
Am Dienstag stellte der
US-Präsident in Washington - gemeinsam mit
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu, aber
ohne palästinensische Vertreter - ein 181 Seiten
umfassendes Dokument vor
(hier
als PDF abrufbar) >>>
Trump's
Rede - Netanjahu's Rede

Das sind die zentralen Punkte im
Friedensplan von Donald Trump
Was steckt im Friedensplan von Donald
Trump? Der US-Präsident hat versprochen, den
Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern
beizulegen.
Von Christoph Titz - 29.01.2020
Schon in seinem ersten Amtsjahr hatte Donald
Trump einen Plan zur Lösung des Nahostkonflikts
versprochen, der Israel und dem Volk der
Palästinenser dauerhaften Frieden bringen soll.
Am Dienstag stellte der US-Präsident in
Washington - gemeinsam mit Israels
Regierungschef Benjamin Netanyahu, aber ohne
palästinensische Vertreter - ein 181 Seiten
umfassendes Dokument vor (hier als PDF
abrufbar), das im Kern Gebietsverluste für die
Palästinenser bedeutet und eine Annektierung des
Jordantals durch Israel legitimieren soll. Das
sind die fünf Kernpunkte >>>

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Trumps Friedensplan: Konstruktion
eines Gefängnisstaats
29. Januar 2020 - Florian
Rötzer
Mit der angestrebten Legitimierung der
völkerrechtswidrigen Annexion von großen Teilen
des Westjordanlands, die Netanjahu schnellstens
umsetzen will, soll sich das Recht des Stärkeren
durchsetzen
Es ist schon eine seltsame Veranstaltung, die im
Weißen Haus stattfand. Ein amerikanischer
Präsident, gegen den ein Impeachment-Verfahren
läuft, und der israelische Regierungschef, der
gerade der Korruption angeklagt wird, handeln
einen Deal aus, der völkerrechtswidrig ist und
die Annexion palästinensischer Gebiete
beinhaltet, aber - deswegen? - als historischer
Friedensdeal gefeiert wird. Die neuen
Grenzziehungen würden nicht nur den möglichen
palästinensischen Staat zu einer bis auf Gaza
vollständig von Israel abhängigen Enklave
machen, möglich wäre es auch, überwiegend
arabische Städte mitsamt Bevölkerung in den
neuen Schrumpfstaat zu verlagern. >>>

" REAKTIONEN "
LEERE
WORTE
KEIN
HANDELN
Trump schlägt «palästinensischen
Staat» vor, die internationalen Reaktionen
fallen gemischt aus
die wichtigsten Antworten zu
Trumps «Jahrhundertplan» für Nahost
Andrea Spalinger, Manuela
Nyffenegger, Ulrich von Schwerin - 29.01.2020
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
hat den Nahost-Plan des amerikanischen Präsident
Donald Trump als «absolut inakzeptabel»
verurteilt. «Jerusalem ist den Muslimen
heilig. Der Plan, Jerusalem an Israel zu
übergeben, ist absolut inakzeptabel (…)
Auch die Arabische Liga und Syrien haben den
Nahost-Plan von Trump kritisiert.
Frankreich hat den Nahostvorstoss von Trump
verhalten aufgenommen. Die Bemühungen von Trump
würden begrüsst, der vorgelegte Plan müsse
jedoch noch sorgfältig geprüft werden,
teilte das französische Aussenministerium am
Mittwoch (29.1.) mit (…)
Saudiarabien hat die Bemühungen von Donald Trump
gewürdigt, einen «umfassenden Plan» für einen
Frieden zwischen Israeli und Palästinensern zu
entwickeln. Das Aussenministerium in Riad
rief beide Seiten am Dienstagabend (28. 1.) auf,
direkte Verhandlungen unter der Schirmherrschaft
der USA zu beginnen (…)
Die Palästinenserführung wies Trumps Nahostplan
scharf zurück. «Nachdem wir all diesen Müll
gehört haben, sagen wir erneut Nein zum ‹Deal
des Jahrhunderts›», sagte der
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im
palästinensischen Fernsehen. Trumps Plan gehöre
in den «Mülleimer der Geschichte».
