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Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten aus dem, über das besetzte Palästina - Information statt Propaganda

 Kurznachrichten  -  Archiv  -  Themen  -  Linksammlung -  6. Januar 2024 Facebook  -  Veranstaltungen  - Sponsern Sie  - Suchen

Tod in israelischer Gefangenschaft: Trauer um die 68jährige Saadia Matar in Hebron (11.8.2022)

Frauen in Geiselhaft

Gazakrieg: Unbekannte Zahl Palästinenserinnen sitzt in Israel ein. Berichte von Demütigungen und Misshandlungen


Gerrit Hoekman - 6.01.2024

Auch vom Gazakrieg sind Frauen auf besondere Weise betroffen. Wie am Donnerstag bekannt wurde, werden allein im israelischen Gefängnis von Damun 51 weibliche Inhaftierte aus dem Küstenstreifen gefangengehalten. Ihre Namen veröffentlichten am gleichen Tag die Kommission für die Angelegenheiten von Häftlingen und ehemaligen Häftlingen und die Palästinensische Gefangenenvereinigung (PPS). Unter den inhaftierten Frauen befänden sich demnach auch einige Minderjährige.

Die Gesamtzahl der inhaftierten Frauen aus Gaza sei aber sicher wesentlich höher, hieß es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Kommission und der PPS. Israel gebe aber weder die Namen noch andere Daten derjenigen Frauen preis, die in anderen Gefängnissen einsäßen. Anwälte und Menschenrechtsorganisationen dürften sie nicht besuchen. Auch dem Internationalen Roten Kreuz werde der Zugang verweigert. Deshalb sei nichts über den Gesundheitszustand oder den Aufenthaltsort der Frauen bekannt. Ihre Familien verblieben in Ungewissheit, während die Inhaftierten vermutlich nichts über das Schicksal ihrer Angehörigen im zerbombten Gazastreifen erführen.

Der in Genf ansässige Euromed Human Rights Monitor wies am 26. Dezember auf seiner Internetseite darauf hin, dass Israel nach internationalem Recht verpflichtet sei, die Namen und Aufenthaltsorte der inhaftierten Frauen offenzulegen. Darunter sei eine über 80jährige. Die israelische Internetseite   mehr >>>

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Israelische Minister - Kritik an ihren Umsiedlungsphantasien

Die beiden israelischen Minister Ben-Gvir und Smotrich propagieren die freiwillige Emigration der Palästinenser im Gazastreifen. Von Israels Verbündeten kommt scharfe Kritik.

Christian Meier (FAZ) - 5. Januar 2024

Die Vereinigten Staaten waren die Ersten, dann folgten weitere westliche Länder wie Frankreich, Deutschland oder Großbritannien: Sie alle und auch die Vereinten Nationen (UN) verurteilten Äußerungen der beiden israelischen Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich. Diese hatten verklausuliert dazu aufgerufen, den Gazastreifen weitgehend von Palästinensern zu entvölkern.

Eine „hetzerische und unverantwortliche“ Rhetorik, geißelte der amerikanische Außenamtssprecher Matthew Miller. Das solle „sofort aufhören“. Ungewöhnlich war neben der Schärfe der Kritik, dass Miller den Minister für nationale Sicherheit, Ben-Gvir, wie auch Finanzminister Smotrich namentlich nannte. Gleich taten es ihm der britische Staatsminister Tariq Ahmad und das Außenministerium in Paris. Die Bundesregierung stimmte etwas weniger offensiv in den Chor der Kritiker ein. „Die Äußerungen der beiden Minister weisen wir in aller Deutlichkeit und auf das Allerschärfste zurück. Sie sind weder sinnvoll noch hilfreich“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, nannte die Äußerungen „verstörend“.

Zwei Tage zuvor hatte Ben-Gvir auf einer Veranstaltung seiner Partei „Jüdische Stärke“ gesagt, der Krieg im Gazastreifen sei „eine Gelegenheit, sich darauf zu konzentrieren, die Bewohner Gazas zur Migration zu ermuntern“. Das sei eine „gerechte, moralische und humane Lösung“. Ähnlich äußerte sich Smotrich vor Mitgliedern seiner Partei „Religiöser Zionismus“. Er brachte eine „freiwillige Mi­gration“ der Palästinenser aus dem Gazastreifen ins Spiel, „in Länder, die zur Aufnahme der Flüchtlinge bereit sind“.  mehr >>>


 

Krieg gegen Gaza: Israels Verteidigungsminister schlägt Sicherheitskontrolle über Gaza vor

Yoav Gallant stellt einen Plan vor, nach dem Israel die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behalten soll, während Hassan Nasrallah von der Hisbollah seine Drohungen erneuert, die Tötung von Saleh al-Arouri zu rächen

Nader Durgham - Veröffentlicht am: 5. Januar 2024 - Übersetzt mit DeepL

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat am Donnerstag einen Plan vorgestellt, der vorsieht, dass Israel die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behält, während ein nicht näher definiertes, von Israel genehmigtes palästinensisches Gremium die alltägliche Verwaltung übernimmt.

Der Plan wurde den Medien im Vorfeld des vierten Besuchs von US-Außenminister Antony Blinken in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vorgestellt, bei dem Pläne für die Nachkriegsmöglichkeiten in der palästinensischen Enklave erörtert werden sollen.

Die USA hatten zuvor dazu aufgerufen, die Palästinensische Autonomiebehörde wiederzubeleben und ihr die Kontrolle über den Gazastreifen zu übertragen, der seit 2007 von der Hamas regiert wird, und zwar in einem Prozess, der zur Gründung eines palästinensischen Staates führen würde.

Israel lehnte diesen Vorschlag ab, und Premierminister Benjamin Netanjahu brüstete sich sogar offen damit, die Gründung eines palästinensischen Staates zu verhindern.

Schon Monate vor Gallants Vorschlag hatte Netanjahu davon gesprochen, die Kontrolle über die Sicherheit in Gaza zu übernehmen, was viele als Aufruf zur Besetzung des Streifens verstanden.

Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, bekräftigte am Freitag in einer Rede, dass die libanesische bewaffnete Gruppe auf den israelischen Angriff auf den Beiruter Vorort Dahieh, bei dem der ranghohe Hamas-Funktionär Saleh al-Arouri getötet wurde, reagieren werde.

"Wenn wir zu der Tötung von al-Arouri schweigen, wird der gesamte Libanon bloßgestellt", sagte er vor einer Gruppe von Anhängern und Parteifunktionären über einen Bildschirm in der libanesischen Beqaa-Region.

Der Führer hat auch die Rolle seiner Partei im aktuellen israelischen Krieg im Gazastreifen ausführlich erörtert, da die Hisbollah seit dem Tag nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober in ein Hin und Her mit Israel verwickelt ist.

Nasrallah sagte, die Rolle seiner Partei bestehe darin, den Druck auf die Hamas im Gazastreifen zu verringern, indem die israelische Armee gezwungen werde, sich über die Grenzen Israels zu verteilen, anstatt ihre gesamte Kraft auf den Streifen zu konzentrieren.

Er sagte auch, dass Israel zwar keine genauen Zahlen über seine eigenen Opfer bekannt gegeben hat, dass aber mehr als 2.000 israelische Soldaten bei den Auseinandersetzungen mit der Hisbollah an der Grenze zum Libanon verletzt worden sind. Middle East Eye konnte diese Zahlen nicht unabhängig verifizieren.

"Was sich an der Nordfront abspielt, ist eine echte Demütigung für die gegnerische Armee", sagte er.

Zunehmend schlimme Lage in Gaza

Während Israels Krieg im Gazastreifen in den vierten Monat geht, verschlechtert sich die Lage der Palästinenser in der Enklave immer mehr.

Die Zahl der Todesopfer hat inzwischen die Marke von 22.600 Menschen überschritten.

Ein Arzt von Medical Aid for Palestinians (MAP) sagte, das Gesundheitssystem in Gaza sei aufgrund der ständigen israelischen Angriffe zusammengebrochen.

"Die letzte Nacht war entsetzlich. Das System ist zusammengebrochen - nicht einmal das beste Triage-System kann dem standhalten. Die Operationssäle sind voll. Das Morphium ist uns ausgegangen. Es gibt keinen Platz für ein Sterben in Würde", sagte der MAP-Arzt James Smith.

Da die israelische Bombardierung anhält, ist der westliche Teil von Gaza-Stadt für Krankenwagen und Rettungsteams nicht mehr zu erreichen. Ein Reporter von Middle East Eye berichtete von seinem Versuch, ein Rudel Hunde davon abzuhalten, die Leichen der getöteten und unter den Trümmern von Gaza-Stadt eingeschlossenen Palästinenser zu fressen.

"Gestern sah ich, wie sich zwei von ihnen um das Bein eines toten Jungen stritten", sagte der Reporter. "Ich musste eingreifen und es ihnen wegnehmen, bevor sie es vergraben konnten. Es ist herzzerreißend."  Quelle

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Kinderstimmen aus Palästina

9.11.2023

Children's Voices from Palestine ein von Hisham Zreiq erstelltes Video zu den Melodien der Göttin Asherah (ein Hisham Zreiq's Music Project) des gleichnamigen Werkes.

Alle im Video verwendeten Kunstwerke sind von Hisham Zreiq.

Alle Texte in dem Lied sind Worte, die Kinder in Gaza während des Krieges im Oktober 2023 gesagt haben.


Plakat des Weltgebetstages 2024: Drei palästinensische Frauen unter einem Olivenbaum.
 

Weltgebetstag 2024 unter Beschuss:
Schweizer Komitee will palästinensischen Frauen eine Chance geben


Palästinenserinnen haben den Weltgebetstag der Frauen am 1. März 2024 vorbereitet. Doch seit dem Angriff der Hamas auf Israel sind sie Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt. In Deutschland wurde deshalb die Weitergabe der Liturgie an die Basis gestoppt. Die Schweizer Frauen verzichten vorerst auf diesen Schritt.


Barbara Ludwig

Vroni Peterhans ist Präsidentin des Weltgebetstags (WGT) Schweiz – und in diesen Wochen und Tagen sehr beschäftigt. Seit dem 7. Oktober und dem Wiederaufflammen des Nahostkonflikts ist dieses Amt mit sehr viel mehr Arbeit verbunden als üblicherweise, sagt die 60-jährige Katholikin auf Anfrage von kath.ch. «Wir bekommen viele Medienanfragen und stehen in einem regen Kontakt mit den WGT-Komitees anderer Ländern. Hinzu kommen Anfragen aus der verunsicherten Basis.»

Grund für die aussergewöhnliche Situation ist die Kritik am kommenden Weltgebetstag der Frauen. Dieser ist eine globale christliche Basisbewegung mit langer Tradition. In mehr als 150 Ländern findet an jedem ersten Freitag im März ein ökumenischer Gottesdienst statt. Die Liturgie und das Material werden jedes Jahr von einem anderen regionalen Komitee erarbeitet. Nächstes Jahr sind die Palästinenserinnen an der Reihe. Und das weiss man nicht erst seit dem 7. Oktober.

Christlicher Antisemitismus?

Doch der Krieg im Nahen Osten lastet nun wie ein schwerer Schatten auf dem Weltgebetstag, der doch dem Frieden gewidmet ist. Besonders heftig ist die Kontroverse in Deutschland, wie ein Bericht der Katholischen Nachrichtenagentur KNA vom 16. November zeigt.

Dabei komme die schärfste Kritik aus den Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. In Teilen des aktuellen WGT-Materials stecke «christlicher Antisemitismus schlimmster Art», heisst es demnach in einer Stellungnahme des Deutschen Koordinierungsrates, der als Zentrale dieser Gesellschaften fungiert. So stört man sich etwas daran, dass Palästina als «Wiege des Christentums» beschrieben werde, ohne   mehr >>>

 

 

Deutsche Weltgebetstagsfrauen verändern Gottesdienstvorlage

Der Krieg in Nahost wirkt weit über die Region hinaus. Er beeinflusst etwa, wie in Kirchen in Deutschland gebetet wird. Zum Beispiel am 1. März.

