Das Palästina Portal - Täglich neu - Nachrichten, Texte die in den deutschen Medien fehlen. gegen Gewalt und Rassismus, einem gerechten Frieden verpflichtet, Politisch und finanziell unabhängig

 Kurznachrichten       Themen       Links       Archiv       Facebook   -   Samstag, 13. Februar 2021   -   Sponsern Sie     Aktuelle Termine      Suchen

 


Neues ICC-Urteil "öffnet die Tür" für Gerechtigkeit im besetzten Palästina - Unabhängiger UN-Experte



9. 2. 2021
[Ein Mädchen steht vor ihrem Haus im palästinensischen Flüchtlingslager Khan Younis in Gaza]. - Hussein Jaber


Die Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), dass er für schwere Verbrechen, die in den besetzten palästinensischen Gebieten begangen wurden, zuständig ist, ist ein "bedeutender Schritt vorwärts in der Suche nach Gerechtigkeit und Verantwortlichkeit", sagte ein unabhängiger UN-Menschenrechtsexperte am Dienstag.

"Dies gibt jenen tiefe Hoffnung, die glauben, dass Konsequenzen und nicht Duldung die Antwort auf die Begehung schwerer Verbrechen sein müssen", sagte Michael Lynk, der Sonderberichterstatter für die Situation der Menschenrechte in den seit 1967 besetzten palästinensischen Gebieten.

Das Urteil, das potenzielle Kriegsverbrechen einschließt, ist ein wichtiger Schritt zur Beendigung der Straflosigkeit in der 53 Jahre alten Besatzung des Westjordanlandes, einschließlich Ost-Jerusalems und des Gazastreifens.

"Die führenden politischen Organe der Vereinten Nationen haben es wiederholt versäumt, ihren eigenen bedeutenden Bestand an Resolutionen zur israelischen Besatzung durchzusetzen", sagte der UN-Experte. "Dieses Urteil öffnet die Tür dafür, dass glaubwürdige Anschuldigungen von Verbrechen nach dem Römischen Statut endlich untersucht werden und möglicherweise die Prozessphase vor dem IStGH erreichen."


Die Vergangenheit erforschen
- Der IStGH-Ankläger kann nun eine Reihe von Vorwürfen aus der Vergangenheit untersuchen, darunter "schwere Verbrechen", die von Israel während des Krieges gegen den Gazastreifen 2014 begangen wurden, die Tötung und Verwundung tausender weitgehend unbewaffneter Demonstranten während des Großen Marsches der Rückkehr 2018-2019 und Israels Siedlungsaktivitäten in Ost-Jerusalem und im Westjordanland, heißt es in der Pressemitteilung des OHCHR.

Darüber hinaus kann der Ankläger auch Vorwürfe schwerer Verbrechen untersuchen, an denen bewaffnete palästinensische Gruppen beteiligt sind.

"Mit der Verabschiedung des Römischen Statuts und der Schaffung des Internationalen Strafgerichtshofs hat die internationale Gemeinschaft ihre Entschlossenheit bekundet, die Straflosigkeit für die Täter schwerer Verbrechen zu beenden", so der Sonderberichterstatter. "Dennoch hat die internationale Gemeinschaft im Zusammenhang mit Israels lang anhaltender Besatzung zugelassen, dass eine Kultur des Exzeptionalismus vorherrscht".

Er behauptete auch, dass, wenn internationale rechtliche Verpflichtungen vor Jahren zielgerichtet durchgesetzt worden wären, "die Besatzung und der Konflikt gerecht gelöst worden wären und es keinen Bedarf für den ICC-Prozess gegeben hätte".
Unbeantwortete Berichte

Der Sonderberichterstatter ging auf eine Reihe von maßgeblichen UN-Berichten der letzten Jahre ein, die Rechenschaft forderten und Israel aufforderten, glaubwürdige Anschuldigungen von schweren Verbrechen sinnvoll zu untersuchen - keiner davon wurde umgesetzt.

Er zitierte einen aus dem Gaza-Konflikt 2008-2009, in dem es heißt: "Gerechtigkeit und Respekt für die Rechtsstaatlichkeit sind die unabdingbare Grundlage für Frieden. Die anhaltende Situation der Straflosigkeit hat in den besetzten palästinensischen Gebieten eine Gerechtigkeitskrise geschaffen, die ein Handeln rechtfertigt".

Ein anderer verwies auf einen Bericht aus dem Jahr 2013 über die Auswirkungen der israelischen Siedlungen und forderte Israel auf, "die volle Rechenschaftspflicht für alle Verstöße zu gewährleisten ... und der Politik der Straflosigkeit ein Ende zu setzen".
Aufruf zu globaler Rückendeckung

Lynk forderte die internationale Gemeinschaft auf, den ICC-Prozess zu unterstützen und erinnerte daran, dass "die Präambel des Römischen Statuts zur 'internationalen Zusammenarbeit' aufruft, um die 'dauerhafte Achtung und Durchsetzung der internationalen Justiz' sicherzustellen".

"Die Beendigung der Straflosigkeit und die Verfolgung der Gerechtigkeit kann uns dem Frieden im Nahen Osten nur näher bringen", bekräftigte der unabhängige UN-Experte.

Sein Aufruf wurde von Nils Melzer, Sonderberichterstatter für Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe, unterstützt.   Quelle

Sonderberichterstatter werden vom UN-Menschenrechtsrat in Genf ernannt, um ein bestimmtes Menschenrechtsthema oder eine Ländersituation zu untersuchen und darüber zu berichten. Die Positionen und die Experten werden für ihre Arbeit nicht bezahlt.

Positionspapier

Palästina, Israel und Mittelost 2021

 

des Sprecher:innenrates des Bundesarbeitskreises

Gerechter Frieden in Nahost der LINKEN# - 9. Februar 2021


 

Die Anerkennung Israels durch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Bahrain, gefolgt von Sudan und Marokko, wird in hiesigen Medien, aber auch von relevanten Teilen der Partei, als großer Schritt zum Frieden in einer von Kriegen und Krisen gebeutelten Region rezipiert. Mit Jordanien und Ägypten haben nunmehr sechs Mitgliedstaaten der Arabischen Liga Israel als Partner anerkannt, was die Feindschaft und Kriegsgefahr in der Region mindern und endlich zu gewaltfreier Kohabitation führen könnte, so die Darstellung.

Ein zweiter, genauerer Blick aber stimmt deutlich pessimistischer. Und zwar sowohl in Hinblick auf die Chancen auf Frieden im Nahen und Mittleren Osten, als auch auf die Durchsetzung internationalen Rechts, der eine Partei wie DIE LINKE, die sich selbst als „Partei des Völker-rechts“ definiert, höchste Priorität einräumen muss, und die seit Jahrzehnten als Voraussetzung für eine Befriedung der Region gilt:
 

  Schon seit Jahren bestehen Kontakte und Kooperationen zwischen Israel und Staaten der Region, insbesondere mit den Golfstaaten. Hauptgrund dafür ist der gemeinsame Hass auf den Iran und das Ziel, einen militärischen Konflikt zwischen Washington und Teheran zu provozieren. Wie eine solche Ausgangslage zu mehr Frieden führen sollte (und es ja in der Vergangenheit auch nicht getan hat), erschließt sich nicht. Dies gilt ganz besonders, weil es sich bei den jüngst mit Israel „Frieden“ schließenden Ländern um Staaten handelt, die noch nie in einen direkten militärischen Konflikt mit dem 1948 gegründeten Staat involviert waren.
 

  Die von Donald Trump und seiner Administration vermittelten Verträge sind an eine erhebliche Aufrüstung der Region geknüpft und erhöhen die Gefahr eines Kriegs gegen Iran deutlich. So wurden den VAE von der Trump-Administration bis zu 50 Stealth-Fighter (F 35A) mit einem Auftragswert von über 20 Mrd. US $ zugesagt – das perfekte Angriffsflugzeug. Die israelische Armee verfügt bereits über zwei Geschwader dieses Flugzeugtyps. Die schon seit Jahren existierende Rüstungs- und Militärkooperation zwischen Israel und den VAE wird offizialisiert und weiter vorangetrieben. Die VAE sind neben Saudi-Arabien das am höchsten gerüstete Land am Golf. Gemeinsam mit Israel entsteht hier eine geballte Militärmacht, die Iran zerstören könnte – und ihn gleichzeitig zur Beschleunigung seines Nuklearprogramms antreibt.
 

  Israel koaliert mit den reaktionärsten Staaten am Golf: Die Bevölkerung der VAE besteht zu 90% aus rechtlosen migrantischen Arbeitssklav:innen, die mehrheitlich schiitische bahrainische Bevölkerung wird von einem sunnitischen Herrscherhaus massiv unterdrückt und entrechtet. Die Machthaber konnten während des „Arabischen Frühlings“ nur mit Hilfe saudischer Panzer gerettet werden. Vor allem aber sind beide Länder als Teil der von Saudi-Arabien angeführten Kriegskoalition gegen den Jemen verantwortlich für den seit nunmehr fast sechs Jahren währenden, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen das bitterarme Land und für die Verursachung der laut den Vereinten Nationen „größten humanitären Katastrophe unserer Zeit“. 80 Prozent der jemeni-tischen Bevölkerung sind inzwischen auf humanitäre Hilfe angewiesen, alle zehn Minuten stirbt ein Kind. Weit über die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen des Landes sind den Bomben zum Opfer gefallen.

  Die Zustimmung des Sudan zu einem Abkommen mit Israel wurde erkauft mit der Streichung des Landes von der US-Terrorliste, was zugleich Voraussetzung für ein Ende der für das Land existenzbedrohenden Sanktionen war. Einen besonderen Coup landeten die USA und das Königreich Marokko: Nicht nur wird die Jahrzehnte alte, enge geheim-dienstliche Zusammenarbeit zwischen Marokko und Israel nun offiziell bekräftigt. Marokko erhält zudem von den USA milliardenschwere Waffenlieferungen, vor allem Droh-nen. Last but not least erkennen die USA als erster und einziger Staat der Welt die völkerrechtswidrige Annexion der früheren spanischen Kolonie Westsahara an. Diese Anerkennung war wohl der Preis, den Marokko für den „Friedensschluss“ gefordert hat – mit Palästina hat das wenig zu tun, zumal Rabat erklärt hat, in Israel keine Botschaft eröffnen zu wollen.
 

  Die Mehrheit der Bevölkerungen in den „Frieden“ mit Israel schließenden Staaten lehnt die Abkommen ab. Auch das ist keine besonders solide Basis für Frieden in der Region und sagt einiges darüber aus, dass die Herrschenden ganz andere Ziele verfolgen.
 

  Die völkerrechtlich verbriefte Schaffung einer Staatlichkeit für die Palästinenser:innen wird ausgeblendet. Es ist eine Illusion zu glauben, die VAE wollten irgendeinen Einfluss auf Israel zugunsten einer völkerrechtskonformen Lösung der Palästinafrage ausüben: Das haben sie schon zuvor nie getan, jetzt geht es ganz offen um massive Militär- und Wirtschaftskooperation. Zwar verzichtet Israel in den Dokumenten zumindest vorerst auf die zuvor angekündigte Annexion der im Krieg von 1967 besetzten Gebiete, de facto geht diese jedoch weiter durch fast tägliche Vertreibungen, Häuserzerstörungen, die Erweiterung von Siedlungsbauten und die Legalisierung von zuvor auch von Israel als illegal bezeichneten Siedlungen. Keiner der „neuen“ Verbündeten stellt sich gegen diese völkerrechtlichen Verbrechen. Jener wie ein Mantra seit Jahrzehnten beschworenen Zweistaatenlösung wird somit durch das Verschwinden eines Territoriums für den palästinensischen Staat die Basis entzogen, die Palästinafrage als Kernproblem in der Region bleibt ungelöst.
 

Fazit:

„Zwischen dem Schwachen und dem Starken ist es die Freiheit, die unterdrückt, und das Gesetz, das befreit.“ (Jean-Baptiste Henri Lacordaire)

 

Wird das Völkerrecht weiter ausgehebelt, werden staatliche Willkürakte zum Normalfall, dann wird dem Faustrecht Tür und Tor geöffnet. Dies gilt selbstverständlich auch für die Brüche internationalen Rechts in Zusammenhang mit den zwischen Israel und Staaten der Region geschlossenen Verträgen.

Auch darf nicht über die offensichtlichen Gefahren hinweggesehen werden: Eine der explosivsten Regionen der Welt wird in extremer Weise hochgerüstet, die neuen Rüstungsgüter laden geradezu zur Kriegführung ein. Die Rückkehr der USA zu dem von der Trump-Administration aufgekündigten Atomvertrag wird in dieser Situation immer unwahrscheinlicher, die bereits im Gang befindliche atomare Aufrüstung Ägyptens und Saudi-Arabiens wird weiter befördert. Krieg – auch unter Einsatz von Atomwaffen – wird wahrscheinlicher.

DIE LINKE als Partei des Völkerrechts darf in Ihrer Politik von der Forderung nach Umsetzung internationalen Rechts nicht abweichen. Nur auf dieser Grundlage werden all Ihre berechtigten Forderungen nach Friedensschlüssen und diplomatischer Einigung von Erfolg sein. Stellt sie ihr Selbstverständnis als Friedenspartei und Partei des Völkerrechts in Frage, macht sie sich überflüssig.

Wir sind deshalb der Meinung, dass eine völkerrechtskonforme Lösung der Palästinafrage als der zentralen Ursache für die Konfliktbeladenheit der Region unabdingbar ist. Dies gilt in gleichem Maße für die Westsaharafrage, die erst durch den „Deal“ von Donald Trump mit dem Nahostkonflikt verbunden worden ist. Ein entscheidender Schritt zur Lösung der Palästinafrage wäre eine formale Erklärung Israels zur Anerkennung eines palästinensischen Staates oder alternativ die Gewährung gleicher Rechte für alle in Israel und in den besetzten Gebieten lebenden Palästinenser:innen. Mehr Frieden für die Region ist nicht zu erreichen durch Militärkooperation und forcierte Hochrüstung, sondern durch die Errichtung einer atom-waffenfreien Zone in Nah- und Mittelost und die sofortige Beendigung von Wirtschaftssanktionen, die unendliches Leid hervorrufen und unter denen eben nicht in erster Linie Menschenrechtsverletzer und Kriegsverbrecher leiden, sondern die Bevölkerung.

Dieses Selbstverständnis der Partei DIE LINKE als Partei des Völkerrechts bedeutet insbesondere auch das konsequente Eintreten für

  Die sofortige diplomatische Anerkennung des Staates Palästina auf völkerrechtlichen Grundlagen, also in den Grenzen von 1967 und mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt
Diese Forderung, die bereits seit langem Position der LINKEN ist, muss bedingungslos gelten anstatt konditioniert zu werden – wie in dem Bundestagsantrag der Fraktion vom 30.6.2020.

