Honestly Concerned + andere falsche Freunde Israels

 

"Wo Hass keine Grenzen kennt" Jagdaktion gegen Felicia Langer



Eine Dokumentation

Aktueller Anlass - Die Verleihung des Bundesverdienstkreuz 1. Klasse an Felicia-Amalia Langer am 16.7.2009

 

Sonderausgabe "Das Palästina Portal"- 17.7.2009


 

 

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Felicia-Amalia Langer aus Tübingen

Staatssekretär Hubert Wicker: Jahrzehntelanges, herausragendes Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und Wahrung der Menschenrechte - Beeindruckendes humanitäres Lebenswerk

Felicia-Amalia Langer (links) und Staatssekretär Hubert Wicker (rechts)

Bild: Staatssekretär Hubert Wicker (r.) hat Felicia-Amalia Langer (l.) aus Tübingen das ihr von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht.
(Quelle: Staatsministerium)

16.07.2009 Staatssekretär Hubert Wicker hat Felicia-Amalia Langer aus Tübingen das ihr von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. „Das humanitäre Lebenswerk von Felicia-Amalia Langer ist beeindruckend. Sie hat sich in herausragender Weise für Frieden und Gerechtigkeit sowie für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt. Ihr jahrzehntelanges Wirken für Benachteiligte und Unterdrückte verdient großen Respekt und höchste Anerkennung.“ Dies sagte Staatssekretär Wicker bei der Ordensübergabe im Rahmen eines Empfangs am Donnerstag (16. Juli 2009) in der Villa Reitzenstein in Stuttgart.

Staatssekretär Hubert Wicker (rechts) hält im Runden Saal der Villa Reitzenstein die Laudatio für Felicia-Amalia Langer (links).„Ihre Kindheit und frühe Jugend waren geprägt von Leid, Krieg, Verfolgung und Flucht“, sagte Staatssekretär Wicker. Im Jahre 1930 als Tochter jüdischer Eltern in Tarnów in Polen geboren, sei Felicia-Amalia Langer mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten in die UdSSR geflüchtet. Viele ihrer Familienmitglieder seien in Konzentrationslagern gestorben. „Uns bleibt heute nur die tiefe Verneigung vor den Betroffenen und die Verpflichtung, alles dafür zu tun, dass Derartiges nie wieder geschieht“, erklärte der Staatssekretär. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs habe Felicia-Amalia Langer geheiratet und sei 1950, zusammen mit ihrem Mann Mieciu Langer, nach Israel emigriert. Einige Jahre nach der Geburt ihres Sohnes habe sie an der Hebräischen Universität von Jerusalem mit dem Studium der Rechtswissenschaften begonnen.

1965 habe Langer in Tel Aviv eine eigene Anwaltspraxis eröffnet. Von da an habe sie sich durch die Verteidigung der Unterprivilegierten in Israel und in den benachbarten besetzten Gebieten als Menschenrechtsanwältin einen Namen gemacht und gegen Enteignung, Häuserzerstörung und Deportation gekämpft. „Felicia-Amalia Langer begann, sich mehr und mehr für Frieden, Gerechtigkeit und ganz besonders für die Wahrung der Menschenrechte einzusetzen. In diesen 23 Jahren hat sie Vieles bewirkt und dabei stets auch ihre eigenen Kräfte bis an die Grenze des Möglichen beansprucht“, sagte Staatssekretär Wicker. Im Jahre 1990 sei Felicia-Amalia Langer schließlich mit ihrem Mann nach Deutschland übergesiedelt.

Neben Gastprofessuren in Bremen und Kassel habe sie zahlreiche Vorträge in Europa und in den USA sowie vor dem UN-Untersuchungsausschuss gehalten. Seit 1990 lebe Langer mit ihrem Mann in Tübingen. „Der kompromisslose Einsatz für die Menschlichkeit ist nach wie vor der Lebensinhalt von Felicia-Amalia Langer. Immer noch kämpft sie für die Menschenrechte und einen gerechten Frieden im Nahen Osten. Beharrlich verfolgt sie dabei ihr Ziel, eine Brücke zwischen Israelis und Palästinensern zu bauen“, erklärte Wicker. Über ihre Erfahrungen als Menschenrechtsanwältin habe Langer bereits zahlreiche Bücher geschrieben. Zudem halte sie Lesungen und Vorträge, gebe Interviews und beteilige sich an öffentlichen Diskussionen. Darüber hinaus engagiere sie sich als Schirmherrin des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon e.V. und sei einige Jahre Vizepräsidentin der israelischen Liga für Menschenrechte gewesen.