Der Weltgebetstag der Frauen (WGT) wird am 1. März in Deutschland anders als zunächst geplant ablaufen. Wie das deutsche WGT-Komitee am Donnerstag in Stein bei Nürnberg mitteilte, wurde die Gottesdienstvorlage «angesichts der dramatischen Ereignisse in Israel und Palästina» verändert.

Reaktion auf Antisemitismus-Vorwürfe
Damit reagierte das Komitee unter anderem auf Antisemitismusvorwürfe gegen Teile des ursprünglichen Vorbereitungsmaterials, das mit großem zeitlichen Vorlauf von palästinensischen Christinnen erarbeitet wurde.

«Angesichts von Gewalt, Hass und Krieg in Israel und Palästina sei der Weltgebetstag mit seinem diesjährigen biblischen Motto «… durch das Band des Friedens» so wichtig wie nie zuvor, sagte die evangelische Vorstandsvorsitzende des deutschen Komitees, Brunhilde Raiser. «Der Terror der Hamas vom 7. Oktober jedoch und der Krieg in Gaza haben die Bereitschaft vieler Menschen in Deutschland weiter verringert, palästinensische Erfahrungen wahrzunehmen und gelten zu lassen.»

??? Keine Zensur, sondern Kontextualisierung ???

Von den neuen Erläuterungen erhofft sich das Komitee, dass dadurch die unveränderten drei zentralen Erfahrungsberichte aus Palästina «trotz aller Spannungen» am 1. März in Kirchen bundesweit hörbar gemacht werden können. Es handle sich bei den Veränderungen nicht um Zensur, sondern eine «Kontextualisierung für die spezielle deutsche Situation», betonte Raisers katholische Vorstandskollegin Ulrike Göken-Huismann. Das palästinensische und das internationale WGT-Komitee seien über dieses Vorgehen informiert.

Ursprüngliches Titelmotiv wird weggelassen

Das Titelmotiv auf Plakat, Postkarten und Einladungsflyer, ursprünglich gestaltet von der jungen palästinensischen Künstlerin Alima Haziz, wird in Deutschland nicht mehr verwendet. Der Vorwurf, Haziz sei Hamas-freundlich, habe nicht ausgeräumt werden können, heisst es zur Begründung.

Neu formuliert wurden laut Mitteilung einige Texte für den Gottesdienst. In ihnen würden nun etwa Gedanken zu Friedenschancen in Nahost ausgedrückt und die Zusammenarbeit von palästinensischen und israelischen Frauen in einigen Projekten hervorgehoben.   mehr >>>

 


ENGAGIERTE KUNST

Ästhetische Interventionen

Zum Bilderzyklus »Guernica – Gaza« von Mohammed Al-Hawajri

Ulrich Schneider - 6.01.2024

Berühmte Kunstwerke in späteren Bildern zu zitieren, ist in der Malerei und anderen Formen bildender Kunst gängige Praxis. Vielfach wurde sie auch am weltberühmten Gemälde »Guernica« (1937) von Pablo Picasso geübt. Anlässlich der Flüchtlingskatastrophe im Sommer 2023 vor der griechischen Küste malten Mitglieder der Kommunistischen Jugend Griechenlands (KNE) im zentralmakedonischen Pieria ein vom bulgarischen Karikaturisten Jovcho Savov inspiriertes Wandgemälde. Die Skizze mit dem Titel »Guernica der Ägäis« spielt namentlich und ästhetisch auf das Werk Picassos an. Auch im arabischen Raum wird sich vielfach auf Picasso bezogen. So setzte die ägyptische Gruppe »Art et Liberté« im September 2017 »Guernica« auf die Titelseite des Katalogs ihrer Ausstellung in Düsseldorf, bei der es um Solidarität mit »entarteter Kunst« ging, da, wie sie schrieben, auf Grundlage der von »religiösen, rassistischen und nationalistischen Vorurteilen« installierten »regressiven Mythen« Werke der Moderne »beleidigt, niedergetrampelt und verboten« würden. Einen expliziten Bezug zum aktuellen Gazakrieg stellt das Palestine Poster Project Archives her, wenn es das schwarzweiße Gemälde mit der dreifarbigen palästinensischen Fahne umschließt.

 



„Harvesters Resting – Jean Francois Millet (1850)“ von Mohammed Al Hawajri ist eines von mehreren Werken aus dessen Serie „Guernica Gaza“

Einen anderen Zugang zu »Guernica« versucht der palästinensische Künstler Mohammed Al-Hawajri von der Gruppe Eltiqa mit seinem Bilderzyklus »Guernica – Gaza«, der ab 14. Januar in Teilen in der Maigalerie der jungen Welt in Berlin-Mitte gezeigt werden soll.

Er zitiert in den Anfang der 2010er Jahren entstandenen Werken dieser Serie Elemente weltberühmter historischer Kunstwerke und verbindet sie mit Bildern des Kriegsalltags in Gaza, wobei er insbesondere auf den Krieg in den Jahren 2008/2009 Bezug nimmt.

So schwebt beispielsweise das Paar aius Chagalls »Über der Stadt« über der Mauer, die Israel als Sperranlage um den Gazastreifen errichtet hat.

Van Goghs »Kartoffelesser« blicken auf eine Bombenexplosion in der Stadt, und die »Freiheit« auf den Barrikaden von Eugène Delacroix aus dem Jahre 1830, die das Volk führt, bedeckt ihren entblößten Busen mit einem Tuch und hält nun die Flagge Palästinas in der Hand.

Kritiker sahen in diesen Werken weniger Künstlerisches, sondern eher palästinensische Propaganda, die jedoch durch die Freiheit der Kunst gedeckt sei. Mohammed Al-Hawajri erklärte sein Projekt auf seiner Website: »Ich habe mich für Guernica (1937) von Picasso entschieden, weil es viele Menschen beeinflusst hat, die das Bild gesehen haben und die Geschichte des Bildes kennen. Mit diesen Gemälden möchte ich zum Ausdruck bringen, dass es der Mensch ist, der sich durch seine ewige Gier nach Gewinn,  mehr >>>

"Über der Stadt" nach Marc Chagall (1924)

KUNST AUS GAZA

Verleumdete Kunst

Zu »Guernica-Gaza« des palästinensischen Malers und Grafikers Mohammed Al-Hawajri.
Werke aus der Bilderreihe werden ab 14. Januar in der jW-Maigalerie in Berlin gezeigt


Norman Paech - 6.01.2024

»Die Ausstellung will die Geschichte der Kunst in einem zeitgenössischen Kontext neu schreiben, der die Bewertung des Denkens und der Werkzeuge zeigt, die durch die technische Entwicklung viel einfacher und mächtiger geworden sind, auch in ihrem Ausdruck (…).

Mit meinen Bildern möchte ich zum Ausdruck bringen, dass die Menschheit die Quelle ihrer eigenen Probleme und Schmerzen ist, die ihren Ursprung in der Gier nach der Vermehrung des materiellen Reichtums, dem Wunsch, den sozialen Status zu verbessern, dem Glauben an den Schein und dem Missbrauch politischer Positionen und Macht haben.«


Mit diesen Worten leitete der Künstler Mohammed Al-Hawajri in Dänemark 2013 die Ausstellung zahlreicher auch auf der Documenta 15 (Juni–September 2022) und nun hier in Berlin gezeigter Bilder ein. Damals sprach niemand von Antisemitismus, mit dem rund zehn Jahre später versucht wurde, die ganze Ausstellung in Kassel zu delegitimieren und in Frage zu stellen.

Yazan Khalili, Mitglied der Künstlergruppe »TheQuestion of Funding«, antwortete auf die Vorwürfe in einem Interview vom Juli 2022 in der Vierteljahresschrift Jewish Currents: »Da die Verleumdungskampagne mit Antisemitismusvorwürfen gegen uns gerichtet war, während wir uns darauf vorbereiteten, nach Kassel zu kommen, überlegten wir uns sehr genau, was wir mitbringen würden. Ehrlich gesagt hätte ich nie mit dieser Reaktion auf ­Guernica-Gaza gerechnet. Guernica ist menschliche Geschichte. Es ist für uns alle. Das ist meine Frage: Kann das Palästinensische zu einer universellen Geschichte gehören?




OCHA - Feindseligkeiten im Gazastreifen und Israel
Flash Update #84 - 4. Januar 2024


“Vor dem Krieg war ich für die Radio-Station unserer Schule verantwortlich“, sagt die achtjährige Shaimaa, die ihren Fuß und ihre Hand verloren , als sie bei den Angriffen in der Nähe ihres Hauses getroffen wurde. “Mein Traum ist, Journalist zu werden, um die Angriffe gegen Kinder zu dokumentieren.” Foto von UNICEF/Zaqout

KERNPUNKTE

Heftige israelische Bombardierungen aus der Luft, vom Land und vom Meer aus gingen in den meisten Teilen des Gazastreifens weiter, darunter Zentral-Gaza, die südliche Stadt von Khan Younis und das Jabalya Flüchtlingslager im Norden von Gaza. Auch das Abfeuern von Raketen auf Israel durch bewaffnete palästinensische Gruppen ging weiter. Außerdem wurden Bodenoperationen und Kämpfe zwischen israelischen Streitkräften und bewaffneten palästinensischen Gruppen verzeichnet, darunter Gebiete wie die Als Bureij und Al Maghazi-Lager in Deir al Balah, wohin sich die Palästinenser auf Befehl der israelischen Streitkräfte aus dem Norden begeben haben, sowie die Viertel Ad Darraj und At Tuffah von Gaza Stadt. Berichten zufolge gab es bei diesen Operationen eine hohe Anzahl von Todesopfern.

Zwischen dem Nachmittag des 3. und dem des 4. Januars wurden 125 Palästinenser getötet und weitere 318 dem Gesundheitsministerium (MoH) in Gaza zufolge verletzt. Insgesamt wurden zwischen dem 7. Oktober und 12:00 am 3. Januar mindestens 22.438 Palästinenser in Gaza getötet. 70 Prozent sind dem MoH zufolge Frauen und Kinder. In derselben Zeit wurden 57.614 Palästinenser verletzt.

Vom 3. auf den 4. Januar wurden keine weiteren israelischen Soldaten in Gaza getötet. Insgesamt wurden seit Beginn der Bodenoperationen 173 Soldaten getötet und 1.003 verletzt, laut Angaben des israelischen Militärs.

Am 3. Januar bestimmte das israelische Militär zwei weitere Blocks zur Evakuierung im Deir al Balah-Gouvernement, stellte Räumungsbefehle per Flugzettel aus. Die Befehle umfassen schätzungsweise 1,2 Quadratkilometer, die Heimat von circa 4.700 Menschen und auch das von der UN unterstützte Gesundheitszentrum (Nusseriat) ist dort gelegen. Seit dem 1. Dezember wurden Evakuierungsbefehle für mehrere Gebiete ausgestellt, die schätzungsweise 128 Quadratkilometer alleine im Süden von Wadi Gaza ausmachen (35 Prozent des Gazastreifens) und zuvor die Heimat von über 1 Million Menschen (44 Prozent von Gazas Bevölkerung) war. In diesem Gebiet befinden sich: 13 Krankenhäuser, 29 Gesundheitseinrichtungen und 143 Unterkünfte, in denen 550.000 Binnenvertriebene (IDPs) Zuflucht gefunden haben.

