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2013 - Tod von Arafat Jaradat
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2011 - Jawahar Abu Rahmah wurde getötet
2003 Hurndall Tom
2003 Corrie Rachel

 

 

 

31. 7. 2015 - Der Tod von Ali Saad Dawabsha (ein 18 Monate junges Kleinkind)
und seiner Familie
 

 

 


Siedler ermordeten Ali Dawabsheh - ein Baby
 


 

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Palestinian baby killed in suspected Jewish extremist attack


Israeli settlers kill Palestinian baby
 




Bilder nach dem Angriff der Siedler

Bilder nach dem Angriff der Siedler

West Bank arson attack kills toddler
 




Israeli settlers kill Palestinian toddler, injure 4 in attack
 


 

 

 

"Ali ist auf dem Grill! Israelische Siedler feiern die Verbrennung eines palästinensischen Babys
Jonathan Ofir -  21. Juni 2018 - Übersetzt mit DeepL

Es ist besonders beunruhigend, das Verbrennen eines Babys zu feiern. Genau das haben israelisch-jüdische Siedler gestern vor dem Gericht in Lod getan. "'Ali wurde verbrannt, wo ist Ali? Ali ist auf dem Grill!", riefen sie in Bezug auf das 18 Monate alte Baby Ali Dawbsheh, das 2015 von jüdischen Terroristen in der Stadt Duma im Westjordanland lebendig verbrannt wurde. Alis Mutter Riham und Vater Saad starben wenige Wochen später an ihren Wunden. Von der vierköpfigen Familie überlebte nur der 5-jährige Ahmad die Brandstiftung mit schweren Verbrennungen.

Die Terror-Unterstützer verspotteten eigentlich Alis Großvater, Hussein Dawabshe, der an einer Vorverhandlung teilnahm, bei der das Gericht beschloss, einen erwachsenen Verdächtigen, der die Morde gestanden hatte, sowie einen Minderjährigen, der ein Komplize war, anzuklagen. Hussein wurde von den palästinensisch-israelischen Gesetzgebern Ayman Odeh und Ahmed Tibi begleitet. Tibi hat das Video der Gesänge, bei denen die Polizisten tatenlos zusahen, gepostet und geschrieben:

"Wo ist Ali? Es gibt keinen Ali. Ali ist verbrannt. Auf dem Feuer. Ali ist auf dem Grill" - all das wurde uns ins Gesicht geworfen - auch dem Großvater Dawbsheh, der seinen 18 Monate alten Enkel von dem Riff-Raff von "Preisschild" betroffen hat. Vor uns standen Polizisten und Beamte und taten nichts. Keine Worte...

Die Terrorhelfer verwiesen auch auf die anderen Familienmitglieder: "Wo ist Ali? Wo ist Riham? Wo ist Saad? Zu schade, dass Ahmed nicht auch verbrannt ist."

Es ist sicher nicht das erste Mal, dass die Verbrennung dieses Babys gefeiert wurde. Im Dezember 2015 ging ein Video mit Dutzenden von Hochzeitsgästen, die die Brandstiftung feierten, über Kanal 10 an die Öffentlichkeit. Die Gäste tanzen mit Molotow-Cocktails, Messern und Pistolen und stechen auf ein Foto von Baby Ali Dawabsheh ein. Das Hochzeitspaar soll "in der radikalen Rechten sehr bekannt" sein. Nach einer weit verbreiteten öffentlichen Empörung distanzierte sich Netanjahu von dem Ereignis und sagte, dass es sich um "schockierende Bilder" handele, die "das wahre Gesicht einer Gruppe zeigen, die eine Gefahr darstellt", aber er lieferte auch die "viele Seiten"-Erzählung:

"Das ist nicht der stolze religiöse Zionismus, der zum Staat beiträgt und dessen Söhne in den Eliteeinheiten der Armee dienen... Es ist auch unmöglich, das Ausmaß dieses Terrors mit dem arabischen Terror zu vergleichen. Im letzten Monat führten sie [die Araber] Hunderte von Angriffen gegen uns durch, und wir sahen nur ein paar jüdische Terroranschläge."

Ein Jahr später wurden 13 Personen aus der so genannten "Mörderhochzeit" wegen Anstiftung zum Terrorismus angeklagt.

 


 


In der Zwischenzeit wurde im letzten Monat, was wahrscheinlich viel weniger beachtet wurde, das Haus der Familie Dawabsheh erneut in Brand gesteckt:

"Eine Gruppe von Siedlern griff heute im Morgengrauen mein Haus an, zerbrach ein Fenster und warf einen Molotow-Cocktail hinein, bevor sie vom Tatort flohen", sagte Yasser Dawabsheh. "Wir hatten Glück, dass ich sie hören konnte, als sie angriffen, so dass ich meine ganze Familie evakuieren konnte", sagte er. "Die Feuerwehr reagierte schnell und löschte das Feuer, bevor das ganze Haus abbrannte..."

Die Verteidigung hatte die Folter, die in den frühen Verhören kurz vor der Brandstiftung angewendet wurde, zu einem zentralen Thema gemacht, und das war ein gefundenes Fressen für das Gericht.

Die Angeklagten machten ihre Verhöre durch Beamte des Shin Bet zum Thema und sagten, dass sie gefoltert wurden. Tatsächlich hatten die Siedler eine entsprechende Pressekonferenz in der gleichen Halle abgehalten, in der auch die "Mörderhochzeit" stattfand.

Das Gericht kündigte bei der gestrigen Vorverhandlung an, dass Geständnisse, die unter Folter von den Shin Bet-Vernehmern erlangt wurden, nicht zulässig seien, dass aber spätere Geständnisse zulässig seien. Anmerkung von Haaretz:

"Wären die Geständnisse für zulässig erklärt worden, hätten sie wahrscheinlich in einer Verurteilung der beiden Verdächtigen geendet, so die Rechtsexperten. Die Ablehnung ist ein Schlag für die Staatsanwaltschaft, da es nun schwieriger sein wird, eine Verurteilung zu erreichen."

Natürlich sprechen Israel und das Gericht von Folter mit Euphemismen wie "mäßiger körperlicher Druck" und "besondere Methoden". Aber es ist Folter - und die Berichterstattung der Haaretz ist darüber klar und stellt sogar einige der Foltermethoden dar. Die Sache ist die, dass Folter (unter welchem Euphemismus auch immer) in Israel unter bestimmten Umständen legal ist, bekannt als das Szenario der "tickenden Bombe" - wo es Wissen über andere Netzwerkmitglieder gibt, die einen Angriff durchführen müssen. Haaretz:

"Die Strafverfolgungsbehörden sagten, die Befragung sei gerechtfertigt, weil die beiden Verdächtigen Wissen über eine Gruppe hatten, die ähnliche Anschläge verüben wollte. In dem Fall gab es zwei gescheiterte Versuche, ähnliche Angriffe zu begehen."

Sagt das Gericht nun, dass Folter unter keinen Umständen zulässig ist?

Im Jahr 2007 entschied der israelische Oberste Gerichtshof, dass Folter unter diesen "besonderen Umständen" zulässig ist. Das Öffentliche Komitee gegen Folter in Israel (PCATI) hat das Urteil mit den Worten gefällt, dass es vom Shin Bet als grünes Licht für die Folter fast aller palästinensischen Gefangenen interpretiert wurde. "Heute gibt es in Israel keine effektive Barriere - nicht legal und sicherlich nicht ethisch - die der Anwendung von Folter im Wege steht. Eine Geheimdienstorganisation wie die GSS (Shin Bet) entscheidet unabhängig über den Einsatz von Folter und untersucht danach selbst, ob der Einsatz von Verhören gerechtfertigt war", so das Komitee.

Israel hat die Folter in verschiedenen Formen effektiv zugelassen. Im Jahr 1987 legalisierte die Landau-Kommission die Folter ganz offen. Dies veranlasste den freimütigen Wissenschaftler Yeshayahu Leibowitz, den Richter des Obersten Gerichtshofes Moshe Landau als "Judeo-Nazi" zu bezeichnen. Israel ist mit der Legalität und seinen mehr oder weniger offenen Formen hin und her geirrt, aber die Praktiken haben sich fortgesetzt.

Doch nun sagt das Gericht von Lod effektiv, dass Geständnisse aus solchen Praktiken unter keinen Umständen zulässig sind. Würde dies auch für Palästinenser gelten? Das ist zweifellos der Fall. Das Gericht ist nur ein Bezirksgericht, und es bezieht sich nur auf diesen speziellen Fall, an dem zufällig jüdische - nicht palästinensische - Terroristen beteiligt sind.

Richterin Ruth Lorach war besonders überschwänglich in ihrer Beurteilung der "besonderen Methoden". Sie sagte: "Diese Methoden haben die Grundrechte der Angeklagten schwer verletzt - Rechte bezüglich der Bewahrung der Ganzheit von Körper und Seele, und sie haben ihre Würde verletzt".

(Dieses Zitat findet sich insbesondere nur in der hebräischen Version der Haaretz-Berichterstattung).

Wie viel "Würde" werden die Palästinenser also wirklich von all dem bekommen?

Die virulent hasserfüllten Szenen außerhalb des Hofes gestern ließen nichts Gutes ahnen.

Ahmed Tibi erzählte Ynet, dass er die Polizeibeamten bat, etwas gegen die Spötter und Spötter zu unternehmen, aber dass sie mit Gleichgültigkeit reagierten.

"Was wäre passiert, wenn die Situation umgekehrt worden wäre?", fragte er. "Wenn 20 arabische Jugendliche wegen eines jüdischen Todes schreien würden, 'er sitzt auf dem Grill, er verbrennt'? Wie viele von ihnen wären mit gebrochenen Beinen nach Hause gegangen? Wie viele wären verhaftet worden?" Tibi hat sich gewundert. "Ein Teil der Gründe dafür war die Gleichgültigkeit der Polizei, als ob nichts passiert wäre", erklärte er. "Sie (die Polizei) hätte sie zumindest vom Gericht entfernen können. (Kein Grund) Beine zu brechen. Die Beine werden in Haifa nur Arabern gebrochen, nicht Juden. Aber sie hätten sie wenigstens entfernen können", fügte er hinzu.