  Die sofortige Aufhebung der Gaza-Blockade

      Der Deutsche Bundestag hat bereits im Juni 2010 einstimmig beschlossen, „die Forderung der EU nach einer sofortigen Aufhebung der Gaza-Blockade mit Nachdruck zu unterstützen“. Eine im Jahr 2014 geschlossene Vereinbarung zwischen UN, Israel und PA kam jedoch eher einer Legitimierung und Verschärfung der Blockade gleich. Angesichts der zunehmend unerträglicheren Situation in Gaza muss diese Forderung vehement vertreten werden.
 

  Die Einstellung des Handels mit Rüstungsgütern und der Zusammenarbeit von Streit-kräften mit allen am israelisch-palästinensischen Konflikt direkt beteiligten Ländern des Nahen Ostens
 

  Die zeitweilige und bedingte Aussetzung des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel
Die Aussetzung sollte solange erfolgen bis Israel die in Artikel 2 eindeutig benannten Voraussetzungen aller Vertragspartner zur Einhaltung der Menschenrechte und des Völkerrechts und damit zur Beendigung der Besatzung und vollständigen Aufhebung der Blockade Gazas erfüllt.
 

Der „Bundesarbeitskreis Gerechter Frieden in Nahost“ ist bei der „Bundesarbeitsgemeinschaft Frieden und Internationale Politik“ angesiedelt. Er hat sich im Januar 2011 bundesweit aus Mitgliedern der LINKEN sowie Sympathisant:innen formiert.    

 

Facebook könnte Kritik an Zionisten zensieren. Das ist gefährlich

Indem Facebook "Zionisten" zu einer de facto geschützten Kategorie macht, würde es die israelische Regierung vor der Rechenschaftspflicht abschirmen und den Bemühungen zum Abbau von Antisemitismus schaden

Rabbinerin Alissa Wise - 11 Februar 2021 - Übersetzt mit DeepL


Scrolling durch Bilder der weißen Nationalisten, die das US-Kapitol im vergangenen Monat überrannt, Ich war entsetzt, wenn auch nicht ganz überrascht, so viel flagrant Nazi Paraphenelia zu sehen. Ein Mann trug ein Sweatshirt mit der Aufschrift "Camp Auschwitz"; ein anderer trug ein T-Shirt, das mit dem Slogan 6MWE bedruckt war, was für "6 Millionen waren nicht genug" steht und sich auf die Zahl der im Holocaust ermordeten Juden bezieht. Es ist nicht zu leugnen, dass Trumps Präsidentschaft ein tiefgreifendes Wiederaufleben des Antisemitismus in diesem Land geschürt hat. Auch mit einer neuen Regierung in Washington bleibt Antisemitismus eine reale und wachsende Bedrohung in Amerika und der Welt.

Eine breite Koalition aus fortschrittlichen Organisationen, Aktivisten und Glaubensgemeinschaften arbeitet daran, Antisemitismus zusammen mit allen anderen Formen von Rassismus und Unterdrückung abzubauen. Ich war unglaublich bewegt von den muslimischen Gemeinden, die Synagogen liebevoll in einem Schutzkreis bewachten und Geld sammelten, um zerstörte jüdische Friedhöfe zu reparieren. Ich bin ermutigt von denen, die sich dafür einsetzen, rassistische Politiker abzulehnen, die auf Spaltung und Angst setzen, um ihre politische Macht zu erhalten. Es wurde immer wieder deutlich gemacht: Wir sind nicht allein in diesem Kampf.

Aber nicht jeder, der behauptet, gegen Antisemitismus zu arbeiten, hat die jüdische Sicherheit am Herzen.

Die israelische Regierung und ihre rechten Verbündeten nutzen diesen Moment, um ihre Kampagne zu verdoppeln, alle Formen des Antizionismus - die moralisch, politisch oder religiös begründete Opposition gegen einen ethnisch-jüdischen Nationalstaat im historischen Palästina - mit Antisemitismus gleichzusetzen. Dies ist kein aufrichtiger Versuch, antijüdische Bigotterie und Gewalt zu beenden. Es ist ein atemberaubend zynischer Schachzug, um unsere Fähigkeit einzuschränken, Israel für seine andauernden Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser zur Verantwortung zu ziehen. Und Facebook könnte den Köder schlucken.

Als Reaktion auf den Druck der israelischen Regierung und ihrer Unterstützer wendet sich Facebook derzeit an die Interessengruppen, um zu fragen, ob Kritik an Zionisten in die Rubrik der Hassrede gemäß Facebooks Gemeinschaftsstandards fällt. Insbesondere wägt Facebook ab, ob "Zionist" als Stellvertreter für "Jude" oder "Israeli" betrachtet werden sollte.

Diese Richtlinie würde palästinensische Rede zensieren, Palästinenser als Klasse diskriminieren und eine nuancierte Konversation über Zionismus zum Schweigen bringen

Die Facebook-Richtlinie für Hassreden verbietet Angriffe, die auf geschützten Merkmalen wie Rasse, Nationalität und sexueller Orientierung basieren. Politische Ideologien, wie Kapitalismus, Sozialismus - oder Zionismus - sind nicht geschützt. Aber wenn Facebook "Zionist" als Ersatz für "Jude" oder "Israeli" benennt, würde Zionismus de facto zu einer geschützten Kategorie werden, was weitreichende und gefährliche Folgen für Palästinenser und Juden hätte.

Unter dieser Richtlinie könnten gültige Versuche, den Staat Israel durch verfassungsmäßig geschützte politische Äußerungen zur Verantwortung zu ziehen, als Hassrede eingestuft und von der Plattform entfernt werden. Palästinenser würden daran gehindert werden, Facebook wie jeder andere zu nutzen - um über ihre täglichen Erfahrungen, ihre Geschichte und ihr Leben zu sprechen - weil ihre Realitäten von der zionistischen Apartheidpolitik geprägt sind. Diese Politik würde palästinensische Rede zensieren, Palästinenser als Klasse diskriminieren und nuancierte Gespräche über Zionismus zum Schweigen bringen.
Anzeige

Die diskriminierenden Implikationen für Palästinenser sind mehr als Grund genug, diese Politik abzulehnen. Aber es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund, sie anzuprangern. Den Zionismus mit allen Juden in einen Topf zu werfen - von denen viele Antizionisten sind, die an der Seite der Palästinenser für ihre Freiheit und Gleichheit kämpfen - ist selbst eine schädliche Annahme. Sie basiert auf der antisemitischen Vorstellung, dass Juden in ihren Überzeugungen und politischen Verpflichtungen einheitlich sind. Schlimmer noch, sie suggeriert, dass alle Juden in Amerika und anderswo auf der Welt grundsätzlich einer fremden Regierung gegenüber loyal sind und dass die "wahre" Heimat für alle Juden Israel ist - was der abscheulichen Vorstellung Vorschub leistet, dass wir nicht in der Lage sind, vollständig Teil der Gesellschaften zu werden, in denen wir leben, dass wir nicht wirklich in unsere Heimatländer und Gemeinden gehören.

Dieser beunruhigende Schritt von Facebook ist Teil eines viel größeren Trends. Die Antisemitismus-Definition des Tech-Giganten lehnt sich an die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) an, die Antisemitismus mit allen Formen des Antizionismus gleichsetzt, einschließlich Boykott- und Desinvestitionskampagnen zur Unterstützung der palästinensischen Freiheit und Menschenrechte. Während Facebook behauptet, dass seine aktuelle Richtlinie enger gefasst ist als die IHRA, hat seine COO, Sheryl Sandberg, mit Adam Milstein - einem führenden Befürworter der IHRA und rechtsgerichteten Spender, der so extrem ist, dass sich sogar Aipac von ihm distanziert - zu Protokoll gegeben, dass die IHRA den Ansatz von Facebook geleitet hat und dass ihre Richtlinie in der Tat "noch weiter geht als die IHRA-Definition".

Jede Definition von Antisemitismus, die Antizionismus einschließt, würde wissenschaftliche Untersuchungen, verfassungsrechtlich geschützte politische Äußerungen und die Fähigkeit von Non-Profit-Organisationen, Projekte in und für Palästina zu unterstützen, bedrohen, wie viele Menschenrechtsverteidiger, Verfechter der Meinungsfreiheit und Akademiker öffentlich erklärt haben. Diese Gefahr ist nicht theoretisch - die IHRA-Definition wurde bereits bei Versuchen eingesetzt, Bildungsveranstaltungen zu schließen und Universitätsklassen abzusagen. Gesetzgeber haben versucht, sie in Gesetzen zu kodifizieren; einige haben versucht, den einfachen Akt, sich gegen die israelische Apartheid auszusprechen, mit strafrechtlichen Sanktionen zu belegen. Diese Definition wird ein Favorit unter den christlichen Zionisten, einschließlich des ehemaligen Außenministers Mike Pompeo, die glauben, dass Israels Besetzung von palästinensischem Land das zweite Kommen Christi beschleunigen wird, an welchem Punkt Juden zum Christentum konvertieren oder sterben müssen. Es gibt kaum eine antisemitischere Idee als diese, und sie wird von mindestens 10 Millionen christlichen Zionisten in den USA geteilt.

Es ist zwingend notwendig, dass wir den Antisemitismus in all seinen Erscheinungsformen abbauen, aber den Zionismus mit dem jüdischen Volk in einen Topf zu werfen, verfestigt ihn nur. Facebook sollte nicht zulassen, dass Regierungen die Grenzen zwischen Hassrede und politischer Rede verwischen, und es muss vorrangig bestehende Richtlinien überarbeiten, die Palästinenser und andere marginalisierte Stimmen, die über ihre Erfahrungen mit Rassismus und staatlicher Gewalt posten, unverhältnismäßig stark zensieren. Wir alle müssen in der Lage sein, über unser Leben und die Themen, die uns am wichtigsten sind, zu sprechen, ohne dabei die Tatsache aus den Augen zu verlieren, dass Palästinenser und Juden Sicherheit verdienen, wo immer wir sind.  Quelle

Rabbinerin Alissa Wise ist stellvertretende Direktorin der Jüdischen Stimme für den Frieden und Mitarbeiterin von On Antisemitism: Solidarität und der Kampf für Gerechtigkeit

 

 

Was ist der Sinn der palästinensischen Wahlen?

Ali Abunimah - 12. Februar 2021 - Übersetzt mit DeepL


Am Donnerstag trat ich in Al Jazeeras Inside Story auf, um über die Vereinbarung zwischen den palästinensischen Fraktionen zu sprechen, noch in diesem Jahr Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im besetzten Westjordanland und Gazastreifen abzuhalten.

Auf dem Podium saßen Dr. Mustafa Barghouti, ein 2006 gewähltes Mitglied des palästinensischen Legislativrats, und Ofer Cassif, ein Mitglied des israelischen Parlaments, der Knesset, vom überwiegend arabischen Block Joint List.

Dies wäre die erste Wahl seit den Parlamentswahlen von 2006, als die Hamas mit einem Erdrutschsieg die Fatah, die von Mahmoud Abbas geführte Fraktion, ausstach. Abbas war ein Jahr zuvor zum Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde gewählt worden.

Wie ich jedoch in der Diskussion betonte, wurden die Wahlen effektiv annulliert, als Fatah und Abbas sich mit den Vereinigten Staaten, Israel, der Europäischen Union und verschiedenen regionalen Staaten verschworen, um die Hamas zu isolieren und dann einen Putsch gegen die Regierung der nationalen Einheit zu inszenieren, der die Hamas zugestimmt hatte. "Ich weiß nicht, warum die Hamas den gleichen Leuten, dem gleichen Mahmoud Abbas, der gleichen Fatah und der gleichen sogenannten internationalen Gemeinschaft vertrauen sollte, dass sie jetzt ein Wahlergebnis respektiert", sagte ich zu Al Jazeera.
Die meisten Palästinenser ausgeschlossen

Ich stellte auch den Zweck von Wahlen in Frage, da es unter der israelischen Besatzung eine Fiktion ist, dass die Palästinenser eine eigene Regierung haben. Die PA existiert, um mit Israel bei der sogenannten Sicherheitskoordination zusammenzuarbeiten.

Israel hat regelmäßig palästinensische Mandatsträger inhaftiert, nur weil ihm ihre Ansichten nicht gefallen. Eine davon ist die Gesetzgeberin Khalida Jarrar, die seit Oktober 2019 vom israelischen Militär wegen ihrer politischen Aktivitäten festgehalten wird.

Unter diesen Bedingungen argumentierte ich, dass das Einzige, was von den Palästinensern verlangt wird, die Wahl einer Palästinensischen Autonomiebehörde ist, die weiterhin mit Israel gegen ihre Rechte kollaborieren wird.

Ein weiteres großes Problem ist, dass die Wahlen nur für die Palästinenser im Westjordanland und im Gazastreifen gelten würden, was die große Mehrheit der Palästinenser ausschließt, die aufgrund von Israels rassistischer Verweigerung ihres Rechts auf Rückkehr in ihre Heimat im Zwangsexil leben.

Barghouti, der an den Treffen in Kairo teilnahm, die zur Vereinbarung von Neuwahlen führten, argumentierte, dass die Wahlen sinnvoll seien, da die PA "das Leben der Menschen kontrolliert", indem sie Steuern eintreibt und andere Dienstleistungen anbietet.

Cassif begrüßte die Aussicht auf Wahlen als "Zeichen der Souveränität und Demokratie" für die Palästinenser. Er räumte jedoch ein: "Leider ist das palästinensische Volk nicht souverän, es steht immer noch unter der israelischen Besatzung."


US-gestützter Putsch
- Die Geschichte des von den USA unterstützten Putsches nach den Wahlen von 2006 wird in David Roses bahnbrechendem Artikel von 2008 in Vanity Fair mit dem Titel "The Gaza Bombshell" erzählt.

Im Jahr 2007 führte das von Washington unterstützte Komplott zu einem kurzen, blutigen Bürgerkrieg im Gazastreifen zwischen der Hamas und den Fatah-Milizen unter der Führung von Muhammad Dahlan, einem von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützten Warlord.

Wie Rose erzählt, beschrieb der damalige US-Präsident George W. Bush Dahlan als "unseren Mann". Abbas und Dahlans Kräfte wurden jedoch aufgerieben und mussten mit Israels Hilfe in die Westbank oder nach Ägypten evakuiert werden.

