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18.
7.
2013
-
Israel soll sich zu Besatzung
bekennen
-
Oliver Eberhardt - Regierung
Netanjahu reagiert mit Empörung
auf neue EU-Vergaberegeln - Die
Wut, sein Zorn, sind auch heute,
zwei Tage später, keinen Deut
weniger geworden. »Die
Europäische Union hat ihre
Neutralität aufgegeben«, donnert
Zeew Elkin, Abgeordneter des
rechtskonservativen
Likud-Blocks. »Sie will dem
jüdischen Volk eine Sichtweise
aufzwingen«, kommentiert der
stellvertretende Außenminister
eine Meldung in der
Online-Ausgabe der israelischen
Tageszeitung »Haaretz« von
Dienstagnachmittag: Die
EU-Kommission wolle an diesem
Freitag eine neue Richtlinie
über die Vergabe von
Fördermitteln durch
Institutionen der Europäischen
Union an israelische Unternehmen
und Einrichtungen
veröffentlichen. Das Papier, das
der Zeitung vorab zugespielt
wurde, hat es in sich. Künftig
sollen die Empfänger des Geldes,
also auch Regierungsstellen,
unterschreiben, dass die
Fördermittel nicht in den
besetzten Gebieten verwendet
werden >>>
Streit über
Förderrichtlinien - Kampagne
Israels gegen EU-Politik - Der
israelische Ministerpräsident
Netanjahu hat eine diplomatische
Offensive begonnen. Sie soll
verhindern, dass die EU neue
Förderrichtlinien in Kraft
setzt, die besetzte Gebiete
ausschließen. - Hans-Christian Rößler >>>
Israel
soll sich zu Besatzung bekennen
- Oliver Eberhardt -
Regierung Netanjahu reagiert mit Empörung auf
neue EU-Vergaberegeln - Die
Europäische Union will
Institutionen in israelischen
Siedlungen ab 2014 von der
Vergabe von EU-Fördergeldern
ausschließen. Israels
Mitte-Rechts-Regierung ist
sauer. Sie sieht ihren
Handlungsspielraum in der
Palästinenserfrage
eingeschränkt. Die Wut, sein
Zorn, sind auch heute, zwei Tage
später, keinen Deut weniger
geworden. »Die Europäische Union
hat ihre Neutralität
aufgegeben«, donnert Zeew Elkin,
Abgeordneter des
rechtskonservativen
Likud-Blocks. »Sie will dem
jüdischen Volk eine Sichtweise
aufzwingen«, kommentiert der
stellvertretende Außenminister
eine Meldung in der
Online-Ausgabe der israelischen
Tageszeitung »Haaretz« von
Dienstagnachmittag: >>> |
Kampagne Israels gegen
EU-Politik
- Die israelische Regierung hat
eine diplomatische Initiative
begonnen, um die neuen
EU-Förderrichtlinien zu stoppen.
- Netanjahu telefonierte mit
EU-Kommissionspräsident José
Manuel Barroso, dem
französischen Präsidenten
François Hollande und dem
österreichischen Bundeskanzler
Werner Fayman. Er forderte den
amerikanischen Außenminister
John Kerry auf, seinen Einfluss
in Europa geltend zu machen.
Justizministerin Zipi Livni nahm
Kontakt zur EU-Außenbeauftragten
Catherine Ashton auf. Die
israelischen Botschaften wurden
angewiesen, den Regierungen in
ihren Ländern die israelischen
Einwände deutlich zu machen. >>> |
Die
EU und Israel - Glaubwürdig
- Ulla Thiede - Seit
Monaten erregt die Debatte über
den Umgang mit israelischen
Produkten aus den jüdischen
Siedlungen im Westjordanland die
Gemüter. Soll man die
europäische
Kennzeichnungspflicht
durchsetzen oder nicht, damit
der deutsche, der französische,
der britische Verbraucher
informiert ist über das, was er
kauft?Die Bundesregierung
gehörte nicht zu den Antreibern,
was das Label "Made in Israel"
angeht, wo es gelten soll und wo
nicht, anders als einige
europäische Länder, die sich
offen für eine härtere Gangart
aussprechen. Die neue Leitlinie
für EU-Fördergelder, die Brüssel
Israel zahlt, geht in dieselbe
Richtung. Klar ist: Die EU will
nicht hinnehmen, dass der
Siedlungsbau >>> |
17. 7. 2013 -
Presseinfo Annette Groth:
Die Europäische Union unternimmt
endlich Schritte, um ihre
Beziehungen zu Israel in
Einklang mit dem Völkerrecht
auszurichten
Die EU hat Ende Juni eine
verbindliche Direktive erlassen,
die an diesem Freitag offiziell
veröffentlicht werden soll. In
der Richtlinie werden alle 28
Mitgliedstaaten verpflichtet, ab
dem Jahr 2014 in Verträge mit
Israel in den Bereichen
Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur
und Sport eine Klausel
aufzunehmen, die besagt, dass
der Gazastreifen, Ostjerusalem,
die Westbank und die Golanhöhen
kein Teil Israels sind und die
dort befindlichen israelischen
Siedlungen folglich von keinen
EU-Fördergeldern profitieren
dürfen.
