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Die
USA und Israel – ein integriertes politisches
System -
Roland Nikles -
19.05.2017 - Seit
dem Ende des Kalten Krieges, seit mehr als 25
Jahren, haben die USA die Aussichten auf Frieden
zwischen Israelis und Palästinensern
unterminiert, behauptet Rashid Khalidi in seinem
Buch: Brokers of Deceit: How the U.S. has
Undermined Peace in the Middle East (2013).
Dahlia Scheindlin interviewte ihn diese Woche in
New York für die Tel Aviv Review.
Aufeinanderfolgende amerikanische
Administrationen seien, sagt Khalidi, unfähig
und nicht bereit gewesen, Israel zu Konzessionen
zu zwingen, die notwendig gewesen wären, um den
Vorschlag für den Frieden, die
Zweistaaten-Lösung, in die Tat umzusetzen.
Menachem Begin
legte während der Camp David-Verhandlungen mit
Ägypten das Muster für den israelischen
Widerstand fest, sagt Khalidi. Er fand heraus,
dass die Formel dafür, nicht zu Konzessionen
gezwungen zu werden, die ist, eine Aktion immer
zu verschieben. Der Friedensvertrag mit Ägypten
von 1979 erlaubte Israel mit dem Siedlungsbau im
Westjordanland und im Gazastreifen fortzufahren.
Die israelische Souveränität über das
Westjordanland wurde nicht angetastet.
Wie weit erklärt
die israelische Lobby, d.h. die jüdische und die
funadamentale christliche Lobby, warum die
Verhandlungen in den letzten 25 Jahren keine
Früchte getragen haben, fragte Scheindlin. "Das
geht über die Lobby hinaus", sagte Khalidi.
Israelische und amerikanische Politiker
erhielten von denselben Leuten Geld. Bedeutende
Wirtschaftszweige, wie High tech und
Verteidigung, sind in den USA und Israel auf
höchstem Niveau integriert. In der Folge sind
sich die USA (gemeint ist wohl Israel, Ü.)
und die amerikanischen politischen Systeme bis
zu dem Punkt einig, dass es zutreffender ist sie
als ein integriertes politisches System zu
denken als in Begriffen von Verbündeten, sagt
Khalidi.
Und wenn er sagt,
die USA und Israel sollten als ein integriertes
politisches System gedacht werden, meint er das
zionistische Israel. Das zionistische Israel ist
die Idee von Israel als dem Staat der Juden für
die Juden der Welt. Es ist die Idee, dass der
Staat für einen Juden da ist, der in Argentinien
geboren ist, oder in Boliven oder den
Vereinigten Statten, (für einen Juden) der
niemals einen Fuß nach Israel gesetzt hat; und
er ist für einen Juden, der niemals einen Fuß
nach Israel gesetzt hat, gewissermaßen mehr da
als für einen arabischen Palästinenser, der in
Jerusalem geboren ist, aber durch den Krieg von
1948 oder 1967 vertrieben wurde; dass er auf
grundlegende Weise für diesen Argentinier,
Bolivianer oder US-amerikanischen Juden mehr da
ist als für einen palästinensischen Bürger von
Israel.
Der Zionismus
wuchs organisch aus der westlichen Kultur, sagt
Khalidi. Er verweist auf die Affinität der
Zionisten zum Westen. Der Zionismus wurde in
Basel und im Biltmore Hotel geboren. Diese Leute
waren im Westen zu Hause. Chaim Weizmann und
David Ben Gurion waren Europäer. Ben Gurion
lebte zwei Jahre in den Vereinigten Staaten, um
zu organisieren. Er sprach Englisch flüssig und
selbstverständlich. Golda Meir wuchs in den
Vereinigten Staaten auf, ebenso Benjamin
Netanyahu. Netanyahu, Michael Oren (Botschafter
bei den USA von 2009 bis 13) und Ron Dermer (der
derzeitige Botschafter) hatten alle die
amerikanische Staatsangehörigkeit.
Die amerikanische
jüdische Community (etwa 7 Millionen Menschen)
hat 1967 das zionistische Israel lieben gelernt.
