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Gaza am 23 Mai 2021

Abed Schokry - Gaza am 23 Mai 2021

Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Freundinnen und Liebe Freunde,
 

Am dritten Tag, nachdem eine Waffenruhe in Kraft getreten ist, hat heute Israel das Mittelmeer für palästinensische Fischer auf unbestimmte Zeit geschlossen. Ebenso wurden beide Grenzübergänge geschlossen (Erez-Bei-Hanounim Norden vom Gazastreifen für Personenverkehr sowie KarmAbou Salem ganz im Südosten des Gazastreifens hauptsächlich für Waren).

Einige Gedanken zu diesem „Krieg“:-Krieg bedeutet, Opfer, Tote, Verletzte, Zerstörungen und Verwüstungen... Das ist auch bei uns nicht anders. Leider ist dasAusmaß an Zerstörung unvorstellbar sowie unbeschreibbar. Sie können sich einige Bilder heute unten betrachten.

 Dann reden beide Seiten von Sieg.- Beide Seiten haben sich als Sieger erklärt. Was bedeutet aber „Sieg“ an dieser Stelle? Für uns in Gaza.. Und für unseren Nachbarn. -Was kommt nun? Wird sich die Weltgemeinschaft dafür einsetzen, dass eine gerechte, friedliche und dauerhafte Lösung des Konflikts erzielt werden kann. Oder steht uns die nächste Runde in absehbarer Zeit bevor? Reichen nun 73 Jahre bzw. 54 Jahre nicht aus, damit wir in Ruhe, Freiheit und Frieden leben können.

In der Pressekonferenz hat der Bundesaußenminister (Herr Maas) mit seinem israelischen Kollegen den folgenden Satz auch gesagt: „Beide Seiten sollen in Frieden und Sicherheit selbstbestimmtes Leben führen“. Dem kann ich nur zustimmen, das ist genau, was wir wollen. Die PLO hat den Staat Israel anerkannt (wo sind aber die Grenzen von Israel?). Hamas hat ihre Charta geändert und stimmt für einen palästinensischen Staat in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt ebenfalls zu. Was will der Staat Israel nun????-

Es ist nun die höchste Zeit, dass die Weltgemeinschaft, sich für eine gerechte Lösung einsetzt und es muss alles Mögliche getan werden, um das erreichen zu können. Sollte das aber NICHT Wirklichkeit werden, so wird es weiterhin Opfer geben, und zwar auf beiden Seiten. Wie wäre es nun mit dem Satz MEHR FRIEDEN WAGEN“ in Anlehnung an den ehemaligen deutschen Bundeskanzler Willy Brandt, der sagte „Mehr Demokratie wagen“.

Was haben sie und wir zu verlieren. Es sollte d er „Stärkere“ Signale in Richtung Frieden von sich geben, damit wir die „Schwächeren“ Vertrauen aufbauen können. Die Industrie- und Handelskammer des Gouvernements Gaza-Stadt forderte, den Gazastreifen als ein Katastrophen-Gebiet zu deklarieren. Denn nach fünfzehn Jahren umfassender Belagerung und drei aufeinanderfolgenden Kriegen und dem letzten vierten Krieg durch den Staat Israel, sind die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen katastrophal, die gesundheitlichen Zustände sind miserabel, und das soziale System ist inzwischen fast zusammengebrochen.

Gestern hat mich ein Taxifahrer für zwei Stunden innerhalb des Stadtzentrums von Gaza-Stadt gefahren und ich habe mit eigenen Augen das Ausmaß an Zerstörung gesehen und mit der Handykamera fotografiert. Ich werde einige Bilder heute beifügen.

Ein israelischer Pilot hat den Grund für die Zerstörung einiger Wohntürme des Gazastreifens durch israelische Kampfflugzeuge während der jüngsten Eskalation zwischen Israel und Palästina enthüllt. Er sagte gegenüber dem israelischen Kanal 12: "Die Zerstörung und Bombardierung der Türme während der Militäroperation im Gazastreifen war ein Weg, um die Frustration der israelischen Armee auszudrücken, nachdem sie das Abfeuern von Raketen nicht stoppen konnten."

In  der Hoffnung, dass die Zukunft für uns in Gaza und nebenan besser sein wird, verbleibe ich für heute mit hoffnungsvollen Grüßen
Abed Schokry
 


 Zyklen des Wahnsinns

Wieder eine Waffenruhe zwischen Israel und Hamas - und bald wieder der nächste Konflikt? Die internationale Staatengemeinschaft muss jetzt alles tun, um eine dauerhafte Lösung zu erreichen. Auch wenn es hoffnungslos erscheint.

Kommentar von Alexandra Föderl-Schmid - 22. Mai 2021

Das Zittern, das Leiden, das Sterben hat ein Ende - zumindest vorläufig. In Israel wie im Gazastreifen. Es ist nicht der erste Waffenstillstand in der Region, und es wird auch nicht der letzte sein.

Auch in diesem Wahnsinn gibt es Zyklen. Solange auch nur eine der vielen Konfliktparteien meint, an Macht, Einfluss oder Territorium zulegen zu können, wird es diese Auseinandersetzungen geben. Denn, so zynisch es klingt, es gibt immer Gewinner, so auch diesmal. Die Hamas hat sich im Machtkampf mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas und seiner Fatah-Partei profiliert - auch militärisch. Und in der Krise schart sich das Volk um seinen Führer: Benjamin Netanjahu hofft deshalb darauf, eine Regierungsbildung des Anti-Netanjahu-Lagers noch abwenden zu können.

