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 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -    22. Juni  2022   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

Heute gibt es eine Sonderseite -

Die Documenta 15 und kein Antisemitismus.

Die Zeit der Verleumder...
 


 

Von der Verantwortung der Kunst. Steinmeier auf der Documenta Fifteen.

Norman Paech Hamburg, 20. VI. 2022

Bundespräsident Steinmeier begann seine Rede zur Eröffnung der Documenta Fifteen in Kassel mit dem Bekenntnis: „Ich war mir in den vergangenen Wochen nicht sicher, ob ich heute hier sein würde". Ein Besuch der Documenta lohnt sich immer, insbesondere dieser 15. Aber er hätte schweigen und einen Rundgang machen sollen. Dann hätte er sein Manuskript, welches ihm irgendwer im Präsidialamt zusammengeschrieben hat, in der Tasche lassen müssen, um sich nicht derart zu blamieren, wie er es jetzt getan hat. Denn keines seiner Vorurteile, die eine dubiose Antifagruppe in Kassel in die Welt gesetzt hat, fände er bestätigt. Nirgends in der Ausstellung wird die Staatlichkeit Israels angegriffen oder die Existenz in Frage gestellt. Selbst die Künstlergruppe „The Question of Funding“ aus Ramallah, an der sich die allgemeinen Vorurteile festmachen, kritisiert zwar die Besatzung und die Gewalt in den besetzten Gebieten, hat die Staatlichkeit Israels aber nicht in Frage gestellt.

Doch wo leben Sie, Herr Bundespräsident?

Sie sagen: „Die Anerkennung Israels ist bei uns Grundlage und Voraussetzung der Debatte.“ Das mag so sein. Aber auch Sie wissen, dass niemand in der Welt, kein Staat, kein Mensch, verpflichtet ist, Israel anzuerkennen. Schon gar nicht einen ausschließlich jüdischen Staat, weswegen Indonesien z. B. Israel nicht anerkannt hat. Wollen Sie alle Künstlergruppen, zu Gast in Deutschland, in unser Erinnerungsdogma zwängen und ihre Kunst dem Holocaust-Test unterziehen? Die US-amerikanische Philosophin Susan Neiman vom Einsteinforum meint, es sei in unseren Versöhnungsbemühungen etwas durcheinander gegangen: "Was sich in den letzten zwei Jahren gezeigt hat, ist eine schiefgelaufene Sühne." Und ihr Kollege Peter Beinart in den USA erklärt dazu: „Sie ist aus dem Ruder gelaufen, weil es der israelischen Regierung in Zusammenarbeit mit der deutschen Rechten erlaubt wurde, zu definieren, wie die Deutschen für ihre völkermörderische, antisemitische Vergangenheit büßen sollen“.

Sie betonen: „Die Freiheit der Meinung und die Freiheit der Kunst sind Wesenskern unserer Verfassung.“ Aber: „Ein Boykott Israels kommt einer Existenzverweigerung gleich“, und damit „ist die Grenze überschritten“. Machen Sie Sich auf den Weg nach Gaza, dort werden Sie sehen, wer wen boykottiert und mit welchen Folgen. Hat Ihnen niemand erzählt, dass die weltweit unterstützte BDS-Bewegung der Palästinenser nur ein Ziel hat, die israelische Politik zur Einhaltung des Völkerrechts zu zwingen? Eine Aufgabe, um die sich die deutsche Bundesregierung Jahrzehnte lang herumgedrückt hat. Sie verkündigen auf ihrem letzten Besuch in Israel: „Die Position der deutschen Regierung ist, dass der Internationale Strafgerichtshof keine Zuständigkeit in diesem Fall hat, weil es keinen palästinensischen Staat gibt.“ Es geht um mögliche Kriegsverbrechen in dem Überfall auf Gaza im Jahr 2014 und der Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten. Die deutsche Regierung hat das Römische Statut von 1998 unterzeichnet, welches sie verpflichtet, den Gerichtshof zu unterstützen. Sie aber helfen dem möglichen Kriegsverbrecher, sich der strafrechtlichen Verantwortung zu entziehen.

