
Das Karfreitagsmassaker
an der Grenze zum Gazastreifen und die
deutsche Diskussion über zunehmenden Antisemitismus
Arn Strohmeyer
Wer immer noch
nicht glauben will, dass Israel ein brutales siedlerkolonialistisches
System ist, dem müsste die israelische Reaktion auf die Demonstration
der Palästinenser am „Tag des Bodens“ gegen die Enteignung ihres
Landes (Marsch
für die Rückkehr) eines Besseren belehrt haben:
16 erschossene Palästinenser und hunderte (einige Berichte sprachen
sogar von mehr als tausend) Verletzte. Wenn der Kolonialherr
sein Kolonialsystem gefährdet sieht, weil die in Reservaten
oder Bantustans Eingesperrten Freiheit und Menschenwürde fordern,
dann schlägt er in furchtbarer Weise mit einem Massaker zurück.
So war das immer im Kolonialismus. Der Karfreitag 2018 wird
als ein neues Datum der Schande in den Annalen des Nahen Ostens
vermerkt werden.
Wenn Israel
zum Argument der „Selbstverteidigung“ greift, um den Mord zu
rechtfertigen, dann ist das blanker Hohn. Denn Israel kontrolliert
den Gazastreifen zu Lande, zu Wasser und aus der Luft (auch
wenn dort keine Truppen stationiert sind) und damit ist es völkerrechtlich
Besatzungsmacht. Und eine Besatzungsmacht hat kein Recht zur
„Selbstverteidigung“. Aber die Eingesperrten und Besetzten haben
ein Recht zum Widerstand, soweit er sich gegen den militärischen
Unterdrücker und nicht gegen die Zivilbevölkerung richtet. Zudem
ist die völlige Abriegelung des Gazastreifens und seiner zwei
Millionen Bewohner völkerrechtlich gesehen eine Kollektivstrafe
und damit völkerrechtlich illegal. Das Recht ist also eindeutig
auf der Seite der palästinensischen Demonstranten, die sich
keinerlei exzessive Gewalt haben zuschulden kommen lassen.
Interessant
ist die deutsche Berichterstattung über das Massaker. Dort hieß
es zunächst: Bei Unruhen an der Grenze des Gazastreifens zwischen
Israelis und Palästinensern seien 17 „Menschen“ getötet
und Hunderte (oder über tausend) verletzt worden. Da kann sich
der unbefangene Zeitungsleser, Radiohörer oder Fernsehzuschauer
sagen: Aha, da sind offenbar auch Israelis ums Leben gekommen.
Was aber nicht der Fall war: Es waren ausschließlich Palästinenser
betroffen. So wird sprachlich manipuliert, um Israels Rolle
bei dem Massaker zu entlasten. Ein schönes Beispiel für „Lückenpresse“.
Das von israelischen
Soldaten angerichtete Massaker war ein barbarischer Akt und
offenbar auch geplant, denn Israel hatte jede Menge Scharfschützen
an der Grenze aufgeboten. Dieses Verbrechen sollte auch in Deutschland
sehr genau registriert werden und in die hysterisch geführte
Debatte über einen angeblich zunehmenden Antisemitismus einbezogen
werden, den vor allem muslimische Flüchtlinge oder Migranten
ins Land gebracht haben sollen. Jede Form von wirklichem Antisemitismus
ist zu bekämpfen, aber die gegenwärtig in Deutschland geführte
Debatte findet mehr oder weniger im luftleeren Raum statt, weil
es tabu ist, über die wirklichen Gründe des angeblichen „Antisemitismus“
zu sprechen – eben Israels brutale Besatzungspolitik über ein
ganzes Volk, für die das Karfreitagsmassaker ein neuer eklatanter
Beleg ist. Nur handelt es sich bei der Kritik an der Politik
dieses Staates nicht um Antisemitismus, sondern um ein sehr
berechtigtes humanes Anliegen. Denn immerhin müssen zwischen
vier und fünf Millionen Palästinenser in den besetzten Gebieten
bei ständigem Verlust ihres Landes und eingesperrt in Reservaten
ohne politische und bürgerliche Rechte leben.
