
Video: Israelisches Militär schikaniert und greift
palästinensische Familie in ihrem Haus an - 1.11.2018
- Hanaa (39) und Jamal (49) Karamah leben mit ihren sechs
Kindern (Jamil 20, Jannah 19, 'Othman 16, Baraah 13, Muamen
10 und Tasnim 5) in Wadi Abu Katilah im nordwestlichen Teil
von Hebron. Das Viertel liegt in Zone H1, die vorgeblich
ausschließlich von der PA kontrolliert wird. Zwischen 25.
August und 20. September tauchten israelische Soldaten vier
Mal mitten in der Nacht im Haus der Familie auf.
Am 25. August kamen Soldaten um 1/2 2 in der Nacht. Sie
händigten den Eltern Vorladungen zur ISA (Israelische
Sicherheitsagentur) für eine Befragung am darauf folgenden
Tag aus und fotografierten Jamal mit den Vorladungen in der
Hand. Die Soldaten wollten auch Hanaa mit den Vorladungen
fotografieren, sie lehnte es aber ab, und sie gaben nach. In
der darauf folgenden Nacht kamen Soldaten gegen 10 Uhr zum
Haus, nachdem keiner der beiden Elternteile zur Befragung
erschienen war. Dieses Mal griffen die Soldaten
Familienmitglieder an, durchsuchten das Haus, stellten es
auf den Kopf und verhafteten dann Jamal und konfiszierten
sein Auto. Kurz nachdem sie das Haus verlassen hatten,
erzählten Freunde der Familie ihnen, dass die Soldaten ihr
Auto stehen gelassen hätten, nachdem es eine Panne hatte.
Jamal Karameh wurde bis 30. August in Haft gehalten. Etwa
zehn Tage nach seiner Freilassung kamen die Soldaten
wiederum zum Haus der Familie und konfiszierten wiederum das
Auto.
Am 19. September erhielt Jamal gegen 1/2 12 Uhr nachts einen
Anruf von einem Mann, der sich als Offizier der ISA
vorstellte und wissen wollte, weshalb er und seine Frau
nicht zur Befragung entsprechend der Vorladung, die ihnen am
25. August ausgehändigt worden war, erschienen waren. Als
Karamah sagte, er sei bereit gewesen zur Befragung (zu
kommen), aber seine Frau hätte nicht in das Büro der ISA
kommen wollen, sagte ihm der Offizier, Soldaten würden noch
in der gleichen Nacht zum Haus kommen und die Frau
verhaften.
Dutzende Soldaten tauchten kurz vor Morgengrauen am Haus der
Familie auf. Was sich dann entwickelte, war sogar für die
routinemäßige Gewalt für die Bewohner der Westbank äußerst
schwerwiegend.
In dieser Nacht war die Familie bereits um 4 Uhr morgens
wach, weil sich die Kinder (einschließlich der ältesten
Kinder) fertig machten, um mit einigen Angehörigen nach
Israel zu fahren. Viele Soldaten umringten das Haus. Sie
schlugen an die Tür, und als die Familie eine Weile
brauchte, um zu öffnen, schlugen sie mit einem Hammer auf
die Tür und zerbrachen sie, worauf sie sich verklemmte.
Als die Familie es schließlich schaffte, die Türe zu öffnen,
zerrten die Soldaten sofort den Vater hinaus, dann gingen
sie hinein und griffen andere Familiemitglieder an. Zuletzt
verhafteten sie den Vater, die Mutter und den ältesten Sohn
Jamil und führten sie zu Jeeps, die in der Nähe des Hause
geparkt waren.
Auf dem Weg kamen die Soldaten an Angehörigen der Karamahs
vorbei, die auf die Straße herausgekommen waren, als sie die
Schreie der Familie hörten. Einer der Soldaten warf eine
Lärmgranate. Sie landete unter dem Rollstuhl des 30-j. Samir
Karamah und ging direkt neben ihm los.
Samir Karamah fiel auf sein Gesicht, und als sein 13-j.