Ihnen fällt auf, dass „auf dieser bedeutenden Ausstellung zeitgenössischer Kunst wohl keine jüdischen Künstlerinnen und Künstler aus Israel vertreten sind“. Gleichzeitig räumen Sie ein: „Es gehört zum Prinzip dieser Weltkunstschau, dass jede Ausstellung unabhängig kuratiert wird.“ „Aber“, nehmen Sie das sogleich zurück: „Die Verantwortung bleibt ja. Verantwortung lässt sich nicht outsourcen.“ Welche Verantwortung und wessen Verantwortung? Warum lädt man eine Künstlergruppe aus Indonesien zur Kuratierung einer Welt- keiner deutschen Ausstellung ein, um sie unseren muffigen Erinnerungsquerelen zu unterwerfen? Die Verantwortung von ruangrupa ist die Versammlung und Präsentierung eines weiten aber nie vollständigen Spektrums internationaler Künstlerinnen, Künstler und Kunstprojekte. Wenn dabei einige Länder nicht berücksichtigt werden, liegt das in ihrer freien Verantwortung und nicht der vermeintlichen politischen Verantwortung der Bundesregierung. Man renommiert mit der „bedeutendsten Weltkunstausstellung“, ist an ihren Entwürfen und Perspektiven aber offensichtlich nicht interessiert.

Sie fordern, dass wir „stärker hinschauen, auch hinhören“: „Die lange Kolonialgeschichte mit Gewaltherrschaft und Ausbeutung und die zahllosen blinden Flecken ihrer Aufarbeitung. Die Erfahrung von Unterdrückung und Entrechtung. Der Umgang mit geraubtem Kulturgut.“ Gehen Sie in den Pavillon der Künstlergruppe „The Question of Funding“ und Sie werden dort gerade darüber in der bis heute andauernden Kolonial- und Gewaltgeschichte Palästinas mehr erfahren als von Ihren Gesprächspartnern im Zentralrat der Juden oder den jagdhungrigen Antisemitismusbeauftragten. Hat in Ihrem Amt niemand die zahlreichen Berichte der Menschenrechtsbeauftragten der UNO, von Human Rights Watch und jüngst Amnesty International über den Apartheidstaat Israel gelesen? Es gibt genügend Menschenrechtsskandale in der Welt. Aber dieser ist der längste und einer der gröbsten.

Sie hätten sich gewünscht, „dass vor der Eröffnung dieser documenta über all das diskutiert worden wäre.“ Das Angebot von ruangrupa zu einem öffentlichen Forum zur Diskussion über die Vorwürfe ist abgelehnt worden. Man wollte den Kuratoren die Zusammensetzung des Forums nicht selbst überlassen. Sind Ihnen die jahrelangen heftigen Auseinandersetzungen über die israelische Besatzungspolitik entgangen? Der Streit um Diskussionsräume bis vor das Bundesverwaltungsgericht, welches Anfang dieses Jahres die BDS-Bewegung von den Vorwürfen freisprach, die Sie jetzt wieder hervorholen? Erst das Bundesgericht hat der Diskussion den notwendigen Freiraum geschaffen. Der unqualifizierte Beschluss des Bundestages, der die BDS-Bewegung als antisemitisch bezeichnet? Selbst wenn es so wäre, könnte damit kein Verbot, keine Ablehnung eines Diskussionsraums begründet werden. Ihr Vorwurf „Boykottieren statt diskutieren“ trifft nicht die BDS-Bewegung. Da ist Ihnen etwas durcheinander gekommen. Er trifft die Stadträte, die ihre Kommunen verpflichtet haben, Diskussionen über den Palästinakonflikt keine Räume zu gewähren – bis das Bundesverwaltungsgericht die Beschlüsse für rechtswidrig erklärte.

Sie wollen schließlich, Herr Bundespräsident „diesen Ort, die documenta stärken. Wir brauchen sie“. Richtig, aber nicht so. Die palästinensische Künstlergruppe heißt nicht ohne Hintersinn „The Question of Funding“. Wie wäre es, wenn Sie Ihre Stärkung mit einer kräftigen Spende an die Künstlergruppe aus Ramallah unterstreichen? Eine angemessene Wiedergutmachung.
Norman Paech Hamburg, 20. VI. 2022

Die scheinheiligen

 

 

 

Angriffsziel Nummer 1

 "People’s Justice" der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi
 



Zum Vergrößern das Bild anklicken.
 

