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Todesopfer

Mehr als 15.000 Tote*, darunter 6.150 Kinder, und 33.000 Verletzte im Gaza-Streifen.

240 getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem

Israel revidiert seine Schätzung der Zahl der Toten vom 7. Oktober von 1.400 auf 1.200.
 

 




Botschaft zum Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk


Botschaft von UN-Generalsekretär Antonio Guterres anlässlich des heutigen Internationalen Tages der Solidarität mit dem palästinensischen Volk.


Das Original (in englischer Sprache) finden Sie hier: https://unis.unvienna.org/unis/en/pressrels/2023/unissgsm1369.html
 



Der Generalsekretär - 29. November 2023

Dieser Internationale Tag der Solidarität fällt in eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte des palästinensischen Volkes. Ich bin entsetzt über den Tod und die Zerstörung, die über die Region hereingebrochen sind, die von Schmerz, Angst und Kummer überflutet wird.

Die Palästinenser in Gaza leiden unter einer humanitären Katastrophe. Fast 1,7 Millionen Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben - aber nirgendwo ist es sicher. Unterdessen droht die Lage im besetzten Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem, überzukochen.

Ich möchte den tausenden von Familien, die um Angehörige trauern, mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Dazu gehören auch Mitglieder unserer eigenen Familie der Vereinten Nationen, die in Gaza getötet wurden, was den größten Verlust an Personal in der Geschichte unserer Organisation darstellt.

Ich habe die Terroranschläge der Hamas vom 7. Oktober klar und deutlich verurteilt. Aber ich habe auch deutlich gemacht, dass sie die kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes nicht rechtfertigen können.

Das Hilfswerk der Vereinten Nationen ist in der gesamten Region eine unverzichtbare Lebensader, die Millionen von palästinensischen Flüchtlingen lebenswichtige Unterstützung bietet. Es ist wichtiger denn je, dass die internationale Gemeinschaft dem UNRWA als einer Quelle der Unterstützung für das palästinensische Volk zur Seite steht.

Vor allem aber ist dies ein Tag, an dem die internationale Solidarität mit dem palästinensischen Volk und seinem Recht auf ein Leben in Frieden und Würde bekräftigt wird.

Dies muss mit einem langfristigen humanitären Waffenstillstand, ungehindertem Zugang für lebensrettende Hilfe, der Freilassung aller Geiseln, dem Schutz der Zivilbevölkerung und der Beendigung von Verstößen gegen das humanitäre Völkerrecht beginnen. Wir müssen gemeinsam ein Ende der Besatzung und der Blockade des Gazastreifens fordern.

Es ist längst an der Zeit, auf der Grundlage der Resolutionen der Vereinten Nationen und des Völkerrechts entschlossen und unumkehrbar auf eine Zweistaatenlösung hinzuarbeiten, bei der Israel und Palästina Seite an Seite in Frieden und Sicherheit leben und Jerusalem die Hauptstadt beider Staaten ist.

Die Vereinten Nationen werden in ihrem Engagement für das palästinensische Volk nicht nachlassen. Heute und jeden Tag sollten wir uns mit den Bestrebungen des palästinensischen Volkes solidarisch zeigen, seine unveräußerlichen Rechte zu verwirklichen und eine Zukunft in Frieden, Gerechtigkeit, Sicherheit und Würde für alle aufzubauen.  

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Palestine Day 2023: Why is International Day of Solidarity with Palestinians  Observed?
 

UNO für zwei Staaten

Tag der Palästinasolidarität: Kinder in Westbank getötet, Demonstrationen und Forderungen

Ina Sembdner -  30.11.2023

Auch am Internationalen Tag der Solidarität mit dem palästinensischen Volk ist das Töten weitergegangen: Am Mittwoch teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit, dass der achtjährige Adam Samer Al-Ghul und der 15 Jahre alte Basil Suleiman Abu Al-Wafa durch Schüsse der Besatzungstruppen in der Stadt Dschenin getötet wurden. Zudem hätten die israelischen Soldaten eine Verhaftungskampagne gestartet und die Bewohner des Viertels Damj – so die amtliche Nachrichtenagentur WAFA unter Verweis auf lokale Quellen – mit vorgehaltener Waffe gezwungen, ihre Häuser zu verlassen, die israelische Armee habe auch ein Haus mit einer Drohne bombardiert und mit Bulldozern Infrastruktur wie Wasser-, Strom- und Abwassernetze zerstört.

In mehreren palästinensischen Städten und am Sitz der Arabischen Liga in Kairo fanden unterdessen Kundgebungen und Märsche zum internationalen Solidaritätstag statt, der auf den Tag der Verabschiedung der UN-Resolution 181 am 29. November 1947 fällt, mit der Palästina in einen arabischen und einen jüdischen Staat aufgeteilt wurde. So nahmen im besetzten Westjordanland Hunderte Palästinenser an einem Marsch in der Hauptstadt Ramallah teil und forderten die Vereinten Nationen auf, ihre Beschlüsse zu Palästina umzusetzen, wie WAFA berichtete. In Kairo erinnerte Saeed Abu Ali, der den Generalsekretär der Arabischen Liga vertrat, daran, dass dieser internationale Tag »die Unterstützung des Kampfes und die Solidarität mit dem palästinensischen Volk zum Ausdruck bringe, das einer Politik der ethnischen Säuberung und des Völkermords durch die israelischen Besatzungsbehörden ausgesetzt sei«.

Das UN-Büro für humanitäre Angelegenheiten drängte derweil am Mittwoch auf die sofortige Wiedereröffnung weiterer Zugangsstellen für Hilfsgüter in den Gazastreifen. In einer Erklärung wurde zwar anerkannt, dass die Einfuhr etwa von Lebensmitteln, Wasser, medizinischen Gütern und Treibstoff über den Grenzübergang Rafah zwischen Gaza und Ägypten während der mehrtägigen Feuerpause zugenommen hat. Dies reiche »aber bei weitem noch nicht aus«. Berichten zufolge griffen Bewohner auf brennende Türen und Fensterrahmen zurück, um zu kochen. Allein der Mangel an Versorgungsgütern kostet Gaza demnach täglich 1,6 Millionen US-Dollar an Verlusten in der landwirtschaftlichen Produktion. Aus dem Büro des UN-Generalsekretärs António Guterres kam im Vorfeld der von China im Auftrag arabischer Staaten anberaumten Sitzung des UN-Sicherheitsrats die Forderung, im israelisch-palästinensischen Konflikt eine Zweistaatenlösung anzustreben, wobei Jerusalem als Hauptstadt beider Staaten dienen sollte. »Es ist längst an der Zeit, auf der Grundlage der Resolutionen der Vereinten Nationen und des Völkerrechts entschlossen und unumkehrbar auf eine Zweistaatenlösung hinzuarbeiten«, sagte Tatjana Walowaja, Generaldirektorin des UN-Büros in Genf.

Der bewaffnete Arm der in Gaza herrschenden radikal-islamischen Hamas teilte am Mittwoch mit, dass bei israelischem Beschuss des Gazastreifens das zehn Monate alte und als Geisel verschleppte Baby Kfir Bibas ums Leben gekommen sei. Auch der vierjährige Bruder und die gemeinsame Mutter seien bei früheren Bombardierungen getötet worden,  mehr >>> 


Warum die "Zeitbombe" Nahostkonflikt entschärft werden kann – und muss

29. November 2023 - Arne C. Seifert

Eruption im Nahen Osten wurzelt in Friedensblockade. Die tieferen Ursachen müssen adressiert werden. Warum jeder das weiß, aber nichts getan wird. Gastbeitrag.

Die "Zeitbombe" Nahostkonflikt, mit der ungelösten Palästina-Frage und dem Schicksal des palästinensischen Volkes als Kern, wurde seit 1947 niemals entschärft. Damals beschloss die UNO-Generalversammlung am 29. November in ihrer Resolution 181 (II), dass in allen, zu jener Zeit von noch britischen Mandatstruppen geräumten Gebieten Palästinas, zwei Staaten zu gründen seien – jeweils ein arabischer und ein jüdischer. Jerusalem wurde ein internationaler Status zugesprochen. (...)

Bis in die Gegenwart reicht insbesondere staatlich gefördertes Vordrängen israelischer Siedler in die palästinensischen Gebiete, insbesondere im Westjordanland, Ostjerusalem und auf den Golanhöhen. Deren Anteil in den besetzten Gebieten des Westjordanlands (ohne Ostjerusalem) lag 2020 bei 451.700 Bewohnern, in Ostjerusalem sind es 220.000.  (...)

