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Israel's
tägliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Stephen Lendman
übersetzt von Fatima Radjaie

10. Januar 2011
Tägliche Berichte (auf Englisch)
können auf wichtigen Seiten wie "Palestine Chronicle.com", "Palestine
Telegraph.com, und der "Electronic Intifada.net" verfolgt werden wie
auch auf anderen Internet-Seiten wie der ältesten israelischen
Tageszeitung Haaretz, die online auch auf Englisch abrufbar ist.
Sie und andere dokumentieren
grauenhafte Verbrechen, die im Westen so gut wie ignoriert werden,
besonders von den US-Medien, die einseitige pro-israelische Berichte
anbieten mit unvollständigen Ausnahmen wie der am 7. Januar in der
New York Times erschiene Artikel von Isabel Kershner unter dem Titel
"Israelische Soldaten töten 65-jährigen Palästinenser in seinem
Schlafzimmer.", der besagt:
"Israelische Soldaten nahmen einen
65-jährigen unbewaffneten palästinensischen Mann unter Beschuss und
töteten ihn..... was den Anschein einer Personenverwechslung hatte.
Die Frau des Mannes sagte aus, dass er schlief und sie beim Gebet
war, als Soldaten vor Sonnenaufgang in das Appartment einbrachen,
ins Schlafzimmer stürmten und sofort das Feuer eröffneten.
Ohne Erklärung "drückte das
israelische Militär sein Bedauern aus" sagte sie, und versprach
"eine zügige Untersuchung, deren Ergebnisse gleich nächste Woche
präsentiert werden sollten. In Wahrheit aber waschen alle
israelischen "Untersuchungen" die Verbrechen rein, um schuldige
Kommandeure, Truppen und Regierungsbeamte in Spitzenstellungen, die
Besatzung, Gewalt und Aggressionskriegen ihre Gehmigung erteilen,
freizusprechen.
Kaum jemals berichten US Medien
Journalisten etwas anderes als völlig zur Unterstützung von Israel.
Sogar Kershner's Bericht war nicht völlig genau und offen; es ist
von "Personenverwechslung" die Rede, während Tötung, Angriffe und
andere Formen von Missbrauch immer wieder begangen werden an zum
Ziel genommenen Individuen und anderen, die zur falschen Zeit am
falschen Ort sind. - Kollateralschäden für das Pentagon und Israel,
während es in Wirklichkeit vorsätzlich ist, manchmal sogar
rücksichtsloser, kaltblütiger Mord, eine Spezialität der USA und
Israels.
Kershner's Artikel berichtete ebenso
falsch über "eine Zeit der relativen Ruhe", die diesem und zwei
anderen Morden vorausging, während tatsächlich aber Gewalt und
Repressionen das Leben im besetzten Palästina bestimmen. Ebenfalls
erwähnt wurde, was sie in einem am 1. Januar erschienenen Artikel
unter der Überschrift "Tränengas tötet eine palästinensische
Demonstrantin" behandelte. Folgendes war zu lesen:
Jawaher Abu Rahmah, eine 36-jährige
palästinensische Frau "starb am Samstag nach der Inhalierung von
Tränengas, das von israelischen Militäreinheiten am Tag zuvor gegen
die Teilnehmer einer Protestaktion gegen die israelische
Seperationsmauer in einem Dorf in der Westbank eingesetzt wurde."
Noch einmal, sie zeigte Israels
Seite auf, indem sie den Protest einen "gewaltsamen und illegalen
Aufruhr" nannte, während tatsächlich die Demonstrationen gegen die
Besatzung und Israels Separationsmauer (der Internationale
Gerichtshof erklärte sie für illegal am 4. Juli 2004) immer
gewaltfrei und legal auf palästinensischem, nicht auf israelischem
Land, stattfinden. Ihnen folgen immer von Israel ausgelöste
Gewalttätigkeiten und Übergriffe, die die friedlichen Demonstranten
zum Opfer machen, verletzen und zuweilen sogar töten wie Jawaher.