Beide Seiten nahmen zivile Opfer in Kauf. Die Hamas schießt wahllos mit ihren Raketen: Menschen in Israel müssen um ihr Leben rennen und laufen Gefahr, getötet zu werden. Die israelische Regierung wiederum muss sich angesichts der vielen Toten die Frage der Verhältnismäßigkeit stellen lassen, weil im Gazastreifen auch Menschen getroffen wurden, die nichts mit der Hamas zu tun haben.
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Beide Seiten argumentieren mit dem Recht auf Selbstverteidigung. Nach der israelischen Sichtweise ist die Bombardierung die gerechtfertigte Reaktion auf den Raketenhagel aus dem Gazastreifen. Die Palästinenser wiederum sehen sich in ihren Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt, im Gazastreifen sogar eingesperrt, und fordern ein Recht auf Selbstbestimmung.  mehr >>>

Daniel Bar-Tal ist ein israelischer Akademiker, Autor und Branco Weiss-Professor für Forschung in der Entwicklung und Erziehung von Kindern an der School of Education der Universität Tel Aviv.

Ich bin stolz darauf, Jude zu sein, schäme mich aber, Ein Israeli zu sein.

Daniel Bar-Tal -  22. Mai 2021 von Gastbeitrag

Liebe Freunde und Kollegen - Seit einigen Tagen denke ich darüber nach, ob ich meine Gedanken und Gefühle mit Ihnen teilen soll, wie ich es 2009 und 2014 nach den Kriegen in Gaza getan habe. Heute wiederholt sich die Geschichte, und wir haben einen neuen (gleichen) Krieg. Die Gewalt und die Kriege werden so lange andauern, wie die internationale Gemeinschaft tatenlos zusehen und die blutigen Konfrontationen ohne entschlossenes Eingreifen beobachten, um diesen Unsinn zu stoppen. Israelische Juden sind dazu nicht in der Lage, weil ihre nationalistische und konfliktorientierte Denkweise von ihren Führern und der Mehrheit der israelischen Juden geteilt wird.

Wieder habe ich die Schwelle überschritten, zu schweigen, Schuld und Scham für die Gewalt der israelischen Streitkräfte zu empfinden. Ich bin stolz darauf, Jude zu sein, schäme mich aber, Ein Israeli zu sein. Es liegt in meiner Verantwortung, im Kampf der Minderheit um die Lage, den Frieden, die Moral und die Demokratie zu kämpfen,

Die Hamas und die Palästinenser tragen auch eine gewisse Verantwortung für die Gewalt und die Pattsituation im Friedensprozess – aber nur in geringem Umfang –, da Israel eine Supermacht ist und die Superfähigkeit hat, den Friedensprozess zu beginnen, Verhandlungen zu führen und Palästinenser und arabische Staaten für den Frieden zu mobilisieren. Denken Sie nur an den immer noch relevanten Vorschlag der Arabischen Liga, den Israel ignorieren will und sich daher weigert, den Konflikt zu lösen, der jemals danach strebt, das Westjordanland zu annektieren und den Gazastreifen zu kontrollieren, und dies geschieht nun schrittweise, auf informelle Weise. Die Möglichkeit einer Zwei-Staaten-Lösung schwindet, und Israel wird bald vor der Herausforderung stehen, Millionen Palästinensern gleiche Rechte zu geben. Eine Mehrheit der israelischen Juden bevorzugt jedoch den Status quo von heute oder die Annexion, ohne den Palästinensern Rechte zu geben, oder eine vollständige Eroberung des Westjordanlandes. Minderheiten bevorzugen eine friedliche Lösung.

Ich gehe davon aus, dass einige von Ihnen wissen, dass die gegenwärtige Runde der Gewalt von Ministerpräsident Netanjahu angezettelt wurde, der vor Gericht steht und offiziell wegen Vertrauensbruchs, Annahme von Bestechungsgeldern und Betrug angeklagtwird. Aber er ist immer noch Ministerpräsident und nach der vierten Wahl noch   mehr >>>

 

 

 

Medien bringen pro-palästinensische Stimmen zum Schweigen, während weltweit Kundgebungen abgehalten werden

 23. Mai 2021 - Übersetzt mit DeepL


Diejenigen, die offen über das Leid sprechen, dem die Palästinenser jeden Tag unter Tel Avivs aggressiver Politik und staatlicher Gewalt ausgesetzt sind, werden von den Medien ins Visier genommen, während sich Tausende auf der ganzen Welt dem Chor der Stimmen angeschlossen haben, die die Befreiung Palästinas nach einem 11-tägigen israelischen Bombardement des Gazastreifens fordern, bei dem mindestens 279 Menschen getötet wurden

Pro-palästinensische Unterstützer auf der ganzen Welt sind wegen ihrer Haltung gegen das israelische Blutvergießen im Gazastreifen und anderen besetzten Gebieten  unter immensen Druck von globalen Medienorganisationen geraten, während Tausende von Demonstranten auf der ganzen Welt weiterhin ihre Solidarität mit dem palästinensischen Volk zeigen, nachdem Tel Aviv und die Hamas am Donnerstag ein Waffenstillstandsabkommen erreicht haben.

Popmusik-Superstar Dua Lipa wandte sich am Samstag auf Twitter gegen eine ganzseitige Anzeige in der New York Times, in der sie beschuldigt wurde, antisemitisch zu sein. Die Anzeige des World Values Network bezeichnet Lipa und die Models Bella und Gigi Hadid als "Mega-Influencer", die "den jüdischen Staat verunglimpft" und "Israel der ethnischen Säuberung beschuldigt" haben.

Die Anzeige spiegelt wider, was das World Values Network auf seiner Website sagt, indem es Lipa und die Hadids beschuldigt, eine "unheilige Dreifaltigkeit antisemitischer Galle zu bilden, um das jüdische Volk zu dämonisieren, von dem sie darauf bestehen, dass es kein Recht hat, sich zu verteidigen."

Enthalten ist ein Foto von allen drei Frauen, die rote-Teppich-Looks modellieren, mit der Schlagzeile: "Trefft die neuen Hamas-Influencer-Brigaden." Lipa, die mit Anwar Hadid, dem jüngeren Bruder der Hadids, zusammen ist, feuerte auf Twitter zurück: "Das World Values Network benutzt schamlos meinen Namen, um ihre hässliche Kampagne mit Unwahrheiten voranzutreiben ... Ich stehe in Solidarität mit allen unterdrückten Menschen und lehne jede Form von Rassismus ab."