Tibi bemerkt, dass es Ekeläußerungen aus dem gesamten politischen Spektrum gab, aber an der Spitze Schweigen:

"Aber siehe da - kein einziger Minister (sagte etwas), nicht Miri Regev [Kulturministerin], nicht Yisrael Katz [Geheimdienstminister], nicht Ayelet Shaked [Justizminister], nicht Naftali Bennett [Bildungsminister] und insbesondere nicht der Premierminister, der weiß, wie man schreckliche Dinge retweetet. Er blieb still, anstatt dieses schreckliche Phänomen zu verurteilen".   Quelle

 

 

 

22. 7. 2016

 

Zwei Molotowcocktails wurden in eine palästinensische Wohnung in Duma im besetzten Westjordanland geworfen - Sie verursachten (heute - 20. 7. 2016 - im frühen Morgengrauen) einen Brand, der die Wohnung von Mohammed Raqi Dawabscheh beschädigte, er selbst kam mit Brandwunden davon. Nachbarn löschten das Feuer.

2015 waren bei einem Brandanschlag auf ein anderes Haus in Duma drei Personen einer jungen Familie Dawabscheh ums Leben gekommen, ein vierjähriges Kind überlebte schwer verletzt.

(Anm. d. Ü.: Mohammed Raqi Dawabscheh scheint der Onkel des jungen Vaters zu sein, der zu dem brennenden Haus gerufen wurde, sich seither um das überlebende Kind kümmert und zu dem Vorfall aussagte.)

Ghassan Daglas, der als Palästinenser die jüdischen Siedlungen im nördlichen Westjordanland beobachtet, erklärte, hinter dem Anschlag stünden jüdische Siedler aus dem Gebiet.

Andererseits hat es in den letzten Stunden mehrere Razzien der israelischen Armee gegeben, bei denen 15 Pesonen verhaftet worden waren.   - Quelle Übersetzung/gekürzt: K. Nebauer

 

Israeli police investigating suspected arson attack in Palestinian village of Duma -  Investigations by Israeli police were underway Wednesday morning after a house fire in the village of Duma in the northern occupied West Bank that locals suspected was an arson attack carried out by Israeli settlers.>>>

 

24. 12. 2015

Video von einer Hochzeit: Israelische Hardliner feiern Tod von palästinensischem Kleinkind - Ausschnitt aus dem Video: Hochzeitsgäste feiern und jubeln mit Waffen - Ein Video von einer Hochzeitsfeier sorgt derzeit in Israel für Aufregung Darin feiern israelische Hochzeitsgäste den Tod eines Kleinkinds. Der 18 Monate alte Ali Dawabsheh starb bei einem Angriff auf sein Dorf im Westjordanland >>>
 

 

2. 12. 2015

Vertreter der UNO fordert Israel auf die Urheber des Massakers von Duma festzunehmen - Der UN-Sonderkoordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Nickolay Mladenov drängte heute Israel die Urheber des Mordes von drei Mitgliedern einer palästinensischen Familie - darunter ein Kleinkind - in Duma im vergangenen Juli ausfindig zu machen und festzunehmen.
"Der Vorfall wurde von Politikern beider Seiten breit verurteilt, bis heute hat er aber noch keine Lösung gefunden. Ich bin wegen dieses langsamen Fortschritts besorgt und fordere die israelischen Behörden auf schnell zu handeln, um die Urheber dieses grausamen Verbrechens vor Gerichtzu stellen", verlangte Mladenov in einem Komuniquee.

In der Nacht des 30. Juli setzten extremistische Juden zwei palästinensische Häuser mit Molotovcocktails in Brand; in einem der Häuser schliefen vier Mitglieder der Familie Dawabshe; bei dem Brand starb ein 18 Monate altes Kleinkind, einige Tage später starben seine Eltern an den erlittenen Verbrennungen.

Der einzige Überlebende war ein weiteres Kind der Familie, der 4-j. Ahmed, der schwer verletzt wurde und noch immer im Krankenhaus behandelt wird.

Das Verbrechen wurde radikalen ultranationalistischen Juden zugeordnet und rief große Bestürzung in Israel und Palästina sowie in der internationalen Gemeinschaft hervor und lenkte die Aufmerksamkeit (der Öffentlichkeit, Ü.) auf die Gewalt jüdischer Siedler gegen die Palästinenser, die schon wiederholt darüber geklagt hatten.

Die israelische Regierung bezeichnete die Tat als "jüdischen Terrorismus".


Auch wenn Verteidigungsminister Moshe Yaalon im September versichert hat, dass seine Sicherheitskräfte die Täter kennen, ist vier Monate nach der Tat noch niemand angeklagt oder vor Gericht gebracht worden. Yaalon rechtfertigte die Tatsache, dass niemand festgenommen wurde, mit der Notwendigkeit die Identifizierung seiner Quellen vor Gericht zu vermeiden. "In dieser Gewalteskalation ist es wichtig, dass wir alle gemeinsam und zuverlässig den Terrorismus zurückweisen und entschlossen handeln, um den Hass und die Hetze zu stoppen", verlangte Mladenov.

Die Welle der Gewalt in der Region, die am 1. Oktober begonnen und schon zu 108 toten Palästinensern, 19 toten Israelis und zwei toten Personen anderer Nationalität bei Gewaltakten (meist mit der blanken Waffe) oder Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften geführt hat . http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=59136
Übersetzung: K. Nebauer

 

 

29. 10. 2015

Der vierjährige Ahmed Dawabsheh (Bild links) ist  der einzige Überlebende des Anschlags vom 31. Juli. Er erlitt an 60 Prozent seines Körpers Verbrennungen zweiten Grades und wird in Tel Hashomer behandelt. Das sein Bruder und seine Eltern getötet wurden, weiß er noch nicht.

Der Brandanschlag auf ein von Palästinensern bewohntes Haus im Westjordanland hatte drei Todesopfer gefordert. Fünf Wochen nach dem Angriff ist die Mutter Reham Dawabsheh ihren Verletzungen erlegen. Zuvor waren bereits ihr 18 Monate alter Sohn Ali und ihr Ehemann Saad gestorben.

Ali Dawalbsheh, 18 Monate alt war im Haus verbrannt. Verbrannt, weil jüdische Extremisten das Haus der Familie angezündet haben. Aus Hass, aus Rassismus, aus religiösem Eifer.


 

28. 10. 2015




The grandfather of Ahmad Dwabsha, whose family was burnt to death by Israeli settlers, hugs him, trying giving tenderness to him instead of his parents whom Ahmad has not known yet that they were killed !

 

Sonderseite - Der Tod von Ali Saad Dawabsha, ein eineinhalbjähriges Kleinkind >>>


 

 

20. 9. 2015

VIDEO + TEXT - Duma: Aufklärung oder Schutz für V-Leute? - Torsten Teichmann - Was wiegt schwerer? Die juristische Aufarbeitung eines Gewaltverbrechens oder der Schutz der eigenen V-Leute? Aktueller Anlass für die Frage: Israels Verteidigungsminister Yaalon soll in kleiner Runde erklärt haben, dass die Ermittler die mutmaßlichen Täter des tödlichen Brandanschlags von Duma kennen. Sie könnten sie aber nicht festnehmen, zitiert die Tageszeitung Haaretz den Minister. In der vergangenen Woche war Reham Dawabsha in Nablus beigesetzt worden. Die junge Frau erlag ihren Brandverletzungen. Sie ist das dritte Todesopfer des Brandanschlags von Duma, im Westjordanland. Jüdische Siedler stehen im Verdacht, das Haus der Familie Dawabsha Ende Juli beschmiert und in Brand gesetzt zu haben. Israels Verteidigungsminister Yaalon bestätigt die Berichte. Aber er erklärte, man könne die Tatverdächtigen nicht anklagen ohne die eigenen Geheimdienst-Quellen zu enttarnen. >>>

 

8. 8. 2015

Alle Israelis sind schuldig: Brandanschlag auf palästinensische Familie - Es ist einfach unmöglich, dem Brigadegeneral  zuzujubeln, dass er einen palästinensischen Teenager erschoss und dann schockiert ist, wenn Siedler einen Brandanschlag auf ein bewohntes Haus ausüben - Gideon Levy -  2.August, 2015

Israelis  gehen mit Messern gegen Schwule in der Love-Parade vor und verbrennen Kinder.  Da gibt es nicht einen Deut von Verleumdung, und auch nicht  die geringste Übertreibung bei dieser trockenen Beschreibung. Es stimmt zwar, dass dies nur Aktionen von ein paar Extremisten sind. Es stimmt auch, dass ihre Zahl wächst; es stimmt, dass jeder einzelne von ihnen – all die Mörder, jeder, der Brandanschläge macht, der mit Messern angreift, der Bäume ausreißt – dass  all diese zum selben politischen Lager gehören. Aber das Gegenlager ist mitschuldig.

All jene, die dachten, es wäre möglich, Inseln des Liberalismus im Meer des israelischen Faschismus aufrecht zu erhalten, wurde dies – ein für alle Mal -  an diesem Wochenende gezeigt. Es ist einfach nicht möglich, einem Brigadegeneral, der einen Teenager erschießt, zuzujubeln und dann über Siedler geschockt zu sein, die einen Brandanschlag auf eine Familie machen; die Rechte der Schwulen zu unterstützen und dafür eine Gründungskonferenz in Ariel zu halten. Das Böse kennt keine Grenzen; es beginnt an einem Platz und verbreitet sich schnell in alle Richtungen.

Der erste Nährboden für jene, die einen Brandanschlag auf eine Familie verüben, war die IDF (israelische Verteidigungsarmee), auch wenn die Täter nicht in ihr gedient haben. Wenn das Töten von 500 Kindern im Gazastreifen legitimiert wird und keine Debatte oder eine moralische Abrechnung auslöst-  was ist dann so schrecklich, ein Haus  samt ihren Bewohnern in Brand zu stecken. Was ist schließlich der Unterschied zwischen dem Werfen einer Brandbombe und dem Abwerfen einer Bombe.  Es gibt keinen Unterschied in der Absicht,

Wenn das Erschießen von Palästinensern zu einem fast täglichen Vorfall wird – schon wieder wurden seit dem Brandanschlag getötet: einer in der Westbank, ein anderer an der Grenze des Gazastreifens – wer sind wir, dass wir über die Brandstifter in Duma Beschwerde führen? Wenn das Leben der Palästinenser  offiziell von der Armee genommen werden darf, so ist ihr Blut in den Augen der israelischen Gesellschaft billig, dann ist es Siedler-Milizionäre auch erlaubt, sie zu töten. Wenn es der Ethik der IDF im Gazastreifen erlaubt ist, alles zu tun, um einen einzigen Soldaten zu retten, wer sind wir dann, dass wir uns über Baruch Marzel  vom rechten Flügel beschweren, der mir an diesem Wochenende sagte, es wäre zulässig, Tausende von Palästinensern  zu töten, um ein einziges Haar auf dem Kopf eines Juden zu retten. Dies ist die Atmosphäre, und dies ist die Folge. Die ursprüngliche Verantwortung dafür liegt bei der IDF.

