uns mit Stolz, aber vor allem mit Dankbarkeit
gegenüber den vielen UnterstützerInnen, die unsere Arbeit
über all die Jahre begleitet und gefördert haben. Ohne Ihre
Treue und Großzügigkeit wäre das niemals möglich gewesen.
Dafür möchten wir Ihnen auch im Namen unserer Partner von
The National Institution of Social Care and Vocational
Training (NISCVT) von ganzem Herzen danken!
Wie in jedem Rundbrief müssen wir auch diesmal unseren Dank
mit einer erneuten Bitte an Ihre Unterstützungsbereitschaft
verbinden. Wie Sie wissen, haben die USA in diesem Jahr ihre
Mittel für die UN-Hilfsorganisation UNRWA um 300 Mill. $ auf
60 Mill. $ reduziert.
Ein krasser
Engpass blieb bisher nur deshalb aus, weil u.a. die
Golfstaaten und Europa ihre Zuschüsse erheblich erhöht
haben. Die von UNRWA bereits für April angekündigten
Streichungen im Bildungs- und medizinischen Bereich ließen
sich daher vermeiden.
Es ist aber
völlig ungewiss, wie es im nächsten Jahr weitergehen wird.
Umso wichtiger ist es, die Arbeit unserer Partner weiter
nach Kräften zu unterstützen, die mit ihren medizinischen,
Bildungs- und Freizeitangeboten die gravierendsten Lücken
zum schließen versuchen. Bitte helfen Sie uns wieder dabei!
Wir wünschen allen eine besinnliche, neue Kraft schenkende
Weihnachtszeit, auf dass im Neuen Jahr eine friedlichere und
gerechtere Zeit für die Menschen anbreche! Ingrid
Rumpf, für den Vorstand
Neues
Patenprojekt für ältere Menschen - Auch wenn
weiterhin die Patenschaften für Kinder bei uns im
Vordergrund stehen, haben wir angesichts der
gesellschaftlichen Entwicklung im Libanon und auf Bitten
unserer Partner bei unserer letzten Mitgliederversammlung
beschlossen, ein Patenprojekt zugunsten älterer Menschen
anzubieten.
Tatsächlich
kommt es auch im arabischen Raum immer häufiger vor, dass
der familiäre Zusammenhalt gestört ist, sei es, weil viele
Kinder ins Ausland gehen, sei es, weil auch dort die
Individualisierung voranschreitet und damit die familiäre
Verantwortung nachlässt. Immer mehr Menschen über 60 Jahre
sind auf sich allein gestellt und ohne jede familiäre oder
nachbarschaftliche Fürsorge.
Diesen Menschen möchte NISCVT durch aufsuchende
Sozialarbeit, medizinische Checkups, verschiedene
Freizeitangebote und materielle Unterstützung (Hygiene- und
Lebensmittelpakete, kostenlose gemeinsame Mahlzeiten) Hilfe
im Alltag anbieten, ihre Einsamkeit verringern und sie zu
nachbarschaftlicher Teilhabe ermutigen. Mit einem
monatlichen Beitrag von 20€ können PatInnen diese Arbeit
unterstützen. Möglich ist auch ein brieflicher Austausch und
über Vereinsreisen Begegnungen. Wer Interesse hat, melde
sich bitte bei Lise El-Abd (Tel.:
07042/24575, lelabd@lib-hilfe.de). Alte Menschen im
Flüchtlingslager Bourj al-Schemali im Südlibanon
(Foto-Projekt für palästinensische Jugendliche) |
26. 12. 2018 |
 |
Weihnachten in Bethlehem:
Kontrolle der Erzählung durch Tourismus - Das
israelische Monopol auf die Tourismusbranche trägt direkt
zur Normalisierung der Besatzung bei. - Megan Giovannetti
Bethlehem, besetzte Westbank - Die Stadt Bethlehem ist auf
die Weihnachtszeit vorbereitet. Ein Lichtnetz zieht sich von
Gebäude zu Gebäude und bildet einen Baldachin über dem
berühmten Manger Square der Stadt. In der Mitte des Platzes
befindet sich ein geschmückter Weihnachtsbaum mit einer
lebensgroßen Krippe. Touristen- und Pilgergruppen gehen in
die Geburtskirche hinein und wieder heraus, um den
vergoldeten Stern zu sehen, der die Stelle markiert, an der
Jesus geboren wurde.