Kershner ignorierte auch die Art und
die Herkunft des gefährlichen Tränengases, das eingesetzt wurde. Das
CS genannte Gas wird von der Gesellschaft für die Wehrtechnik
Amerikas geliefert, und kann sowohl wahllos in Menschenmengen und
Häuser gefeuert werden wie auch direkt gezielt auf Objekte im
Nahbereich, wobei die Möglichkeit von ernsthaften Verletzungen oder
Todesfolge sich erhöht. In der Tat tötete ein CS Kanister, der ihn
an der Brust traf, Bassem Abu Rahmah ein paar Tage, bevor sie starb,
und Jawaher's Bruder Basem wurde im April 2009 auf die gleiche Weise
getötet.
Die US Fernseh-Nachrichten
ignorieren diese Verbrechen, und sogar entstellte Berichte
erscheinen kaum im Druck. Wenn sie es doch tun, so sind sie nie
völlig präzise und offen. Kershner wie auch die anderen US Reporter
stellen Israels Version der Ereignisse heraus, weisen nie darauf
hin, dass regelmäßig abscheuliche Verbrechen geschehen, dass
Israel's Besatzung und die Separationsmauer illegal sind, und dass
seit Juni 2007 mehr als 1,5 Millionen Gazaner durch die Blockade
langsam ersticken.
Mehr noch, äußerst interessant ist,
was weggelassen wird in Berichten, besonders
Hintergrundinformationen über diesen Jahrzehnte langen Konflikt,
warum er (immer noch) andauert, und dass Washington Israel jährlich
Milliarden von Dollar, die modernsten Waffen und Technik, zinsfreie
Darlehen zur Verfügung stellt sowie nahezu alles andere, um das
Israel bittet, selbst wenn dies die amerikanischen Interessen
schädigt.
Ein palästinensischer
CS-Überlebender beschrieb diese Erfahrung als Gefühl "wie wenn eine
Million blaue Glasscherben in deinen Alveolen (Lungenbläschen)
zerbersten und deine Augen zerschreddern. Jeder Atemzug reißt alles
in deinem Inneren auseinander; teuflische Tiere leben in deinen
Lungen. Ich atme besser nicht, als dass ich einen weiteren
schmerzerfüllten, schneidenden, verkohlten Atemzug nehme. Danach
hast du keine Wahl mehr, du kannst nicht atmen."
Kershner ließ solche und andere
Fakten in ihren Artikeln aus oder dass Waffen, die so gefährlich
sind, verboten werden sollten. Alle Hochdruck-Geschosse also, die
Bassem Abu Rahmen und andere töteten, wurden aus kürzester
Entfernung direkt auf sie abgefeuert mit der Absicht, sie ernsthaft
zu verletzen oder zu töten. Terror-Waffen werden regelmäßig
eingesetzt gegen gewaltfreie Demonstranten, um sie auseinander zu
treiben, einzuschüchtern und/oder vorsätzlich Schaden anzurichten.
Am 4. Januar trug Kershner's Artikel
den Titel "Israelische Militärbevollmächtigte stellen den Bericht
über den Tod einer palästinensischen Frau in Frage". Darin war zu
lesen:
"....Israelische
Militärbevollmächtigte, die auf Anonymität bestanden (immer ein
rotes Tuch), so lange ihre Untersuchung (lies:Reinwaschung)
andauerte, teilten verschiedenen Journalisten und Bloggern mit,
dass sie niemals davon gehört hatten, dass Tränengas irgend jemanden
im Freien getötet hätte. Sie sprachen die Möglichkeit an, dass
Jawaher bereits unter einer Krankheit litt, die allein oder in
Verbindung mit dem Tränengas, ihren Tod verursachte."
Tatsächlich aber ging es Jawaher
gut. Sie hatte am Tag zuvor gearbeitet, und ihr Bruder Samir sagte.
dass sie sich darauf gefreut hat, die Zeit über Neujahr mit ihrer
Familie zu verbringen. Außerdem bestätigten die Unterlagen der
Klinik: "kein chronischer Krankheitsverlauf." Kürzlich gemachte
medizinische Tests zeigten auch, dass alles in Ordnung war.