Die Hadid-Schwestern haben sich offen für Palästina, das Heimatland ihres Vaters, eingesetzt und Israel während der israelischen Offensive in Gaza kritisiert. Lipa, eine gebürtige Londonerin mit muslimischem Erbe, war weitaus zurückhaltender und teilte auf Twitter ihre Unterstützung für die Erhaltung des palästinensischen Viertels Sheikh Jarrah in Ost-Jerusalem. Andere Prominente haben sich auf Twitter zu Wort gemeldet, um ihre Unterstützung für Palästina zu zeigen, darunter die Sänger Roger Waters, Zayn, The Weeknd und Avengers-Star Mark Ruffalo.   mehr >>>

“Beschämend”: PA wegen Entlassung eines Journalisten im Streit um Palästina kritisiert

Nachrichten zur Pressefreiheit

Siemen Kron - Mai 23, 2021

Amerikanische Journalistin, die von rechten Gruppen wegen ihres pro-palästinensischen Aktivismus an der Universität ins Visier genommen wurde, verurteilte ihre kürzlich erfolgte Entlassung durch die Nachrichtenagentur Associated Press und sagte, sie sei “ein Opfer der asymmetrischen Anwendung der Regeln der Objektivität und der sozialen Medien”.

In einer Erklärung, die am Samstag auf Twitter geteilt wurde, sagte Emily Wilder, ihre PA-Beamten hätten ihr gesagt, sie habe gegen die Social-Media-Richtlinien der Nachrichtenagentur verstoßen, als sie diese Woche entlassen wurde, aber sie hätten nicht gesagt, welche Tweets gegen diese Richtlinien verstoßen hätten. , oder wie.

Ihre Entlassung am Mittwoch erfolgte, nachdem rechte Gruppen an ihrer Alma Mater, der Stanford University, eine von Wilder als “Schmierkampagne” bezeichnete Kampagne gegen sie wegen ihres studentischen Aktivismus zur Verteidigung der palästinensischen Rechte gestartet hatten.

Es fand auch während der elftägigen Militäroffensive Israels im Gazastreifen statt, bei der fast 250 Palästinenser getötet und mehr als 1.900 weitere verletzt wurden. Zwölf Menschen wurden in Israel durch Raketen aus dem palästinensischen Küstengebiet getötet.

“Ich bin ein Opfer der asymmetrischen Anwendung der Regeln der Objektivität und der sozialen Medien, die so viele Journalisten – insbesondere palästinensische Journalisten und andere Farbjournalisten – vor mir zensiert haben”, sagte Wilder in seiner Erklärung. (...)

‘Beschämend’
- Aber Reporter und andere kritisierten AP für die Ablehnung von Wilder und sagten, der Schritt spiegele eine unfaire Doppelmoral wider, wer in seiner Berichterstattung über Israel-Palästina als “Partisan” gilt.
Seit Israel am 10. Mai seine Angriffe auf Gaza gestartet hat, wird zunehmend kritisiert, wie die Medien, insbesondere in den USA, über den Konflikt berichten.
“Es ist beschämend und die Journalistenorganisationen, die existieren, um von anderen Rechenschaftspflicht und Transparenz zu fordern, müssen dieselben Standards erfüllen”, twitterte die US-investigative Journalistin Nikole Hannah-Jones am Samstag über Wilders Entlassung.
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“Dies ist ein ziemlich offensichtlicher Fall selektiver Durchsetzung”, sagte Khaled Elgindy, Programmdirektor für Palästina und israelisch-palästinensische Angelegenheiten am Think Tank des Middle East Institute.
„Der amerikanische Journalismus wird einen Tribut fordern. Gut. Es ist höchste Zeit, einen Begriff von „Objektivität“ und „Neutralität“ zu überdenken, der den Status quo und alle, die davon profitieren, immer begünstigt hat “, sagte auch der ehemalige US-Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, Julian Castro. getwittert.    mehr >>>

 

Israelische Streitkräfte nutzen jedes Mittel, um den palästinensischen Widerstand zu brechen

 Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern BIP e.V. -  22. Mai 2021
 

Zusammenfassung: Das israelische Militär setzt mehr als je zuvor Täuschung als Teil seiner Strategie ein und belügt internationale Medien. Die Bombardierung des Al-Jalaa-Gebäudes mit den Büros mehrerer internationaler Medien hat die Kluft zwischen der Berichterstattung israelischer Medien und den internationalen Medien über die Bombardierung des Gazastreifens vergrößert. Mit tödlicher Gewalt versuchen israelische Soldaten, die Stimmen der Überlebenden in Gaza zum Schweigen zu bringen.

Ein nicht zu erwartender Akt der Täuschung wurde vom israelischen Militär am Freitag, den 14. Mai, inszeniert. Der Pressesprecher des Militärs teilte ausländischen Medien mit, dass die israelischen Bodentruppen ihren Einmarsch in den Gazastreifen begonnen haben, während die lokalen israelischen Zeitungen diese Nachricht nicht erhielten. Israelische Offiziere gaben später zu, dass sie die Lüge in der ausländischen Presse bewusst platzierten, um Hamas-Kämpfer dazu zu bringen, in Erwartung einer israelischen Bodeninvasion in unterirdischen Tunneln Schutz zu suchen. Die israelische Luftwaffe bombardierte die Tunnel, um hunderte Hamas-Kämpfer zu töten, aber die Hamas-Offiziere bemerkten die Täuschung und suchten die Tunnel nicht auf. Der israelische Politiker Nahman Shay (selbst ehemaliger Sprecher des Militärs) warnte daraufhin, dass die großen Medienorganisationen dem israelischen Militärsprecher keinen Glauben mehr schenken werden (auf Hebräisch).