Jetzt doch: Antisemitismus auf der documenta fifteen

Auf dem Friedrichsplatz - ist am Wochenende das Banner "People’s Justice" der indonesischen Künstlergruppe Taring Padi aufgestellt worden. Darauf sind schweinsköpfige Mossad-Mitglieder karikiert und ein Schläfenlockenjude mit Zigarre und SS-Hut.
Quelle und mehr - BR24 Kultur -

 

 

20.6.2022 - PRESSE­INFORMATION ZUR VERDECKUNG EINER ARBEIT VON TARING PADI AUF DER DOCUMENTA FIFTEEN

Aufgrund einer Figurendarstellung in der Arbeit People’s Justice (2002) des Kollektivs Taring Padi, die antisemitische Lesarten bietet, hat sich das Kollektiv gemeinsam mit der Geschäftsführung und der Künstlerischen Leitung entschieden, die betreffende Arbeit am Friedrichsplatz zu verdecken und eine Erklärung dazu zu installieren.

Taring Padi äußert sich dazu wie folgt:

„Die Banner-Installation People’s Justice (2002) ist Teil einer Kampagne gegen Militarismus und die Gewalt, die wir während der 32-jährigen Militärdiktatur Suhartos in Indonesien erlebt haben und deren Erbe, das sich bis heute auswirkt. Die Darstellung von Militärfiguren auf dem Banner ist Ausdruck dieser Erfahrungen. Alle auf dem Banner abgebildeten Figuren nehmen Bezug auf eine im politischen Kontext Indonesiens verbreitete Symbolik, z.B. für die korrupte Verwaltung, die militärischen Generäle und ihre Soldaten, die als Schwein, Hund und Ratte symbolisiert werden, um ein ausbeuterisches kapitalistisches System und militärische Gewalt zu kritisieren. Das Banner wurde erstmals 2002 auf dem South Australia Art Festival in Adelaide ausgestellt. Seitdem wurde das Banner an vielen verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Kontexten gezeigt, insbesondere bei gesellschaftspolitischen Veranstaltungen, darunter: Jakarta Street Art Festival (2004), die retrospektive Ausstellung von Taring Padi in Yogyakarta (2018) und die Polyphonic Southeast Asia Art Ausstellung in Nanjing, China (2019).

Taring Padi ist ein progressives Kollektiv, das sich für die Unterstützung und den Respekt von Vielfalt einsetzt. Unsere Arbeiten enthalten keine Inhalte, die darauf abzielen, irgendwelche Bevölkerungsgruppen auf negative Weise darzustellen. Die Figuren, Zeichen, Karikaturen und andere visuellen Vokabeln in den Werken sind kulturspezifisch auf unsere eigenen Erfahrungen bezogen.

Die Ausstellung von People’s Justice auf dem Friedrichsplatz ist die erste Präsentation des Banners in einem europäischen und deutschen Kontext. Sie steht in keiner Weise mit Antisemitismus in Verbindung. Wir sind traurig darüber, dass Details dieses Banners anders verstanden werden als ihr ursprünglicher Zweck. Wir entschuldigen uns für die in diesem Zusammenhang entstandenen Verletzungen. Als Zeichen des Respekts und mit großem Bedauern decken wir die entsprechende Arbeit ab, die in diesem speziellen Kontext in Deutschland als beleidigend empfunden wird. Das Werk wird nun zu einem Denkmal der Trauer über die Unmöglichkeit des Dialogs in diesem Moment. Wir hoffen, dass dieses Denkmal nun der Ausgangspunkt für einen neuen Dialog sein kann.“

Sabine Schormann, Generaldirektorin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH dazu: „Die Geschäftsführung der documenta ist keine Instanz, die sich die künstlerischen Exponate vorab zur Prüfung vorlegen lassen kann und darf das auch nicht sein. Das Banner wurde am vergangenen Freitagnachmittag am Friedrichsplatz installiert, nachdem notwendige restauratorische Maßnahmen aufgrund von Lagerschäden an der 20 Jahre alten Arbeit durchgeführt wurden. Ich möchte noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Werk nicht für Kassel, nicht für die documenta fifteen konzipiert wurde, sondern im Kontext der politischen Protestbewegung Indonesiens entstanden ist und dort wie an anderen außereuropäischen Orten gezeigt wurde. Dies ist das erste Mal, dass die Arbeit in Deutschland und in Europa gezeigt wird. Alle Beteiligten bedauern, dass auf diese Weise Gefühle verletzt wurden. Gemeinsam haben wir beschlossen, das Banner zu verdecken. Ergänzend holen wir weitere externe Expertise ein.“ Quelle