Die UN und weitere humanitäre Partner sind nun seit vier Tagen nicht in der Lage, dringend benötigte lebensrettende humanitäre Hilfe in den Norden von Wadi Gaza zu bringen, aufgrund von Zugangsverzögerungen und -verweigerungen sowie aufgrund des aktuellen Konfliktes. Das betrifft Medizinprodukte, die mehr als 100.000 Menschen 30 Tage lang unterstützt hätten, um sie am Leben zu erhalten, als auch acht LKWs mit Lebensmitteln für Menschen, die zur Zeit mit einer lebensbedrohlichen Ernährungsunsicherheit konfrontiert sind. Humanitäre Organisationen fordern einen dringenden, sicheren, nachhaltigen und ungehinderten Zugang zu den Gebieten im Norden von Wadi Gaza, das vom Süden seit mehr als einem Monat abgetrennt ist.
Am 4. Januar wurde die Umgebung des Al Amal-Krankenhauses und der Gesellschaft des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) in Khan Younis den dritten Tag infolge bombardiert und getroffen. PRCS berichtete, dass sieben IDPs, die auf dem Gelände Zuflucht gesucht hatten, darunter ein fünf Tage altes Baby, getötet worden seien, während weitere 11 Menschen in den letzten drei Tagen der Bombardierung verletzt wurden. PRCS berichtete weiter, dass Dutzende von Wohngebäuden und Menschen, die am Eingang des Al Amal-Krankenhauses beisammen waren, getroffen wurden, was zu dutzenden weiteren Toten und Verletzten führte.

Am 3. Januar erklärte die WHO, dass es in den letzten drei Tagen 13 LKWs gelungen war, wichtige medizinische Artikel für Operationen und Anästhesie über den Rafah-Übergang zu liefern. Die medizinischen Produkte und Hilfsmittel werden an den Nasser-Medizin-Komplex und Al Aqsa-, Al Awda- sowie die Europäische-Gaza-Krankenhäuser im Süden von Gaza geliefert, wovon 142.000 Patienten profitieren. Die WHO forderte einen ungehinderten Zugang, damit diese lebensrettenden Artikel ihre Endziele erreichen.

Am 4. Januar gelangten 177 LKWs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen Gütern über die Rafah- und Kerem Shalom-Übergänge in den Gazastreifen.

Kämpfe und Opfer (Gazastreifen)


Folgende sind einige der tödlichsten Ereignisse zwischen dem 3. und 4. Januar:

Am 3. Januar, um circa 13:00, wurden Berichten zufolge Dutzende von Menschen getötet, als ein Wohngebäude im Jabalya-Lager, im Norden von Gaza, getroffen wurde.
Am 3. Januar, um circa 19:30, wurden vier Menschen bei einem Luftangriff in der Nähe der Aisha Moschee, Rafah, im Süden von Gaza getötet.
Am 3. Januar, um circa 23:00, wurden 10 Menschen getötet, als zwei Häuser in Deir al Balah getroffen wurden.
Am 4. Januar, um circa 1:00, wurden 14 Menschen, darunter mindestens neun Kinder und zwei Frauen, Berichten zufolge getötet, als ein Haus im Westen von Khan Younis, im Süden von Gaza, getroffen wurde. Das Gebäude diente als Unterkunft für IDPs.
Am 4. Januar, um circa 1:00, wurden sechs Menschen getötet und weitere sechs verletzt, als ein landwirtschaftliches Gebiet, im Westen von Khan Younis, auf dem IDPs lagerten, getroffen wurde.

Vertreibung (Gazastreifen)


Am Ende von 2023 wurden der UNRWA zufolge schätzungsweise 1,9 Millionen Menschen binnenvertrieben, oder fast 85 Prozent der gesamten Bevölkerung von Gaza, darunter viele, die bereits mehrfach vertrieben wurden, als Familien gezwungen wurden, auf der Suche nach Sicherheit, fortzugehen. Fast 1,4 Millionen IDPs sind in 155 UNRWA-Einrichtungen in allen fünf Gouvernements untergebracht. Das Rafah-Gouvernement ist nun der Hauptzufluchtsort für diese Vertriebenen, mit mehr als einer Million Menschen, die aufgrund der Zuspitzung der Kampfhandlungen in Khan Younis und Deir al Balah sowie der Evakuierungsbefehle des israelischen Militärs in einen extrem überfüllten Raum gepresst werden. Eine genaue Zahl aller IDPs zu bekommen, bleibt eine Herausforderung.

Am 4. Januar erklärte der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, dass er „sehr beunruhigt ist durch die Aussagen hochrangiger israelischer Beamter zu Plänen, Bürger aus Gaza in Drittländer zu überführen. 85 Prozent der Menschen in Gaza sind bereits Binnenvertriebene. Sie haben das Recht, in ihre Häuser zurückzukehren. Das Völkerrecht verbietet die zwangsweise Überführung von geschützten Personen innerhalb eines besetzten Gebietes – oder die Deportation aus einem besetzten Gebiet.”


Elektrizität


Seit dem 11. Oktober herrscht im Gazastreifen ein völliger Stromausfall, nachdem die israelischen Behörden den elektrischen Strom abgestellt hatten und die Treibstoffreserven für Gazas einziges Kraftwerk erschöpft war. Die Kommunikations- und Treibstoffausfälle hindern die Hilfsgemeinschaft daran, das ganze Ausmaßes der Bedürfnisse in Gaza zu bewerten und entsprechend auf die sich zuspitzende humanitäre Krise zu reagieren.

Gesundheitsversorgung, darunter Angriffe (Gazastreifen)

Am 3. Januar verkündete die UNRWA, sie würde schnell gemeinsam mit der WHO und weiteren Partnern mehr als 960.000 zusätzliche Ampullen mit den Kernimpfstoffen in den Gazastreifen liefern, als Schutz gegen Krankheiten, wie Masern, Lungenentzündungen und Kinderlähmung. Zwischen dem 25. und dem 29. Dezember lieferten humanitäre Partner mehr als 600.000 Impfstoffdosen in den Gazastreifen.

Der WHO zufolge sind am 3. Januar 13 der 36 Krankenhäuser in Gaza teilweise in Betrieb; neun im Süden und vier im Norden.

Die im Norden bieten Entbindungen, Trauma und Notfallversorgungsdienste an. Dennoch sind sie mit Herausforderungen konfrontiert, wie zum Beispiel einem Engpass an medizinischen Mitarbeitern, darunter spezialisierte Chirurgen, Neurochirurgen und Personal für die Intensiv-Versorgung, als auch einem Mangel an medizinischen Produkten, wie Narkosemittel, Antibiotika, Schmerzmitteln und externen Fixatoren. Außerdem benötigen sie dringend Treibstoff, Nahrung und Trinkwasser. Die Lage der Krankenhäuser und der Grad der Funktionsfähigkeit hängt von der sich ändernden Kapazität ab und der Mindestmenge an Gütern, die die Einrichtungen erreichen. Die neun teilweise funktionierenden Krankenhäuser im Süden arbeiten mit dem Dreifachen ihrer Kapazität, wobei sie mit gravierender Knappheit der Grundgüter und von Treibstoff konfrontiert sind. Die Belegungsquoten betrage laut dem MoH in Gaza 206 Prozent bei den stationären Abteilungen und 250 Prozent bei den Intensivstationen.

Ernährungssicherheit

Der Bereich für Ernährungssicherheit unterstützt weiterhin die täglichen Ernährungsbedürfnisse der Menschen in Gaza, obwohl das operative Umfeld und die Reaktionsfähigkeit weiterhin durch Sicherheitsrisiken und Mobilitätsbeschränkungen behindert werden. Am 2. Januar verteilte das Welternährungsprogramm (WFP) 98.000 Lebensmittelpakete in Rafah. Die Lieferung von Weizenmehl, Salz und Zucker an Bäckereien ist im Gange; sechs Bäckereien sind in Rafah derzeit in Betrieb, aber nur fünf der acht Bäckereien in Deir al Balah bleiben funktionstüchtig. Am 4. Januar erklärte der leitende Ökonom des WFPs; Noch können wir eine Hungersnot vermeiden. Aber wir müssen sicherstellen, dass die Menschen über Lebensmittel, Wasser, eine Unterkunft und Sanitäreinrichtungen verfügen.“

Das Komitee zur Übersicht der Hungersnot (FRC), das aktiviert wurde aufgrund der akuten Ernährungsunsischerheit Phase 5 (Katastrophenschwelle) im Gazastreifen, warnt davor, dass sich die Gefahr einer Hungersnot täglich vergrößert inmitten eines intensiven Konfliktes und eingeschränktem humanitären Zugang. Das FRC erklärte, dass es, um die Gefahr einer Hungersnot zu unterbinden, unerlässlich sei, die Verschlechterung der Situation in den Bereichen Gesundheit, Nahrung, Ernährungssicherheit sowie der Sterblichkeit durch die Wiederherstellung von Gesundheits-, Wasser-, Sanitär- und Hygienediensten (WASH) zu verhindern. Außerdem forderte das FRC die Einstellung der Kämpfe und die Wiederherstellung des humanitären Raumes, um multisektorale Unterstützung geben zu können. Das seien die ersten wichtigen Schritte zur Beseitigung jeglicher Gefahr von Hungersnot.

Feindseligkeiten und Opfer (Israel)

Mehr als 1.200 Israelis und Ausländer wurden in Israel getötet, darunter 36 Kinder, den israelischen Behörden zufolge, die breite Mehrheit am 7. Oktober. In der humanitären Pause (24. - 30 November) wurden 86 israelische und 24 ausländische Geiseln freigelassen. Die israelischen Behörden schätzen, dass circa 128 Israelis und Ausländer weiter in Gefangenschaft in Gaza gehalten werden.

Gewalt und Opfer (Westbank)

Am 4. Januar 2024 erschossen israelische Streitkräfte einen Palästinenser im Dorf Tammun (Tubas) bei einer Durchsuchungs- und Verhaftungsoperation, bei der es zu Schusswechsel zwischen ihnen und Palästinensern kam. Ein weiterer Palästinenser wurde bei der Operation verhaftet.

Das lässt die Zahl der palästinensischen Todesopfer auf 314 in der Westbank, darunter auch Ostjerusalem, seit dem 7. Oktober bis zum 4. Januar 2024 steigen. Bei den Todesopfern waren 80 Kinder. Außerdem wurden zwei Palästinenser aus der Westbank getötet, als sie einen Angriff in Israel am 30. November durchführten. Von denen, die in der Westbank getötet wurden, wurden 305 von israelischen Streitkräften getötet, acht von israelischen Siedlern und ein weiterer entweder von israelischen Streitkräften oder Siedlern. Die Anzahl der 507 in der Westbank, einschließlich Ostjerusalems, in 2023 getöteten Palästinenser kennzeichnet die höchste Zahl von in der Westbank getöteten Palästinensern, seitdem OCHA mit der Aufzeichnung der Opfer in 2005 begann.

Seit dem 7. Oktober und bis zum 3. Januar 2024 wurden vier Israelis, darunter drei Mitglieder der israelischen Streitkräfte, bei Angriffen durch Palästinenser in der Westbank, darunter Ostjerusalem, getötet. Weitere vier Israelis wurden bei einem Angriff durch Palästinenser der Westbank in Westjerusalem getötet (einer von ihnen bei einem Angriff der israelischen Streitkräfte, die ihn falsch identifizierten). Die Zahl der in der Westbank und Israel bei Angriffen getöteten Israelis (36) in 2023 kennzeichnet die höchste Anzahl an Israelis, seitdem OCHA mit der Aufzeichnung der Opfer in 2005 begonnen hat.

