"Jüdische
Stimme für gerechten Frieden in Nahost"
Pressemitteilung über die Gründung einer
deutschen Sektion Der Föderation "EUROPEAN JEWS FOR A JUST PEACE"
Im Folgenden informieren
wir mittels einer Pressemitteilung über die Gründung einer neuen
Initiative, die sich für den Friedensprozess im Nahen Osten und
die israelisch-palästinensische Versöhnung einsetzen möchte -
jetzt auch in Deutschland.
PRESSEERKLÄRUNG
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost – BR
Deutschland
Am 9. November wurde in Berlin unter dem Namen „Jüdische Stimme
für gerechten Frieden in Nahost“ die Sektion der Föderation
„EUROPEAN JEWS FOR A JUST PEACE“ („Europäische Juden für einen
gerechten Frieden“) in den Räumen des Hauses der Demokratie und
der Menschenrechte ins Leben gerufen. Die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ handelt
auf der Basis der Gründungserklärung der „EUROPEAN JEWS FOR A
JUST PEACE“ (EJJP), die im September 2002 in Amsterdam von 18
jüdischen Organisationen aus 9 europäischen Ländern
verabschiedet wurde. Als assoziiertes Mitglied der Föderation
will sie über die Notwendigkeit und Möglichkeit eines gerechten
Friedens zwischen Palästina und Israel informieren.
Ihre wesentliche Aufgabe sieht sie darin, darauf hinzuwirken,
dass die Bundesregierung ihr außenpolitisches und ökonomisches
Gewicht in der Europäischen Union, in den Vereinten Nationen und
nicht zuletzt auch in Nahost nachdrücklich und
unmissverständlich im Interesse der Herstellung eines
lebensfähigen, souveränen Staates Palästina auf integriertem
Hoheitsgebiet und innerhalb sicherer Grenzen nutzt und aktiv zur
Verwirklichung eines dauerhaften und für beide Nationen
lebensfähigen Friedens beiträgt. Überdies will die neu
gegründete Organisation EJJP-Positionen in der Bundesrepublik
verbreiten.
Nicht in unserem Namen!
Die Gründung der Sektion der EJJP in Berlin erfolgt in
Übereinstimmung mit der sog. Amsterdamer Deklaration
ausdrücklich in der Absicht, sichtbar zu machen, dass die
gegenwärtige Politik der israelischen Regierung entgegen der
Behauptung ihrer Vertreter und der wiederholten Beteuerung von
Sprechern großer jüdischer Gemeinden, keineswegs von allen
Menschen jüdischer Herkunft gestützt wird.
All jenen, die sich anmaßen für alle Juden einer Nation oder gar
der Welt zu sprechen, rufen wir entgegen: NICHT IN UNSEREM NAMEN!
Im Einklang mit allen Organisationen der Föderation verurteilt
die „Jüdische Stimme“ die seit 1967 andauernde israelische
Besetzung von Westjordanland und Gazastreifen sowie von
Ostjerusalem. Gleichzeitig sieht die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in
Nahost“ ihre vornehmliche Aufgabe darin, all jenen
Organisationen und Individuen in der Bundesrepublik Deutschland
Gehör zu verschaffen, die auf israelischer oder auf
palästinensischer Seite für Frieden und Gerechtigkeit zwischen
beiden Völkern eintreten. Dazu gehören die inzwischen eintausend
Wehrdienstverweigerer in Israel, dazu gehören die
Menschenrechts- und Friedens-, sowie die humanitären
Organisationen in Israel und Palästina, die trotz Abstrafungen
und existenziellen Bedrohungen ihrem Gewissen folgen und mit
Zivilcourage für eine gute nachbarschaftliche Zukunft streiten.
Frieden und Gerechtigkeit in Palästina und in Israel sind
möglich! Nötig ist dazu:
- Ein rasches Ende der seit 36 Jahren währenden
Besetzung des Westjordanlandes, des Gazastreifens und
Ost-Jerusalems.
- Die Räumung aller israelischen Siedlungen in
den besetzten Gebieten.
- Ein souveräner und lebensfähiger Staat
Palästina auf integriertem Hoheitsgebiet.