Nicht weniger anzuklagen sind natürlich die Regierungen und Politiker, die mit einander darüber konkurrieren, wer sich am meisten bei den  Siedlern einschmeichelt. Wer auch immer ihnen für ihre Gewalt in der Siedlung Beit El 300 neue Wohneinheiten gibt, sagt ihnen nicht nur, dass Gewalt erlaubt ist, sondern dass es sich bezahlt macht. Es ist schon schwierig, eine Linie zwischen dem Werfen von Plastiktüten voller Urin gegen Polizisten und dem Brandanschlag  in Wohnungen zu ziehen. Natürlich sind auch die Behörden anzuklagen, die das Recht durchsetzen sollen – fangen wir mit der Distrikt-Polizei von Judäa und Samaria an, der lächerlichsten und skandalösesten von allen Polizei-Distrikten –und nicht zufällig. Auf neun palästinensische Wohnungen wurde – nach B‘tselem -  in den letzten drei Jahren ein Brandanschlag ausgeübt. Wie viele Leute sind strafrechtlich verfolgt worden? Keine.  Was geschah also am Freitag in Duma? Das Feuer war in den Augen der Brandstifter und ihrer Lakaien einfach besser.

Ihre  Lakaien schließen auch die ein, die schweigen und vergeben und jene, die denken, das Übel wird auf immer innerhalb der Westbank bleiben. Ihre Lakaien schließen auch die Israelis ein, die davon überzeugt sind, dass das Volk Israel das „auserwählte Volk“  und ihm deshalb alles erlaubt sei, auch Brandanschläge auf Wohnungen von Nicht-Juden mit ihren Bewohnern auszuführen.

Viele von denen, die von diesem Akt schockiert waren, einschließlich derjenigen, die die Opfer im Sheba Medical-Center, außerhalb Tel Aviv besucht haben – der Präsident, der Ministerpräsident, der Oppositionsführer und ihre Mitarbeiter haben mit der Muttermilch das rassistische, ärgerliche „Du hast uns von allen Völkern ausgewählt“ eingesaugt.

 Am Ende eines schrecklichen Tages ist es dies, das uns zum Verbrennen von Familien führt, die Gott nicht ausgewählt hat. Kein Prinzip ist in der israelischen Gesellschaft zerstörerischer oder gefährlicher als dieses Prinzip noch mehr verbreitet.  Falls man näher untersucht, was unter der Haut der meisten Israelis  verborgen ist,  würde man „das auserwählte Volk“ finden. Wenn dies ein fundamentales Prinzip ist, dann wird der nächste Brandanschlag nur eine Zeitfrage sein.

Ihre Lakaien sind überall und die meisten drücken ihre Betroffenheit über das aus, was geschah. Aber was geschah, war von den Belangen der Realität diktiert, der Realität Israel und seinem Wertesystem. Was geschah, wird wieder geschehen, und keiner wird geschont. Wir alle waren die Brandstifter der Dawabsheh-Familie.  (dt. Ellen Rohlfs)


 

Der normale Horror - Anat Rimon-Or -  1.8.15 - Der verständliche und demonstrierte Schock der gestrigen  Ereignissen ( dem Verbrennen eines Kleinkindes, dem Verletzen seiner Familie und der Messerstecherei bei der Love-Parade) muss uns  nicht blenden. Die großen Schrecken, in die der Staat Israel verwickelt ist, sind nicht nur Wutausbrüche von Extremisten. Sie werden routinemäßig auf allen Lebensgebieten bei der Besatzung begangen  - an normalen Tagen; während der Belagerung an einem normalen Tag; beim Kollaps der Sozialhilfe; als Nebenprodukt bei Routineaktionen; beim Mord an Flüchtlingen – durch Mittel und Wege der Ministerien und Behörden, die zur entschlossenen Maschine der Auslöschung geworden sind.

In diese schrecklichen Gräueltaten sind gewöhnliche Bürger verwickelt, Medienleute, Forscher und Intellektuelle sind darin  bis zum Hals verwickelt: indem sie jeden, der über diese Routine zu schreien wagt, delegitimieren und zum „Extremisten“ abstempeln, ob das im Rahmen ihres Jobs geschieht oder in ihrer freien Zeit.

Darin verwickelt sind anständige Leute, die völlig normal erscheinen und völlig normal handeln. Lassen wir uns von ihnen nicht in die Irre führen; sie haben eine Eigenheit: in ihren süßesten Träumen über ein Leben in Frieden, Brüderlichkeit und Freundschaft sehen sie den Gazastreifen ohne Waffen, die palästinensische Behörde ohne Waffen und den Staat Israel als einen jüdischen Staat auf seinem Reservoir von Waffen. Araber haben in ihm zivile Rechte. An diesem Grundmodell, das heute so weit entfernt ist von den Rändern der Phantasie, sitzt die Quelle des Wahnsinns, den wir jetzt erleben.

Auf dem Hintergrund des Schocks, der über die jüdischen Mörder, die Messerstecher und die jüdischen Landräuber  aufgezeigt werden, erscheinen diese Leute wie ein vernünftiger Pol. Das ist ein Irrtum. Der eine, der tatsächlich die Gewalt ausübt, ist nicht der gefährlichste Hauptfeind in der Nahrungsmittelkette. Der gefährlichste Hauptfeind wird immer befriedigt, weshalb er ruhig lauert und höflich erscheint. All seine blühenden kulturellen Projekte, die gewöhnlich liberal sind, gründen sich auf zwei Prämissen: 1.‘ Der andere verdient grundsätzlich weniger als ich‘. 2. Ich bin die Autorität. Ich habe Recht, ich spreche Recht und ich bin derjenige, der entscheidet, was entsprechend meinen Werten gut für den andern ist.‘

Es stimmt, der palästinensische Terror ist im Licht des Routinehorrors der Besatzung und Belagerung völlig gerechtfertigt. Man kann  den Terror, der Rechte stiehlt und mit dem Terror, der gegen die Besatzung  und Belagerung gerichtet ist, nicht vergleichen. Jeder der erwidert ‚‘Terror ist Terror und ist nicht berechtigt‘, jeder der sein protziges Erstaunen über ‚Unterstützer des Terrors‘  zum Ausdruck bringt, ist ein Feind, der gar nichts von der politischen Realität versteht, in der sie leben. Drei Sätze werden jeden, der mit solch einer Person spricht, enthüllen, dass er oder sie den vom Staat ausgeführten Terror/Horror nicht versteht. Ich will mich nicht dafür  entschuldigen, dass ich herablassend war.  (dt. Ellen Rohlfs)

 

Gestohlene Kindheit: eine palästinensische Geschichte - Die Welt ist unglaublich gleichgültig gegenüber dem palästinensischen Leiden und demonstriert täglich diese Politik der Gleichgültigkeit - Hatam Bazian - 2.8.15 - Ismail, Zakaria, Ahed und Mohamrd sind vier Namen, die anscheinend zufällig sind und keine besondere Bedeutung für die durchschnittliche Person in der Welt hat.

Doch diese vier Namen sind  im Gedächtnis der Palästinenser sehr bekannt und eingeprägt. Sie sind die Kinder der Bakr-Familie – sie waren zwischen neun und elf Jahre alt. Ich nehme es euch nicht übel, wenn ihr euch nicht an diese Namen erinnert.


Die Wahrheit ist, palästinensische Namen, Familien und Gesichter werden in einer Welt nicht erinnert, deren allgemeine Meinung vom Bewusstsein  eines  Nachrichtenzirkels bestimmt wird.  Ihre Geschichte wurde nicht verbreitet. Ihrem Verlust wurde keine persönliche Note gegeben und mit ihren Lieben wurde kein Interview gemacht.


Vor einem Jahr wurde der 16jährige palästinensische Junge Mohammed Abu Khdeir von  jüdischen  Extremisten in Jerusalem als Racheakt lebendig verbrannt.


Am letzten Freitag markiert das Verbrennen des 18 Monate alten Baby Ali Saad Dawabsheh  durch einen Brandanschlag von Siedlern auf die Wohnung der Familie in Duma  den Jahrestag von Abus  KhdeirsTod.


Die Wahrheit ist, dass wir den Verlust  von palästinensischem Leben nicht betrauern. Wie erinnern uns nicht an die Familien, die Häuser und Schulen, die systematisch ausgelöscht werden oder an die Krankenhäuser und Ambulanzen, die chirurgisch gezielt angegriffen werden oder die unzähligen ermordeten Individuen, die nur ihr Leben leben wollten.


Der Mord an Cecil dem Löwen hat mehr globale Aufmerksamkeit und Aufrufe zu genauen Untersuchungen erfahren, als die Bakr-Kinder,  Abu und Ali.


Systematisches Auslöschen - Doch wie können wir dies tun? Wie können wir – unser globales Bewusstsein -  ja, unsere Augen von dem ständigen und systematisch  zugefügten palästinensischen Leid  abwenden?


Wie entschuldigen wir Israels das Festhalten von 6000 palästinensischen politischen Gefangenen – einige erst 11 Jahre alt -  und das Eingesperrts ein von  gewählten palästinensischen Parlamentsmitgliedern?


Wie erklären wir die unverhältnismäßige Antwort von Diplomaten, die nach Gaza strömen, auf der Suche nach einem einzigen Soldaten, der nach Israels Sommerangriff  auf den Gazastreifen gefangen genommen wurde. >>>

 

 

7. 8. 2015

JUDENTUM 2.0 - Es reicht! - Richard C. Schneider - Ein palästinensisches Baby ist bei lebendigem Leibe verbrannt. Verbrannt, weil jüdische Extremisten das Haus der Familie angezündet haben. Aus Hass, aus Rassismus, aus religiösem Eifer. Alle israelischen Politiker verurteilten die Tat als blanken Terror. Netanyahu sprach von Terror und auch der Führer der Siedlerpartei Naftali Bennet. In Israel wurde das als grosses Ereignis bejubelt. Was sind wir doch für eine tolle Demokratie, alle Politiker sprechen von «Terror», wir sind ein grossartiges Volk! Unsinn. Das ist der kleinste gemeinsame Nenner, den demokratische Politiker haben sollten: Terror schlicht Terror zu nennen. Und es ist auch Unsinn, sofort den palästinensischen Terror als Vergleich heranzuziehen, der ja viel schlimmer sei. Oder zu erklären, dass palästinensische Politiker Terroristen oftmals bejubeln, sie als Freiheitskämpfer bewundern, sie mit Ehrungen überschütten. Na und? Will «die einzige Demokratie des Nahen Ostens» sich vergleichen lassen mit der islamistischen Hamas oder mit Teilen der Fatah? Man ist doch sonst immer darauf erpicht, der Welt klarzumachen, dass man nicht so sei wie «die Palästinenser».