Dies ist die Genese der gegenwärtigen Spaltung, bei der die Hamas das Innere des Gazastreifens kontrolliert und Abbas kleine Gebiete der Westbank, wie von Israel erlaubt. Mit dem Einverständnis von Abbas und seinen Loyalisten wurde der Gazastreifen dann der andauernden israelischen Belagerung unterworfen, die darauf abzielt, die Hamas zur Unterwerfung zu zwingen oder die Bevölkerung in solches Elend und solche Verzweiflung zu stürzen, dass sie sich gegen die Hamas wendet und Abbas umarmt.

Auch das ist gescheitert.

Ich habe darauf hingewiesen, dass sich seit 2006 nichts grundlegend geändert hat, weshalb alle bisherigen Bemühungen um "Versöhnung" zwischen Hamas und Fatah gescheitert sind. Abbas ist nach wie vor der Zusammenarbeit mit den israelischen Besatzungstruppen verpflichtet, während die Hamas - oder zumindest ihr militärischer Flügel - dem militärischen Widerstand gegen Israel verpflichtet geblieben ist.

Daher kann jede Versöhnung oder "nationale Einheit" nur darauf basieren, dass Abbas' Fatah die Kollaboration mit Israel aufgibt oder die Hamas den Widerstand aufgibt.

Da es keine Anzeichen dafür gibt, dass Abbas jemals bereit ist, die Kollaboration mit der Besatzung aufzugeben - etwas, das er als "heilig" bezeichnet -, stellt sich die Frage, ob die Führer der Hamas beschlossen haben, sich der Fatah anzuschließen und die Besatzung im Namen Israels zu verwalten.

Bemerkenswert ist, dass Hamas und Fatah darüber gesprochen haben, eine gemeinsame Kandidatenliste für die Wahl aufzustellen, was darauf hindeutet, dass dies tatsächlich der Fall sein könnte.     Quelle

 

Die Beendung der palästinensischen Ausnahme der Progressiven


Marc Lamont Hills und Mitchell Plitnicks "Except for Palestine: The Limits of Progressive Politics" ist ein wichtiges und letztlich hoffnungsvolles Werkzeug, das Progressive besser in die Lage versetzt, Ungerechtigkeiten innerhalb ihrer eigenen politischen Kreise zu bekämpfen.
Sarah Doyel - 11. Februar 2021 - Übersetzt mit DeepL

Bildergebnis für Except for Palestine: The Limits of Progressive PoliticsExcept for Palestine
The Limits of Progressive Politics

Von Marc Lamont Hill und Mitchell Plitnick
240 pp. New Press $25.99

2020 war für die Progressiven in der Demokratischen Partei ein weiteres Jahr der rechtschaffenen Empörung. Zu Recht empört über die schreckliche Zahl der Todesopfer und die wirtschaftliche Verwüstung von COVID-19, die anhaltende Verbreitung weißer supremacistischer Gewalt und das vorsätzliche Versagen der Trump-Administration in Bezug auf all das oben Genannte, hatten Progressive viele Gründe, wütend zu sein. Palästina war jedoch keiner von ihnen, zumindest nicht nach der progressiven Mainstream-Rhetorik. Israels systematischer Missbrauch des palästinensischen Volkes setzte sich im letzten Jahr unvermindert fort, von der Zerstörung von Kliniken über die Apartheid von Impfstoffen bis hin zu den allgegenwärtigen außergerichtlichen Verhaftungen und Morden an palästinensischen Menschenrechtsaktivisten. Unter den Getöteten war Ahmed Erekat, der Cousin des verstorbenen PLO-Generalsekretärs Saeb Erekat und der Menschenrechtsanwältin Noura Erakat, die von Soldaten an einem israelischen Kontrollpunkt tödlich erschossen wurde. Bei aller berechtigten Kritik an anderen Ungerechtigkeiten setzten die Progressiven, mit wenigen Ausnahmen, ihre Tradition des ohrenbetäubenden Schweigens zu denjenigen fort, unter denen das palästinensische Volk leidet.

Mit Ausnahme derjenigen, die sich bereits für Gerechtigkeit für die Palästinenser eingesetzt haben, wie die Kongressabgeordneten Ilhan Omar (D-Minnesota) und Rashida Tlaib (D-Michigan), machten nur wenige Mitglieder der Demokratischen Partei auf die Verletzungen der Rechte der Palästinenser aufmerksam, die sich während der Pandemie nur noch verschlimmerten. Im Gegenteil, viele feierten die "Rückkehr zur Normalität" in der US-Außenpolitik, die durch den Wahlsieg von Präsident Biden repräsentiert wurde. Die Liberalen versäumten es also, den robusten parteiübergreifenden Konsens sowohl unter den demokratischen als auch den republikanischen Vorgängern zu erkennen - oder ignorierten ihn vielleicht absichtlich -, der die Grundlage für Trumps offen feindselige Politik gegenüber den Palästinensern bildete.

Es ist dieser Widerspruch, der den Kern von Except for Palestine bildet: The Limits of Progressive Politics (Die Grenzen der progressiven Politik), ein prinzipieller Aufruf an alle Progressiven, den die Autoren Marc Lamont Hill und Mitchell Plitnick zum Teil dem gefallenen 27-jährigen Erekat widmen. Hill und Plitnick gehen dem Phänomen auf den Grund, das in linken Kreisen seit langem als "Progressive außer für Palästina" bezeichnet wird, und dekonstruieren akribisch die Vernachlässigung der palästinensischen Sache durch die Progressiven. Sie erklären die Art und Weise, in der die singuläre Ausnahme Palästinas von den Forderungen nach gleichen Rechten nicht nur die Palästinenser, sondern die progressive Bewegung selbst verrät.
Der Mondoweiss-Podcast Episode 9: "Was uns zusammenhält, ist unsere Klassenpolitik" - Palästina und der Kampf für den Sozialismus


Hill und Plitnick nehmen die Leser mit auf eine nachdenkliche Tour durch die wichtigsten Debatten in der progressiven Politik in Bezug auf Israel und Palästina, beginnend mit der zentralen existenziellen Frage nach Israels "Existenzrecht". Sie fahren fort, die überparteiliche Kriminalisierung der Boykott-, Desinvestitions- und Sanktionsbewegung (BDS) zu diskutieren, Trumps Aufgabe des Anspruchs auf eine ausgewogene Politik in der Region und die unzumutbare humanitäre Krise in Gaza. Ihr Argument ist nicht, dass Progressive die Rechte der Palästinenser gegenüber denen der Israelis bevorzugen sollten, sondern vielmehr, dass die Gleichgültigkeit der Progressiven gegenüber den Rechten der Palästinenser eine tiefe Abkehr von den progressiven Werten darstellt. Hill und Plitnick liefern damit ein überzeugendes Argument für den moralischen Imperativ der Progressiven, "für [die Palästinenser] zu ihren eigenen Bedingungen zu kämpfen".

Hill und Plitnick vermeiden die vereinfachenden Vorwürfe des Antisemitismus, die einen Großteil des öffentlichen Diskurses über Israel und Palästina kennzeichnen. Stattdessen nehmen sie die anspruchsvolleren intellektuellen Argumente, die die liberale zionistische Politik untermauern, ernst und setzen sich mit ihnen auseinander. Diese Positionen, die rhetorische Lippenbekenntnisse zu Israels problematischer Besetzung des historischen Palästinas und der bestehenden palästinensischen Gebiete abgeben und gleichzeitig die Notwendigkeit eines ethno-nationalen jüdischen Staates aufrechterhalten, gehören zu den ärgerlichsten für Progressive, die mit sehr realen Sorgen über Antisemitismus und jüdische Sicherheit sympathisieren. Hier glänzt Except for Palestine: Das Buch bietet stichhaltige Widerlegungen zu den Fragen, die sonst wohlmeinende Progressive am häufigsten verblüffen. Haben nicht auch Palästinenser ein Existenzrecht, fragen die Autoren in ihrer Auseinandersetzung mit dieser klassischen Rechtfertigung des Zionismus. Sie lenken die Aufmerksamkeit auf die inhärente Heuchelei in der Forderung, dass Palästinenser den jüdischen Staat Israel in einer Weise anerkennen, die von keiner anderen Nation verlangt wird. Umgekehrt stellen Hill und Plitnick fest, dass Demokraten sich auf der Weltbühne für die Opfer anderer humanitärer Krisen einsetzen, aber die Palästinenser in Gaza, die in dem leben, was gemeinhin als "das größte Freiluftgefängnis der Welt" bezeichnet wird, verdienen in der liberalen Weltanschauung irgendwie wenig Beistand.

Es ist jedoch das Kapitel über die Politik der Trump-Administration gegenüber Israel-Palästina, das die überzeugende Ethik von Hill und Plitnicks These am besten auf den Punkt bringt. Im Gegensatz zu liberalen Konstruktionen, die Trumps aufrührerische Außenpolitik als Irrweg darstellen, argumentieren Hill und Plitnick, dass die Politik der Trump-Ära, obwohl sie schädlich und gefährlich ist, lediglich bestehende Konventionen bis zu ihrem logischen Ende ausdehnt. Die Autoren behaupten zu Recht, dass keine der von Trump verordneten Politiken grundlegend neu war. Ihr Argument, dass "der Großteil von Trumps Handlungen mit der gesamten US-Politik der letzten Jahrzehnte übereinstimmte", stellt liberal-progressive Konstruktionen von Trump als inakzeptable Abweichung von der Norm direkt in Frage. Damit halten Hill und Plitnick den Progressiven einen Spiegel vor, die bisher zutiefst diskriminierende Politik mit historischen Präzedenzfällen rationalisiert haben. Ihre Überlegungen sind dringend notwendig für eine prinzipienfeste Auseinandersetzung von Progressiven mit den komplexen politischen Dilemmata in Israel-Palästina. Diese Auseinandersetzung ist wiederum grundlegend für die Integrität der progressiven Bewegung als Ganzes.

Wo Hill und Plitnick noch weiter gehen könnten, ist in ihrer Behandlung des ideologischen Fundaments des liberalen Progressivismus. Ihre Argumentation, die sich auf die moralischen und intellektuellen Ungereimtheiten des Ausschlusses Palästinas von den progressiven Verpflichtungen zu gleicher Gerechtigkeit für alle stützt, geht nicht auf die Tatsache ein, dass die liberale Ideologie lange als Werkzeug des Imperiums gedient hat. In der Tat räumen sie ein, dass die Gründer des modernen zionistischen Staates Israel wie Ze'ev Jabotinsky sich auf eine siedler-koloniale Logik beriefen, um ihre Enteignung des palästinensischen Volkes zu rechtfertigen. Hill und Plitnick halten sich jedoch damit zurück, die Art und Weise zu untersuchen, in der die liberale Ideologie koloniale Projekte sowohl legitimiert hat als auch aus ihnen hervorgegangen ist. Israels erklärte Ansprüche auf historisch palästinensisches Land beruhen auf der liberal-universalistischen Vorstellung von Selbstbestimmung durch die gewaltsame Errichtung von territorialer Souveränität. Dieses Konzept hat seine Wurzeln in den kolonialen Begegnungen des 19. Jahrhunderts, die eine internationale politische Ordnung durch den Ausschluss bestimmter Nationen aus der "Familie" souveräner Staaten etablierten.

Postkoloniale Wissenschaftler haben behauptet, dass ein solcher Ausschluss für die liberale Ideologie selbst grundlegend sein könnte, da Prinzipien globaler Toleranz sich immer auf einen universellen Bezugspunkt stützen müssen, der dennoch zwangsläufig durch kulturspezifische (und damit eurozentrische) Kriterien bestimmt wird. 1] Ein Beispiel dafür ist, wie Progressive in den USA und Israel internationales Recht verdrehen konnten, um ihre Argumente für die Besatzung zu unterstützen. Das Wahlprogramm der Demokratischen Partei für das Jahr 2020 legt zum Beispiel ein "eisernes" Bekenntnis zu Israels "Recht auf Selbstverteidigung" fest. Dass diese Position unter der breiteren Kategorie der "Förderung amerikanischer Interessen" enthalten ist, ist aufschlussreich. Niemand, der sich für Gerechtigkeit und Sicherheit für die Israelis einsetzt, wie wir alle es sein sollten, würde argumentieren, dass der Staat kein Recht hat, sich im Falle eines Angriffs zu verteidigen. Das Recht der Staaten auf Selbstverteidigung ist in Artikel 51 der Charta der Vereinten Nationen verankert. Aber diese Berufung auf das Völkerrecht als Rechtfertigungsgrundlage für Israels Gewalt gegen die Palästinenser verwischt die Tatsache, dass viele in der israelischen Regierung die bloße Anwesenheit der Palästinenser als existenzielle Bedrohung ansehen. In diesem Paradigma ist jede Maßnahme, die ergriffen wird, um die Rechte der Palästinenser zu unterdrücken, akzeptabel, da ihre bloße Existenz einen Angriff auf den Staat Israel darstellt. Solche Argumentationslinien sind bezeichnend für die Probleme, die das liberale Denken selbst plagen. Die postkoloniale Wissenschaft legt nahe, dass der Exzeptionalismus, der die progressive Haltung gegenüber Palästina prägt, nicht ein Produkt der praktischen Grenzen progressiver Politik ist, sondern vielleicht eher ein grundlegender Fehler in den progressiven Werten selbst.

Hill und Plitnick berühren kurz diese Spannung, weiten ihre Analyse aber nicht aus und erstellen eher eine deskriptive als eine konzeptionelle Geschichte der progressiven Positionen gegenüber Palästina. Sie präsentieren eine meisterhafte Erklärung der Art und Weise, wie sich die progressive Politik in Bezug auf Israel-Palästina entwickelt hat, die sich oft nach rechts verschoben hat, als Reaktion auf die vorherrschenden Narrative über den palästinensischen Widerstand als von Natur aus gewalttätig. Diese Versuche, jeglichen Widerstand zu delegitimieren, laufen parallel zu kolonialer Unterdrückung, doch diese Analogie wird im Text nicht vollständig herausgearbeitet. Die Autoren weisen auf deutliche Ängste innerhalb der Demokratischen Partei hin, die sich in widersprüchlichen Positionen zum Boykott als Selbstdarstellung, zu den israelischen Siedlungen und zu den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen der Hamas und dem israelischen Militär in Gaza zeigen. Sie verpassen jedoch die Gelegenheit, genau zu analysieren, warum Progressive überhaupt für paradoxe Positionen anfällig sind. Eine tiefere Befragung der Ungereimtheiten in den liberalen Werten selbst ist notwendig, um nicht nur zu verstehen, wie, sondern warum Progressive regelmäßig Palästina von ihren Forderungen nach Gerechtigkeit ausschließen. Die Verbindung der parteiübergreifenden Unterstützung für Israel in der US-Politik mit weit verbreiteten historischen und gegenwärtigen Impulsen für das amerikanische Imperium, die im außenpolitischen Programm der Demokratischen Partei angedeutet werden, könnte Licht auf diese Frage werfen. Except for Palestine trägt eine wichtige Kritik an den Grenzen der angewandten progressiven Politik bei, ohne sich auf die Grenzen ihrer ideologischen Basis zu erstrecken.