- Die offizielle Anerkennung der
Mitverantwortung Israels am palästinensischen Flüchtlingsproblem
und die Garantie alle rechtlichen Verpflichtungen, die daraus
folgen, in bi- und multilateralen Übereinkommen zu regeln, die
auf eine gerechte, faire und praktikable Lösung ausgerichtet
sind.
- Die tatsächliche politische und
gesellschaftliche Gleichstellung der palästinensischen Bürger
Israels.
- Ein Friedensvertrag zwischen den Staaten
Israel und Palästina, der das Schutzinteresse der Bürger und
Bürgerinnen beider Nationen berücksichtigt und zudem auf
Sicherheits-Abkommen beruht, die den spezifischen
Sicherheitsbedürfnissen Israels und Palästinas Rechnung tragen.
- Die Anerkennung des Rechtes beider Staaten,
des palästinensischen und des israelischen, auf Jerusalem als
gemeinsame Hauptstadt.
Für die Jüdische Stimme und EJJP Fanny-Michaela Reisin FannyM.Reisin(at)t-online.de
Postadresse Jüdische Stimme Berlin C/o Internationale Liga für Menschenrechte Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4 D-10405 Berlin
Abschlusserklärung
Treffen der jüdischen europäischen Friedensgruppen
„Sage nicht, du habest nichts gewusst!“
Amsterdam, den 19./20. September 2002
Wir, die Vertreter von 18 jüdischen Friedensorganisationen aus
neun europäischen Ländern, versammelten uns zur Konferenz „ Sage
nicht, du habest nichts gewusst!“ in Amsterdam am 19. und 20.
September 2002.
Wir appellieren an A) die israelische Regierung, ihre augenblickliche Politik zu
ändern und die Vorschläge der vorliegenden Erklärung umzusetzen; B) alle anderen Regierungen, an die Vereinten Nationen sowie die
Europäische Union Druck auf die israelische Regierung auszuüben,
die Vorschläge der vorliegenden Erklärung umzusetzen.
Wir sind davon überzeugt, dass der einzige Weg aus der
augenblicklichen Sackgasse ein Abkommen über die Schaffung eines
unabhängigen und lebensfähigen palästinensischen Staates zur
Grundlage haben muss und die Garantie eines sicheren und
geschützten Israel und Palästina.
Dies erfordert:
- Das sofortige Ende der Besatzung des
Westjordanlandes, des Gazastreifens und Ost- Jerusalem sowie die
Anerkennung der Grenzen vom 4. Juni 1967.
- Vollständige Räumung aller jüdischen
Siedlungen in den besetzten Gebieten.
- Anerkennung des Rechtes beider Staaten,
Jerusalem als ihre Hauptstadt anzusehen.
- Offizielle Anerkennung des Anteils Israels am
palästinensischen Flüchtlingsproblem. Israel sollte im Grundsatz
das Rückkehrrecht der Palästinenser als Menschenrecht
anerkennen.
Die praktische Lösung des Problems sollte über
ein Abkommen zwischen den Parteien erreicht werden, das auf
Gerechtigkeit, Fairness und Machbarkeit beruht. Als mögliche
Optionen für Flüchtlinge sollten Entschädigung, Rückkehr in
Gebiete Israels oder des künftigen Palästina in Betracht gezogen
werden, ohne das Existenzrecht Israels zu gefährden.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft und insbesondere
Europa dazu auf, dies politisch und finanziell zu unterstützen.
Unterzeichner: Eine andere jüdische Stimme (Niederlande) Union progressiver Juden in Belgien –UPJB (Belgien) Netzwerk der Juden gegen die Besatzung (Italien) Gruppe Martin Buber – Juden für den Frieden (Großbritannien) Freunde der Israelisch-Palästinensischen Koalition für Frieden
Gerechter Frieden (Großbritannien) Juden für Gerechtigkeit für die Palästinenser (Großbritannien) Jüdisch-sozialistische Gruppe (Großbritannien) Britische Freunde von Frieden jetzt/Peace Now Rabbiner für Menschenrechte (Großbritannien) Jüdisches Manifest (Schweden) Die schwedische jüdische Friedensgruppe (Schweden) Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden zwischen Israel und
Palästina (Schweiz) Union jüdischer Franzosen für den Frieden (Frankreich) Le Cercle Francaise de Juif Diasporique de Gauche C – Cercle
Gaston Crémieux (Frankreich) New Outlook (Dänemark) Meretz (Großbritannien) |