Seit dem 7. Oktober 2023 und bis zum 4. Januar 2024 haben israelische Streitkräfte 3.949 Palästinenser, darunter mindestens 593 Kinder verletzt; 52 Prozent im Zusammenhang mit Durchsuchungs- und Verhaftungs- und weiteren Operationen und 40 Prozent von ihnen im Zusammenhang mit Demonstrationen. Weitere 91 Palästinenser wurden durch Siedler verletzt und 12 weitere Palästinenser entweder durch israelische Streitkräfte oder Siedler. Etwa 33 Prozent dieser Verletzungen wurden durch scharfe Munition verursacht, im Vergleich zu 9 Prozent in den ersten neun Monaten von 2023.

Siedlergewalt

Am 1. Januar griffen Siedler, vermutlich aus der Siedlung von Pnei Hever, palästinensische Hirten an, die ihre Tiere weideten und töteten drei Tiere.

Seit dem 7. Oktober bis zum 4. Januar verzeichnete OCHA 381 Siedlerangriffe gegen Palästinenser, die zu palästinensischen Opfern führte (in 36 Fällen), Schäden an palästinensischem Eigentum (297 Fälle), oder sowohl zu Opfern als auch zu Schäden am Eigentum (48 Fälle). Die Zahl solcher Vorfälle stellen fast ein Drittel aller Siedlerangriffe gegen Palästinenser in der Westbank dar, vom 1. Januar 2023 bis heute.
In 2023 führten 1.229 Vorfälle, in die Siedler in der Westbank involviert waren, darunter auch Ostjerusalem (mit oder ohne israelische Streitkräfte) zu palästinensischen Opfern, Schäden am Eigentum oder sogar beidem. Etwa 913 dieser Fälle führten zu Schäden, 163 zu Opfern und 153 zu beidem. Das ist die höchste Zahl von Siedlerangriffen gegen Palästinenser in allen Jahren, seitdem OCHA mit der Aufzeichnung der Vorfälle, in die Siedler involviert waren, in 2006 begonnen hat.

Der wöchentliche Durchschnitt solcher Vorfälle seit dem 7. Oktober beträgt 30, im Vergleich zu 21 Vorfällen pro Woche zwischen dem 1. Januar und 6. Oktober 2023. Die Zahl der Vorfälle seit dem 7. Oktober ist von 127 Fällen in der ersten Woche (7-13 Oktober) auf 18 Fälle zwischen dem 23. und dem 28. Dezember gesunken. Ein Drittel dieser Ereignisse nach dem 7. Oktober schloss Schusswaffen, darunter Schießereien und Bedrohungen durch Schüsse, ein. In fast der Hälfte aller verzeichneten Vorfälle nach dem 7. Oktober begleiteten israelische Streitkräfte die Täter oder unterstützten sie sogar.

Vertreibung (Westbank)


Seit dem 7. Oktober 2023 und bis zum 2. Januar wurden mindestens 198 palästinensische Haushalte, die aus 1.208 Menschen bestanden, darunter 586 Kinder, vertrieben inmitten der Siedlergewalt und Zugangsbeschränkungen. Die vertriebenen Haushalte stammen aus mindestens 15 Hirten-/Beduinengemeinschaften. Mehr als die Hälfte der Vertreibungen geschah am 12., 15. und 28. Oktober und betraf sieben Gemeinden. Sie repräsentierten 78 Prozent aller verzeichneten Vertreibungen aufgrund von Siedlergewalt und Zugangsbeschränkungen seit Anfang 2023 (1.539 Menschen, darunter 756 Kinder).

Am 3. Januar 2024 wurden drei palästinensische Familien, die aus 14 Personen bestanden, darunter vier Kinder, vertrieben, nachdem ihre Häuser in Jabal al Mukkabir in Ostjerusalem zerstört wurden. Diese Zerstörungen wurden aufgrund fehlender von Israel ausgestellter Genehmigungen, die so gut wie gar nicht zu erhalten sind, durchgeführt. Das bringt die Zahl von seit dem 7. Oktober vertriebenen Palästinensern aufgrund der Zerstörung ihrer Häuser, aufgrund fehlender, von Israel ausgestellter Genehmigungen in Zone C und Ostjerusalem, auf 444. Unter ihnen sind 224 Kinder. Das stellt 36 Prozent aller verzeichneten Vertreibungen aufgrund fehlender Baugenehmigungen seit dem 2. Januar 2023 (1.153 Menschen) dar.

Insgesamt 19 Häuser wurden aus strafrechtlichen Gründen seit dem 7. Oktober zerstört, was zur Vertreibung von 95 Palästinensern, darunter 42 Kinder, führte.

Zwischen Januar und September 2023 wurden 16 Häuser strafrechtlich zerstört, was zur Vertreibung von 78 Palästinensern führte. Strafrechtliche Zerstörungen sind eine Form von kollektiver Bestrafung und als solche illegal nach den Völkerrecht.

Weitere 537 Palästinenser, darunter 238 Kinder, wurden seit dem 7. Oktober vertrieben, nach der Zerstörung von 82 Wohnstrukturen bei weiteren Operationen, die von israelischen Streitkräften in der gesamten Westbank durchgeführt wurden; 55 Prozent der Vertreibung wurde im Jenin-Flüchtlingslager verzeichnet, und 39 Prozent in den Lagern von Nur Shams und Tulkarm (beide in Tulkarm). Das sind 59 Prozent aller verzeichneten Vertreibungen aufgrund der Zerstörung von Häusern bei israelischen Militäroperationen seit Januar 2023 (908 Menschen).

Finanzierung


Bis zum 30. Dezember haben die Mitgliedstaaten 636,4 Millionen US-Dollar auf den aktualisierten Blitzaufruf hin bereitgestellt, den die UN und ihre Partner erließen, um ihren Reaktionsplan zur Unterstützung der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen und von 500.000 in

Private Spenden werden durch den Humanitären Fonds gesammelt.         Quelle      (übersetzt von Inga Gelsdorf)

 

Ein palästinensischer Mann sitzt auf einem Auto, das Decken, Matratzen und andere Habseligkeiten von vertriebenen Palästinensern im Gazastreifen transportiert.
 

Operation Al-Aqsa-Flut" Tag 91:

Während Hunger und Kälte in Gaza ihren Tribut fordern, richten sich alle Augen auf den Libanon


Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah hält am Freitag eine Rede, während die Welt eine Eskalation an der libanesischen Front befürchtet. Währenddessen streiten sich israelische Militärs und Regierungsvertreter über zukünftige Pläne für den Gazastreifen und eine Untersuchung der Ereignisse vom 7. Oktober.


MONDOWEISS PALÄSTINA BÜRO -  5. JANUAR 2024 - Übersetzt mit DeepL

Todesopfer:

22.600 Tote* und mindestens 57.910 Verletzte im Gaza-Streifen.

322 getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und Ostjerusalem

*Diese Zahl wurde vom Gesundheitsministerium des Gazastreifens am 5. Januar bestätigt. Aufgrund des Zusammenbruchs der Kommunikationsnetze im Gazastreifen ist das Gesundheitsministerium in Gaza seit Mitte November nicht mehr in der Lage, die Zahl der Toten regelmäßig und genau zu aktualisieren. Einige Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer höher als 30.000 ist, wenn man die mutmaßlichen Toten mit einbezieht.

Wichtige Entwicklungen
Drei Tage nach der Ermordung des ranghohen Hamas-Führers Saleh al-Aruri in Beirut gab eine Rede des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah am Freitagnachmittag den Ton an der libanesisch-israelischen Front an, während die internationalen Akteure verzweifelt versuchen, einen regionalen Flächenbrand zu vermeiden.

Nasrallah sagte zwar, eine Reaktion auf die Ermordung al-Aruris sei "unvermeidlich", doch erklärte er, das vorrangige Ziel der Hisbollah sei die Beendigung des israelischen Angriffs auf den Gazastreifen - was offenbar signalisierte, dass eine umfassende Eskalation nicht zu erwarten sei.

Im Gazastreifen wurden bei israelischen Luftangriffen innerhalb von 24 Stunden mindestens 162 Menschen getötet und 296 weitere verletzt, auch in den so genannten "humanitären Zonen".

Ärzte und humanitäre Organisationen warnen, dass Unterernährung und Unterkühlung im Gazastreifen jetzt, da der Winter einbricht und es an Nahrungsmitteln und Trinkwasser mangelt, fatale Folgen haben.

Unterdessen fordern Menschenrechtsgruppen angesichts zunehmender Berichte über Exekutionen im Gazastreifen und des unbekannten Verbleibs Hunderter palästinensischer Gefangener mehr Druck auf Israel.

Israelische Streitkräfte töten einen palästinensischen Teenager und nehmen mindestens 12 Personen im besetzten Westjordanland fest, während es in mehreren Flüchtlingslagern im Norden des Westjordanlandes zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt.
In Israel kommt es während einer hitzigen Sitzung des Sicherheitskabinetts am Donnerstag zu Spannungen zwischen dem militärischen Establishment und rechtsextremen Ministern über die Frage, ob eine Untersuchung der Versäumnisse der Armee am und nach dem 7. Oktober durchgeführt werden soll.

Israelische Beamte erörtern Pläne, wonach israelfreundliche palästinensische "Clans" nach dem Krieg die administrative Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen sollen - ein Vorschlag, der von verschiedenen palästinensischen politischen Akteuren entschieden abgelehnt wird.

Israel bombardiert den Gazastreifen weiter, während Hunger und Kälte ihren Tribut fordern

Die für nächste Woche anberaumte erste Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof zu der Frage, ob Israels Vorgehen im Gazastreifen einen Völkermord darstellt, hält das israelische Militär nicht davon ab, das belagerte palästinensische Gebiet weiterhin unerbittlich zu bombardieren und vorsätzlich humanitäre Zerstörungen anzurichten.

Die Nachrichtenagentur WAFA berichtete von tödlichen israelischen Luftangriffen zwischen Donnerstag und Freitag im Flüchtlingslager Jabalia, in Khan Younis, al-Zawaida, im Flüchtlingslager al-Maghazi, im Flüchtlingslager al-Bureij, in Deir al-Balah, Rafah und im Flüchtlingslager Nuseirat. Die israelischen Streitkräfte beschossen insbesondere einen Friedhof und Zelte, in die sich palästinensische Zivilisten geflüchtet hatten, sowie Wohnhäuser und Fahrzeuge.

Der Palästinensische Rote Halbmond teilte am Freitag mit, dass die israelischen Streitkräfte bereits den vierten Tag in Folge das Gebiet um das Al-Amal-Krankenhaus in Khan Younis beschossen haben. Schätzungsweise 14.000 Menschen haben in dem Krankenhaus Zuflucht gesucht. Mindestens sieben Menschen, darunter ein fünf Tage alter Säugling, wurden in den letzten Tagen durch israelischen Beschuss in diesem Gebiet getötet.

In einer Erklärung vom Freitag erklärte die israelische Armee, sie habe in der Nacht mindestens 100 "Ziele" angegriffen.

Augenzeugen berichteten Al Jazeera, dass israelische Panzer am Donnerstag Menschen im al-Maghazi-Lager zertrümmerten und dass Scharfschützen der Armee verstärkt Zivilisten ins Visier genommen hätten.

Die wachsende Zahl von Berichten über Exekutionen im Gazastreifen in den letzten Wochen hat Rechtsgruppen wie den Euro-Mediterranean Human Rights Monitor dazu veranlasst, die internationale Gemeinschaft aufzufordern, Druck auf Israel auszuüben, damit es den Aufenthaltsort von Hunderten von Palästinensern, die im Gazastreifen inhaftiert sind, preisgibt.

Das Gesundheitsministerium in Gaza berichtete am Freitag, dass bei israelischen Angriffen innerhalb von 24 Stunden mindestens 162 Menschen getötet und 296 weitere verletzt wurden. Damit stieg die offizielle Zahl der Todesopfer in Gaza seit dem 7. Oktober auf 22.600 und 57.910 Verletzte.

