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Presseverlautbarung:

Die Entlassung von Kindern aus dem Gefängnis sollte Priorität haben

 Mitten im großen Tamtam, das um Israels Entlassung von ursprünglich 170 dann tatsächlich nur 159 palästinensischen Gefangenen als „Geste des guten Willens“ gegenüber Ägyptens Präsident Mubarak gemacht wird, ist das Schicksal der palästinensischen Kindergefangenen vergessen worden. Etwa 350 palästinensische Kinder befinden sich in israelischen Gefängnissen, Haftanstalten und Verhörzentren. Nach internationalem Gesetz sollte ihre Entlassung Priorität haben. Kein einziges Kind stand auf der Namensliste der Gefangenen, die als Teil dieser Initiative entlassen wurden.

Die Verhaftung von palästinensischen Kindern ist nur eine Facette im umfassenden Kontrollsystem, das von der Besatzungsmacht gegenüber pal. Zivilisten ausgeübt wird. In direktem Widerspruch zur UN-Konvention über Rechte des Kindes stecken israelische Behörden Kinder nicht als letzten Ausweg ins Gefängnis und nur für sehr kurze Zeit (CRC,Art.37 § b), stattdessen ist das Gefängnis die erste und einzige Maßnahme, die isr. Militär für verhaftete pal. Kinder anordnet.  Es gibt keinen Versuch, alternative Verfahren auszuforschen, die im Interesse des Kindes wären.

 Es ist nicht das 1. Mal, dass die Hoffnungen der Kinder, ihrer Familien und der MR-Organisationen enttäuscht worden sind. Immer wieder versäumt Israel bei Initiativen von Gesten des guten Willens auf den Artikel 132 der 4. Genfer Konvention zu reagieren, der den Schutz der Zivilisten in Kriegszeiten berücksichtigt. Er fordert die Kriegsgegner auf, Abkommen zu machen, um spezielle Gruppen von Gefangenen wie Kinder, Mütter, Kranke, Verletzte und Gefangene, die schon lange Zeit in Haft sind, zu entlassen. Es sind nicht nur die Kinder, die man bei der Entlassung heute ignoriert hat; von den 126 palästinensischen weiblichen (von Israel) Verhafteten hätten  auch diese vorgeschlagen werden müssen. Stattdessen wurden die Gefangenen für die Entlassung ausgewählt, die schon den größten Teil ihrer Haft abgesessen hatten.

 Gleichzeitig drücken wir, die unterzeichnenden Organisationen, unsere große Sorge  über die andauernde Haft der Kindergefangenen aus und außerdem  über die schlechter werdende Situation, in der sie in israelischen Gefängnissen und Haftzentren leben. Die Bedingungen dieser Einrichtungen fallen weit unter den annehmbaren Mindeststandard. Die Kindergefangenen sind schrecklicher Folter und unmenschlicher und demütigender Behandlungen ausgesetzt.  Sie werden häufig und oft willkürlich Schlägen und Misshandlungen ausgesetzt – unter dem Namen Shabah bekannt; Entzug von Essen und Schlaf,  dem Recht  auf Bildung und medizinischer Versorgung, verflucht und bedroht von Gefängniswärtern, in Isolierzellen gesteckt,  zu finanziellen  und kollektiven Strafen verurteilt.

Kinder bleiben die verwundbarste Gruppe, die durch die Besatzungspolitik betroffen ist und nirgendwo ist dies so schlimm, wie innerhalb des israelischen militärischen Rechtssystem.

Wir fordern die bedingungslose und unmittelbare Entlassung aller palästinensischen Kindergefangenen aus  israelischer Haft. Wir betrachten ihre Gefangenschaft als eine Übertretung des internationalen  Gesetzes, und wir rufen alle Parteien dazu auf, die Entlassung der Kindergefangenen zur Priorität zu machen.

 Wir rufen die UN-Agenturen, die sich mit Kindern und Menschenrechten befassen auf, das Internationale Rote Kreuz, die internationale Gemeinschaft als Ganzes, dass sie Druck auf Israel ausüben, dass es seine Verpflichtungen gemäß der Konvention der Rechte des Kindes  erfüllt, auch die 4. Genfer Konvention und andere internationale Menschenrechtsgesetze einhält , um dem Leiden der palästinensischen Kindergefangenen  ein Ende zu bereiten, indem man sie sofort entlässt, damit sie ihre Kindheit zurückgewinnen können.

Ministerium für Angelegenheiten von Verhafteten und ehemaligen Verhafteten

Sekretariat des Nationalen Planes zur Aktion für palästinensische Kinder.

Defence for Children International, Sektion Palästina

 

(dt. Ellen Rohlfs)

 


For Immediate Release
Ramallah: 27 December 2004

Release of Children Should Be A Priority

Amid the fanfare surrounding Israel’s release of 170 Palestinian prisoners as a “goodwill gesture” to Egypt’s President Mubarak, the fate of Palestinian child detainees is all but forgotten. Some 350 Palestinian children currently remain in Israeli jails, detention centers, and interrogation centers. Under international law, their release should be a priority. As it is, not one child has been named on the list of prisoners to be released as part of this initiative.

The detention of Palestinian children is one facet in the comprehensive system of control exercised by the occupying power against Palestinian civilians. In direct contravention of the UN Convention on the Rights of the Child, Israeli authorities do not imprison Palestinian children only as a measure of last resort and for the shortest period of time (CRC, Art 37, paragraph b). Instead, prison is the first and only measure Israeli forces prescribe for the Palestinian children they arrest – there is no attempt at exploring alternative procedures which would take into account the best interests of the child.    

This is not the first time that the hopes of the children, their families and human rights organizations have been dashed. Time and again, goodwill initiatives by Israel fail to respond to Article 132 of the Fourth Geneva Convention regarding the protection of civilians in times of war, which requires confrontation parties to make agreements to release specific groups of prisoners such as children, mothers, the ill and injured, and prisoners who have spent long periods in detention. Is it not only children who have been ignored in the upcoming release; none of the 126 Palestinian female prisoners detained by Israel have been slated for release either. Instead, most of those prisoners selected for release have already served the majority of their sentence.

At the same time that we, the undersigned organizations, express our deep regret for the continued detention of the child prisoners, we are also extremely concerned by the deteriorating situation in which they live in Israeli prisons and detention centers. Conditions in these facilities fall well below minimum acceptable standards. Child prisoners are exposed to a terrible range of torture and inhuman and degrading treatment. They are frequently, and often arbitrarily, subjected to beatings and positional abuse – known as shabah, deprived of food and sleep, denied the right to education and to medical care, cursed and threatened by guards, placed in isolation, forced to undergo financial penalties and collective punishment.

Children remain the most vulnerable group affected by the policies of occupation and nowhere is this more so that within the Israeli military judicial system. We demand the unconditional and immediate release of all Palestinian child prisoners from Israeli detention. We regard their imprisonment as infringement of international law and we call on all parties to make the release of child prisoners a priority.

We call on those UN agencies concerned with children and human rights; the International Committee for the Red Cross; and the international community as a whole to bring pressure to bear on Israel to fulfill its obligations according to the Convention on the Rights of the Child, the Fourth Geneva Convention, and other international humanitarian and human rights law, to bring an end to the suffering of Palestinian child prisoners by releasing them immediately and allowing them to regain their childhood.

Ministry of Detainees &Ex-Detainees Affairs.
Secretariat of the National Plan of Action for Palestinian Children.
Defence for Children International/Palestine Section.

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