Das israelische Militär hat nicht nur die internationalen Medien belogen, sondern auch wissentlich und absichtlich ein Gebäude in Gaza bombardiert, in dem sich Büros mehrerer internationaler Medienorganisationen befanden, darunter AP (Associated Press), Al-Jazeera und Middle East Eye. Das israelische Militär behauptete, dass sich in dem Al-Jalaa-Gebäude die Hamas befand. Die Vereinigten Staaten verlangten vergeblich, Beweise dafür zu sehen, es wurden jedoch keine vorgelegt. Das 11-stöckige Gebäude enthielt Computer, Kameras und Archive mit Fotos und Videos, die die israelische Belagerung und das Bombardement ziviler Ziele dokumentierten. Bereits im April dieses Jahres hatte die Organisation Reporter ohne Grenzen den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aufgefordert, gegen den Staat Israel wegen der gezielten Tötung von Journalisten, einem Kriegsverbrechen, zu ermitteln (siehe BIP-Aktuell #168).   mehr >>>

 

Connections – Verbindungen zum Tage aus Bethlehem

 Ein Brief von Toine van Teeffelen, AEI (Arab Education Institute) - 17. Mai 2021

Mary klebt an den News-Sendungen von außen und tauscht Botschaften mit Freunden, Freundinnen und Familienmitgliedern auf sozialen Medien aus. Der Körper eines Kindes in Gaza, getroffen von einer israelischen Rakete, wird gezeigt. Es hält einen Schekel fest in seiner toten Hand, den es offensichtlich als Geschenk während des muslimischen Festes zum Ramadan – Eid al Fitr – bekommen hatte.

Ein anderes Kind, nach dem Bombardement noch am Leben, zeigt stolz vor der Kamera, wie es seine Fische gerettet hat. Jetzt möchte er zurücklaufen unter den Schutt seines Eltern-hauses, um noch mehr Tiere zu retten.

Ein Jugendlicher verübt Selbstmord, nachdem er erfahren hat, dass seine Mutter und sein Bruder während des noch laufenden Bombardements getötet wurden. Andere Mitglieder seiner Familie wurden bei vorhergehenden Bombardements 2009 und 2014 getötet.

Es gibt auch viele Geschichten über Demonstrationen im Ausland, und da wird ein Gedicht durch palästinensische Künstler deklamiert und es erklingt die Musik von Marcel Khalifeh, der immer im Radio zu hören ist während Zeiten der nationalen Trauer.

Während ich zuschaue, klappt der turmartige Medienblock in Gaza-City wie ein Kartenhaus immer wieder in Stücken zusammen … Plötzlich kommt mir in Erinnerung, dass die israelische Regierung während der zweiten Intifada – vor 20 Jahren – zu sagen pflegte, dass das wiederholte Vorzeigen von gewalttätigen Szenen eine Form der arabischen Propaganda sei mit dem Ziel, die Menschen zur Gewalt anzutreiben.

Inzwischen glaube ich wirklich, dass ein stärkeres Band in diesen Tagen hier und anderswo die Palästinenser zusammenschweißt, wegen des gefühlten Schmerzes, aber nicht nur … 

Erstens ist Jerusalem natürlich ein einigendes Symbol. Die drohende Vertreibung von Dutzenden Familien in der Sheikh Jarrah Nachbarschaft erinnert an die Nakba, die man  gerade in diesen Tagen vor Augen hat. („Nakba“ heißt Desaster, heißt Schrecken und zeigt hin auf die Vertreibung und Flucht von mehr als 700 000 Palästinensern während des Krieges von 1948. Heutzutage sprechen viele Palästinenser von der „fortlaufenden Nakba“ oder der „stillen ethnischen Säuberung“, wenn sie auf Vertreibungsprozesse in – unter anderen Orten - Jerusalem hinweisen.

Die Al-Aqsa-Moschee ist auch ein sehr wichtiges vereinigendes Symbol für Palästinenser und Muslime. Wenn die israelische Polizei die Moschee betritt, oder wenn der Zugang zum Moschee-Bezirk während des Ramadans unzugänglich gemacht wird, sind das symbolische und verbindende Themen – sogar für Christen, die sich erinnern, dass die israelische Polizei zu Ostern in der Grabeskirche Stunk gemacht und den Zugang zur Kirche für Christen verhindert hat.

Zweitens ist es heutzutage selbstverständlich, Vergleiche und Verbindungen herzustellen zwischen der besetzten Westbank und den sogenannten gemischten Städten in Israel. Die Siedlerjugend beschädigt Autos mutwillig nicht nur oberhalb der Hügelkette von Beit Jala nahe Walajeh, ganz nahe von unserer Wohnung, oder in Hebron oder wo immer, sondern sogar auch in Städten wie Lydda/Lod oder Jaffa. In allen diesen Fällen bringen sie ihre „Übermenschen“-Ideologie zum Ausdruck, und in allen diesen Fällen werden sie stillschweigend unterstützt oder sogar angefeuert durch die Armee oder die Polizei.

Weil die sogenannte Zweistaaten-Lösung so theoretisch und weit entfernt ist, neigen die Leute mehr dazu, sich mit der unerfreulichen „Ein-Staat-Lösung“ zu befassen, die zurzeit den Palästinensern grundsätzlich nahegebracht wird, sei es in Bethlehem oder in Lydda oder in

Jaffa. Mary war gerade dabei, ein Video von Gideon Levy, dem Journalisten von Haaretz, anzuschauen und zu teilen, der erwähnt, wie sehr er die Zweistaatenlösung als die gerechteste Lösung zu unterstützen pflegte, bis er herausfand, dass kein Israeli dieses unterstützen würde.

Drittens empfinden die Palästinenser den verbindenden Einfluss der „Black Lives Matter“-Bewegung, die die strukturelle Ungleichheit und den Rassismus überall aufzeigt. Jahrelang haben palästinensische Bewegungen starke Beziehungen zu Black Lives Matter aufrecht erhalten – von dem Augenblick an, als diese Bewegung vor vielen Jahren geboren wurde. Letztes Jahr jedoch hat dieser Vergleich viel an Bedeutung und Dringlichkeit gewonnen, z.B.   im Vergleich zwischen George Floyd und einem autistischen Palästinenser, Iyad Hallaq, der im Sommer von der Polizei in Jerusalem getötet wurde. Zurzeit wenden Solidaritäts-Demos den Slogan „Wir können nicht atmen seit 1948“ an.

