|
Streit um
Veranstaltung mit
BDS-Initiative
Bürgermeister Becker
attackiert Club
Voltaire: Rote Linie
überschritten
Christoph Manus - 17.
10. 2019
Bürgermeister Uwe Becker
will dem Club Voltaire
die Zuschüsse streichen.
Der habe der
„antisemitischen
BDS-Bewegung“ ein Forum
geboten. Der Verein
reagiert empört.
Frankfurt – Die auf
Druck der Stadt zunächst
vom Freien
Schauspielensemble
kurzfristig abgesagte
Podiumsdiskussion
„Meinungsfreiheit statt
Zensur von oben“ im
Bockenheimer Titania hat
nun doch stattgefunden.
Die Veranstalter setzten
das per einstweiliger
Verfügung durch.
Bürgermeister Uwe Becker
(CDU), der auf eine
Absage der Veranstaltung
gedrängt hatte, weil
diese der
„antisemitischen
BDS-Bewegung“ ein Forum
biete, fordert nun
Konsequenzen für den
Club Voltaire. Dieser
habe sich als
Mitveranstalter neben
der Ärzteorganisation
IPPNW, Attac Frankfurt
und dem Palästina-Forum
zum „Helfershelfer von
israelbezogenem
Antisemitismus gemacht“,
sagt Becker der FR. Der
Club Voltaire habe damit
eine rote Linie
überschritten.
Frankfurt: Kämmerer
Becker will Club
Voltaire Zuschüsse
streichen
Auch dass sich die
Veranstalter dem Wunsch
der Stadt widersetzten,
den Abend abzusagen*,
sei ein starkes Stück.
Der Kämmerer will sich
nun dafür starkmachen,
dem Verein die
städtischen Zuschüsse zu
streichen. Dieser erhält
nach Angaben des Club
Voltaire derzeit etwa 33
000 Euro im Jahr und
bietet etwa 100
Veranstaltungen
jährlich.
Becker stützt sich auf
einen Beschluss des
Stadtparlaments, nach
dem die Stadt keine
Räume an die Initiative,
deren Abkürzung für
„Boykott, Desinvestition
und Sanktionen“ steht,
vergeben soll. Sie soll
zudem keinerlei
Zuwendungen oder
Zuschüsse an Vereine,
Organisationen oder
andere Gruppierungen
vergeben, die mit ihren
Aktivitäten die
BDS-Bewegung
unterstützen.
Berichte von
Israel-Dämonisierung auf
Club-Voltaire-Veranstaltung
in Frankfurt
Linken-Fraktionschef
Martin Kliehm berichtete
am Mittwoch, Israel sei
bei der Veranstaltung in
Redebeiträgen
delegitimiert und
dämonisiert worden. Der
Club Voltaire habe sich
mit der Veranstaltung
keinen Gefallen getan,
sagt er der Frankfurter
Rundschau.
Dieser habe Khaled Hamad,
Vorstand der
palästinensischen
Gemeinde Deutschland,
auf das Podium geholt,
der, wie Kliehm auf
Twitter berichtete, von
einer „proisraelischen
Lobby“ sprach und davon,
dass „ganz Palästina
unter israelischer
Kontrolle“ sei. >>>
|
|
|
|
|