Palästinensische Fremdenführer sitzen an der Ecke des
Platzes und trinken Kaffee, während einige um den Eingang
der Kirche wandern. Da eine Mehrheit der Touristen in großen
Gruppen von israelischen Reiseveranstaltern organisiert
wird, suchen diese lokalen Führer stattdessen individuelle
Touristen, die sie in ihrer Heimatstadt zeigen.
"Warum geben sie den Israelis die Erlaubnis, Touren in
Bethlehem zu machen?" Matheos Alkassis, ein lizenzierter
Reiseleiter aus Bethlehem, fragte nachdrücklich. "Lassen Sie
uns die Erlaubnis geben, in Israel zu führen ."
Alkassis studierte vier Jahre lang die historischen Stätten
des Heiligen Landes, legte eine mündliche und schriftliche
Prüfung ab und erhielt vom palästinensischen Ministerium für
Tourismus und Antike eine Führerscheinlizenz für Palästina
Diese Lizenz ist jedoch praktisch nutzlos, es sei denn, die
israelische Regierung erlaubt Alkassis und den rund 250
anderen Guides, die derzeit auf einer zwölfjährigen
Warteliste stehen, die Einreise nach Israel. Oder zumindest,
um ihnen zu erlauben, Touristen innerhalb ihrer eigenen
kontrollierten Gebiete zu führen.
Seit der Gründung des Staates und der Unterzeichnung der
Waffenstillstandslinie im Jahr 1949 kontrolliert Israel mehr
als 70 Prozent von Palästina.
Aber seit der Besetzung der Westbank , des Gazastreifens und
Ost-Jerusalems nach dem arabisch-israelischen Krieg von 1967
und der fortgesetzten Ausdehnung der Siedlungen und des
Militärrechts in der Westbank hat die Palästinensische
Autonomiebehörde tatsächlich Kontrolle über etwa 18 Prozent
der Westbank. bekannt als Area A.
Bethlehem ist eine palästinensische Stadt in Region A. Aber
die Tourismusindustrie in Bethlehem ist ein weiteres
Schlachtfeld zwischen Palästinensern und Israelis, das die
Erzählung rund um die Besatzung kontrolliert.
Unter der israelischen Besatzung kämpfen die Palästinenser
um Gehör. Alkassis ist zwar die perfekte Gelegenheit, um den
Menschen ihre Realität zu zeigen, sagt jedoch, dass
palästinensische Reiseleiter sich nicht als "Palästinenser"
bezeichnen, ein Akt der Selbstzensur, der dazu beiträgt, von
israelischen Reiseveranstaltern unter Vertrag genommen zu
werden.
Palästinensische Realität verstecken - "Palästinenser
haben keine Kontrolle über die Grenzen", sagt Baha Hilu, ein
palästinensischer Reiseführer in Bethlehem. "Wir sind nur
auf der Empfängerseite des israelischen Tourismus."
Seit 2006 führt Hilu im Bethlehem-Gebiet so genannte
politische Reisen durch. Sein Ziel ist es, die Situation der
Palästinenser genauer zu beschreiben.
Hilu zeigt Reisenden das tägliche Leben der Palästinenser,
indem sie sie unter anderem durch das Aida-Flüchtlingslager
zur Trennmauer und zur Olivenernte führen.
"Israels Idee des Tourismus ist nur die Vermarktung des
Staates Israel", erklärte Hilu. "Es ist ein politisches
Werkzeug." Und Bethlehem wird nicht als Teil Palästinas
vermarktet, sagt Hilu. Für den Staat Israel und seine
Besucher ist Bethlehem nur ein weiteres Ziel in Israel.
Hilu bestätigte, dass er sich als Reiseleiter vermeidet,
sich als Palästinenser zu bezeichnen - oder "The P-Word"
verwenden, wie er es scherzhaft erwähnte. Es gab unzählige
Fälle, an die sich die Reiseleiter erinnerten, bei denen
Palästinenser von Unternehmen gefeuert oder gemieden wurden,
wenn sie "P-Word" benutzt hätten.