Jahrelang, und besonders seit Oslo 1990, hat die aufgedrängte Zerstückelung der Palästinenser in die Westbank, nach Gaza, Israel und in die arabischen Länder – und weiter nach Übersee - dazu geführt, dass die israelische Herrschaft zugenommen hat und die palästinensische Bewegung geschwächt wurde. Jetzt bin ich nicht so sicher, dass diese Herrschaft und Zerstückelung halten wird, und für wie lange …

 Bethlehem, am 17.5.2021 
 Toine van Teeffelen ist erreichbar unter
tvant@p-ol.com
 
(Übersetzung: Gerhilde Merz) 


Frieden für Nahost
»Palästinensische Narrative kommen zu kurz«


Debatte um Nahost-Konflikt: Jüdische Friedensorganisation fordert Ende von Besatzung und jeglicher Gewalt.
Ein Gespräch mit Lili Sommerfeld

Interview: Annuschka Eckhardt -  22.05.2021

Lili Sommerfeld ist Musikerin und im Vorstand des Vereins »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost«
Die anhaltende Eskalation im Konflikt zwischen Israel und Palästina wird in der Bundesrepublik teils heftig diskutiert. Welche Perspektiven kommen dabei aus Ihrer Sicht zu kurz?

Es wird nicht diskutiert, was denn eigentlich der grundsätzliche Plan für palästinensische Menschen ist. Diese entscheidende Frage: Wie geht es weiter, wie kann man diesen Menschen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen? Palästinensische Narrative, die palästinensischen Menschen, die kommen komplett zu kurz.

Wie positioniert sich die »Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost« in der Debatte?

Wir sind eine jüdische Organisation von in Deutschland lebenden Jüdinnen und Juden. Wir sehen uns als antirassistische Community und stehen gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Mit diesen Grundpfeilern ausgestattet gucken wir auf die Situation im Nahen Osten. Dort sehen wir, wie die eine Seite die andere seit vielen Jahrzehnten machtpolitisch und militärisch dominiert. Dieses Ungleichgewicht möchten wir aufheben. Dieser Tatsache muss man ins Auge schauen, auch wenn es schmerzhaft ist zu sehen, welche Verbrechen auch in unserem Namen dort verübt werden. Und wir möchten eine Situation schaffen, in der alle Menschen, die in der Region leben, unabhängig von ihrer Religion, ihrer Hautfarbe oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit ein demokratisches, selbstbestimmtes und menschenwürdiges Leben führen können. Wir wollen, dass die Besatzung und jegliche Gewalt beendet wird.
junge Welt-Fotowettbewerb.

Wo verläuft für Sie die Grenze zwischen Antisemitismus und legitimer Kritik an der Politik der israelischen Regierung?

Antisemitismus beginnt dort, wo ich mich als Jüdin angegriffen fühle. Wenn ich für meine Religion oder für meine Zugehörigkeit zu einer jüdischen Gruppe diskriminiert werde, ist das Antisemitismus. Bei extremen Beispielen, wenn jemand am Rande einer Demonstration ruft »Bomben auf Tel Aviv« oder »Kindermörder Israel«, schaue ich genauer hin. Diese Aussagen sind zwar gewaltvoll, aber nicht per se antisemitisch. »Bomben auf Tel Aviv« hat in diesem Fall einen ganz anderen Kontext als in deutschen Ohren. Ein verzweifeltes »Bomben auf Tel Aviv« ist aggressiver Widerstand gegen die Unterdrückung im Kontext der Ignoranz, die Palästinenserinnen und Palästinenser erfahren. Es ist ein gewaltsamer Aufruf, den ich als solchen verurteile, aber nicht als Antisemitismus. Das ist in dem Moment nicht gegen mich als jüdische Person gerichtet.

Das Problem mit »Kindermörder Israel« ist, dass wir zwei unterschiedliche Blickwinkel auf diesen Begriff haben. Der eine ist der, der aus Deutschland mit Nazihintergrund kommt und mit einer langen Geschichte des europäischen Antisemitismus zusammenhängt. Dort bezieht sich der Begriff auf mittelalterliche antisemitische Legenden, wonach Juden angeblich Kinder töten und essen. Das ist selbstverständlich ein schreckliches antisemitisches Stereotyp. Die Leute, die aber gerade »Kindermörder Israel« rufen, sind keine Deutschen mit Nazihintergrund, sondern Menschen, die aus der palästinensischen Perspektive versuchen, eine Sprache für die Tatsache zu finden, dass das israelische Militär ihre Kinder in Gaza tötet.  mehr >>>


 

Berührende Gesten im Nahostkonflikt
Wenn gespendete Organe Frieden spenden sollen

Die Niere eines getöteten Juden für eine arabische Israelin, die Niere eines erschossenen Palästinenserjungen für ein jüdisches Mädchen – über menschliche Gesten und große Träume im Nahostkonflikt.


Christoph Gunkel - 23.05.202

Yigal Yehoshua war am 11. Mai 2021 schon auf dem Weg nach Hause, als der Mob Steine auf sein Auto warf. Es war keine gezielte Attacke auf ihn, sondern die Willkür des Hasses, die den 56-Jährigen das Leben kosten sollte.

Yehoshua war jüdischer Staatsbürger und wohnte in der Stadt Lod, wo auch viele arabische Israelis leben. Lange kam man hier ganz gut miteinander aus, lebte friedlich zusammen, arrangierte sich zumindest. Bis der Nahostkonflikt erneut eskalierte und es in Lod und anderen Städten mit gemischter Bevölkerung zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und arabischen Israelis kam.

Ein Stein traf Yehoshua am Kopf und verletzte ihn schwer. Fast eine Woche lang kämpfte er um sein Leben, dann erlag er am 17. Mai seinen Verletzungen.