Kritik an diesen
Zuständen hat nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern mit
berechtigter Kritik an der nicht hinnehmbaren Politik des zionistischen
Staates. Hier liegt ein gutes Beispiel dafür vor, zu welch falschen
Schlüssen eine Diskussion über Antisemitismus in Deutschland
kommen muss, wenn sie nicht zwischen Judentum, Zionismus und
Israel (und damit auch zwischen Antisemitismus, Antizionismus
und Israelkritik) unterscheidet. Das Massaker an der Grenze
zum Gazastreifen haben nicht „Juden“ ganz allgemein begangen,
sondern israelische Soldaten. Trifft man die Unterscheidung
zwischen den drei Kategorien Judentum, Zionismus und Israel
nicht, dann wäre die völlig berechtigte Kritik an dem Karfreitagsmassaker
„antisemitisch“, was ja völlig absurd wäre.
Die deutsche
Diskussion über Antisemitismus wird sich so lange im luftleeren
Raum abspielen und mit Scheinargumenten hantieren, so lange
eine Feststellung wie die des israelischen Soziologen und Philosophen
Moshe Zuckermann von der Universität Tel Aviv nicht zu Kenntnis
genommen wird. Er schreibt: „Was man nicht begreift, ist, dass
der Hauptförderer von Antisemitismus in der Welt – und es gibt
Antisemitismus in der Welt, der überall bekämpft gehört – heute
Israel ist.“

Es hilft also
nichts, über zunehmenden Antisemitismus zu klagen (vor allem
bei Muslimen) und zu fordern, dass muslimische Kinder in den
Schulen besser über den Holocaust „aufgeklärt“ werden, Exkurse
in NS-Vernichtungslager machen und Lehrer für diese Aufgabe
Zusatzausbildung erhalten sollen, so lange Israel die brutale
Politik gegenüber den Palästinensern betreibt, die es seit Jahrzehnten
betreibt und ohne die es den Staat Israel gar nicht geben würde
– siehe die Nakba von 1948, die im Grunde bis heute andauert.
Dass sich Muslime, die selbst oder ihre Herkunftsstaaten unter
den Folgen des Zionismus zu leiden haben, mit den Palästinensern
solidarisieren, ist ihr gutes Recht und hat mit Antisemitismus
gar nichts zu tun.
Das ganze
hochgespielte Antisemitismus-Problem hat seinen Hauptgrund darin,
dass die deutsche Politik, die Mainstream-Medien und ein Großteil
der Bevölkerung die israelische Realität nicht zur Kenntnis
nehmen und sich wegen einer nicht verarbeiteten Schuld ein Wunschbild
von diesem Staat erhalten wollen, das mit der zionistischen
Wirklichkeit nichts zu tun hat. 31.03.2018

Israel räumt die Verantwortung
für die Tötungen im Gazastreifen ein und löscht sie -
Ali Abunimah - Die israelische Armee veröffentlichte am
Samstag eine Erklärung auf Twitter, in der sie
offensichtlich die volle Verantwortung für die Morde an
einem Tag zuvor von 15 Palästinensern annahm, als Tausende
am Großen Marsch der Rückkehr in Gaza teilnahmen.
Die Armee löschte dann schnell die Zulassung - als mehr
Beweise für Kriegsverbrechen durch ihre Soldaten ans Licht
kamen -, aber nicht bevor eine Kopie von der
Menschenrechtsgruppe B'Tselem gemacht wurde. Der jetzt
gelöschte Tweet vom offiziellen @ IDFSpokeskepersonenkonto
sagte: "Gestern haben wir 30.000 Leute gesehen; wir sind
vorbereitet und mit präzisen Verstärkungen angekommen.
