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Stille Weihnacht in Bethlehem

Die Weihnachtszeit in Bethlehem, der Geburtsstadt Jesu, ist meist bunt, laut und festlich. Doch dieses Jahr werden alle Feierlichkeiten in der palästinensischen Stadt eingeschränkt sein - aufgrund der Coronavirus-Krise. Weihnachten in Bethlehem wird zwar nicht abgesagt, aber es wird ein ganz anderes Fest aufrund der Coronavirus-Pandemie. Normalerweise ist die Weihnachtszeit die geschäftigste Zeit in der Geburtsstadt Jesu im besetzten Westjordanland. Der festlich geschmückte Weihnachtsbaum auf dem Krippenplatz und die Krippe wurden zwar wie jedes Jahr aufgestellt, aber es erinnert sonst nur wenig daran, dass schon in wenigen Tagen Weihnachten ist.

Der Platz vor der Geburtskirche ist ungewöhnlich ruhig. Ein paar Bethlehemer machen Selfies vor dem Weihnachtsbaum. Kaffee-Verkäufer an ein paar wenigen Ständen bieten heiße Getränke an - an diesen milden Dezembertagen. Touristengruppen sind hier schon seit Monaten nicht mehr unterwegs.

Es war ein schwieriges Jahr für die palästinensische Stadt, die zu großen Teilen vom Tourismus lebt. Nadeen Baboun und Christine Najarian organisieren alternative "Food-Touren" ('Farayek') bei denen Besucher Bethlehem über die Essenstraditionen kennenlernen und bei Einheimischen in der Küche vorbeischauen. Doch bereits im März mussten sie alle Führungen absagen. Wegen eines Coronavirus-Ausbruchs hatte die palästinensische Regierung Bethlehem als erste Stadt im besetzten Westjordanland unter Ausgangssperre gestellt. "Von Beginn der Pandemie war klar, dass es Lockdowns geben wird und Touristen und Besucher nicht mehr kommen können. Die Situation ist sehr ungewiss und wenig planbar", sagt Nadeen Baboun aus Bethlehem via Zoom. (...)

Seit Beginn der Pandemie haben viele Kirchen begonnen, Gottesdienste online zu übertragen. Einige hundert Meter von der Geburtskirche liegt die evangelisch-lutherische Weihnachtskirche. Pastor Munther Issac hat in Kameras und ein Sound-System investiert, damit Gemeindemitglieder die Sonntags-Gottesdienste aus dem sicheren zuhause mitverfolgen können. Mit Erfolg, wie er sagt. "Vor COVID-19 war die Kirche an Sonntagen voll mit Pilgern und Besuchern aus aller Welt. Das geht jetzt nicht mehr. Und wir sagen denjenigen, die sich nicht sicher fühlen, persönlich zu kommen und lieber zuhause bleiben möchten, dass dies völlig in Ordnung ist", sagt Pastor Isaac. Auch an Weihnachten wird der Gottesdienst live im Internet übertragen, und nur eine limitierte Anzahl von Menschen wird in der Kirche dabei sein dürfen - mit dem nötigen Abstand  (...)


Kochen für die Nachbarn
- Ähnliche Gedanken macht sich auch der palästinensische Chefkoch Fadi Kattan, der ein Restaurant und ein kleines Gästehaus ganz in der Nähe der Geburtstkirche betreibt. "Ich denke, dieses Jahr geht es um die Gemeinschaft. Wenn es etwas gibt, was man von der Pandemie lernen kann, dann ist es an die anderen zu denken, an die Nachbarn, an die, die es schwer hatten, die ihr Einkommen verloren haben, an Menschen die gestorben sind oder die ein Familienmitglied verloren haben", sagt Kattan. Das Restaurant und das Gästehaus, das vor allem Individual-Reisende anzieht, waren fast das gesamte Jahr geschlossen. "Es fühlt sich alles etwas klaustrophobisch an", sagt er. "Man schränkt sich natürlich selbst ein - aus Vorsicht. Die palästinensische Regierung grenzt durch die nächtlichen Ausgangssperren und den Wochenend-Lockdowns die Bewegung ein. Und die israelische Regierung schränkt Dich sowieso ein, weil man Genehmigungen braucht, um das Westjordanland zu verlassen."

(...) "Als Chef sage ich, wenn man für Weihnachten kocht dieses Jahr, dann sollte man etwas mehr zubereiten," sagt Kattan. "Man sollte kein ganzes Lamm braten, sondern eine Lammkeule, aber dann gleich zwei davon. Und eine gibt man an jemanden, dem es dieses Jahr nicht so gut ging, an eine Familie in Not. Das ist für mich der Sinn (Idee? Essenz?) von Weihnachten."  >>>

 

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VIDEO - Der Weihnachtsmann von Jerusalem - Hohoho im Heiligen Land
•20.12.2020
Issa Kassisieh liebt es, Kinderaugen leuchten zu lassen. Jedes Jahr im Advent schlüpft er in sein Santa-Kostüm und verwandelt sein Haus in der Jerusalemer Altstadt in ein wahres Weihnachtswunderland. Aber wie geht Vorfreude in Corona-Zeiten?

 

 

Christen in der arabischen Welt
Die heilige Barbara wird im Nahen Osten besonders gefeiert
Was die Barbarazweige dem Westen sind, ist ein Weizenpudding dem Osten: In Nahost wird die heilige Barbara mit vielen Traditionen gefeiert - so auch im palästinensischen Aboud, wo sie sich einst versteckt haben soll.
 