"Wir können nichts sagen", sagt Hisman Khemayes, ein anderer
Reiseleiter aus Bethlehem. "Bethlehem steht unter ihrer
Kontrolle."
"Jede Seite hat
zwei Geschichten", fuhr Khemayes fort. "Sie wollen, dass die
Leute die israelische Geschichte hören und die frühere
Geschichte[Palästinas] vergessen."
Al Jazeera wandte sich an das israelische
Tourismusministerium, um einen Kommentar zu erhalten, hat
aber keine Gegenreaktion erhalten.
Zusammenarbeit und Normalisierung - Tatsächlich hat
Israel ein Monopol im Tourismusbereich, erklärte Hilu.
Palästinenser wie die Wanderführer außerhalb der
Krippenkirche sind in der Regel davon ausgeschlossen. Es
gibt jedoch einige wenige palästinensische Begünstigte auf
dem Weg.
"Um vom israelischen Tourismus zu profitieren, muss man sich
auf eine Art und Weise verhalten, die keine Herausforderung
darstellt", sagt Hilu. Aus diesem Grund werden Sie häufig
Davidstern-Schlüsselketten, geformte Menorahs oder sogar
"Ich [Herz] Israel" -T-Shirts in einigen Souvenirläden
sehen.
"Ich habe muslimische Andenken, christliche Andenken,
jüdische Andenken", sagt Issa Almashash, Inhaber von Issa
Souvenirs. "Sie leben alle friedlich in meinem Laden."
Issa Souvenirs befinden sich in der Geburtsstraße, einer
großen Straße, die durch Bethlehem führt und zum Manger
Square führt.
In der Nähe der Geburtskirche in der Altstadt sind die
kleinen Geschäfte eng zusammengepackt. Die Geschäfte in
diesen Straßen sind groß und sichtbar reich. Die Geschäfte
in der Krippenstraße haben auch einen ähnlich großen
Charterbus mit hebräischer Schrift auf der vorgelagerten
Seite.
Auf die Frage, ob er Geschäfte mit israelischen
Reiseveranstaltern habe, antwortete Almashash: "Jeder macht
es, es ist geschäftlich. Jeder Laden in dieser Straße macht
das gleiche."
Neben der Übernahme des Familienunternehmens im Jahr 1991
erbte Almashash auch Kontakte zu israelischen
Reiseveranstaltern. Er behauptete, dass 95 Prozent der
Touristen, die in sein Geschäft kommen, von einem
israelischen Unternehmen zu ihm gebracht werden.
Kampf um
Sichtbarkeit - Ein Marketing-Vertreter des
palästinensischen Tourismusministeriums, der anonym bleiben
wollte, sagte Al Jazeera, dass die Verbreitung israelischer
Reiseveranstalter für sie ein großes Problem sei.
Hauptsächlich, weil das Ministerium praktisch keine
Kontrolle über die Auftragsabkommen zwischen wohlhabenden
Palästinensern und israelischen Unternehmen hat, aber sie
haben auch keine Kontrolle darüber, was Touristen sehen oder
wo sie bleiben.
Die Zeit der Touristen sei "auf die Kirche und den
Souvenirladen aufgeteilt", erklärte der Vertreter. Die
israelischen Reiseleiter kontrollieren nicht nur, was gesagt
wird, sie beschränken auch die Möglichkeiten für Touristen,
mit Einheimischen und der palästinensischen Stadt im
Allgemeinen zu interagieren.
Wenn nicht bereits an mehreren Tagen, eine organisierte
Tour, bei der alles eng für Sie geplant ist, sind andere für
den einzelnen Reisenden ausgeschriebene Touren normalerweise
nur Halbtagestouren.
Und "wenn Leute zu israelischen Reiseagenturen kommen," fuhr
der Ministerpräsident fort, "schlafen sie in Jerusalem ."
" Israels Idee des Tourismus ist nur die Vermarktung des
Staates Israel", sagte Hilu [Megan Giovannetti / Al
Jazeera].
In einem 2017 veröffentlichten Bericht des palästinensischen
Tourismusministeriums wird detailliert beschrieben, wie das
israelische Tourismusmonopol direkt zur Normalisierung der
Besatzung beiträgt.