Nichts wurde unkontrolliert ausgeführt; alles war genau und
gemessen, und wir wissen, wo jedes Geschoss gelandet ist. "
Sarit Michaeli, B'Tselems internationaler Advocacy-Offizier,
bezeichnete die Aussage als "die israelische Armee übernimmt
die volle Verantwortung für das Töten aller unbewaffneten
Demonstranten und die Verletzung von Hunderten mit scharfer
Munition".
Die Streichung des Tweets durch die Armee ist kaum
überraschend. Das Eingeständnis, dass die Tötung von
Demonstranten bis zur letzten Kugel geplant war, bedeutet,
dass sie die Verantwortung für offensichtliche
Kriegsverbrechen, wie die tödliche Erschießung von Abd
al-Fattah Abd al-Nabi (19), während er aus Israel-Gaza
wegrannte, nicht leugnen kann Grenzzaun. Abd al-Nabi wurde
Berichten zufolge in den Kopf geschossen.
weiter im englischen Text >>>

Erklärung
des Sprechers des Generalsekretärs zur Lage in Gaza - 30.
März 2018 - Der Generalsekretär ist zutiefst besorgt über
die heutigen Zusammenstöße zwischen Palästinensern, die am
"Großen Rückkehrmarsch" teilnehmen, und israelischen
Sicherheitskräften, die mindestens fünfzehn Tote und eine
große Zahl von Verletzten gefordert haben. Seine Gedanken
sind bei den Familien der Opfer.
Der Generalsekretär fordert eine unabhängige und
transparente Untersuchung dieser Vorfälle.
Er appelliert auch an die Betroffenen, jede Handlung zu
unterlassen, die zu weiteren Opfern führen könnte,
insbesondere alle Maßnahmen, die Zivilisten in Gefahr
bringen könnten.
Diese Tragödie unterstreicht die Dringlichkeit der
Wiederbelebung des Friedensprozesses mit dem Ziel, die
Voraussetzungen für eine Rückkehr zu sinnvollen
Verhandlungen für eine friedliche Lösung zu schaffen, die es
Palästinensern und Israelis ermöglicht, friedlich und in
Sicherheit nebeneinander zu leben. Der Generalsekretär
bekräftigt die Bereitschaft der Vereinten Nationen, diese
Bemühungen zu unterstützen. Farhan Haq, Stellvertretender
Sprecher des Generalsekretärs

UN chief calls for probe into deadly clashes along
Israel-Gaza border - United Nations Secretary-General
António Guterres has called for an independent and
transparent investigation into clashes at the Gaza fence on
Friday between Palestinians participating in the ‘Great
Return March’ and Israeli security forces which resulted in
at least 15 deaths and a large number of injured.
The UN chief’s call for a probe came as the Security Council
convened an emergency meeting so its members could be
briefed on the deadly incidents.
Thousands of Palestinians marched to Gaza’s border with
Israel earlier Friday to protest the long-standing blockade
of the enclave. A UN political official said the Palestinian
Health Ministry confirmed that 15 Palestinians were killed
and more than 1,000 were injured, including by teargas
suffocation.
A statement issued by a UN spokesman said the
Secretary-General is deeply concerned by the reports of the
deadly clashes and that he appealed to those concerned to
refrain from any act that could lead to further casualties,
particularly measures that could place civilians in harm’s
way.
“This tragedy underlines the urgency of revitalizing the
peace process aiming at creating the conditions for a return
to meaningful negotiations for a peaceful solution that will
allow Palestinians and Israelis to live side by side
peacefully and in security,” the statement said, reaffirming
the readiness of the United Nations to support the process.
>>>
Weltgewerkschaftsbund
verurteilt israelisches Massaker - 01. April
2018 - Wir dokumentieren nachstehend die Erklärung des
Weltgewerkschaftsbundes zu dem am Freitag verübten Massaker
der israelischen Armee an palästinensischen Demonstranten.