Als schier unlösbar stellt sich die palästinensische Flüchtlingsproblematik dar. Das "Auslandsbüro Palästinensische Gebiete" der Konrad-Adenauer-Stiftung schätzt die palästinensische Flüchtlingsproblematik derart ein:

Die Situation palästinensischer Flüchtlinge ist wegen der langanhaltenden Dauer des Problems weltweit einmalig. Zum ersten Januar 2017 zählte die UNRWA rund 5.340.000 registrierte Palästina-Flüchtlinge. Ca. 42 Prozent der Palästinenser trägt den Flüchtlingsstatus. Im Libanon lebten zum Januar 2017 rund 465.000 Palästina-Flüchtlinge …. Nach UNRWA wurden im Sechs-Tage-Krieg von 1967 ca. 300.000 Palästinenser vertrieben.

In einem kurzen, unvollständigen Blick auf palästinensische politische Strukturen stellt sich die Autonomiebehörde auf dem verbliebenen kleinen Landstreifen als maßgebliche Kraft dar. Am 15. November 1988 rief die PLO den "Staat Palästina" aus, welchen 138 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen von 193 anerkannten.

Dieser Status wird vonseiten Israels, den USA und anderer, vornehmlich westlicher Staaten, auch der BRD, nicht anerkannt. (...)

Gemeinsames Ziel ist ein selbstbestimmter nationaler Staat Palästina mit eigenem Territorium in den Grenzen von 1967. BRD und EU beziehen laut Auswärtigem Amt folgende Position:

Israelische Siedlungen in den besetzten Gebieten sind aus Sicht der Bundesregierung völkerrechtswidrig, ein Hindernis für den Frieden und eine Gefahr für die Grundlagen der Zwei-Staaten-Lösung.

Weitergehend heißt es bei der EU:


Die Europäische Union erkennt im Einklang mit dem Völkerrecht die Souveränität Israels über die seit Juni 1967 von Israel besetzten Gebiete, nämlich die Golanhöhen, den Gazastreifen und das Westjordanland einschließlich Ostjerusalem, nicht an und betrachtet sie nicht als Teil des israelischen Territoriums, unabhängig von ihrem rechtlichen Status nach innerstaatlichem israelischen Recht. Die Union erklärt unmissverständlich, dass sie keine Änderungen der Grenzen vor 1967 anerkennen wird, mit Ausnahme derjenigen, die von den Parteien des Nahost-Friedensprozesses (MEPP)3 vereinbart wurden.

Setzt Israel gerade Frieden und seine nahöstliche Integration aufs Spiel?

Erstmalig seit seiner Gründung kann sich Israel durch Friedensvereinbarungen bzw. diplomatische Beziehungen arabischer Nachbarn anerkannt sehen: Ägypten, Jordanien, Libanon, Syrien, Oman, Bahrain, Katar, Vereinigte Arabische Emirate, Marokko, Sudan, sowie Dschibuti, Mauretanien. Saudi-Arabien steht auf der Schwelle, verbindet jedoch seine Bereitschaft mit einer Bedingung: "Die Sache Palästinas ist die tragende Säule jeder Normalisierung mit Israel."

Hintergründe jener saudischen Bedingung erhellt Prinz Turki AlFaisal Al Saud, von 1977 bis 2000 Chef des Geheimdienstes (Prince Turki AiFaisal Al Saud, The Afghanistan File, Arabian Publishing, 2021, S. 193):

Die Frage des palästinensisch-israelischen Konflikts ist die Wurzel der Probleme der arabischen und muslimischen Welt. Sie ist ihr großer destabilisierender Faktor. Sie verbittert und radikalisiert, und erfüllt Araber und Muslime mit dem allgemeinen Gefühl, vom Westen separiert, von diesem zurückgestoßen und nicht wertgeschätzt zu werden. Auch legitimiert sich daher Extremismus. …  mehr >>>


Überlebensschuld raubt den Schlaf
Sie lebt als Palästinenserin aus Israel in Stuttgart. Sie liebt ihr Volk und wünscht sich ein gemeinsames demokratisches Land für Jüd:innen, Christ:innen, Muslim:innen, Gläubige und Atheist:innen. "Dafür brauchen wir aber Hilfe", sagt Larissa Abdelhadi.

Gesa von Leesen -  29.11.2023

Larissa Abdelhadi ist gerne da, wo die Projekte des Büros, bei dem sie arbeitet, zum Leben erwachen. An diesem Tag war die Architektin in der Stuttgarter Innenstadt auf der Baustelle. "Es läuft", sagt sie. "Im Bestand zu bauen ist ja immer schwieriger als neu zu bauen." Schwierigkeiten, Auseinandersetzungen, die am Bau immer vorkommen, nimmt sie gelassen. "Durch meine Erfahrungen kann ich ganz gut unterscheiden, was ein Scharmützel ist und was ein ernsthafter Konflikt." Die 39-Jährige lächelt.

Lächeln fällt ihr in diesen Wochen manchmal schwer. Abdelhadi ist "Palästinenserin mit israelischem Pass", wie sie sagt. Mit 19 kam sie aus Nazareth nach Deutschland, weil sie eine Perspektive suchte, weil sie Architektur studieren und sich frei fühlen wollte, weil die deutschen Unis einen Spitzenruf hatten und weil das Studium als finanzierbar galt (damals gab es in Baden-Württemberg noch keine Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer:innen). Also machte sie sich nach dem Abitur und einem Jahr Geldverdienen auf den Weg: "Mit einem israelischen Pass kommt man ja ohne Probleme nach Deutschland." Sie suchte sich einen Sprachkurs in Heidelberg, einen Job, ein Zimmer und einen Studienplatz. "Ich konnte zwischen vier Unis auswählen." Abdelhadis dunkle Augen leuchten selbstbewusst. Sie entschied sich für die Uni Stuttgart.

Ihr Studium habe sie genossen, erzählt sie. In Karlsruhe wohnte sie mit einer jüdischen Studentin zusammen. "Eine schöne Zeit." Sie jobbte, kellnerte in Karlsruhe und dann im Jazzclub Bix in Stuttgart. "Meine Ansprüche an Musik sind seitdem sehr hoch." Und wenn arabische junge Männer ihr vorhielten, dass sie Wurst gegessen hat und rauchte, ließ sie sie effektiv abblitzen. "Die esse ich zum Frühstück."

Mittlerweile ist sie verheiratet, hat eine kleine Tochter, ist erfolgreich im Beruf – kurz: vorbildlich integriert. "Ja, bin ich", sagt Abdelhadi. "Deutschland ist meine neue Heimat geworden." Neben dem israelischen Pass hat sie mittlerweile auch den deutschen. Inzwischen werden in den israelischen Ausweisen drei Sternchen beim Feld "Nationalität" eingedruckt, in ihrem Ausweis steht noch: "arabisch". Eine ihrer Augenbrauen geht nach oben, ihr Mund lächelt spöttisch-resigniert. Bei Kontrollen in Israel ist so stets klar, dass sie keine Jüdin ist, nicht dazugehört. "Und wenn ich zu Hause sage, ich bin Israelin, dann guckt dich dein Volk an und sagt: Verräterin.  mehr >>>

ARTE - Nahost – die Zukunft denken

Wie wird die Zukunft des Nahen Ostens nach dem blutigen Krieg im Gazastreifen aussehen? Wird die Region noch viele Jahre lang zerrissen sein oder wird sich am Ende trotz aller Hindernisse eine friedliche Lösung durchsetzen? Wir haben Historiker, Künstler und Philosophen gebeten, sich darüber Gedanken zu machen.
 

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OHNE WORTE ZU VERSTEHEN/WAHRZUNEHMEN

Ein Kind geht zwischen den Trümmern des Wohngebiets Juhor ad-Dik spazieren, das von der Türkischen Kooperations- und Koordinationsagentur (TIKA) gebaut und am 28. November 2023 durch israelische Angriffe im südöstlichen Teil der Enklave des Gazastreifens schwer beschädigt wurde.


Familien, die fliehen mussten, träumen von ihrer Heimat


Die schätzungsweise 1,8 Millionen vertriebenen Palästinenser im Gazastreifen haben vorübergehend in den Häusern von Verwandten, Schulen, Krankenhäusern und leeren Ladengeschäften Unterschlupf gefunden, und wenn es drinnen keinen Platz gab, haben sie draußen Zelte aufgestellt, wie in dieser UNRWA-Schule in Rafah. Abdallah al-Attar


Khuloud Rabah Sulaiman - 28. November 2023 - Übersetzt mit DeepL

Sally al-Masri, 38, und ihre fünf Kinder wurden am 13. Oktober aus Beit Hanoun in die südliche Stadt Khan Younis zwangsumgesiedelt.

An diesem Tag wies die israelische Armee die im nördlichen Gazastreifen lebenden Palästinenser an, sich nach Süden in "sichere Zonen" zu begeben.

Die Familie verließ ihr Viertel nordöstlich von Gaza-Stadt drei Stunden später und nahm eine Tasche mit Kleidung und persönlichen Papieren mit.