Also, Netanyahu und seine Koalitionspartner haben die Tat verurteilt und versprochen, die Täter zu verfolgen und hart zu bestrafen. Was denn sonst? Aber worüber nicht geredet wird, worüber Bibi und Benett und Ayelet Shaked und Miri Regev und Danny Danon und wie sie alle heissen nicht reden: Seit Jahrzehnten hat die Rechte das Terrain für solche Taten nicht nur vorbereitet, sondern immer wieder weggesehen und, wenn überhaupt, nur milde Strafen für jüdische Terroristen verhängt. Die Ideologie der Rechten ist verantwortlich für die Ermordung dieses Babys, wie sie verantwortlich ist für Baruch Goldstein und Yigal Amir und viele weitere unbekannte grössere und kleinere Täter, verantwortlich für Rabbiner, die offen Araberhass predigen, verantwortlich für Politiker, die sich rassistisch äussern können, ohne sofort ihr Amt aufgeben zu müssen. Verantwortlich für – ja, sagen wir es doch – «geistige Brandstiftung». Diese Ideologen sind verantwortlich für den unerträglichen Rassismus in Israel, den Juden, wenn dies ein nichtjüdisches Land wäre, als Bedrohung empfinden und deswegen wegziehen würden. Und was macht die jüdische Gemeinschaft ausserhalb Israels? Wie reagieren die Funktionäre jüdischer Gemeinden in Europa? Mit Abscheu. Natürlich. Aber zugleich auch wieder mit Apologetik, um den Antisemiten angeblich nicht in die Hände zu spielen.  >>>

 

 

5. 8. 2015

Der Großvater des toten palästinensischen Kindes bittet um Frieden mit den Israelis - Das 18 Monate alte Kind starb bei einem Brandanschlag durch radikale Juden auf das Haus, in dem es mit seinen Geschwistern und Eltern lebte.

Während der letzten vier Tage hat sich (Großvater) Hussein Dawabshe nicht vom Bett seines Enkels Ahmed im Krankenhaus Tel HaShomer/Israel entfernt. [...] Vater Saed gelang es, Ahmed aus den Flammen zu retten. Aber Riham, die Mutter, konnten den 18 Monate alten Ali nicht bergen, er starb in den Flammen.

Beide Eltern befinden sich mit Brandwunden über mehr als 80% der Körperoberfläche in ernstem Zustand in einem israelischen Krankenhaus.

Auch Ahmed befindet sich in einem ernsten Zustand mit Brandwunden über 60% der Körperoberfläche. Wie Zeev Rotstein, Direktor des Krankenhauses erklärte, werden die nächsten Stunden zeigen, ob er überleben wird.

Seit jener unseligen Nacht, in der seine Frau ihn aufgeweckt hat, weil das Haus des Sohnes brannte, hat sich Ahmeds Großvater (51 J.)  nicht aus dem Krankenhaus entfernt. Das Haus war 1,5 km von seinem entfernt, er lief sofort hin, aber es war nichts mehr zu machen. [...]

Das einzige, was er jetzt wünscht, ist, dass sich Ahmed und seine Eltern wieder erholen und dass sich das Gericht mit den Verantwortlichen für die Tat befasst. "Das ist es, worum ich bitte, dass man sie erwischt", bekräftigt Hussein, der acht Kinder und sieben Enkel hat.

"Wir haben ein Sprichwort: wer tötet, soll sterben. Sie haben sie verbrannt, also möchte ich, dass sie brennen", sagt der Großvater des verstorbenen Babys. Und er versichert, dass sich sein Zorn nur gegen die Mörder richtet, nicht gegen alle Israelis. Und trotz des Albtraums, den er durchlebt, glaubt er weiterhin an Mäßigung und nicht an Gewalt.

"Darum bitte ich, dass es Frieden gibt. Dass es keine Kriege mehr gibt. Ich bin gegen das Blutvergießen", versichert er. Aber solange die radikalen Siedler "in unsere Dörfer eindringen können, werden sich solche Angriffe wiederholen, eins ums andere Mal", klagt er.

Unter denen, die zur Kinderabteilung der Intensivstation gekommen sind, sind israelische Pazifisten, die sich von dem, was sie einen Terrorakt nennen, "erschüttert" und "beschämt" zeigen. Auch Premierminister Benjamin Netanyahu hat den kleinen Ahmed besucht.
Außerdem kam ein palästinensischer Arzt aus dem Gazastreifen, der im Krieg 2008/09 gegen den Gazastreifen drei Töchter verloren hat, um seine Unterstützung zu zeigen. "Weshalb verschlechtert sich die Situation weiter? Weshalb müssen wir eine solche Situation erleben? Brennen, töten, Gewalt?", fragt sich der Gynäkologe Izzeldin Abuelaish.

"Das habe ich als Arzt gelernt", erzählt er. Der Hass beginne sich wie eine Krankheit auszubreiten. "Wir Israelis und Palästinenser müssen zusammen arbeiten, um (den Hass, die Krankheit) zu beherrschen. Alle zusammen für das Leben und für ein Ende des Blutvergießens", fordert er. Trotz allem bleibt dieser Arzt bewundernswert optimistisch. "Nichts ist unmöglich in dieser Welt. Alles was nötig ist, ist Mut, Glauben, Hoffnung und Handeln."  http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57245
Übersetzung (leicht gekürzt): K. Nebauer

 


Palästina: Ein Kampf auf Leben und Tod - Nach dem tödlichen Brandanschlag auf seine Familie bangt ein Großvater um den Enkel. Er ersehnt das Ende der Gewaltspirale. - Ofira Koopmans - Ramat Gan. Die letzten Tage sind nicht spurlos an Hussein Dawabsche vorübergegangen. Seit Freitag ist der 51-Jährige seinem Enkelkind nicht mehr von der Seite gewichen. Der vierjährige Ahmed liegt seit dem Brandanschlag auf das Haus seiner Familie im Dorf Duma zwischen Nablus und Ramallah im Krankenhaus. Wegen seiner schweren Verbrennungen hatten die Rettungskräfte ihn per Hubschrauber aus dem Westjordanland in die Klinik im israelischen Tel Haschomer gebracht. Ob Ahmed überlebt, sei noch immer ungewiss, sagt Klinikdirektor Zeev Rotstein. >>>
 

 


Jürgen Todenhöfer - Auch israelischer Terrorismus ist Terrorismus - Liebe Freunde, der kleine Palästinenser Ali Dawabsheh durfte nur 18 Monate leben. Dann verbrannten ihn israelische Terroristen. Auch nach Palästina kommt Gott nur noch zum Weinen. Doch endlich wird selbst in Israel Klartext geredet. Auch israelischer Terrorismus wird Terrorismus genannt. Das ist gut so. Terrorist ist, wer Zivilisten aus politischen oder ideologischen Gründen tötet. Egal ob der Täter Deutscher, Araber, Amerikaner oder Israeli ist. Terrorismus kennt kein Vaterland, keinen Gott. Auch israelischer Terrorismus ist Terrorismus.

Terroristen sind auch:
-die deutschen Rechtsradikalen, die seit der Wiedervereinigung über 180 Menschen ermordeten und zur Zeit reihenweise Flüchtlingsheime anzünden. Der NSU-Prozess zeigt nur einen winzigen Ausschnitt des rechten Terrors;

-der in Syrien und im Irak kämpfende IS, die syrische Al Qaida-Filiale Jabbat Al Nusra und ähnliche Extremisten-Banden;

-Zivilisten tötende Palästinenser, Zivilisten tötende Israelis, rassistische US-Amerikaner, die schwarze Mitbürger töten. Die brutalen palästinensischen Morde an drei entführten jungen Israelis im Frühjahr 2014 waren Terrorismus genauso wie das anschließende Anzünden eines jungen Palästinensers bei lebendigem Leibe durch Israelis.

Auch Staatsterrorismus ist Terrorismus. Bush und Blair waren gottlose Terroristen. Die größten Mörder unserer Zeit, weil sie 1 Million unschuldige Iraker töteten. Oder wie ein britischer Offizier höhnisch sagte, "von der Last des Lebens befreiten".

Netanjahus Krieg gegen Gaza, der wahllos unzählige palästinensische Zivilisten tötete, war ebenfalls Terrorismus. Ich habe diesen Bombenkrieg über eine Woche lang miterlebt. Atemlos, fassungslos, weil er so eindeutig zivile Ziele angriff. Über 500 Kinder starben in dieser Orgie der Gewalt. Laut UNO haben die israelischen Streitkräfte auch in diesem Jahr bereits über 20 Palästinenser getötet. Und mehr als 1000 verletzt. Alltag des Krieges oder Staatsterrorismus? Wie soll das weitergehen?

Ich weiß, die Wahrheit tut weh. Aber wir müssen die Dinge beim Namen nennen. Terrorismus ist - wie Krieg - eine schwere Krankheit der Menschheit. Wir können sie nur heilen, wenn wir bei der Diagnose mutig und ehrlich sind. Nur dann können wir eine bessere Welt schaffen. Leider nicht mehr für Ali. Aber für die anderen Kinder unserer Welt. Euer JT

 

Zwei religiöse Lager - Die Brandstifter im Westjordanland und der Messerstecher der Gay-Parade sind fromme Juden. Doch die Wurzeln ihres Hasses sind andere. - Die deutlichste Schnittstelle zwischen den Brandstiftern, die in der Nacht zum Freitag ein palästinensisches Kleinkind ermordeten, und dem Messerstecher bei der Schwulen- und Lesbenparade in Jerusalem ist das gegnerische Lager. Bei den Demonstrationen am Wochenende blieb völlig offen, wer gegen den Messerstecher und wer gegen die Brandstifter protestierte. Für die meisten spielte es ohnehin keine Rolle.

Das weltliche linksliberale Lager ist Antithese zu den Nationalreligiösen wie auch zu den Ultraorthoxen. Erst diese Woche outete sich der sozialdemokratische Parlamentarier Itzik Schmulik. Er ist der dritte offen schwul lebende Abgeordnete nach zwei Fraktionsmitgliedern der linken Meretz.

