Noam Chomsky zu
den israelischen Angriff auf Gaza
-
"Der Angriff auf Gaza und die
Bombardierungen dienen nicht dazu die Hamas zu
vernichten. Es geht nicht darum, die Raketenabwürfe der
Hamas auf Israel zu stoppen, und auch nicht darum
Frieden zu erreichen. Die Entscheidung Israels, Tod und
Zerstörung auf Gaza regnen zu lassen und moderne
tödliche Kriegswaffen gegen eine wehrlose
Zivilbevölkerung einzusetzen, ist die Schlußphase einer
jahrzehntelangen Kampage der ethnischen Säuberung
Palästinas.
Israel setzt hochentwickelte Kampfjets und Kriegsschiffe
ein, um dicht bevölkerte Flüchtlingslager, Schulen,
Wohnhäuser, Moscheen, arme Stadtviertel anzugreifen, die
keine Luftwaffe, keine Luftabwehr, keine Marine, keine
schweren Waffen, keine Artillerieeinheiten, keine
Panzer, kein Kommandokontrollcenter, keine Armee ...
haben. Es ist kein Krieg, es ist Mord.
Wenn
die Israelis jetzt behaupten, dass sie sich in den
besetzten Gebieten verteidigen müssen, dannn verteidigen
sie sich in dem Sinn, in dem sich jede militärische
Besatzung gegen die Bevölkerung verteidigen muss, die
sie platt walzt. Niemand kann sich verteidigen, wenn er
ein fremdes Land militärisch besetzt. Es ist keine
Verteidigung. Mögen sie es nennen, wie sie es wollen,
aber Verteidigung ist es nicht." -
Auszug aus dem Artikel "Otra vez Gaza
bajo ataque israeli" von Maria M. Delgado , aus dem
Spansichen übersetzt von K. Nebauer
Quelle:
http://www.mariaenpalestina.wordpress.com/2012/11/18/otra-vez-gaza-bajo-ataque-israeli/
Noam Chomsky zu
den israelischen Angriff auf Gaza
-
"Der Angriff auf Gaza und die
Bombardierungen dienen nicht dazu die Hamas zu
vernichten. Es geht nicht darum, die Raketenabwürfe der
Hamas auf Israel zu stoppen, und auch nicht darum
Frieden zu erreichen. Die Entscheidung Israels, Tod und
Zerstörung auf Gaza regnen zu lassen und moderne
tödliche Kriegswaffen gegen eine wehrlose
Zivilbevölkerung einzusetzen, ist die Schlußphase einer
jahrzehntelangen Kampage der ethnischen Säuberung
Palästinas.
Israel setzt hochentwickelte Kampfjets und Kriegsschiffe
ein, um dicht bevölkerte Flüchtlingslager, Schulen,
Wohnhäuser, Moscheen, arme Stadtviertel anzugreifen, die
keine Luftwaffe, keine Luftabwehr, keine Marine, keine
schweren Waffen, keine Artillerieeinheiten, keine
Panzer, kein Kommandokontrollcenter, keine Armee ...
haben. Es ist kein Krieg, es ist Mord.
Wenn
die Israelis jetzt behaupten, dass sie sich in den
besetzten Gebieten verteidigen müssen, dannn verteidigen
sie sich in dem Sinn, in dem sich jede militärische
Besatzung gegen die Bevölkerung verteidigen muss, die
sie platt walzt. Niemand kann sich verteidigen, wenn er
ein fremdes Land militärisch besetzt. Es ist keine
Verteidigung. Mögen sie es nennen, wie sie es wollen,
aber Verteidigung ist es nicht." -
Auszug aus dem Artikel "Otra vez Gaza
bajo ataque israeli" von Maria M. Delgado , aus dem
Spansichen übersetzt von K. Nebauer
Quelle:
http://www.mariaenpalestina.wordpress.com/2012/11/18/otra-vez-gaza-bajo-ataque-israeli/
Mit einem über drei Minuten dauernden Video
hat nun die weltaktive Verbindung
"Anonymous" zum Cyberwar gegen Israel
aufgerufen. Erste
Webseiten sind bereits offline gebracht
worden. Die Netz-Aktivisten sind über das
"barbarische nicht aussprechbare Verhalten
der Israelis gegenüber den Arabern und
Palästinensern" aufgebracht.