"Wir haben viele Schulen in Khan Younis besucht, aber leider waren sie alle voll", sagte al-Masri. "Wir konnten nirgendwo bleiben. Wir waren gezwungen, hierher zu kommen, zum Nasser-Krankenhaus, und ein provisorisches Zelt aufzustellen".

Die schätzungsweise 1,8 Millionen vertriebenen Palästinenser im Gazastreifen haben vorübergehend in den Häusern von Verwandten, Schulen, Krankenhäusern und leeren Ladengeschäften Unterschlupf gefunden, und wenn dort kein Platz mehr war, haben sie draußen Zelte aufgestellt.

Angesichts des nahenden Winters machen sich die Menschen, die durch die israelischen Angriffe vertrieben wurden, Sorgen, wie sie die sinkenden Temperaturen und die Regenfälle überstehen sollen.

Als sich in der vergangenen Woche Regen ankündigte, überzog al-Masri das dünne Zelt der Familie mit Holz und zusätzlichen Plastikplanen, um es vor Überschwemmungen zu schützen.

Viele Gebiete im Gazastreifen sind aufgrund der schlechten Abwasser- und Entwässerungsinfrastruktur anfällig für Überschwemmungen. Diese Infrastruktur ist aufgrund der wiederholten israelischen Angriffe unzureichend.

Die zusätzlichen Planen und das Holz schützten die Familie al-Masri nicht vor Regen und Wind, denn das Zelt der Familie wurde überflutet und brach dann zusammen.

"Ein freundlicher Mann hat es für mich und meine Kinder repariert, nachdem wir ohne Wetterschutz draußen im Regen standen und vor Kälte zitterten", sagte Sally al-Masri.

"Wir waren völlig durchnässt, und alles wurde nass, auch unser Essen, unser Bettzeug, unsere Matratzen und unsere Kleidung."

Die Familie hatte keine zusätzliche Winterkleidung, und selbst als sie ihr Zelt wieder aufstellen konnten, war ihnen immer noch kalt.

Sie trugen ihre Sommerkleidung und schliefen auf nassen Betten mit nassen Decken. Der Regen, wahrscheinlich vermischt mit Abwässern, hatte den Boden in Schlamm und Dreck verwandelt.

"Wir hatten an diesem Morgen nur eine Mahlzeit".

Nach Angaben des UN-Hilfswerks für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) leben derzeit über 1 Million Palästinenser in ihren Einrichtungen in Gaza.

Trotz der jüngsten "Pause" bei den Kämpfen und der Lieferung humanitärer Hilfe in den Gazastreifen besteht nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms "die Gefahr einer Hungersnot und des Verhungerns". Al-Masri sagte, der Hunger sei ein ernstes Problem.

"Wir hatten nicht einmal Brot zu essen", sagte sie. "Wir hatten an diesem Morgen nur eine Mahlzeit. Dann haben sie uns am Nachmittag einen Sack mit Reis, Linsen, Kichererbsen, Milch und Mehl gegeben, damit wir uns daraus ein Mittagessen machen konnten."

Sie sagte, dass sie bei anderen Familien um Essen bettelte, um ihre hungrigen Kinder zu ernähren.

"Jemand gab mir drei Schüsseln mit Reis. Es war mir peinlich, als ich sie annahm", sagte sie.

Durch Wasser übertragene Krankheiten sind ein zusätzliches Problem, da sich Abwasser mit Regenwasser vermischt und die Zelte überflutet. Vor allem Kinder sind anfällig für Durchfall und andere Magen-Darm-Probleme.

Wintergrippe
In den vergangenen drei Wochen lebte Hamza Sulaiman, 37, in einer UNRWA-Schule in Khan Younis.

Er überlebte ein israelisches Massaker auf das dreistöckige Haus seiner Eltern im Gazastreifengebiet Jabaliya. Er wurde zur Behandlung in ein indonesisches Krankenhaus im Norden des Gazastreifens gebracht, das er im Rollstuhl verließ.

Jetzt ist das Wetter ein täglicher Kampf. Mit nur drei dünnen Matratzen und ein paar Decken in einem kleinen Raum in der Schule sind Sulaiman und seine Familie nicht gut vor Kälte und Regen geschützt.

"Jedes meiner Familienmitglieder hat eine Decke und eine Matratze mitgenommen, aber ich habe keine", sagt Hamza. "Ich habe mich auf meinem Stuhl zusammengerollt und meine Jacke über meine Beine gezogen, damit mir nachts nicht so kalt ist."

"Die UNRWA-Decken sind so leicht, dass [meine Kinder] keinen Schlaf finden konnten", sagte er. "Sie sind die ganze Nacht vor Kälte geschrumpft."

Taj, Hamzas Tochter, wachte eines Abends mit einer Grippe auf, von der sie glauben, dass es eine Grippe ist. Sie hatte Fieber und Halsweh.

Das Gesundheitszentrum der Schule, in dem die Vertriebenen medizinisch versorgt werden, war zu dieser Zeit geschlossen. Sie konnten sie nirgendwo hinbringen.

"Ich habe ihr eine Tasse warmen Tee gemacht", sagt ihre Mutter Amal. "Ich blieb die ganze Nacht wach und beobachtete ihren Gesundheitszustand. Ich legte ihr kalte Kompressen auf die Stirn, um ihre Temperatur zu senken, bis ich am nächsten Morgen zum Gesundheitszentrum gehen konnte, um ihr ein Rezept zu besorgen."

Nachdem sich Tajs Zustand gebessert hatte, ging Amal zu einem Bekleidungsmarkt in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens, während in der Nähe ein schwerer israelischer Bombenangriff stattfand. Einige wenige Geschäfte waren geöffnet, aber sie waren fast leer.

Sie fand die letzten beiden Winterkleidungsstücke.

"Ich habe sie schnell mitgenommen, bevor es eine andere Frau tat", sagte sie. "Es war mir egal, ob sie etwas größer oder kleiner ausfielen. Ich will nur, dass meine Kinder den ganzen Winter über warm haben."

Von einem schönen Leben zum Einatmen von Asbest

Samah Abu Rayya, 35, lebt derzeit in einer winzigen Wohnung in Rafah, zusammen mit 10 anderen Menschen, darunter ihre vier Kinder, ihr Ehemann und ihre Eltern, die alle durch israelische Bombardierungen vertrieben wurden.

Abu Rayya hatte in Gaza in einer gut eingerichteten Wohnung gelebt. Der Ort, an dem sie jetzt untergebracht sind, ist kalt und feucht und voller Asbest.

Sie befindet sich auf dem Dach eines Wohnhauses.

Sie hat ein einziges Schlafzimmer, ein Wohnzimmer und ein Badezimmer.

Durch die heftigen Bombardierungen hat sich der Asbest in der ganzen Wohnung verteilt. Abu Rayya hat verschiedene Öffnungen mit Plastikplanen abgedeckt, um den Regen abzuhalten, aber die Planen fliegen oft weg, so dass die Wohnung den Elementen ausgesetzt ist.

"Als es anfing, heftig zu regnen, dachte meine Schwester, etwas falle auf sie, während sie schlief", so Abu Rayya. "Der Teppich, die Kissen, die Matratzen und die Decken waren alle klatschnass.

Abu Rayyas Schwester und ihre Eltern schlafen mit ihr in dem Einzelzimmer.

"Wir haben keinen Warmwasserbereiter", sagte sie. "Es ist zu kalt, um das Wasser zu berühren. Wir sind ein so hartes Leben nicht gewohnt."  Quelle

Ein tränenüberströmter palästinensischer Junge umarmt seine Freunde und seine Familie, nachdem er im Rahmen des Geiselaustauschabkommens zwischen Israel und der Hamas aus einem israelischen Gefängnis entlassen wurde.

Operation Al-Aqsa-Flut" Tag 54:

Während die Staats- und Regierungschefs über die Verlängerung der befristeten Waffenruhe diskutieren, töten israelische Streitkräfte im besetzten Westjordanland zwei Kinder, darunter einen 8-jährigen Jungen. Derweil herrscht im Gazastreifen nach wie vor eine schwere humanitäre Krise, in der Kinder an vorderster Front stehen.


LEILA WARAH - 29. NOVEMBER 2023 - Übersetzt mit DeepL


Todesopfer
Mehr als 15.000 Tote*, darunter 6.150 Kinder, und 33.000 Verletzte im Gaza-Streifen.
240 getötete Palästinenser im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem
Israel revidiert seine Schätzung der Zahl der Toten vom 7. Oktober von 1.400 auf 1.200.

*Diese Zahl wurde vom Medienbüro der Regierung in Gaza bestätigt. Aufgrund des Zusammenbruchs der Kommunikationsnetze im Gazastreifen (insbesondere im nördlichen Gazastreifen) war das Gesundheitsministerium im Gazastreifen jedoch nicht in der Lage, seine Zahlen regelmäßig zu aktualisieren. Einige Menschenrechtsgruppen gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer eher bei 20.000 liegt.