Hinter beiden Gewaltverbrechen stehen fromme jüdische Fanatiker. Trotzdem verfolgten sie unterschiedliche Ideologien oder wenigstens unterschiedliche Gewichtungen. Zwar wohnt auch der homophobe Messerstecher Ischai Schlissel in einer israelischen Siedlung im Westjordanland, dorthin trieben ihn jedoch keine ideologischen Motive.

Dem einen geht es um Land, dem anderen um Gebote >>>

 

Gewaltbereitschaft in Israel - Der Extremismus greift um sich - Blinder, archaischer Hass drängt einige Israelis zum Mord. Heute genügt es offenbar, Palästinenser zu sein, um in Israel angegriffen zu werden. Ein Gastbeitrag. - David Grossman

Der ermordete Säugling namens Ali Dawabsche lässt mir keine Ruhe. Die Vorstellung, dass die Hand eines Menschen zu nächtlicher Stunde ein Fenster aufreißt und einen Molotowcocktail in das Zimmer wirft, in dem Eltern und ihre Kinder schlafen, treibt mich um. Diese Bilder und Gedanken zerreißen einem das Herz. Wer ist der Mann, wer sind die Männer, die so etwas fertigbringen? Sie und ihre Kumpane wandeln auch am heutigen Morgen unter uns. Sieht man ihnen an, was sie getan haben? Was haben sie in sich ausgelöscht, bevor sie fähig waren, zur Auslöschung einer Familie zu schreiten?

Benjamin Netanjahu und mit ihm einige Minister des rechten Flügels haben diesen Mord sofort vehement verurteilt. Netanjahu erschien zu einem Beileidsbesuch im Krankenhaus und brachte seine Erschütterung zum Ausdruck. Sein Auftreten war menschlich, authentisch, richtig und notwendig. Fragen aber muss man sich, wie es dem Ministerpräsidenten und seinen Ministern immer wieder gelingt, die Verbindung zwischen dem Feuer, das sie bereits seit zwanzig Jahren schüren, und diesem neuen Brandanschlag völlig zu ignorieren.  >>>


 

4. 8. 2015

Palästina übergibt dem IGH Dokumentation über den Mord an palästinensischem Baby - Der palästinensische Außenminister Riad al Malki übergab heute dem Internationalen Gerichtshof (IGH) ein Dokument über die Gewaltakte der Siedler gegenüber der palästinensischen Zivilbevölkerung, darunter auch über den Mord des Babys Ali Dawabsha am vergangenen Freitag.

"Er übergab einen Brief mit dem gesamten Material über die Siedlungen im allgemeinen und über die Angriffe der Siedler im besonderen", bestätigte heute eine palästinensische Quelle gegenüber (der Nachrichtenagentur) EFE.

Es handelt sich um die erforderliche Dokumentation, damit der IGH, falls er so entscheidet, eine Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen durch Israel an den Palästinensern eröffnen kann.

Unter den erwähnten Fällen von Aggressionen jüdischer Siedler im besetzten Westjordanland und Ost-Jerusalem ist auch der Mord an dem Baby Ali Dawabsha am vergangenen Freitag [...], den die israelischen Sicherheitskräfte radikalen jüdischen Siedlern zuschreiben.

Am Freitag hatte bereits ein palästinensischer Beamter bemerkt, dass Palästina den Mord an dem Baby vor den IGH bringen würde, und dass dieser Angriff "unter mehr als eine Kategorie der Verbrechen fallenkönnte, die der IGH untersucht". 

"Wenn es bestätigt wird, dass dieses Verbrechen in Zusammenhang steht mit der Straflosigkeit, die der israelische Staat den Siedlern garantiert, kann es als Kriegsverbrechen oder auch als ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesehen werden", erklärte er. [...]  http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57220   Übersetzung/gekürzt: K, Nebauer

 

Ultraorthodoxe Gewalt erschüttert Israel  - "Jüdischer IS" - Es handelt sich um ein lange verdrängtes Phänomen in Israel. Doch die jüngsten Gewaltakte, bei denen ein 18 Monate alter Bub und ein 16- jähriges Mädchen getötet wurden, haben den jüdischen Extremismus auf brutale Art und Weise wieder ins Bewusstsein gerückt. Nach Zusammenstößen Angst vor neuer Intafada (...)

Nach dem Brandanschlag gab es gewaltsame Proteste von Palästinensern mit weiteren Todesopfern. Bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee wurde am Freitagabend ein junger Palästinenser im Westjordanland angeschossen, er starb später im Krankenhaus. Am Samstag gab es bei seiner Beerdigung im Flüchtlingslager Jalason neue Auseinandersetzungen. Im Gazastreifen kam es ebenfalls zu Gewalt. Israelische Soldaten erschossen einen Palästinenser, der sich nach Angaben der Armee unerlaubt einem Grenzzaun genähert hatte. Nach den Vorfällen wächst nun die Angst vor einer Explosion der Gewalt in Form einer neuen Intifada.

Israels Präsident: "Das Land braucht einen Weckruf"
- Es wurde aber auch friedlich gegen den Extremismus demonstriert. Tausende Israelis versammelten sich am Wochenende in zahlreichen Städten zu Kundgebungen gegen Hass und Gewalt. Oberrabbiner David Lau verurteilte den Anschlag vom Freitag als "abscheulichen Mord". Staatspräsident Reuven Rivlin sagte, dass er sich schäme und dass das Land einen "Weckruf" brauche. "Jede Gesellschaft hat extremistische Ränder, aber heute müssen wir uns fragen: Was ist es, was hier in der Luft liegt, das es Extremismus und Extremisten erlaubt, unbesorgt im hellen Tageslicht zu wandeln?", erklärte Rivlin bei der Jerusalemer Kundgebung und drängte auf harte Maßnahmen gegen radikale Juden. >>>

 



Anschlagsserie: Israel genehmigt härtere Verhöre von jüdischen Extremisten - Raniah Salloum - Jahrzehntelang konzentrierte sich Israel auf den Kampf gegen den palästinensischen Terrorismus, der jüdische wurde unterschätzt. Jetzt kündigt die Regierung ein härteres Vorgehen an.

Noch sind die Mörder des 18 Monate alten Ali Dawabsheh nicht bekannt. Der Junge verbrannte in den Morgenstunden des 31. Juli, als ein Molotowcocktail das Haus der Familie in Flammen setzte. Doch für Israel besteht kein Zweifel am Hintergrund der Tat: Präsident Reuven Rivlin und Premierminister Benjamin Netanyahu haben den Mord als jüdisch-extremistischen Terrorismus verurteilt.

Denn der Anschlag fügt sich in eine Serie ein, die israelische Sicherheitskräfte schon länger beunruhigt. Seit November 2013 ist es bereits das vierte Mal, dass das Haus einer palästinensischen Familie in den frühen Morgenstunden brennt. In den anderen drei Fällen hatten die Bewohner Glück und konnten noch rechtzeitig entkommen.

Die Mörder haben Graffiti wie den David-Stern oder das hebräische Wort für "Rache" hinterlassen. Solche Botschaften werden bei sogenannten Preisschild-Attacken hinterlassen. Sie heißen so, weil die Täter Tribut dafür verlangen, dass jüdische Siedler das Westjordanland verlassen müssen. Der Preis ist Rache. >>>>

 

 

How Israel protects its settlers who burn Palestinian children alive - Ali Abunimah - Before dawn on Friday morning, Ali Dawabsha, an 18-month-old Palestinian toddler, was burned to death in an arson attack on two homes in the village of Duma in the northern occupied West Bank.

The murder of Ali Dawabsha is not the first time Israeli settlers have burned Palestinians alive. Given the impunity Israel grants its settlers, what chance is there really that Ali’s killers will be brought to justice?

“We saw four settlers running away keeping distance between each other,” 23-year old Musallam Dawabsha, one of the villagers who tried to assist, told Ma’an News Agency. “We tried to chase them but they fled to the nearby Maaleh Efraim settlement.”

The attackers also left behind graffiti making clear their racist motives: they painted a Star of David and the words “revenge” and “Long live the Messiah King” on the walls. >>>

 

 

3. 8. 2015

Zum Tod des kleinen Jungen Ali Saad Dalabsha
Felicia Langer


Er wurde anderthalb Jahre alt. Er starb in den Flammen seines Elternhauses in Duma, südlich von Nablus in Palästina. Die Eltern und auch sein vierjähriger Bruder Ahmed wurden bei dem Brandanschlag schwer verletzt.

Das Baby Ali Saad lächelt auf einem alten Foto und sein süßes Kindergesicht verläßt mich nicht mehr.

Die Mörder haben eine Botschaft auf der Mauer des Wohnhauses auf Hebräisch hinterlassen: "Rache" und "Es lebt der Messias".

Schon im Sommer 2014 wurde der 14jährige Mohammed Abu Kdhir aus Jerusalem von Siedler-Jugendlichen entführt und gewaltsam verbrannt. Vor ein paar Tagen wurden sechs Teilnehmer der Gay-Parade in Jerusalem von einem ultra-religiösen Israeli niedergestochen.

Alle möglichen Regierungsvertreter, auch Netanjahu selbst, verurteilen vehement den Brandanschlag in Duma. Sie sind verlogen in ihrer Verurteilung der Tat, weil sie alle mit ihrem bodenlosen Hass und auch mit dem Mord an palästinensischen Kindern die Täter animiert haben.

Denn es gab bisher keine Strafverfolgung für die Zerstörung von Feldern der palästinensischen Bauern durch die Siedler, die auch ungezählte Olivenbäume gerodet haben, die viele lebenswichtige Brunnen zugeschüttet haben, auch Haustiere haben sie getötet.

Die Palästinenser erleben eine systematische alltägliche Terrorisierung durch die Siedler. Sie, die israelischen Herrscher, haben bei ihren drei Gaza-Massakern Hunderte Kinder ermordet, beim letzten Massaker im Sommer 2014 starben allein 580 Kinder!

Die neue Justizministerin hat schon vor ihrer Amtsübernahme zum Mord an palästinensischen Frauen aufgerufen, damit sie keine
"Schlangen" gebären können...

Die Schriftstellerin Susan Abulhawa hat ein Buch über das Leid der Palästinenser geschrieben, über die Jahre hin bis in die Gegenwart, das ich zur Zeit lese. Der Titel lautet: "Während die Welt schlief."

Schläft die Welt auch jetzt noch, heute immer noch?! Und wenn das so ist, bitte wach auf! Bitte, liebe Welt, agiere!