Die im Gazastreifen herrschende islamistische
Hamas bezeichnete den Plan als Unsinn. «Der
‹Deal des Jahrhunderts› ist Nonsens, es ist ein
feindlicher Deal», sagte Khalil al-Haja, ein
führender Hamas-Vertreter. Die Hamas würde den
Plan «mit allen Mitteln» bekämpfen. (…)
Netanyahu kündigte an, am Sonntag im Kabinett
über die einseitige Annexion des Jordantals und
der jüdischen Siedlungen im Westjordanland
abzustimmen. Der Nahostplan erkennt laut dem
israelischen Ministerpräsidenten Israels
Souveränität über alle jüdischen Siedlungen im
Westjordanland an (…)
Jordanien warnte Israel davor, palästinensisches
Gebiet zu annektieren und die jüdischen
Siedlungen im Westjordanland auszuweiten.
Einseitige israelische Massnahmen mit dem Ziel,
neue Fakten zu schaffen, seien gefährlich,
erklärte Jordaniens Aussenminister Aiman
al-Safadi >>>
Warum Trumps "Friedensplan" die
Realität im Nahen Osten verändern wird
Wird Donald Trumps Nahost-Plan "im
Mülleimer der Geschichte" landen, wie
Palästinenserpräsident Abbas meint? So einseitig
der Plan auch ist, seine Wirkung auf die
politische Realität wird er nicht verfehlen,
sagt Nahost-Experte Volker Perthes (...)
Die Kritik war so eindeutig wie erwartbar: Das
"Gegenteil von einem Friedensplan"
(Grünen-Chefin Annalena Baerbock), "ein
Rückschritt und kein Fortschritt"
(CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen) oder gar
ein Stück für den "Mülleimer der Geschichte"
(Palästinenserpräsident Abbas) sei der von
US-Präsident Donald Trump und Israels Premier
Benjamin Nethanjahu am Dienstag in Washington
gemeinsam vorgestellte sogenannte "Friedensplan"
für den Nahen Osten. So oder so ähnlich die
vielstimmige Kritik am Tag danach. Allzu
eindeutig bediene er die Interessen Israels,
noch dazu ohne mit der palästinensischen Seite
auch nur gesprochen zu haben. Also letztlich
Makulatur? Keineswegs, glauben politische
Beobachter. Der Plan werde seine Wirkung
entfalten >>>
Norbert Röttgen im Gespräch mit
Dirk-Oliver Heckmann -
Röttgen (CDU): „Das ist ein Rückschritt“ -
Norbert Röttgen, Vorsitzender des Auswärtigen
Ausschusses der CDU, hat den Nahost-Plan von
US-Präsident Donald Trump und Israels
Premierminister Benjamin Netanjahu kritisiert.
Im Dlf sagte er, der Plan sei in seiner
Entstehung, seiner Präsentation und inhaltlich
eine Provokation für die Palästinenser. >>>
Empörte Gegner, skeptische Verbündete
"Schande", "Verrat", "Katastrophe"
- der Nahostplan des US-Präsidenten bringt
Staaten der Region in Rage, und selbst
Partnerländer wie Saudi-Arabien versagen ihm die
Unterstützung.
Alexander Sarovic und
Anna-Sophie Schneider - 29.01.2020
Donald Trump braucht Hilfe: Sollten die
Palästinenser sich nämlich offen für seine
"Vision" zeigen, sagte der US-Präsident bei der
Vorstellung seines Plans für den Nahen Osten,
könnten sie bei der Entfaltung ihres
"außergewöhnlichen Potenzials" auch auf die
Unterstützung verschiedener Staaten in der
Region zählen. Die sollen nach Trumps
Vorstellung einen wichtigen Beitrag zur
Umsetzung seiner Roadmap leisten, unter anderem
mit Milliardeninvestitionen in eine neu
florierende palästinensische Wirtschaft. Nur: Ob
sie mitmachen bei den Plänen des Präsidenten,
ist völlig offen. (…)
Der Präsentation in Washington wohnten die
Botschafter von nur drei arabischen Staaten bei:
Bahrain, Oman und die Vereinigten Arabischen
Emirate. Aber auch sie stellten sich nicht
ausdrücklich hinter das Nahost-Projekt. (…)
Ägypten, Saudi-Arabien und Jordanien waren bei
der Vorstellung gar nicht erst vertreten. Die
Reaktionen ihrer Führungen waren ebenfalls
zurückhaltend. Die Botschaft: vorsichtiges Lob
für die Bemühungen der Regierung Trump, aber
keine Veränderung der eigenen Position.