Wichtige Entwicklungen
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums im Westjordanland wurden der 8-jährige Adam Samer Al-Ghoul und der 15-jährige Basil Suleiman Abu Al-Wafa bei einer groß angelegten Razzia in Jenin von israelischen Streitkräften erschossen.
Israel prüft nach Angaben des israelischen Rundfunks eine weitere Verlängerung des Waffenstillstands, der am Mittwoch enden sollte.
Eine der Hamas nahestehende Quelle sagte, die Gruppe sei bereit, den Waffenstillstand um weitere vier Tage zu verlängern, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.
OCHA: Die Menge an Hilfsgütern, die in den Gazastreifen gelangen, ist immer noch "unzureichend, um den umfangreichen Bedarf zu decken".
Israels ehemaliger Ministerpräsident Ehud Barak fordert die Absetzung Netanjahus und bezeichnete ihn als "ungeeignet, das Land zu führen", da er die Komplexität der aktuellen Situation im Land "nicht bewältigen" könne, und er müsse gehen, "bevor die Folgen seiner Fehler unumkehrbar werden".
Israel verweigert den Palästinensern nach wie vor die Rückkehr in ihre Häuser im Norden des Gazastreifens oder den Zugang zum Meer in bestimmten Teilen des Streifens.
Nach der Freilassung von zwölf Gefangenen, darunter zehn Israelis aus dem Gazastreifen, wurden am Dienstag im Rahmen des fünften Gefangenenaustauschs dreißig palästinensische Gefangene freigelassen und in ihre Häuser im besetzten Ostjerusalem und im besetzten Westjordanland zurückgebracht.
Am Dienstag gaben die USA bekannt, dass sie 54.000 Pfund an humanitärer Hilfe für die Palästinenser im Gazastreifen in die Luft gebracht haben.
Nach dem Besuch von Elon Musk in Israel am Montag lud ihn Hamas-Sprecher Osama Hamdan nach Gaza ein, damit er "das Ausmaß der Massaker sehen kann".
Jeden Tag gehen in Gaza, wo 55 % der Exporte der belagerten Enklave aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen bestehen, 1,6 Millionen Dollar an landwirtschaftlicher Produktion durch israelische Bombardierungen verloren, so das palästinensische Zentralbüro für Statistik.
Jordanien sagt die Weihnachtsfeierlichkeiten aus Solidarität mit den Palästinensern in Gaza ab, so der jordanische Rat der Kirchenführer. Auch die palästinensische Stadt Bethlehem, der Geburtsort von Jesus Christus, hat angekündigt, die Weihnachtsfeiern in der Stadt abzusagen.
Israel erwägt mögliche Verlängerung des Waffenstillstands
Während viele Menschen im Gazastreifen am Mittwoch, dem letzten Tag der vorübergehenden Waffenruhe, versuchen, sich mit dem Nötigsten wie Lebensmitteln und Speiseöl zu versorgen, um sich auf die Wiederaufnahme der israelischen Bombardierung vorzubereiten, diskutieren die politischen Führer über eine weitere Verlängerung.

Im Rahmen der viertägigen Waffenruhe, die am Freitag begann und bereits um zwei weitere Tage verlängert wurde, hat die Hamas 60 von etwa 240 Gefangenen aus dem Gazastreifen freigelassen, und Israel hat 180 palästinensische politische Gefangene, allesamt Frauen und Kinder, freigelassen.

Eine weitere Runde des Geiselaustauschs wird für Mittwochabend erwartet.


Ghazi Hamad, Mitglied des Politbüros der Hamas, sagt, die Gruppe habe "sehr hart" mit den vermittelnden Ländern zusammengearbeitet, um "einen Kompromiss zu erreichen" und "den Waffenstillstand zu verlängern".

Die Hamas-Führung sei bereit, tiefgreifende Verhandlungen über ein "umfassendes Abkommen" aufzunehmen, das die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen für alle Gefangenen im Gazastreifen vorsehe, sagte Hamad gegenüber Al Jazeera.

Am Mittwoch forderte die US-Gesetzgeberin Rashida Tlaib in ähnlicher Weise die Freilassung aller palästinensischen politischen Gefangenen und Gefangenen im Gazastreifen.

"Jeder unschuldige Zivilist sollte freigelassen und mit seiner Familie wiedervereint werden, unabhängig von seinem Glauben oder seiner ethnischen Zugehörigkeit", sagte sie. "Die Weigerung, dies zu tun, zeigt die Weigerung, Palästinenser als gleichberechtigte Menschen zu betrachten, die die gleichen Rechte, die gleiche Freiheit und die gleiche Menschenwürde verdienen."

Innerhalb Israels protestieren die Familien israelischer Geiseln seit Wochen und fordern von ihrer Regierung, mehr für die Freilassung ihrer Verwandten im Gazastreifen zu tun, einschließlich eines dauerhaften Waffenstillstands und eines "Alles-gegen-Alles-Austauschs", der die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen aus israelischen Gefängnissen, von denen es derzeit über 8.000 gibt, im Gegenzug für die Freilassung aller israelischen Gefangenen, sowohl Soldaten als auch Zivilisten, vorsehen würde.

Der rechtsextreme israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, forderte den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in einem Beitrag auf x auf, den israelischen Streitkräften die Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen zu gestatten, um "die Hamas zu zerschlagen".

Überall, wo man hinschaut, gibt es ein Kind in Not".
Die humanitäre Krise im Gazastreifen verschärft sich weiter, da Menschen aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung sterben, das Infektionsrisiko in die Höhe schießt und fast 80 % der Bevölkerung obdachlos geworden sind.

Obwohl seit Beginn der "humanitären Pause" immer mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen, reicht die Menge der eingehenden Waren nicht aus, um den umfangreichen Bedarf zu decken, so das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA).

Hilfsorganisationen fordern die sofortige Wiedereröffnung weiterer Grenzübergänge, auch für die Einfuhr von Handelsgütern.

"Überall, wo man hinkommt, ist ein Kind in unglaublicher Not", sagte UNICEF-Sprecher James Elder gegenüber Al Jazeera, als er vor dem Nasser Medical Complex in Khan Younis im südlichen Gazastreifen stand.

"Mehrere Kinder mit Amputationen, kleine Jungen und Mädchen, die vor sechs, sieben Wochen noch mit ihren Freunden Fußball gespielt haben."

Elder lobte die "unglaublichen, tapferen, unermüdlichen Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die rund um die Uhr arbeiten", um "jedes Kind zu versorgen, das sie können".

Doch "die Ärzte müssen Entscheidungen treffen, die sie nicht treffen sollten", sagte er.

"Es wird nur reichen, wenn diese zermürbenden Pausen zu einem Waffenstillstand, zu einem dauerhaften Frieden ausgebaut werden. Wir können unmöglich glauben, dass die Zerstörung des Gazastreifens und die Tötung von Kindern Frieden in der Region schaffen wird. Das ist völlig unsinnig", so Elder abschließend.

In einem Video, das von Ärzte ohne Grenzen (MSF) veröffentlicht wurde, sagt der plastische und rekonstruktive Chirurg Hafez Abukhussa aus Khan Younis, dass er seit dem 7. Oktober "ununterbrochen" arbeitet.

"Können Sie sich vorstellen, 100 bis 200 Patienten pro Tag zu empfangen, manchmal sogar 500?", fragt er und fügt hinzu, dass die meisten seiner Patienten Frauen und Kinder sind.

Trotz des Drucks und der Versorgungsengpässe im Krankenhaus in Khan Yunis sagte Abukhussa: "Wir wissen, dass wir jederzeit in Gefahr sind, aber wir werden weitermachen wie bisher."

"Wir fordern eine Aufstockung der Treibstofflieferungen in den Streifen", sagte EU-Kommissar Janez Lenarcic vor Journalisten in Brüssel. "Der Zugang für humanitäre Hilfe sollte sich am Bedarf orientieren und nicht an irgendwelchen Beschränkungen."

"Der Waffenstillstand muss auf unbestimmte Zeit verlängert werden", sagte Lenarcic.

Rufe nach Waffenstillstand werden lauter
Angesichts der sich verschlechternden Lage im Gazastreifen und der anhaltenden Missbilligung der amerikanischen Öffentlichkeit über die Rolle der USA im israelischen Krieg gegen den Gazastreifen gerät die Sichtweise der US-Regierung zunehmend ins Wanken.

Viele Nutzer sozialer Medien spekulierten, dass US-Präsident Joe Biden in einem sorgfältig gestalteten Social-Media-Post auf X am Mittwoch indirekt zu einem Ende des Krieges aufgerufen habe.