Für ihr herausragendes Wirken sei Langer bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem 1990 mit dem Alternativen Nobelpreis – dem Right Livelihood Award – sowie dem Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. im Jahr 2006.

„Im Namen von Ministerpräsident Günther H. Oettinger und der gesamten Landesregierung, aber auch ganz persönlich danke ich Felicia-Amalia Langer für ihr herausragendes Engagement und für ihr gesamtes humanitäres Lebenswerk“, sagte Staatssekretär Hubert Wicker bei der Ordensübergabe.

Quelle: Staatsministerium

2. Bild Staatssekretär Hubert Wicker (r.) hat Felicia-Amalia Langer (l.) aus Tübingen das ihr von Bundespräsident Prof. Dr. Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht. (Quelle: Staatsministerium)

 

 

DANKESREDE von Felica Langer

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Horst Köhler ,
Sehr geehrter Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Herr Günther H. Oetinger ,
Sehr geehrter Staatssekretär in Staatsministerium Baden-Wirttemberg
Herr Hubert Wicker
liebe Freunde.         

Ich möchte meine Dankbarkeit für diese wunderbare Auszeichnung zum Ausdruck bringen.
Die Überreichung des Verdienstkreuzes 1 Klasse , durch den Bundespräsidenten verliehen , findet in Stuttgart statt . Eine Stadt zu der ich eine besondere Bindung habe. Vor Jahren , als ich noch nicht wusste , dass ich hier leben werde , habe ich immer Stuttgart als mein Heimatshafen bezeichnet , „NAMAL HABAIT“ auf Hebraisch .... So nah zu den Kindern und den Enkelkindern in Tübingen , die seit fast 20 Jahren mein geliebtes Zuhause geworden ist.

Mein Einsatz für die entrechteten Palästinenser und für Frieden mit Gerechtigkeit betont die Universalität der Menschenrechte. Ich bin Ihnen vom Herzen dankbar , dass diese wichtige Auszeichnung meines Lebens so die
Universalität der Menschenrechte würdigt.

Meine Lehre aus dem Holocaust bedeutet Menschlichkeit , Mitleid mit den Opfern und Ablehnung von Unrecht.


Der Präsident der USA Barak Hussein Obama hat am 4.6.2009 in seine Rede in Kairo u.a. gesagt , dass „ kein Zweifel besteht , dass die Situation der Palästinenser unerträglich ist „. Er hat sie mit dem Schicksal der Sklaven in Amerika und der Schwarzen in Südafrika verglichen.

Ich habe das Leid der Palästinenser und ihre unerträgliche  Lage mit eigenen Augen gesehen und mit ihnen gelitten.

Dies sind meine Beweggründe bis zum heutigen Tag mich für die Gerechtigkeit einzusetzen und meine Aufklärungsarbeit in Deutschland weiter zu führen. Diese Auszeichnung  gibt mir noch mehr Kraft , Hoffnung und Glauben an das Gute im Menschen. Ich versuche im Sinne von den humanistischen Werten, die Menschenliebe bedeuten , zu handeln.

In Namen dieser Liebe , die mich nie verlies , haben Sie meinem herzlichsten Dank und die besten Wünsche.