Der Weltgewerkschaftsbund verurteilt entschieden das
Massaker der israelischen Armee am Volk Palästinas.
Der mehr als 92 Millionen Arbeiter in 126 Ländern überall
auf der Welt repräsentierende Weltgewerkschaftsbund
unterstützt den heldenhaften Kampf und die Proteste unserer
Brüder und Schwestern aus Palästina.
Als aktive weltweite Gewerkschaftsbewegung werden wir unsere
Unterstützung und Solidarität für ein Ende des
Blutvergießens und der Besatzung gegen das Volk Palästinas
und für die Anerkennung des freien Staates Palästinas in den
Grenzen von 1967 und Ost-Jerusalem als seiner Hauptstadt
fortsetzen.
Lang lebe der heldenhafte Kampf des Volkes von Palästina!
Das Sekretariat
Quelle:
Weltgewerkschaftsbund / Übersetzung: RedGlobe

Dorothy Naor [newprofile
message: 9089] - 31.03.2018 -
Tausende
marschieren in Gaza - Suhad Babaa - Liebe Dorothy, in Gaza
marschieren tausende – eine vielen geplanten unbewaffneten
Aktionen über 45 Tage hindurch, die bis 15. Mai stattfinden
werden; an diesem Tag sind es 70 Jahre, seit während des
Krieges von 1948 hunderttausende Palästinenser zu
Flüchtlingen gemacht wurden. Organisatoren der Proteste
fordern ein Ende der Blockade des Gazastreifens und die
Verwirklichung ihrer Rechte und Freiheiten. In der
Zwischenzeit organisieren israelische Aktivisten heute
Solidaritätsproteste entlang der Grenze zu Gaza.
Der heutige Marsch, den
die Palästinenser von Graswurzel(organisationen) seit
Monaten geplant haben, hat bereits eine tragische Wendung
genommen. Zwölf Palästinenser sind getötet und hunderte
verletzt worden, nachdem Sniper der israelischen Armee mit
scharfer Munition auf Demonstranten gefeuert haben. Wie oft
der Fall, laufen wir Gefahr den größeren Zusammenhang aus
dem Auge zu verlieren, wenn die Berichterstattung von einem
Zwischenfall zum andern ihren Fokus auf Unruhen und
Zusammenstöße richtet und (damit) die Nachrichten
dominiert. Das ist der Grund, weshalb ich heute schreibe.
Vor wenigen Tagen hat
Rami Younis, der für Local Call und +972 Magazine
schreibt, Hasan al-Kurd interviewt, einen der Organisatoren
der 20 Graswurzelproteste in Gaza. Rami wollte wissen, was
die geplanten Aktionen erreichen sollen, und welche
Botschaft die Palästinenser in Gaza den Israelis und dem
weltweiten Publikum senden wollen. Hasan antwortete:
"Wir möchten die
Botschaft senden, dass wir mit den Israelis in Frieden leben
möchten [...]. Israel wird zwei Optionen haben. Entweder
beendet es die Blockade oder beginnt Verhandlungen – direkt
oder indirekt, das spielt wirklich keine Rolle, solange wir
eine Chance haben in Würde zu leben und es eine Linderung
(Abhilfe) für die Schmerzen und Leiden aller Menschen hier
in Gaza gibt."
Aber in den letzten
Wochen haben die Medien in Israel die Geschichte falsch
dargestellt und Generäle und Politiker zitiert, die
behaupteten, die Proteste wären von gewalttätigen
Extremisten geplant und durchgeführt. Rami, der gestern in
der israelischen Nachrichtensendung London et
Kirschenbaum (in Hebräisch) interviewt wurde, stellte
die Sache richtig: die geplanten friedlichen Märsche wurden
von Graswurzel(gruppe)n organisiert, während Israel den
Pessachurlaub (für die Armee, Ü.) abgesagt und Sniper und
Spezialeinheiten entlang des Grenzzauns postiert hat,
einsatzbereit, um unbewaffneten Demonstranten mit tödlicher
Gewalt zu begegnen.