"Die Hamas hat einen Terroranschlag verübt, weil sie nichts mehr fürchtet als Israelis und Palästinenser, die Seite an Seite in Frieden leben. Wenn wir den Weg des Terrors, der Gewalt, des Tötens und des Krieges fortsetzen, geben wir der Hamas, was sie will", sagte Biden.

"Das können wir nicht tun", fuhr Biden fort, der sich bisher geweigert hat, einen dauerhaften Waffenstillstand im Gazastreifen zu fordern.

Am Dienstag war US-Senator Peter Welch der zweite Senator, der einen Waffenstillstand und ein Ende des Krieges forderte und damit den Druck auf Biden erhöhte, einen dauerhaften Waffenstillstand zu fordern.

"Ich unterstütze voll und ganz das Recht Israels, diejenigen zu verfolgen, die die Anschläge vom 7. Oktober angeordnet und ausgeführt haben. Aber Israel darf dies nicht auf eine Art und Weise tun, die zu massiven Opfern unter der Zivilbevölkerung und zur großflächigen Zerstörung der zivilen Infrastruktur in Gaza führt. Dies wird nur noch mehr Feinde gegen Israel und die USA aufbringen", sagte Welch in einer Erklärung, in der er eine unbefristete Waffenruhe forderte.

Auch die katarische Botschafterin Scheicha Alya Ahmed Saif Al Thani hofft, dass diese humanitäre Waffenruhe zu einem dauerhaften und dauerhaften Waffenstillstand führt, der der Kriegsmaschinerie und dem Blutvergießen ein Ende setzt", sagte sie in ihrer Rede vor der UN-Generalversammlung.

Für die israelische Regierung hat die Sicherheit keine Priorität".
Der politische Analyst Mohammed Cherkaoui erklärte gegenüber Al Jazeera, die Regierung Netanjahu habe keines ihrer militärischen Ziele erreichen können, sondern strebe weiterhin einen "Nullsummen-Sieg" gegen die Hamas an.

"Das ist die aktuelle Debatte in Israel. Nach zwei Monaten hat sich außer massiven palästinensischen Todesfällen nichts getan. Aber es gibt keinen Gewinn im Sinne eines Sieges für Israel", so Cherkaoui, Professor für Konfliktlösung und Diplomatie an der George Mason University, weiter.

In ähnlicher Weise erklärte Hamas-Sprecher Osama Hamdan, dass Israel sowohl militärisch als auch politisch im Gazastreifen "kläglich versagt" habe und keines der Ziele des Staates erreicht worden sei, berichtete Al Jazeera.

Er behauptete auch, dass die Zahl der während der Bodeninvasion getöteten und verwundeten israelischen Soldaten höher sei als vom israelischen Militär behauptet. Wenn die Kämpfe wieder aufgenommen werden, werden die "Verluste des Feindes" in den kommenden Tagen steigen, warnte Hamdan.

Der palästinensische Botschafter Riyad Mansour forderte am Dienstag vor der UN-Generalversammlung die Vereinten Nationen auf, ihre "ständige Verantwortung für die Palästina-Frage" zu bekräftigen und die "schwere und historische Ungerechtigkeit, die [die Palästinenser] seit über 75 Jahren, seit dem Beginn der Nakba, ertragen müssen", zu beenden.

"Für die israelische Regierung steht nicht die Sicherheit im Vordergrund, sondern die Vernichtung des palästinensischen Volkes", fügte Mansour hinzu.

Zwei Kinder bei großangelegter Militärrazzia in Dschenin getötet
Während der vorübergehende Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel im Gazastreifen andauert, haben die israelischen Streitkräfte ihre gewaltsamen Angriffe auf Palästinenser im besetzten Westjordanland fortgesetzt.

In der Nacht zum Dienstag und bis weit in den Mittwoch hinein führten die israelischen Streitkräfte eine "massive Verhaftungskampagne" im Flüchtlingslager Jenin durch und zwangen die Bewohner des Damj-Viertels inmitten gewalttätiger Auseinandersetzungen aus ihren Häusern, berichtete die Nachrichtenagentur Wafa.

Bislang wurden mindestens zwei Kinder bei dem gewaltsamen Einmarsch des Militärs getötet, der 8-jährige Adam Samer Al-Ghoul und der 15-jährige Basil Suleiman Abu Al-Wafa. Videoaufnahmen, die den Moment zeigen, in dem der 8-jährige Adam getötet wurde, zeigen, wie der Junge sich umdreht und zusammen mit einigen anderen Jungen wegläuft, als er mit dem Rücken zugewandt niedergeschossen wird, bevor er von einem anderen Jungen von der Straße geschleift wird. Berichten zufolge wurde Adam in den Kopf geschossen.

Die israelischen Streitkräfte hinderten auch einen Krankenwagen daran, einen verletzten Mann in Dschenin zu evakuieren, der von den israelischen Streitkräften über 40 Minuten lang angeschossen wurde, bevor sie ihn festnahmen.

Christos Christou, der internationale Präsident von Ärzte ohne Grenzen, befand sich im Khalil-Suleiman-Krankenhaus in Dschenin, als die israelischen Streitkräfte eine groß angelegte Razzia in der Stadt durchführten.

"Wir sind bereits seit zweieinhalb Stunden in unserem Krankenhaus hier in Jenin gefangen", sagte Christou in einem Video, das auf x veröffentlicht wurde.

"Es gibt keine Möglichkeit für die verletzten Patienten, das Krankenhaus zu erreichen, und es gibt keine Möglichkeit für uns, diese Menschen zu erreichen", fügte er hinzu, dass israelische Militärfahrzeuge die Eingänge des Krankenhauses blockiert und Krankenwagen an der Abfahrt gehindert haben.

"Zwei Palästinenser starben an ihren Wunden, während die Krankenwagen sie nicht erreichen konnten", sagte er; es ist unklar, ob er sich auf die beiden Jungen bezog, die nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet wurden.

Der Rettungsdienst des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRCS) teilte mit, die israelische Armee habe einen verletzten Palästinenser in einem PRCS-Krankenwagen am Eingang des staatlichen Krankenhauses von Jenin festgenommen.

Eine Nachricht von Hisham Awartani

Hisham Awartani, einer der drei palästinensischen Universitätsstudenten, die in Vermont bei einem offensichtlichen Hassverbrechen angeschossen und verletzt wurden, gab eine Erklärung ab, in der er darauf hinwies, dass das "abscheuliche Verbrechen" nicht im luftleeren Raum geschehen sei, und machte auf die sich verschlechternde Lage im Westjordanland aufmerksam.

"Ich bin nur ein Opfer in einem viel größeren Konflikt", sagte er in seiner Erklärung, die bei einer Mahnwache an der Brown University, wo er studiert, verlesen wurde.

"Wäre ich im Westjordanland, wo ich aufgewachsen bin, angeschossen worden, hätte die israelische Armee die medizinische Versorgung, die mir hier das Leben gerettet hat, wahrscheinlich verweigert. Der Soldat, der mich erschossen hätte, würde nach Hause gehen und nie verurteilt werden", sagte Awartani, der immer noch im Krankenhaus liegt,

"Jeder Versuch wie dieser ist schrecklich, ob hier oder in Palästina."   Quelle

Um das Video zu sehen, auf das Bild klicken

Diätangebot der IDF in einem von ihnen " designten " Restaurant in Gaza


Die fatalen Kompromisse der Medien

Es reicht nicht mehr aus, Korrespondenten an die Perspektive des Militärs zu binden, von dessen Seite sie berichten. Wir scheinen auf dem Weg zu sein, Kriege zu führen - riesige, blutige, folgenschwere Kriege - ohne jegliche Zeugen.

Patrick Lawrence - 28. November 2023 - Übersetzt mit DeepL

Die Praxis der "Einbettung", die von Korrespondenten verlangt, in Kriegs- und Konfliktgebieten als Teil einer bestimmten Militäreinheit zu berichten, erschien mir als ein abstoßender Kompromiss mit der Macht, sobald amerikanische Medien begannen, diese inakzeptable Praxis zu akzeptieren. Es handelt sich um einen unverhohlenen Versuch, zu kontrollieren, was die Korrespondenten sehen und hören, und somit auch, was sie schreiben oder senden, und somit auch, was ihre Leser, Zuhörer und Zuschauer denken.

Kurz gesagt, es ist ein Trick. Das Militär der herrschenden oder regierenden Macht tut so, als würde es die rechtmäßige Freiheit einer unabhängigen Presse respektieren, während die Korrespondenten und Redakteure so tun, als seien sie mutige Korrespondenten und prinzipientreue Redakteure.

Von Respekt, Tapferkeit oder Prinzipien kann keine Rede sein. Die Einbettung ist eine Scharade, eine Beleidigung für jeden, der sich daran beteiligt.