In einer Dampfwolke entlässt der Topf den Duft von Winter in den Raum. Es riecht nach Getreide, Zimt, Fenchel und Anis. Auf dem Tisch warten Granatapfelkerne und eine Armada verschiedenster Nüsse auf ihren dekorativen Auftritt. Frauenstimmen begleiten die Kochgeräusche: Dorftratsch, dazwischen ein Gebet oder Lied. So oder ähnlich sieht es rund um den Barbaratag in vielen christlichen Küchen der Levante aus.

Am 4. Dezember, nach ostkirchlichem Kalender am 17. Dezember, feiern Christen die legendäre Märtyrerin. Die verschiedenen Traditionen in Nahost reichen von Prozessionen bis zu Kostümumzügen. Auf den Tisch kommt bei allen: "Burbara", ein nach dem arabischen Namen der Heiligen benannter Weizenpudding.

An diesem Herbstmorgen ist es ruhiger als üblich im alten Ortskern von Aboud. Naive christliche Motive zieren die Hauswände zur Straßenseite. Die meisten Familien sind zur Olivenernte in ihren Feldern, sagt der griechisch-orthodoxe Priester Emanuel Awwad. Wie ein Grüngürtel in der vom Sommer noch trockenen Landschaft ziehen sich die Haine um den 2.500-Seelen-Ort.

Noch einen Steinwurf weiter auf einem Hügel liegen sie, die für Laien lediglich erahnbaren Überreste der antiken Barbara-Kirche aus dem 6. Jahrhundert. https://de.qantara.de/inhalt/karl-josef-kuschel-weihnachten-und-der-koran-die-basis-des-dialogsHierher ziehen am Vorabend des Festtags die Dorfbewohner in einer Prozession, begleitet von Pfadfindergruppen und volkstümlichen Barbara-Gesängen.

Der örtlichen Überlieferung nach versteckte sich Barbara in einer Höhle in jenem Hügel in Aboud, auf ihrer Flucht vor ihrem Vater, der ihr, blind vor Wut über die Bekehrung der schönen Tochter zum Christentum, nach dem Leben trachtete. Viele Jahre schützte die Felsgrotte das Mädchen; am Ende jedoch fand und enthauptete sie der Vater. Ein Doppel-Felsgrab zwischen Kirchenruine und Barbaragrotte, erklärt Vater Emanuel, diente einer Weile den Gebeinen der Barbara und einer Gefährtin, bevor sie in ihre Heimatstadt in der heutigen Türkei überführt wurden.

Historisch lässt sich von der beliebten Heiligen nicht viel mehr nachweisen als ihre Verehrung. Woher sie kam oder wo sie starb, dafür gibt es verschiedene Traditionen. Was in der Überlieferung Realität, was Legende ist, lässt sich kaum sagen. Der Verehrung tut das keinen Abbruch, im Gegenteil. Auch das libanesische Baalbek oder etwa das irakische Karemlasch beanspruchen, Ort des Barbara-Martyriums gewesen zu sein.

Glaubt man Abouds Bürgermeister Hannah Khoury, so hat der orthodoxe Priester Awad an der jüngsten Popularität der jahrhundertealten Barbara-Tradition in dem Dorf erheblichen Anteil. Christen feiern hier ebenso wie Muslime, sagt Khoury; immer mehr Besucher kommen aus anderen palästinensischen Orten hinzu. Aboud ist das einzige christliche Dorf in der Gegend, argumentiert Vater Emanuel. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt des Barbara-Tags stärke das gemeinsame Feiern die Gemeinschaft und ihre Zugehörigkeit zum Land.

Im Schein von Kerzen geht es nach den Gebeten auf dem Barbarahügel zurück in den alten Ortskern und in den Gemeindesaal. Dort sitzt man zusammen und isst Burbara, den Khourys Frau Iman und andere Frauen aus Aboud für das ganze Dorf gekocht haben. Der Weizen stand hoch, besagt die Tradition, und bot Barbara auf ihrer Flucht Schutz. Der warme Weizenbrei erinnert daran.

Vielleicht waren es aber auch die alten Kleider, die die Heilige unerkannt bleiben ließen – dies jedenfalls sagt der Volksmund im Libanon und Syrien. "Die Kinder verkleiden sich zu dem Fest, bis man sie nicht mehr erkennt", erklärt Fadia aus Damaskus. In den vergangenen Jahren habe sich ein halloweenmäßiger Gruselfaktor in den Verkleidungsstil eingeschlichen  >>>

 

Israel lehrt Cybersecurity-Kenntnisse für seine Highschool-Schüler
Daniel Estrin - 30. März 2017 - Übersetzt mit DeepL


Israelische Zehntklässler lernen Cybersicherheitstechniken. Das Militär erlaubt keine Fotos, die ihre Gesichter zeigen, weil viele von ihnen später für Israels Version der NSA rekrutiert werden könnten.

Das israelische Militär erlaubte keine Fotos, die die Schüler der 10. Klasse identifizieren könnten, die letzten Monat in einem abgedunkelten Klassenzimmer über Laptops kauerten. Das liegt daran, dass etwa die Hälfte von ihnen nach ihrem Abschluss für eine der Cyber-Einheiten der israelischen Armee rekrutiert wird, darunter die geheimnisvolle Einheit 8200 - das Äquivalent der US National Security Agency.

