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ief-aus-Israel]


 

 From: "Angelika Schneider" <anka.sch(at)gmx.net To: <Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebieten  

 

Brief aus Israel 2.1.07
 

Liebe LeserInnen,

fangen wir das neue Jahr mit ein paar Statistiken aus dem alten an:Nach B'Tselem sind im Jahr 2006 660 PalästinenserInnen getötet worden (gegenüber 197 2005). 322 waren nicht zur Zeit der Tötung in Kämpfe verwickelt, 22 davon wurden "gezielt getötet", 141 waren unter 18.23 Israelis wurden getötet, gegenüber 50 in 2005.

292 palästinensische Häuser wurden demoliert, 95% im Gazastreifen. Sie beherbergten 1769 Menschen. In der Westbank gibt es 54 feste Checkpoints, durchschnittlich 160 fliegende Checkpoints und etliche hundert Straßensperren.

Im November waren 9 075 PalästinenserInnen in Haft, davon 345 Jugendliche, insgesamt 732 in Administrativhaft. Statistiken haben keine Gefühle, Menschen aber wohl. Der in diesem nüchterne Bericht enthaltene Leid ist unermeßlich.

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Die Bevölkerung Israels ist um 1,8% gewachsen, auf 7,1 mio, zu 76% jüdisch, 20% 'arabisch'. 12% des Zuwachses geschah durch Immigration (gegenüber 56% in den neunziger Jahren. 28% der Bevölkerung ist unter 14 Jahre alt, 10% 'alt'. 91% der Bevölkerung lebt in städtischen Gebieten.

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In der Westbank gibt es laut Haaretz einen "Bauboom" bei den Siedlungen. Im letzten halben Jahr wurden 200 "mobile Wohnungen" aufgestellt. Eine neue Siedlung im Jordantal soll 30 Familien aus Gaza aufnehmen. Die nicht durchgeführte Befehle zum Abbau 'illegaler' Außenposten nach der Roadmap werden bald ablaufen, ohne dass etwas geschehen ist.

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Aus einem Bericht des Erziehungsministeriums geht hervor, dass nur 50% der israelischen Kinder, denen eine warme Mahlzeit in der Schule zusteht, tatsächlich in dessen Genuss kommen. Die Erziehungsministerin Yuli Tamir hat einen Sturm der Entrüstung entfacht als sie angeordnet hat, in Schulbüchern auf Karten die Grüne Linie zu drucken. Der Erziehungsausschuss der Knesset hat sie dazu aufgefordert, diese Entscheidung zurückzunehmen.

Von den 73 000 Schülerinnen der 11. Klasse an staatlichen und staatlich religiösen Schulen nehmen 16 000 bis 19 000 an einem ein-wöchigen militärischen Training teil. Eine Lehrerin, die Klassen begleitet, behauptet dass es Schießunterricht und militärische Indoktrination aber kein Training im Angriff gebe.

Ein Vorschlag für Änderungen des Programms wurde von Shmuel Abuav, Generaldirektor des Erziehungsministeriums vorgelegt, wonach auch "Unterricht in Kampfdoktrin, die Reinheit der Waffen und die Ethik des Kampfes" aufgenommen werden soll. Das Programm betont die "Pflicht des Individuums sich nach seinen Möglichkeiten während seines Armeedienstes einzusetzen, aus einem Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Nation, einem Land und einem Staat, sowie die Werte und Normen der IDF". Die Ministerin meint dazu, "Wir erziehen Schülerin zu zivilem und sozialem Einsatz für den Staat, was den Militärdienst mit einbezieht. Wenn die IDF dazu beiträgt, diesen Einsatz zu stärken, unterstütze ich das Programm.."

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Junge Leute, die nach dem Alter von 16 Israel verlassen - meist weil ihre Familien wegziehen - und die später nach Israel zurückkehren, sei es um dort zu leben, zu studieren oder nur einen Besuch zu machen, werden routinemäßig sofort eingezogen und wegen "Dienstflucht" inhaftiert und mit Bußgeld belegt. Anna Tennenbaum, die aus der Ukraine mit ihrer Familie nach Israel kam und später mit ihr nach USA zog und dort Psychologie studierte kehrte anschließend nach Israel zurück, bereit ihren Militärdienst nachzuholen. Sie wurde zu 45 Tagen haft und 5000 NIS Buße verurteilt. Das heißt, sie gilt nun als vorbestraft und wird kaum Anstellung als Psychologin finden können. Die Bestrafung von Frauen wird von Haaretz als besonders absurd dargestellt, da jede Frau die es möchte vom Wehrdienst befreit werden kann.

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Gruß, Anka

 

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