Annette Groth,
Menschenrechtspolitische
Sprecherin der Fraktion DIE
LINKE, erklärt:
„ Es ist faktisch das erste Mal,
dass die EU eine solche
offizielle und eindeutige
Direktive veröffentlicht, die
den Mitgliedstaaten untersagt,
die völkerrechtswidrigen
israelischen Siedlungen wie
einen Teil Israels zu behandeln.
Ich begrüße diesen Schritt
ausdrücklich – endlich beginnen
die Verantwortlichen in der EU,
ihren Worten auch Taten folgen
zu lassen! Seitens der EU wird
die Illegalität der israelischen
Siedlungen auf besetztem
palästinensischem Land immer
wieder betont. Diese Überzeugung
nun endlich auch praktisch
umzusetzen ist die einzig
logische Konsequenz aus dem
bisher existierenden
stillschweigenden Übereinkommen,
dass ausschließlich die Gebiete
innerhalb der Grenzen von vor
dem Krieg von 1967 als Israel
anzuerkennen sind. Dass es nun
eine formale und verbindliche
Direktive gibt, ist ein sehr
wichtiger Schritt.“
Annette Groth weiter:
„Aus der Richtlinie ausgenommen
ist allerdings der Handel mit
Produkten aus den
völkerrechtswidrigen
israelischen Siedlungen. Zwar
dürfen Produkte aus den
Siedlungen laut EU-Gesetzgebung
nicht von der
Präferenzbehandlung israelischer
Produkte durch die Zollbehörden
in der EU profitieren. In der
Praxis unterlaufen allerdings
zahlreiche israelische
Unternehmen diese Bestimmungen,
indem sie ihre Produkte
irreführend mit dem Label »Made
in Israel« versehen. Die
palästinensische Wirtschaft wird
dadurch massiv geschädigt und
darüber hinaus internationales
Recht verletzt. Es ist sehr zu
hoffen, dass die EU-Kommission
demnächst eine zweite Richtlinie
zur Kennzeichnung von Waren aus
den israelischen Siedlungen
erlässt.“
Annette Groth erklärt
abschließend:
„Die israelische Regierung hat
alle Hebel in Bewegung gesetzt,
um das Inkrafttreten der
Direktive zu verhindern. Zum
Glück hatte sie damit keinen
Erfolg. Dass die israelische
Regierung sich gegen eine
Klausel verweigert, die sich
absolut im Rahmen des
Völkerrechts bewegt und darum
geradezu eine Notwendigkeit
darstellt, sagt einiges über die
Glaubwürdigkeit ihrer
Beteuerungen, eine
Zwei-Staaten-Lösung anzustreben,
aus. Jetzt muss die israelische
Regierung beweisen, wie ernst es
ihr mit den immer wieder
beschworenen
Friedensverhandlungen ist. Denn
in Verträge aufgenommen werden
soll nach dem Willen der EU
lediglich das, was Konsens der
internationalen Gemeinschaft
ist: um Frieden im Nahen Osten
zu schaffen, muss ein
lebensfähiger palästinensischer
Staat neben dem israelischen
entstehen. Die Siedlungen sind
hierfür das größte Hindernis,
das haben sowohl die Vereinten
Nationen als auch hochrangige
Vertreter der EU immer wieder
betont. Dass die eigene
Bevölkerung nicht in besetztes
Gebiet umgesiedelt werden darf
und der Aufbau einer dauerhaften
Infrastruktur auf besetztem Land
untersagt ist, wurde unter
anderem in der Vierten Genfer
Konvention eindeutig
festgehalten.
Dass die EU ihren Worten nun
endlich Taten folgen lässt, ist
sehr erfreulich und kann als
erster positiver Schritt
gewertet werden, die Beziehungen
der EU mit Israel in Einklang
mit dem Völkerrecht
auszurichten.“ |
Israel responds to EU: We only
accept charity on our terms
- Larry Derfner - Europe says it
doesn’t want its largesse to be
funneled over the Green Line –
Israel screams anti-Semitism. -
Despite all the outrage and
charges of Nazi-style behavior
(here and here) that Israeli
patriots are leveling against
the European Union, the EU’s new
guidelines concerning the
occupied territories don’t take
anything away from Israel; they
just place conditions on the
EU’s enormous charity to this
country. The EU isn’t saying
it’s going to stop buying from
Israeli businesses or bar
Israeli ships or planes from
entering European territory;
it’s saying that when it gives
grants, prizes, awards or
support to Israelis – terms that
the guidelines repeat over and
over – it does not want that
largesse to be funneled directly
or indirectly to the West Bank,
East Jerusalem or Golan Heights.
And Israel is screaming
anti-Semitism. >>> |
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