Jordaniens Regierung hatte sich schon im Vorfeld
skeptisch gezeigt - und will Trumps Plan nun
offenbar weitgehend ignorieren. Ayman Safadi,
der Außenminister des Haschemitischen
Königreichs, teilte mit, dass sein Land an der
Schaffung eines unabhängigen palästinensischen
Staates innerhalb der Trennlinien von 1967
festhalte. (…)
Die Stellungnahme des Außenministeriums in Kairo
war zwar weniger deutlich. Dennoch rückt
auch Ägypten nicht ab von der "Schaffung eines
souveränen, unabhängigen Staates in den
besetzten palästinensischen Gebieten im Einklang
mit internationaler Legitimität und
internationalen Resolutionen". Saudi-Arabiens
Außenministerium rief in einer Mitteilung zwar
zu Verhandlungen zwischen Israelis und
Palästinensern unter Schirmherrschaft der USA
auf. Allerdings bekräftigte das Königreich seine
"Unterstützung für das brüderliche
palästinensische Volk" (…)
Iran nennt Plan "Verrat des Jahrhunderts"
Die Hisbollah im Libanon bezeichnete den Plan
"als Deal der Schande", der ohne die
"Komplizenschaft und den Verrat mehrerer
arabischer Regime" unmöglich gewesen wäre.
Ähnlich reagierte die Schutzmacht der Miliz,
Iran: Trumps Plan, vom diesem als "Deal des
Jahrhunderts" angepriesen, sei der "Verrat des
Jahrhunderts" und zum Scheitern verurteilt, hieß
es in einer Stellungnahme des Außenministeriums
in Teheran. Außenminister Mohammad Javad
Zarif bezeichnete den Plan bereits als
"wahnhaft", bevor Details veröffentlicht wurden.
Später wurde er deutlicher und schrieb auf
Twitter, die "sogenannte Vision für den Frieden"
sei schlicht "das Traumprojekt eines bankrotten
Immobilienentwicklers" (…)
Auch vom Nato-Partner Türkei kann sich Trump
wohl keine Unterstützung erhoffen. Ankaras
Verhältnis zu Israel hat sich unter
Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan in den
vergangenen Jahren deutlich verschlechtert.
Dieser wies den Friedensplan von Trump als
"absolut inakzeptabel" zurück. Das türkische
Außenministerium bezeichnete den Friedensplan
als "Totgeburt". "Dieser Annektierungsplan zielt
darauf ab, die Zweistaatenlösung zu vernichten
und palästinensisches Land zu stehlen" >>>

Quelle Facebook - um das Bild zu
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Ilhan Omar: US-Deal
"beschämend und unaufrichtig
29. Januar 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Die US-Kongressabgeordnete Ilhan Omar hat
gestern den "Deal des Jahrhunderts" von
US-Präsident Donald Trump als "schändlich und
unaufrichtig" bezeichnet.
Nachdem der Deal in Washington im Beisein des
israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu
ohne Palästinenser angekündigt wurde,
verurteilten progressive Politiker und
Anti-Besatzungsgruppen den sogenannten
"Friedensdeal".
Omar schrieb auf Twitter: "Sie hätten
Gerechtigkeit garantieren und alle in dieses
Friedensabkommen einbinden können. Stattdessen
haben diese beiden umkämpften, angeklagten und
angeklagten Staatsoberhäupter ein "Nur wir"
Friedensabkommen. Das ist beschämend und
hinterlistig!"