Die israelischen Streitkräfte setzen
CS-Gas routinemäßig gegen Demonstranten ein. Am 3. Januar standen
die Berichte der Haaretz-Reporter Avi Issacharoff und Anshel Pfeffer
unter dem Titel "Der Tod der Demonstrantin zeigt, dass die IDF
möglicherweise den gefährlichsten Typ von Tränengas verwendet." Es
war zu lesen:
Das Krankenhaus in Ramallah, das
Jawaher behandelt hat, meldete "ihr Tod wurde verursacht durch das
Versagen der Atmung, resultierend aus der Inhalation von
Tränengas.... In den letzten Jahren haben mehrere Studien Bedenken
über (die Benutzung von) CS-Gas entstehen lassen; es gab
Berichterstattungen über einige Todesfälle, die das Inhalieren
dieses Gases zur Ursache hatten."
Einer der Hauptfaktoren, die das
Ausmaß der Schäden beeinflussen .... ist die Menge der Partikel in
der Luft" laut dem israelischen Arzt Dr. Daniel Argo, "der
regelmäßig teilnimmt" an Protesten gegen die Mauer. "Er unterweist
Aktivisten auch darin, die ihnen von Polizei und Soldaten beim
Einsatz von Techniken zur Zerstreuung der Menge zugefügten
Verletzungen, zu behandeln."
Argo erläuterte, dass CS dafür
bekannt ist, Verletzungen der Augen und Lunge hervorzurufen sowohl
wie Hautkrankheiten. Er teilte mit:
Es gibt andere Typen von Tränengas,
die nicht so gefährlich sind wie CS; warum der Verteidigungshaushalt
darauf besteht, es (CS) auch weiterhin einzusetzen, ist nicht klar.
Zudem sollten, da keine Studien seine Langzeitwirkungen benannt
haben, Sicherheitsbedienstete, die es häufig benutzen, um ihre
eigene Gesundheit besorgt sein.
Teilnehmer der Protestaktionen sagen
aus, dass Israel "Sperrlinien von Tränengas sowohl vor als auch
hinter ihnen aufstellt", um ihnen den Weg abzuschneiden. Zudem
behält das Gas seine Wirkung, sogar dann, wenn es nicht mehr
sichtbar ist. Es wird auch nach Ablauf des Verfalldatums eingesetzt,
um seine tödliche Wirkung noch zu erhöhen. Immer wenn Todesfälle
oder ernsthafte Verletzungen daraus resultieren, bestreitet Israel
die Verantwortung dafür und beschuldigt friedlich Protestierende,
die Gewalt provoziert zu haben, während in Wirklichkeit aggressive
Polizei-, Militär- oder andere Sicherheitskräfte allein die Schuld
tragen.
Das Recht, friedlich zu protestieren
In einem am 4. Januar in Haaretz
erschienenen Leitartikel unter der Überschrift "Israel muss den
Palästinensern erlauben, friedlich zu protestieren" war zu lesen:
Tränengas hat Jawaher getötet, ihren
Bruder Bassem und "von ihrem dritten Bruder Ashraf wurden
Kameraaufnahmen gemacht, als israelische Soldaten auf ihn schossen,
während er Handschellen trug." Friedliche Proteste sind jedoch
"völlig legal". Palästinenser haben das Recht, gegen die Besatzung
und den Diebstahl ihres Landes für die gigantischen Siedlungen zu
protestieren," Einfallsstellen in der Westbank, genau so wie die
illegale Separationsmauer.
Jawaher "ist vergebens gestorben.
Sie gefährdete niemanden. Dabei braucht man nicht die Länder zu
nennen, in denen die Regime Menschen töten, die gegen sie
demonstrieren. Israel darf nicht eines von ihnen werden."