Solche theoretischen Erkundungen würden den Rahmen des Buches wohl sprengen. So wie Progressive für die Rechte der Palästinenser gemäß den legitimen Forderungen der Palästinenser selbst eintreten müssen, täten die Leser gut daran, Except for Palestine unter seinen eigenen Bedingungen zu betrachten: als ein kraftvolles Buch, das darauf abzielt, Progressive in den Schoß von authentisch gerechtigkeitsorientierten Ansätzen zu diesem Thema zu bringen. Selbst diejenigen, die sich mit den Defiziten des Progressivismus auskennen, werden aus der sorgfältigen Genealogie der palästinensischen Ausnahme etwas lernen. Except for Palestine ist ein entscheidendes und letztlich hoffnungsvolles Werkzeug, das Progressive besser in die Lage versetzt, Ungerechtigkeiten innerhalb ihrer eigenen politischen Kreise zu bekämpfen. In diesem Bereich erreichen Hill und Plitnick ihr Ziel und noch einiges mehr.
Anmerkungen

1. Siehe das bahnbrechende Buch Imperialism, Sovereignty, and the Making of International Law (2005) des Rechtswissenschaftlers Antony Anghie sowie Uday Mehtas Liberalism and Empire: A Study in Nineteenth Century British Political Thought (1999) und Karuna Mantenas Alibis of Empire: Henry Maine and the Ends of Liberal Imperialism (2010) im Bereich der Politikwissenschaft. Für eine Diskussion der Mythologien von territorialer Souveränität und kolonialer Kontrolle im Kontext des israelischen Staatsbildungsprojekts empfehle ich das 2017 erschienene Buch Ten Myths About Israel des israelischen Historikers Ilan Pappé.  Quelle

 

 PCHR: Wöchentlicher Bericht über israelische Menschenrechtsverletzungen in den besetzten palästinensischen Gebieten
12. Februar 2021
Zusammenfassung für den 04. bis 10. Februar 2021

Die israelischen Besatzungstruppen (IOF) begingen weiterhin Verbrechen und vielschichtige Verletzungen gegen palästinensische Zivilisten und deren Eigentum, einschließlich Razzien in palästinensischen Städten, die durch exzessive Gewaltanwendung, Übergriffe, Misshandlungen und Angriffe auf Zivilisten gekennzeichnet sind, die meist nach Mitternacht und in den frühen Morgenstunden durchgeführt werden.

In dieser Woche tötete ein Siedler einen palästinensischen Zivilisten auf dem Berg al-Risan in Ramallah; und ein anderer Siedler griff die rumänisch-orthodoxe Kirche an. Darüber hinaus verübten illegale israelische Siedler weitreichende Angriffe auf palästinensische Grundstücke und Häuser sowie an Kreuzungen. Darüber hinaus führte die IOF groß angelegte Abrissaktionen durch und verhängte Abriss- und Bauverbotsbescheide, hauptsächlich in den nördlichen Jordantälern im östlichen Westjordanland.

In dieser Woche dokumentierte das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR) 209 Verletzungen der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts durch die IOF und Siedler in den besetzten palästinensischen Gebieten (oPt).

IOF-Schüsse und Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit:

Am 05. Februar 2021 tötete ein israelischer Siedler (Sicherheitsbeamter) Khaled Maher Nofal (32); der Siedler erschoss Nofal im Gebiet Mount al-Risan, westlich von Ramallah. Die IOF gab bekannt, dass Nofal zu einer israelischen Farm kam und versuchte, in ein Haus einzubrechen; er geriet in einen Streit mit einem Siedler, bevor er erschossen wurde. Die IOF gab außerdem bekannt, dass Nofal keine Waffe bei sich trug.

Zusätzlich erschoss und verletzte die IOF 19 Zivilisten, darunter sechs Kinder, bei exzessiver Gewaltanwendung gegen Zivilisten im Westjordanland: 10 bei zwei Protesten in Kufur Qaddoum - Qalqilia; 3, darunter ein Kind, das nach seiner Verletzung verhaftet wurde, in Ramallah; 4, darunter ein Kind, in Jenin; ein weiterer Palästinenser wurde nach seiner Verhaftung verletzt; zwei weitere Kinder erlitten Verletzungen in Bethlehem.

Im Gazastreifen wurden vier Schüsse der IOF auf landwirtschaftliche Flächen im Osten des Gazastreifens und zweimal auf Fischerboote vor der Nordküste des Gazastreifens gemeldet.

IOF-Übergriffe und Verhaftungen von palästinensischen Zivilisten:

Die IOF führte 95 Übergriffe auf das Westjordanland, einschließlich des besetzten Ost-Jerusalem, durch. Diese Übergriffe beinhalteten Razzien in zivilen Häusern und Schießereien, die Angst unter der Zivilbevölkerung hervorriefen und viele von ihnen angriffen. Während der Übergriffe in dieser Woche wurden 95 Palästinenser verhaftet, darunter 7 Kinder.

Im Gazastreifen führte die IOF 4 Übergriffe im östlichen Beit Hanoun, Deir al-Balah, Khan Younis und Rafah durch.
 

Demolierungen:

PCHR dokumentierte 12 Vorfälle:

Hebron: Ein im Bau befindliches Haus wurde abgerissen; außerdem wurden 4 Abrissankündigungen zugestellt und 4 Zelte im Dorf al-Towana abgerissen.

Ramallah: 3 Wasserbrunnen wurden im Dorf al-Mughayyir abgerissen.

Tubas: 12 Wohnzelte wurden abgerissen und beschlagnahmt; ebenso 11 Baracken und ein Schafstall im Besitz von 9 palästinensischen Familien in Kherbet Yazra; außerdem wurden 5 Zelte in Kherbet Humsa in den nördlichen Jordantälern entfernt.

Nablus: 13 Abrissbescheide wurden zugestellt (11 Häuser und 2 Baracken) in Sarra.

Besetztes Ost-Jerusalem: verlassenes Haus in Sheikh Jarrah abgerissen

Bethlehem: Abrissbescheid (Baracke für Vieh).

Jericho: 4 Regenwasserauffangbecken abgerissen.

Salfit: 13 Baustopp-Bescheide wurden zugestellt (11 Häuser, ein Spielplatz und eine Straße).
 


Siedler-Angriffe:

PCHR-Mitarbeiter vor Ort berichteten und dokumentierten 9 Vorfälle von Siedlergewalt:


Besetztes Ost-Jerusalem:
Angriff auf die Rumänisch-Orthodoxe Kirche

Nablus:
Angriff auf Khan al-Laban, und zivile Häuser in Asira al-Qibliya

Hebron:
Überfall auf Hirten im Dorf al-Twana

Salfit:
60 Oliven- und Zitrusbäume wurden entwurzelt; palästinensische Fernsehteams wurden angegriffen, als sie über den Tag der offenen Medien berichteten

Ramallah:
Übergriffe auf Zivilisten in Sinjil

Bethlehem: Siedlerplan zur Errichtung einer Gemeinschaft in al-Baidya al-Sahrqia entdeckt
 

Kollektive Bestrafung:

Im Rahmen der israelischen Kollektivbestrafungspolitik, die gegen Palästinenser und die Familien derjenigen praktiziert wird, die beschuldigt werden, Aktionen gegen die IOF oder Siedler durchgeführt zu haben, hat die IOF am Mittwoch, den 10. Februar 2020, das Haus des noch nicht verurteilten Mohammed Kabha in Tura, Jenin, abgerissen. Kabha wird von Israel inhaftiert.

Israelische Abriegelungspolitik und Einschränkung der Bewegungsfreiheit:

Der Gazastreifen leidet immer noch unter der schlimmsten Abriegelung in der Geschichte der israelischen Besatzung des oPt, da sie in das 14. Jahr in Folge eingetreten ist, ohne jegliche Verbesserung des Personen- und Warenverkehrs, der humanitären Bedingungen und mit katastrophalen Folgen für alle Aspekte des Lebens.

In der Zwischenzeit hat die IOF das Westjordanland weiterhin in verschiedene Kantone aufgeteilt, mit Schlüsselstraßen, die von der israelischen Besatzung seit der zweiten Intifada blockiert werden, und mit temporären und permanenten Kontrollpunkten, an denen die Bewegungsfreiheit der Zivilbevölkerung eingeschränkt ist und sie verhaftet werden kann.

I. Schießerei und andere Verletzungen des Rechts auf Leben und körperliche Unversehrtheit

Am Freitagmorgen, den 05. Februar 2021, töteten israelische Siedler einen palästinensischen Zivilisten, nachdem sie das Feuer auf ihn in der Gegend von Mount al-Risan im Dorf Ras Karkar, westlich von Ramallah, eröffnet hatten. Laut israelischen Medien kam Khaled Maher Nofal (32) aus dem Dorf Ras Karkar um ca. 03:30 Uhr mit seinem Auto zur Sde Ephraim Farm, die von israelischen Siedlern auf palästinensischem Land im Mount al-Risan Gebiet errichtet wurde. Nofal versuchte, das Haus eines israelischen Siedlers zu betreten, wo es zu einem Handgemenge zwischen Nofal und einem israelischen Siedler kam. In der Zwischenzeit eröffnete ein anderer israelischer Siedler, ein Wachmann in der Gegend, das Feuer auf Nofal und tötete ihn sofort. Die israelischen Behörden erklärten später, sie hätten keine Waffen bei Nofal gefunden. Nofals Familie berichtete dem PCHR-Feldarbeiter, dass gegen 05:00 Uhr eine große Anzahl israelischer Soldaten ihr Haus stürmten und durchsuchten und ihnen mitteilten, dass Khaled schwere Verletzungen erlitten habe und in einem Krankenhaus in Israel behandelt werde. Die IOF behauptete, Nofal habe versucht, einen Anschlag auf eine israelische Farm zu verüben. Die IOF forderte auch Nofals Vater auf, sich die Kleidung und die Habseligkeiten seines Sohnes auf dem Handy eines israelischen Soldaten anzusehen. Nofals Vater und sein Sohn Mohammed wurden zum Tatort im Gebiet Mount al-Risan gebracht. Bei ihrer Ankunft sahen sie Khaleds Auto dort geparkt, aber die IOF erlaubte ihnen nicht, seinen Leichnam zu sehen. Am nächsten Morgen erhielt die Familie einen Anruf vom palästinensischen Verbindungsbüro, das sie darüber informierte, dass Khaled gestorben sei und die IOF sich weigerte, seinen Leichnam zu übergeben. Es sollte angemerkt werden, dass Khaled verheiratet war und ein 4-jähriges Kind hatte.

Um ca. 07:55 Uhr eröffnete die IOF, die entlang des Grenzzauns des Gazastreifens zu Israel östlich von Khan Younis stationiert ist, das Feuer auf landwirtschaftliche Flächen östlich des Dorfes Abasan; es wurden keine Todesopfer gemeldet.

Um ca. 09:00 Uhr eröffnete die IOF, die entlang des Grenzzauns des Gazastreifens zu Israel, östlich des Dorfes al-Showka, stationiert ist, das Feuer auf landwirtschaftliche Flächen; es wurden keine Todesopfer gemeldet.

Um ca. 12:30 Uhr unterdrückte die IOF, die am nördlichen Eingang des Dorfes Kufur Qaddoum, nördlich von Qalqilia, stationiert war, einen friedlichen Protest, der von Dutzenden palästinensischer junger Männer organisiert wurde. Die IOF verfolgte palästinensische junge Männer, die sich in dem Gebiet versammelt hatten, stieß mit ihnen zusammen und feuerte Schwammkugeln, Schallbomben und Tränengaskanister auf sie ab. Infolgedessen wurden 5 Zivilisten, darunter ein Kind, mit Gummi- und Schwammkugeln in die unteren Gliedmaßen geschossen und einer wurde in den Rücken geschossen.

Gegen 14:30 Uhr am Freitag, den 05. Februar 2021, rückte die IOF mit Militärfahrzeugen in das Dorf Kafr Malik, nordöstlich von Ramallah, ein und stationierte sich an der Ostseite des Dorfes. Die IOF positionierte sich zwischen den Häusern der Palästinenser und feuerte wahllos Tränengaskanister auf sie ab, wobei sie Solarheizungen über dem Haus von 'Abed al-Qader Sa'ied zerstörte. Außerdem erstickten Dutzende von Zivilisten durch das Einatmen von Tränengas. Währenddessen versammelten sich Dutzende von palästinensischen jungen Männern und warfen Steine und leere Flaschen auf die IOF, die sofort mit Gummigeschossen antwortete. Gewaltsame Zusammenstöße brachen in der Gegend aus, in deren Verlauf Wesam Yousef 'Aqel, 17, in Richtung der Umgehungsstraße ging, die an das Dorf angrenzt. Als er dort ankam, eröffnete die IOF das Feuer auf ihn, verwundete ihn mit 2 scharfen Kugeln in Fuß und Hand und nahm ihn dann fest. Wesam erlitt außerdem eine Schrapnellwunde aus einem Tränengaskanister in seinem Auge.

Gegen 16:00 Uhr wurde er von der IOF freigelassen und dem Krankenwagen der Palästinensischen Rothalbmondgesellschaft (PRCS) übergeben, der ihn zur Behandlung ins Regierungskrankenhaus von Beit Jala brachte. Medizinische Quellen stuften seinen Gesundheitszustand als stabil ein. Die Zusammenstöße zwischen der IOF und palästinensischen jungen Männern dauerten bis 17:30 Uhr an. Während dieser Zusammenstöße verfolgte die IOF die Steinewerfer und feuerte Gummigeschosse auf sie ab. Infolgedessen wurde ein 24-jähriger Mann von einem Gummigeschoss in den Fuß getroffen und zur Behandlung in den Palestine Medical Complex in Ramallah gebracht.

Um ca. 18:30 Uhr eröffnete die IOF, die in der Straße "60" in der Nähe der Siedlung "Ofra" östlich von Ramallah stationiert ist, das Feuer auf drei Zivilisten, die sich in der Nähe des östlichen Eingangs zum Dorf Silwad in der Nähe der genannten Straße aufhielten. Dabei wurde ein 22-jähriger Flüchtling aus dem Flüchtlingslager Jalazone von einer scharfen Kugel in den linken Oberschenkel getroffen, während ein anderer Mann Frakturen am Fuß erlitt. Beide wurden zur Behandlung in den Palestine Medical Complex in Ramallah gebracht.

