Hilferuf
von Suhaila Tarazi, Direktorin des
Ahli-Arab- Krankenhauses
Liebe
Freunde,
danke
für Ihre Ermutigung und Unterstützung
für unsere Arbeit im Ahli-Hospital. Wir
leben wirklich in einer sehr
angespannten Situation. Nur Gott weiß,
was die nächsten Tage uns bringen
werden.
Im
Kontext der derzeitigen kritischen und
sensiblen Situation in Gaza und nach dem
Ende der blutigen Zusammenstöße der
letzten Wochen zwischen Hamas und Fatah
und nachdem die Hamas die Regierung in
Gaza übernommen hat, befürchten wir,
dass Gaza von der Westbank und
von der Außenwelt abgeschnitten
wird. Darüber hinaus setzt
Israel seinen starken Belagerungsdruck
auf die Grenzen und die Handelswege nach
Gaza fort. Durch diese
Abschottung werden die Bewohner des
Gaza-Streifens ihres Rechts auf
Bewegungsfreiheit beraubt. Bei
diesen Menschen handelt es sich um
StudentInnen, die ihre
Universitäten nicht besuchen können
sowie um Kranke, die nicht zu den
Gesundheitszentren in Israel
kommen können.
Am
20. Juni 2007 berichtete die OCHA (http://www.ochaopt.org/),
dass wegen der strikten
Absperrungen durch Israel die Versorgung
mit Lebensmitteln auf dem Spiel
steht. Nach Angaben von UNRWA werden die
Vorräte an Weizen in 10 Tagen erschöpft
sein, und Milchpulver für Kinder,
Zucker, Reis und Öl reichen höchstens
für zwei bis drei Wochen. Dem
Welternährungsprogramm (WFP) zufolge
wird der Zugang zu Grundnahrungsmitteln
für 87 Prozent der Einwohner von Gaza,
die schon jetzt unter der
Armutsgrenze leben, immer
schwieriger. Hospitäler und
Gesundheitszentren leiden unter großem
Mangel an Medikamenten und medizinischem
Bedarf. Die WHO berichtet, dass
145 essenziell wichtige
medizinische Artikel in den
Vorratslagern des
Gesundheitsministeriums nicht mehr vorhanden
sind. Gegenwärtig leiden alle
Krankenhäuser einschließlich das
Ahli-Arab-Krankenhauses in Gaza an
dramatischem Mangel bei Mitteln für die
Anästhesie wie Beatrryl, Dolestine,
Morphin, Halothan und Isofluran. Wegen
des Mangels an Mitteln für die
Anästhesie, wurden nicht
unbedingt notwendige Operationen
abgesagt.
Während wir unter Mangel an
Lebensmitteln und an Medikamentenmangel
leiden, stehen wir immer noch
unter der israelischen Besatzung mit den
damit verbundenen harten Angriffen und
militärischem Eindringen in Dörfer und
Städte in Gaza.
Erst heute morgen,
am 27. Juni, haben israelische Panzer
das Viertel El Shajaeya (den Osten von
Gaza-Stadt) sowie Khoza’a (den Osten von
Khanyounis) angegriffen. Das Ergebnis
dieses Angriffs ist zur Stunde
13 Todesopfer und über 40 Verletzte.
Unter den Verletzten befinden sich
Frauen und Kinder. Trotz der
derzeitigen Widrigkeiten und
Beschränkungen hat das
Ahli-Arab-Krankenhaus seine Bemühungen
um die Rettung vieler Menschenleben noch
intensiviert. Das Notärzte-Team des
Hospitals arbeitet rund um die Uhr mit
zusätzlichem Personal, da zu Zeiten von
schweren Zwischenfällen die Zahl der
Notfälle zugenommen hat. Außerdem führen
wir weiterhin zweimal wöchentlich unsere
kostenlosen mobilen Kliniken durch.
Zweck dieser mobilen Kliniken ist es,
medizinische Behandlungen für die arme
Bevölkerung sicherzustellen. Durch die
Sozialabteilung des Krankenhauses haben
wir diese Woche 300 arme Familien
erreicht und ihnen Körbe mit den
notwendigsten Lebensmitteln und
Bedarfsartikeln übergeben. Das
Krankenhaus setzt auch seine
Ausbildungsprogramme für angehende Ärzte
und Schwestern fort. Damit wir die
derzeitigen Herausforderungen bewältigen
können, braucht das
Ahli-Arab-Krankenhaus finanzielle Mittel
für Medikamente, Medizinische Artikel,
Medizinisches Nahtmaterial, Fixatoren
für Knochenbrüche und Schrauben,
Gehälter für zusätzliches Not-Personal,
Lebensmittel für Bedürftige und Dieselöl
für den Stromgenerator.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung
unserer Mission der Liebe „Ahli“.
Gott
segne Sie.
Suhaila Tarazi
Übersetzung 04.07.2007
Wilma
Dieck, EMS
Inmitten des
Gaza-Streifens liegt das christlich
geführte Ahli Arab Krankenhaus. Für
alle Menschen im Gaza-Streifen spielt dieses
Krankenhaus der Bischöflichen Kirche in
Jerusalem und dem Nahen Osten, eine
Partnerkirche des EMS, eine wichtige Rolle.
Dort erhalten Kranke und Verletzte
ungeachtet ihrer Religion eine
erstklassige und für sie kostenlose
medizinische Betreuung.
Für
Spenden verwenden Sie bitte das Spendenkonto
des EMS:
Konto-Nr. 124 bei der EKK Stuttgart, BLZ 600
606 06.
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