Auch die palästinensisch-amerikanische
Kongressabgeordnete Rashida Tlaib verurteilte
den Plan und twitterte auf Arabisch: "Von
Detroit nach Palästina: Was heute angekündigt
wurde, ist sinnlos und nutzlos und widerspricht
allen UN-Resolutionen und der internationalen
Legitimität."
Auch der US-Präsidentschaftspräsident Bernie
Sanders hat sich schnell gegen den Friedensplan
ausgesprochen. - Sanders sagte, die USA
könnten im israelisch-palästinensischen Konflikt
eine Führungsrolle übernehmen, aber der "Deal
des Jahrhunderts" kam dem nicht annähernd nahe.
"Er muss die israelische Besatzung beenden und
den Palästinensern die Selbstbestimmung in einem
eigenen unabhängigen Staat an der Seite eines
sicheren Israels ermöglichen. Trumps so
genannter 'Friedensvertrag' kommt nicht
annähernd zustande und wird den Konflikt nur
verewigen. Es ist inakzeptabel".
Die jüdische Anti-Besatzungsgruppe IfNotNow wies
auch darauf hin, dass bei der Vorstellung dieses
Friedensabkommens keine Palästinenser anwesend
waren, keine konsultiert und keine eingeladen
wurden. - Es hiess: Es sind keine
Palästinenser bei dieser Pressekonferenz
anwesend. Zu dem Treffen im Weissen Haus über
den Plan wurden keine Palästinenser eingeladen.
An dem "Prozess", der zu diesem Plan führte,
waren keine palästinensischen Führer beteiligt.
Das Ganze sollte das Projekt der endlosen
Besetzung unterstützen. In einer Reihe von
Tweets sagte IfNotNow, dass dieser
Friedensplan "keinen Kontakt" zu den
amerikanischen Juden habe und dass das
"erstaunliche Team" hinter dem "Friedensplan"
persönliche Interessen an der Erweiterung der
israelischen Siedlungen habe, einschließlich der
Investition ihres eigenen persönlichen Geldes.
(...)
Die Vereinten Nationen (UN) lehnten das Abkommen
mit der Begründung ab, dass es nicht auf den
UN-Richtlinien beruhe, sondern eine
Auferlegung von Trumps eigener Vision einer
Zwei-Staaten-Lösung sei.
Quelle

Botschafterin Palästinas zum Plan
von US-Präsident Trump
Zum sog. Friedensplan von US-Präsident
Trump erklärt Botschafterin Dr. Khouloud Daibes:
29.01.2020
„Der als „Deal des Jahrhunderts“ angekündigte
Nahostfriedensplan von US-Präsident Trump ist
ein amerikanisch-israelischer Plan, der
ausschließlich die politischen Interessen der
rechtsgerichteten nationalen Regierung Israels
berücksichtigt. Er ist eine Fortsetzung der
unilateralen Schritte der US-Regierung und eine
schwere Verletzung des Völkerrechts. Nicht nur
für uns Palästinenser stellt er daher eine
Provokation dar, sondern er fordert auch die
Internationale Gemeinschaft heraus, deren
Verpflichtung es ist, die Weltordnung und den
Frieden zu sichern. Dieser Plan, seine
Entstehung und Präsentation werden nicht zum
Frieden führen.
Der Kern des Plans ist die Legitimation des
Gebietserwerbes durch Gewalt. Er ist ein
Annektierungsplan für die israelische Regierung
zur dauerhaften Besatzung Palästinas
einschließlich der Kontrolle über das
palästinensische Volk, das Land und seine
natürlichen Ressourcen. Nicht einmal ein Minium
unserer Forderungen enthaltend, ignoriert er
unser verbrieftes unveräußerliches Recht auf
Selbstbestimmung und kollektiv als Nation zu
existieren. Für die Zwei-Staaten-Lösung bedeutet
er das AUS.