Hochachtungsvoll Ihre , Felicia Langer

Ehrung - Reutlinger Generalanzeiger - Staatssekretär Hubert Wicker verleiht in Stuttgart Auszeichnung für ihr humanitäres Lebenswerk - Bundesverdienstkreuz für Felicia Langer  -  Felicia Langer, in Tübingen lebende Menschenrechtsanwältin und Trägerin des Alternativen Nobelpreises, ist am Donnerstag in Stuttgart für ihr Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Staatssekretär Hubert Wicker hat ihr das von Bundespräsident Horst Köhler verliehene Verdienstkreuz erster Klasse überreicht

 

Ein toller Tag in unserer Landeshauptstadt Stuttgart

 Der Himmel lachte, die Sonne schien und die Rotonde der ehrwürdigen Villa Reitzenstein füllte sich mit Leben. Da kam Felicia Langer mit  Ihrer Familie und viele Freunde, Weggefährten und Mitstreiter. Sogar Oberbürgermeister Palmer ließ es sich nicht nehmen, auch dabei zu sein, um seiner großen Tübinger Bürgerin die Ehre zu erweisen. Es war einfach bewegend. Hier würde endlich einmal die richtige Frau für ihr Engagement und Wirken für die drangsalierten Palästinenser mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wehte da nicht ein neuer Wind durch diese hundertjährige Villa?  Da hatte der Ministerpräsident gerade „meines“ und Felicia Langers Bundeslandes, Baden-Württemberg, in Gestalt des Staatssekretärs im Staatsministerium, Hubert Wicker eine Rede gehalten, die ich so in der BRD, noch von keinem politischen Funktionsträger gehört habe. Ich wünschte mir, dass diese Rede Maßstäbe setzen wird und Vorbildcharakter für andere Politiker haben wird. Es war beeindruckend Wörter in dieser Eindeutigkeit und Klarheit hören zu dürfen. In der Tat war es besonders bewegend, dass die große Menschenrechtsanwältin und Friedensstreiterin für ihr humanitäres Lebenswerk, auch von der deutschen Politik geehrt wurde. Letztendlich war es ein großer Tag für uns alle, die sich für ein gerechtes Palästina ohne Besatzung, Blockade, Abriegelung und Entrechtung und für einen souveränen Palästinenserstaat in Freiheit, Selbstbestimmung,  Frieden und  Würde  für das palästinensische Volk einsetzen.

Für diese Anerkennung und Würdigung möchte ich Bundespräsident Horst Köhler, Ministerpräsident Günther Oettinger und Staatssekretär Hubert Wicker herzlich danken. Außerdem allen Helfern in der Villa Reitzenstein die den heutigen Tag so angenehm gestalteten.

P.S. Als Anregung für Kanzlerin Angela Merkel: Die Rede von Staatssekretär Hubert Wicker in ihrer wöchentlichen Videobotschaft zu verlesen. Sagte sie nicht, die Menschenrechte sind unteilbar? Sollte das nicht auch für die Palästinenser gelten?

 Evelyn Hecht-Galinski, Publizistin

Stichworte für eine Laudatio
von Herrn Staatssekretär Wicker anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
an

  Frau Felicia-Amalia Langer

  am Donnerstag, 16. Juli 2009, 11.00 Uhr, in der Villa Reitzenstein, Runder Saal

  

Sehr geehrte Frau Langer,
sehr geehrter Herr Langer,
sehr geehrte Frau Haller-Haid, sehr geehrte Frau Neuenhaus,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Palmer,
sehr geehrte Angehörige, Freunde und
Wegbegleiter von Frau Langer, verehrte Gäste,

 

Ich freue mich, Sie heute hier in der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg begrüßen zu dürfen.

Und genau darum geht es heute.

 Bundespräsident Köhler hat Ihnen, sehr verehrte Frau Langer, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

 Ich freue mich, Ihnen im Namen des Bundespräsidenten diese hohe Auszeichnung, die nur selten als Erstauszeichnung verliehen wird, überreichen zu dürfen.

 Wir alle in diesem Kreis, Familienangehörige, Wegbegleiter und Freunde von Frau Felicia-Amalia Langer wissen, dass wir heute eine Persönlichkeit würdigen, deren Leben und Lebenswerk in höchstem Maße beeindruckend sind.

 Verehrte Frau Langer,

 Sie können auf ein ebenso bewegtes wie erfülltes Leben zurückblicken. Ihr jahrzehntelanges Wirken für Benachteiligte, Geschundene und Unterdrückte lässt uns alle innehalten, in tiefem Respekt und höchster Anerkennung.