"Ich bin nicht der sportlichste Mensch", sagt der 16-jährige Shalev Goodman, einer der Schüler, die an einem Laptop arbeiten, ein Kopftuch auf der Stirn und den Kapuzenpullover hochgezogen. "Aber ich möchte dem Land etwas geben. Cyber ist also eine gute Sache."

Das Magshimim-Programm nach der Schule - für begabte Schüler aus unterprivilegierten Gegenden des Landes - lehrt Computerprogrammierung, Codierung, Verschlüsselung und wie man ein Computernetzwerk gegen Hacker verteidigt. Das Programm wird vom israelischen Verteidigungsministerium beaufsichtigt und von der Rashi Foundation, einer philanthropischen Gruppe, mitgesponsert. Es ist Teil der israelischen Bemühungen, in die Jugend zu investieren, um die Cybersicherheitsfähigkeiten des Landes zu verbessern.

Länder auf der ganzen Welt bemühen sich, Kindern Cyberkenntnisse beizubringen. Die NSA sponsert kostenlose Sommercamps, um Grundschülern und Highschool-Schülern in den USA Programmier- und Cyberfähigkeiten beizubringen, während Großbritannien kürzlich einen neuen Lehrplan ankündigte, um Kindern im Alter von 14 bis 18 Jahren Cyberfähigkeiten zu vermitteln.

Was in Israel anders ist, ist die Tatsache, dass die Mehrheit der High-School-Absolventen zum Militär einberufen wird, was Israel einen großen Talentpool für die offiziellen Bemühungen bietet. Die Cyber-Fähigkeiten, die die Jugendlichen in der Armee erwerben, werden ihnen helfen, eines Tages einen Job in Israels mächtiger Cybersicherheitsindustrie zu finden.

Israel ist besonders darauf bedacht, mehr Mädchen für Programme wie Magshimim zu rekrutieren. Einer der Regionaldirektoren des Programms, Ofir Ben Yair, geht in die Gymnasien, um Kinder für das Programm zu rekrutieren. "Mein bester Spruch ist, ihnen zu sagen, dass es hier die Möglichkeit gibt, etwas zu studieren, was nicht viele Teenager weltweit die Chance dazu haben", sagt Ben Yair. "Eine Chance, die ihr vielleicht verpasst, wenn ihr nicht einmal versucht, sie zu ergreifen, etwas, das euer Leben verändern kann."

Im abgedunkelten Klassenzimmer leitete Lehrer Ben Weiss eine Simulation: Ein Computernetzwerk wurde gehackt, und die Aufgabe der Zehntklässler war es, die Passwörter und Benutzernamen wiederzuerlangen und sich in das Netzwerk des Hackers zu hacken - und das alles innerhalb von 45 Minuten. (Der Hacker in dem Szenario entpuppte sich als eine Figur aus den "Teenage Mutant Ninja Turtles".)

"Wow, wow, wow!", rief ein Schüler während der Übung.

Israel kündigte kürzlich ein neues nationales Zentrum für Cyber Education an, das Pädagogen ausbilden, weitere Programme entwickeln und die bereits bestehenden Lernprogramme überwachen soll.

In einigen Klassenzimmern der vierten Klasse in Israel wird Computerprogrammierung unterrichtet, und es gibt sogar zwei neue Kindergärten, die sich auf Computer und Robotik konzentrieren. Erinnert das an den Science-Fiction-Roman "Ender's Game" von Orson Scott Card, in dem es um Kinder geht, die in sehr jungem Alter rekrutiert werden, um Simulationsspiele zu spielen und für den Kampf gegen eine außerirdische Spezies zu trainieren?

Sagi Bar, der zum Leiter des nationalen Cyber Education Centers ernannt wurde und das Magshimim-After-School-Programm mit betreut, weist den Vergleich zurück. Aber er sagt, dass er das Buch liebt. "Die Fähigkeiten sind Fähigkeiten, die jeder Mensch im Cyber-Zeitalter haben sollte", sagt er. "Es geht nicht um Kriege. Es geht nicht nur um Technologie. Es geht um alles."  Quelle

 

"Der Nazarener"
Palästinensischer Künstler: Sliman Mansour
 

 

 

Ein Palästinenser versuchte Widerstand zu leisten, als israelische Polizisten sein Haus zerstörten. Also nahmen sie Rache

Jaber Dababsi trat gegen die israelischen Streitkräfte an, als sie zum dritten Mal sein Haus in den South Hebron Hills zerstörten. Zwei Wochen später holten ihn Grenzpolizisten ein und brachten ihm eine Lektion bei
Gideon Levy - Alex Levac - 25. 12. 2020

Dreimal wurde sein Haus abgerissen. Das letzte Mal vor ein paar Wochen versuchte er sich zu wehren. Weniger als zwei Wochen später wurde er von Mitarbeitern der Grenzpolizei identifiziert, die ihn in einem Taxi identifizierten, aus dem Fahrzeug zogen, ihn dagegen stießen, seine Hände hinter dem Rücken hielten und ihn schlugen.