Der Inhalt dieses Plans ist keine Überraschung
und war aus mehreren Gründen vorhersehbar: So
wurde er ohne Mitwirkung der Palästinenser von
Präsident Trumps Team, das hauptsächlich aus
Unterstützern der israelischen Siedlungspolitik
besteht, ausgearbeitet. Alle unilateralen
Schritte der US-Regierung in den letzten drei
Jahren widersprechen jeglichen Verpflichtungen
für ein Friedensengagement. Und auch der
Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Plans ist
von Präsident Trump mit Blick auf die
Wahlkampfbemühungen von MP Netanyahu und seinem
eigenen Amtsenthebungsverfahren ganz bewusst
gewählt worden.
Gestern hat Präsident Abbas bereits erklärt,
dass wir diesen Plan ablehnen und Maßnahmen zu
einer geänderten Rolle der PA durch die PLO
prüfen werden. Diesen Plan abzulehnen bedeutet
jedoch nicht den Frieden abzulehnen, sondern
sich gegen die Zementierung des israelischen
Besatzungs- und Apartheidsystems unserer Heimat
zu wehren. Das palästinensische Volk hat ein
Recht auf einen unabhängigen Staat mit
Ost-Jerusalem als Hauptstadt, der unserer Würde
als Nation gerecht wird und unsere grundlegenden
Menschenrechte sowie unser Leben in Freiheit und
Sicherheit zu verbringen, respektiert und
achtet. Jede Lösung muss auf dem Völkerrecht,
den einschlägigen UN-Resolutionen und dem Willen
der Internationalen Gemeinschaft erfolgen. Es
ist nun an der Zeit, dass letztere eine
Entscheidung trifft, entweder steht sie auf der
Seite des Rechts und der Gerechtigkeit oder sie
toleriert ein dauerhaft verankertes
Apartheidsystem.“
Quelle
"Kein Plan, eher ein Diktat"
Es sollte ein Plan sein, der Frieden
bringt. Doch der Nahost-Experte Peter Lintl
sieht im Gespräch mit tagesschau.de darin eher
eine einseitige Begünstigung Israels und
wahlkampfpolitisches Kalkül. - 29.01.2020
tagesschau.de: Einige sprechen nicht von einem
Friedensplan, eher von einem Kriegsplan. Ist das
richtig?
Peter Lintl: Den Begriff Kriegsplan halte ich
für übertrieben. Aber in der Tat berücksichtigt
er sehr einseitig israelische Interessen. Zum
Beispiel spricht er Israel fast vollständig
Jerusalem als Hauptstadt zu. Die drei
palästinensischen Enklaven dort sind kaum der
Rede wert. Sie gehören kaum noch zu Jerusalem.
Trump erkennt zwar Palästina als Staat an, aber
das ist nur ein Rumpfstaat. Dieser hätte nicht
einmal die Hoheit über die eigenen Außengrenzen.
Mit diesem Plan wird kein Frieden gefördert. Er
ist sogar eine Abkehr einer verhandelten
Friedenslösung, die auf Ausgleich beruht. Ein
Diktat, das israelische Interessen bevorzugt.
tagesschau.de: Aber immerhin wird Palästina
überhaupt einmal als eigener Staat anerkannt,
oder?
Lintl: Wenn man etwas Positives sehen will, dann
in der Tat, dass das Prinzip von zwei Staaten,
zwei Völker anerkannt wird. Aber bei näherer
Betrachtung ist das kein zufriedenstellender
Staat. >>>
"PEACE TO PROSPERITY"
"Ein an die Palästinenser adressiertes
Kapitulationsangebot"
GÖAB-Newsletter Analysen/Dokumente Nr.