 Am 9. Dezember 1930 wurden sie als Tochter jüdischer Eltern in Tarnów (sprich: Tarnuf, deutsch: Tamau) in Polen geboren.

 1939 flüchteten Ihre Eltern mit Ihnen als achtjährigem Mädchen vor den Nationalsozialisten in die UdSSR. Ihr Vater starb an den Folgen der Haft in stalinistischen Gefängnissen. So waren Ihre Kindheit und frühe Jugend geprägt von Leid, Krieg, Verfolgung und Flucht.

 Viele Mitglieder Ihrer Familie starben in Konzentrationslagern.

 Keiner von uns Nachgeborenen kann ermessen, welch menschliches Leid und welche über Jahrzehnte weiter bestehende Trauer Ihr Leben geprägt haben.

 Uns bleibt heute nur die tiefe Verneigung vor den Betroffenen und die Verpflichtung, alles dafür zu tun, dass Derartiges nie wieder geschieht.

 Nach Ende des Zweiten Weltkriegs heirateten Sie 1949 in Breslau (Schlesien) Mieciu (Aussprache: Mitschu) Langer. Auch er ist durch tiefes menschliches Leid geprägt. Er überlebte fünf Konzentrationslager. Seine Biografie haben Sie in Ihrem Buch „Miecius später Bericht – Eine Jugend zwischen Ghetto und Theresienstadt“ veröffentlicht.

 1950 emigrierten sie zusammen mit Ihrem Mann nach Israel.

 Neun Jahre später begannen Sie an der Hebräischen Universität von Jerusalem Rechtswissenschaften zu studieren. Mit großem Erfolg.

 Berufliches Wirken in Israel

1965 wurden Sie als Rechtsanwältin zugelassen und eröffneten in Tel Aviv eine eigene Anwaltspraxis.

 Betroffen über die Behandlung der Palästinenser nach dem Sechstagekrieg 1967 sowie seit der Besetzung des Westjordanlandes und des Gaza-Streifens sahen Sie Ihre Aufgaben fortan darin, die Unterprivilegierten in Israel und in den benachbarten besetzten Gebieten zu verteidigen.

Sie begannen, sich für mehr Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen, insbesondere für die Wahrung der Menschenrechte.

 23 Jahre lang kämpften Sie gegen Enteignung, Häuserzerstörung und Deportation. Ihre Mandanten berichteten Ihnen über Folterungen, erzwungene Geständnisse, völkerrechtswidrige Deportationen und sippenhaftähnliche Bestrafungen wie das Niederreißen der Häuser von Verdächtigen.

 In dieser aufreibenden Zeit haben Sie Vieles bewirkt und dabei stets auch Ihre eigenen Kräfte bis an die Grenze des Möglichen beansprucht.

 1990 schlossen Sie Ihre Kanzlei aus Protest und übersiedelten nach Deutschland.
 

Berufliches und ehrenamtliches Wirken in Deutschland und Baden-Württemberg

 Seit 1990 leben Sie mit Ihrem Mann in Tübingen, ebenso wie Ihr Sohn Michael Langer und Ihre 5 Enkelkinder.

 Seitdem leben Sie in Baden-Württemberg, in Tübingen. Sie hatten Gastprofessuren in Kassel und Bremen. Daneben hielten Sie zahlreiche Vorträge in Europa und in den USA sowie vor dem UN- Untersuchungsausschuss, der Israels Politik in den besetzten Gebieten überprüfte.

 Nach wie vor kämpfen Sie für Menschenrechte und einen gerechten Frieden im Nahen Osten. Und beharrlich verfolgen Sie Ihr Ziel, eine Brücke zwischen Israelis und Palästinensern zu bauen. Der Beistand für Schwache ist Ihre Aufgabe, die Ihr Leben bis heute bestimmt: der Schutz von Kindern, Familien, Menschen in Palästina vor Willkür und Unterdrückung.