Am Donnerstag prangerte Save the Children einen israelischen Luftangriff in der Gegend von al-Mawasi an, einem Gebiet, in das die israelischen Streitkräfte die Zivilbevölkerung zur Evakuierung aufgefordert hatten, bei dem mindestens 14 Menschen getötet wurden, die meisten von ihnen Kinder unter 10 Jahren.

"Diese Räumungsbefehle sind nichts weiter als ein Vorwand, um sich in Sicherheit zu wiegen. Wenn die Menschen bleiben, werden sie getötet. Wenn sie umziehen, werden sie getötet. Die Menschen haben die 'Wahl' zwischen dem einen und dem anderen Todesurteil", sagte Jason Lee, der Länderdirektor von Save the Children für die besetzten palästinensischen Gebiete. "Die Staats- und Regierungschefs der Welt müssen jetzt einen endgültigen Waffenstillstand erreichen. Mit jeder Stunde, die verstreicht, werden mehr Kinder den Preis für eine verfehlte Politik mit ihrem Leben und ihrer Zukunft bezahlen. Bis dahin wird es keinen sicheren Ort in Gaza geben."

Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) berichtete am Donnerstag, dass die israelische Armee im Gouvernement Deir al-Balah erneut Flugblätter abgeworfen habe, um die Zivilbevölkerung aufzufordern, das Gebiet Nuseirat zu evakuieren, in dem schätzungsweise 4.700 Menschen in einem von der UNO unterstützten Gesundheitszentrum Zuflucht gefunden haben. Nach Angaben der UN-Organisation haben die israelischen Streitkräfte seit dem 1. Dezember Evakuierungsbefehle für 35 Prozent des Gazastreifens erteilt, während sie gleichzeitig wiederholt Gebiete bombardierten, die sie als "sichere Zonen" für Zivilisten ausgewiesen haben.

OCHA berichtete, dass mehr als eine Million Menschen im südlichsten Gouvernement des Gazastreifens, in Rafah, Zuflucht gesucht haben, "zusammengepfercht in einem extrem überfüllten Raum, nach der Intensivierung der Feindseligkeiten in Khan Younis und Deir al Balah und den Evakuierungsbefehlen des israelischen Militärs".

Humanitäre Organisationen haben wiederholt davor gewarnt, dass der langsame Zustrom von Hilfsgütern in den Gazastreifen zu einer verheerenden Krise führt, in der viele weitere Palästinenser aufgrund des Mangels an Treibstoff, medizinischer Versorgung, Lebensmitteln und Wasser sterben könnten.

Die israelische Menschenrechtsgruppe Gisha berichtete am Mittwoch, dass zwischen dem 21. Oktober und dem 16. Dezember durchschnittlich 75 LKW-Ladungen Hilfsgüter pro Tag in den Gazastreifen gelangt seien, "Lichtjahre von dem entfernt, was benötigt wird". Die Organisation fügte hinzu, dass es einen "Mangel an Transparenz" bei den israelischen Beschränkungen für so genannte "Dual-Use"-Güter gebe, von denen Tel Aviv behauptet, sie könnten von bewaffneten palästinensischen Gruppen verwendet werden, wie etwa Taschenlampen oder Materialien, die die dezimierte Kommunikationsinfrastruktur der Enklave reparieren könnten.

"Israel hat völkerrechtliche Verpflichtungen gegenüber der Zivilbevölkerung des Gazastreifens, die es weiterhin eklatant leugnet. Als Partei der Feindseligkeiten muss es zumindest die Durchfahrt von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen erlauben. Als Besatzungsmacht hat sie die Pflicht, diese Hilfe zu leisten. Die vorsätzliche Blockade lebensrettender humanitärer Hilfslieferungen ist ein Kriegsverbrechen, ebenso wie die kollektive Bestrafung", fügte die Gruppe hinzu.

Der norwegische Arzt Mads Gilbert, der bereits früher in Gaza gearbeitet hat, erklärte gegenüber Al Jazeera, dass der Winter "eine unerträgliche Lawine menschlichen Leids" nach Gaza bringe und dass das Risiko einer Unterkühlung "überwältigend gefährlich" werde, insbesondere für kleine Kinder.

"Dies gilt vor allem für kleine Kinder und solche, die bereits hungern oder krank sind - was bei einem großen Teil der Menschen der Fall ist", so Gilbert. "Ein kleines Kind friert sehr schnell, und wenn die Körpertemperatur unter 35 Grad Celsius (95 Grad Fahrenheit) fällt, kommt es zur Unterkühlung. Das schwächt den Körper, schwächt das Immunsystem und führt bei blutenden Verletzungen zu einer schnelleren Blutung. Unterkühlung ist eine Todesfalle".

Medizinische Hilfe für Palästinenser (MAP) und das Internationale Rettungskomitee schlugen ebenfalls Alarm wegen der Zunahme von schwerer Unterernährung und "erschütternden Verletzungen", die ihre Mitarbeiter im Gazastreifen beobachten.

"Jeder Quadratzentimeter des Krankenhauses - die Flure, die Treppen, die Empfangsbereiche, die Krankenstationen - ist mit Menschen bedeckt, die auf dem Boden liegen", sagte der Chirurg Nick Maynard. "Wir sehen Kinder und Erwachsene im Krankenhaus, die schwer unterernährt sind. Beim ersten Anzeichen einer Infektion verlieren diese Patienten rapide an Gewicht und sehen immer stärker unterernährt aus."

Unterdessen wurden Bodenkämpfe zwischen israelischen Streitkräften und bewaffneten palästinensischen Gruppen in den Gebieten Nuseirat, Gaza-Stadt, Bureij, Khan Younis, al-Shati, Khuza'a und Maghazi gemeldet.

Israelische Medien berichteten am Donnerstag, dass drei Israelis, die seit dem 7. Oktober als vermisst galten, nun bestätigt wurden, dass sie im Gazastreifen festgehalten werden, wodurch sich die offizielle Zahl der Geiseln auf 136 erhöhte. Auch die Leiche eines weiteren Israelis soll von palästinensischen Gruppen in Gaza festgehalten werden.

Nasrallahs Rede gibt den Ton an der libanesischen Front an
Seit der Ermordung des ranghohen Hamas-Führers Saleh al-Aruri am Dienstag in einem Vorort von Beirut richtet sich der Blick der Welt auf den Libanon, da eine Eskalation der Nordfront immer wahrscheinlicher wird.

Israel hat zwar nicht die Verantwortung für die Tötung von al-Aruri übernommen, doch im Libanon und in der internationalen Gemeinschaft gibt es kaum Zweifel daran, wer hinter dem gezielten Drohnenangriff steckt.

Hassan Nasrallah, der Führer der mit der Hamas verbündeten libanesischen Hisbollah-Bewegung, hielt am Freitagnachmittag eine Rede - die zweite in dieser Woche, nachdem er am Mittwoch gewarnt hatte, dass die Tötung al-Aruris nicht ungestraft bleiben werde.

"Eine Reaktion auf die Geschehnisse in den südlichen Vororten von Beirut ist unvermeidlich, und die Entscheidung hängt von der Situation vor Ort ab. Der Boden wartet nicht. Ich werde nicht sagen 'zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort'", sagte Nasrallah in einer langen Rede.

Trotz dieser Warnungen schien Nasrallah nicht davon auszugehen, dass eine Eskalation des Konflikts im Libanon unausweichlich sei, denn er betonte, dass das vorrangige Ziel der Hisbollah die Unterstützung der im Gazastreifen kämpfenden palästinensischen Gruppen sei: "Das Ziel aller Fronten ist es, diese Aggression zu beenden."

"Denjenigen, die fragen, warum wir an der [südlibanesischen] Front kämpfen, müssen wir antworten. Es gibt zwei Ziele für diese Front: Druck auf den Feind [Israel] und seine Regierung auszuüben, damit die Aggression gegen Gaza aufhört", sagte er. "Das zweite Ziel ist es, den Druck auf den Widerstand in Gaza zu verringern".

Nasrallah äußerte zwar die Hoffnung, dass der Libanon die von Israel besetzten Gebiete, darunter die Shebaa-Farmen, zurückerobern könne, wies aber darauf hin, dass solche Verhandlungen erst nach dem Ende der israelischen Aggression gegen den Gazastreifen möglich seien.

Unterdessen begann US-Außenminister Antony Blinken am Freitag seinen vierten Besuch im Nahen Osten seit dem 7. Oktober, der unter anderem dem Abbau der Spannungen zwischen Libanon und Israel dienen soll.

Der Libanon hat wegen des Angriffs, bei dem al-Aruri und fünf weitere Personen getötet wurden, eine formelle Beschwerde beim UN-Sicherheitsrat eingereicht und bezeichnete ihn als "gefährlichste Eskalation seit 2006", als Israel Beirut das letzte Mal während eines einmonatigen Krieges bombardiert hatte.

Die israelische Armee hat jedoch weiterhin Städte im Südlibanon angegriffen und den libanesischen Luftraum verletzt, während libanesische Beamte mit einer Reihe von Vertretern der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft Gespräche über die Gefahr einer Eskalation führten. Der Leiter der Außenpolitik der Europäischen Union, Josep Borrell, ist am Freitag für drei Tage im Libanon gelandet, um die Situation zu entschärfen, wie die EU in einer Erklärung mitteilte.

Während die Hisbollah Berichten zufolge in den letzten Tagen weiterhin einige Raketen auf Israel abgefeuert hat, berichtete The Economist am Donnerstag, dass die libanesische Widerstandsgruppe ihre Kämpfer auf zwei bis drei Kilometer von der Blauen Linie zurückgezogen hat, was von Analysten entweder als "taktischer Rückzug" oder als Zeichen dafür gewertet wurde, dass sie keinen totalen Krieg anstrebt.

Innerhalb Israels streitet die Armee mit der Siedlerbewegung über die Untersuchung des 7. Oktober und die Zukunft des Gazastreifens
Die Mitglieder der israelischen Führung haben sich in der Zwischenzeit gegenseitig beschimpft, da die Kluft zwischen der militärischen Führung und den rechtsextremen Ministern in der Regierung von Premierminister Netanjahu immer größer wird.

Eine Sitzung des Sicherheitskabinetts am Donnerstagabend entwickelte sich Berichten zufolge zu einem lautstarken Streit zwischen hochrangigen Armeevertretern und Hardliner-Ministern über die Frage, wann und ob die Armee eine Untersuchung ihrer Aktionen am und seit dem 7. Oktober durchführen sollte - einschließlich der Tötung von drei israelischen Geiseln durch israelische Streitkräfte im Dezember. Der Generalstabschef der Armee, Herzl Halevi, sagte, das Militär habe es bisher vermieden, die Geschehnisse vom 7. Oktober zu untersuchen, weil man befürchte, dass dies zu "Spannungen innerhalb der Armee" führen könnte, und fügte hinzu, dass jede Untersuchung, während der Krieg noch andauere, "einen erheblichen Einfluss auf die Kämpfe selbst" haben könnte.

Die Pläne, die Armee selbst zu untersuchen, haben jedoch den Zorn von Ministern auf sich gezogen, die sich gegen die Einbeziehung des ehemaligen Verteidigungsministers Shaul Mofaz in die Untersuchung aussprachen. Mofaz war 2005 am Abzug der illegalen israelischen Siedlungen im Gazastreifen beteiligt, eine Entscheidung, die von der extremen Rechten abgelehnt wird, die wiederholt die Wiederbelebung dieser Siedlungen und die Vertreibung von mehr als 2 Millionen der 2,3 Millionen palästinensischen Einwohner des Gazastreifens gefordert hat.