Aktueller
Bericht aus Gaza-Stadt
am 18.11.2012
- Gaza am 18.11.2012 um
13:40 Uhr (Lokale Zeit) -
Abed.Schokry
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, Liebe
Freundinnen, Liebe Freunde,
Gerade eben wo ich mit dem
Schreiben diesen Bericht
anfangen wollte, wurde ein
israelischer Angriff auf
Gaza-Stadt abgefeuert und
das war sehr laut und meine
Kinder schrien, da dieser
Angriff weniger als 250 m
von meiner Wohnung entfernt
liegt. Deshalb war das so
sehr laut und das Beben des
Hauses war ebenso auch sehr
beachtlich. Das Haus kann
ich aus dem Fenster sehen.
Das hat mich wieder mal tief
erschüttert. Das ist
unglaublich, wozu die
Menschen fähig sind.
Ich schreibe Ihnen, was mir
durch den Kopf geht –
ungefiltert und
unkommentiert-. Und ich bin
weder Soziologe noch
Politologe…Ich versuche auch
sachlich zu bleiben, auch
dann, wenn die Angriffe um
uns herum immer lauter
werden.
Die letzte Nacht war auch
nicht ruhiger und so haben
wir für die vierte Nacht in
Folge nicht schlafen können.
Die Situation spitzt sich
zu, das ist meine
Einschätzung und ich hoffe
so sehr, dass ich falsch
liege. Gestern Nacht wurden
zwei Häusern (Eins in Bet
Hanoun (ganz im Norden des
Gazastreifens) und eins im
Süden des Gazastreifens
durch israelische
Luftangriffe gezielt
bombardiert. An sich nichts
Neues Aber, nach dem die
Rettungskräfte und
Feuerwehrleute sowie Helfer
aus der Umgebung sich am Ort
des Geschehens befanden, so
wurden beide Häuser noch
einmal angegriffen. Das
führte zu weiteren
Verletzten. So rannten alle
weg… Und etwas später
kehrten die Helfer und da
wurden wieder Raketen auf
die Menschen von
israelischen Flugzeugen
wieder abgefeuert und dieses
"Spielchen" wurde acht bis
Neun mal wiederholt. Wer
nicht glaubt, dem oder der
kann ich gerne die Namen der
Besitzer dieser Häuser
zumailen.
Es ist mir auch bewusst,
dass dieses Mal auch Raketen
von Gaza aus in Richtung IL
abgefeuert wurden. Ich weiß,
dass die Bevölkerung dort
Angst hat und ich weiß, dass
es auch auf deren Seite Tote
und Verletzte gibt. Ich will
NICHT aufrechnen… ABER ich
wiederhole nur mein Gedanke,
Wer ist der
Besatzer und wer sind die
Besetzten? Eine Mail bekam
ich heute und die füge ich
in meiner Mail hinein, die
Sie gerne als
Hintergrundinformation
betrachten können, hier
beginnt diese Mail nun
Israels letzter Überfall auf
Gaza: die Lüge, wer
angefangen hat
Israels letzter berfall auf Gaza: die
Lüge, wer angefangen hat -
John Glaser - Wieder hat
Israel Gaza angegriffen. Im
Zuge des Überfalls, der am
Samstag 10. November begann,
wurden mindestens sieben
Palästinenser getötet, fünf
davon Zivilisten, drei davon
Kinder. Bis zu 52 wurden
verwundet, darunter sechs
Frauen und zwölf Kinder.