Und diese Community hat sich in fünf
Generationen in den USA etabliert. Sie ist
äußerst einflussreich in Politik, Rechtswesen,
Geschäft und Unterhaltung. Es gibt eine tiefe
Verbundenheit (Affinität) zwischen dem Zionismus
und den Vereinigten Staaten durch ihre
Grenz-Kultur, die Idee des Exzeptionalismus (der
eigenen Besonderheit) und durch die Bibel, sagt
Khalidi. Diese Affinität und der Holocaust haben
die Schaffung eines pro-zionistischen Narrativs
ermöglicht, das weißgewaschen hat, was
wesentlich ein kolonialistisches
Eingungsunternehmen ist. Und sie hat ermöglicht,
dass dieses Narrativ in einem völlig positiven
Kontext dargestellt wird.
In diesem
Ideenwettbewerb, legt Khalidi nahe, waren die
Palästinenser hoffnungslos unterlegen. Sie
sprechen nur eine Sprache. Sie sprechen
Arabisch. Sie haben keine Verbindungen zum
Westen. Sie sind mit Englisch oder Französisch
nicht vertraut. Es gibt keine Affinität zwischen
Palästinensern und dem Westen. Die arabische
Community in der Vereinigten Staaten (etwa 1,7
Millionen) ist viel kleiner und besteht aus
Menschen, die später gekommen sind. Sie werden
heute in den USA diskriminiert. Ihre
potentiellen Schirmherren indessen, die Führer
der arabischen Golfstaaten, sind reaktionäre
autokratische Mächte. Sie sind repressiv und
exportieren extreme Formen des Islam. Sie haben
keine natürliche Affinität zu westlichen Werten.
Heute decken sich die weißen, nationalistischen
politischen Narrative mit der zionistischen
Idee. Der Kampf gegen den weißen Nationalismus
und gegen den jüdischen Nationalismus (im
Gegensatz zum israelischen Nationalismus) sind
miteinander verwandt. Soweit Khalidi Recht hat
und die US- und die israelische Politik ein
integriertes politisches System sind, ist der
Kampf gegen den weißen Nationalismus und der
Kampf gegen den Zionismus Teil desselben
Kampfes.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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The
Right's plan to beat Palestinians into
submission
- Samah
Salaime - The truth is that that there is no
future in the Middle East for Jewish Home MK
Bezalel Smotrich’s new political program, which
seeks to completely erase Palestinians from the
river to the sea. There is no place for his plan
here, nor anywhere else in the world. There will
never be a place in this world for Jews alone
without any room for “non-Jews.” I hope this is
obvious to everyone.
But before you jump from your seat, let me be
clear: Jews, like all people, deserve a place
where they can live with dignity and in peace. I
did not establish these facts, nor did the
millions of Palestinians who were here before
the establishment of Israel and who aren’t going
anywhere.
What can you do? This is the universe in which
we live. In 2017, there is no state on earth
that is racially or religiously “pure.” There
are two models for this kind of regime: the
first is the Vatican, the second is the
territory controlled by Islamic State.
Thankfully, ISIS’ mission is a difficult one
that isn’t going as planned. Humans migrate
across the world through water and land,
reaching new places where they can live with
other people. It is not always easy, and often
depends greatly on the prudence of the nations
and states that take them in. Just like in this
country, where Jews lived in pre-state
Palestine, and which took in millions of Jews
after the 1948 War.
The problem arose with the relentless desire for
complete and utter control by Jewish Israelis —
who arrived here for various reasons — over the
land, its resources, and its people. Everything
must surrender to the Jews. In my opinion, this
is what perpetuates the conflict between the
Palestinians and the Jews in the region. No
fence will help; no barbed wire will bring
security to Jews who desire control, some of
whom believe God granted them exclusive rights
to this land. >>> |
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A tale of two
cities
- Alice Rothchild - The invitation was warm and
welcoming and came via twitter, this being the
twenty-first century. A teacher at a prestigious
private school in New England asked me to
present as part of a speakers’ program in an
informal coffee house setting that usually
attracts 20 to 30 students and adults in the
community. He said he tries to offer educational
experiences “outside the ‘bubble,’” beyond the
world of the classroom, and cited as previous
invitees a Vietnamese author and a Peace Corp
volunteer. He stated that he was particularly
interested in my work on Israel/Palestine and
refugees and assured me it would “be a great
experience” for the students.