Die internen Diskussionen über den "Tag danach" in Israel verliefen ebenso holprig. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat seine Pläne für den Gazastreifen nach dem Krieg offengelegt, die eine fortgesetzte israelische Militärintervention sowie eine zivile Verwaltung des Gazastreifens durch eine "palästinensische Entität" vorsehen - die Berichten zufolge aus "Clans" besteht, die als mit Israel befreundet gelten. Es überrascht nicht, dass dieser Vorschlag von Netanjahus Siedlerverbündeten abgelehnt wird, die jede Form der palästinensischen Selbstverwaltung im Gazastreifen, und sei sie auch noch so begrenzt, ablehnen und selbst die selbstgefällige Palästinensische Autonomiebehörde für eine inakzeptable Option halten.

Die Palästinensische Autonomiebehörde brachte am Freitag ihre Ablehnung der israelischen Pläne für eine künftige palästinensische Führung zum Ausdruck und betonte in einer Erklärung des Präsidiums "die unbeirrbare, klare palästinensische Position, die der Beendigung der israelischen Aggression gegen unser Volk im Gazastreifen, im Westjordanland und in Jerusalem Priorität einräumt".

"Die Erklärungen der feindlichen Führung über die Bildung lokaler Komitees, die der Besatzung untergeordnet sind, und eine internationale Verwaltung, die den Gazastreifen in Partnerschaft mit der Besatzung überwacht, sind nichts anderes als ein Vorwand für die Fortsetzung des Krieges. Der Feind weiß genau, dass seine Ziele unmöglich zu erreichen sind", erklärte die Volksfront für die Befreiung Palästinas am Freitag in einer Erklärung. "Der Tag nach dem Krieg wird ein Tag der Niederlage und des vollständigen Rückzugs der Aggression und ein Tag des Sieges für den Widerstand sein."

Die Times of Israel berichtete, dass sich die israelischen Militärs aufgrund des anhaltenden internationalen Aufschreis und der sehr realen Möglichkeit, dass der IGH nächste Woche gegen Israel entscheiden könnte, unter Druck gesetzt fühlten. Aus ungenannten Quellen verlautete in israelischen Medien, dass die Palästinenser in der nächsten Phase des Konflikts möglicherweise in den nördlichen Gazastreifen zurückkehren könnten und dass Israel mehrere weitere Routen öffnen könnte, um Hilfsgüter nach Gaza zu bringen.

Die Familien der israelischen Geiseln protestieren unterdessen weiterhin vor den Häusern mehrerer Minister und fordern eine Einigung, um ihre Freilassung zu erreichen. Seit dem Ende der einwöchigen Waffenruhe und des Geiselaustauschs am 1. Dezember hat Israel behauptet, die verbleibenden Geiseln durch Kampfeinsätze befreien zu wollen, was jedoch bisher nicht gelungen ist - seitdem sind mehrere israelische Geiseln ums Leben gekommen, einige von ihnen wurden direkt von israelischen Soldaten erschossen.

Israelische Armee tötet palästinensischen Teenager im Westjordanland
Israelische Streitkräfte haben ihre Razzien im besetzten Westjordanland fortgesetzt und in der Nacht in der Stadt Beit Rima den 17-jährigen Palästinenser Osaid Tareq al-Rimawi getötet und sieben weitere Personen verletzt.

Bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Streitkräften wurden aus den Städten Sir und Sanur im Gouvernement Jenin sowie aus den Flüchtlingslagern Tulkarem, Nur Shams und Balata gemeldet.

Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Razzien der israelischen Armee in Tulkarem und Nur Shams an drei aufeinanderfolgenden Tagen. In Balata wurden unterdessen mindestens zwei Palästinenser erschossen und verwundet.

WAFA berichtete, dass israelische Streitkräfte seit Donnerstag mindestens 12 Palästinenser im gesamten Westjordanland festgenommen haben. Unter den Festgenommenen befand sich am Donnerstagabend auch ein 16-jähriger Schäfer, dessen 60 Schafe beschlagnahmt wurden, so die Nachrichtenagentur.

Im besetzten Ostjerusalem hinderten israelische Streitkräfte erneut viele Gläubige daran, auf dem Gelände der Al-Aqsa-Moschee zu beten.

Siedler griffen unterdessen Palästinenser im Dorf Kisan bei Bethlehem an und verletzten einen 40-jährigen Mann schwer. Israelische Streitkräfte begannen unterdessen mit dem Bau einer Siedlerstraße in der Gegend von Masafer Yatta südlich von Hebron.

Die Siedlungsbeobachtungsorganisation Peace Now warnte am Donnerstag in einem Bericht vor einem "beispiellosen Anstieg" der illegalen israelischen Siedlungsaktivitäten seit Oktober.

"Das freizügige militärische und politische Umfeld erlaubt den rücksichtslosen Bau und die Landnahme fast unkontrolliert", so die Gruppe. "Das Ergebnis ist nicht nur physischer Schaden für die Palästinenser und ihr Land, sondern auch eine bedeutende politische Verschiebung im Westjordanland. Der unkontrollierte Amoklauf der Siedler muss jetzt gestoppt werden."   Quelle


 

Einblick in Israels Folterlager für Gaza-Häftlinge

Palästinenser, die im nördlichen Gazastreifen verhaftet wurden, beschreiben, wie israelische Soldaten systematisch Zivilisten und Kämpfer gleichermaßen misshandelten - von schwerer Entbehrung bis hin zu brutaler körperlicher Gewalt.

Yuval Abraham - 5. Januar 2024 - Übersetzt mit DeepL

Anfang Dezember zirkulierten weltweit Bilder, die Dutzende palästinensischer Männer in der Stadt Beit Lahiya im nördlichen Gazastreifen zeigten, die bis auf die Unterwäsche entkleidet waren, knieten oder zusammengekauert saßen, dann die Augen verbunden bekamen und wie Vieh auf den Rücksitz eines israelischen Militärlastwagens gesperrt wurden. Wie israelische Sicherheitsbeamte später bestätigten, handelte es sich bei der überwiegenden Mehrheit dieser Gefangenen um Zivilisten, die nicht der Hamas angehörten, und die Männer wurden von der Armee weggebracht, ohne ihre Familien über den Verbleib der Gefangenen zu informieren. Einige von ihnen kehrten nie zurück.

Das Magazin +972 und Local Call sprachen mit vier palästinensischen Zivilisten, die auf diesen Fotos zu sehen sind oder in der Nähe des Schauplatzes festgenommen und in israelische Militärgefängnisse gebracht wurden, wo sie mehrere Tage oder sogar Wochen festgehalten wurden, bevor sie wieder nach Gaza entlassen wurden. Ihre Aussagen - sowie 49 von verschiedenen arabischen Medien veröffentlichte Videoaussagen von Palästinensern, die in den letzten Wochen in den nördlichen Bezirken Zeitoun, Jabalia und Shuja'iya unter ähnlichen Umständen festgenommen wurden - deuten auf systematische Misshandlungen und Folter durch israelische Soldaten gegenüber allen Inhaftierten hin, sowohl gegenüber Zivilisten als auch gegenüber Kämpfern.

Diesen Berichten zufolge setzten israelische Soldaten palästinensische Häftlinge Elektroschocks aus, verbrannten ihre Haut mit Feuerzeugen, spuckten ihnen in den Mund und entzogen ihnen Schlaf, Nahrung und den Zugang zu Toiletten, bis sie sich selbst entleerten. Viele wurden stundenlang an einen Zaun gefesselt, mit Handschellen versehen und bekamen die meiste Zeit des Tages die Augen verbunden. Einige sagten aus, dass sie am ganzen Körper geschlagen wurden und dass man ihnen Zigaretten im Nacken oder auf dem Rücken anzündete. Es ist bekannt, dass mehrere Menschen an den Folgen dieser Haftbedingungen gestorben sind.

Die Palästinenser, mit denen wir sprachen, sagten, dass am Morgen des 7. Dezember, als die Fotos von Beit Lahiya aufgenommen wurden, israelische Soldaten in das Viertel eindrangen und alle Zivilisten aufforderten, ihre Häuser zu verlassen. "Sie schrien: 'Alle Zivilisten müssen herunterkommen und sich ergeben'", sagte Ayman Lubad, ein Rechtsforscher am Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte, der an diesem Tag zusammen mit seinem jüngeren Bruder festgenommen wurde, gegenüber +972 und Local Call.

Laut Zeugenaussagen befahlen die Soldaten allen Männern, sich auszuziehen, versammelten sie an einem Ort und machten die Fotos, die später in den sozialen Medien verbreitet wurden (hochrangige israelische Beamte haben die Soldaten inzwischen für die Verbreitung der Bilder gerügt). Frauen und Kinder wurden in der Zwischenzeit ins Kamal-Adwan-Krankenhaus gebracht.

Vier verschiedene Zeugen berichteten +972 und Local Call, dass die Soldaten, während sie in Handschellen auf der Straße saßen, in die Häuser des Viertels eindrangen und sie in Brand setzten; +972 und Local Call haben Fotos von einem der verbrannten Häuser erhalten. Die Soldaten sagten den Festgenommenen, sie seien verhaftet worden, weil "sie nicht in den südlichen Gazastreifen evakuiert wurden".

Eine unbekannte Zahl palästinensischer Zivilisten hält sich im nördlichen Teil des Streifens auf, obwohl die Israelis seit Beginn des Krieges, der Hunderttausende zur Flucht in den Süden veranlasste, die Vertreibung angeordnet hatten. Diejenigen, mit denen wir gesprochen haben, nannten mehrere Gründe, warum sie nicht weggegangen sind: die Angst, auf dem Weg in den Süden oder während ihres Unterschlupfes von der israelischen Armee bombardiert zu werden; die Angst, dass Hamas-Aktivisten auf sie schießen; Mobilitätsprobleme oder Behinderungen von Familienmitgliedern; und die Ungewissheit des Lebens in den Lagern für Vertriebene im Süden. Lubads Frau zum Beispiel hatte gerade entbunden, und sie fürchteten sich vor den Gefahren, ihr Haus mit einem Neugeborenen zu verlassen.

In einem Video, das am Tatort in Beit Lahiya aufgenommen wurde, steht ein israelischer Soldat mit einem Megaphon vor den inhaftierten Bewohnern, die nackt und auf den Knien in Reihen sitzen, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und erklärt: "Die israelische Armee ist da. Wir haben Gaza [Stadt] und Jabalia auf euren Köpfen zerstört. Wir haben Jabalia besetzt. Wir besetzen den ganzen Gazastreifen. Ist es das, was ihr wollt? Wollt ihr die Hamas bei euch haben?" Die Palästinenser schreien zurück, dass sie Zivilisten sind.

"Unser Haus ist vor meinen Augen niedergebrannt", sagte Maher, ein Student der Al-Azhar-Universität in Gaza, der auf einem Foto von Gefangenen in Beit Lahiya zu sehen ist, gegenüber +972 und Local Call (er bat darum, ein Pseudonym zu verwenden, da er befürchtete, dass die israelische Armee Vergeltung an seinen Familienmitgliedern üben würde, die immer noch in einem Militärgefängnis festgehalten werden). Augenzeugen berichteten, dass sich das Feuer unkontrolliert ausbreitete, die Straße sich mit Rauch füllte und Soldaten die gefesselten Palästinenser ein paar Dutzend Meter von den Flammen wegbringen mussten.

"Ich sagte dem Soldaten: 'Mein Haus ist abgebrannt, warum tun Sie das?' Und er sagte: 'Vergessen Sie dieses Haus'", erinnerte sich Nidal, ein weiterer Palästinenser, der ebenfalls auf einem Foto aus Beit Lahiya zu sehen ist und aus denselben Gründen um die Verwendung eines Pseudonyms bat.