Wie bei jeder bösartigen
militärischen Offensive, die
Israel in Gaza durchführt,
lautet die vorherrschende
Geschichte, dass es sich um
eine Vergeltung für Raketen
aus Gaza handelt, die in das
südliche Israel abgeschossen
wurden.
Und das ist eine Lüge.
Es stimmt, dass am Samstag
vor dem ausgedehnten
israelischen Bombardement
der militärische Arm der
Volksfront für die Befreiung
Pal stinas eine
Panzerabwehrrakete auf ein
israelisches Militärfahrzeug
in der Nähe der Grenze zu
Gaza feuerte, wodurch vier
israelische Soldaten
verletzt wurden. Aber was
führte zum Abschuss der
Panzerabwehrrakete?
Als erstes erschossen
israelische Militärkräfte am
Montag, 5. November den 23
Jahre alten Ahmad Nabhani,
als er „sich dem Grenzzaun
zu Israel n herte.“ Laut
zumindest einer
Zeugenaussage war Nabhani
geistig behindert.
Dann, am Dienstag, 8.
November, überschritten die
israelischen
Okkupationskräfte – acht
Panzer und vier Bulldozer –
die Grenze in den Süden von
Gaza, schossen dort herum
und töteten einen 13 Jahre
alten Buben, wie das
Palestinian Centre for Human
Rights (PCHR –
Palästinensisches Zentrum
für Menschenrechte)
berichtet.
Nach vom PCHR durchgeführten
Untersuchungen wurde am
Donnerstag ungefähr um 16.30
Uhr der 13 Jahre alte Ahmed
Younis Khader Abu Daqqa
durch ein Geschoß in den
Unterleib schwer verletzt,
nachdem israelische
Militärfahrzeuge, die in das
Dorf Abassan eingedrungen
waren, willkürlich
herumschossen. Zu der Zeit,
in der er getroffen wurde,
spielte Ahmed mit seinen
Freunden Fussball vor dem
Haus seiner Familie, das
etwa 1.200 m entfernt ist
von dem Gebiet, in dem sich
die israelischen
Okkupationskräfte befanden.
Sogar wenn ehrliche
Beobachter die grausame und
inhumane Blockade Gazas
durch Israel außer Acht
lassen und diese nicht in
die Waagschale werfen bei
der Bewertung, welche Seite
für dieses Auflodern der
Gewalt verantwortlich ist,
so ist es klar, dass Israel
diesen letzten Zusammenstoß
begonnen hat. Und als
Reaktion auf die Reaktion
hat Israel einen harten,
unverhältnismäßigen
militärischen Angriff
unternommen.
Das wäre leicht zu
verstehen, wenn zum Beispiel
die Medien des Westens sich
die Mühe
machten, die andere Seite zu
fragen, was geschehen ist.
Die palästinensischen
Nachrichtenmedien
berichteten sofort, dass die
Komitees für den
Volkswiderstand die
Verantwortung für die
Panzerabwehrrakete
übernommen haben, die sie
als „Vergeltung“ für
vorhergehende israelische
Gewalt gegen Gaza
bezeichneten. Aber dieses
Grundanliegen eines
ehrlichen Journalismus wird
anscheinend nicht in Frage
gestellt.
Jeder einzelne israelische
Vorstoß oder Angriff auf
Gaza wird begleitet von der
selben Geschichte: Israel
reagierte angemessen auf
nicht provozierten
palästinensischen Beschuss
mit Raketen. Der letzte
größere Krieg gegen Gaza,
die Operation Gegossenes
Blei von Dezember 2008 bis
Januar 2009 wurde auch von
dieser Geschichte begleitet.