In dem Bericht heißt es, dass täglich bis zu 3.500 Menschen
die Krippenkirche besuchen, während in Bethlehem weniger als
2.000 über Nacht bleiben, obwohl in der gesamten Provinz
3.900 Hotelbetten registriert sind.
Palästinenser feiern orthodoxe Weihnachten inmitten von
Protesten gegen Landabkommen (2:37)
Und wenn sie über Nacht bleiben, " bleiben die Leute im
Hotel und gehen nicht herum", sagt Hilu.
Dies ist für die Vermarktung Israels von strategischer
Bedeutung, erklärt Hilu. Wenn Menschen sich nicht mit
Palästinensern beschäftigen, werden sie niemals wissen, wie
ihre Realität ist. Das gilt sowohl für Touristen als auch
für Israelis, fuhr er fort.
"Der Hauptgrund, warum sie die Mauer errichteten und rote
Schilder aufhielten, die israelische Bürger aufforderten,
nicht einzureisen, ist, die Menschen daran zu hindern, sich
zu sehen [und] sich gegenseitig zu verstehen", erklärte
Khmayes sachlich.
Nach zwei Tassen Kaffee und einer Packung Zigaretten auf dem
Dach des Singer Cafe in Beit Sahour - Ausgangspunkt seiner
politischen Touren und ein wunderbarer Ort, den die meisten
Besucher nicht zu sehen bekommen - schließt Hilu: "Das
Verständnis der Palästinenser kommt nicht von den
Palästinensern selbst. " "Wir werden von der israelischen
Propagandamaschine vertreten."
Übersetzt mit deepl
Quelle |
Weihnachten unter Besatzung
- Die israelische Besatzung zielt darauf ab, das Leben der
Palästinenser unmöglich zu machen. In Bethlehem begehen die
Menschen trotzdem die Feiertage - Wiebke Diehl
Die Mehrheit der Palästinenser kennt ein Leben ohne
Besatzung nicht mehr. Dies gilt insbesondere für Kinder, auf
die trotz der Alltäglichkeit von Gewalt Nachrichten von
schwerverletzten oder gar getöteten Schulkameraden ganz
besonders schockierend und traumatisierend wirken. Erlebte
Angriffe oder Verhaftungen hinterlassen bleibende Spuren. In
israelischen Gefängnissen sitzen aktuell laut der
palästinensischen NGO für die Unterstützung politischer
Gefangener, Addameer, 230 Kinder, 41 von ihnen sind jünger
als 16 Jahre.
Auch in diesem Jahr pilgern Zehntausende Touristen nach
Bethlehem, um dort Weihnachten zu feiern. Die Stadt ist seit
Wochen geschmückt und auch die einheimische Bevölkerung,
Christen wie Muslime, die ebenfalls an den Festivitäten
teilhaben, hat sich vorbereitet. Für die Stadt, die mit dem
Weltkulturerbe Geburtskirche eine der bedeutendsten Stätten
des Christentums beherbergt, sollte der Tourismus eigentlich
eine wichtige Geldquelle sein. Trotzdem weist Bethlehem eine
Arbeitslosenquote von fast 25 Prozent auf, die Folgen der
israelischen Besatzung, die inzwischen in ihrem 52. Jahr
ist, sind allgegenwärtig, auch an Weihnachten.
18 israelische Siedlungen mit 180.000 Siedlern umschließen
die Stadt und schneiden sie vom Rest der Westbank und von
Jerusalem ab. Immer wieder kommt es zu gewaltsamen
Übergriffen durch Soldaten und Siedler, die
völkerrechtswidrig, aber mit Unterstützung aller
israelischen Regierungen auf besetztem Land gebaut haben.