 Sie publizierten viele Bücher in englischer und deutscher Sprache über Ihre Erfahrungen als Menschenrechtsanwältin. 10 Bücher wurden in Deutschland publiziert, z.B. 2006: „Die Entrechtung der Palästinenser – 40 Jahre israelische Besatzung“ und 2008 Ihr bisher letztes Buch: „Um Hoffnung kämpfen“.

 Weiterhin halten Sie Lesungen und Vorträge, geben Interviews und beteiligen sich an öffentlichen Diskussionen.

 Auch engagieren Sie sich in Vereinen und Stiftungen.

 So sind Sie u.a. Schirmherrin des Vereins Flüchtlingskinder im Libanon zur Unterstützung palästinensischer Flüchtlingsfamilien. In Zusammenarbeit mit einer libanesischen Partnerorganisation werden soziale Projekte in den palästinensischen Flüchtlingsgebieten gefördert, die vor allem Kindern und Jugendlichen zugute kommen.

Als Vizepräsidentin der israelischen „Liga für Menschenrechte“ setzten Sie sich ebenfalls einige Jahre unablässig für die Einhaltung der Menschenrechte ein.

 Ihr ungewöhnliches Engagement begründeten Sie selbst einmal mit der schmerzvollen Geschichte Ihres eigenen Volkes.

Sie sagten: „ Weil wir Juden wissen, was es heißt, zu leiden, dürfen wir andere nicht unterdrücken.“

Dieser kompromisslose Einsatz für Menschlichkeit ist für Sie Lebensinhalt und zugleich der Energiespender Ihres unermüdlichen Kampfes, wie Sie es selbst über sich geschrieben haben: „…unermüdlich jede Art von Rassismus und Antisemitismus zu bekämpfen und die Würde und die Rechte des Menschen, wer es auch sei, zu verteidigen…“

 

Auszeichnungen 

1990 wurden Sie mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Die Jury lobte Ihren „Mut in Ihrem Kampf um grundlegende Menschenrechte unter sehr schwierigen Umständen“.

 Im selben Jahr wurden Sie Ehrenbürgerin der Stadt Nazareth-

 1991 ehrte Sie die Bruno-Kreisky-Stiftung

 1998 wurden Sie von der israelischen Zeitschrift „You“ zu einer der  50 bedeutendsten Frauen der israelischen Gesellschaft gewählt.

 2005 wurde Ihnen der Erich-Mühsam-Preis verliehen.

 2006 wurden Sie mit dem Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde als „eine Große an Menschlichkeit, Engagement und Charakter“ geehrt.

  

Verehrte Frau Langer,

 ich danke Ihnen heute auch im Namen der Landesregierung für Ihr herausragendes Engagement im Einsatz für die Menschenrechte und für Ihr gesamtes humanitäres Lebenswerk.

 Ich verbinde meinen Dank mit den herzlichen Glückwünschen von Ministerpräsident Oettinger sowie den Mitgliedern der Landesregierung und schließe meine persönliche Gratulation gleich mit an:

 Ihnen und Ihrem Mann, der Ihnen in all den Jahren Ihres Engagements und seines eigenen Wirkens treu zur Seite stand, wünsche ich von Herzen alles Gute. Nebenbei bemerkt dürfen Sie noch in diesem Jahr Ihre Diamantene Hochzeit feiern.

Ich darf Sie jetzt zu mir bitten.

 (Es folgt: Verlesung und Überreichung der Urkunde und Anheften des Verdienstkreuzes 1. Klasse; anschließend kleiner Stehempfang)

 

 

 

Vita von Felicia Langer - Seit 1990 lebt Felicia Langer, die aus Polen stammende Jüdin, die vor den Nazis fliehen musste, mit ihrem Mann in Deutschland. Mieciu Langer hatte fünf Konzentrationslager durchlitten und war 1945 bei Kriegsende mehr tot als lebendig gerettet worden. 1949 hatten die beiden in Polen geheiratet. Kurz darauf wanderten sie nach Israel aus.