Es ist ein Akt der Entbehrung, da es denjenigen, die die Arbeit der eingebetteten Korrespondenten lesen oder sehen, die Illusion vermittelt, dass sie informiert sind, während sie die meiste Zeit über den Krieg oder Konflikt, den sie verstehen wollen, in Unkenntnis bleiben.

Wie in vielerlei anderer Hinsicht hat Israels Echtzeit-Barbarei in Gaza die Beziehung zwischen den Medien - den westlichen Medien, meine ich - und den Mächten, über die sie berichten sollen, verschlechtert. Was das Publikum betrifft, so sind sie - wir - völlig verwirrt, und zwar in einem Maße, dass die gemeinsame Sprache, mit der die Menschen kommunizieren können, zu versagen beginnt.

Das Ergebnis ist nicht Stille. Es ist eine sinnlose Kakophonie, die in einem seltsamen Niemandsland widerhallt, in dem nichts gesagt werden kann, ohne Vergeltung, Verurteilung oder Verbannung zu riskieren. An einen zivilen Diskurs ist so gut wie nicht mehr zu denken.

Von der Einbettung sind wir, wie es scheint, nur noch einen furchtbaren Schritt entfernt. Es reicht nicht mehr aus, die Korrespondenten an die Perspektive des Militärs zu binden, von dessen Seite sie berichten. Wir scheinen auf dem Weg zu sein, Kriege zu führen - riesige, blutige, folgenschwere Kriege - ohne jegliche Zeugen.

Letzte Woche veröffentlichte Politico einen langen Artikel über das Argument des Biden-Regimes, dass die derzeitige "Pause" in Israels gnadenloser Mordserie in Gaza und der Austausch von Geiseln beweise, dass die politischen Cliquen in Washington das Richtige getan hätten. Es braucht nicht viel, damit diese gefährlich unqualifizierten Leute sich selbst etwas vormachen.

Aber das Weiße Haus ist nach wie vor "zutiefst beunruhigt" über Israels längerfristige Strategie und darüber, wie die nächste Phase des Krieges aussehen könnte", berichtet Politico. Dann dies:

"Und es gab einige Bedenken in der Regierung über eine unbeabsichtigte Folge der Pause: dass sie Journalisten einen breiteren Zugang zum Gazastreifen ermöglichen würde und die Gelegenheit, die Verwüstung dort weiter zu beleuchten und die öffentliche Meinung über Israel zu drehen."

Im Klartext: Bidens Leute machen sich Sorgen darüber, wie das Abschlachten der Palästinenser aussehen wird, wenn es wieder aufgenommen wird - der Anschein ist nicht ganz, aber fast. Aber wenn es dort niemanden gäbe, der die Grausamkeiten sieht und darüber berichtet, gäbe es auch keinen Anschein, um den man sich sorgen müsste.

Trita Parsi vom Quincy Institute hat mich auf dieses Zitat aufmerksam gemacht, und ich kann es nicht besser als mit seinem Kommentar dazu machen: "Ich bin sprachlos."

Es ist interessant, dass zumindest einige Leute im Biden-Regime die Beziehungen zwischen der Macht und den Medien auf altmodische Weise als kontradiktorisch zu betrachten scheinen. Und wie schön wäre es, wenn die Konzernpresse und die Rundfunkanstalten ihre Korrespondenten selbst nach Gaza schicken und berichten würden, was sie sehen, wie sie es sehen.

Das scheint mir durchaus möglich zu sein. Die BBC, Al Jazeera und verschiedene Fernmeldedienste - Reuters, The Associated Press, Agence France-Presse - gehören zu den Nachrichtenorganisationen mit Büros in Gaza-Stadt.

Doch die bisherige Bilanz zeigt, dass Feigheit und stumpfsinnige Nachgiebigkeit die Oberhand über die oben erwähnte Tapferkeit und das Prinzip gewinnen werden. So begann die Einbettung von Journalisten in den Jahren nach 1975. Die Niederlage in Vietnam erschreckte das Pentagon und die politische Führung, die die Medien dafür verantwortlich machten, dass sich die Amerikaner gegen den Krieg wandten. Während des Golfkriegs, von August 1990 bis Februar 1991, war die Einbettung von Journalisten in den amerikanischen Medien gang und gäbe.

 



Ein Reporter namens Brett Wilkins veröffentlichte einen Monat nach den Kriegsverbrechen der israelischen Streitkräfte in Gaza einen gut recherchierten Artikel in Common Dreams. In "U.S. Corporate Media Outlets Allow IDF to Vet 'All Materials' from Embedded Reporters in Gaza", legte Wilkins die ganze ekelhafte Geschichte dar. Sein Aufmacher:

"US-Medienkonzerne haben israelischen Militärkommandeuren das Recht eingeräumt, "alles Material und Filmmaterial", das von ihren Korrespondenten, die während der Invasion des Gazastreifens bei den israelischen Streitkräften eingebettet waren, aufgezeichnet wurde, vor der Veröffentlichung zu prüfen - eine Vorbedingung, die von Verfechtern der Pressefreiheit verurteilt wird."

Wilkins fährt fort, einige Namen zu nennen - darunter CNN und NBC -, die auf diese Weise ihrer Rückgratlosigkeit frönen. Und er zitiert den schwachen Fareed Zakaria, der die Standardausrede für diesen groben Verstoß gegen die Berufsethik liefert. "CNN hat diesen Bedingungen zugestimmt, um einen begrenzten Einblick in Israels Operationen in Gaza zu gewähren", sagt Zakaria tonlos.

Ich bin ein zweites Mal sprachlos.

Ein Fotojournalist namens Zach D. Roberts erhält meinen Preis für die prägnanteste Zusammenfassung dieser täglichen Travestie. "Was CNN hier macht, ist die Erstellung von B-Roll-Werbung [zusätzliches Videomaterial] für die IDF", sagte Roberts. "Das hat nichts mit Nachrichten zu tun, und die CNN-Mitarbeiter, die daran beteiligt waren, sind nicht einmal annähernd Journalisten.

Soweit ich das beurteilen kann, gibt es nur wenige bis gar keine Ausnahmen von dieser verwerflichen Praxis. Die New York Times schickte Anfang des Monats zwei Korrespondenten und einen Fotografen in das Al-Shifa-Krankenhaus und hatte die Integrität, zuzugeben, dass sie von den IDF eskortiert wurden, und zu berichten, dass ein Loch im Boden mit dem Durchmesser eines Gullydeckels nicht gerade wie eine Kommandozentrale der Hamas aussah.

[Zum Thema: IDF kannte echtes Hamas-Hauptquartier, lügt aber über al-Shifa]

Aber "begrenzte Fenster", wie Zakaria es schlüpfrig ausdrückt, sind Unsinn, und die Times hätte die Tour unter allen Bedingungen ablehnen sollen, außer unter ihren eigenen. Dies scheint mir die einzige Möglichkeit zu sein, wie Presse und Rundfunk die professionelle Souveränität zurückgewinnen können, die sie in den Jahren nach Vietnam aufgegeben haben.

 



Zerstörte Glaubwürdigkeit


Seitdem haben wir eine Reihe von Kompromissen erlebt, die ich als fatal bezeichnen würde. Diese Art von Verhalten ist Teil dessen, was die Glaubwürdigkeit der westlichen Medien zerstört und die Leser und Zuschauer im Dunkeln gelassen hat. Jetzt sind wir bei der Einbettung als Standardverfahren und der angedeuteten Möglichkeit angelangt, dass Korrespondenten unter keinen Umständen als Zeugen von Konflikten und Kriegen auftreten können.

Einst galten Journalisten als die Hüter der Sprache. Durch das Schreiben und Redigieren von Texten, bei denen streng auf Klarheit und korrekten Gebrauch geachtet wurde, konnte die Sprache als Träger von Bedeutung bewahrt und geschützt werden.

Schauen Sie sich den Zirkus an, der uns heute umgibt. Antisemitismus kann alles bedeuten, was man will. Dasselbe gilt für Antizionismus. Anti-Israel kann antisemitisch bedeuten, die Hamas kann als terroristische Organisation dargestellt werden, ein Völkermord in Echtzeit kann als Selbstverteidigung bezeichnet werden. Die Times lädt uns in ihrer Sonntagsausgabe dazu ein, auf der Suche nach "einem moralischen Zentrum in dieser Ära des Krieges" die Hände zu ringen.

Es ist eine Einladung, in Unschärfe und Verwirrung zu ertrinken. Ich führe dies zum Teil - zum großen Teil - auf die Verfehlungen derjenigen zurück, die über das berichten, was - fälschlicherweise - als der Krieg zwischen Israel und Gaza bezeichnet wird.