Es spielt eine Rolle,
wie über eine Sache in Echtzeit berichtet wird. Wir können
es uns nicht leisten den Kontext oder die Sorgen und
Forderungen von tausenden heute marschierenden unbewaffneten
Demonstranten zu ignorieren. Ich ermuntere Sie den Live
blog von +972 Magazine für die Berichterstattung von vor
Ort zu verfolgen. Wenn Sie Hebräisch lesen: Local Call.
An diesem Wochenende
feiern viele von uns Pessach oder Ostern, Feiertage, die
Freiheit von Unterdrückung und Auferstehung repräsentieren
und, da der Frühling eintrudelt, einen neuen Beginn. Möge es
für die, die feiern, eine bedeutungsvolle Zeit des
Nachdenkens sein. Ich werde an diesem Wochenende diese
Energie in meinem Herzen halten, während ich an die
tausenden Männer, Frauen und Kinder in Gaza denke, die mit
einer einfachen Forderung marschieren: frei zu sein, in
Würde zu leben und gleiche Rechte mit ihren Nachbarn zu
teilen.
Wenn Sie Journalist
sind oder Journalisten kennen, die an der Berichterstattung
dieser Geschichte interessiert sind, kontaktieren Sie Daniel
Nerenberg, unseren Kommunikationsmanager bei pressjustetvision.org,
damit Sie mit Stimmen vor Ort in Verbindung gebracht werden.
Mit Entschlossenheit, Suhad Babaa Vorstand Just Vision -
Übersetzt von Karin Nebauer
Codepink_30.03.2018
- In diesem Moment feuern israelische Panzer und Sniper
auf unbewaffnete Demonstranten im Gazastreifen. Fünfzehn
sind bereits getötet und mehr als 350 von scharfer Munition,
Gummi ummantelten Kugeln und Tränengas verletzt worden.
Organisiert von der Zivilgesellschaft und der Gewaltfreiheit
verpflichtet, haben Palästinenser heute morgen begonnen sich
zu einem 45 Tage dauernden friedlichen Protest zu
versammeln. Und sofort hat das israelische Militär das Feuer
eröffnet.
Elf demokratische
Mitglieder des (US-) Kongresses sind gerade von einer kurzen
Reise nach Israel zurückgekehrt. Unter der Führung der
Republikanerin Nancy Pelosi mit den progressiven Jan
Schakowsky und Jamie Raskin lächelte die Kongressdelegation
für den Fotoshoot mit dem israelischen Premierminister
Netanyahu, während die Armee des Staates ihren Plan für den
Angriff auf die Demonstranten im Vorhinein vorbereitete.
Sagen Sie diesen Mitgliedern des Kongresses, dass sie jetzt
die Verpflichtung haben ihre Meinung gegen den tödlichen
Angriff Israels auf friedliche Demonstranten in Gaza zu
sagen.
Die israelische Armee
hat bereits vor dem Treffen der Demokraten mit Netanyahu
geplant die Demonstranten anzugreifen. Sie gab sogar den
Soldaten die Vorabgenehmigung das Feuer zu eröffnen, obwohl
die Demonstranten den Plan für ihren gewaltfreien Protest im
Vorhinein verbreitet hatten: Friedlich und ohne Waffen
würden sie sich entlang des Grenzzauns sammeln, der sie
einsperrt. Für sechs Wochen würden sie Zelte errichten,
Kulturveranstaltungen abhalten und für ein Ende der Blockade
des Gazastreifens und das Rückkehrrecht zu ihren Häusern und
ihrem Land innerhalb von Israel entsprechend der
UN-Resolution 194 marschieren.
Sagen Sie den elf
Kongressmitgliedern, dass sie jetzt sofort ihre Meinung
sagen müssen: Verurteilen Sie die Angriffe und fordern Sie,
dass Israel aufhört auf friedliche Demonstranten zu
schießen.