This seemed like an excellent opportunity to
open young minds and I set to work updating a
presentation I had recently given at a college
in Washington where I explored the dominant
narrative on Israel: the thriving democracy,
haven for the oppressed, center for culture,
arts, universities, high-tech, gorgeous beaches;
the remarkable success story in a dangerous
neighborhood Israel. I suggested that this
framing is the narrative of the victor and that
much important history has been lost or
deliberately expunged. Inspired by the words of
James Baldwin, I noted, “Not everything that is
faced can be changed, but nothing can be changed
until it is faced,” and then I plunged deeply
into the contradictions, institutional racism,
and violations of international law that are
screaming for attention when it comes to the
realities of the 1948 and 1967 wars and their
consequences.
My main thesis is that the current occupation is
actually a continuation of more than 69 years of
colonization of Palestine, of treating Jews as
more deserving, more human, than Palestinians,
and of Palestinians periodically (like many
indigenous peoples) fighting back. I analyzed
the inherent inconsistencies in the idea that
Israel can be a democracy and at the same time
be grounded in Jewish privilege. I included the
new McCarthyism that has seized college campuses
and the odd post-Trumpian development of the
alt-right that is both anti-Semitic (white
supremacists who want to make Amerika white,
Christian, and male again) and “pro-Israel.”
These folks blindly support the policies of the
Israeli government both because encouraging Jews
to leave the US for the “homeland” solves the
“Jewish problem” and because Israel is a shining
example of a very successful, militarily
powerful country whose goal is ethnic purity.
Plus of course everyone hates the Muslims.
Arrangements seemed to be going along swimmingly
when the teacher wrote that while we were
definitely “on for that night,” the
administration wanted to view my PowerPoint
first. That seemed suspicious to me and I voiced
my concerns around the question of censorship. I
have had too many experiences where local Jewish
groups or rabbis or alumni have pressured
institutions to cancel my talks because I do not
approach Israeli policy as something that needs
to be supported right or wrong and I do not
blindly support Jewish exceptionalism. I also
explained that my message about understanding
the dominant paradigm and exploring how
historical events are framed is a useful
political lesson when learning about any
historical event. I was reassured not to worry
and reluctantly sent off the potentially
inflammatory material. >>> |
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Reflections
of a daughter of the ’48 Generation’
- Tikva
Honig-Parnass - In 1983, one year before
she died, as part of putting her things in
order–and perhaps as part of her preparations
for death–my mother presented me with a large
plastic bag in which she kept my letters to my
family in Hadera, ever since I left home at the
age of 16 in order to study at Beit HaKarem High
School in Jerusalem.
One of the first
letters I pulled out of this bag was written to
my parents on October 30, 1948, in the midst of
the war in which I served in the “Harel” Brigade
of the Palmach. This letter is the main motive
for this article, but before I describe its
contents, I would like to dwell on a number of
details in my own history that are typical of
what is known as the 48 Generation. The details
provide some background for understanding the
spirit of its emotional life and its ethics,
which are reflected in the letter we are
considering. The author, Tikva Honig-Parnass. (Photo:The
Flying Carpet Institute) The day after the UN
resolution declaring the partition of Mandatory
Palestine on November 29, 1947, I terminated my
studies at Hebrew University on Mount Scopus in
Jerusalem, which I had begun only one month
earlier. I came then to Jerusalem after I
finished my “year of work” at Kibbutz Hachotrim,
which was a >>> |
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Mahmud Darwish –
der palästinensische Dichter des Exils
- Mahmoud Darwish ist der wesentliche Atem
des palästinensischen Volkes, der eloquente
Zeuge des Exils und der Zugehörigkeit… seine
Stimme ist äußerst notwendig, unvergesslich ,
wenn man ihn einmal entdeckt hat - Naomi Shihab
Mahmoud Darwish
(1941 – 2008) ist der unübertroffene Dichter
seiner Zeit und zwar ein
palästinensisch-arabischer Dichter aus dem
galiläischen Dorf von Barweh, das von Israelis
während der Nakba (Katastrophe) von 1948 mit
Hunderten anderer palästinensischer Dörfer bis
auf den Boden zerstört wurde. Wie
hundert-Tausende von Palästinensern wurde
Darwish mit seiner Familie ein Flüchtling, weil
das Dorf seiner Vorfahren zerstört worden ist.
