INTERNATIONAL SOLIDARITY
MOVEMENT
Gewaltloser Protest gegen die Mauer in
Beit Awwa
Heute am Donnerstag, den 23. September
sollten mithilfe eines gewaltlosen Protestes die Bauarbeiten für
die illegale Apartheitmauer gestoppt werden. Um ungefähr 10.30
morgens begaben sich ungefähr 1200 Bewohner des Dorfes Beit
Awwa- unter ihnen waren mindestens 500 Schulmädchen der Schule
vor Ort- in Richtung Baustelle der Mauer. Begleitet wurden sie
von ungefähr 15 Internationalen und israelischen
Friedensaktivisten. Die illegale Mauer wird sie über 100 Dunum
ihres Landes berauben.
Kurz nachdem die Demonstration den Dorfrand
passiert hatte, begannen die Armee und die Border Police große
Mengen an Tränengas direkt in die Menschenmenge zu schießen.
Dies geschah, obwohl die Demonstranten- allen voraus die
Schulmädchen- noch kilometerweit von der Baustelle enfernt
waren.
Als sich die Demonstranten den Hügel hinauf
bewegten- wo sich die Soldaten und in einiger Entfernung die
Baustelle befanden- wurden sie von Rubber Bullets
(Metallgeschosse, mit Gummimantel) beschossen. Die Soldaten
zielten dabei nicht nur auf steineschmeissende Jugendliche ab,
ihre Opfer waren hauptsächlich die Schulmädchen. Auch ältere
Menschen, Frauen, Internationale und israelische
Friedensaktivisten wurden nicht verschont. Unabhängig davon,
ob Steine von Jugendlichen auf die Soldaten geschmissen wurden
oder nicht, schossen diese eine unglaubliche Menge an
Rubberbullets, Sound Bombs und Tränengas in die Menge. Überall
brachen die Mädchen in ihren Schuluniformen unter den Tränengasattacken zusammen.
Einige
wurden von den Tränengasgeschossen, die mit hoher
Geschwindigkeit aus den Gewehren auf die Gruppe geschossen
wurden, getroffen und erlitten Schockzustände und Verletzungen.
Die anwesenden Internationalen und Israelis
standen nahe bei den Soldaten und versuchten sie vom Schiessen
abzuhalten. Immer wieder machten sie die Soldaten erfolglos
darauf aufmerksam, dass es ein gewaltloser Protest sei, in dem
Schulmädchen, viele Kinder, Frauen und altere Menschen beteiligt
waren. Sie wurden von ihnen jedoch nicht nur geschlagen und
getreten, zwei Israelis und ein Internationaler wurden sogar
verhaftet. Dem Internationalen gelang später die Flucht.
Die Schulmädchen waren erstaunlich mutig,
obwohl sie kaum Erfahrung mit Protesten hatten. Sie traten immer
wieder den
Soldaten gewaltlos entgegen und zogen sich bei deren Angriffen
zurück- auch nachdem ihre Anzahl durch Verletzungen und Angst
deutlich zurückgegangen war.
Selbst beim Zurückgehen in das Dorf wurden
sie mit Rubber Bullets und Tränengas beschossen. Viele
Dorfbewohner verblieben nach dem gescheiterten Vorhaben die
Bulldozer zu stoppen auf dem Feld unterhalb der Soldaten. Sie
wurden über vier Stunden lang weiter beschossen.
Insgesamt gab es in etwa 130 Verletzte, die
in das Medical Center vor Ort gebracht wurden. Mindestens 25
Menschen wurden so schwer verletzt, dass sie in das Krankenhaus
gebracht wurden mussten. Kein Soldat wurde verletzt.
Quelle der Bilder: +
ISM-Germany 27.09.2004
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