Israel beging
Kriegsverbrechen in diesem
einseitigen Konflikt,
beschoss und tötete hunderte
Zivilisten, setzte
rücksichtslos Waffen ein und
zerstörte absichtlich zivile
Infrastruktur. Es ist zur
akzeptierten Tatsache
geworden – sogar unter den
Kritikern Israels – dass
diese Offensive eine
Reaktion auf den
Raketenbeschuss durch die
Hamas war. Es gab in der Tat
Raketenbeschuss unmittelbar
vor dem Überfall, aber
dieser war eine Vergeltung
für den Bruch des sechs
Monate dauernden
Waffenstillstands durch
Israel, von dem sogar
israelische
Regierungsvertreter in von
WikiLeaks veröffentlichten
Dokumenten zugaben, dass die
Hamas ihn eingehalten hat.
Ich kehre zurück zum Alltag,
heute morgen bin ich kurz
aus dem Haus herausgegangen
und habe mir Brot von einem
B cker gekauft. Das war
schon recht ganz früh und
dann kaufte ich für die
Kinder einige Kleinigkeiten
von einem Tante Emma Laden.
Aber seit heute Mittag wird
auf versammelten Menschen
geschossen )Raketen
abgefeuert) und so bin ich
froh, dass ich ganz früh
meine Einkäufe erledigt
habe.
Meine fünfjährige Tochter
fragt(e) mich, warum denn
die Israelis uns angreifen
und um ehrlich zu sein, bin
ich der Frage entkommen, da
ich nicht weiß, was ich ihr
sagen soll, und so habe ich
ihr eine andere Geschichte
erzählt. Eben während ich
Ihnen/Euch diese Zeilen
schreibe kam sie eben zu mir
und fragte mich, wann denn
dieses Elend enden wird.
Denn sie will zu ihren
Grußeltern fahren, die ja
ca, 10 Min. Fußweg von uns
entfernt wohnen. Aber wir
können nicht hinkommen, denn
Niemand ist sicher…
Sicherlich könnten wir
rausgehen und hinlaufen, was
aber wenn eine Rakete über
uns bzw. unsere Umgebung hin
abfällt. So bleiben wir
lieber zuhause. Ich dachte
daran, zu meinen Eltern oder
aber Schwiegereltern zu
gehen, für mehr Schutz oder
Sicherheit Aber da fanden
bereits in beiden Gegenden
israelische Luftangriffe
statt.
Gestern Nacht wurden Raketen
auf Fernsehstudios und Büros
von Radiosendern und
Nachrichtenagenturen durch
israelische Luftangriffe
attackiert. Motorräder,
Fahrzeuge usw. wurden ebenso
angegriffen.
Landwirtschaftliche Gebiete
wurden und werden
angegriffen und in deren
Umgebung leben Zivilisten
und viele von ihnen wurden
verletzt. Sogar in der Nähe
eines Krankenhauses wurden
Raketen abgefeuert. (Das
Europäische Krankenhaus in
Khan-Younes).
Gestern haben wir im zweiten
israelischen Fernsehen
politische Diskussionen mit
verfolgt und einige Stimmen
waren laut und deutlich
genug, dass es ein Fehler
war, den Herrn Ahmad
Eljaabarry (Es gibt
verschiedene Schreibweisen)
getötet zu haben. Ein
Artikel aus dem New York
Times geht auf das Thema ein
und hier ist der Link für
diesen Artikel:
OP-ED CONTRIBUTOR: Israel’s
Shortsighted Assassination -
http://www.nytimes.com/2012/
11/
17/opinion/israels-shortsighted-assassination.html?pagewanted=1&_r=1&ref=opinion
Ein anderer Gedanke, der mir
durch den Kopf geht ist der
folgende, dieser Krieg gegen
den Gazastreifen findet zum
zweiten Mal statt und beide
Male unter den Augen der
ganzen Welt. Das macht mich
sehr traurig, sehr wütend,
enttäuscht, hoffnungslos
und….und…..Und dass der nun
noch einmal
stattfindet ist schon sehr
beschämend für diese
demokratische und freie
Welt.