Denn israelische Faschisten sind in Palästina am Werk! - Tübingen, 2. August 2014
 

 

Tödliche Angriffe: Der jüdische Terrorismus schockiert Israel - Christoph Sydow - Ein ultraorthodoxer Jude sticht Teilnehmer der Gay-Parade nieder, mutmaßlich radikale Siedler zünden ein Haus an und töten ein Baby: Nach den Anschlägen diskutiert Israel über ein lange verdrängtes Phänomen: jüdischen Terrorismus.

Ali Dawabsheh und Shira Banki hatten ihr Leben noch vor sich. Der kleine Junge war erst 18 Monate alt, als mutmaßlich extremistische jüdische Siedler in der Nacht zum Freitag die Fenster seines Hauses einschlugen und einen Molotowcocktail hineinwarfen. Das Mädchen wurde nur 16 Jahre alt. Sie hatte am Donnerstag an der Gay-Parade in Jerusalem teilgenommen. Sie wollte ihre Solidarität mit homosexuellen Freunden bekunden. Ein ultraorthodoxer Jude rammte Shira und fünf weiteren Teilnehmern ein Messer in den Körper, der Teenager erlag am Sonntag seinen Verletzungen.

Mit Ali und Shira haben die Opfer des jüdischen Terrorismus plötzlich ein Gesicht bekommen. Lange hat die israelische Gesellschaft die Radikalisierung und wachsende Militanz ultraorthodoxer und ultranationalistischer Juden weitgehend tatenlos hingenommen >>>

 


Staatsgewalt erzeugt Terror - Israel: Siedler töten bei Brandanschlag Kleinkind. UN-Generalsekretär kritisiert Fehlen politischer Lösung. Amnesty legt Bericht zu Gaza-Krieg vor - Karin Leukefeld

Die israelische Besatzungspolitik ist Ursache für die Gewalt, mit der radikale Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung vorgehen: Das ist das Fazit einer Erklärung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, mit der er den Brandanschlag illegaler Siedler auf ein Wohnhaus am vergangenen Freitag verurteilte. »Das Fehlen einer politischen Entwicklung und Israels illegale Siedlungspolitik sowie die harte und unnötige Maßnahme, palästinensische Häuser zu zerstören, haben den gewalttätigen Extremismus auf beiden Seiten erhöht«, heißt es in der Mitteilung wörtlich. Das »anhaltende Versagen, effektiv auf die wiederholten Taten von Siedlergewalt zu reagieren«, hätten erneut »unschuldiges Leben getötet«, so Ban. >>>

 

Price Tag – Hintergründe des Zorns - imemcdeutschland  - Schon 2013 stellte das State Department der USA fest: „Angriffe extremistischer israelischer Siedler gegen palästinensische Bewohner, ihr Eigentum und ihre religiösen Kultstätten wurden fortgesetzt und lt. UN- und NGO-Quellen größtenteils nicht verfolgt.“ Verzeichnet wurden 399 derartige Angriffe, die zu Verletzten oder zu zerstörtem Eigentum führten, dazu waren fünf Moscheen und drei Kirchen in Jerusalem und im Westjordanland geschändet worden. Unternommen wurde seither – nichts.

Gas the Arabs JDLAllein für dieses Jahr 2015, von Januar bis zum 27. Juli, listete die Palästinensische Autonomiebehörde über 300 Siedlerangriffe gegen Palästinenser auf, bei denen nicht nur Menschen zu Schaden kamen, sondern auch tausende wertvoller Olivenbäume gerodet, Felder zerstört, Brunnen zugeschüttet, Felder verbrannt und sogar Nutztiere getötet wurden. Auch hier kam es in über 98 % der Fälle zu keiner Strafverfolgung bzw. die Verfahren wurden eingestellt. Nicht selten schützten Polizei oder Streitkräfte die extremistischen Siedler statt der angegriffenen Palästinenser.

Dass hier mit staatlicher Billigung eine ethnische Säuberung Palästinas durchgezogen wird, indem, wie im Gaza-Streifen, die Lebensgrundlagen der Palästinenser so weit systematisch zerstört werden, dass ihnen nichts mehr verbleibt, als ohne Hoffnung auf Zukunft in Lagern zu vegetieren, die schlimmer sind als die berüchtigten südafrikanischen Homelands für die schwarze Bevölkerung, oder ihr Heimatland zu verlassen, dürfte angesichts der Masse solcher ungeahndeter Vorfälle kein vernünftiger Mensch mehr bezweifeln. >>>

 

 

 

 

Reaktion auf Gewalttaten jüdischer Fanatiker - Israels Führung will Extremismus ausmerzen - Ministerpräsident Netanyahu hat nach dem tödlichen Anschlag gegen Palästinenser Nulltoleranz gegen Extremisten versprochen. Bisher hat sich Israel im Umgang mit jüdischen Fanatikern lax gezeigt. -  Monika Bolliger - Fordert Nulltoleranz gegenüber Extremisten: Israels Ministerpräsident Netanyahu.

Eine Eskalation der Gewalt hat am Wochenende Israel aufgerüttelt. Führende Politiker verurteilten einhellig den Brandanschlag im besetzten Westjordanland vom Freitagmorgen, bei dem ein palästinensisches Kleinkind ums Leben kam. Die Eltern und der ältere Bruder des Babys wurden schwer verletzt. Hinter dem Attentat in Duma nordwestlich von Ramallah werden radikale Siedler vermutet. Am Nachmittag davor hatte ein fanatischer Ultraorthodoxer sechs Teilnehmer der Gay Pride in Jerusalem niedergestochen. In Tel Aviv und Jerusalem demonstrierten am Wochenende Tausende Israeli gegen die Gewalttaten.

Aussenposten geräumt - Der Brandanschlag vom Freitagmorgen trägt die Handschrift der sogenannten Preisschild-Attacken jüdischer Siedler. Radikale Gruppierungen «rächen» mit gegen Palästinenser gerichteten Attacken Ereignisse wie die Räumung eines Aussenpostens einer Siedlung durch die Armee, manchmal aber auch allein die Präsenz der Palästinenser auf dem Land, das sie für sich beanspruchen. >>>

 

 

 

Israeli leaders lit the match that burned baby Ali Dawabsha  - Rania Khalek - The savage burning alive of 18-month-old Palestinian baby Ali Dawabsha in the occupied West Bank village of Duma has elicited energetic condemnations from Israeli leaders.

To anyone paying attention to the widespread expressions of hatred emanating from many quarters of Israeli Jewish society, these stern platitudes are not only unconvincing, they are an obvious handwashing performance meant for external consumption.

It is difficult to find a single Israeli cabinet minister who has not encouraged or perpetrated racist violence against Palestinians, largely because this kind of incitement – and worse – gets them elected.

Ali was killed in the middle of the night, early Friday, when persons, later seen by witnesses fleeing back to the settlement of Maaleh Efraim, smashed the windows of the child’s family’s home and threw Molotov cocktails and flammable liquid inside. >>>

 

 

2. 8. 2015 -

Israel nach dem Brandanschlag - Leere Worte - Die offiziellen Erklärungen der israelischen Regierung, der gestrige Brandanschlag auf ein palästinensisches Wohnhaus sei ein Terrorakt gewesen, überraschten. Dennoch bedeuteten sie nicht viel, meint Peter Philipp. Hauptmotiv der Äußerungen dürfte gewesen sein, Israels recht ramponiertes Ansehen im Ausland wieder etwas zu verbessern. - Peter Philipp

Wo er recht hat, hat er recht, der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu: Der vermutlich von israelischen Siedlern verübte Brandanschlag auf ein palästinensisches Wohnhaus im Westjordanland, bei dem ein anderthalbjähriger Junge getötet und seine Mutter sowie ein Bruder schwer verletzt wurden, sei ein Terrorakt. Eine erstaunliche Feststellung aus dem Mund Netanjahus, der Terrorismus sonst nur auf palästinensischer Seite ausmacht.

Noch sind die Täter nicht gefasst, aber alles deutet darauf hin, dass es sich um radikale Siedler handelt. Um Leute also, die im israelischen Premier bisher einen ihrer besten politischen Unterstützer hatten. Es steht zu befürchten, dass sich daran auch nach dem Brandanschlag von Freitagfrüh nichts ändern wird. Trotz der vermeintlichen rhetorischen Kehrtwende bei Netanjahu, dem Militärsprecher sowie diversen Politikern des Landes.

Der Generaltenor: Egal, von welcher Seite sie verübt werden - Terrorakte müssen gleich behandelt werden. Eigentlich ja eine Selbstverständlichkeit. Zumal in einem Staat, der sich rühmt, Rechtsstaat zu sein. Fakt aber ist, dass Gewalttäter in Israel sehr unterschiedlich behandelt werden - je nachdem, ob sie Palästinenser sind oder Israelis. Die ersten werden mit voller Härte verfolgt >>>

 

 

Der Hass wuchert - Charles A. Landsmann - In Israel und den Palästinensergebieten gibt es Unruhen und Tote, nachdem ein kleines Kind bei einem Brandanschlag jüdischer Siedler ums Leben gekommen ist. Ein Kommentar.

Verwandte tragen bei der Trauerfeier den Leichnam des kleinen Ali. Das eineinhalbjährige Kind einer palästinensischen Familie war in der Nacht zum Freitag im Westjordanland bei einem Brandanschlag ums Leben gekommen. Der Anschlag wurde mutmaßlich von radikalen jüdischen Siedlern verübt. Der vierjähriger Bruder, die Mutter und der Vater erlitten schwere Brandverletzungen.

In Israel regiert der religiöse Hass. Sechs Teilnehmer der Gay-Parade in Jerusalem wurden von einem Ultrareligiösen niedergestochen; ein anderthalbjähriges palästinensisches Baby im Dorf Douma ermordet, seine Eltern und Geschwister lebensgefährlich verletzt durch einen Brandanschlag ultranational-jüdischer Siedler. Das alles geschah binnen weniger Stunden.

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat angekündigt, Israel beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag anzuklagen. Israel hat seinerseits Untersuchungen des Terroranschlages angekündigt. Die bittere Erfahrung lehrt allerdings, dass diese kein Ergebnis liefern werden. Keiner der Brandanschläge gegen palästinensische Häuser und Moscheen in den letzten Jahren wurde aufgeklärt, kein Täter festgenommen oder gar verurteilt.