Bestraft werden die Täter in den seltensten Fällen: Mehr als
90 Prozent der von Palästinensern in den vergangenen Jahren
eingelegten Beschwerden über Siedlergewalt wurden ohne
Anklage abgewiesen. >>> |
Frühere Tage finden sie im chronologischen Archiv >>>
|
|
|
Weg für vorzeitige Wahl in Israel frei
>>>
Report- Settler Attacks Increased by 60%
in 2018 >>>
Israel uses online blackmail to recruit
collaborators >>>
Israel at 70: 'Why I have to tell the
story of the Palestinian struggle to
return home' >>>
Inside Banksy's The Walled Off Hotel in
Bethlehem >>>
Juden in der Schweiz - Israel lockt die
Jungen >>>
Israeli Soldiers Demolish A Car Repair
Facility Near Nablus >>>
Army Abducts Three Palestinians,
Including Two Children, In Jerusalem
>>>
VIDEO- Kairos Palestine Assures that
“Christian Palestinians are also
Palestinians" >>>
26. 12. 2018
Mahmoud Abbas and the veneer of
democracy >>>
Christmas message from Bethlehem’s
mayor- "We are staying in the Holy Land
and resisting the occupation" >>>
PCHR Strongly Condemns Israeli Knesset’s
Approval of the first preliminary
reading of Bill to expel families of
Palestinians involved in attacks
>>>
Thousands Gather in Bethlehem for
Christmas (VIDEO) >>>
Illegal Colonists Cut 200 Olive Saplings
Near Hebron >>>
Israel kills teen, disabled man in Gaza
protests >>>
A ‘stubborn’ Gaza photographer narrowly
escapes killing but vows to return to
fence next week >>>
Illegal Settlers Erect Caravan in
Bethlehem >>>
Israel's upcoming elections will have
plenty of surprises in store >>>
Israeli forces suppress 21st Gaza naval
march, injure 27 Palestinians >>>
25. 12. 2018
Abbas will mit Wahlen einen
Hamas-Nachfolger verhindern >>>
Reise nach Bethlehem Jesus’ Geburtsstadt
ist eine zerrissene Stadt >>>
Tausende versammeln sich in Bethlehem zu
Weihnachtsfeiern. >>>
Christen aus dem Gazastreifen werden an
der Reise nach Bethlehem gehindert
>>>
Christmas festivities begin in West Bank
city of Bethlehem - Palestinians
>>>
Israeli Forces Injure Dozens of
Palestinians at Gaza Protest >>>
Leftist Factions Unite to Form The
Palestinian National Democratic Assembly
>>>
24. 12. 2018
Netanyahus Regierung in der Krise-
Koalition beschließt vorgezogene Wahlen
in Israel >>>
Russia plans to bring Fatah and Hamas
together in Moscow >>>
Army Injures Many Palestinians Near
Hebron >>>
In video - Israeli forces detain 3
Palestinian teens after school >>>
Israeli Soldiers Briefly Detainee Three
Schoolgirls Near Ramallah >>>
Israeli Soldiers Abduct A Palestinian
From Al-Aqsa Mosque >>>
Soldiers Search Homes, Summon Former
Detainee For Interrogation, In Hebron
>>>
Huwwara Residents Foil An Attack By
Colonialist Settlers >>>
Social Media Giants Continue to
Collaborate with Israel’s Illegal ‘Cyber
Unit' >>>
23. 12. 2018
Abbas kündigt Neuwahlen in Palästina
an
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat
angekündigt, das von der
radikalislamischen Hamas kontrollierte
palästinensische Parlament aufzulösen
und binnen eines halben Jahres Neuwahlen
abhalten zu lassen.
Das palästinensische Verfassungsgericht
habe ein entsprechendes Urteil gefällt
"und das müssen wir sofort umsetzen",
sagte Abbas am Samstag bei einem Treffen
mit Vertretern der palästinensischen
Führung in Ramallah. Wann das Urteil des
Verfassungsgerichts in Ramallah gefallen
war, teilte Abbas nicht mit.
Mit einer Auflösung des Parlaments würde
Abbas den Druck auf seine Widersacher
von der Hamas deutlich erhöhen.
>>>
Israel siege, PA sanctions widen gap between
Gaza, West Bank >>>
Gideon Levy Has No Sympathy for
Colonists as a Group >>>
Videos - Jericho Agro - Industrial Park
>>>
23. 12.