Es gibt zwar den arabischen
Frühling und es gab die
Besuche aus Ägypten und
Tunesien Aber der Krieg und
die willkürliche Zerstörung
geht noch weiter. Mit
welcher Begründung? Ich weiß
immer noch nicht.
Bis jetzt stieg die Anzahl
der Toten auf 53 Personen
und über 570 Verletzte.
(Gaza Zeit 15 Uhr). Leider
handelt es sich bei den
Verletzten um viele Kinder,
Frauen, alten Menschen und
Zivilisten. Und eben so bei
den Toten. Heute fielen
viele Rakten in unserer
unmittelbaren Nähe. Das ist
kein gutes Zeichen aber
wohin sollen wir gehen bzw.
wo können wir eventuell mehr
Schutz bekommen? Leider
Nirgendswo….Wie ich bereits
darauf hingewiesen habe,
besitzen die meisten Häuser
in dem Gazastreifen keine
Schutzpunker bzw.
Schutzräume.
Ein Massaker wurde heute am
Nachmittag gegen die Familie
"El-Dalou" in Gaza,
El-Naser. 11 (die Zahl bis
jetzt da eventuell noch
weitere Leichen unter den
Trümmern des Hauses liegen
können) Personen wurden
durch einen israelischen
Luftangriff getötet. Vier
Frauen, vier Kinder und drei
Männer. Das ist ein
Verbrechen. Die Israelische
Armee, die moralischste der
Welt, sie besitzt die
modernsten Waffen der Welt,
Beobachtungsflugzeuge usw.
wiederholt ihr Verbrechen
gegen die zivile Bevölkerung
des Gazastreifens unter den
Augen von den Herren der
Welt.
Vielen Dank Fr. Bundeskanzlerin, vielen Dank
Herr U.S. Pr sident Obama, vielen Dank Herr
ElArabi, vielen Dank an allen arabischen und
Islamischen Pr sidenten und vielen Dank an
allen Führern dieser Welt. Ich hoffe, dass
Sie nun zufrieden sind, wo Sie diese Bilder
am Ende meiner Mail sehen können.
Das Haus liegt nicht weit von unserer
Wohnung. Das heißt, es hätte uns genauso gut
treffen können.
Als ich eben die Bilder im Fernsehen sah,
haben auch meine Kinder das Leider gesehen.
Meine fünf jährige Tochter fing an zu
weinen, als sie die Bilder sah…. Uns sind
dann auch die Tränen übers Gesicht gelaufen.
Jetzt höre ich auch, dass ein Vater mit
seinem Sohn im Norden des Gazastreifens
durch einen israelischen Raketenangriff
getötet wurden. Hierbei handelt es sich um
einen Wassermannverkäufer und seinen Sohn,
die gerade eine Familie mit Wasser versorgt
haben. Gestern kam auch ein anderer
Wassermannverkäufer und hat mein Wassertank
aufgefüllt. Heute hat dieser Mann sein Leben
dafür bezahlt. Es ist schon heftig…
In mir wächst der Zorn und der Wut. Ich bin
an der Grenze meiner Belastbarkeit
angekommen. Ich weiß nicht, ob ich wieder in
der Lage sein werde, Ihnen zu schreiben. Im
Augenblick wird auf alles geschossen. Ich
will nicht analysieren, was das bedeutet.
ABER Sie können es selbst tun.
Ich fühle mich nicht gut und es geht mir und
uns unter diesen Umständen auch nicht gut.
Bitte verzeihen Sie mir, dass ich sogar
meine eignen Prinzipen verletze und Bilder
mit Blut in meiner Mails einfüge. Immer noch
dauern die Angriffe an, während ich Ihnen
diese Mail noch schreibe. Alles deutet
darauf hin, dass wir diese Nacht viel über
uns ergehen lassen werden müssen. Es sei
denn, ein Wunder geschieht, was ich leider
nicht erwarten kann, da die Zeit der Wunder
schon abgelaufen ist. Diese Welt hat keine
Moral mehr. Denn Sie sehen zu, wie wir
geschlachtet, ermordet und getötet werden
und Sie tun nichts dagegen.