Neffe Zuheir Karamah ihm zu Hilfe kommen wollte, griffen die
Soldaten auch ihn an, sowie weitere Familienmitglieder, die
ihnen zu Hilfe kommen wollten.
Als das vorüber war, benötigten sieben Mitglieder der
weitläufigen Familie Karamah Krankenhausbehandlung. Sie
wurden im 'Aalia-Krankenhaus in Hebron behandelt. Einer
wurde wegen einem gebrochenen Handgelenk und ein anderer
wegen einem Schnitt am Ohr behandelt.
Schließlich entfernten sich die Soldaten und nahmen Jamal,
Hanaa Karamah und ihren Sohn Jamil mit. Sie ließen Jamil an
der nordwestlichen Ausfahrt von Hebron aussteigen und ließen
ihn dort stehen.
Die Eltern
wurden zur Polizeistation von Etzion gebracht, wo Hanaa über
ihre Bekanntschaft mit anderen Frauen, die im Gefängnis
saßen, befragt wurde. Dann wurde sie zur Polizeistation von
Kiryat Arba gebracht, wo die Personen, die sie befragten,
sie beschuldigten, sie hätte an verbotenen Aktivitäten
teilgenommen und die Sicherheit des Gebietes gefährdet.
Jamal wurde auf
der Polizeistation von Kiryat Arba wegen eines angeblichen
Angriffs auf einen Soldaten an dem Morgen verhört, an dem
das Militär in sein Haus gekommen war. Hanaa Karamah wurde
am frühen Nachmittag gegen eine Kaution von NIS 3.000 (US$
820) freigelassen. Es wurde ihr eine Vorladung vor Gericht
ausgehändigt, die später annulliert wurde. Jamal Karamah
wurde am gleichen Abend gegen eine Kaution von NIS 500 (US$
135) freigelassen. Auch er erhielt eine Vorladung vor
Gericht für ein Jahr später.
Soldaten, die mitten in der Nacht Razzien in Häusern
durchführen, gehören inzwischen zum Leben nicht nur der
Familie Karamah, sondern in der ganzen Westbank. Diese
Razzien, die auch in Zonen, die angeblich ausschließlich von
der PA kontrolliert werden, werden ohne Grund für einen
Hausdurchsuchungsbefehl durchgeführt, wann und wo immer das
Militär mit seiner weitreichenden Macht, die es sich selbst
erteilt hat es will. Es gibt absolut keine Rechtfertigung
für diese Aktionen, die ganz eindeutig die Einwohner
einschüchtern und in Schrecken versetzen sollen.
In Zeugenaussagen, die Familienmitglieder gegenüber den
Feldrechercheuren von B'Tselem, Manal al-Ja'bri und Musa Abu
Hashhash machten, beschrieben sie die traumatische
Situation, die sie in dieser Nacht durchgemacht hatten.
Zeugenaussagen siehe Originaltext.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |

Wiederherstellung der
Widerstandsfähigkeit - Heute traf sich unsere
Delegation mit einer palästinensischen Familie, die ihre
Ansichten über sich selbst, die Realität, in der sie sich
befinden, und ihre Vision für die Zukunft, die mich
inspiriert und ermutigt hat, zum Ausdruck brachte.
Ich wusste, dass ich in dieser Delegation viel lernen würde,
aber eine Botschaft zu hören, die mit meiner persönlichen
Erfahrung übereinstimmt und sich mit dem afroamerikanischen
Kampf in den USA deckt, war aufbauend und bekräftigend.
Daoud aus den (Tents of Nations) zuzuhören hat meine
Sichtweise erweitert, was es bedeutet, inmitten eines
repressiven und entmenschlichenden Kampfes elastisch zu
sein.
Daoud und seiner Familie ist systematisch und institutionell
das Recht verweigert worden, zu bauen, sich frei auf ihrem
Land zu bewegen, Zugang zu Wasser zu erhalten, in Würde zu
leben und ihr Leben ohne die sehr reale Bedrohung durch
Verfolgung, Gewalt und möglichen Tod zu führen. Doch er und
seine Familie haben einen anderen Weg gewählt, haben sich
bewusst entschieden, sich der Besetzung zu widersetzen und
die Unterdrückung mit der hartnäckigen Entschlossenheit
herauszufordern, ihr Leben trotz der sehr realen
schrecklichen Situation, in der sie leben, neu zu gestalten.