Eine Spielzeugpistole löst eine Tragödie aus
- 16 Jahre zuvor rang ein elfjähriger Junge vergeblich um sein Leben. Auch er wurde Opfer des Hasses, wenngleich außerhalb der Staatsgrenzen Israels: Achmed Khatib war in Jenin im von Israel besetzten Westjordanland mit einer Spielzeugpistole herumgelaufen. Israelische Soldaten hielten den Palästinenserjungen für einen Attentäter und schossen. Die Ärzte stellten bald seinen Hirntod fest.

Beide Fälle sind grundverschieden. Dennoch verbindet sie in ihrer Tragik ein Element, das im Nahostkonflikt ein eher rares Gut ist: Sie sind zu Symbolen der Hoffnung und Menschlichkeit geworden. Denn die Organe der Getöteten wurden gespendet, über die Grenzen des Konflikts hinweg – an das Lager der vermeintlichen Erzfeinde.  mehr >>>

 Jüdische Google-Mitarbeiter fordern das Unternehmen auf, seine Beziehungen zum israelischen Militär zu beenden

Ein offener Brief von 250 "verschiedenen jüdischen und verbündeten Googlern" fordert den Tech-Giganten auf, seine Beziehungen zu "Institutionen, die israelische Verletzungen der palästinensischen Rechte unterstützen" zu beenden

Omer Benjakob - 19. 5. 2021 - Übersetzt mit DeepL


Mitarbeiter von Google haben einen offenen Brief veröffentlicht, in dem der Tech-Gigant aufgefordert wird, die Palästinenser zu unterstützen, die unter der jüngsten Runde der Kämpfe zwischen Israel und der Hamas in Gaza leiden.

Die Unterzeichner, Berichten zufolge 250 "diverse jüdische und verbündete Googler", fordern "eine Überprüfung aller Geschäftsverträge und Unternehmensspenden von Alphabet und die Beendigung von Verträgen mit Institutionen, die israelische Verletzungen der Rechte der Palästinenser unterstützen, wie" das israelische Militär. Alphabet ist die Muttergesellschaft von Google.

Der Brief fordert den Suchgiganten außerdem auf, die öffentliche Debatte über den Konflikt nicht zu unterdrücken und bittet das Unternehmen, "der Vermengung von Israel mit dem jüdischen Volk zu widersprechen [und] zu bekräftigen, dass Antizionismus kein Antisemitismus ist."

Der Brief, verfasst von einer Gruppe namens Jewish Diaspora in Tech, fordert das Unternehmen auf, "die Bitten palästinensischer Googler zu beherzigen ... Hilfe für Palästinenser zu finanzieren, die von militärischer Gewalt betroffen sind" und "den Schmerz" der Palästinenser in einer "unternehmensweiten Erklärung" anzuerkennen, "die eine direkte Anerkennung des Schadens beinhalten muss, der Palästinensern durch israelische Militär- und Bandengewalt zugefügt wird."

Die Autoren fordern Google auf, sein Bekenntnis zu den Menschenrechten zu bekräftigen und "die Redefreiheit zu schützen." Letztere Forderung berührt die Debatte über Antizionismus und Antisemitismus sowohl offline als auch online; viele Kritiker behaupten, dass die Gleichsetzung der beiden das Schweigen von israelkritischen Social-Media-Beiträgen und Webseiten erleichtert.

"Die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus ist eine politische Taktik, die dazu dient, Kritik an Israel zum Schweigen zu bringen. Sie schadet allen, einschließlich Juden, indem sie die gängige antisemitische Trope der doppelten Loyalität verstärkt und die vielen antizionistischen Juden auslöscht", schreiben die Autoren.

"Die Verwischung der Unterscheidung zwischen Antisemitismus und Kritik am israelischen Staat dient schlechten Akteuren auf beiden Seiten. Für die Befürworter der Besatzung macht es das einfacher, jede Kritik an Israel abzulenken, indem sie sagen, sie sei antisemitisch; für diejenigen, die echte Antisemiten sind, macht es das einfacher, Bedenken über den tatsächlichen Antisemitismus (der in Europa und den USA auf dem Vormarsch ist) abzutun."

Die Gruppe sagt, dass Google in einer einzigartigen Position ist, um dieses Thema anzusprechen, da "Google die größte Suchmaschine der Welt ist und jede Unterdrückung der freien Meinungsäußerung, die innerhalb des Unternehmens stattfindet, eine Gefahr nicht nur für Googler intern ist, sondern für alle Menschen auf der ganzen Welt."

In diesem Zusammenhang nimmt der Brief auch Israels Ruf als "Startup Nation" ins Visier. "Googles Rolle bei der Aufrechterhaltung und Förderung des Images Israels als wichtiger Standort für Tech-Arbeit, der Israel in die Verteilung von Tech-Kapital einbezieht, kann als stillschweigende Unterstützung für den israelischen Militarismus ausgelegt werden und lenkt von Israels Menschenrechtsverletzungen ab", heißt es. "Nur Maßnahmen von Google können das ausräumen."

Die Autoren beschreiben sich selbst als "eine Gemeinschaft von Mitgliedern der jüdischen Diaspora, die in der Tech-Industrie arbeiten". Auf ihrer Website zitieren sie jüdische Ideale wie tikun olam - die Welt reparieren - und "Nie wieder für irgendjemanden", eine Anspielung auf "Nie wieder", eine Phrase, die nach dem Holocaust entstand

Sie sprechen davon, "unsere jüdischen Werte zu verteidigen [und] die antikolonialistischen Traditionen unserer jüdischen Vorfahren zu feiern ... in Solidarität mit allen Völkern, die an vorderster Front im Kampf gegen die weiße supremacistische Gewalt und den karzeralen Staat stehen."

Ein Google-Mitarbeiter in Israel, der darum bat, anonym zu bleiben, sagte gegenüber Haaretz, dass die lokalen Googler den Brief "lächerlich, wenn nicht sogar lächerlich" fänden. Wir leben und arbeiten hier und wir wollen oder müssen nicht, dass sich das Senior Management einmischt, aber irgendwie sind diese Leute in Amerika - die nicht von Raketen bedroht werden - so betroffen von dem, was hier passiert, dass sie es tun?"