1959, als ihr Sohn Michael sechs Jahre alt war, begann Felicia Langer ihr Jurastudium; 1965 wurde sie als Rechtsanwältin zugelassen. Sie sah ihre Aufgabe darin, die Unterprivilegierten in Israel zu verteidigen. Der Sechs-Tage-Krieg 1967 war der Wendepunkt in ihrem Leben. Sie begann, Palästinenser vor israelischen Militärgerichten zu vertreten, kämpfte gegen Enteignung, Häuserzerstörung, Deportation, Folter etc. Aus ihren Tagebuchnotizen entstanden ihre ersten Bücher:

“With my own eyes“ (Mit eigenen Augen, 1974), “These are my brothers” (Diese sind meine Brüder, 1979), “From my diary” (1980), “The story written by the people” (1981), “An age of stone” (Die Zeit der Steine, 1988). Ihre Bücher sind in vielen Sprachen erschienen.

1990 schloss sie ihre Kanzlei aus Protest, weil das Justizsystem zur Farce geworden war, und übersiedelte nach Deutschland, wo sie Lehraufträge an den Universitäten in Bremen und Kassel übernahm. Nach wie vor streitet sie für die Menschenrechte und einen gerechten Frieden in Nahost, will eine Brücke zwischen Israelis und Palästinensern bauen.Sie schreibt weiterhin Bücher und Artikel, hält Lesungen und Vorträge, gibt Interviews und beteiligt sich an Diskussionen. Außerdem engagiert sie sich in Vereinen und Stiftungen, die das Ziel haben, Palästinensern zu helfen.

Für ihr unermüdliches und unerschrockenes Engagement erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Besonders wichtig sind ihr die folgenden: 

1990 wurde sie mit dem Alternativen Nobelpreis, dem Right Livelihood Award ausgezeichnet. 1991 ehrte sie die Bruno-Kreisky-Stiftung für Verdienste um die Menschenrechte. 1990 wurde sie Ehrenbürgerin der Stadt Nazareth. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Staates Israel wurde sie 1998 von der israelischen Zeitschrift ’’You“ zu einer der 50 bedeutendsten Frauen der israelischen Gesellschaft gewählt.

2005 wird ihr der Erich-Mühsam-Preis verliehen.

Die Verleihung des Erich-Mühsam-Preises fand am 13. März 2005 im Scharbausaal der Lübecker Stadtbibliothek statt.

Schwäbisches Tagblatt - 9.12.2006  - Felicia Langer von GBM ausgezeichnet - Berlin. Die israelische Schriftstellerin und Menschenrechtsanwältin Felicia Langer ist mit dem Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V.(GMB) ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde nach GMB -Angaben vom Dienstag damit begründet , dass sie sich für die Rechte der Palästinenser und für die Überwindung des Hasses zwischen Juden und Arabern einsetzt. Zu den bisherigen Trägern des jährlich verliehenen Preises gehören u. a. die Schauspielerin Käthe Reichel , Rechtsanwalt Friedrich Wolff und die US-amerikanische Friedensaktivistin Angela Davis.

Quelle - Homepage von Felicia Langer

Bildquellen - © -  Die zwei Bilder oben sind von der Staatskanzlei die anderen von Ingrid Rumpf

Brief von Günter Schenk an den Tübinger Oberbürgermeister



Sehr geehrter Herr Palmer,


sehr gefreut hab ich mich über Ihre Anwesenheit, gestern, bei der  festlichen Überreichung einer der höchsten Ehrungen, die  unsere Bundesrepublik  Deutschland zu vergeben hat, an Frau Felicia Langer.  Hat die Tatsache, dass  Bundespräsident Horst KÖHLER die Ehrung Frau Langers veranlasst hat nicht höchste Symbolkraft? Hat er nicht  damit der Kanzlerin eine Vorlage in ihre Agenda geschrieben: MENSCHENRECHTE UND  DEREN VERTEIDIGUNG ALS STAATSRAISON? - anstelle unkritischer Tolerierung  und Unterstützung für inhumane und zynische Politik der sukzessiven Regierungen Israels?