Ich weiß, dass ich meinen Ton verschärft
habe, aber die Umstände ließen mir nichts
anders übrig. Ich weiß wirklich nicht, ob
wir diese Nacht überstehen werden. Derzeit
wird in Ägypten über Waffenruhe verhandelt
und während dessen geht das Bombardieren
gegen uns weiter.
Ich habe nicht gedacht, dass es soweit
kommen wird Aber es ist schon geschehen.
(Jetzt ist es 17:50 Uhr, Gaza Zeit). Hier
stand noch ein Bild Aber ich habe es
herausgenommen. Ich wehre mich dagegen… Aber
was ist ihre Schuld, dass sie sterben mußten?
Mit sehr traurigen Grüßen aus des zerbombten
Stadt Gaza. Abed
Demonstration gegen den Überfall auf Gaza
in Berlin am 18.11.2012 - Rede von Dr.
Muhaisen Ahmad
Zu jedem geplanten Massaker
der israelischen Armee gehört die
entsprechende Propagandalüge, sie wird
zeitgleich mit den militärischen
Vorbereitungen geplant. So war es bei dem
Massaker gegen die Bevölkerung von Gaza vom
27. Dezember 2008 bis zum 18. Januar 2009,
es trug den Namen „Cast Lead“, gegossenes
Blei, nach den Bleigießen-Spielen zum
Jahresende. Die Lügen über Schuld und
Bedrohung und die israelischen
Kriegsverbrechen wurden noch nie vorher so
genau und herzzerreißend dokumentiert wie
in dem UNO-Menschenrechts-Dokument, benannt
nach dem Juristen Richard Goldstone. Man
kann in diesem Bericht genauestens
nachlesen, was den Menschen In Gaza zur
Stunde noch einmal, in schrecklicher
Wiederholung, geschieht:
Eine durch Belagerung seit
über fünf Jahren eingeschlossene und
traumatisierte Bevölkerung ist einem
pausenlosen Bombardement ausgeliefert. Es
gibt weder Sirenen noch ein Alarmsystem, es
gibt keine Schutzräume, die Häuser haben
nicht einmal einen Keller.
Kinder kauern sich angstvoll
unter Treppen in den Häusern. Im Januar 2009
ließen israelische Soldaten sogar verletzte
Kinder tagelang allein, Sanitäter durften
nicht zu ihnen, halb verdurstet, total
verängstigt wurden sie schließlich gerettet,
nachdem die Soldaten der „humansten Armee
der Welt“, wie sie sich selber nennt,
abgezogen waren. Diese Kinder schreien heute
die ganze Nacht und ihre Eltern können sie
nicht trösten, weil die Erinnerung sie
wieder einholt, sie sind besonders
traumatisiert.
Die tragische Geschichte
unseres Volkes muss also nur um ein Kapitel
weitergeschrieben werden. Wie damals waren
solidarische Menschen in vielen Ländern der
Welt auf den Straßen, wie damals wurden die
Rufe laut, Israel solle die Aggression gegen
eine schutzlose Zivilbevölkerung sofort
beenden. Wie damals gab es von Politikern
halbherzige Äußerungen zum angeblichen
„Notwehrrecht“ Israels – nicht zu dem
Notwehrrecht der Palästinenser. Warum müssen
wir diese Ungerechtigkeit zum wiederholten
Male erleben?
Einmalig ist die
jahrzehntelange Besatzung unserer Heimat und
einmalig sind die Lügen, die über uns
Palästinenser verbreitet werden. Einmalig
ist aber auch die Solidarität so vieler
Menschen auf der Welt mit uns und unserem
Schicksal. Saeed Amierah aus Ni“lin hat hier
in Berlin vor zwei Tagen darüber berichtet.