Der Titel seines ersten Buches, „Wingless
Sparrows“ (Flügellose Sperlinge) spricht Bände.
Es wurde veröffentlicht, als er neunzehn war.
Und noch weist
Darwish den Antisemitismus zurück und sagt: Die
Anklage lautet, dass ich Juden hasse. Es ist
nicht angenehm, mich als Teufel und als Feind
hinzustellen. Ich liebe Israel natürlich nicht.
Ich habe keinen Grund dafür. Aber ich hasse die
Juden nicht.
Als junger Mann
erlebte er wegen seiner politischen Aktivität
Hausarrest und Gefangenschaft. 1971 verließ er
Palästina und studierte kurz an der Universität
von Moskau; danach arbeitete er für eine Zeitung
in Kairo, dann in Beirut als Herausgeber der
Palästinensischen Aspekte. Als er sich 1973 der
PLO anschloss, wurde ihm nicht erlaubt,
Palästina wieder zu betreten. Noch immer
erkannte er die Menschlichkeit der Juden; einige
waren seine Unterdrücker, andere seine Freunde:
Ich werde auch die Juden weiter als Menschen
ansehen … Der erste Lehrer, bei dem ich
Hebräisch lernte, war ein Jude. Meine erste
Liebesgeschichte meines Lebens war mit einem
jüdischen Mädchen. Der erste Richter, der mich
ins Gefängnis steckte, war eine jüdische Frau.
Also von Anfang an, sah ich Juden nicht als
Teufel oder Engel an – sie waren für mich
menschliche Wesen.
Darwish lebte
länger als 20 Jahre im Exil, zuerst in Beirut
und Paris bis es ihm 1996 erlaubt wurde, in
Ramallah zu leben. Aber selbst dann sprach er
davon, als würde sein Exil andauern, da er die
Westbank nicht als seine persönliche Heimat
ansah. Ein zentrales Thema in Darwishs Dichtung
ist watan oder Heimat:
Seine Dichtung
verdient internationale Anerkennung und wurde in
35 Sprachen übersetzt. Er gründete auch den
repräsentablen Literatur-Überblick „Al-Karmel“
1998 veröffentlichte er Sareer el Ghariba ( Bed
of the Stranger) seine erste Sammlung von
Liebes-Gedichten. 2000 veröffentlichte er
Jidariyya (Mural), 1997 ein langes Gedicht
über seine nahe Todes-Erfahrung. Durch sein
eloquentes Reden für sich und seine
palästinensischen Kumpel machte er es für die
Geschichte unmöglich, ihn zu ignorieren.
Wir haben über
den Plan, uns aus der Geschichte zu vertreiben,
triumphiert. Darwish‘s Einflüsse schließen
die arabischen Dichter Abd al-Wahhab al- Bayati
und Badr Shakir al-Sayyab mit Rimbaud und
Ginsberg ein. Er bewunderte auch den hebräischen
Dichter Yehuda Amichai, aber er beschreibt in
seiner Dichtkunst - als Herausforderung an
mich denselben Ort. Er wünscht die Landschaft
und Geschichte zu seinem eigenen Nutzen, der
sich auf meine eigene zerstörte Identität
gründet. So leben wir in einem Wettbewerb: Wer
ist der Besitzer der Sprache dieses Landes? Wer
liebt es mehr? Wer schreibt besser?“ Darwish
wurde zu einer Stimme des Mitgefühls und der
Vernunft, wenn er für die jungen Männer sprach,
die verzweifelt ins Martyrium getrieben wurden.
Wir sollten Selbstmordbomber nicht
rechtfertigen. Wir sind gegen Selbstmord-Bomber.
