o


Das Palästina Portal

Täglich neu - Nachrichten, Texte aus dem besetzen Palästina die in den deutschen Medien fehlen.

 KurznachrichtenArchiv - ThemenLinksFacebook   -   Sponsern SieAktuelle TermineSuchen

 

 

Pater Rainer Fielenbach berichte

 

 

Lieber Herr Arendt,

mein Besuch heute morgen beim stellvertretenden Gouverneur Colonell Esmail Farag - er ist zuständig für den gesamten Bezirk Bethlehem - veranlasst mich, Ihnen eine neue Variante der israelischen Unterdrückung zu berichten. Zu der schlimmen Situation der totalen Abriegelung des Bezirks Bethlehem, so wie aller Städte in Palästina - ist jetzt aktuell ein weiteres großes Problem gekommen:
 

In Bethlehem geht das Gas zu Ende!

 

Dies zeigt wieder ganz deutlich, wie die Bevölkerung buchstäblich in allem von Israel abhängig ist und bis in die alltäglichsten Dinge von Israel kontrolliert wird. Es besteht noch keine Aussicht, wann wieder Gas in die Stadt kommt.

Als Beispiel das 4* Hotel Shephard, in dem ich wohne: auch hier ist das Gas ausgegangen.
Kalil vom Küchenpersonal (siehe Foto) zeigt ein kleine Gasflasche, die ein Privatmann dem Hotel wenigstens fürs Kochen zur Verfügung gestellt hat.

 

Esmail Farag berichtet mir von einem weiteren Notstand: im Bezirk Bethlehem sind 17 Patienten von der Dialyse abhängig.  Derzeit sind die Dialysegeräte aber nicht einsetzbar, da die für die Wartung der Geräte notwendigen Materialien nicht von Jerusalem - wo sie sich befinden - nach Bethlehem gebracht werden dürfen - keine Erlaubnis der israelischen Armee!

Jeder kann sich denken, was das für die Patienten und ihre Familien bedeutet.

Auch wurde ein Ärzteteam aus Bethlehem am 9.10. nicht zu Präsident Arafat nach Ramallah durchgelassen.

 

Die Verantwortlichen werden  ständig vor neue Probleme gestellt, deren Lösung aber unmöglich gemacht wird.

Es bleibt abzuwarten, was als nächstes passiert. Die israelische Regierung lässt sich zur Zeit ständig neue Methoden einfallen, um die Bevölkerung in Bethlehem und ganz Palästina zu unterdrücken.

 

Betroffen und traurig gemacht haben mich die fast einstimmigen Aussagen von Ordensschwestern, die ich in den vergangenen Tagen besucht haben. Sie klagen die Christen der Welt an, wenn sie resigniert sagen: "Die Christen im Ausland haben uns verraten! - Wir sind vergessen, die Christenheit interessiert sich nicht mehr für uns im Heiligen Land!"

 

Mit vielen grüssen aus der eingeschlossenen Geburtsstadt Jesu

P. Rainer Fielenbach

 

Start | oben

Mail           Impressum           Haftungsausschluss          KONTAKT               Datenschutzerklärung            arendt art