2018
Nach US-Truppenabzug: Israel will Angriffe
auf Syrien verstärken >>>
European Union Missions Condemn School Demolition
>>>
Yesh Din- Israeli Politician Calls for Citizen
Attacks on Palestinians >>>
Palestinian teen killed, 40 others injured
in Gaza protests >>>
Israeli Forces kill Palestinian Teen in
Gaza Border Protest; Santa Participates
in the March >>>
Israel kills teen, disabled man in Gaza
protests >>>
Israeli Soldiers Kill A Palestinian Teen
Near Ramallah >>>
Settlers Level Palestinian Lands in Bethlehem,
Ramallah >>>
Israeli Soldiers Attack The Weekly Procession
In Bil’in >>>
Israeli Soldiers Abduct Six Palestinians
In Ramallah, Hebron And Jerusalem
>>>
PCHR- Weekly Report On Israeli Human Rights
Violations in the Occupied Palestinian Territory
(13 – 19 December 2018) >>>
Head of Sinn Fein Pays Solidarity Visit
to Official Palestinian Media >>>
Mladenov- ‘We are nowhere closer to peace
than a year ago' >>>
22. 12. 2018
54 Palestinian Children Killed, Over
900 Detained Since 2018 >>>
2018 one of the bloodiest years for Palestinian
children under Israel occupation >>>
Israel doctored video to hide killing of
Gaza boys >>>
No Vaccination for Palestinian Children,
Decides the Occupying Power, Israel
>>>
IDF edited out key footage of deadly Gaza
missile strike, researchers say >>>
World Food Programme Announces Cuts to Palestine
>>>
The olive and the resistance >>>
Settlers Assault Farmers in Masafer Yatta
>>>
Colonialist Settlers Write Racist Graffiti,
Puncture Tires, Near Jerusalem >>>
Bill to expel families of accused Palestinian
attackers passes first Knesset reading
>>>
Reporter for Texas NPR station sues over
contract curbing criticism of Israel that
he signed 'to keep his job" >>>
The hypocrisy behind Zionist cries of 'antisemitism'
>>>
Colonialist Settlers Write Racist Graffiti,
Puncture Tires, Near Jerusalem >>>
+972 photographer wins prize for Khan al-Ahmar
coverage >>>
Why Auschwitz survivor Esther Bejarano supports
BDS >>>
220. 12. 2018
'Israeli authorities treat gun violence
in our community as an Arab problem'
>>>
Israeli settlers assault Palestinian farmers
in Masafer Yatta >>>
200 Cactus Seedlings Destroyed By Israeli
Forces >>>
Airbnb denies Israeli claims that company
is reversing West Bank settlement ban
>>>
Airbnb tries to have it both ways on those
'incredibly complex and emotional' -- and
illegal -- settlements >>>
UN: Gaza showing early warning signs for
coming 'unprecedented' crisis >>>
Israel got delegitimized last week
>>>
Illegal Colonialist Settlers Uproot Lands
Near Nablus >>>
Israel Soldiers Abduct Twenty Palestinians
In Jerusalem’s al-’Isawiya >>>
Illegal Israeli Settlers Raid, Vandalize
Village in West Bank >>>
19. 12. 2018
Life after demolition: Palestinian family
in East Jerusalem reels after being forced
to demolish their own home >>>
'De-Osloizing' Palestine is a precondition
for peace with justice >>>
Israeli Undercover Soldiers Kidnap A Palestinian
Shortly After His Release From Prison
>>>
Israeli forces uproot 200 cactus seedlings
in Jordan Valley >>>
Israeli Soldiers Abduct 24 Palestinians
In The West Bank >>>
Israeli Military Demolishes Two Apartment
Buildings in Jerusalem >>>
Veteran Israeli Journalist Gideon Levy-
BDS Is Not Anti-Semitic >>>
Israeli Forces Open Fire on Ambulance, Injure
Palestinian Youth >>>>
I Feel No Sympathy For (illegal) Israeli
"Settlers" - Gideon Levy
18. 12. 2ß018
Netanyahu gov’t steps up collective punishment
tactics in the West Bank, pushes bill to
expel families of accused attackers
>>>
Palestine- Two schools evacuated as Israeli
gunman open fires outside >>>
Israeli Soldiers Demolish Na’alwa Family
Home, Injure Seven Palestinians And Abduct
Three >>>
Palestinian
family in East Jerusalem reels after being
forced to demolish their own home
>>>
Mehr im Archiv >>>
|
|
|