Am Samstag, den 06. Februar 2021, gegen 13:00 Uhr, feuerte die IOF, die in einem militärischen Wachturm am Eingang des Dorfes Beit Ummar, nördlich von Hebron, stationiert war, wahllos Schallbomben und Tränengaskanister auf palästinensische Fahrzeuge ab, die in der Nähe des Dorfeingangs geparkt waren. Die IOF behauptete, dass palästinensische junge Männer Steine auf sie geworfen hätten. Infolgedessen erstickten viele Zivilisten durch das Einatmen von Tränengas. Außerdem sperrte die IOF den Eingang des Dorfes ab, errichtete dort einen Kontrollpunkt, stoppte Fahrzeuge von Palästinensern und kontrollierte die Ausweise der Insassen.
Am Samstag, den 06. Februar 2021, um ca. 14:30 Uhr, unterdrückte die IOF am nördlichen Eingang des Dorfes Kufur Qaddoum, nördlich von Qalqilia, einen friedlichen Protest, der von Dutzenden palästinensischer junger Männer organisiert wurde. Die IOF verfolgte palästinensische junge Männer, die sich in dem Gebiet versammelt hatten, stieß mit ihnen zusammen und feuerte mit Schwammkugeln, Schallbomben und Tränengaskanistern auf sie. Infolgedessen wurden 5 Zivilisten, darunter ein Kind, mit Gummi- und Schwammkugeln in die unteren Gliedmaßen geschossen; zwei von ihnen wurden in Gesicht und Rücken getroffen.

Um ca. 20:30 Uhr rückte die IOF in den Stadtteil al-Tur, östlich der besetzten Altstadt von Ost-Jerusalem, ein und stationierte im Stadtteil al-Nakhla. Die IOF errichtete militärische Kontrollpunkte an den Eingängen des Viertels, durchsuchte palästinensische Zivilisten und kontrollierte ihre Ausweise. Währenddessen versammelten sich einige palästinensische junge Männer und warfen Steine, Molotow-Cocktails und Feuerwerkskörper auf die IOF, die die Demonstranten in der Nachbarschaft verfolgte und mit schweren Gummigeschossen und Tränengaskanistern auf sie feuerte. Die IOF zog sich später aus dem Viertel zurück; es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Am Sonntag, den 07. Februar 2021, gegen 07:15 Uhr, verfolgten israelische Kanonenboote, die vor der Küste von Waha, nordwestlich von Beit Lahia, im Norden des Gazastreifens, stationiert waren, palästinensische Fischerboote, die innerhalb von 3 Seemeilen segelten, eröffneten sporadisch das Feuer um sie herum und pumpten Wasser auf sie, was die Fischer in Angst versetzte und sie zur Flucht zwang. Es wurden keine Verletzten gemeldet.

Um ca. 08:20 Uhr rückte die IOF in Jenin ein und stationierte sich in der Altstadt. Währenddessen versammelten sich einige palästinensische junge Männer und warfen Steine auf die IOF, die mit scharfen und Gummigeschossen, Tränengaskanistern und Schallbomben antwortete. Infolgedessen wurden 2 Zivilisten, darunter ein Kind, mit scharfen Kugeln in die unteren Gliedmaßen geschossen. Außerdem überfuhr die IOF einen weiteren Zivilisten und verletzte ihn am linken Knöchel. Die verwundeten Zivilisten wurden zur Behandlung in das Dr. Khalil Suliman Krankenhaus gebracht. Außerdem erstickten viele Zivilisten durch das Einatmen von Tränengas und wurden an Ort und Stelle behandelt. Während des Einmarsches der IOF stürmten und durchsuchten sie das Haus von Osama Hasan Naser Salah, 25, und nahmen ihn fest und brachten ihn an einen unbekannten Ort.

Um ca. 03:45 Uhr am Montag, 08. Februar 2021, rückte die IOF in das Gebiet Tal'at al-Khuboz, südwestlich von Jenin, ein und deckte die Dächer der Häuser ab. Nour 'Abed al-Kareem Mohammed al-Betawi, 31, wusste, dass die IOF in der Nähe seines zweistöckigen Hauses stationiert war, also ging er auf das Hausdach, um die Soldaten zu sehen. Als er auf dem Dach ankam, eröffnete die IOF, die auf einem nahegelegenen Hausdach stationiert war, das Feuer auf ihn und verwundete ihn mit einer scharfen Kugel in der Brust von der linken Seite, und 3 weitere Kugeln durchschlugen die Hauswand. Al-Betawi ging schnell zu seiner Frau, Nadiyia al-Betawi, hinunter und sagte ihr, dass er verwundet sei. Al-Betawi hörte, dass die IOF in das Haus seiner Brüder Omar und Mahmoud eindrang, das sich im Erdgeschoss befindet, also ging er zu ihnen hinunter und sagte ihnen, dass er verwundet sei. Al-Betawis Frau folgte ihm, während sie ihre 4-monatige Tochter trug und weinte. Die IOF leistete al-Betawi erste Hilfe, verhaftete ihn und warf eine Schallbombe in das Haus, bevor sie es verließ

Nadiyia al-Betawi (23) sagte dem PCHR-Mitarbeiter vor Ort


"Gegen 04:00 Uhr am Montag schliefen mein Mann Nour 'Abed al-Kareem Mohammed al-Betawi (31), unsere 4-monatige Tochter und ich in unserem Haus in der Gegend von Tal'at al-Khuboz, südwestlich von Jenin. Unser Haus besteht aus zwei Stockwerken; wir wohnen im ersten Stock, während meine Schwager Omar und Mahmoud im Erdgeschoss wohnen. Mein Mann weckte mich und sagte mir, dass die IOF in der Nähe des Hauses präsent sei. Er stand vom Bett auf und ging auf das Dach. Wenige Minuten später kam er zurück und sagte mir, dass er in der Brust verwundet sei. Ich schrie um Hilfe, in der Zwischenzeit betrat die IOF unser Haus und ging in das Erdgeschoss. Mein Mann ging hinunter, und ich folgte ihm und rief "er ist verwundet". Die Soldaten fragten meinen Mann, wie er verwundet wurde. Er erzählte ihnen, dass er von IOF-Soldaten auf dem Dach unseres Nachbarn verwundet wurde. Die Soldaten leisteten ihm erste Hilfe und ich bat sie, einen Krankenwagen zu rufen, aber sie feuerten eine Schallbombe auf mich, während ich meine Tochter trug. Fünfzehn Minuten später verhafteten sie meinen Mann und brachten ihn an einen unbekannten Ort. Am nächsten Morgen ging ich auf das Dach und sah, dass 3 scharfe Kugeln die Hauswand durchschlagen hatten. Ich informierte die Leiterin des Lagers über das, was passiert war, und sie führte viele Anrufe durch, um uns zu helfen, wobei sie feststellte, dass mein Mann keine gesuchte Person ist und ich nicht weiß, warum die IOF das Feuer auf ihn eröffnete."

Außerdem hat die IOF das Haus von Ahmed Marwan al-Ghoul (15) im Lager Jenin gestürmt, durchsucht und ihn verhaftet.

Um ca. 07:30 Uhr am Montag, 08. Februar 2021, eröffnete die IOF, die entlang des Grenzzauns des Gazastreifens zu Israel, östlich von Khan Younis, stationiert ist, das Feuer auf landwirtschaftliche Flächen und palästinensische Hirten, östlich des Dorfes al-Qarara, es wurden keine Todesopfer gemeldet.

Um ca. 15:00 Uhr eröffnete die IOF, die in der Nähe der Annexionsmauer in der Nähe des Militärkontrollpunktes Barta'a, südwestlich von Jenin, stationiert ist, das Feuer auf palästinensische Arbeiter, die versuchten, durch die Mauerlöcher zum Arbeiten nach Israel zu gelangen. Daraufhin wurde ein 29-jähriger Mann mit einer scharfen Kugel in den Fuß getroffen und zur Behandlung ins Dr. Khalil Suliman Krankenhaus gebracht.

Gegen 02:00 Uhr am Dienstag, den 09. Februar 2021, rückte eine große Anzahl von israelischen Soldaten und Spezialeinheiten in das Flüchtlingslager Dheisheh, südlich von Bethlehem, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser, aus denen sie Mostafa Ibrahim Da'amsah, 21, und Islam Mohammed Sabateen, 19, verhafteten. Währenddessen versammelten sich einige palästinensische junge Männer auf der Hebron-Jerusalem-Straße und warfen leere Flaschen und Molotow-Cocktails auf die IOF, die die Demonstranten angriff, sie auf den Straßen des Lagers verfolgte und mit schweren scharfen Kugeln und Schallbomben auf sie schoss. Infolgedessen wurde ein 17-Jähriger von einer scharfen Kugel in den Fuß getroffen und zur Behandlung ins Krankenhaus von Beit Jala gebracht.

Gegen 08:40 Uhr verfolgten israelische Kanonenboote, die vor der Waha-Küste, nordwestlich von Beit Lahia, und vor der al-Sudaniyia-Küste, westlich des Flüchtlingslagers Jabalia, nördlich des Gazastreifens, stationiert waren, palästinensische Fischerboote, die innerhalb von 3 Seemeilen segelten, und eröffneten bis 10:00 Uhr schweres Feuer um sie herum, was die Fischer in Angst versetzte und sie zwang, zu fliehen. Es wurden keine Verletzten gemeldet.

Um ca. 14:30 Uhr rückte die IOF in das Dorf Tuqu, östlich von Bethlehem, ein. Sie errichteten militärische Kontrollpunkte an den Hauptstraßen des Dorfes und stationierten im Zentrum des Dorfes. Israelische Soldaten deckten die Dächer der Häuser der Palästinenser ab. Währenddessen versammelten sich einige palästinensische junge Männer und warfen Steine und leere Flaschen auf die IOF, die mit scharfen und Gummigeschossen sowie Tränengaskanistern antwortete. Die Zusammenstöße zwischen der IOF und Palästinensern dauerten über 3 Stunden an. Dabei wurde Mahmoud Sameeh Sabbah, 9, von einem Tränengaskanister am Kopf getroffen und zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem erstickten Dutzende von Zivilisten durch das Einatmen von Tränengas. Die IOF verhaftete Riyad Talal 'Issa al-'Amour, 16, während er auf der Straße ging und zog sich später zurück.

Am Mittwoch, den 10. Februar 2021, gegen 15:00 Uhr, eröffnete die IOF, die entlang des Grenzzauns des Gazastreifens zu Israel, östlich von Khan Younis, stationiert ist, das Feuer auf landwirtschaftliche Flächen im Dorf 'Abasan; es wurden keine Todesopfer gemeldet.


II. Übergriffe und Verhaftungen

Donnerstag, 04. Februar 2021:

Um ca. 01:00 Uhr rückte die IOF in al-Eizariya, östlich von Bethlehem, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen drei Zivilisten fest: Alaa Bassam Odwan, 26, Ashraf Mohammed al-Yassini, 21, und Fares Ramzi Warny, 17.

Um ca. 01:30 Uhr rückte die IOF in Deir Sammit südwestlich von Dura, südwestlich des Gouvernements Hebron, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen Naji Saleem al-Horoub, 24, fest.

Um ca. 01:55 Uhr rückte die IOF in Jaba', südlich von Jenin, ein. Dutzende von Zivilisten versammelten sich und warfen Steine auf die israelischen Fahrzeuge. Infolgedessen erlitten mehrere Zivilisten eine Tränengasinhalation und wurden vor Ort behandelt. Währenddessen durchsuchte die IOF mehrere Häuser und verhaftete Mo'een Othman Hamamra, 27, und Khaled Mohammed Fashafsha, 62. Später ließ die IOF Fashafsha wieder frei.

Gegen 02:00 Uhr rückte die IOF in den Stadtteil al-Hadaf, westlich von Jenin, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser, die Ibrahim, 32, und Amro Khaled Hammad, 31, gehören, und nahmen sie fest.

Um ca. 04:00 Uhr. Die IOF rückte in das Flüchtlingslager Aida, nördlich von Bethlehem, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Fares Khader Zriena, 21, und Malek Nayef Zboun, 28.

Um ca. 16:35 Uhr errichtete die IOF einen temporären militärischen Kontrollpunkt am Eingang des Dorfes al-Nassariya, in den mittleren Tälern, nordöstlich von Nablus, im Norden der Westbank. Die IOF nahm drei Zivilisten fest: Abdallah Mohammed Meskawy, 24, Sa'eed Abdullah Majdalawi, 24, aus dem Flüchtlingslager Balata, und Yousef Ahmed Masa'eed, 23, aus Tubas.

Um ca. 23:30 Uhr rückte die IOF in Asira al-Shamaliya, nördlich von Nablus, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen den älteren Esmat Jamil al-Shouli, 72, fest.

Etwa zur gleichen Zeit verhaftete die IOF Ahmed Mahmoud Jouda al-Harami, 24, aus dem Dorf Abu Nujaym, südöstlich von Bethlehem, während er sich in der Nähe der Siedlung "Gush Etzion", südlich der Stadt aufhielt.

Die IOF führte fünf Übergriffe in den Dörfern Beit Ummar, Samu und Simia im Gouvernement Hebron sowie in den Dörfern Kafr Ra'i und Fahma im Gouvernement Jenin durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Freitag, 05. Februar 2021:


Gegen 23:00 Uhr verhaftete die IOF, die am Militärkontrollpunkt al-Za'eem im Osten des besetzten Ost-Jerusalem stationiert ist, den 17-jährigen Mahmoud Khalil al-Hadra, als er den Kontrollpunkt passierte. Die IOF brachte ihn an einen unbekannten Ort.
Die IOF führte fünf Übergriffe in Qabalan, südöstlich von Nablus; Tura und Nazlet Zeid, südwestlich von Jenin; Hebron und Taffuh im Gouvernement Hebron durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Samstag, 06. Februar 2021:

Um ca. 02:30 Uhr rückte die IOF in Hebron ein. Sie überfielen und durchsuchten das Haus von Talal Yousef al-Sammak, 40, und verhafteten ihn.
Die IOF führte zwei Übergriffe in Sanniriya und Qalqilya durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Sonntag, 07. Februar 2021:


Um ca. 02:00 Uhr rückte die IOF in al-'Isawiya, nordöstlich des besetzten Ost-Jerusalem, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Sami Obaid und nahmen seine Söhne Anwar, 23, und Mohammed, 16, fest.

Um ca. 03:00 Uhr rückte die IOF in das Obaidat-Viertel in Jabel Mukaber, südöstlich des besetzten Ost-Jerusalem, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser, die Yazan Arafat Obaidat, 16, und Khaled Ibarhim Obaidat, 23, gehören, und verhafteten sie.

Um ca. 07:00 Uhr rückte die IOF in das Dorf Haris, nördlich von Salfit, ein. Sie stürmten und durchsuchten das dreistöckige Haus von Ra'ed Nayef Souf im westlichen Teil des Dorfes, das dem Gebiet B zugeordnet ist. Die IOF nahm die Maße des Hauses ohne einen bekannten Grund.

