Dringender Appell
aus dem
Bethlehemer Rathaus und den Bürgern Bethlehems
8. November 2003
Die Bürger
Bethlehems senden diesen dringenden humanitären Hilferuf an alle
Regierungen, internationale, religiöse und
Menschenrechtsorganisationen in aller Welt, damit man ihnen bei
der Konfrontation gegenüber dem tyrannischen Befehl der
israelischen Regierung beistehe, der ihnen den Zugang zu mehr als
800 ha ( 2000 acres ) ihres landwirtschaftlich genützten Landes,
das nördlich des ethnischen Trennungszaunes liegt, verbietet.
Dieser „Zaun“ wurde von der israelischen Regierung auf dem
nördlichen Bethlehemer Land gebaut, das mit Zehntausenden bester
Olivenbäume kultiviert ist.
Wir wurden
in dieser Erntezeit daran gehindert, die Oliven zu ernten. Wir
werden daran gehindert, unser Land zu erreichen, um es zu
bearbeiten und daraus Nutzen zu ziehen. Es ist der erste
vorbereitende israelische Schritt, um unser Land zu enteignen.
Dies lässt unsern Zustand der Verarmung und Not anwachsen, an der
wir sowieso schon wegen der israelischen Maßnahmen leiden:
militärische Kontrollpunkte, andauernde Abtrennung vom übrigen
palästinensischen Gebiet, was verhindert, dass unsere Bürger zu
ihren Arbeitsplätzen in anderen Orten gelangen. Auf diese Weise
wird die riesige Arbeitslosigkeit (*) der Stadt nur noch mehr
wachsen.
Aus der
Geburtsstadt Jesu, bitten wir alle Regierungen, religiösen
Körperschaften, alle Menschenrechtsorganisationen in aller Welt
dringendst darum, auf die israelische Regierung Druck auszuüben,
diese unterdrückerischen Maßnahmen zurückzunehmen, das Recht der
legitimen Besitzer wieder herzustellen, damit diese wieder zu
ihrem Land gelangen und dies nützen können, um ihre Familien in
dieser schwierigen Zeit ernähren zu können. Wir rufen Sie dazu
auf, Israel daran zu hindern, sein expansionistisches brutales
Projekt auszuführen: Rachels Grab und das umliegende Land zu
annektieren, so den Hauptzugang zur Stadt zu schließen, der die
beiden heiligen Städte Jerusalem und Bethlehem verbindet, und so
unsere Stadt erwürgt und das Kommen von Touristen und christlichen
Pilgern ganz und gar verhindert.
Die Bürger
Bethlehems
BethlehemCity(at)p-ol.com
* (80%
Arbeitslosigkeit – Bemerkung der Übersetzerin, die gerade in
Bethlehem war ) dt.:Ellen Rohlfs