Daoud und Familie kämpfen seit 27 Jahren vor den
israelischen Gerichten um ihr Land, haben die Zerstörung von
über 250 Obstbäumen nur zwei Wochen vor der Ernte
überstanden, wurden mit vorgehaltener Waffe bedroht, durften
auf ihrem Land kein Wasser fördern oder Rohrleitungen bauen
und haben Zugangsstraßen und Zugangsbereiche blockieren
lassen. Trotz dieser Hindernisse stehen Daoud und seine
Familie noch und sind vielleicht stärker denn je. Sie wagten
es, sich eine andere Reaktion auf diese zerstörerischen
Aktionen vorzustellen, und wählten einen Weg der
Gewaltlosigkeit, um den Terrorismus zu bekämpfen, und sie
weigerten sich eindeutig, ein Opfer zu sein oder mit Hass zu
reagieren.
Damit hat sein Völkerzelt nun eine weltweite Fangemeinde und
im vergangenen Jahr kamen 7.000 Besucher auf den Hof; in
diesem Jahr erwarten sie 10.000. Sie beherbergen regelmäßig
ausländische Freiwillige, die sich ihnen bei der Arbeit auf
der Farm anschließen, sie bieten Sommer-Lerncamps für
palästinensische Kinder an, und vielleicht am wichtigsten,
er und seine Familie sind immer noch auf ihrem Familienland!
Daoud's Strategie der Widerstandsfähigkeit ist vielleicht am
besten in seinem provokativen und besatzungsfeindlichen
Slogan festgehalten, den er verkündet: "Wir weigern uns,
Feinde zu sein!"
Um mehr über dieses Projekt zu erfahren und die Strategien
zur Wiederherstellung der Widerstandsfähigkeit zu verstehen,
besuchen Sie
www.tentsofnations.org Übersetzt mit Hilfe
von Deepl - Quelle
DasProjekt "TENT OF NATIONS" - "ZELT DER VÖLKER" - des
palästinensischen Christen Daoud Nassar >>> |

Israel entscheidet sich dagegen,
die Hamas in Gaza zu stürzen - Yaniv Kubovich und Noa
Landau - 30.10.2018 - Politische und militärische Führer sind
zu dem Ergebnis gekommen, dass es für Israel besser sein würde
die Regierung der Hamas im Gazastreifen nicht zu stürzen, sagten
Amtsträger, die an den Beratungen teilgenommen hatten, gegenüber
Haaretz.
Eine politische Quelle sagte, die Politik Israels gegenüber
der Hamas habe sich nicht geändert; der Plan, die Gruppe im
Gazastreifen an der Macht zu halten, käme von dem Wunsch, einen
Zusammenbruch der Infrastruktur Gazas zu verhindern, ein Problem,
das auch Israel in Mitleidenschaft ziehen könnte. Demnach sollen
die Instruktionen zur Verteidigung von Amtsträgern dazu dienen
die Hamas abzuschrecken und zu schwächen, jedoch in einer Weise,
die ihre Kontrolle des Gazastreifens nicht gefährdet...
Die Entscheidung der israelischen Amtsträger leitet sich von
der rigiden Haltung des palästinensischen Präsidenten Mahmud
Abbas zu Gaza ab und den Versuchen eine Einigung zu erreichen.
Laut den Amtsträgern hofft Abbas auf ein Auflodern (der Proteste,
Ü.), weil er der Meinung ist, dies würde der PA bei ihren Versöhnungsgesprächen
mit der Hamas helfen.
In nächster Zeit plant er die Strafmaßnahmen gegen die Organisation
zu verstärken, sagen die Amtsträger. Aus diesem Grund, sagen
Amtsträger aus Politik und Verteidigung, werden Israels Gespräche
mit der Hamas über Mittelsmänner erfolgreicher sein als ein
Prozess, an dem die PA beteiligt ist.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
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