Um ca. 08:00 Uhr rückte die IOF in Deir Istiya, nördlich von Salfit, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser von Hosny Abdul Hadi Ajarma und Mohammed Abdul Raheem Zeidan aus dem Viertel al-Khayusa im Westen der Stadt, das dem Gebiet B zuzuordnen ist. Die IOF nahm die Maße der beiden Häuser, die jeweils drei Stockwerke haben, und behauptete, dass sie die Karten aktualisieren und nicht als Vorspiel für den Abriss.

Um ca. 14:00 Uhr verhaftete die IOF Nitham Abu Romouz, 39, während er sich in der Aqsa-Moschee in der besetzten Altstadt von Ost-Jerusalem aufhielt, und brachte ihn in das al-Qishleh-Polizeizentrum in der Altstadt. Die IOF übergab ihm eine Entscheidung, die ihm den Zutritt zur Aqsa-Moschee für eine Woche verbot. Es ist anzumerken, dass ihm der Zutritt zur Aqsa-Moschee mehrmals verboten wurde, insgesamt 3 Jahre lang in verschiedenen Zeiträumen.

Um ca. 14:20 Uhr verhaftete die IOF Hosney Tareq Abed (21) aus Beit Lid, südlich von Tulkarem, als er einen Kontrollpunkt in der Nähe von Abu Dis passierte, auf dem Weg zur Abu Dis Universität, östlich von Jerusalem.

Um etwa 15:30 Uhr rückte die IOF in Azzun, östlich von Qalqilia, ein. Die IOF stürmte und durchsuchte mehrere Häuser und verhaftete drei Zivilisten: Mohammed Bassam Abu Haniya, 22, Oday Samir Abu Haniya, 24, und Adham Shaher Saleem, 24.

Die IOF führte zwei Übergriffe in den Dörfern Jenin und Tura im Gouvernement Jenin durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Montag, 08. Februar 2021:


Um ca. 01:30 Uhr rückte die mit mehreren Militärfahrzeugen verstärkte IOF in al-Bireh ein und stationierte sich innerhalb der Stadt. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mo'ayad Amjad al-Eryan, 22, und verhafteten ihn. Währenddessen versammelten sich Dutzende junger Männer und bewarfen die israelischen Soldaten mit Steinen, die daraufhin Tränengaskanister und Schallbomben abfeuerten und vier Zivilisten verhafteten. Die Festgenommenen sind: Mohammed Borhan Daraghma 25, Abdul Rahman al-Tawil, 21, Adham Hammouda Kharoubi, 21, und Mohammed Mahmoud Omeira, 21.

Um ca. 02:00 Uhr rückte die IOF in Qabatiya, südöstlich von Jenin, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser, die Ibrahim Sultan Nazzal, 24, und Sanad Hasan Nazzal, 26, gehören, und nahmen sie fest.

Um ca. 02:30 Uhr rückte die IOF in das Dorf Bizzariya, nordwestlich von Nablus, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Aws Jehad Salem, 20.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in das südliche Gebiet von Hebron ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Etaf Mohammed Rajabi, 25, und nahmen ihn fest.

Um ca. 04:10 Uhr rückte die IOF in das Flüchtlingslager Jalazone, nördlich von Ramallah, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Mohammed Mahmoud Hamza, 14, Mohammed Khaled Hammad, 18, und seinen Bruder Hasan, 26.

Um ca. 12:00 Uhr rückte die IOF in das Viertel Ras al-Amud im Osten des besetzten Ost-Jerusalem ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mohammed Nadi al-Hashlamoun, 23, und verhafteten ihn.

Gegen 13:00 Uhr verhaftete die IOF, die am Bab al-Ghawanima, einem der Tore der Aqsa-Moschee im besetzten Ost-Jerusalem, stationiert war, den älteren Mustafa Abu Zahra, 69, Leiter des Komitees für die Erhaltung der islamischen Friedhöfe in Jerusalem, als er aus der Moschee kam. Die IOF brachte ihn ins Moschee-Gefängnis, wo sie ihm eine Vorladung aushändigten, die ihm den Zutritt zur Aqsa-Moschee und zur Jerusalemer Altstadt für 15 Tage verbietet, dann wurde er freigelassen.

Um ca. 13:30 Uhr verhaftete die IOF am Militärkontrollpunkt Za'tara, südöstlich von Nablus, Mohammed Emad Az'ar, 32, aus Qabalan, südöstlich von Nablus. Die IOF brachte ihn an einen unbekannten Ort.

Gegen 13:30 Uhr verhaftete die IOF vier arabische Israelis aus dem Jahr 1948, während sie sich östlich der al-Aqsa-Moschee in der Altstadt des besetzten Ost-Jerusalem aufhielten, und brachte sie zum al-Qishleh-Polizeizentrum in der Altstadt. Die IOF übergab ihnen Bescheide, die ihnen den Zutritt zur Aqsa-Moschee für eine Woche untersagten, bevor sie sie freiließen. Zwei der Verhafteten wurden identifiziert: Majd Kabha, 18, und Ameer Abu Atta, 26.

Gegen 16:00 Uhr verhaftete die IOF, die am Militärkontrollpunkt Qalandiya im Norden des besetzten Ost-Jerusalem stationiert ist, Mahmoud Zughayyar, 27, als er den Kontrollpunkt passierte. Die IOF beschlagnahmte sein Fahrzeug und brachte ihn an einen unbekannten Ort.

Um ca. 18:30 Uhr verhaftete die IOF Hazem Wael al-Sharbati, 27, während er sich in der Nähe von Bab Hutta, einem der Tore der Aqsa-Moschee, im besetzten Ost-Jerusalem aufhielt. Die IOF brachte ihn in eines der Polizeizentren in der Stadt.

Die IOF führte drei Übergriffe in Kafr Qalil, südöstlich von Nablus; Dura und Deir Sammit im Gouvernement Hebron durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Dienstag, 09. Februar 2021:

Gegen 00:30 Uhr rückte die IOF in das Stadtviertel al-Tur im Osten des besetzten Ost-Jerusalem ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen drei Zivilisten fest: Hamza Zaki Khwais, 18, Mohammed Hatem Abu al-Hawa, 19, und Zeid Abu Sbitan, 18. Währenddessen verletzte die IOF Mostafa Dawoud Abu al-Hawa, 15, schwer, während er sich in al-Qa' aufhielt, und er wurde ins Krankenhaus gebracht.

Um etwa 01:30 Uhr rückte die IOF in Dura, südwestlich von Hebron, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mohammed Issa Horoub, 22, aus dem Stadtteil al-Namous und nahmen ihn fest.

Um ca. 02:00 Uhr rückte die IOF in das Dorf al-Ram, nördlich des besetzten Ost-Jerusalem, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Ishaq Abu Hadwan, 24, und verhafteten ihn.

Um ca. 03:00 Uhr rückte die IOF mit mehreren Militärfahrzeugen in das Dorf Kobar, nördlich von Ramallah, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Sary Issam al-Barghouthi, 27, und nahmen ihn fest.

Um ca. 03:30 Uhr rückte die IOF in das Dorf Madama, südöstlich von Nablus, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen Mohammed Yousef Ziyada, 22, fest.

Um ca. 03:30 Uhr rückte die IOF in al-Dhahiriya, südlich von Hebron, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Ahed Samer Abu Sharekh, 19, und nahmen ihn fest.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in das Dorf Edhna, westlich von Hebron, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mujahed Mohammed Abu Juhaisha, 37, und nahmen ihn fest.

Um ca. 06:30 Uhr schlich sich eine Gruppe von Mista'arvim (israelische Spezialeinheit, die wie Palästinenser gekleidet ist) nach Jenin. Sie benutzten ein Fahrzeug mit palästinensischem Kennzeichen und überfielen zwei Häuser, die Qaid Munir Hamdan, 21, und Nabil Jamil Jarrar, 25, gehören, und verhafteten sie. Die IOF brachte sie an einen unbekannten Ort.

Um ca. 09:50 Uhr rückte die IOF, verstärkt mit vier Militärfahrzeugen "vier Bulldozern und einem Jeep", 50-100 Meter westlich des Grenzzauns, östlich von Deir al-Balah, vor. Sie planierten und durchkämmten fünf Stunden lang das Land, bevor sie sich wieder innerhalb des oben erwähnten Zauns aufstellten.

Um ca. 12:30 Uhr verhaftete die IOF den Wachmann der Aqsa-Moschee, Ammar Othman Bkeir, 43, während er sich im Bereich des al-Silsila-Tors aufhielt, einem der Tore der Aqsa-Moschee in der besetzten Altstadt von Ost-Jerusalem.

Um ca. 16:10 Uhr rückte die IOF, verstärkt mit mehreren Militärfahrzeugen, 50 Meter westlich des Grenzzauns vor. Sie starteten vom Militärgelände "16", nordöstlich von Beit Hanoun, nördlich des Gazastreifens, planierten und durchkämmten das Gelände unter sporadischem Beschuss, bevor sie sich um ca. 16:45 Uhr zurückzogen. Es wurden keine Verletzten gemeldet.

Um ca. 19:30 Uhr verhaftete die IOF am Militärkontrollpunkt 'Inab den 44-jährigen Nihad Suliman Sakran aus dem Flüchtlingslager Nour Shams, östlich von Tulkarem.

Die IOF führte fünf Übergriffe in Nablus, Tubas und Tammun im Gouvernement Tubas sowie im Flüchtlingslager Fawwar und Bani Na'im im Gouvernement Hebron durch. Es wurden keine Verhaftungen gemeldet.

Mittwoch, 10. Februar 2021:

Um ca. 01:00 Uhr rückte die IOF in Isawiya, nordöstlich des besetzten Ost-Jerusalem, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mahmoud Abu Roumi, 35, und verhafteten ihn.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in das Gebiet al-Faqir, östlich von Yatta, im Süden des Gouvernements Hebron ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mohammed Khaled Jebreel Makhamera, 25, und verhafteten ihn.

Um ca. 01:30 Uhr rückte die IOF in Yatta, südlich des Gouvernements Hebron, ein. Sie stürmten das Haus von Mahmoud Jebreel Makhamera, 55, und durchsuchten es, wobei keine Festnahmen gemeldet wurden.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in das Dorf al-Tuwani, östlich von Yatta, im Süden des Gouvernements Hebron ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Khaled Suliman al-'Adra, 50, einem Aktivisten der Volkswiderstandskomitees, und nahmen ihn fest.

Um ca. 02:00 Uhr rückte die IOF in das Dorf al-Khader, südlich von Bethlehem, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser, die Samed Mahmoud Salah, 20, und Hasan Khaled Salah, 21, gehören, und verhafteten sie.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in den Stadtteil al-Dahiya, südöstlich von Nablus, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Hasan Helmi Toffaha, 21.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in die al-Quds Straße, angrenzend an das Flüchtlingslager Balata, südöstlich von Nablus, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und verhafteten Mohammed Omar Salama, 21.

Um etwa 02:30 Uhr rückte die IOF in Sa'ir, nördlich von Hebron, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Mohammed Ahmed Jabarin, 23, und verhafteten ihn.

Um ca. 03:00 Uhr rückte die IOF in das Dorf Eizariya im Osten des besetzten Ost-Jerusalem ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Abdul Aziz Khaled Damoudim, 20, und verhafteten ihn.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in Kafr Ra'i, südwestlich von Jenin, ein. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Ahmed Mustafa Melhem, 20, und verhafteten ihn.

Um ca. 03:30 Uhr rückte die IOF in das Flüchtlingslager 'Aroub, nördlich von Hebron, ein und positionierte sich in der Mitte des Lagers. Sie stürmten und durchsuchten das Haus von Hamza Shehda Abu Sil, 23, und verhafteten ihn.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in Qabatiya, südöstlich von Jenin, ein. Sie stürmten und durchsuchten zwei Häuser von Basem Qasem Taza'a, 22, und Yousef Basem Kmeil, 18, und nahmen sie fest.

Gegen 05:00 Uhr verhaftete die IOF am Militärkontrollpunkt Huwara, südöstlich von Nablus, drei Zivilisten: Mohammed Issam Abu Hantash, 26, Khaled Ammar Hashash, 20, und Sameer Abdul Karim Hashash, 18. Die IOF brachte sie an einen unbekannten Ort.

Um ca. 05:30 Uhr rückte die IOF in Ein Yabrud, nordöstlich von Ramallah, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen fünf Zivilisten fest: Ali Shaker Sara, 23, Khaled Suhail Sara, 22, Mohammed Akram Fareed, 24, Maher Malik Howaij, 23, und Baha' Mohammed Atiya, 23. Außerdem beschlagnahmte die IOF Atiyas Fahrzeug wegen eines angeblich illegalen Kennzeichens.

Um ca. 05:35 Uhr rückte die IOF in das Dorf al-Mazra'a al-Sharqiya, nordöstlich von Ramallah, ein. Sie stürmten und durchsuchten mehrere Häuser und nahmen Nafez Shehada Hijaz, 43, und Fares Ahmed Shibli, 19, fest. Die IOF ließ sie später wieder frei.

Etwa zur gleichen Zeit rückte die IOF in das Dorf Beitin nordöstlich von Ramallah ein. Sie stürmten und durchsuchten fünf Häuser von Ameen Bassam Jarab'a, Fo'ad Kan'an Abdul Jalil, Jamal Asmar al-Barqawi, Abdul Rahman Mohammed al-Sheikh und Mohammed Obaida al-Hamzawi und nahmen sie fest. Die IOF brachte sie in ein Verhaftungszentrum in der Siedlung "Beit El" und ließ sie nach eineinhalb Stunden wieder frei.

Um ca. 08:00 Uhr rückte die IOF, verstärkt durch mehrere Militärfahrzeuge und Bulldozer, 100 Meter östlich des Dorfes Fukhkhari, östlich von Khan Younis, vor. Sie durchkämmten und planierten das an den Grenzzaun angrenzende Land in Richtung Süden. Um ca. 11:30 Uhr rückten sie 100 Meter in das Dorf al-Shawka, östlich von Rafah, vor und durchkämmten das Land, bevor sie um ca. 15:00 Uhr erneut ausrückten.


Um ca. 11:00 Uhr verhaftete die IOF den Fotojournalisten der WAFA Nachrichtenagentur Mashhour Hussain al-Wahwah (38), während er sich in der Nähe des Dorfes Susia, südlich von Yatta, im Süden des Gouvernements Hebron aufhielt. Die IOF durchsuchte sein Fahrzeug gründlich und ließ ihn eine Stunde später wieder frei.