Er fragte mich, wo es weh tut, und schlug mich dann fest.
Es ist bekannt, dass derzeit mehr als 660 Palästinenser aus dem Gazastreifen in israelischen Gefängnissen inhaftiert sind - die meisten von ihnen im Ketziot-Gefängnis in der Naqab/Negev-Wüste. Eine weitere Zahl, die die Armee nicht bekannt geben will, die aber mehrere Tausend betragen könnte, wird auf dem Militärstützpunkt Sde Teyman in der Nähe von Be'er Sheva festgehalten, wo ein Großteil der Misshandlungen von Gefangenen stattfinden soll.

Den Zeugenaussagen zufolge wurden die palästinensischen Gefangenen aus Beit Lahiya auf Lastwagen verladen und an einen Strand gebracht. Dort ließ man sie stundenlang gefesselt zurück, und ein weiteres Foto von ihnen wurde aufgenommen und in den sozialen Medien verbreitet. Lubad erzählte, wie eine der israelischen Soldatinnen mehrere Gefangene zum Tanzen aufforderte und sie dabei filmte.

Die Gefangenen, die noch in ihrer Unterwäsche waren, wurden dann zu einem anderen Strand innerhalb Israels, in der Nähe des Armeestützpunkts Zikim, gebracht, wo sie nach ihren Aussagen von Soldaten verhört und schwer geschlagen wurden. Medienberichten zufolge wurden diese ersten Verhöre von Mitgliedern der IDF-Einheit 504, einer militärischen Geheimdiensteinheit, durchgeführt.

Maher schilderte seine Erfahrungen gegenüber +972 und Local Call: "Ein Soldat fragte mich: 'Wie heißt du?' und fing an, mich in den Magen zu schlagen und zu treten. Er sagte: 'Du bist seit zwei Jahren in der Hamas, sag mir, wie sie dich rekrutiert haben.' Ich sagte ihm, ich sei Student. Zwei Soldaten öffneten meine Beine und schlugen mich dort und schlugen mir ins Gesicht. Ich fing an zu husten und merkte, dass ich nicht mehr atmete. Ich sagte ihnen: 'Ich bin ein Zivilist, ich bin ein Zivilist'.

"Ich erinnere mich, dass ich mit meiner Hand an meinem Körper hinunterfuhr und etwas Schweres spürte", fuhr Maher fort. "Ich habe nicht gemerkt, dass es mein Bein war. Ich hörte auf, meinen Körper zu spüren. Ich sagte dem Soldaten, dass es weh tut, und er hielt inne und fragte, wo; ich sagte ihm, im Magen, und dann schlug er mir fest in den Magen. Sie sagten mir, ich solle aufstehen. Ich konnte meine Beine nicht mehr spüren und nicht mehr gehen. Jedes Mal, wenn ich fiel, schlugen sie mich erneut. Mein Mund und meine Nase bluteten, und ich wurde ohnmächtig.

Die Soldaten verhörten einige der Gefangenen auf dieselbe Weise, fotografierten sie, kontrollierten ihre Ausweise und teilten sie dann in zwei Gruppen auf. Die meisten, darunter Maher und Lubads jüngerer Bruder, wurden nach Gaza zurückgeschickt und erreichten noch in derselben Nacht ihre Häuser. Lubad selbst gehörte zu einer zweiten Gruppe von etwa 100 Personen, die an diesem Tag in Beit Lahiya festgenommen und in ein Militärgefängnis in Israel gebracht wurden.

Dort hörten die Gefangenen regelmäßig "startende und landende Flugzeuge", so dass es wahrscheinlich ist, dass sie auf dem Stützpunkt Sde Teyman in der Nähe von Be'er Sheva festgehalten wurden, zu dem auch ein Flugplatz gehört; nach Angaben der israelischen Armee werden dort Gefangene aus dem Gazastreifen zur Bearbeitung festgehalten, d. h. es wird entschieden, ob sie als Zivilisten oder "ungesetzliche Kämpfer" eingestuft werden.

Nach Angaben des IDF-Sprecherbüros sind die militärischen Hafteinrichtungen nur für Verhöre und eine erste Überprüfung der Gefangenen vorgesehen, bevor sie in den israelischen Strafvollzug überstellt werden oder bis zu ihrer Freilassung. Die Zeugenaussagen von Palästinensern, die in der Einrichtung festgehalten wurden, zeichnen jedoch ein völlig anderes Bild.

Wir wurden den ganzen Tag gefoltert

In der Militärbasis wurden die Palästinenser in Gruppen von etwa 100 Personen festgehalten. Den Zeugenaussagen zufolge waren sie die ganze Zeit über mit Handschellen und Augenbinden gefesselt und durften nur zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens ruhen.

Einer der Gefangenen in jeder Gruppe, den die Soldaten auswählten, weil er Hebräisch konnte und den Titel "Shawish" (ein Slangbegriff für einen Diener oder Untergebenen) erhielt, war der einzige, der keine Augenbinde trug. Die ehemaligen Häftlinge erklärten, dass die Soldaten, die sie bewachten, grüne Lasertaschenlampen hatten, mit denen sie jeden markierten, der sich bewegte, seine Position aufgrund von Schmerzen veränderte oder ein Geräusch machte. Die Shawish brachten diese Gefangenen zu Soldaten, die auf der anderen Seite des Stacheldrahtzauns standen, der die Einrichtung umgab, und bestraften sie dort.

Nach Zeugenaussagen bestand die häufigste Strafe darin, dass sie an einen Zaun gefesselt wurden und mehrere Stunden lang die Arme heben mussten. Wer sie senkte, wurde von den Soldaten weggeholt und geschlagen.

"Wir wurden den ganzen Tag gefoltert", sagte Nidal gegenüber +972 und Local Call. "Wir knieten mit dem Kopf nach unten. Diejenigen, die es nicht schafften, wurden an den Zaun gefesselt, [für] zwei oder drei Stunden, bis der Soldat beschloss, sie freizulassen. Ich war eine halbe Stunde lang gefesselt. Mein ganzer Körper war schweißbedeckt; meine Hände wurden taub.

"Man darf sich nicht bewegen", erinnert sich Lubad an die Regeln. "Wenn du dich bewegst, richtet der Soldat einen Laser auf dich und sagt dem Shawish: 'Holt ihn raus, hebt seine Hände.' Nimmst du die Hände runter, bringt dich die Shawish nach draußen, und die Soldaten schlagen dich. Ich wurde zweimal an den Zaun gefesselt. Und ich habe meine Hände hochgehalten, weil es um mich herum Menschen gab, die wirklich verletzt wurden. Eine Person kam mit einem gebrochenen Bein zurück. Man hört die Schläge und das Geschrei auf der anderen Seite des Zauns. Man hat Angst zu schauen oder durch die Augenbinde zu gucken. Wenn sie sehen, dass du schaust, ist das eine Strafe. Sie bringen dich dann raus oder fesseln dich auch an den Zaun".

Ein anderer junger Mann, der aus der Haft entlassen wurde, berichtete den Medien nach seiner Rückkehr nach Gaza, dass "die Leute die ganze Zeit gefoltert wurden. Wir haben Schreie gehört. Sie [Soldaten] sagten zu uns: 'Warum seid ihr in Gaza geblieben, warum seid ihr nicht in den Süden gegangen?' Und ich sagte ihnen: 'Warum sollten wir in den Süden gehen? Unsere Häuser stehen noch, und wir sind nicht mit der Hamas verbunden.' Sie sagten uns: 'Geht in den Süden - ihr habt [den von der Hamas geführten Angriff] am 7. Oktober gefeiert.'"

In einem Fall, so Lubad, wurde ein Häftling, der sich weigerte, niederzuknien und seine Hände senkte, anstatt sie erhoben zu halten, mit gefesselten Händen hinter den Stacheldrahtzaun gebracht. Die Gefangenen hörten Schläge, dann hörten sie, wie der Gefangene einen Soldaten beschimpfte, und dann einen Schuss. Sie wissen nicht, ob der Gefangene tatsächlich erschossen wurde oder ob er lebt oder tot ist; auf jeden Fall kehrte er für den Rest der Zeit, in der die Personen, mit denen wir sprachen, dort festgehalten wurden, nicht zurück.

In Interviews mit arabischen Medien sagten ehemalige Häftlinge aus, dass andere Häftlinge in der Einrichtung neben ihnen starben. "Menschen sind drinnen gestorben. Einer war herzkrank. Sie haben ihn rausgeworfen, weil sie sich nicht um ihn kümmern wollten", sagte eine Person gegenüber Al Jazeera.

Mehrere Gefangene, die mit Lubad zusammen waren, berichteten ihm ebenfalls von einem solchen Todesfall. Sie sagten, dass vor seiner Ankunft ein älterer Mann aus dem Flüchtlingslager Al-Shati, der krank war, in der Einrichtung an den Folgen der Haftbedingungen starb. Die Gefangenen beschlossen, aus Protest gegen seinen Tod in den Hungerstreik zu treten, und gaben den Soldaten ihre rationierten Käse- und Brotstücke zurück. Die Gefangenen berichteten Lubad, dass nachts Soldaten in die Einrichtung kamen und sie in Handschellen schwer verprügelten und dann Tränengaskanister auf sie warfen. Die Gefangenen hörten auf zu streiken.

Die israelische Armee bestätigte gegenüber +972 und Local Call, dass Häftlinge aus dem Gazastreifen in der Einrichtung gestorben sind. "Es sind Fälle bekannt, in denen Häftlinge in der Haftanstalt gestorben sind", sagte der IDF-Sprecher. "In Übereinstimmung mit den Verfahren wird bei jedem Tod eines Häftlings eine Untersuchung durchgeführt, einschließlich einer Untersuchung der Todesumstände. Die Leichen der Inhaftierten werden gemäß den militärischen Befehlen aufbewahrt."

In Videoaussagen beschreiben Palästinenser, die wieder in den Gazastreifen entlassen wurden, Fälle, in denen Soldaten Zigaretten auf den Körpern von Gefangenen ausdrückten und ihnen sogar Elektroschocks verpassten. "Ich wurde 18 Tage lang festgehalten", sagte ein junger Mann gegenüber Al Jazeera. "[Der Soldat] sieht, wie du einschläfst, nimmt ein Feuerzeug und verbrennt dir den Rücken. Sie haben ein paar Mal Zigaretten auf meinem Rücken ausgedrückt. Einer der Jungs [der die Augen verbunden hatte] sagte zu [dem Soldaten]: 'Ich möchte Wasser trinken', und der Soldat sagte ihm, er solle seinen Mund öffnen und spuckte dann hinein."

Ein anderer Gefangener sagte, er sei fünf oder sechs Tage lang gefoltert worden. "'Du willst auf die Toilette gehen? Verboten", sagte man ihm. "[Der Soldat] schlägt dich. Und ich bin nicht von der Hamas, was kann ich dafür? Aber er sagt es dir immer wieder: 'Du bist Hamas, jeder, der in Gaza [Stadt] bleibt, ist Hamas. Wenn du nicht Hamas wärst, wärst du in den Süden gegangen. Wir haben euch gesagt, ihr sollt in den Süden gehen.'"

Shadi al-Adawiya, ein weiterer Gefangener, der freigelassen wurde, erzählte TRT in einer Videoaussage: "Sie drücken Zigaretten auf unseren Hälsen, Händen und Rücken aus. Sie treten uns in die Hände und auf den Kopf. Und es gibt Elektroschocks."

"Du kannst um nichts bitten", sagte ein anderer freigelassener Häftling gegenüber Al Jazeera, nachdem er in einem Krankenhaus in Rafah angekommen war. "Wenn du sagst: 'Ich möchte etwas trinken', schlagen sie dich am ganzen Körper. Es gibt keinen Unterschied zwischen alt und jung. Ich bin 62 Jahre alt. Sie schlugen mir in die Rippen, und seitdem habe ich Atemprobleme."