Die internationalen Friedensmenschen aus
aller Welt, die in die Westbank reisen oder
in Gaza blieben während des Massakers vor
vier Jahren. Die Menschen, die auf Schiffen
die Blockade von Gaza durchbrechen und
Hilfsgüter bringen wollten. Ende Mai 2010
überfiel die israelische Marine mit 1000
Soldaten die sechs Schiffe in
internationalen Gewässern und tötete auf der
Mavi Marmara zehn Menschen und verletzte
über 50 von ihnen. Einige Schwerverletzte
kettete man später in den israelischen
Krankenhäusern an das Bett so wie man sonst
Palästinenser behandelt.
Zur Zeit findet in der Türkei
eine juristische Aufarbeitung dieses
Verbrechens statt, angeklagt sind die
verantwortlichen israelischen Militärs, in
Abwesenheit wird man sie schuldig sprechen.
Ob sie jemals zur Rechenschaft gezogen
werden können vor einem internationalen
Gericht Ist noch nicht sicher. Ebenso wie
die Verantwortlichen des Massakers in Gaza
vor vier Jahren und der Verbrechen, die zur
Stunde geschehen. Keinem Land der Erde
wurden so viele Verbrechen gegen
internationales Recht zugebilligt wie
Israel.
So heißt wie schon so oft
unsere erste Forderung:
Schluss mit der
Straflosigkeit, Menschen-rechte sind
unteilbar. Gerechtigkeit für die
Palästinenser und Bestrafung der Täter.
Immer wieder fragen wir uns
verzweifelt: Wie kann die Welt zum
wiederholten Male zulassen, dass uns eine so
große Ungerechtigkeit, ein so großes Leid
zugefügt wird? Wie ist es möglich, dass
Israel völlig egal ist, was die Welt meint:
Nach dem Motto: „Sollen sie doch denken, wir
seien verrückt geworden, dann haben sie
wenigstens Angst vor uns!“ So sprachen schon
mehrere israelische Politiker: Scharon,
Barak und sogar Zipi Livni.
Kann es denn möglich sein,
dass es wirklich eine Bodenoffensive gegen
Gaza gibt wie vor vier Jahren? Mobilmachung
findet schon statt, das Bedrohungsszenario
ist perfekt. Aber kann es wirklich sein,
dass die jungen Menschen, Frauen und Männer
wie in Israel üblich, diesen Krieg, der kein
Krieg ist, weil die Palästinenser keine
Armee, keine Panzer, keine Flugzeuge, keine
Schiffe, keinen Hafen, keinen Flughafen,
keine Drohnen und keine Überwachungskameras
haben, mitmachen, dass sie sich derartig
belügen lassen? Oder ist die israelische
Überlegung eher so: Wir rufen alle Soldaten
zu den Waffen und erklären uns anschließend
bereit zu einem sogenannten
„Waffenstillstand“, dann danken uns unsere
Soldaten, dass sie keinen Krieg führen
müssen, denn wir haben für Frieden gesorgt??
Die letzten Nachrichten
besagen: Zwei Medienhäuser sind getroffen
worden. Das eine in der letzten Nacht mit
den Al Quds-Büroräumen, dabei wurden mehrere
Journalisten verletzt. Das zweite ist ein
Bürohochhaus, in einem der oberen Stockwerke
hat der Al Aqsa-Sender Büroräume aber auch
die ARD, Al Arabia, Dubai-TV und es gibt ein
Medienbüro von Sky-News für Fernsehen und
Radio.
Ein Armee-Sprecher der Israelis sagte: Die
Antennenanlagen des Hochhauses, das in der
Nacht bombardiert wurde, habe der bewaffnete
Arm der Hamas für die Kommunikation mit
ihren Einheiten benutzt. Das ist die
Kriegssprache. Überschrift im Tagesspiegel
von heute: "Israel zerbombt Zentrale der
Hamas". Es handelt sich um das
Regierungsgebäude. Die Unterzeile beschreibt
zwar das Grauen: "Luftwaffe fliegt 180
Angriffe auf Gazastreifen / Mehr als 40 Tote
seit Beginn der Kämpfe / Obama telefoniert
mit Netanjahu." Es fehlen die Hunderte
verletzte Menschen in Gaza.