4/2020 - 29.1.2020
Die
eines unreflekierten Antiisraelismus
unverdächtige "Süddeutsche Zeitung" kommt in
ihrem heutigen Bericht über den "Trump'schen
Friedensdeal des Jahrhunderts" zu einer klaren
und unmissverständlichen Konklusion. Das
US-amerikanische Magazin "The Intercep" titelt
"Trump and Netanjahu Dictate Terms of
Palestinian Surrender to Israel and Call It
Peace". Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Es ist auch kaum anzunehmen, dass die auf 181
(!) Seiten dargelegten Pläne (eher wohl
Phantasien) jemals realisiert werden. Daran
ändert auch nicht die Begeisterung, mit welcher
manche Trumpianer (darunter leider auch manche
aus dem Nahen Osten!) diese "Vision to Improve
the Lives of the Palestinian and Israeli People"
(so lautet der Untertitel des Konvolutes)
bejubelt haben. Es lohnt sich wohl auch nicht
die Mühe, dieses Kompendium von Ideen,
welcheteilweise schon vor vielen Jahren als
unsinnig verworfen worden sind (wie z.B. die
Brücken- oder Tunnelverbindung zwischen dem
Gazstreifen und der Westbank), genau zu
studieren, wie es heute einige meiner
palästinensischen Freunde gemeint haben. Ich
werde es dennoch tun, alleine schon um zu sehen,
mit welchen Manipulationen und Verrenkungen eine
unbestreitbare Tatsache vom Tisch gewischt
werden wollen, dass nämlich die Grundannahmen
und -voraussetzungen des gesamten
Multimilliarden Projektes schlicht und einfach
eklatante Verstöße gegen das Völkerrecht
darstellen. Alleine wegen dieser Beweisführung
lohnt sich meiner Überzeugung nach die Mühe.
Dann kann und muss man all jenen, die sich nun
auf die Suche nach positiven und
unterstützenswerten Aspekten dieses Machwerkes
begeben (darunter leider auch manche europäische
Politiker), mit voller Überzeugung und
Detailkenntnis vor Augen führen, dass diese
Vision einen völligen Bruch der fundamentalen
menschen- und völkerrechtlichen Grundsätze
darstellt, auf denen unser internationales
System (noch) basiert. Die israelische und
US-amerikanische Vorgangsweise wird immer mehr
zu einer absoluten Grundsatzfrage, ob man bereit
ist hinzunehmen, dass sich in der Welt nicht das
Recht sondern einfach die nackte Gewalt
durchsetzen. Der israelisch-palästinensische
Konflikt wird immer mehr zu einer
grundsätzlichen Existenzfrage des
internationalen Systems. Offensichtlich haben
bereits viel zu viele vergessen, welche
katastrophalen Ereignisse nach 1945 zur
Errichtung eines auf Menschen- und Völkerrecht
aufgebauten internationalen Systems geführt
haben. Es ist höchst an der Zeit, den
gesinnungs- und rücksichtlosen "Dealmakern"
entschlossen entgegenzutreten.
In der Beilage finden sich einige internationale
Reaktionen sowie einige Karten, welche die
Perfidie der israelischen und US-amerikanischen
Besatzungs- und Vertreibungspolitik
dokumentiert. Mit besten Grüßen!
Fritz Edlinger
Kein Frieden, sondern Apartheid:
Eine kurze Antwort auf den „Trump-Plan“
Was hat sich heute verändert? Die Wirklichkeit
am Boden ist bereits eine unter voller
israelischer Kontrolle über das gesamte Gebiet
zwischen dem Jordan und dem Mittelmeer, und über
jeden, der dort wohnt. Es ist die Wirklichkeit
eines absolut undemokratischen Staates. Und
daher ist die Hauptveränderung heute, dass
Israel und die Trump-Administration einen
Schritt weiter gehen, um ihre Intention
klarzulegen, diese Wirklichkeit fortzuführen.
Diese Klarheit reduziert signifikant das Loch
zwischen der Situation, die ist und den
beschönigenden Worten, wie sie beschrieben wird.
Was hat sich heute nicht verändert? Morgen
werden immer noch 14 Millionen Menschen zwischen
dem Jordan und dem Mittelmeer leben, 5 Millionen
davon sind palästinensische Staatsangehörige
ohne politische Rechte. Und alle von uns hier
werden in irgendeiner Weise unter der gleichen
Herrschaft in Jerusalem bleiben, einer
Regierung, die ständig dabei ist, die
Überlegenheit eines Volkes auf Kosten des
anderen voranzutreiben, auf dessen Rechten sie
ständig herumtrampelt.