Doch müssen wir verstehen, was diese jungen
Leute zu solchen Aktionen treibt. Sie wollen
sich aus solch einem dunklen Leben selbst
befreien. Es hat nichts mit Ideologie zu tun, es
ist Verzweiflung. Wir müssen verstehen – nicht
rechtfertigen, was zu dieser Tragödie führt. Es
geht nicht darum, dass sie schöne Jungfrauen im
Himmel sehen, wie Orientalisten dies
porträtieren. Das palästinensische Volk liebt
das Leben. Wenn wir ihm Hoffnung geben – eine
politische Lösung – werden sie aufhören, sich
selbst zu töten.
Im März 2000
schlug der Minister für Bildung Yossi Sarid vor,
zwei Gedichte von Darwish auch in israelischen
Gymnasien zu lehren. Doch Ministerpräsident Ehud
Barak wies den Vorschlag zurück, auf Grund
dessen, dass Israel noch nicht „fertig sei“.
Dies klingt verdächtig wie weiße Verfechter der
Vorherrschaft ihren Kindern sagen, sie „seien
nicht bereit/fertig“ wie die Worte von Dr.
Martin Luther King jun. oder Langston Hughes
heißen. Zweifellos hatte der Vorfall mehr mit
Israels Politik und Rassismus zu tun als mit
Dichtung. Mit dem Tod von Darwish ist die
Debatte über ihn und seine Dichtung in den
israelischen Schulen wieder eröffnet worden.
(dt. Ellen Rohlfs)
Gedichte von Mahmoud Darwish -
>>>
Gedichte von
Mahmoud Darwish - pdf - >>> |
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Oben das Original
unten
Veränderungen

Bild unten, die
Umsetzung von Carlos Latuff
 |
Das
Internet ""kleidet
neu (und beseitigt)"
Miri Regevs
Abendkleid in Cannes mit dem Thema
"Eroberung von Jerusalem"
-
18.05.2017 - Allison Deger - Nachdem
die israelische Kulturministerin Miri
Regev zur Feier der Eroberung von
Jerusalem gestern in Cannes ein
Abendkleid trug, haben es soziale Medien
mit Parodien aufgehübscht. Zur
Überarbeitung gehören eine zusätzliche
Trennungsmauer in die Altstadtszene,
Luftangriffe über Gaza, Soldaten bei
einer Razzia in einem palästinensischen
Haus sowie eine Hommage an den Anführer
des Hungerstreiks der palästinensischen
Gefangenen, Marwan Barghouti.
Das
Originalabendkleid hat am unteren
Rockteil ein Bild von Jerusalem, das die
Altstadt mit dem symbolträchtigen
muslimischen Ort des Felsendoms. Es war
von dem schwedisch-israelischen Designer
Aviad Arik Herman geschaffen worden.
Herman postete die Bilder von Regev in
Cannes auf seinem instagram-account
(Copyright der Originalfotos bei Eli
Sabati) und reagierte mit einigen davon
kritisch auf das Design. Israel
betrachtet Jerusalem als seine
Hauptstadt, aber das Völkerrecht
anerkennt die Eroberung eines
Territoriums durch Kriegshandlungen
nicht. Ost-Jerusalem, der Teil der
Stadt, der auf dem Abendkleid gezeichnet
ist, gilt als besetztes Territorium.
Regev
verteidigte das Konzept hinter dem
Abendkleid, das die israelische
Eroberung von Jerusalem im Krieg von
1967 markiert. "In diesem Jahr feiern
wir 50 Jahre nach der Befreiung und
Wiedervereinigung von Jerusalem", sagte
Regev entsprechend der jüdischen
Chronik. "Ich bin stolz, dieses
historische Datum mit Kunst und Mode zu
feiern, und ich bin glücklich, dass
diese Arbeit ... so berührend ist und
den schönen Status unserer ewigen
Hauptstadt Jerusalem würdigt", fuhr sie
fort.
Reaktionen
überschwemmten Twitter mit sozialen
Medien, die über Regev spotteten, indem
sie ihr Kleid mit Schnappschüssen von
der israelischen Besatzung von
Jerusalem, der Westbank und des
Gazastreifens veränderten.
