Schließung der
Chirurgie im Gazastreifen
Das Leben Hunderter von Patienten ist bedroht.
PHRC Gaza,
21.Oktober 2007-10-24
PCHR ruft
die internationale Gemeinschaft auf, die Vertragsparteien der
Vierten Genfer Konvention, UN-Körperschaften, die WHO und das
Internat. Rote Kreuz, auf die israelische Regierung Druck auszuüben,
damit Medizin und medizinisches Gerät in den Gazastreifen gelassen
wird, besonders Betäubungsgas, das für Operationen nötig ist. Das
Zentrum ruft auch alle diplomatischen Vertretungen in den besetzten
Gebieten und Israel auf, dahin zu arbeiten, dass wichtige
medizinisch nötige Materialien zu Krankenhäusern und
Gesundheitszentren im Gazastreifen kommen, um die Versorgung des
Gesundheitswesens für die 1,5 Millionen aufrecht zu erhalten.
Heute
kündigte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen die Schließung
der Operationssäle in den Krankenhäusern an, da es wegen der
gesperrten Übergänge durch das israelische Militär kein
Betäubungsgas mehr gibt. Die Firma, die das Gas ans
Gesundheitsministerium liefert, bestätigte dies und fügte hinzu,
dass von 44 Kanistern, die Gazas Krankenhäuser brauchen, nur 2
Kanister lieferbar waren. Diese 2 Kanister wurden nur im
Shifa-Krankenhaus verbraucht. Am Sonntag , den 21. Oktober gab es
kein Gas mehr.
Das Budget
gibt an, dass die Krankenhäuser im Gazastreifen 140
Nitrogas-Kanister monatlich brauchen. Die Fa. El-Ghosein importiert
das Gas von der isr. Fa Maxima, Ber Sheba.
Am 23. August 2007 erlaubte die IDF noch
114 Kanistern den Transport über die Grenze, obwohl 140 zum wieder
Auffüllen an Fa.Maxima gesandt worden waren. Anfang Oktober teilte
die isr. Firma mit ihren Partnern in Gaza mit, dass sie alle
gefüllt zur Lieferung bereit ständen. Außerdem bestätigte die isr.
Firma, dass sie die notwendige Sicherheitskoordinierung mit den
israel. Behörden arrangiert hatte.
Doch die
Fa.El-Ghosein erhielt die Lieferung nicht, nachdem die IDF die Fa
davon unterrichtet hatte, dass es keine Sicherheitsabfertigung für
die Ladung gegeben hätte. So hat sich die Lieferung mehrere Male
verschoben und bis heute kam nichts an…
Es muss
festgestellt werden dass Dutzende von Operationsräumen im
Gazastreifen nicht mehr funktionieren. Wie sich dies auf die
Gesundheitssituation auswirken wird, wird man nicht gleich erfahren.
Jedoch sind alle Patienten, die eine Notoperation benötigen, in
unmittelbarer Lebensgefahr, weil die Op-Säle wegen fehlender
Narkosemittel geschlossen wurden.
Die PCHR
forderte das ICRC auf bei israelischen Behörden zu intervenieren,
damit Medikamente und Nahrungsmittel in den Gazastreifen rein
gelassen werden. Sie stellt auch fest, dass die Belagerung des
Gazastreifens den Tod von Dutzenden Patienten verursacht hat und
eine Verschlechterung der Gesundheitsbedingungen von Tausenden
anderer zur Folge haben wird …
(dt. und
etwas gekürzt: Ellen Rohlfs)
PCHR =
The Palestinian Centre for Human Rights
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