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Die wirkliche Gefahr ( bei
Crazy Country)
Zum Tag des Bodens am 30.März 2012
Adam Keller, 30.März 2012
http://adam-keller2.blogspot.de/2012/03/real-danger.html
Wird es einen Krieg mit dem Iran geben oder
nicht? Meint Netanjahu es ernst oder nicht? Wird Obama ihn
billigen und ermöglichen oder nicht? Was hörte der deutsche
Außenminister vom israelischen Verteidigungsminister und warum
machte ihn dies unruhiger als vorher? Baut Israel wirklich eine
Flugbasis in Aserbeidschan, um einen Angriff auf den Iran
vorzubereiten? Wer gab diese Geschichte den internationalen
Medien bekannt und warum? Und als tausend Demonstranten durch
die Straßen Tel Avivs marschierten und sangen: „Vorsicht,
Vorsicht, dies ist eine Kriegsregierung!“ War ihr alarmierendes
Gefühl berechtigt?
Und wie hoch wird der Ölpreis noch gehen?
Gestern kündeten die IDF einen Alarm an, auch
Israels Polizeikräfte. Alle Urlaube würden gestrichen und die
Kräfte wurden an den Grenzen eingesetzt und an den Fronten im
Norden und Süden und im Zentrum. Der Armeestabschef eilte hin
und her und traf sich mit kommandierenden Generälen und den
kommandierenden der Brigaden und Divisionen und überprüfte die
Operationspläne und verhängnisvollen Szenarien. Die Medien
nehmen das auf und berichten in großen Schlagzeilen über den
Notstand und die Vorbereitungen für einen weit großen Konflikt.
Was soll das alles? Was geht hier vor ? Hat
der Krieg mit dem Iran begonnen? Nein, noch nicht. Nukleare
Waffen? Absolut nicht, nichts dieser Art. Ein Raketenangriff?
Auch dies nicht. Das israelische Militär ist hoch alarmiert, um
einem Marsch von Palästinensern ( und Palästinaunterstützern aus
aller Welt) gegenüber zu treten. Die meisten dieser Feinde sind
nicht bewaffnet, einige haben Waffen aus der Steinzeit – ganz
wörtlich zu nehmen. Die ganze Macht der großen IDF wird
mobilisiert angesichts des unbewaffneten palästinensischen
Marsches am Tag des Bodens.
Sieht es nicht lächerlich aus? Oder absurd?
Unverhältnismäßig? Keineswegs. Für die mächtigste Armee des
Nahen Ostens, die eine der stärksten auf der Welt ist und etwas
gegenübersteht, das sie mit all ihrer Macht nicht besiegen kann.
Gegenüber der Ansammlung von Panzern, Artillerie, Kriegsbooten,
Kampfflugzeugen und Nuklearbomben steht der Junge mit dem Stein
in der Hand am Checkpoint und der im Hungerstreik befindliche
Gefangene in einer Gefängniszelle am Rande des Todes. Gegenüber
dieser Armee steht ein Volk, das schon seit mehreren
Generationen unter Bedingungen von Besatzung und Unterdrückung,
Exil und Demütigung steht und das nicht den Traum aufgab – und
nicht aufgeben wird - ein freies Volk im eigenen Land zu sein.
Die auf einander folgenden Führer der
zionistischen Bewegung wünschten und träumten, dieser störenden
Gegenwart des anderen hier lebenden Volkes zu entfliehen,
dessen Vorfahren auch im selben Land lebten wie die Vorfahren
des jüdischen Volkes ( und vielleicht sind es sogar die gleichen
Vorfahren ….) Immer wieder gab es Versuche, die Agenda zu
löschen, zu verbergen oder zu verändern und über andere Themen
zu reden - über alles und jedes, so weit es nicht diese
lästigen Palästinenser und ihre Forderungen sind, sie hätten
Rechte in diesem Land.
Nicht einmal Netanjahu konnte das
palästinensische Problem unter den Teppich kehren.
(dt. Ellen Rohlfs)
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