 

 


Documenta: Verdecken und erklären

BR24 Kultur -

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Quelle und mehr

Aufgrund einer Figurendarstellung des Kollektivs, die antisemitische Lesarten ermöglicht, habe sich das Kollektiv gemeinsam mit der Geschäftsführung und der Künstlerischen Leitung "entschieden, die betreffende Arbeit zu verdecken und eine Erklärung dazu zu installieren", teilte die documenta am Montagabend mit. "Unsere Arbeiten enthalten keine Inhalte, die darauf abzielen, irgendwelche Bevölkerungsgruppen auf negative Weise darzustellen", erklären Tarin Padi auf der Webseite der documenta.


 

 


Documenta muss umstrittenes Werk der Künstlergruppe Taring Padi entfernen
Das umstrittene Großplakat des indonesischen Kollektivs Taring Padi wird von der Documenta entfernt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth begrüßt den Schritt und mahnt »die klaren Grenzen für die Kunstfreiheit« an.

21.06.2022

»Es ist überfällig, dass dieses Wandbild, das eindeutig antisemitische Bildelemente aufweist, jetzt von der Documenta entfernt wird«, erklärt Kulturstaatsministerin Claudia Roth in einem Statement. Die bloße Verhüllung und die Erklärung des Künstlerkollektivs Taring Padi dazu seien absolut inakzeptabel gewesen, so Roth. »Antisemitismus darf auf dieser Kunstausstellung, wie insgesamt in unserer Gesellschaft, keinen Platz haben. Das gilt auch für Rassismus und jede Form der Menschenfeindlichkeit. Das sind die klaren Grenzen für die Kunstfreiheit.«

Fragwürdige Frau Roth, keine Form von Rassismus und Menschfeindlichkeit hat Platz in unserer Gesellschaft. Aber warum regen sie sich so scheinheilig über Bilder auf und nicht über die Vergehen? Gäbe es nicht sehr viel Gründe sich über die Verbrechen des Zionismus aufzuregen, aufzuhören deren Einflüsterungen aufzunehmen und sich konditionieren zu lassen?

Ich mag es eigentlich nicht, wenn man Menschenrechtsvergehen vergleicht, noch weniger, wenn man sie gleichstellt. Nur, wer vor den Verbrechen der Zionisten nicht die Augen verschließt, der denkt auch daran, welchen Platz werden diese Verbrechen in der Geschichte finden, mit welchen anderen wird man sie vergleichen?

Besonders für uns deutsche sind die Verbrechen der Nazis der Höhepunkt an Unmenschlichkeit. Das Vergehen, das Ein Jude mit SS Runen bedacht wurde, das kann man benennen, kann man kritisieren. Nur ist man unglaubwürdig wenn man gleichzeitig ohne Konsequenzen, ohne Handeln die Verbrechen der Zionisten wahrnimmt. Das ist kein moralisches denken, dass ist der entlarvende Beleg für eine Doppelmoral (keiner Moral, ein Beleg für Scheinheiligkeit)  E. Arendt


Auf dem entsprechenden Werk, einem 20 Jahre alten Großplakat, sind unter vielen anderen emblemhaften Darstellungen auch antisemitische Motive zu sehen, auf dem schwarzen Hut eines Mannes, der offenbar eine Schläfenlocke trägt, etwa SS-Runen, ein Mann mit Schweinsnase wird als Angehöriger des Mossad ausgewiesen. Bereits am Montag war es verdeckt worden. Nach Kritik hatte die Documenta-Leitung das Werk erst verhüllen lassen, nun wird es komplett aus der Ausstellung entfernt.

Dies solle noch am Dienstag geschehen, sagte Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD). »Ich bin wütend, ich bin enttäuscht. Denn die Stadt Kassel und ich als Oberbürgermeister, wir fühlen uns beschämt«, sagte Geselle. »Es ist etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen.« Die Installation weise einen eindeutigen   mehr >>>

 

"Die Banner-Installation People’s Justice (2002) ist Teil einer Kampagne gegen Militarismus und die Gewalt, die wir während der 32-jährigen Militärdiktatur Suhartos in Indonesien erlebt haben und deren Erbe, das sich bis heute auswirkt. Die Darstellung von Militärfiguren auf dem Banner ist Ausdruck dieser Erfahrungen. Alle auf dem Banner abgebildeten Figuren nehmen Bezug auf eine im politischen Kontext Indonesiens verbreitete Symbolik, z.B. für die korrupte Verwaltung, die militärischen Generäle und ihre Soldaten, die als Schwein, Hund und Ratte symbolisiert werden, um ein ausbeuterisches kapitalistisches System und militärische Gewalt zu kritisieren." Taring Padi