Die Prügel dauerten eine Viertelstunde, sagt er; Er absorbierte Schläge am ganzen Körper, aber solche, die keine sichtbaren Spuren hinterlassen. Von Zeit zu Zeit ließen die Beamten nach, wenn ein Auto vorbeifuhr, damit niemand sah, wie sie den Mann überarbeiteten. Dies war ihre Rache für sein Drängen und Schreien, als Kräfte der Zivilverwaltung, ein Arm der israelischen Militärregierung in den Territorien, kamen, um seine Heimat erneut zu ebnen. Diese Woche haben er und seine Familie wieder hart gearbeitet und versucht, es wieder aufzubauen.

Jaber Dababsi geht nirgendwo hin. Und von der Polizei verprügelt zu werden, wird das nicht ändern. - Khallet al-Daba, auch bekannt als Hyena Hill - so benannt nach den Hyänen, die immer noch hier herumlaufen - liegt am Rande der Wüste in den South Hebron Hills. Ein kleines, abgelegenes Dorf, das nur über eine kurvenreiche Schotterstraße erreichbar ist. Es handelt sich um eine Ansammlung von Häusern, die über die Hügel verstreut sind und sich in palästinensischem Privatland in Gebiet C (dh unter israelischer Zivil- und Sicherheitskontrolle) im Westjordanland befinden. Aber nur Juden dürfen hier auf palästinensischem Boden bauen. In der Zwischenzeit, nicht weit entfernt, wachsen eine Siedlung namens Maon und Havat Maon, ein Außenposten der Siedler, mit erschreckender Geschwindigkeit. Außerdem gibt es in Carmel, einer anderen nahe gelegenen Siedlung, die neue Nachbarschaft großer Häuser.

Nur den Ureinwohnern, den hier geborenen Bauern - ihnen oder ihren Vorfahren - ist es verboten, auf ihrem Land zu leben. Die 75 Gebäude von Khallet al-Daba, in denen derzeit 15 Großfamilien mit ihren Kindern und Schafen leben, sind für den Abriss vorgesehen. Die Häuser der beiden Brüder Dababsi, Jaber und Aamar, wurden bereits dreimal zerstört, und das vierte ist sicherlich nur eine Frage der Zeit. Ihr Großvater war als "Großvater der Hyänen" bekannt, als noch mehr Tiere hier zu sehen waren, lange bevor die Siedler ankamen und Israel die einheimischen Palästinenser enteignete.

Der 34-jährige Jaber, der mit Asama verheiratet und Vater von vier Kindern ist, ist ein muskulöser, solide gebauter Mann, dessen Geist nicht durch die Schläge des Grenzpolizeipersonals auf der Straße gebrochen worden zu sein scheint. Sein Dorf ist gut gepflegt, fast berührend, trotz des rauen, trockenen, von Felsen übersäten Geländes, auf dem es liegt. Die Bewohner haben dekorative Bäume sowie Olivenhaine und Weizen gepflanzt. Jabers Haus stand auf einer Höhle, in der seine Frau und seine Kinder jetzt Schutz suchen, bis ihr Haus wieder aufgebaut ist.

Wir waren im September 2019 hier, nachdem sein Haus das letzte Mal abgerissen wurde. Vierzehn Monate später, am 25. November, kehrten die Israelis zurück. Es war ein besonders reichhaltiger Tag für die Abrissmannschaft der Zivilverwaltung. Die Verwüstungen, die sie verursachten, waren weitreichend und ließen 44 Menschen im Jordantal und in den South Hebron Hills obdachlos, den beiden Hauptzielen der Operation zur Säuberung der palästinensischen Gebiete ihrer Bewohner.

Nach Angaben der Ende letzten Monats veröffentlichten israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem war 2020 in dieser Hinsicht ein besonders dunkles Jahr: Bis dahin verloren 919 Palästinenser, darunter mehr als 400 Kinder, ihr Zuhause in der EU Westjordanland - mehr als doppelt so viel wie 2018.

Das i-Tüpfelchen war der 25. November: Sowohl im Tal als auch in den Hügeln wurden Zerstörungen durchgeführt, und Jaber Dababis Haus gehörte zu denen, die die Truppen verwüsteten. An diesem Tag wurden 44 Palästinenser, etwa die Hälfte davon Kinder, obdachlos.

Es war ungefähr 9:30 Uhr. Jaber erzählt uns, dass er seinem Bruder Aamar geholfen hat, den letzten Schliff für das Innere seines Hauses zu geben, das etwa ein Jahr zuvor abgerissen worden war. Plötzlich bemerkte er einen Konvoi von Fahrzeugen und schweren Maschinen, die den Hang des Hügels in Richtung Khallet al-Daba hinaufschleiften. Am frühen Morgen war über die regionale WhatsApp-Gruppe eine Nachricht verbreitet worden, dass in der benachbarten Höhlengemeinschaft Al Mufaqara Zerstörungen im Gange seien. Aber die Brüder hatten sich nicht vorgestellt, dass die Zerstörer an diesem Tag bei ihnen zu Hause auftauchen würden, da keine Abbruchbefehle eingegangen waren.

Es stellt sich heraus, dass eine einzige erste Anordnung ausreicht, damit die Besatzungsmächte Ihr Haus ein zweites, drittes und viertes Mal zerstören können - oder sogar zu einem späteren Zeitpunkt. Als der Konvoi sein Dorf betrat, war sich Jaber sicher, dass sie nur auf dem Weg zu einem anderen Ort durchquerten. Aber die Fahrzeuge hielten an.