Regevs
Erscheinen in Cannes erfolgt mitten im
Streit zwischen der Trump Administration
und dem israelischen Premierminister
Benjamin Netanyahu über den Status von
Jerusalem. Das israelische Fernsehen
identifizierte den Mitarbeiter des
US-Konsulats in Jerusalem, David Berns,
als den der Anfang der Woche Netanyahus
Mitarbeitern sagte, die Klagemauer in
der Altstadt "ist nicht euer
Territorium, sie ist Teil der Westbank",
wie der Forward berichtete.
Die
Klagemauer nimmt einen breiten Streifen
am unteren Teil von Regevs Kleid ein.
Die jüdische heilige Stätte wurde
Gegenstand einer Debatte, nachdem
israelische Beamte auf das US-Konsulat
in Jerusalem Druck ausgeübt hatten,
damit auf der bevorstehenden Reise
Trumps in die Region ein Stop an der
Klagemauer organisiert würde. Da Trump
die Klagemauer wahrscheinlich nicht
besuchen wird, wurde der neue
US-Botschafter David Friedman an seinem
ersten Tag im Land zu Beginn der Woche
an der Mauer fotografiert.
Merkwürdigerweise war der Strohmann von
Aerosmith Steven Tyler zur selben Zeit
an dem Ort.
Nach
seiner Abfahrt von der Altstadt traf
sich Friedman mit Netanyahu, der diesem
brisanten (umstrittenen) Besuch (an der
Klagemauer, Ü.) Beifall spendete.
"Willkommen. Es ist eine Freude Sie zu
sehen und Sie in Jerusalem, unserer
ewigen Hauptstadt, zu begrüßen. Ich
weiß, Sie sind zur Kotel (der
Klagemauer) gegangen. Das wird von
unserem ganzen Volk zutiefst anerkannt",
sagte Netanyahu zu Friedman laut einer
Erklärung seines Büros. "Es gab keinen
anderen Platz, wohin ich hätte gehen
können", antwortete Friedman, worauf
Netanyahu hinzufügte: "Es war eine
starke Geste der Solidarität. Wir freuen
uns darauf Präsident Trump zu empfangen,
und wir wollen in den kommenden Jahren
mit Ihnen und dem Präsidenten (zusammen)arbeiten,
um unser großes Bündnis zu festigen."
-
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Parlamentarisches
Gesindel
- Uri Avnery -
20.Mai 2017 - ALS ICH das erste Mal die Knesset
betrat, war ich über den niedrigen Standard
ihrer Debatten schockiert. Die Reden waren
voller Clichés, Platituden und Partei- Slogans,
der intellektuelle Inhalt war fast Null. Das war
vor 52 Jahren. Unter den Mitgliedern waren David
Ben-Gurion, Menachim Begin, Levi Eshkol und
mehrere andere ihrer Art.
Diese Knesset sieht heute im Rückblick wie ein
Olymp aus, verglichen mit der gegenwärtigen
Zusammensetzung dieser nicht-illustren
Körperschaft. EINE INTELLIGENTE Debatte in der
heutigen Knesset würde wie ein Vaterunser in
einer Synagoge wirken.
Setzen wir uns damit auseinander: die
gegenwärtige Knesset ist voll von dem, was ich
parlamentarisches Gesindel nennen würde. Männer
und Frauen, mit denen ich keine Tasse Kaffee
trinken würde. Einige von ihnen sehen aus und
benehmen sich wie laufende Scherze. Einer steht
unter den Verdacht, dass er ein Bordell in
Ost-Europa habe. Mehrere würden von jedem
respektablen privaten Unternehmer
zurück-gewiesen werden.
Diese Leute sind jetzt in einem beispiellosen
Wettbewerb ungeheuerlicher „privater“
Gesetzesvorlagen – Gesetzesvorlagen, die von
individuellen Knessetmitgledern, aber nicht von
der Regierung zur Abstimmung vorgeschlagen
werden. Ich habe schon vor kurzem diese
Gesetzesvorlagen erwähnt – wie die
Gesetzesvorlage, Israel als „Nationalstaat des
jüdischen Volkes“ anzuerkennen - und sie
vervielfältigen sich pro Woche. Sie erwecken
kein spezielles Interesse, weil die
Gesetzesvorlagen, die von der Regierung
eingeführt werden, kaum sinnvoller sind.