 

 

 


 

Volker Beck zur Documenta: "Wer BDS einlädt, holt sich Antisemitismus ins Haus"

STERN.de - Katharina Brenner-Meyer - 21.06.2022   Quelle

 

 

Angriffsziel Nummer 2

Guernica Gaza von Mohammed Al Hawajri
 

Mohammed Al Hawajri  kombiniert in seiner Serie „Guernica Gaza“ Bilder von Angriffen der israelischen Armee auf das Palästinensergebiet mit klassischen Motiven von Millet, Delacroix, Chagall oder van Gogh. Der Serientitel stellt eine Verbindung her zum Gemälde „Guernica“ von Pablo Picasso - es entstand 1937 als Reaktion auf die Zerstörung der spanischen Stadt durch einen Luftangriff der „Legion Condor“ Nazi-Deutschlands.

 

GAZA = GUERNICA

Rivera Sun - 10. August - 2014 - Übersetzt mit DeepL

1949 hielt Picasso die Schrecken des Krieges in seinem Gemälde Guernica fest, das eine durch Bombenangriffe während des Spanischen Bürgerkriegs zerstörte Stadt zeigt. Angesichts ähnlicher Zerstörungen in Palästina hat unsere Love-In-Action-Network-Gruppe in Taos, New Mexico, eine sieben mal fünfzehn Fuß große Adaption von Guernica gemalt und dabei Bilder der humanitären Krise in Gaza eingefügt.

"Blut klebt an unseren Händen. Scham steht auf unseren Gesichtern. Wir tragen Schwarz als Zeichen der Trauer. In unseren Herzen ist der Mut, unsere Stimme gegen Kriegsverbrechen zu erheben, die durch unsere US-Steuergelder finanziert werden." - Rivera Sun

Am Samstag, den 9. August, versammelten sich in Solidarität mit den weltweiten Protesten zur Unterstützung des Gazastreifens etwa vierzig Mitglieder der Gemeinschaft in der Innenstadt. Wir gingen in einer langsamen, stillen Prozession durch unseren zentralen Platz und den belebten Farmers Market, hielten unsere blutverschmierten Hände in die Höhe und läuteten eine trauernde Glocke. An jeder Ecke des Platzes blieben wir stehen, hoben langsam unsere roten Hände in die Höhe und blieben einen Moment lang stehen, während die Glocke ihr unangenehmes, rhythmisches Klirren von sich gab. Dann gingen wir in einer Reihe weiter.

 


Kinder marschierten mit uns, und Ältere. Muslime, Juden, Christen, Buddhisten, Hindus und andere Glaubensrichtungen waren alle bei dieser Aktion vertreten. Wir sind menschliche Wesen. Wir lehnen die Verwendung unserer US-Steuergelder für Kriegsverbrechen ab. Wir verurteilen diese Handlungen der Israelis und die lange Geschichte solcher Aktionen durch unser eigenes Militär.

Kunst ist mächtig. Die "theatralischen" Elemente der Prozession, die schwarze Kleidung, die roten Hände und das mächtige, riesige Gemälde riefen starke Reaktionen in der Öffentlichkeit hervor.

 



Während der Demonstration stießen wir sowohl auf Unterstützung als auch auf Feindseligkeit. Rufe wie "Ihr seid falsch! Falsch! Falsch!" und "Lang lebe Israel" kamen von Umstehenden. Eine Frau griff uns verbal heftig an und weigerte sich, jemandem zuzuhören oder sich auf ein ruhiges Gespräch einzulassen.