In dem Artikel heißt es, "Terrorziele" seien
getroffen worden. Darunter Werkstätten zum
Raketenbau. Ganz Gaza ist angeblich eine
einzige Raketenwerkstatt und in Gaza lebt
die islamistische Hamas, mit der man nicht
spricht. Die Internet-Ausgabe von Haaretz
zitiert den israelischen Innenminister
Jishai: "Das Ziel der Operation ist es, Gaza
ins Mittelalter zurückzuschicken." Sie
borgen sich die Sätze der amerikanischen
Kriegsführer. Dieser Satz gehört zum
Vietnam-Krieg.
Außenminister Westerwelle konzentriert sich
in einer Erklärung ausschließlich auf die
Raketen, die aus Gaza in den Süden Israels
fliegen. Vergessen hat er die Belagerung
Gazas, die Zerstörung vor vier Jahren. Den
Nicht-Wiederaufbau der Häuser, weil es kaum
Baumaterial gibt. Vergessen hat er die
palästinensische Bevölkerung von Gaza.
Vergessen hat er ein kritisches Wort zu
Israel - genau so wie Frau Bundeskanzlerin
Merkel, die sogar an das Existenzrecht
Israels in der jetzigen Situation erinnert.
Wer spricht von unserem Existenzrecht!
Vergessen haben beide den Hinderungsgrund
für Friedensgespräche: Israels ständigen
Siedlungsbau, Israels neun Meter hohe
Apartheid-Mauer, Israels Besatzungsmacht in
der Westbank, Tausende palästinensische
Gefangene in israelischen Gefängnissen,
darunter Kinder und Jugendliche.
Deshalb fehlt heute hier unser Appell an
diese Politiker.
Und doch ist diesmal etwas
anders als vor vier Jahren: Die arabische
Welt hat sich verändert, , so sehr er auch
bedroht ist von außen und von
undurchsichtigen Kräften in verschiedenen
Ländern oder von rivalisierenden Gruppen,
hat dazu geführt, dass die Menschen lauter
und offener ihre Meinung äußern über das
Schicksal der Palästinenser.
Wenn sich auch der
UNO-Sicherheitsrat wie so oft zurückhaltend
oder abwartend verhält, so hat doch Ägypten
mit Präsident Mursi und dem
Parlamentspräsidenten bei seinem Besuch in
Gaza eindeutige Worte gefunden, der
tunesische Außenminister war gestern in
Gaza, Ban Ki-Moon wird kommen und in den
nächsten Tagen wird es eine Abordnung der
Arabischen Liga in Gaza geben. Israel ist
zum wiederholten Mal öffentlich isoliert.
Unsere bange Frage ist:
Wann wird Israel das endlich
begreifen und den aggressiven Weg des
Krieges verlassen?
Es
nützt Israel nichts, die Journalisten in
Gaza anzugreifen und ihre Büroräume zu
zerstören. Genau so tat es die amerikanische
Armee im Irak zu Beginn des Lügen-Krieges
2003. Die Wahrheit kommt an den Tag. Aber
sie berichtet von schrecklichen menschlichen
Opfern. Sinnlosen Opfern wie in allen
Kriegen.
Wir Palästinenser danken
allen Menschen für ihre Solidarität. Wir
danken den Politikern. In Deutschland, die
an unserer Seite stehen, wir möchten
besonders die drei Menschenrechtler der
Partei die LINKE erwähnen, die auch auf der
Mavi Marmara waren: Annette Groth, Inge
Höger und Norman Paech. Aber auch viele
andere. Wir danken Euch.