Das Personal der Zivilverwaltung befahl der Familie, ihre Wohnung sofort zu verlassen. Nach dem zweiten Abriss hatte Jaber mit Hilfe einer französischen humanitären gemeinnützigen Organisation namens Agentur für technische Zusammenarbeit und Entwicklung auf den Ruinen seines früheren Hauses eine Wohnung von etwa 90 Quadratmetern gebaut. Die Zerstörer erlaubten ihnen nicht, etwas aus dem Haus zu entfernen; Jaber sagt, dass er auf jeden Fall nichts herausgenommen hätte, denn das wäre gleichbedeutend mit der Zusammenarbeit mit den Wrackern. Die Familie hatte keine andere Wahl, als ihr Zuhause zu verlassen.

Aamar seinerseits stand am Hang und begann, nationale Lieder zu singen. Ein Grenzpolizist sagte ihm, er solle die Klappe halten, und es kam zu einer Konfrontation. Beim vorherigen Abriss war Aamar verwundet und ins Krankenhaus eingeliefert worden. Jetzt intervenierte sein Bruder und begann die Grenzpolizisten zu stoßen, fluchte und schrie sie an. Als Jaber hörte, wie ihr Kommandant seine Verhaftung befahl, floh er ins Tal.

Die Abbruchmannschaft hatte es eilig. Sie hatten noch eine andere Aufgabe - das Wassersystem im nahe gelegenen Jimba zu zerstören - und die Zeit war knapp. Es dauerte ungefähr zwei Stunden, um Jabers Haus zu zerstören. Es wurde auf einen Haufen Ruinen reduziert, der diese Woche noch dort war, ein stummes Denkmal.

In der Zwischenzeit kam Nasser Nawaj'ah, ein regionaler Feldforscher der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem, aus dem Nachbardorf A-Tuwani an. In dem weißen Zelt, das neben den Trümmern errichtet wurde, erzählte er uns diese Woche in seinem speziellen Hebräisch, was er an diesem Tag sah.

"Es war traurig", sagte er. „Jaber schien einfach zu verschwinden. Er wusste nicht, was er tun sollte. Er war wie jemand, dessen Kind weggenommen wurde, oder jemand, der gesehen hat, wie jemand, der ihm am Herzen liegt, vor seinen Augen stirbt. Es gibt keine Worte, um diese Dinge zu beschreiben. Jaber schwieg ein paar Minuten und fing dann an zu schreien. Plötzlich schien er lebendig zu werden und fing an zu schreien; Sie waren die Rufe von jemandem, der verletzt ist, von jemandem, der traurig ist. Dies ist sein Zuhause. Er sagte viele Dinge. Warum zerstörst du mein Haus? Und die Grenzpolizei sagte ihm, er solle ruhig sein und aussteigen. Er verweigerte. Er sagte zu ihnen: Dies ist mein Zuhause. Vielleicht hat er jemanden geschubst, damit er hineingehen kann. Und danach wurde sein Haus auf einen Haufen reduziert. “

In dieser Nacht, nach seiner Rückkehr, schlief Jaber unter freiem Himmel; Seine Familie war in der Höhle. Am nächsten Tag begann er mit dem Wiederaufbau seines Hauses. Denn wohin könnte er sonst gehen?

Die Abteilung des Koordinators für Regierungsaktivitäten in den Gebieten in dieser Woche erklärte gegenüber Haaretz: „Am 25.11.2020 führte die Inspektionseinheit der Zivilverwaltung Durchsetzungsmaßnahmen gegen ein Bauwerk durch, das ohne die erforderlichen Genehmigungen und Genehmigungen illegal gebaut wurde eine Feuerzone in den South Hebron Hills. In ähnlicher Weise wurden am 11.06.2019 Durchsetzungsmaßnahmen gegen eine illegale Struktur durchgeführt, die vom selben Eigentümer am selben Ort errichtet wurde. Solche Aktivitäten gegen die übrigen illegalen Strukturen in der Region werden in Übereinstimmung mit der Reihenfolge der Prioritäten und betrieblichen Überlegungen durchgeführt und unterliegen auch dem Abschluss administrativer und rechtlicher Prozesse in dieser Angelegenheit. “

Ungefähr zwei Wochen später, am 7. Dezember, war Jaber auf dem Weg zum Einkaufen im palästinensischen Dorf Karmil, ungefähr sechs Kilometer von seiner Heimat entfernt. Er fuhr mit einem Freund dorthin und nahm ein Taxi nach Hause. Gegen 15:30 Uhr blockierte plötzlich ein weißer Savana-Van die Straße. Daraus gingen zwei bewaffnete Grenzpolizisten hervor. Nawaj'ah, der Feldforscher, hatte zuvor gesehen, wie der Van auf dem nahe gelegenen Highway 317 patrouillierte, hin und her fuhr und palästinensische Autos anhielt. Jetzt stoppten sie das Taxi auf der Straße, die Karmil verlässt und zum Highway 317 führt.

Einer der Beamten bat darum, die Papiere des Fahrers zu sehen, und bemerkte dann den Passagier, der neben ihm saß. Bingo. Es war der Typ, der sich zwei Wochen zuvor dem Abriss seines Hauses widersetzt hatte. "Das ist er", sagte einer der Beamten. Jaber berichtet, dass sie bestätigt haben, dass er es wirklich war, indem sie ein Foto auf ihren Handys überprüft haben, das aufgenommen wurde, als sie sein Haus zerstört hatten. Auch er erinnerte sich an sie von diesem Tag an.