Netanjahu scheut die Konfrontation mit den Ultrareligiösen
- Natürlich verurteilen die Regierung Netanjahu und dieser persönlich die Anschläge und versuchen sich so aus der Verantwortung zu stehlen. Doch wenn die politischen Hintermänner der ultranationalistischen Siedler, aber auch diejenigen der Ultrareligiösen Deckung erhalten, um die Koalition nicht zu gefährden, müsste eigentlich die Regierung selbst dafür bestraft werden. >>>



 

Das Kristallnacht-Judentum in den besetzten Gebieten -  Abraham Melzer - Der Mord an den Säugling Ali aus dem Dorf Duma und die Todesgefahr die über alle übrigen Familienangehörigen in Folge von Verbrennungen, wie auch Messerstiche, die zwei Teilnehmer an dem Schwulenmarsch schwer verletzt haben, sind die faulen Früchte der Besatzung.

Die Homophobie, der Rassismus und der Hass auf andere,  Araber,  Flüchtlinge, genießen heute die Unterstützung der Behörden und der Rabbiner. Ich vermute aufgrund von früheren Äußerungen von Rabbiner aus den Besetzten Gebieten, von Minister und rechte Knesset Mitglieder, dass auch die Mörder zumindest durch einen Hinweis den Segen irgendeiner rabbinischen Autorität bekommen haben.

Die Deutschen, die Juden ermordet haben und Synagogen verbrannten, verwandelten sich in Juden, die Menschen und Moscheen verbrennen. Das Goldstein Syndrom wiederholt sich. Er  ermordete 30 betende Moslems während ihres Gebetes, und die Armee schickte Verstärkung, um die Siedler zu beschützen und auf die Demonstranten zu schießen, wodurch noch weitere Palästinenser getötet wurden. Infolge des Mordes in Duma konnten wir ein ähnliches Szenario beobachten: Die Besatzungsarmee schickte Regimente und Brigaden in die Besetzten Gebiete, um mit palästinensischen Jugendlichen zu kämpfen und Mörder zu schützen.

Deshalb bin ich kaum beeindruckt von der Verurteilung des Vorfalls durch Netanjahu und  seiner Freunde. Sie gießen Öl ins Feuer des Hasses und das ist das Resultat.

Alle, die die Zwei-Staaten-Lösung betrauerten, als ob wir in Richtung eines bi-nationalen Staates marschieren, sollten berücksichtigen, dass ein bi-nationaler Staat nicht entstehen wird. Die Siedler bereiten die Verdrängung der Araber nach Jordanien und in engen Stätten, eine Art Gaza in der Westbank. Man muss wieder in den Begriffen von De Gaulle denken, der zwei Millionen Franzosen aus Algerien transfriert hat.

 



Price Tag – Hintergründe des Zorns - Schon 2013 stellte das State Department der USA fest: „Angriffe extremistischer israelischer Siedler gegen palästinensische Bewohner, ihr Eigentum und ihre religiösen Kultstätten wurden fortgesetzt und lt. UN- und NGO-Quellen größtenteils nicht verfolgt.“ Verzeichnet wurden 399 derartige Angriffe, die zu Verletzten oder zu zerstörtem Eigentum führten, dazu waren fünf Moscheen und drei Kirchen in Jerusalem und im Westjordanland geschändet worden. Unternommen wurde seither – nichts.

Gas the Arabs JDLAllein für dieses Jahr 2015, von Januar bis zum 27. Juli, listete die Palästinensische Autonomiebehörde über 300 Siedlerangriffe gegen Palästinenser auf, bei denen nicht nur Menschen zu Schaden kamen, sondern auch tausende wertvoller Olivenbäume gerodet, Felder zerstört, Brunnen zugeschüttet, Felder verbrannt und sogar Nutztiere getötet wurden. Auch hier kam es in über 98 % der Fälle zu keiner Strafverfolgung bzw. die Verfahren wurden eingestellt. Nicht selten schützten Polizei oder Streitkräfte die extremistischen Siedler statt der angegriffenen Palästinenser.

Dass hier mit staatlicher Billigung eine ethnische Säuberung Palästinas durchgezogen wird, indem, wie im Gaza-Streifen, die Lebensgrundlagen der Palästinenser so weit systematisch zerstört werden, dass ihnen nichts mehr verbleibt, als ohne Hoffnung auf Zukunft in Lagern zu vegetieren, die schlimmer sind als die berüchtigten südafrikanischen Homelands für die schwarze Bevölkerung, oder ihr Heimatland zu verlassen, dürfte angesichts der Masse solcher ungeahndeter Vorfälle kein vernünftiger Mensch mehr bezweifeln >>>

 

 

Presseerklärung - Kleinkind stirbt bei Brandanschlag in Duma/ Nablus - mehr als 11.000 Gewaltakte durch israelische Siedler seit 2004 - Berlin, 01.08.2015.

Mit scharfen Worten verurteilte der Vorsitzende der Palästinensischen Gemeinschaft in Deutschland, Suhail Abu Shammala, den Brandschlag auf palästinensische Häuser in Duma, südlich von Nablus in der Westbank. Das 18 Monate alte Kleinkind Ali Saad Dawabsha starb, seine Eltern und sein 4-jähriger Bruder wurden schwer verletzt.

Israelische Siedler hatten in der Nacht vom 30.07.2015 zwei Häuser von palästinensischen Familien in Brand gesetzt und rassistische Parolen auf die Hausmauer geschmiert. Der erst 18 Monate alte Ali Saad Dawabsha starb, seine Eltern und sein Bruder wurden bei dem Brandanschlag so schwer verletzt, dass sie in Lebensgefahr schweben. Solch brutale und menschenrechtsverachtende Morde passieren nicht zum ersten Mal. Erst im Sommer 2014 wurde der 14-jährige palästinensische Junge Mohammed Khdair aus Jerusalem von israelischen Siedlern entführt und gewaltsam verbrannt.

Durch den Bau der Apartheidsmauer, durch israelische Siedlungen und militärische Anlagen ist ein Großteil der Westbank den Palästinensern nicht zugänglich. „Und die Menschen, die heute gegen diesen Landraub protestieren, werden von israelischen Soldaten und radikalen Siedlern angegriffen und verletzt, nicht selten mit Todesfolge wie im Fall des Kleinkinds Ali Saad Dawabsha“, beschreibt Suhail Abu Shammala die Umstände.

Regelmäßig attackieren radikale israelische Siedler die palästinensische Bevölkerung und deren Eigentümer. "Seit 2004 gab es mehr als 11.000 Übergriffe auf palästinensische Häuser, Autos, Kirchen, Moscheen, Bäume und weiteres Eigentum, die bis heute straflos geblieben sind", so Suhail Abu Shammala in einer Stellungnahme. "Wir sehen die Verantwortung für die brutale Ermordung des Kleinkinds Ali Saad Dawabsha und die Verletzung seiner Eltern und seines Bruders bei der israelischen Regierung. Dies ist eine direkte Folge der jahrzehntelangen Dekaden einer Straflosigkeit gegenüber dem Siedlerterrorismus seitens der israelischen Regierung", fügte er hinzu.

Trotz internationalem Konsens über die Völkerrechtswidrigkeit der Siedlungen, hat die israelische Besatzungsmacht den Bau von 300 neuen Siedlerwohnungen in Bet EL sowie 500 neue Wohnungen in Ost-Jerusalem angekündigt. Die EU hatte Israel aufgefordert, diese Beschlüsse zurückzunehmen. Auch der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Baugenehmigungen.
PGD Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland e.V.

 

 

 

 

 

 

1. 8. 2015 - B'Tselem, israelische NGO: "Es war nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde." - "Angesichts einer Politik, die von gewalttätigen Siedlern nicht die Einhaltung der Gesetze verlangt, war es nur eine Frage der Zeit, dass ein Kind verbrannt würde", überlegte heute die israelische NGO B'Tselem, die sich für Menschenrechte und gegen die israelische Kolonisierung der besetzten palästinensischen Gebiete einsetzt.
Am Mord an dem 1 1/2-jährigen Ali Saed Dawabshe und den schweren Verletzungen seiner Eltern Taeb und Rihan und seines 4-jährigen Bruders Ahmed sei "die Politik der Behörden (schuld), die die Gesetze nicht auf (jüdische) Israelis anwendet, die Palästinensern und deren Eigentum Schaden zufügen. Diese Politik schafft Straflosigkeit für Hassverbrechen und animiert die Angreifer, damit fortzufahren und hat zu diesem schrecklichen Resultat von heute morgen geführt", bedenkt die NGO in einem Komuniquee.

Nach den Statistiken von B'Tselem haben (jüdische) israelische Zivilisten an neun palästinensischen Wohnungen im besetzten Westjordanland Feuer gelegt und ein Molotov-Cocktail auf ein palästinensisches Taxi geworfen (Feuer gelegt und schwere Verletzungen bei der Familie verursacht, die im Taxi fuhr), Taten, für die die Sicherheitskräfte niemanden verdächtigt haben.
"In den letzten Jahren haben israelische Zivilisten an dutzenden palästinensischen Häusern, Moscheen, Geschäften, landwirtschaftlichen Kulturen und Fahrzeugen im Westjordanland Feuer gelegt. Die überwiegende Mehrzahl dieser Fälle wurden niemals aufgeklärt, die Polizei hat sich nicht einmal die Mühe gemacht, die elementarsten Untersuchungen einzuleiten", klagt die NGO.
Für diese Organisation ist die Tatsache, dass diese Fälle nicht aufgeklärt werden, "einer Politik auf allen Ebenen des Systems, wo es um die Einhaltung des Rechts geht, geschuldet, insbesondere bei der Polizei und einschließlich des Premierministers."
Daher betrachtet B'Tselem die Verurteilungen durch den Premierminister Benjamin Netanyahu und andere israelische Amtsträger als "bloße Rhetorik, während die Politiker mit ihrer Politik fortfahren, bei (jüdischen) Israelis, die Palästinensern Schaden zufügen, nicht die Einhaltung der Gesetze zu fordern, (und das wird so lange weitergehen, Ü.) bis sich das öffentliche Klima und die Hetze auflösen, die den Hintergrund für diese Akte bilden."

"Die Uhr tickt schon für den nächsten Angriff und den übernächsten", bemerkt B'Tselem in seiner harschen Note.

Der Angriff fand heute am frühen Morgen statt, laut Information der Polizei fällt der Hauptverdacht auf extremistische jüdische Siedler, Molotovcocktails auf zwei palästinensiche Häuser in der Ortschaft Duma bei Nablus geworfen zu haben. Im Feuer starb ein Baby und wurden seine Eltern und sein Bruder schwer verletzt.