Ich versuchte, die Augenbinde abzunehmen, und ein Soldat schlug mir mit dem Knie in die Stirn.
Die Palästinenser, die Israel im Gazastreifen festhält, ob Kämpfer oder Zivilisten, werden auf der Grundlage des Gesetzes über "ungesetzliche Kämpfer" von 2002 festgehalten. Dieses israelische Gesetz erlaubt es dem Staat, feindliche Kämpfer festzuhalten, ohne ihnen den Status eines Kriegsgefangenen zuzuerkennen, und sie über längere Zeiträume ohne ein reguläres Gerichtsverfahren zu inhaftieren. Israel kann Gefangene daran hindern, sich mit einem Anwalt zu treffen, und die gerichtliche Überprüfung um bis zu 75 Tage verschieben - oder, wenn ein Richter dies genehmigt, um bis zu sechs Monate.

Nach Ausbruch des aktuellen Krieges im Oktober wurde dieses Gesetz geändert: Nach der am 18. Dezember von der Knesset verabschiedeten Fassung kann Israel solche Gefangenen auch ohne Haftbefehl bis zu 45 Tage lang festhalten - eine Bestimmung, die weitreichende Folgen hat.

"Sie existieren 45 Tage lang nicht", sagte Tal Steiner, der Geschäftsführer des Öffentlichen Komitees gegen Folter in Israel, gegenüber +972 und Local Call. "Ihre Familien werden nicht benachrichtigt. Während dieser Zeit können Menschen sterben, ohne dass jemand davon erfährt. [Man muss erst beweisen, dass es überhaupt passiert ist. Viele Menschen können einfach verschwinden."

Die israelische Menschenrechtsorganisation HaMoked erhielt Anrufe von Menschen in Gaza, die 254 Palästinenser betreffen, die von der israelischen Armee festgenommen wurden und deren Angehörige nicht wissen, wo sie sind. HaMoked reichte Ende Dezember beim Obersten Gerichtshof Israels eine Petition ein, in der sie das Militär aufforderte, Informationen über die inhaftierten Gaza-Bewohner zu veröffentlichen.

Eine Quelle in der israelischen Gefängnisbehörde erklärte gegenüber +972 und Local Call, dass die meisten der aus dem Gazastreifen entführten Gefangenen vom Militär festgehalten und nicht in Gefängnisse verlegt wurden. Es ist wahrscheinlich, dass die israelische Armee versucht, nachrichtendienstliche Informationen von Zivilisten zu erhalten, während sie das Gesetz über ungesetzliche Kämpfer benutzt, um sie zu inhaftieren.

Die Gefangenen, die mit +972 und Local Call sprachen, sagten, dass sie in der Militäreinrichtung zusammen mit Personen festgehalten wurden, von denen sie wussten, dass sie Mitglieder der Hamas oder des Islamischen Dschihad sind. Den Zeugenaussagen zufolge machen die israelischen Soldaten keinen Unterschied zwischen Zivilisten und Mitgliedern dieser Gruppen und behandeln alle gleich. Einige derjenigen, die vor fast einem Monat in Beit Lahiya in derselben Gruppe festgenommen wurden, sind noch nicht wieder freigelassen worden.

Nidal beschrieb, dass die Gefangenen nicht nur Gewalt erfahren haben, sondern auch unter extrem harten Bedingungen festgehalten werden. "Die Toilette ist eine dünne Öffnung zwischen zwei Holzstücken", sagte er. "Sie steckten uns mit gefesselten Händen und verbundenen Augen dort hinein. Wir kamen rein und pinkelten auf unsere Kleidung. Und dort haben wir auch Wasser getrunken."

Die Zivilisten, die aus der israelischen Militärbasis entlassen wurden, berichteten +972 und Local Call, dass sie einige Tage später von einer Einrichtung zur nächsten zum Verhör gebracht wurden. Die meisten sagten, sie seien während der Verhöre geschlagen worden. Sie wurden gefragt, ob sie Hamas- oder Islamischer Dschihad-Aktivisten kannten, was sie über die Geschehnisse am 7. Oktober d.J. dachten, wer von ihren Familienmitgliedern ein Hamas-Aktivist war, wer am 7. Oktober nach Israel eingereist war und warum sie den Süden nicht verlassen hatten, wie sie "aufgefordert" wurden.

Drei Tage später wurde Lubad zum Verhör nach Jerusalem gebracht. "Der Vernehmungsbeamte schlug mir ins Gesicht, und am Ende brachten sie mich nach draußen und verbanden mir die Augen", sagte er. "Ich versuchte, die Augenbinde abzunehmen, weil es weh tat, und ein Soldat schlug mir mit dem Knie auf die Stirn, also ließ ich sie auf.

"Eine halbe Stunde später brachten sie einen anderen Gefangenen, einen Universitätsprofessor", so Lubad weiter. "Offensichtlich hat er während des Verhörs nicht mit ihnen kooperiert. Sie schlugen ihn sehr brutal neben mir. Sie sagten ihm: 'Du verteidigst die Hamas, du beantwortest keine Fragen. Gehen Sie auf die Knie, heben Sie die Hände.' Ich spürte, wie zwei Leute auf mich zukamen. Ich dachte, ich sei an der Reihe, geschlagen zu werden, und verkrampfte meinen Körper, um mich vorzubereiten. Jemand flüsterte mir ins Ohr: 'Sag Hund'. Ich sagte, ich verstünde nicht. Er sagte zu mir: 'Sag, der Tag wird für jeden Hund kommen'", was Tod oder Bestrafung bedeutete.

Lubad wurde daraufhin wieder in die Haftzelle entlassen. Ihm zufolge waren die Bedingungen in Jerusalem besser als in der Einrichtung im Süden. Zum ersten Mal wurden ihm keine Handschellen angelegt oder die Augen verbunden. "Ich hatte so große Schmerzen und war so müde, dass ich einschlief, und das war's", sagte er.

Wir wurden wie Hühner oder Schafe behandelt".

Am 14. Dezember, eine Woche nachdem er aus seinem Haus in Beit Lahiya entführt worden war und seine Frau und drei Kinder zurückgelassen hatte, wurde Lubad in einen Bus zurück zum Grenzübergang Kerem Shalom zwischen Israel und dem Gazastreifen gesetzt. Er zählte 14 Busse, in denen schätzungsweise 500 Gefangene saßen. Er und ein weiterer Zeuge berichteten +972 und Local Call, dass die Soldaten sie aufforderten, wegzulaufen, und sagten: "Wer sich umdreht, den werden wir erschießen."

Von Kerem Shalom aus gingen die Gefangenen zu Fuß nach Rafah - eine Stadt, die sich in den letzten Wochen in ein riesiges Flüchtlingslager verwandelt hat, in dem Hunderttausende vertriebene Palästinenser leben. Die freigelassenen Häftlinge trugen graue Schlafanzüge, und einige zeigten palästinensischen Journalisten Verletzungen an Handgelenken, Rücken und Schultern, die angeblich auf die Gewalt zurückzuführen sind, der sie in der Haft ausgesetzt waren. Sie trugen nummerierte Armbänder, die sie bei ihrer Ankunft in der Haftanstalt erhalten hatten.

Palästinenser, die durch die israelische Bombardierung vertrieben wurden, leben unter extrem schlechten Bedingungen in einem neuen Zeltlager in der Gegend von Tel al-Sultan in Rafah im südlichen Gazastreifen, 8. Dezember 2023. (Mohammed Zaanoun)
Palästinenser, die durch Israels Bombardierung vertrieben wurden, leben unter extrem schlechten Bedingungen in einem neuen Zeltlager im Tel al-Sultan-Gebiet von Rafah, südlicher Gazastreifen, 8. Dezember 2023. (Mohammed Zaanoun)
Die Gefangenen erzählten den Journalisten, dass sie nicht wüssten, wohin sie in Rafah gehen sollten oder wo ihre Familien seien. Viele von ihnen waren barfuß. "Ich hatte 17 Tage lang die Augen verbunden", sagte einer von ihnen. "Wir wurden wie Hühner oder Schafe behandelt", sagte ein anderer.

Einer der Gefangenen, die in Rafah ankamen, erzählte +972 und Local Call, dass er seit seiner Freilassung vor zwei Wochen in einem Nylonzelt lebt. "Gerade heute habe ich Schuhe gekauft", sagte er. "In Rafah sieht man überall Zelte, egal wo man hinschaut. Seit meiner Freilassung ist es psychisch sehr schwer für mich. In einer Stadt mit 200.000 Einwohnern (vor dem Krieg) drängen sich hier eine Million Menschen."

Als Lubad in Rafah ankam, rief er sofort seine Frau an. Er war froh zu hören, dass sie und seine Kinder am Leben waren. "Im Gefängnis habe ich ständig an sie gedacht, an meine Frau, die in einer schwierigen Situation ist, allein mit unserem neugeborenen Baby", erklärte er.

Aber am Telefon hatte er das Gefühl, dass seine Familie ihm etwas verheimlicht. Schließlich fand Lubad heraus, dass sein jüngerer Bruder eine Stunde, nachdem er von seiner Haft am Zikim-Strand zurückgekehrt war, durch eine israelische Granate getötet wurde, die das Haus eines Nachbarn traf.

Lubad erinnerte sich an das letzte Mal, als er seinen Bruder gesehen hatte, und sagte: "Ich sah, wie wir dort in Boxershorts saßen, und es war furchtbar kalt, und ich flüsterte ihm zu: 'Es ist okay, es ist okay, du kommst sicher zurück.'"

Während seiner Inhaftierung erzählte Lubads Frau den Kindern, dass er ins Ausland gereist sei; Lubad ist sich nicht sicher, ob sie ihm das glaubten. Sein 3-jähriger Sohn sah, wie er sich an diesem Tag auf der Straße entkleidete. "Mein Sohn wollte unbedingt in den Zoo gehen, aber in Gaza gibt es keinen Zoo [mehr]. Also erzählte ich ihm, dass ich auf meiner Reise in Jerusalem einen Fuchs gesehen habe - und tatsächlich, als ich verhört wurde, kamen morgens einige Füchse vorbei. Ich versprach ihm, dass ich ihn, wenn alles vorbei ist, mitnehmen würde, um sie auch zu sehen.

Als Reaktion auf die in diesem Artikel aufgestellten Behauptungen, israelische Soldaten hätten die Wohnungen von inhaftierten Palästinensern in Beit Lahiya angezündet, erklärte der IDF-Sprecher, dass diese Behauptungen "untersucht werden", und fügte hinzu, dass "in den Wohnungen des Gebäudes Dokumente, die der Hamas gehören, sowie eine große Menge an Waffen gefunden wurden" und dass aus dem Gebäude Schüsse auf die israelischen Streitkräfte abgegeben worden seien.

Der IDF-Sprecher erklärte, dass Palästinenser im Gazastreifen "wegen Beteiligung an terroristischen Aktivitäten" inhaftiert seien und dass "Gefangene, die nicht an terroristischen Aktivitäten beteiligt waren und deren weitere Inhaftierung nicht gerechtfertigt ist, bei der ersten Gelegenheit in den Gazastreifen zurückgebracht werden".

Zu den Vorwürfen der Misshandlung und Folter sagte der IDF-Sprecher, dass "alle Vorwürfe über unangemessenes Verhalten in der Haftanstalt gründlich untersucht werden. Die Gefangenen werden je nach Risikostufe und Gesundheitszustand in Handschellen gelegt, wobei eine tägliche Bewertung vorgenommen wird. Einmal am Tag findet in der Hafteinrichtung eine ärztliche Visite statt, um den Gesundheitszustand der Inhaftierten zu überprüfen, die dies benötigen.

Die Gefangenen, die mit +972 und Local Call sprachen, sagten jedoch, dass sie nur bei ihrer Ankunft in der Einrichtung von einem Arzt untersucht wurden und trotz ihrer wiederholten Bitten keine weitere medizinische Behandlung erhielten. Quelle

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