Ich habe mir in letzter Zeit eine ganze Reihe von Videos angesehen, die in Gaza aufgenommen wurden, und viele Fotos gesehen, die dort vor Ort gemacht wurden. Hier ist ein Video von Gaza-Bewohnern, die um ihr Leben fliehen, das zwei Wochen nach der Bombardierung von Al Jazeera veröffentlicht wurde. Hier einige Fotos von Mohammed Zaanoun, einem palästinensischen Fotografen, die am 23. November von der Mitte der 1990er Jahre bei der UNO gegründeten Organisation The New Humanitarian veröffentlicht wurden.

Diese Art von Material, das von professionellen Journalisten, verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, Hilfsorganisationen und dergleichen produziert wird, ist leicht verfügbar. Wie anders würden die Menschen denken, wie viel klarer wären ihr Verständnis und ihre Schlussfolgerungen, wenn unsere großen Medien dies zur Verfügung stellen würden.

 

Pro-Israel-Trolle mobben soziale Medien

Während Israel Tausende von Menschen in Gaza tötet, gibt es Millionen von Dollar für sein öffentliches Image auf YouTube, Facebook und Instagram aus, schreibt Alan MacLeod. Der Blitzangriff beinhaltet eine Invasion der Community Notes Funktion auf X/Twitter.

 

Fast ebenso wichtig wie der militärische Feldzug ist für Israel der Kampf um die Kontrolle seines öffentlichen Images.

29. November 2023 -  Alan MacLeod - Übersetzt mit DeepL


Selbst während Tausende von Menschen im Gazastreifen getötet werden, gibt der kleine Staat im Nahen Osten Millionen von Dollar für einen Propagandakrieg aus und kauft Anzeigen auf YouTube, Facebook, Instagram und anderen Online-Apps.

Gleichzeitig ist eine Armee von Pro-Israel-Trollen in die Community Notes-Funktion auf X/Twitter eingedrungen und versucht, die Online-Debatte über die anhaltende Krise zu beeinflussen.

Seit dem 7. Oktober hat Israel YouTube mit Werbung überschwemmt, wobei das israelische Außenministerium in den zwei Wochen nach dem Einmarsch der Hamas fast 7,1 Millionen Dollar für Werbung ausgegeben hat. Laut der Journalistin Sophia Smith Galer entspricht dies fast einer Milliarde Impressionen.

Mit ihrer Kampagne konzentrierte sich die israelische Regierung vor allem auf reiche westliche Länder, insbesondere auf Frankreich, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Belgien und die Vereinigten Staaten. Allein in Frankreich gab das Ministerium 3,8 Millionen Dollar aus.

Andere Zweige der israelischen Regierung gaben zweifellos ebenfalls Geld für Anzeigen aus. Die überwältigende Botschaft der Kampagne war, dass die Hamas Terroristen sind, die mit ISIS in Verbindung stehen, und dass Israel - eine moderne, säkulare Demokratie - sich gegen ausländische Aggressionen verteidigt.

Viele der Inhalte verstießen eklatant gegen die Nutzungsbedingungen von YouTube, darunter eine Reihe von Anzeigen mit blutigen Aufnahmen von Leichen. Eine andere Anzeige, die die öffentliche Aufmerksamkeit erregte, wurde vor Videos für Babys gezeigt. Inmitten einer Szene mit rosafarbenen Regenbögen und beruhigender Musik erschien ein Text:

"Wir wissen, dass Ihr Kind dies nicht lesen kann. Wir haben Ihnen als Eltern eine wichtige Botschaft zu übermitteln. 40 Kleinkinder wurden in Israel von den Terroristen der Hamas (ISIS) ermordet. So wie Sie alles für Ihr Kind tun würden, werden wir alles tun, um unseres zu schützen. Umarmen Sie jetzt Ihr Baby und stehen Sie zu uns."

Fast alle Ansichten des Außenministeriums sind anorganisch. Die meisten ihrer YouTube-Uploads erreichen nur ein paar hundert Aufrufe. Diejenigen, die als Werbung ausgewählt wurden, haben jedoch Hunderttausende oder sogar Millionen von Aufrufen.

Israels YouTube-Kampagne wurde durch weitreichende Versuche ergänzt, die öffentliche Debatte auf anderen Plattformen der sozialen Medien zu kontrollieren. In nur einer Woche hat das Außenministerium 30 Anzeigen geschaltet, die über 4 Millionen Mal auf Twitter gesehen wurden. Wie bei YouTube zeigen die Analysedaten, dass sie sich vor allem an Erwachsene in Westeuropa richteten.

Eine Anzeige enthielt die Worte "ISIS" und "Hamas" und zeigte verstörende Bilder, die sich allmählich beschleunigten, bis die Namen der beiden Gruppen ineinander übergingen. Falls die Botschaft nicht deutlich genug war, endete sie mit der Botschaft: "Die Welt hat ISIS besiegt. Die Welt wird die Hamas besiegen."

 



Das Außenministerium hat auch eine große Anzahl von Anzeigen auf Facebook, Instagram, mobilen Spielen und Apps wie dem Sprachtrainer Duolingo gekauft.

Die Funktion Community Notes auf Twitter ist ein Versuch, Falschinformationen zu bekämpfen. Wer sich für die Funktion anmeldet, kann zu jedem Beitrag Notizen hinterlassen, die den Kontext zu potenziell irreführenden Aussagen ergänzen. Die Community stimmt dann über diese Notizen ab, und wenn genügend Leute die Notiz für nützlich halten, wird sie unter dem ursprünglichen Tweet angezeigt.

Das System hat zwar seine Vorteile, ist aber auch sehr anfällig für Missbrauch und Unterwanderung. Seit dem 7. Oktober hat eine Armee von Pro-Israel-Trollen [Anm. d. Red.: nicht notwendigerweise mit der israelischen Regierung verbunden] die Funktion übernommen und versucht, so viele Beiträge wie möglich zu untergraben und anzugreifen, die Israel in einem negativen oder Palästina in einem positiven Licht zeigen. Dies geschah oft in dem Versuch, israelische Kriegsverbrechen zu vertuschen.

Ein Beispiel dafür ist der Angriff auf das Al-Ahli Krankenhaus in Gaza. Unter einem Tweet des Journalisten Dan Cohen, in dem er darauf hinwies, dass Hananya Naftali (ein Berater von Premierminister Benjamin Netanjahu) sich damit gebrüstet hatte, dass Israel den Angriff ausgeführt habe, bevor er seine Nachricht löschte, schrieb Community Notes: "Naftali hat seine Aussage öffentlich zurückgezogen, da schlüssige Beweise gezeigt haben, dass die Explosion von einer fehlgeleiteten Rakete aus dem Gazastreifen abgefeuert wurde". Aber die "schlüssigen Beweise" waren eine Erklärung des Pentagon und ein Tweet eines ehemaligen Kommandeurs der israelischen Luftwaffe.

In der Zwischenzeit wurde ein Tweet der libanesischen politischen Kommentatorin Sara Abdallah, der die Nachricht verbreitete, dass Israel gerade die St. Porphyrius-Kirche in Gaza bombardiert hatte, von Community Notes gekennzeichnet.

Dies bedeutete, dass alle Nutzer einen Hinweis mit dem Wortlaut "Falsch" sahen. Die orthodoxe Kirche St. Porphyrius in Gaza hat bekannt gegeben, dass sie unversehrt ist und ab dem 9. Oktober 2023 wieder funktioniert. Das Problem war, dass es sich um eine Eilmeldung vom 19. Oktober handelte, so dass jede Aussage vor diesem Zeitpunkt für die Bewertung der Nachricht bedeutungslos war.

Ein weiterer Grund für die Untergrabung der Gemeinschaftsnotiz war, dass Israel fast sofort die Verantwortung für die Zerstörung übernahm.

Pro-Israel-Trolle waren nicht vor unverhohlenen Verleumdungen zurückgeschreckt. Zu einem beliebten Beitrag von mir, auf dem ich ein Bild von Joe Biden und Netanjahu, die sich umarmen, mit den Worten "In der Zukunft wird dieses Bild als einer der beschämendsten Momente in der Geschichte angesehen werden" geteilt habe, fügte Community Notes die Nachricht hinzu: "Alan MacLeod ist Senior Staff Writer bei MintPress News. MintPress ist bekannt für die Veröffentlichung von linksradikalen Desinformationen und antisemitischen Verschwörungstheorien."

Auch andere MintPress-Mitarbeiter, wie Lowkey und Mnar Adley, wurden immer wieder mit Verleumdungen und als Klarstellungen getarnten Argumenten angegriffen.

"Wenn Sie nicht zu den Community Notes-Mitarbeitern gehören, wissen Sie vielleicht nicht, dass jeder Tweet über Gaza, der israelischen Informationsinteressen schadet, von Israel-Apologeten attackiert wird, die daran arbeiten, das Narrativ zu manipulieren, auch bei Tweets, die nur eine Meinung ausdrücken", schrieb die Journalistin Caitlin Johnstone.