Ich bin sehr dankbar für die mutige, gewaltfreie Disziplin dieser Demonstranten. Sie haben sich als edle Menschen behauptet und sich geweigert, mit unseren Zwischenrufern zu streiten, und sich Würde und Nachsicht bewahrt. Am Ende des Zuges haben wir mit einigen von ihnen gesprochen. Wir hörten mit Mitgefühl zu, antworteten aber mit der Wahrheit. Die Demonstranten zeigten heute Mut, Menschlichkeit und gewaltfreie Disziplin. Ich fühlte mich an Elizabeth Eckford erinnert, die die Rassentrennung in den Schulen aufhob. Das disziplinierte Schweigen der Demonstranten sprach lauter als Worte und ermöglichte es Gandhis Satyagraha "Wahrheits-Kraft", die Hässlichkeit des Hasses, der in der Brust unserer Mitbürger brodelt, zu enthüllen. Sie enthüllte auch ihre Unsicherheit, ihre Vorurteile und ihre Unwissenheit, während unsere Disziplin und unser Schweigen unsere Entschlossenheit zeigten, für diejenigen einzutreten, deren Stimme an den Rand gedrängt wird und die darunter leiden.

 


Love-In-Action Taos, CODEPINK Taos und Mitglieder der Gemeinde arbeiteten zusammen, um diese Demonstration zu organisieren. Love-In-Action-Mitglieder entwarfen das Transparent "Gaza = Guernica" und malten es letzte Woche an einem Nachmittag gemeinsam. Hunderte von Gemeindemitgliedern wurden mit dieser Demonstration erreicht; Zehntausende mehr wurden mit der "Online-Demonstration" der Fotos erreicht, die in den sozialen Medien geteilt wurden. Wir ermutigen andere, diese Demonstration in ihren eigenen Gemeinden zu wiederholen und auch unser Kunstwerk zu kopieren (ja, bitte tun Sie das.). Wenn Sie Informationen wünschen, wenden Sie sich an Love-In-Action Network.  Quelle
 

Quelle der Bilder

 

Kassel grüßt die Taliban

Sophi Jung - Taz - 18. 6. 2022

Viele der geladenen Gruppen bleiben also letztlich im klassischen Format einer Ausstellung. Auch die Galerie Eltiqa aus dem von der Hamas kontrollierten Gaza. Neben folkloristischen Malereien verweist sie in Infotexten auf Finanzprobleme und nicht bezahlbare Mieten. Freie Kunst, klar, braucht zu allererst einen Ort. Doch wie frei ist die Kunst von Eltiqa?

Oder ist sie vielmehr das Resultat finanzieller und politischer Abhängigkeiten, wenn jemand wie Mohammed Al Hawajri so instrumentalisierbare Bilder macht, wie seine hier ausgestellten Fotocollagen? In die Reproduktionen einer Bauern­idylle des Barbizon-Malers Jean-François Millet platziert er die Fotos hoch ausgerüsteter junger Soldaten.

Seltsam wie hier vieles postkolonial zusammen­­gemixt wird. Trifft auf dieser Arbeit mit dem Titel „Guernica Gaza“ etwa das israelische Militär auf die unschuldig schlummernden Kleinbauern in Gaza wie 1937 die Nazi-deutsche Legion Condor auf die baskische Kleinstadt Guernica? Hier werden giftige Parallelen aufgemacht, die kaum mit der Phrase von der „Freiheit der Kunst“ zu legitimieren sind.  mehr >>>

Sonderseite - Dokumentation - Die Zeit der Verleumder - Documenta 15

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Beiträge geben nicht unbedingt und in allen Aussagen  die Meinung der Redaktion wieder.
 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache

Palestinian youth killed after being stabbed in the heart by Israeli settler near Salfit

Israeli Colonizers Injure A Palestinian Near Nablus (imemc.org)

Soldiers Abduct A Palestinian Near Nablus (imemc.org)

Army Invades Palestinian Farmlands In Northern Gaza (imemc.org)

Israel notifies of demolition and stop construction work on nine houses in a Jenin-area village

Settlers assault livestock herders near Bethlehem

Newspapers Review: On the road to new elections in Israel after dissolving the parliament focus of the dailies

Investigation by top US media on Abu Akleh’s murder confirms what Palestinians have been saying all along

WAFA: “Israeli Army Orders Palestinian Farmer To Remove Greenhouse (imemc.org)

Soldiers Shoot Two Palestinians, Abduct Three, In Jenin (imemc.org)

Israeli Navy Ships Attack Palestinian Fishing Boats In Gaza (imemc.org)

After 111 days of hunger strike and promises to end his administrative detainee, Khalil Awawda suspends fast

Soldiers Abduct A Palestinian In Jerusalem (imemc.org)

Army Abducts Eight Palestinians In Jerusalem (imemc.org)


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