Israel ist natürlich eines (von
ihnen) gewesen, seit Jahrzehnten, palästinensische Quellen
bestätigen, dass 21 Demonstranten in der Westbank seit 2005 getötet
wurden, neben weiteren Tausenden während Israels Jahrzehnte langer
Terrorherrschaft, - Informationen, die Kershner und andere
US-Journalisten nicht bringen.
Auch nicht, dass 2004 die
Sanitätstruppe der IDF eine Studie über das CS-Gas in der
israelischen medizinischen Fachzeitschrift "Refuah" und den in
Deutschland herausgegebenen "Archiven der Toxikologie"
veröffentlichte. Darin wurde der Schluss gezogen, dass hohe
Gaskonzentrationen ernsthafte Schäden oder sogar den Tod hervorrufen
können. Dennoch feuern in Bil'in und anderen Dörfern israelische
Militäreinheiten routinemäßig vielfach Kanister auf kleine Flächen,
die dicke Gaswolken hinterlassen. Das klare Motiv ist dabei nicht
nur die Kontrolle der Menge.
Kommentar am Schluss
Am 8. Januar stand der Bericht der
Organisation "Stop the Wall.org" unter dem Titel "Hunderte
marschieren im Gedenken an Jawaher"; darin stand:
"Hunderte von Palästinensern und
internationalen Aktivisten, Mitglieder von palästinensischen
Frauenorganisationen und -verbänden sowie palästinensische
politische Vertreter und Verantwortliche nahmen teil an dem
Protestmarsch in Bil'in diese Woche, um Jawaher Abu Rahmah zu
ehren", die am Neujahrstag in einem Krankenhaus in Ramallah starb an
den Folgen der Inhalation von CS-Gas.
Sie trugen auch gelbe Davdssterne,
die symbolisieren sollten, dass einst die Nazis die Juden zwangen,
diese zu tragen; ihre Botschaft lautete:
"die Besatzung tut uns das an, was
den Juden von den Nazis angetan wurde; all ihre tödlichen Waffen
kommen zum Einsatz, um das palästinensische Volk auszurotten."
Die israelischen Soldaten
konfrontierten sie mit gewaltigen Mengen von CS-Gas, Geräuschbomben,
Gummi-ummantelten Metallgeschossen und Wasserwerfern, die stinkendes
Wasser versprühten (ungeklärtes Abwasser). Über zahlreiche
Verletzungen wurde berichtet, einschließlich Dutzender hervorgerufen
durch Inhalation (von CS-Gas) und den Wirkungen von verseuchtem
Wasser. Mehrere Demonstranten wurden auch geschlagen und einer oder
mehrere verhaftet.
Die Proteste in Nabi Saleh wurden
ebenfalls brutal angegriffen, wobei umliegende Häuser unter
Tränengas gesetzt wurden. Das Haus von Mahmoud Samir Shehada war
angefüllt mit Gas, das jedem darin die Luft nahm. Seine Frau
kollabierte und wurde schnell ins Krankenhaus nach Ramallah zur
Behandlung gebracht.
Die Einwohner von Al Ma'sara
protestierten gegen die Tötung von Jawaher, obwohl israelische
Soldaten sie traten und mit Gewehrkolben schlugen. In Ni'lin
gedachten die Einwohner bei ihrem wöchentlich stattfindenden Marsch
sowohl des zweiten Todestages von Arafat und Mohammed Khawaja, die
während der Operation "gegossenes Blei" getötet wurden, als auch
Jawaher.
Die Soldaten begegneten ihnen
gewaltsam. Der Dorfvorsteher Ahad Khawaja sagte, dass die Übergriffe
in der letzten Zeit besonders brutal waren, offensichtlich ein
israelischer Beschluss, mit noch größerer Schonungslosigkeit die
Opposition gegen ihre gesetzlose Okkupation, die Trennungsmauer und
ihre tagtäglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu
zerschlagen. Dies ist eine israelische Spezialität, über die nicht
in Amerikas großen Medien berichtet wird.
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