„Du warst damals ein Mann, lass uns dich jetzt sehen“, sagten sie, zogen ihn dann aus dem Taxi und stellten ihn dahinter. Einer der Beamten ergriff seine Arme und drehte sie hinter seinem Rücken, und zwei andere begannen ihn zu schlagen, wobei sie darauf achteten, ihn nicht ins Gesicht zu schlagen. Sie ließen nach, als ein Auto vorbeifuhr. Jaber erinnert sich, dass die Grenzpolizei das Ereignis gefilmt hat.

Er sagt, er sei etwa eine Viertelstunde lang verprügelt worden. Dann befahlen sie ihm, wieder ins Taxi zu steigen und sofort zu gehen - oder sie würden das Fahrzeug zerschlagen. Einer von ihnen schiebt ihn mit einem Tritt ins Auto. Er konnte sich kaum aufrecht halten, als er geschlagen wurde und am nächsten Tag konnte er kaum aufstehen und die Schmerzen wurden schlimmer. Sie starben nach zwei Tagen. Er ging nicht in eine Klinik oder ein Krankenhaus. Er ist ein starker Mann.

Plötzlich brechen die Leute im Zelt, in dem wir reden, in Gelächter aus. Musa Abu Hashhash, ein weiterer B'Tselem-Feldforscher, sagt, die Situation sei so traurig, dass sie nur lachen können.

Die israelische Polizei gab Haaretz folgende Erklärung ab: „Eine erste Untersuchung zeigt, dass keine Gewalt gegen den Verdächtigen angewendet wurde und dass die von Ihnen angegebenen Details nicht wahr sind. Im Rahmen einer laufenden Sicherheitsmaßnahme in der Region stoppten die Kämpfer ein Auto zur Inspektion in der Nähe von Yata, sowohl die Passagiere als auch das betreffende Auto wurden überprüft und kurze Zeit später freigelassen und auf den Weg geschickt. Die Inspektion wurde ohne Verbindung zur Identität des Verdächtigen oder zu früheren Aufzeichnungen durchgeführt, aber jede Beschwerde über das Verhalten der Kämpfer wird, wie angemessen, von den zuständigen Behörden geprüft. “

Jabers Schwiegervater Abdullah Dababsi (57) legt den Betonboden des neuen Hauses seiner Tochter und ihrer Familie nieder. Jabers Jungen Rithan, der 6 Jahre alt ist, und der 4-jährige Rishan sind die Bauarbeiter ihres Großvaters. Sie halfen auch beim Bauen, als wir im September 2019 hier waren. Sie haben gesehen, wie ihr Haus in ihrem kurzen Leben mehrmals zerstört wurde.  Quelle

 

15 Lektionen aus 15 Jahren BDS
Alys Samson Estapé - 29. Juli 2020

In diesen Jahren ist viel passiert. Hier sind 15 Lektionen, die ich auf der Reise zum Abbau der israelischen Apartheid gelernt habe.

Eine Graswurzelbewegung ist mächtig, weil sie basisdemokratisch ist - Jeder, der sich an die BDS-Prinzipien hält, kann sich der Bewegung anschließen. Das ermächtigt und befähigt jeden, außergewöhnliche Veränderungen zu bewirken.

Die BDS-Bewegung spricht direkt Menschen mit Gewissen an, die verstehen, dass sie durch ihr Nichthandeln Staaten, Unternehmen, Künstlern, Institutionen, Universitäten und Geschäften erlauben, mitschuldig zu bleiben und die israelische Apartheid zu fördern.

Sich der Bewegung anzuschließen und zu handeln erlaubt jedem von uns, Verantwortung zu übernehmen und sicherzustellen, dass wir zumindest nicht dazu beitragen, dem palästinensischen Volk zu schaden. Es erlaubt uns, unsere Stimme zu erheben und andere zu mobilisieren, ebenfalls aktiv zu werden.

Die Kraft der Gleichheit, die die Mobilisierung an der Basis in die Politik und die Gemeinschaft bringt, ist entscheidend dafür, dass jedes einzelne Mitglied sein Bestes gibt und Verantwortung übernimmt. Keine einzelne Person in der Bewegung ist wichtiger als eine andere. Das stärkt die kollektive Führung.

Wir arbeiten nicht mit jedem zusammen, der sich für die palästinensische Freiheit einsetzt. - Leider gibt es immer noch diejenigen, die sich für die Freiheit des palästinensischen Volkes einsetzen, sich aber nicht um die Rechte und die Würde anderer diskriminierter und unterdrückter Gruppen kümmern.

Unser tiefes Engagement für Antirassismus und Intersektionalität bedeutet, dass wir nicht mit jedem zusammenarbeiten, der sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt, es sei denn, er respektiert und unterstützt auch die Rechte und die Würde aller. Wir können nicht eine neue Welt aufbauen und für sie kämpfen, während wir zustimmen, andere zu unterdrücken.


Klein denken, um groß zu gewinnen
- Jeder kleine Erfolg zählt. Kleine Siege können helfen, ein viel größeres Ziel zu erreichen. - Einen kleinen Pensionsfonds dazu zu bringen, sich von der Waffenfirma Elbit Systems zu trennen, kann zur Diskussion über die Notwendigkeit eines Militärembargos gegen Israel beitragen. Dieser kleine Pensionsfonds kann andere ermutigen, dem Beispiel zu folgen.