III. Siedlungsausbau und Siedlergewalt in der Westbank, einschließlich des besetzten Ost-Jerusalem

a. Abriss und Beschlagnahmung von Zivileigentum

Gegen 08:00 Uhr am Donnerstag, den 04. Februar 2021, rückte die IOF mit Militärfahrzeugen im Rücken und in Begleitung von 2 Fahrzeugen der israelischen Zivilverwaltung und einem Bulldozer in das Gebiet Wad Abu Hethwah, östlich des Dorfes Deir Sammit, südwestlich von Dura, südwestlich von Hebron, ein. Die Soldaten rückten in das Gebiet ein, während die Fahrzeuge ein 140 Quadratmeter großes Haus aus Ziegeln und Beton abrissen, das Noah Zeeb Saleh al-Horoub gehörte, unter dem Vorwand, dass er ohne Genehmigung in der Area (C) gebaut hatte. Ein Teil von al-Horoubs dreißigköpfiger Familie, darunter 4 Frauen und 20 Kinder, sollte dort einziehen. Die Fahrzeuge zerstörten auch das 450 Quadratmeter große Stromnetz, das das Gebiet versorgt, indem sie die Kabel und Holzsäulen durchtrennten. Der Abriss erfolgte zum zweiten Mal auf einen militärischen Befehl hin (1797). Außerdem wurde ein Zelt, das von Aktivisten in der Nähe des vor Monaten abgerissenen Hauses aufgestellt worden war, beschlagnahmt, zusammen mit Stacheldraht, den Mahmoud Mohammed Iqteil mitgebracht hatte, dessen Haus in der Nähe zum Abriss angemeldet worden war. Es ist anzumerken, dass die israelische Verwaltung al-Horoub und anderen Zivilisten am 19. Juli 2020 Bescheide überreichte, die Bauarbeiten zu stoppen, unter dem Vorwand, dass sie keine Baugenehmigung haben. Die IOF wies sie in den Bescheiden an, die Bauarbeiten sofort einzustellen und setzte den 16. August 2020 als Datum für die Sitzung des Unterausschusses für Inspektion des Obersten Regulierungsrates in seinem Hauptquartier in der Siedlung "Beit El" fest, um den Abriss oder die Rückführung des Ortes in den vorherigen Zustand zu diskutieren. Nach einer Weile benachrichtigten die israelischen Behörden erneut die Einrichtungen, die abgerissen werden sollten.

Um ca. 00:07 Uhr am Montag, 08. Februar 2021, rückte die IOF mit Militärfahrzeugen und in Begleitung eines Fahrzeugs der israelischen Zivilverwaltung, eines Bulldozers und eines Baggers in das östliche Dorf al-Mughayyir, nordöstlich von Ramallah, ein. Sie zerstörten drei Wasserbrunnen, die die Familie von Fadel Ibrahim Hamed Abu 'Alia (41) und die Familien seiner beiden Söhne 'Omran (25) und 'Amer (20) versorgen, die alle auf die Brunnen angewiesen sind, um ihren täglichen Bedarf zu decken und die Schafe zu weiden. Die Zerstörung im Gebiet 'Ein al-Rashash in Kherbet Jab'eet, wo die genannten Familienmitglieder leben, angeblich wegen des Vorhandenseins dieser Brunnen in einer archäologischen Stätte und unter sogenanntem (Staats-)Eigentum, das unter israelischer Kontrolle steht. Das betroffene Gebiet liegt im Osten des Dorfes al-Mughayyir und ist von Westen her von dem Siedlungsaußenposten "Engel des Friedens" umgeben, dessen Siedler letztes Jahr die Schafe der Abu 'Alia vergiftet und 16 von ihnen getötet haben. Das Gebiet ist von Zeit zu Zeit ständigen Angriffen durch Siedler ausgesetzt. Die Siedler ebneten das Gebiet ein und bauten eine Straße in Kherbet Jab'eet, um die Siedlung "'Adi 'Ad" zu erreichen, die auf dem nördlichen Land des Dorfes errichtet wurde.

Um ca. 07:45 Uhr am Montag, den 08. Februar 2021, rückte die IOF in Begleitung von 3 Fahrzeugen der israelischen Zivilverwaltung, 2 Kränen, einem Auto mit Arbeitern darin und einem Bulldozer in Yerza Kherbet in den nördlichen Jordantälern, östlich von Tubas, ein. Der Bulldozer und die Arbeiter demontierten und beschlagnahmten sofort 12 Wohnzelte, 11 Baracken und ein Schafszelt, die 9 palästinensischen Familien gehörten.



Die Betroffenen waren wie folgt:


1. Harb Soliman Ifreij Abu Lekbash, Walid Soliman Ifreij Abu Lekbash, und Mohammed Soliman Ifreij Abu Lekbash: 4 Wohnzelte (jedes ist 40 qm groß); von der EU finanzierte Schafsbaracken (jede ist 50 qm groß); Schafsställe wurden komplett (jeder ist 400 qm groß), Schafskleidung wurde beschlagnahmt.

2. Isma'il Ifreij ِAbu Lekbash, Nazem Ifreij Abu Lekbash, und Nizam Ifreij Abu Lekbash: Wohnzelte (jedes Zelt ist 45 qm groß); Schafsbaracken (jede ist 150 qm groß); Baracken, die zur Strohlagerung genutzt werden; offene 400 qm große Scheunen werden abgerissen; Stacheldraht wird beschlagnahmt.

3. Abdel Ghani 'Abdel Karim al-'Awawdah, Wanes 'Abdel Karim al-'Awawdah und Mo'az 'Abdel Karim al-'Awawdah: Zelte abgebaut und beschlagnahmt (180 qm): Wohnzelte (je 25 qm), eine Schafscheune (300 qm).

Dann rückte die IOF in Kherbet Humsah in den nördlichen Jordantälern, östlich von Tubas, ein und entwurzelte 5 Zelte; jedes ist 40 qm groß, wird für Schafe genutzt und gehört Harb, Mohammed und Walid Soliman Ifreij Abu Lekbash. Dies war das dritte Mal, dass die Zelte innerhalb einer Woche beschlagnahmt und abgerissen wurden.

Um ca. 09:00 Uhr am Montag, den 08. Februar 2021, rückte die IOF in Begleitung eines Geländewagens der israelischen Zivilverwaltung in das Gebiet al-Rous, westlich des Dorfes Sarra, südwestlich von Nablus, ein. Die IOF übergab 11 Häusern und 2 Baracken 13 Bescheide unter dem Vorwand des illegalen Baus in Area (C) und ihrer Lage in der Nähe der Siedlung "Havat Gilad".



Die Betroffenen waren wie folgt:


1. 'Abdel Baset Mohammed Turabi: 2-stöckiges Haus auf einer Fläche von 120 qm; 7 Bewohner, darunter 5 Kinder, leben seit 15 Jahren in dem Haus.

2. Abdel Qader Mohammed 'Abdel Qader Turabi: zweistöckiges Haus mit einer Fläche von 120 qm; 8 Bewohner, darunter 4 Kinder; die Familie bewohnt die erste Etage seit 20 Jahren und die zweite Etage wurde kürzlich für seinen Sohn Saif gebaut.

3. 'Asem 'Abdel Qader Mohammed Turabi: 100-Quadratmeter-Etage; unbewohnt und in den letzten Zügen.

4. Zuhdi Maher Zuhdi Abu Turabi: 150-Quadratmeter-Baracke aus Ziegeln gebaut und mit Weißblech überdacht; wird als Aluminiumwerkstatt genutzt.

5. Mohammed Rawhi 'Abdullah Turabi: 2-stöckiges Haus, gebaut auf einer Fläche von 130 qm; 5 Bewohner, darunter 3 Kinder.

6. Helmi Mahmoud 'Ali Turabi: 2-stöckiges Haus, gebaut auf einer Fläche von 150 qm; 5 Einwohner, darunter 3 Kinder.

7. Shadi Najeh Mohammed Turabi: 100-qm-Etage; im Bau.

8. Ayman Mohammed Sharif Ghanem: 140-Quadratmeter-Etage; 7 Einwohner, darunter 5 Kinder.

9. Taysir Mohammed Sharif Ghanem: 150-Quadratmeter-Haus; 5 Einwohner, darunter 3 Kinder.

10. Ma'moun Ibrahim Khalil Ghanem: 100-qm-Haus; 7 Einwohner, darunter 5 Kinder; seit 10 Jahren bewohnt.

11. Ahmed Ibrahim Khalil Ghanem: 130-qm-Haus; 5 Einwohner, darunter 3 Kinder.

12. Faris Mohammed Faris Ibrahim: 2-stöckiges Haus auf einer Fläche von 170 qm; 7 Bewohner, darunter 5 Kinder.

13. 'Abdel Rahim 'Abdel Majid Mohammed Ghanem: 400-qm-Baracke; wird als Tierstall genutzt.

Um ca. 11:00 Uhr rückte die IOF mit 2 Militärfahrzeugen im Rücken und in Begleitung eines Fahrzeugs der israelischen Zivilverwaltung in das Dorf At-Tuwani, östlich von Yatta, südlich von Hebron, ein. Die Soldaten rückten in das Dorf ein, während der israelische Verwaltungsbeamte die Zivilbevölkerung benachrichtigte, 4 Einrichtungen unter dem Vorwand des unerlaubten Bauens im Gebiet C abzureißen.



Die Bescheide lauteten wie folgt:

1. Mohammed 'Issa Rab'ie: Baracke; 70 qm; Blech und Stahl; Viehstall; Abriss; Unterbringung von 50 Schafen.

2. Ashraf Mahmoud al-'Amour: Wohnhaus; 100 qm; Ziegel und Weißblech; Abriss; Unterkunft für 10 Personen; Wasserbrunnen; 70 cbm; Beton, Abriss.

3. Fadel Mohammed al-'Amour: Landwirtschaftlicher Raum; 20qm; Steine, Lehm und Weißblech; Landwirtschaftliche Geräte; Abriss

4. Hatem Mahmoud Makhamrah: Zelt; 30qm; Schuppenstoff und Stangen; Militärischer Hinweis # 1779

Am Dienstag, den 09. Februar 2021, gegen 00:30 Uhr, zerstörten Bulldozer der israelischen Gemeinde ein bewohntes Haus in einer alten Höhle in al-Sheikh Jarrah im besetzten Ost-Jerusalem, das Amnah Mohammed 'Ata Yousif gehört, ohne dass ein Abrissbeschluss vorlag. Die Hausbesitzerin, Amnah Yousif, sagte, das Haus gehöre ihrem Vater Mohammed 'Atah Yousif, der es vor 1948 auf einem Grundstück, das den Stiftungen gehört, in einer alten Höhle gebaut habe. Yousif sagte, dass seit dem Tod ihrer Mutter 1995 niemand mehr in dem Haus lebt, aber sie kommt von Zeit zu Zeit, um es zu überprüfen. Yousif sagte, dass sie mit dem Abriss des Hauses überrascht wurde, obwohl es keine Entscheidung der Stadtverwaltung gab, es abzureißen. Sie sagte, dass sie erst einen Tag zuvor eine Entscheidung der israelischen Gemeinde erhalten hat, die ihr den Zugang zum Haus innerhalb von 15 Tagen verwehrt, bis sie Papiere zur Gemeinde bringt und einen Anwalt engagiert, um einen Termin beim Gericht zu bekommen. Yousif sagte, dass die Entscheidung sie auch zwingen würde, 25.000 Schekel zu zahlen, wenn sie sich dem Haus innerhalb der genannten Frist nähern würde. Yousif betonte, dass die israelische Gemeinde die Entscheidung ausnutzte, um das Haus abzureißen, das 55 Quadratmeter groß war und neben einem Hof auch zwei Zimmer, eine Küche und ein Badezimmer umfasste. Sie fügte hinzu, dass das Haus zwar alt sei, aber eine fantastische Aussicht habe, da es die Kreuzung und den Haupteingang des Viertels al-Sheikh Jarrah überblicke.

Am Nachmittag gaben die israelischen Behörden eine Ankündigung zum Abriss einer Baracke für weidende Schafe in der Gegend von al-Fardis, östlich von Bethlehem, heraus. Der Direktor der Bethlehemer Siedlungs- und Mauerwiderstandskommission, Hasan Breijiyeh, sagte, dass die IOF und die israelische Zivilverwaltung in das Gebiet eindrangen und einen Bescheid zum Abriss einer Viehfarm, die Soliman Ahmed al-Wahsh gehört, unter dem Vorwand des nicht genehmigten Baus anbrachten und dem Besitzer nur eine Woche Zeit gaben, die Entscheidung umzusetzen. Es ist anzumerken, dass die israelischen Behörden die palästinensischen Häuser und Einrichtungen im Gebiet al-Fardis, östlich von Bethlehem, ins Visier nehmen, um jegliche palästinensische Existenz zu verhindern. Sie ergreifen auch die Kontrolle über den historischen Berg von al-Fardis, der voll von rumänischen Überresten ist, und investieren ihn in einer eklatanten Verletzung der internationalen Gesetze.

Gegen 09:00 Uhr am Mittwoch, den 10. Februar 2021, rückte die IOF mit Militärfahrzeugen im Rücken und in Begleitung eines Fahrzeugs der israelischen Zivilverwaltung, eines Lastwagens mit montiertem Kran und eines Baggers in das Gebiet von Kherbet 'Alan in al-Shonah, nördlich des Dorfes al-Jiftlik, nördlich von Jericho in den zentralen Jordantälern ein. Die IOF rückte in al-Kherbeh ein und ebnete drei Regenwasserauffangbecken ein, die Munir 'Othman Nasasrah und Naser Mohammed Zbeidat gehören und zur Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen dienen. Die Einebnung wurde angeblich wegen nicht genehmigter Bauarbeiten im Gebiet C und ohne vorherige Warnung durchgeführt, wobei anzumerken ist, dass dies das zweite Mal ist, dass die IOF dieses Gebiet einebnet.

Um ca. 09:30 Uhr am Mittwoch, den 10. Februar 2020, rückte die IOF in das Dorf Yasuf im östlichen Salfit ein und verhängte 13 Bauverbotsbescheide gegen 11 Häuser, einen Spielplatz und eine Straße, angeblich wegen nicht lizenzierter Bauarbeiten im Gebiet C.