Sie sagten weiter, dass, da die meisten Mitarbeiter vor Ort politisch der linken Mitte zuzuordnen sind und die Regierung von Premierminister Benjamin Netanjahu oder deren Politik nicht unterstützen, "wir wissen, dass eine Unterstützung für diese oder jene Seite in diesem Stadium die Flammen nur weiter anfachen würde. Es ist besser, dass Google neutral bleibt, besonders weil viele hier die Regierung ablehnen."

Ein Vertreter von Google Israel reagierte nicht sofort auf eine Bitte um einen Kommentar.

In der Vergangenheit wurde Google für seine Aktivitäten in verschiedenen Ländern kritisiert, insbesondere in China, wo es sich an bestimmte Zensurregeln hielt, die vom Regime diktiert wurden. Anfang 2020 trat der Leiter der internationalen Beziehungen des Unternehmens zurück, weil er Googles Entschlossenheit beschrieb, um jeden Preis in den chinesischen Markt einzutreten.

Im vergangenen Jahr wurde der Kartendienst von Google sowohl in Israel als auch in der Türkei für die Unschärfe von Bildern kritisiert. Im Falle Israels wurde die Unschärfe durch eine inzwischen erloschene Gesetzgebung in den Vereinigten Staaten, das Kyl-Bingaman Amendment, ermöglicht. Quelle




(Der Staatliche Pensionsfonds des Königreichs Norwegen (norwegisch Statens pensjonsfond oder Oljefondet) ist der größte Staatsfonds der Welt (Stand Mai 2018).[1] Das verwaltete Vermögen belief sich am 31. Dezember 2020 auf 10 914 Milliarden norwegische Kronen, rund 1042 Milliarden Euro.[2] Am 19. September 2017 wurde erstmals die Marke von einer Billion US-Dollar überschritten.[3] Ende 2018 waren 66,8 % des Fondsvermögens in Aktien, 30,6 % in Anleihen und Wertpapieren sowie 2,6 % in Immobilien investiert.[4] Bis Ende 2020 haben sich diese Werte wie folgt geändert: Aktien 72,8 %, Anleihen 24,7 %, Immobilien 2,5 %.[5]"
Quelle


Angst vor Nahostkonflikt : Siedlungsbau wird ausgeschlossen

Markus Frühauf - 21.05.2021

 

Die Siedlungsaktivitäten im Westjordanland hält der Ethikrat des größten Staatsfonds der Welt für ein Anlagerisiko. Dort tätige Unternehmen schließt er nun aus.

Der norwegische Ölfonds ist mit einem Anlagevermögen von 1,3 Billionen Dollar der größte Staatsfonds auf der Welt. Sein Vermögen, das der norwegischen Bevölkerung gehört, wird nach nachhaltigen und ethischen Prinzipien angelegt. Nun traut sich der Staatsfonds auf das schwierige Terrain des Nahostkonflikts. Wenige Stunden vor der Vereinbarung des Waffenstillstands zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gab der norwegische Fonds bekannt, dass zwei israelische Unternehmen künftig von seinen Investitionen und Anlagen ausgeschlossen werden.

Konkret handelt es sich um das Bauunternehmen Shapir und die Immobiliengesellschaft Mivne. Als Grund nannte der Ethikrat des Fonds deren Beteiligung an der israelischen Siedlungspolitik in dem mehrheitlich von Palästinensern bewohnten Westjordanland. Der Rat beruft sich hier auf den Standpunkt der norwegischen Regierung, wonach die israelischen Siedlungsaktivitäten im Westjordanland völkerrechtswidrig sind.

Die beiden Unternehmen würden sich durch ihre Aktivitäten im Westjordanland an der Verletzung von Rechten der palästinensischen Bevölkerung beteiligen. Der Ethikrat fürchtet das „inakzeptable Risiko, dass die Unternehmen zu systematischen Rechtsverstößen in Kriegs- oder Konfliktsituationen beitragen“.   mehr >>>

Israels Angriff auf Palästina: Imperialistischer Entwurf

Dr. Ram Puniyami

Seit dem 6. Mai 2021, als Hamas, eine radikale palästinensische Partei, Raketen auf Israelis im Zusammenhang mit den Wirren um die Al Aqsa Moschee begonnen hatten, ging Israel zum vollen Angriff auf die Palästinenser über. Bei diesem Konflikt waren die Personen- und Gebäudeschäden auf der palästinensischen Seite erheblich höher: Es wurden fast 200 Personen, darunter 60 Kinder, getötet, während auf israelischer Seite zehn Personen, darunter 1 Kind ihr Leben verloren. Die Zerstörung der Gebäude durch Israel, in denen die Medien-zentren untergebracht waren, ist ein schwerwiegendes und tragisches Ereignis.

Das Thema Al Aqsa Moschee wird als Grund für diese Aktionen angenommen. Das Hauptthema, Zionisten aufzunehmen und Israel als Außenposten für Amerika nahe der an

Erdöl reichsten Zone der Welt auszuwählen, muss so verstanden werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Israel notwendig als eigenes Land für Juden, nachdem diese in verschiedenen Ländern schlecht behandelt worden waren. Mit diesem Vorwand planten besonders die USA und Britannien dieses Land in Palästina als Land für die Juden. So wurde Israel zum Land für Siedler-Kolonialisierung, militärische Okkupation und Landdiebstahl. 

Palästina war seit langem ein eigenständiges Land gewesen. Es waren nicht nur Muslime, die Bürger dieses Landes waren. Zusätzlich zu den Muslimen waren auch Christen und Juden Teil der Bürgerschaft von Palästina gewesen. Das Gebiet, das für die Juden gewählt und verlinkt worden war mit den historischen Wurzeln des Ursprungs des Judaismus in diesem Gebiet, bot sich logisch dafür an. Jerusalem war das Zentrum für die Bedeutung der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam.