Es muss auch der Kanzlerin, der gelernten Naturwissenschaftlerin,  klar sein, dass Verbrechen an Palästinensern, Unterdrückung und Entrechtung nicht von den Opfern  der nationalsozialistischen Verbrechen ausgehen (die nämlich sind zum ewigen Schweigen  verurteilt, weil ermordet) sondern von jenen, die aus der Vergangenheit nichts gelernt haben,  auch mangels  Bildung
nichts lernen mussten... in den Vorstädten der Bronx und anderswo!

Der Bundespräsident als Ideengeber für Politik, so stelle ich mir  sein hohes Amt, allzuleicht als symbolisches Amt abgetan, vor. Auch er, der Präsident  der Bundesrepublik, hat sich mit der Ehrung Frau Langer um Deutschland verdient gemacht.

Ihnen, lieber Herr Palmer, wünsche ich gute Lektüre der folgenden   Seite -
und, ganz auf schwäbisch -

eine GUTE ZEIT

Günter Schenk
1a rue des Aveugles
F-67000 Strasbourg
- membre du collectif judéo-arabe et citoyen pour la paix, Strasbourg

 

http://www.arendt-erhard.de/deutsch/palestina/
langer_felicia_bundesverdienstkreuz_1_klasse.html

Kommentar von Erhard Arendt - Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Felicia Langer

 Endlich hat die BRD ihr die Ehre zuteil werden lassen, die ihr gebührt. Die Rede ist von Felicia Langers Einsatz für die Menschenrechte der Palästinenser. Sie leistet auf dem Gebiet Vorbildliches, was auch dem Judentum zu Ehre gereicht.

Sie macht durch ihr Engagement einen Teil der Verbrechen wieder gut, die der Zionismus gegenüber diesem Volk begeht.

Dies scheint auch Bundespräsident Horst Köhler verstanden zu haben, der ihr auf Vorschlag von Evelyn Hecht-Galinski das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch das Land Baden-Württemberg überreichen ließ.

Staatssekretär Hubert Wicker hat Felicia Langer den Orden im Rahmen einer Feierstunde am 16. Juli 2009 in der Villa Reitzenstein, dem Dienstsitz des Ministerpräsidenten überreicht. „Das humanitäre Lebenswerk von Felicia-Amalia Langer ist beeindruckend. Sie hat sich in herausragender Weise für Frieden und Gerechtigkeit sowie für die Wahrung der Menschenrechte eingesetzt. Ihr jahrzehntelanges Wirken für Benachteiligte und Unterdrückte verdient großen Respekt und höchste Anerkennung“, sagte der Staatssekretär in Stuttgart.

Die Ausgezeichnete hat sich für die „Verteidigung der Unterprivilegierten in Israel und in den benachbarten besetzten Gebieten als Menschenrechtsanwältin einen Namen gemacht und gegen Enteignung, Häuserzerstörung und Deportation gekämpft“. In der BRD hat sie beharrlich Aufklärung über die Verletzung der Menschenrechte und des Völkerrechts durch das israelische Besatzungsregimes geleistet.

 Felicia Langer antwortet in einer kurzen Rede dass ihr Einsatz für die entrechteten Palästinenser und für Frieden und Gerechtigkeit die Universalität der Menschrechte betone. „Ich bin Ihnen von Herzen dankbar, dass diese wichtige Auszeichnung meines Lebens die Universalität der Menschrechte würdigt. Meine Lehre aus dem Holocaust bedeutet Menschlichkeit, Mitleid mit den Opfern und Ablehnung von Unrecht.“ Frau Langer zitierte aus der Rede von Barak Hussein Obama, der die Situation der Palästinenser als „unerträglich“ bezeichnet hat. Das Leid und das Elend der Palästinenser sind die Beweggründe ihres Einsatzes bis heute. „Diese Auszeichnung gibt mir noch mehr Kraft, Hoffnung und Glauben an das Gute im Menschen. Ich versuche im Sinne von den humanistischen Werten, die Menschenliebe bedeuten, zu handeln.“

Das Palästina Portal gratuliert herzlich und begreift die Auszeichnung auch als eine Bestätigung für seinen eigenen Einsatz, für den Einsatz all derer die sich für eine gerechte Lösung in Nahost engagieren.

E. Arendt 16.7.09

 

  

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