Und die Zukunft? Was den Palästinensern heute
angeboten wird, sind keine Rechte, kein Staat,
sondern ein dauernder Apartheidstaat. Kein
Feilschen kann diese Schande wegwischen oder die
Fakten verschleiern. Aber die schmerzlichen
Fakten von heute geben das Erwachen der Hoffnung
für die Zukunft, die einzige Zukunft, die
ehrlich Hoffnung anbieten kann. Eine Zukunft,
die nicht auf der Überlegenheit einiger und der
Unterdrückung für andere basiert, sondern auf
volle Gleichheit, Freiheit, Würde und Rechte für
alle. Dieser Tag wird kommen. - Hagai
El-Ad Exekutivdirektor von B’Tselem
„Denken Sie, wir wissen nicht…?“
January 29, 2020 - Reiner Bernstein
Während Frank-Walter Steinmeier in der heutigen
Gedenkstunde des Bundestages zur Befreiung des
Vernichtungslagers Auschwitz vor 75 Jahren die
deutsche Schuld an den millionenfachen
Verbrechen und strikt die heutige Verantwortung
für den liberalen Rechtsstaat und den Kampf
gegen Antisemitismus, Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit in den Mittelpunkt stellte,
glich die Ansprache seines Amtskollegen Reuven
Rivlin in weiten Strecken der seines
Ministerpräsidenten. Denn das israelische
Staatsoberhaupt konzentrierte sich neben den
Warnungen an die Adresse Europas vor
Antisemitismus, Nationalismus und
Fremdenfeindlichkeit auf die Bedrohung aus
Teheran, ohne sich explizit von der
fortwährenden deutschen Unterstützung der
Iran-Vereinbarung vom Juli 2015 zu distanzieren.
Zum zweiten plädierte er für Donald Trumps „Deal
of the Century“ und bekannte damit seine
Abneigung gegen die Teilung des „Landes Israel“.
Wer die Regierungsbank und das Plenum in
Augenschein nahm , konnte die besorgten Mienen
nicht übersehen. Wollte der eine oder die andere
zumindest indirekt die Antwort eines
„Abgeordneten aus den progressiven Reihen“ an
die israelische
Friedensaktivistin Ilana Hammerman in ihrem
Bericht „Deutschland macht mich ratlos“
in
der aktuellen Ausgabe des FREITAG bestätigen? –:
„Sind Sie hier, uns zu berichten, was bei Ihnen
los ist? Was in den besetzten Gebieten los ist?
Denken Sie, wir wissen das nicht ganz genau?
Aber uns klar dagegen auszusprechen, würde für
uns den Verlust unserer politischen
Einflussmöglichkeiten in Deutschland bedeuten.
Und die brauchen wir für dringendere Themen.“
>>>

Für Trump ist Palästina nur ein
weiteres "Scheißland".
Ohne seinen Rassismus hätte sich der
Präsident von der Fähigkeit des
palästinensischen Volkes inspirieren lassen
können, die israelische Unterdrückung zu
überleben.
Eitay Mack - 29. Januar
2020 - Übersetzt mit DeepL
Die
Pressekonferenz am Dienstagabend im Ostsaal des
Weißen Hauses war ein Gipfeltreffen, bei dem die
weiße Vorherrschaft von Präsident Donald Trump
mit der jüdischen Vorherrschaft von
Premierminister Benjamin Netanjahu zusammentraf.
Nach einem Jahrzehnt der rechtsextremsten
Regierungen in der Geschichte Israels, nach zwei
Jahren, in denen Netanjahu und seine
Likud-Partei alles zerstörten, was von der
israelischen Demokratie übrig geblieben ist, und
Stunden, nachdem der Premierminister wegen
Korruptionsvorwürfen vor Gericht angeklagt
wurde, präsentierte Trump Israel der Welt als
eine Insel der Vernunft, Demokratie, des
Friedens und der Innovation im Nahen Osten.