Die Menschen in Gaza
leben unter unvorstellbaren Bedingungen. Sie haben wenig
oder kein Wasser, Strom nur für 2 Stunden am Tag, 80% der
Bevölkerung ist von Lebensmittelhilfe abhängig. Für ihren
friedlichen Protest sollten sie gelobt, nicht ermordet
werden. Im Einsatz für Gerechtigkeit für das
palästinensische Volk: Ann, Ariel, Brienne, Jodie, Kelly,
Kirsten, Mark, Medea, Nancy, Paki, Rita, Sarah, Sophia und
Tighe. Übersetzt von Karin Nebauer

Die
Namen der 15 Demonstranten aus Gaza, die von israelischen
Scharfschützen ermordet wurden -
Quelle facebook
Der palästinensische UN-Botschafter Riyad Mansour sitzt am
späten Abend Ortszeit New York im UN-Sicherheitsrat und
verliest die Liste der 17 von Israel ermordeten
Palästinenser.
Es gibt keine "einfachen Antworten" -
Benjamin Hammer präsentiert seine "einfachen Antworten":
Keine einfachen Antworten
- Nach den schweren Zusammenstößen an der Grenze zum
Gazastreifen tobt der Kampf auf Twitter und Facebook weiter.
Da wird vereinfacht, verschwiegen - dabei gibt es in diesem
Konflikt keine einfachen Antworten. - Eine Kommentar von
Benjamin Hammer, ARD-Studio Tel Aviv
Der Nahostkonflikt eskaliert erneut. Die Krankenhäuser im
Gazastreifen sind voller Verwundeter. Was am Karfreitag am
Grenzzaun zwischen Gaza und Israel passierte, gehört zu den
schwerwiegendsten Vorfällen der vergangenen Jahre.
Während sich die Lage inzwischen wieder etwas beruhigt hat,
tobt auf Twitter und Facebook ein anderer Kampf: Eine
Auseinandersetzung zwischen Freunden Israels und Anhängern
der Palästinenser. Auch in diesem Konflikt wird sehr häufig
in Schwarz-Weiß-Bildern gedacht und argumentiert. Und so
schenken sich die Kontrahenten im Internet nichts. Beide
Seiten vereinfachen - und verschweigen wichtige
Informationen. Doch in diesem Konflikt gibt es keine
einfachen Antworten.
>>>
New York Times
sides with Israel as it kills Gaza marchers - Michael F. Brown
- 31 March 2018 - The New York Times quickly put its spin on
the Great March of Return by Palestinians in Gaza.
Writing from Jerusalem, Isabel Kershner dismissed Palestinian
nonviolence and emphasized a rapid descent into “chaos and bloodshed.”
(Iyad Abuheweila and Ibrahim El-Mughraby contributed reporting
from Gaza.) That language persisted for much of Friday before
being replaced with wording about Palestinians venting “their
pent-up frustration in a protest that quickly turned violent.”
Friday saw the greatest number of Palestinian fatalities in
a single day at the hands of occupation forces since the end
of Israel’s 2014 military assault on the Gaza Strip.
At one juncture, Kershner’s opening sentence read: “What was
billed as a six-week campaign of peaceful protests in Gaza descended
almost immediately into chaos and bloodshed on Friday, with
health officials in the Palestinian territory saying Israeli
soldiers killed 15 Palestinians in confrontations along the
border fence.”
She assigned no responsibility for that descent in her opening
paragraph, but the second paragraph makes clear which point
of view Kershner thinks her readers should believe.
“Soon after the campaign began Friday morning, the Israeli military
said Palestinian protesters were rioting in six places along
the border, rolling burning tires and hurling stones at the
fence and at Israeli soldiers beyond it.”