Die Frage, die sich notwendiger Weise erhebt:
Wie wurden diese Leute überhaupt gewählt. In den
alten Parteien, wie der Likud und das
Zionistische Lager (auch als der Labor-Partei
bekannt) gibt es Vorwahlen. Diese sind interne
Wahlen, in denen die Partei Mitglieder die
Kandidaten wählen. Zum Beispiel hat der Chef des
Arbeiter-Komitees eines großen öffentlichen
Unternehmens alle Beschäftigten und ihre
Familien in der Likud registriert und sie
setzten ihn auf die Partei-Liste für die
allgemeinen Wahlen. Jetzt ist er Minister.
Neuere „Parteien“ kommen ohne all diesen Unsinn
aus. Der Gründer der Partei wählt nach Lust und
Laune die Kandidaten der Partei persönlich aus.
Die Mitglieder sind völlig von ihm abhängig.
Wenn sie dem Führer nicht gefallen, stößt er sie
einfach bei den nächsten Wahlen hinaus und
ersetzt sie durch fügsamere Lakaien.
DAS ISRAELISCHE System erlaubt es jeder Gruppe
von Bürgern eine Wahlliste aufzustellen. Wenn
sie die Minimumschwelle überschreiten, kommen
sie in die Knesset. Bei den ersten Wahlen war
das Minimum 1%. So kam ich selbst dreimal in
die Knesset. Seit damals hat sich die Schwelle
erhöht und steht jetzt bei 3,25% der gültigen
Stimmen.
Natürlich war ich ein großer Unterstützer dieses
ursprünglichen Systems. Es hat tatsächlich
einige auffallende Vorteile. Die israelische
Öffentlichkeit hat viele Gruppen – Juden und
Araber, westliche Juden und östliche Juden, neue
Immigranten und Old-Timers, religiöse
(verschiedener) Arten und säkulare, reiche und
arme und noch mehr. Das System erlaubt all
diesen, vertreten zu sein. Der Ministerpräsident
und die Regierung werden von der Knesset
gewählt. Da keine Partei bei den Wahlen jemals
eine absolute Mehrheit erhalten hat, gründen
sich die Regierungen auf Koalitionen.
Ein Mal wurde das Gesetz verändert und der
Ministerpräsident wurde direkt gewählt. Das
Publikum wurde schnell desillusioniert und das
alte System wurde wieder eingesetzt. Seit ich
jetzt das Gesindel gesehen habe , das in die
Knesset kam, habe ich meine Meinung geändert.
Offensichtlich läuft im bestehenden System
etwas äußerst falsch.. >>> |
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Here we go again!
Netanyahu disputes Trump administration, urges
him to ‘shatter Palestinian fantasy’ about
Jerusalem
Israeli Prime
Minister Benjamin Netanyahu released his
harshest statement yet to the Trump
administration yesterday, correcting the
president on Jerusalem and urging him to shatter
“the Palestinian fantasy that Jerusalem is not
the capital of Israel.”
Offener Streit an
der Klagemauer
Nein, das hatte man im Büro des israelischen
Premierministers Benjamin Netanjahu nicht
erwartet. Am kommenden Montag wird US-Präsident
Donald Trump nach Israel und Palästina reisen
und Israels Regierungschef hatte dafür etwas
Besonderes geplant. Als erster israelischer
Regierungschef wollte er einen US-Präsidenten
durch Ost-Jerusalem begleiten.
Doch als am Sonntag Mitarbeiter Netanjahus mit
Vertretern des US-Konsulats, die den Besuch
vorbereiten, darüber sprechen wollten, kam es an
der Klagemauer zum offenen Streit. Die
Diplomaten forderten, alleine gelassen zu
werden, wiesen darauf hin, dass man sich auf
Gebiet befindet, das nach internationaler Lesart
durch Israel besetzt ist.
'We will support
you by every possible means': David Friedman
arrives in Israel |
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