An den Aussenmauern des in Brand gesetzten Hauses stand in Hebräisch: "Langes Leben dem Messias", "Rache" und "Preisliste" (ein Ausdruck dafür, dass ein Schaden für die Siedler oder die Siedlungstätigkeit mit einem anderen Schaden für die Palästinenser "bezahlt" werden soll).  http://www.palestinalibre.org/articulo.php?a=57170  Übersetzung: K. Nebauer

 

Westjordanland: Tausende Palästinenser protestieren nach Tod eines Kleinkinds - Droht eine neue Spirale der Gewalt im Nahen Osten? Bei einem Anschlag auf ein Haus starb ein palästinensisches Kleinkind. In Hebron kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften. >>>


 

Palästinensisches Baby stirbt bei Anschlag - Zündelnde Siedler - Susanne Knaul - Ein palästinensisches Kleinkind verbrennt bei lebendigem Leib in einem Dorf bei Nablus. Israels Premier Netanjahu spricht von „Terror“. Der 18 Monate alte Ali Dawabscheh ist bei einem Brandanschlag auf das Haus seiner Eltern bei lebendigem Leib verbrannt. Zwei bis vier Täter, vermutlich radikale israelische Siedler, schlichen sich Freitag Nacht in das palästinensische Dorf Duma bei Nablus. Sie warfen mehrere Molotowcocktails durch die offenen Fenster des Familienhauses und auf ein benachbartes Haus, das zur Tatzeit leerstand. Mit letzter Kraft gelang es dem Familienvater, seine Frau und seinen vierjährigen Sohn, aus den Flammen zu ziehen. Alle drei trugen schwere Verbrennungen davon und schweben in Lebensgefahr. >>>

 


Palestinians bury baby killed in West Bank arson attack - Hundreds of mourners have attended the funeral of the 18-month old Palestinian baby, killed in an arson attack in the occupied West Bank, as Palestinian leaders condemned Israel's policy on settlements and dubbed the attack as "war crimes".

Family members buried Ali Saad Dawabsheh on Friday afternoon, as his four-year-old brother and their parents, both in extremely critical condition for major burns, are being treated at an Israeli hospital.

Clashes erupted in Hebron following the funeral, and one person was reportedly shot and wounded by Israeli troops. “ When the Israeli government encourages settlements everywhere, they’re also encouraging these thugs to carry out these attacks. This is a war crime and a tragedy for all of us.”

Palestinian Authority President Mahmoud Abbas said that Israeli Prime Minister Benjamin Netanyuhu's settlement policy is to be blamed for the attacks in the West Bank.  >>>


 


George Galloway warns 'blood is cheap in Palestine' and claims media will cover Cecil the Lion more than Palestinian toddler burnt alive  - Galloway accused media of 'staying silent for Baby Ali yet howling at the moon for Cecil the lion’ - Heather Saul -  George Galloway has claimed the media will pay more attention to the death of a lion than a Palestinian infant who was killed in an arson attack in a series of angry tweets declaring “blood is cheap in Palestine”. The outspoken leader of the Respect Party criticised the media and warned it would prioritise Cecil the lion’s death over the death of baby Ali Saad Dawabsha in the West Bank village of Duma. >>>


 

Hamas: 'Settlers, soldiers' legitimate targets after infant killing -  Palestinian political factions strongly condemned an arson attack carried out by settlers which killed a Palestinian infant on Friday, holding the Israeli leadership fully responsible for the brutal attack and calling for revenge.

Hamas said that the killing of 18-month-old Ali Saad Dawabsha in the Nablus village of Duma makes all "Israeli soldiers and settlers legitimate targets for resistance." A spokesperson for the group, Hussam Badran, called for popular action in response to the killing and said Israeli crimes can only be stopped by "comprehensive resistance in all its forms."

He also demanded that the Palestinian Authority stop "chasing fighters" and release all political detainees currently held in PA jails.

The Islamic Jihad movement condemned the attack and said the Israeli government is responsible for protecting settlers who carry out acts of "terrorism." “Settlers and the Israeli army’s terrorism will be faced by a Palestinian will that does not accept surrender," a spokesperson for the group said, calling for resistance against Israeli military forces and settlers.

The West Bank's ruling party Fatah called the infant's killing "cowardly," also blaming continuous incitement by the Israeli government for the "disastrous crime." >>>

 


UN Envoy Says Duma Crime Reinforces Need to End Occupation - Decrease font size Increase font size modify font size Print a copy - United Nations Special Coordinator for the Middle East Peace Process, Nickolay Mladenov Friday said the crime in which a toddler was brutally killed “reinforces the need for an immediate resolution of the conflict and an end to the occupation.” In a press statement, he strongly condemned the arson attack in the Occupied West Bank’s village of Duma, south of Nablus and called for the perpetrators to be brought to justice. >>>
 

 

 

31. 7. 2015 - Vertretung des Staates Palästina und ständige Vertretung bei den Internationalen Organisationen in Wien  - Wien, am 31.07.2015 - Palästinensisches Kleinkind bei israelisch-jüdischem Terroranschlag getötet - Bei einem Terroranschlag jüdischer Siedler auf zwei palästinensische Wohnhäuser im Dorf Duma nahe Nablus im Westjordanland erlag Ali Saad Dawabsha, ein eineinhalbjähriges Kleinkind, seinen schweren Brandverletzungen. Mindestens drei weitere Familienmitglieder wurden zum Teil schwer verletzt. Die Siedler hinterließen auf Hebräisch die Parolen „Rache“ und „Lang lebe der Messias“.

Ali Saad Daobasa ist das vierte palästinensische Todesopfer in den letzten zehn Tagen – drei Palästinenser wurden zuvor bei Angriffen der israelischen Armee getötet. Auch wenn die israelische Armee den Angriff der Siedler auf palästinensische Zivilisten als barbarischen Terrorakt verurteilen, so muss festgehalten werden, dass dieselbe israelische Armee die Siedler – mitunter auch bei gewalttätigen Übergriffen auf Palästinenser – schützt. Ebenso wie die israelische Armee ist auch der Staat Israel für dieses Verbrechen verantwortlich zu machen, nicht zuletzt auch deshalb, weil der israelische Staat die Errichtung von israelischen Siedlungen auf palästinensischem Land weiter vorantreibt – so wurden erst vor wenigen Tagen der Bau von 300 weiteren Wohneinheiten in Beit El, einer Siedlung im Westjordanland, bekanntgegeben.

Erst am 20. Juli diesen Jahres hat die Europäische Union in ihrem Ratsbeschluss zum Nahost-Friedensprozess ihre „starke Ablehnung gegenüber Israels Siedlungspolitik und der in diesem Kontext gesetzten Handlungen“ festgehalten und erneut betont, dass israelische Siedlungen illegal unter internationalem Recht sind.

„Es ist nun mehr denn je an der Zeit, dass die Europäische Union ihren Worten auch konkrete Taten folgen lässt“, so Salah Abdel Shafi, Botschafter Palästinas in Österreich. „Israel und seine völkerrechtswidrige Besatzung muss mit den legitimen Mitteln des Völkerrechts zur Rechenschaft gezogen und ein Ende der israelischen Besatzung auf friedlichem Wege erreicht werden. Dies kann jedoch nicht mit Lippenbekenntnissen, sondern nur mit konkreten Handlungen der internationalen Staatengemeinschaft, wie beispielsweise Sanktionen, erzielt werden.“

 


Palästinensische Mission - Die Diplomatische Vertretung Palästinas in Deutschland - Verurteilung des Brandanschlages in Duma - mehr als 11.000 Siedlerübergriffe seit 2004 - Mit scharfen Worten verurteilte der amtierende Generalsekretär der PLO den Brandschlag auf palästinensische Häuser in Duma, südlich von Nablus. Das Kleinkind Ali Saad Dawabsha starb, seine Eltern und sein 4-jähriger Bruder wurden schwer verletzt.

Jüdische Extremisten hatten in der vergangenen Nacht zwei Häuser von palästinensischen Familien in Brand gesetzt und eine Mauer mit Parolen beschmiert. Der 1,5 Jahre Ali Saad Dawabsha starb, seine Mutter und sein Bruder wurden bei dem Anschlag so schwer verletzt, dass sie in Lebensgefahr sind.

"Seit 2004 gab es mehr als 11.000 Übergriffe auf palästinensische Häuser, Autos, Kirchen, Moscheen, Bäume und weiteres Eigentum, die bis heute straflos geblieben sind," so Dr. Saeb Erekat in einer Stellungnahme. "Wir sehen die Verantwortlichkeit für die brutale Ermordnung des Kleinkindes Ali Saad Dawabsha und die Verletzung seiner Eltern und seines Bruders bei der israelischen Regierung. Dies ist eine direkte Folge der jahrzehntelangen Dekaden einer Straflosigkeit gegenüber dem Siedlerterrorismus seitens der israelischen Regierung", fügte er hinzu.

Regelmäßig attackieren radikale Siedler die palästinensische Bevölkerung und deren Eigentümer. In dieser Woche hatte Israel den Bau von 300 neuen Siedlerwohnungen in Bet El sowie 500 neue Wohnungen in Ost-Jerusalem, trotz internationalem Konsens über die Völkerrechtswidrigkeit der Siedlungen, angekündigt. Die EU hatte Israel aufgefordert, diese Beschlüsse zurückzunehmen. Auch der UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte die Baugenehmigungen.

Eine Liste der Übergriffe und Attacken israelischer Siedler im Zeitraum 01. Juli - 27. Juli 2015 finden Sie in englischer Sprache hier.

 

 

Auswärtiges Amt verurteilt Brandanschlag gegen Palästinensische Familien - Date: Fri, 31 Jul 2015 10:22:52 +0000

Zu dem Brandanschlag auf Wohnhäuser im Westjordanland, bei denen in der Nacht ein Kind ums Leben gekommen ist, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts heute (31.07.) in Berlin:

„Die Bundesregierung verurteilt diesen unmenschlichen Terrorakt in aller Schärfe. Die Brutalität, mit der die Familien in ihren Wohnhäusern mit Brandsätzen angegriffen wurden, ist schockierend. Wir trauern mit den Familien um den Tod des kleinen Kindes. Wir begrüßen es, dass die israelische Regierung diese Tat mit unmissverständlichen Worten verurteilt hat und der Verfolgung der Täter höchste Priorität einräumt.“

 

 

 

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Die Beerdigung von Ali

 

Quelle

 

Das Palästina Portal

 

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