The article’s final version moved this language to the third
paragraph and remained profoundly problematic. “But as some
began hurling stones, tossing Molotov cocktails and rolling
burning tires at the fence, the Israelis responded with tear
gas and gunfire.”
Killing at dawn
There is no reporting from the newspaper as to whether the march
started as nonviolent and was pitched into violence after Israeli
forces used deadly force.
According to the Gaza-based human rights group Al Mezan, the
first death of the day occurred around 5 am, when Israeli forces
fired an artillery shell killing farmer Omar Samour in his field
some 700 meters inside Gaza.
>>>

Videos of Palestinians shot walking, running and praying
appear on social media, but US cables keep mum - Philip
Weiss - Video said to be from Gaza border yesterday March
30, 2018, shows shooting in the back of a man identified as
Abed el-Fatah Abed e-Nabi, 18, on left, as he ran. He was
reportedly killed.
There was growing proof on social media over night that the
Israeli shootings of Palestinians at the Gaza border
yesterday were arbitrary and criminal. Here is a video of a
Palestinian shot while walking, evidently toward the fence.
Here is another video that appears to show two Palestinian
youths being shot, while running holding a tire– and video
of the same incident from a different angle.
Haaretz reports that one of the two was shot in the back and
killed: Abed el-Fatah Abed e-Nabi, 18.
While the BBC supplies a terrifying statistic: “Palestinian
health officials said at least 400 people had been wounded
by live ammunition.”
Jim Zogby of the Arab American Institute links video of a
Palestinian boy shot while he is praying, evidently at the
border. Jacob Magid of the Times of Israel posts the same
video and says mordantly, “The IDF’s gonna have a hard time
saying this guy fell off his bike…”
Yousef Munayyer of the US Campaign for Palestinian Rights
observes:
More videos of Palestinians in Gaza being shot by Israeli
snipers while posing no threat. Here they were running away.
The Israelis were so far away you can’t even see them hiding
behind their sniper scopes.
Munayyer asks if there has been any cable coverage of this
at all? Scott Roth says, “Won’t find anything on cable, and
it’s a scandal.”
The most progressive MSNBC host, Chris Hayes, gave this
lineup from last night: Texas woman gets 5 years for voting
illegally; John Podesta on Scott Pruitt and the Trump swamp;
Trump’s cabinet keeps on filling the swamp; Trump has
managed to reinvent the concept of a wall. Well, it must
have been a big news day…
Last night PBS News Hour said the “protesters confronted
Israeli troops,” and featured a report from Nidal al
Mughrabi, a Reuters correspondent in Gaza City, who appeared
to blame protesters. “According to the organizers, people
should have stayed 700 meters away from the border, but many,
many, many of the protesters have ignored the calls of
organizers to stay that far. People throw stones. The
Israeli responded by tear gas, live fire and rubber bullets,
as well as casualties started to fall.” (Though he did
relate Palestinian frustrations: “Frustrated at the lack of
any horizon. It has made no difference to them whether they
live or die.”)
Christians United for Israel linked Israeli army video
seeking to justify the shootings: “Our soldiers precisely
targeted the specific terrorists that attempted to carry out
these acts of terror, some of them known terrorists to our
security forces.”
>>>
Israel admits, then deletes,
responsibility for Gaza killings - Ali Abunimah -
March 2018 - Relatives of Hamdan Abu Amsha mourn at his
funeral in Beit Hanoun, northern Gaza, on 31 March, a day
after he was killed by Israeli fire near the Gaza-Israel
boundary. Ashraf Amra APA images
The Israeli army posted a statement on Twitter on Saturday
apparently accepting full responsibility for the killings a
day earlier of 15 Palestinians as thousands took part in the
Great March of Return in Gaza.
The army then quickly deleted the admission – as more
evidence of war crimes by its soldiers came to light – but
not before a copy was made by the human rights group
B’Tselem.
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Dokumentation - 30. 3. 2018 - Tag des Bodens - Tag des
Blutes in Gaza
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