Wenn wir lokale Probleme angehen, müssen wir uns an das globale Bild erinnern und daran, dass Teil einer globalen Bewegung zu sein bedeutet, dass das, was irgendwo passiert, die Bewegung als Ganzes beeinflussen kann, positiv und negativ.

Bei BDS geht es auch darum, das Narrativ zu korrigieren - Die BDS-Bewegung hat bereits dazu beigetragen, die Tatsache, dass Israel ein Apartheid-Regime ist, ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Warum ist das so wichtig? In einer Welt mit so voreingenommenen Medien und sogar Schulbüchern, die immer noch tief in ein koloniales Narrativ eingebettet sind, ist es wichtig, dass wir uns die Zeit nehmen, die Realität zu verdeutlichen.

Wenn wir zu einem Boykott aufrufen oder eine Kampagne organisieren, müssen wir uns immer daran erinnern, wie dies dazu beiträgt, klar zu erklären, womit die Palästinenser konfrontiert sind und wie Ungerechtigkeit stattfindet. Selbst Kampagnen, die ihr Ziel vielleicht nicht erreichen, können dazu beitragen, zu erklären, was vor Ort geschieht und was das palästinensische Volk fordert, und das Bewusstsein über Israels Regime der Enteignung und Kolonisierung zu schärfen.

BDS unterstützt die größte Koalition von Gruppen der palästinensischen Zivilgesellschaft
- Die Tatsache, dass wir die Rechte der Palästinenser unterstützen, bedeutet nicht, dass wir am besten wissen, was die Palästinenser tun sollten, und es gibt uns keinen Freipass, zu sagen, was immer wir wollen. Darüber hinaus müssen wir, wenn wir Angriffen ausgesetzt sind, unser Recht auf freie Meinungsäußerung auf eine Art und Weise verteidigen, die die Palästinenser in den Mittelpunkt stellt und den Fokus auf die Verbrechen lenkt, die von Israel gegen sie verübt werden.

Wir müssen uns daran erinnern, dass wir, indem wir das Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigen, das Recht der Palästinenser verteidigen, ihre Erfahrungen und Ansichten - direkt oder durch uns - der Öffentlichkeit und den Entscheidungsträgern in unserem Land zu Gehör zu bringen.

Privilegieren Sie palästinensische Stimmen. - Anfang dieses Monats schrieben Rafeef Ziadah und Riya Al'sanah, dass "es sich lohnt, darüber nachzudenken, warum Palästinenser in Debatten, die unser tägliches Leben betreffen, als bloße Zuschauer behandelt werden."

Während die BDS-Bewegung Verbündete auf der ganzen Welt dazu aufruft, Maßnahmen zu ergreifen, kommt den Palästinensern eine klare, zentrale Rolle zu. Wenn das nicht geschieht, bedeutet das, dass wir etwas falsch machen.

Wir müssen weiterhin unsere Aktionen dekolonisieren und sicherstellen, dass die Palästinenser gehört werden und dass wir uns von ihnen leiten lassen, während wir uns in der BDS-Bewegung organisieren.

BDS muss Teil des Kampfes für eine gerechte und freie Welt sein - Unsere Unterdrücker sind mehr denn je miteinander verbunden. - In einer Zeit, in der die Rechten und die Rechtsextremen in vielen Institutionen weltweit an Macht gewinnen, haben die Linken und die progressiven Gruppen und Bewegungen die Möglichkeit und die Pflicht, sich selbst zu überdenken und stärkere, solidere und inklusivere Bewegungen zu schaffen. Wir müssen sicherstellen, dass Palästina ein Teil davon ist.

Wir müssen auch mehr denn je miteinander verbunden sein.

 Überall, wo Sie hinschauen, werden Sie Verbündete finden - Wir sind oft überrascht, Verbündete zu finden, wo wir sie nicht erwarten würden. Normalerweise haben wir mehr Verbündete, als wir denken.

Um uns mit ihnen zu verbinden, müssen wir unterschiedliche Ansätze, Sprache und Kontextsensibilität berücksichtigen. Wir müssen uns fragen, ob wir der Bewegung helfen, zu wachsen. Ermutigen wir andere, sich anzuschließen?

Die Welt verändert sich und wir uns auch - "Die BDS-Bewegung hat gezeigt, dass sie sehr geschickt darin ist, sich neuen Strategien zuzuwenden und einflussreiche Allianzen aufzubauen. Es gibt weiterhin zahlreiche Arenen, in denen sie auf wenig effektiven Widerstand stößt." Dies sind die Worte von Asher Fredman, der früher im israelischen Ministerium für strategische Angelegenheiten gearbeitet hat.

Wir müssen von anderen Befreiungskämpfen lernen und dabei bedenken, dass sich Zeiten und politische Verhältnisse ändern.

Während die BDS-Bewegung stark von der Anti-Apartheid-Bewegung in Südafrika inspiriert ist, sieht die Welt heute ganz anders aus als vor 30 Jahren.

Wir sollten nicht nach Mustern suchen, um sie zu kopieren, sondern die Gegenwart politisch analysieren und uns an die neuen Zeiten anpassen. Das bedeutet, weiterhin zu lernen, zu wachsen und die besten Möglichkeiten in einem sich verändernden Kontext zu nutzen.

An den Prinzipien festhalten - Wie alle sozialen Bewegungen ist auch die BDS-Bewegung schweren und anhaltenden Angriffen ausgesetzt. Israels Regierung und ihre Lobbygruppen greifen uns regelmäßig an und verleumden uns in dem Versuch, unseren Kampf zu delegitimieren.