Als solches hatte das erste globale Treffen von Juden, geführt von Zionisten, 1897 in Deutschland stattgefunden. Sie ersuchten um einen eigenen Staat für die Juden. -Wir wollen zuerst den Unterschied zwischen Zionismus und Judentum verstehen. Judentum ist die Religion der Juden; Zionismus ist eine Politik im Namen des Judentums. Das gilt ebenso wie zwischen Islam als einer Religion und islamischer Fundamentalismus (z.B. Taliban) oder Hinduismus als eine Religion und Hindutva als politische Ausprägung davon. Während in dem Treffen die Resolution für einen getrennten jüdischen Staat beschlossen wurde, gab es von Seiten eines großen Teils der überall verteilten Juden eine starke Opposition gegen diese Resolution. Ihr Argument war, dass mit einer solchen Resolution die Juden Diskriminierung erfahren und jüdische Kaufleute viele Probleme in ihrem Berufsleben haben würden.

Der Versuch zu einem jüdischen Staat zu kommen, erhielt noch einen  Schuss vor den Bug knapp vor dem Ersten Weltkrieg. Der deutsche Holocaust, der die Juden betraf, war ein anderer Schuss ins Knie für die Idee zu einem getrennten Staat für Juden. Viele Juden von Deutschland selbst waren gegen diese Idee, als sie realisierten, dass ein solcher Staat, aufgebaut rund um die Identität als Religion ebenso autoritär und unterdrückerisch zu anderen Identitäten werden würde wie in Deutschland selbst, nachdem die Nationalsozialisten zur Macht gekommen waren.

Die Bildung von Israel nahm vom alten Palästina viel Land weg. Und tausende Palästinenser wurden gezwungen, Haus und Herd zu verlassen. Der neu gebildete Staat wurde bis an die Zähne bewaffnet, besonders durch Amerika. Die Idee war sehr klar: westliche imperialistische Mächte waren scharf darauf, einen Platz von strategischer Bedeutung im westasiatischen Raum zu erhalten. Mehr noch, als die Kontrollpolitik über die Öl-Ressourcen begann, artikulierten diese Mächte, dass „Öl eine zu wertvolle Ware ist, um sie den Arabern zu überlassen“. Einerseits hatten USA und Britannien Entwürfe, um Israel zu stärken, andererseits kontrollieren die zuströmenden Juden viele der Machtzentren besonders innerhalb von Amerika.   

Nach dem israelischen Angriff von 1967 eignete dieses sich große Landstriche von Palästina an. Das führte dazu, dass tausende Palästinenser Flüchtlinge in nahe gelegenen Ländern wurden. Dem grässlichen und aggressiven Verhalten Israels widersetzte sich die UNO. Durch verschiedene Resolutionen hatte die UNO gefordert, dass den Palästinensern Gerechtigkeit widerfahren müsse, und drängte Israel, sich aus den illegal besetzten Landesteilen zurück zu- ziehen. Israel widersetzte sich den meisten UNO-Resolutionen. Israel konnte sich davon befreien, indem es die globalen und menschlichen Normen verletzte – hauptsächlich, weil Amerika es außergewöhnlich stark unterstützte.

Religion spielt keine Rolle in dieser Dynamik. Das wirkliche Thema ist die Kontrolle über die Erdöl-Ressourcen und die militärpolitische Herrschaft in dem Gebiet. Kürzlich wollte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution einbringen, in der ein Waffenstillstand für beide Seiten gefordert werden sollte. Amerika blockierte diese kraft seiner Veto-Macht, und Israels Verteidigungsminister erklärte, der Krieg werde weitergehen, bis sie ihr Ziel erreichen.

Anti-Israel-Demonstrationen finden in der ganzen Welt statt. Von Israel her kommt die Forderung, den Angriff zum Halten zu bringen. Es gibt keine Rechtfertigung für das Raketen-schießen durch die Hamas (Gaza), aber in einer derartig unterdrückten und gefolterten Gemeinschaft entstehen eben ein paar Gruppen von Extremisten und deren Aktivitäten werden  genährt durch die extremen Ungerechtigkeiten, die über eine besondere Gesellschaft hereinbrechen.

Indien hat die ganze Zeit über ständig eine Position pro Palästina eingenommen. Angefangen von Mahatma Gandhi, der geschrieben hat: „Meine Sympathie für die Juden macht mich nicht blind für die Erfordernisse des Rechtes. Es ist falsch und inhuman, die Juden den Arabern aufzudrängen, herunter bis zu Führern wie Aral Bihari Vajpayee und Sushma Swaraj, die eine pro-Palästina-Position einnahmen und die israelische Okkupation von palästinensischem Land kritisierten“. In letzter Zeit neigt sich die indische Regierung mit dem wachsenden sektiererischen Nationalismus in Indien Israel zu und die Forderung nach Gerechtigkeit für Palästinenser nimmt auf dem Rücksitz hinten Platz.

Das Gebiet wurde zu einem Schwerpunkt in den letzten paar Jahrzehnten. Es ist Zeit für alle weltweiten Mächte, den Resolutionen der Vereinten Nationen zu folgen, und den Palästinensern ihr rechtens gehörendes Land und ihre Rechte zurückzugeben. Wir können den Aufstieg von Israel als ein Land auch nicht ignorieren. Halten wir an den gegenwärtigen Realitäten fest: Eine Lösung zur Demarkation zwischen Palästina und Israel durch die Vereinten Nationen muss stattfinden, und daran muss festgehalten werden. Die schweren Verletzungen der Menschenrechte der Palästinenser sind eine Sache, die allen jenen Kummer bereitet, die voraus schauen auf eine friedliche Weltordnung. Daher sollten diese amerikani-schen Imperialisten dazu gebracht werden, ihre Ambitionen auf die Lust nach der Macht über die Öl-Kontrolle zu überwinden und der Gerechtigkeit für alle Menschen im Mittleren Osten den Vorrang geben.

Dr. Ram Puniyami war Professor für biomedizinische Technologie am Indischen Institut für Technologie in Bombay und ging im Dezember 2004 vorzeitig in Pension, um für „gesellschaftliche Harmonie in Indien“ zu arbeiten.      (Übersetzung: Gerhilde Merz)

 

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