Die
medizinischen Dienste in Gaza stehen
am Rand des Kollaps
- Nasouh
Nazzal, Koorespondent, 17.8.15 -
Ramallah: Seit der Auferlegung der
Belagerung des Gazastreifens seit 8
Jahren haben sich die
Lebensbedingungen und die
medizinische Versorgung im
Gazastreifen stetig verschlechtert.
Es gibt ganz wenig Medikamente und
Nahrungsmittel, behauptet ein
Mitarbeiter.
Mit Gulf News sprach Dr. Ashraf al
Qudra, Sprecher des
Gesundheitsministeriums in Gaza,
sagte, dass den 14 Krankenhäusern
und den 54 Medizinischen Zentren 32%
an Medikamenten fehlt, die sie
dringend nötig hätten, um chronisch
Kranken zu helfen.
Zusätzlich fehlen den medizinischen
Einrichtungen 38% notwendiger
medizinischer Vorräte. Es fehlt es
besonders an Hilfsmitteln bei
Operationen und für
Intensivstationen.
„Gaza befindet sich an einem
Scheideweg: die Situation ist
äußerst gefährlich,“ sagte er, „ wir
haben schon täglich um Brot bei
Hilfsorganisationen bitten müssen,
um unsere Patienten zu ernähren“.
Dr Al-Qudra sagte auch, dass ein
Transfer aus medizinischen Gründen
in israelische Krankenhäuser
eingestellt worden ist . Kritisch
kranke Fälle sollten entweder in die
Westbank oder nach Ägypten, aber der
Kontrollpunkt bei Rafah ist fast
immer geschlossen und über den
Erez-Übergang gehen die Gazaner
sehr ungern. „ Die Leute sterben in
Gaza, und wir haben nichts, um ihnen
zu helfen.
In den 14 Krankenhäusern in Gaza und
den medizinischen Zentren fehlt es
auch an Krankenschwestern, weil 400
Schwestern in den Ruhestand gingen.
Wir bräuchten aber pro Jahr 800
neues medizinisches Pflegepersonal.
Da es von der Palästinensischen
Regierung für die medizinischen
Dienste keine Unterstützung gibt ,
sind diese dabei zu kollabieren,“
warnte er. Es müsste auf allen
Ebenen des medizinischen Sektors im
Gazastreifen etwas getan werden. Es
wären 20 Millionen Schekel monatlich
nötig, damit er weiter funktioniert.
Die palästinensische Regierung in
Ramallah hat dem
Gaza-Gesundheitsministerium
keinerlei Budget zugewiesen, während
die Krankenhäuser auf der Westbank
unglaubliche Budgets auch für neue
Krankenhäuser erhalten haben,“
behauptet Dr. Al-Qudra.
Das Krankenhauspersonal in Gaza ist
auch nicht in der Lage, ihre
Arbeitszeiten einzuhalten, weil sie
nicht genügend Geld hat, um die
Fahrten hin- und zurück von ihrer
Arbeitsstelle zu bezahlen. „Die
medizinische Situation im
Gazastreifen ist kompliziert und
kaum lösbar,“ sagte er. (Dt. und
freier übersetzt: E. Rohlfs)
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