Wir dürfen nicht zulassen, dass ihre Angriffe unsere Pläne bestimmen; die Strategie und das Festhalten an unseren Antidiskriminierungsprinzipien und unsere proaktive und effektive Kampagnenarbeit sind das, was uns am meisten schützt.

Während sie versuchen, uns von unserem Ziel abzulenken, ist das Mächtigste, was wir tun können, weiter für palästinensische Rechte zu arbeiten. Der beste Weg, unser Recht auf Boykott zu verteidigen, ist, weiter zu boykottieren und gleichzeitig Massenunterstützung für unser Recht auf freie Meinungsäußerung zu mobilisieren.

Die Unterstützung unserer Verbündeten ist eine Frage des Prinzips - Solidarität ist nicht unidirektional. Wir müssen zu jeder Zeit Verantwortung übernehmen und jede Form von Rassismus, Sexismus, LGTB-Phobie und jede andere Form von Diskriminierung oder Bigotterie innerhalb der Bewegung zurückweisen.

Während wir andere dazu aufrufen, die palästinensischen Rechte zu unterstützen, müssen wir auch Unterstützung für andere Kämpfe zeigen. Palästina ist ein indigenes, antirassistisches, feministisches, LGTBQAI+, antifaschistisches und Klimagerechtigkeits-Thema, und das macht all diese Kämpfe entscheidend für die Sicherstellung der palästinensischen Selbstbestimmung.

Soziale Bewegungen wurden schon immer unterdrückt - Die israelische Regierung und ihre Unterstützer geben Hunderte von Millionen Dollar für die Kriminalisierung und Verfolgung der BDS-Bewegung und Gruppen, die sich mit Palästina solidarisieren, aus.

Aber das kann nicht als etwas Einmaliges oder Isoliertes verstanden werden. Soziale Bewegungen wurden schon immer von denen unterdrückt, die Ungerechtigkeit und Unterdrückung aufrechterhalten wollen.

Überall wurden Aktivisten inhaftiert, weil sie Regierungen kritisiert haben, und viele Rufe nach Gerechtigkeit werden auf der Straße und im Internet unterdrückt. Lassen Sie uns nicht vergessen, dass diejenigen, die von der israelischen Regierung am meisten unterdrückt werden, immer die Palästinenser sind.

Unterschätzen Sie niemals die Kreativität
- Die Verwendung verschiedener Taktiken hilft uns, ein breiteres Publikum zu erreichen. Während Rassismus, Sexismus und Katastrophenkapitalismus sich anpassen und neu konfigurieren und verschiedene Wege finden, um weiter zu unterdrücken, müssen wir auch immer wieder neue kreative Wege finden, um mit anderen in Kontakt zu treten und unsere Ziele zu erreichen.

Politischer Widerstand kann auch schön sein. Die wichtigsten Aktionen finden hinter den Kulissen statt - Das Abhalten von Veranstaltungen, Vorträgen, Protesten und öffentlichen Aktivitäten ist wichtig, um die Unterstützung für die Rechte der Palästinenser zu zeigen und sichtbar zu machen. Aber mit Menschen zu reden, zu organisieren, zu recherchieren, Allianzen zu bilden und Beziehungen zu stärken, all das geschieht hinter verschlossenen Türen und ermöglicht es uns, dann an die Öffentlichkeit zu gehen.

Wir sollten nie vergessen, wie wichtig es ist, zu planen, Beziehungen zu pflegen und sorgfältig zu organisieren, um dann unsere Kampagnen aufzubauen.

Hoffnung ist ein politisches Werkzeug
- Es ist unglaublich, wie viele Städte und Kulturräume sich zu "apartheidfreien Zonen" erklärt haben, wie viele Unternehmen sich von der israelischen Apartheid getrennt haben, wie viele Künstler sich entschieden haben, nicht in Israel zu spielen und wie viele Akademiker ihre Beziehungen zu israelischen Institutionen als Folge von BDS-Kampagnen beendet haben.

Dennoch ist es oft schwierig, unsere Hoffnungen aufrechtzuerhalten, während wir wissen, dass die israelische Apartheid die grausamste ist, die es je gab, während wir den andauernden Schmerz und das Leiden der Palästinenser kennen und sehen, dass Israel trotz seiner im Fernsehen übertragenen Verbrechen ungestraft bleibt. Aber wir kämpfen weiter und wachsen, weil wir wissen, dass die Gerechtigkeit siegen kann und wird.

Fünfzehn Jahre später und in einer Zeit des globalen Aufstandes gegen ein ganzes System rassistischer Ausbeutung und Unterdrückung lernt die BDS-Bewegung weiter, passt sich an und wächst, stellt Verbindungen her und entlarvt und fordert die israelische Apartheid heraus.   Quelle

Konstantin Wecker: Weihnachtskonzert 2020
24.12.2020
Ein kleines Dankeschön für alle Spenderinnen und Spender, die zu unseren Livestreamkonzerten für bedürftige Musikerinnen und Musiker sowie Technikerinnen und Techniker gespendet haben und ein musikalischer, besinnlicher Gruß an alle Besucherinnen und Besucher der weckerswelt zu Weihnachten 2020.

 

 

Eine kleine Auswahl weiterer Nachrichten und  Texte,  in meist englischer Sprache
 

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