Schauen, was hängen bleibt

Im Nebel des Krieges war der nahöstliche Sender Al-Dschasira eine beständige Quelle für Live-Berichte. Der finanzstarke Sender verfügt über ein großes Team von Reportern in Palästina und der gesamten Region und kann auf eine lange Geschichte der Berichterstattung über den Konflikt zurückblicken.

Als Al-Dschasira eine Untersuchung veröffentlichte, die keine Beweise für Israels Behauptung lieferte, dass ein fehlgeschlagener palästinensischer Raketenabschuss für die Schäden am Al-Ahli-Krankenhaus verantwortlich war, ging die Geschichte wie ein Virus um.

Dies war ein schwerer Schlag für Israel und seine Apologeten, die das Blut Hunderter unschuldiger Ärzte und Patienten nicht an ihren Händen haben wollten. Und so versuchten israelfreundliche Nutzer, den Al-Jazeera-Bericht mit Community-Zetteln zu versehen, auf denen unter anderem zu lesen war:

"Das ist falsch. Iron Dome kann keine Raketen während ihrer Aufstiegsphase abfangen. Sie fängt Raketen während des Abstiegs ab, wenn ihre Flugbahn besser vorhersehbar ist. Der Krater ist nicht mit einem Luftangriff vereinbar".

"Al Jazeera ist ein staatlicher katarischer Sender, dessen journalistische Unabhängigkeit von der US-Regierung in Frage gestellt wird, und Katar beherbergt das politische Büro der Hamas, die zu den Kriegsparteien gehört. Außerdem deuten US-Geheimdienstinformationen darauf hin, dass es sich bei der Explosion tatsächlich um eine fehlgeschlagene Rakete handelte.

"Das Video von Al Jazeera hat den Zeitpunkt der Explosion im Krankenhaus digital manipuliert und das im Video gezeigte IR-Bild kann nicht zur Beurteilung der Raketentrümmer verwendet werden. Andere Quellen haben bereits gezeigt, dass die Explosion im Krankenhaushof mit Raketentrümmern und nicht mit einem Luftangriff übereinstimmt."

"Wenn man sich das Video anschaut, leuchtet Gaza in den Aufnahmen, in denen die Rakete von der Eisenkuppel abgefangen wird, während in ihren eigenen Aufnahmen Gaza dunkel ist. Das deutet darauf hin, dass die Videos aus unterschiedlichen Zeiten stammen."

"[Israel-Apologeten] werfen einfach alles Mögliche in die Waagschale, nur weil es viral und unbequem ist", antwortete Johnstone.

Es ist nicht das erste Mal, dass Israel und seine Unterstützer versuchen, die öffentlichen Informationskanäle zu kapern und zu manipulieren. Seit mehr als einem Jahrzehnt haben gut organisierte und finanzstarke israelische Gruppen Wikipedia infiltriert und versucht, die Enzyklopädie umzuschreiben, um israelische Aktionen zu verteidigen und Stimmen zu dämonisieren, die sich gegen sie aussprechen.

Eine der bekanntesten dieser Gruppen ist der Yesha Council, der bereits 2010 behauptete, 12.000 aktive Mitglieder zu haben. Jescha-Mitglieder kontrollieren Wikipedia akribisch, indem sie problematische Fakten entfernen und Artikel in einer für Israel günstigeren Weise formulieren.

Diejenigen, die Jescha für die besten zionistischen Redakteure" hält, erhalten Belohnungen, darunter kostenlose Fahrten mit dem Heißluftballon. Zwischen 2010 und 2012 wurde dieses Projekt vom zukünftigen Premierminister Naftali Bennett persönlich überwacht und koordiniert.

Jescha und andere israelfreundliche Gruppen haben die Wikipedia-Seite von MintPress unablässig ins Visier genommen und sie mit nachweislichen Unwahrheiten und Fehlinformationen gefüllt. Wikipedia ist sich dieses Problems bewusst, hat sich aber geweigert, es angemessen anzugehen, vielleicht auch wegen der unverhohlenen pro-israelischen Parteinahme seines Mitbegründers Jimmy Wales.

Eine weitere organisierte pro-israelische Gruppe ist Act.IL, eine von der israelischen Regierung geförderte App. Die Nutzer der App (die Berichten zufolge einst ein Budget von über 1 Million Dollar pro Jahr hatte) werden dazu ermutigt, massenhaft Beiträge zu melden, Antworten in Kommentarbereichen von Websites zu hinterlassen oder Pro-Israel-Botschaften online zu verstärken und zu teilen. Ziel ist es, eine künstliche Welle der Unterstützung für Israel in wichtigen Foren zu erzeugen, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Spione unter uns


Einer der Gründe dafür, dass die Unternehmen der sozialen Medien nicht gegen unaufrichtige pro-israelische Aktivitäten vorgegangen sind, könnte darin liegen, dass ehemalige israelische Regierungs- und Militäroffiziere Spitzenpositionen bei vielen der wichtigsten Plattformen der Welt innehaben.

Emi Palmor zum Beispiel ist eine von 22 Personen, die im Aufsichtsgremium von Facebook sitzen. Palmor war früher die Generaldirektorin des israelischen Justizministeriums. In dieser Funktion beaufsichtigte sie direkt die Beschneidung der Rechte der Palästinenser.

Palmor schuf eine "Internet Referral Unit", die Facebook dazu drängte, palästinensische Inhalte zu löschen, die der israelischen Regierung missfielen. In ihrer neuen Rolle im Oversight Board schreibt sie effektiv die Regeln von Facebook und entscheidet, welche Inhalte den 3 Milliarden Nutzern der Plattform zugänglich gemacht werden und welche zensiert, gelöscht oder unterdrückt werden sollen.

Palmor ist auch ein Veteran der Einheit 8200, der vielleicht umstrittensten Einheit des israelischen Militärs. Die als "Israels NSA" bezeichnete Einheit 8200 ist das Herzstück der Hightech-Überwachungsindustrie des Landes.

Die Einheit 8200 spioniert die palästinensische Bevölkerung aus und erstellt umfangreiche Dossiers über Millionen von Menschen, einschließlich ihrer Krankengeschichte, ihres Sexuallebens und ihres Suchverhaltens, die später für Erpressungen verwendet werden können. Personen, die ihren Ehepartner betrügen oder homosexuelle Handlungen begehen, werden vom Militär oft entstellt und zu Informanten gemacht.

Ein Veteran gab zu, dass er als Teil seiner Ausbildung verschiedene arabische Wörter für "schwul" auswendig lernen musste, um sie in Gesprächen zu hören.

Die Absolventen der Einheit 8200 haben einen Großteil der weltweit umstrittensten Spionagewerkzeuge hergestellt, die sie an repressive Regierungen in aller Welt verkauft haben.

Eine Untersuchung von MintPress News förderte ein Netzwerk von Hunderten von Veteranen der Einheit 8200 zutage, die in einflussreichen Positionen bei einigen der wichtigsten Tech- und Social-Media-Unternehmen der Welt arbeiten, darunter Google, Amazon und Meta (Facebook).

So war beispielsweise Gavriel Goidel, der Leiter der Abteilung Strategie und Betrieb für Forschung bei Google, zuvor ein leitender Angestellter der Einheit 8200 und stieg bis zum Leiter der Lernabteilung auf. Eyal Klein, der Leiter des Bereichs Datenwissenschaft bei Facebook Messenger, diente sechs Jahre lang in der Einheit 8200 und stieg bis zum Rang eines Hauptmanns auf. Und Ayelet Steinitz wurde nach ihrer Tätigkeit in der umstrittenen Einheit Leiterin der globalen strategischen Allianzen bei Microsoft.

Die Schlacht verlieren

Während Israel militärisch über seine Nachbarn und seine gefangene Bevölkerung dominiert, verliert es den Kampf um die öffentliche Meinung im Westen.

In praktisch jeder größeren Stadt in Europa und Nordamerika gab es riesige Proteste mit der Forderung nach einem freien Palästina. Währenddessen sind die Pro-Israel-Demonstrationen trotz der fast flächendeckenden Unterstützung durch Spitzenpolitiker und Konzernmedien nur schwach besucht.

Die Regierungen stellen sich auf die Seite Israels. Aber die Menschen stehen auf der Seite Palästinas.

Israel ist zwar durchaus in der Lage, den Gazastreifen dem Erdboden gleichzumachen, aber egal wie viel es ausgibt, wie viel Propaganda es betreibt und wie viele schmutzige Medientricks es anwendet, es scheint die Welt nicht überzeugen zu können, seine Aktionen zu unterstützen.

Aber das hindert es nicht daran, es zu versuchen.            Quelle und mehr

 

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