Um ca. 10:00 Uhr rückte die IOF mit militärischen Baufahrzeugen im Rücken und in Begleitung von Beamten der israelischen Zivilverwaltung in das Gebiet al-Rakiz, östlich der Stadt Yatta, südlich von Hebron, ein. Die IOF positionierte sich zwischen den Häusern der Palästinenser, während Beamte der israelischen Zivilverwaltung 3 Zelte abrissen, die vom al-Tawana-Dorfrat in Solidarität mit der Familie Abu 'Arram errichtet worden waren, deren Sohn Haroun (23) am 01. Januar 2021 von der IOF verwundet worden war. Die IOF beschlagnahmte auch 2 mobile Badezimmer, die von Rasmi Yousef Abu 'Arram Familie benutzt wurden. Die Beamten der israelischen Zivilverwaltung übergaben Abu 'Arram eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände. Danach rückte die IOF in das Dorf Susya, südlich der Stadt Yatta, ein und beschlagnahmte das Wohnzelt von Ghaled Yunis al-Shamasti, in dem 5 Personen, darunter 3 Kinder, unter dem Vorwand, keine Genehmigung zu haben, untergebracht waren. Die IOF wanderte in das östliche Gebiet von Yatta, wo sie das mobile Badezimmer der Familie Mur aus dem Gebiet al-Tawameen beschlagnahmte.

Um ca. 11:00 Uhr rückte die IOF mit militärischen Baufahrzeugen im Rücken und in Begleitung von Beamten der israelischen Zivilverwaltung in Kherbet Um al-'Ubar, in der Nähe des Dorfes Marj Na'jah, nördlich von Jericho ein. Israelische militärische Baufahrzeuge zerstörten Hussain Saleh Suliman Daraghmahs Wasserbecken aus Blech, das für die Bewässerung der landwirtschaftlichen Kulturen verwendet wurde, unter dem Vorwand, dass es in der Area C nicht genehmigt sei. Es sollte angemerkt werden, dass die Beamten der israelischen Zivilverwaltung Daraghmah am 05. Februar 2021 einen Abrissbescheid auf der Grundlage der Militärverordnung (1797) überreichten, die den Palästinensern 96 Stunden Zeit gibt, um vor den israelischen Behörden Einspruch zu erheben. Die neue Militärverordnung trat im Westjordanland am 01. April 2019 in Kraft und ihre Details behindern jeden Versuch einer Anfechtung vor einem israelischen Gericht.


b. Angriffe von Siedlern auf palästinensische Zivilisten und deren Eigentum

Am Donnerstag, 04. Februar 2021, gegen 23:00 Uhr, griff ein israelischer Siedler die rumänisch-orthodoxe Kirche im besetzten Ost-Jerusalemer Stadtteil al-Musrara an und versuchte, sie zu plündern. Infolgedessen wurden die Tore und der Haupthof der Kirche beschädigt. Der Vorsitzende des rumänisch-palästinensischen Freundschaftsvereins, Hashem Abu Lafi, sagte, ein Siedler habe die Kirche angegriffen, nachdem er das Schloss einer Tür und eine Überwachungskamera zerstört hatte. Er fügte hinzu, dass dieser Angriff Teil einer langen Reihe von Angriffen durch israelische extremistische Siedler und Versuchen war, die Angestellten dort anzugreifen. Es sollte angemerkt werden, dass die rumänisch-orthodoxe Kirche als eine der prominentesten Kirchen gilt, die sich in einer Siedlergemeinde in Jerusalem befindet.

In der Zwischenzeit gab die israelische Polizei am Sonntagmorgen eine Erklärung heraus, in der es hieß, dass ein 41-jähriger Israeli wegen des Verdachts der Sachbeschädigung an der rumänisch-orthodoxen Kirche in Jerusalem festgenommen wurde. Die israelischen Zeitungen kommentierten diese Erklärung damit, dass der Verdächtige Steine und Flaschen auf den Kirchhof im Stadtteil al-Musrara geworfen habe. Die israelische Polizei leitete eine Untersuchung ein, bei der sie herausfand, dass der Verdächtige in den letzten Wochen damit gedroht hatte, die Kirche anzuzünden.

Am Freitag, den 05. Februar 2021, gegen 14:00 Uhr, griffen Siedler der Gruppe "Hilltop Youth" unter dem Schutz der IOF den östlichen Khan Lubban an, eine archäologische Stätte an der Hauptstraße Ramallah-Nablus, südöstlich von Nablus. Viele Bürger versammelten sich vor dem al-Khan und konfrontierten die Siedler mit Steinen, während die IOF Tränengaskanister warf, um die Bürger zu vertreiben. Infolgedessen erstickten viele von ihnen durch das Einatmen von Tränengas. In letzter Zeit eskalierten die Versuche der israelischen Siedler, den osmanischen Khan zu stürmen, und es kam zu Zusammenstößen zwischen der IOF und den Siedlern und den Bewohnern. Khan al-Lubban ist eine archäologische Stätte, die in der osmanischen Zeit errichtet wurde und unter der sich eine Quelle befindet. Siedler versuchen seit Jahren, sie zu übernehmen, wobei diese Versuche in den letzten Monaten eskaliert sind; sie greifen sie jedes Wochenende an und beschädigen ihren Inhalt. Außerdem haben die Bulldozer der IOF die jüngsten Arbeiten und Entwicklungen, die zum Schutz der Stätte hinzugefügt wurden, abgerissen.

Am Samstag, den 06. Februar 2021, gegen 09:00 Uhr, warf eine Gruppe von Siedlern aus der Siedlung "Ma'on", die im Dorf al-Tawani, östlich von Yatta, südlich von Hebron, errichtet wurde, Steine auf die Hirten, die auf den Weiden in der Nähe der Siedlung grasten. Die Siedler jagten die Schafe und zwangen die Hirten aus Angst, angegriffen zu werden, zu gehen.

Um ca. 16:00 Uhr griff eine Gruppe von Siedlern aus der Siedlung "Yitsahar" den östlichen Rand des Dorfes 'Asira al-Qibliya, südöstlich von Nablus, an und warf Steine auf die dortigen Häuser. Es wurden weder Verletzte noch Schäden gemeldet.

Am Sonntag, den 07. Februar 2021, gegen 08:00 Uhr, entwurzelten Siedler aus der Siedlung Brukhin 30 Oliven- und Zitrusbäume von einem Grundstück, das Yousif Mohammed Jebril Sabrah aus dem Dorf Burqin, westlich von Salfit, gehört, und stahlen 84 Stahlwinkel von demselben Grundstück, zusätzlich zum Durchtrennen des umgebenden Zauns. Dies war nicht das erste Mal, dass die israelischen Siedler dieses Land angriffen.

Yousif Sabrah sagte, dass das, was die israelischen Siedler beschädigten, ein Projekt war, das von der French International Relief in Koordination mit der Gemeinde Burqin, die Arbeiter zur Verfügung stellte, finanziert wurde. Dieses Projekt sollte mir helfen, mein Land zurückzuerobern, nachdem es zum ersten Mal von den Siedlern zerstört worden war."

Am Montagmorgen, den 08. Februar 2021, erklärten israelische Siedler ihre Absicht, eine Gemeinschaft in al-Badiya Sharqiyah in Bethlehem zu errichten. Der Direktor der Bethlehemer Mauer- und Siedlungswiderstandskommission, Hassan Breijiyeh, erklärte, dass die Siedler ein Flugblatt verteilt hätten, in dem sie ihre Absicht erklärten, in diesem Gebiet eine Gemeinschaft zu gründen, um die Siedlungserweiterung zu unterstützen. Breijiyeh wies darauf hin, dass die Siedler in den vergangenen Tagen das Land gepflügt und bepflanzt haben, während die Bürger sie konfrontierten und von dort vertrieben.

Um ca. 10:40 Uhr griff eine Gruppe von Siedlern des Siedlungsaußenpostens "Ma'ale Levona", der unter dem Schutz der IOF steht, Bürger an, die ihr landwirtschaftliches Land im Gebiet Ras al-'Aqabah, nordöstlich des Dorfes Sinjil, nordöstlich von Ramallah, pflügten. Die Siedler versuchten, die Bauern gewaltsam zu vertreiben und drängten Soliman Kararah (33), der ein freies Stück Land in der Gegend besitzt; ein Teil davon ist mit Olivenbäumen bepflanzt und der andere Teil mit Winterkulturen bepflanzt. "Ma'ale Levona", ein landwirtschaftlicher Siedlungsaußenposten, befindet sich in der Nähe dieses Gebietes, da die Siedler ihr eigenes Vieh und eine Kuhfarm besitzen. Das Gebiet war schon immer unter ständigen Angriffen der Siedler, um den Zugang der Bürger zu diesem Gebiet zu verhindern.

Gegen 16:00 Uhr fällte eine Gruppe von Siedlern aus der Siedlung Brukhin mit einer Elektrosäge und Handwerkzeugen 30 Olivenbäume von einem Grundstück, das Mohammed Ayoub 'Ali Ahmed gehört, der im Dorf Kafr ad-Dik, westlich von Salfit, lebt.

Am 21. Januar zog eine große Gruppe von Siedlern aus der Siedlung "Nikodim" in einen Hügel in Badiyet Bethlehem al-Sharqiyah ein, nachdem sie im Vorfeld 2 unbefestigte Straßen angelegt hatten, um ihn zu erobern. Es sollte beachtet werden, dass der Hügel etwa 800 Dunum groß ist und sich bis zum Toten Meer erstreckt, das der Familie al-Zawahrah in der Nähe des Dorfes Jeb al-Theeb gehört, das 20 Kilometer von Bethlehem entfernt ist. Es sollte angemerkt werden, dass der Plan, den Hügel zu beschlagnahmen, ein offizieller ist, der von der israelischen Regierung und Siedlungsorganisationen unterstützt wird, die die Siedler als Teil eines riesigen israelischen Siedlungsprojekts finanzieren, das mit anderen Projekten in den Jordantälern verbunden ist. Breijiyeh wies darauf hin, dass, wenn der Hügel beschlagnahmt würde, die israelischen Organisationen das östliche Badia-Gebiet in den Dörfern Kisan und al-Rashayidah unter ihrer Kontrolle hätten, zusätzlich zum Dorf Jeb al-Theeb, das um Tausende von unbewohnten Dunums liegt, aber mit verschiedenen Bäumen bepflanzt ist. Breijiyeh sagte, dass diejenigen, die dieses Gebiet in Besitz nehmen, sich selbst "Hilltop Youth" nennen, die eine lange Geschichte in der Inbesitznahme von Bergen und Hügeln im gesamten Westjordanland haben.

Um ca. 11:00 Uhr griffen die Sicherheitskräfte der Siedlung "Ariel" das Team von Palestine TV an, während sie über die Angriffe der israelischen Siedler auf den "Tag der offenen Presse" in der Nähe des nördlichen Eingangs von Salfit berichteten. Die Siedler griffen die Fotojournalisten während des Livestreams an und nahmen ihnen die Presseausweise ab. Sie versuchten, die Journalisten zu verwirren und zwangen sie, den Nordeingang zu verlassen.


IV. Kollektivstrafmaßnahmen

Im Rahmen der israelischen Kollektivbestrafungspolitik reißt die IOF das Haus eines palästinensischen Gefangenen in Jenin ab. Als Teil der kollektiven Bestrafungspolitik der IOF gegen Palästinenser, die beschuldigt werden, Angriffe gegen die IOF oder Siedler verübt zu haben, zerstörte die IOF am Mittwoch, den 10. Februar 2021, ein Haus, das der Familie von Mohammed Kabha, einem palästinensischen Gefangenen in den israelischen Gefängnissen aus dem Dorf Toura, südwestlich von Jenin, gehört. Nach den Ermittlungen des PCHR rückte die IOF am Mittwoch gegen 12:00 Uhr in Begleitung eines Bulldozers, Mitgliedern einer Spezialeinheit und Expertenteams für Technik und Sprengkörper in das Dorf Tourah, südwestlich von Jenin, im Norden des Westjordanlandes ein. Sie umstellten das Haus von Mohammed Marouh Soliman Kabha (42) im Dorfzentrum und zwangen die Bewohner, zusammen mit 10 anderen Familien, die in nahegelegenen Häusern leben, das Haus zu verlassen. Die IOF feuerte Tränengaskanister und Schallbomben ab, um die Zivilisten in Angst zu versetzen und sie daran zu hindern, sich zu nähern. Danach platzierte die IOF Sprengstoff im zweiten und dritten Stockwerk und zündete sie gegen 20:00 Uhr per Fernzündung, wodurch beide Stockwerke vollständig zerstört wurden. Die zweite Etage ist 150 qm groß und die dritte Etage (ein Dach) ist 70 qm groß. Kabhas Ehefrauen, Donia Ayoub Kabha (30) und Manar Saleh Kabha (29), und ihre drei Kinder lebten in dem Haus. Es sei darauf hingewiesen, dass der Oberste Gerichtshof Israels am Mittwoch, den 03. Februar 2021, den Abriss des Hauses von Mohammed Kabha genehmigt hat. Kabha wurde am 24. Dezember 2020 von der IOF verhaftet, nachdem er des Mordes an einer israelischen Siedlerin, Esther Horgen, am 21. Dezember 2020 beschuldigt wurde. Es sollte angemerkt werden, dass das Gericht ihn noch nicht verurteilt hat. Es sollte angemerkt werden, dass dies der erste Abriss ist, den die IOF im Rahmen ihrer Politik der kollektiven Bestrafung im Jahr 2021 durchführt, während die IOF im Jahr 2020 sechs Häuser auf demselben Gelände abriss und dabei Dutzende von Palästinensern vertrieb.   Quelle


PCHR ist eine unabhängige palästinensische Menschenrechtsorganisation (eingetragen als gemeinnützige GmbH) mit Sitz in Gaza-Stadt.

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache
 

Internationaler Strafgerichtshof
Der britische Jurist Karim Khan wurde zum Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag gewählt. In seine Amtszeit könnten auch Prozesse gegen Militärs aus Israel oder den USA fallen.

Anti-Netanyahu hopes depend on- 1, Disenfranchising Arabs, 2, far-right-winger Bennett

UN Mideast Coordinator welcomes Cairo meeting of Palestinian factions

Soldiers Abduct Four Palestinians In Jerusalem And Jenin

Palestinian Seriously Injured By Israeli Colonists Near Nablus

Soldiers Injure Many Palestinians Near Nablus

Updated- “Israeli Colonists Injure Two Palestinian Women Near Nablus, Farmer Near Tulkarem”

Army Shoots A Palestinian, Causes Many To Suffer Effects Of Teargas Inhalation, Near Salfit

One Palestinian Killed, Two Injured, After Being Rammed By A Colonist’s Car

Occupation forces injure eight Palestinians in Kafr Qaddum

Settler involved in killing has shot Palestinians before

Palestine records 665 new Covid-19 cases, eight deaths

Palestinians fend off settler attempt to storm Ottoman-era site south of Nablus

 

 

Kontakt  |  Impressum  | Haftungsausschluss  |  Datenschutzerklärung   |   Arendt Art  |  oben  |   Facebook   |   Das Palästina Portal gibt es seit dem 10.4.2002