Und das, obwohl Israel unzähligen
palästinensischen Häusern den Zugang zu Wasser,
Strom und Straßen verweigert. Trotz der
Tatsache, dass Siedler-"Preisschild"-Kommandos
weiterhin im Westjordanland wüten. Und trotz der
Tatsache, dass seit 2009 über 50 Kirchen,
Klöster und Moscheen in Israel und den besetzten
Gebieten von jüdischen Extremisten angezündet
wurden.
Medienkommentatoren, Historiker und Experten
werden endlos über den "Deal des Jahrhunderts"
berichten. Trump verlor unterdessen keine Zeit
und enthüllte stattdessen gleich zu Beginn
seiner Rede die Prämisse seines Plans.
Laut dem Präsidenten sind die Palästinenser ein
Volk, das von "einem Kreislauf von Terrorismus,
Armut und Gewalt" geplagt wird. Indem Trump sie
als solche beschrieb, setzte er im Wesentlichen
die Palästinenser in einen Topf mit Millionen
von Afrikanern, die er als in "Scheißländern"
beschrieb, sowie mit Hispanoamerikanern, die er
als "Kriminelle und Vergewaltiger" bezeichnete.
Ohne seinen Rassismus und seine Islamophobie
hätte sich der Präsident vielleicht von der
Fähigkeit des palästinensischen Volkes
inspirieren lassen, die Besetzung und Enteignung
durch Israel über so viele Jahrzehnte hinweg zu
überleben.
Palästinensische Eltern schicken ihre Kinder
weiterhin zur Schule, obwohl die israelischen
Sicherheitskräfte diese Schulen zerstören und
die Kinder Gewalt und Schikanen aussetzen.
Palästinensische Universitäten bilden
hochkarätige Fachleute und Forscher in
verschiedenen Bereichen aus, trotz der
zahlreichen Einschränkungen der akademischen
Freiheit durch Israel und der wiederholten
Razzien auf dem Campus.
Palästinensische Journalisten führen ihre Arbeit
trotz Israels Angriffen auf die Pressefreiheit
und seiner Gewalt gegen Journalisten
gewissenhaft aus.
Palästinensische Familien führen ihre Geschäfte,
selbst als israelische Streitkräfte ihr Eigentum
überfallen, beschlagnahmen und beschädigen.
Palästinenser produzieren trotz knapper
Ressourcen und harter Einschränkungen immer noch
schöne Kunst.
Palästinensische Familien bauen Häuser für ihre
Kinder, während die israelischen Streitkräfte
diese Häuser vor ihren Augen zerstören.
Palästinensische Aktivisten organisieren sich im
Westjordanland trotz des Militärbefehls Nr. 101,
der eine Gefängnisstrafe von bis zu 10 Jahren
für diejenigen vorsieht, die ungenehmigte
Demonstrationen und Märsche organisieren.
Die Palästinenser pflegen familiäre Beziehungen
und Freundschaften, obwohl sie befürchten, dass
der Shin Bet einen ihrer Verwandten erpressen
oder beschäftigen könnte, um sie zu überwachen.
Palästinensische Familien versuchen, ein
normales Leben im Gaza-Streifen
aufrechtzuerhalten, trotz der Unterdrückung und
Menschenrechtsverletzungen durch die Hamas
einerseits und der israelischen Belagerung und
Bombardierungen andererseits.
Palästinensische Bürger Israels werden trotz
jahrelanger Militärherrschaft, Rassismus und
systematischer Diskriminierung Teil vieler
Institutionen in der israelischen Gesellschaft.
Palästinensische Flüchtlinge aus dem Krieg von
1948 und ihre Nachkommen streben nach enormen
Leistungen und Beiträgen in ihren Exilländern.
Doch Trump kann nichts davon sehen. Die
Verachtung, der Rassismus und die
Entmenschlichung des palästinensischen Volkes
durch seine Regierung - und diejenigen, die sich
beeilten, seinen und Netanjahus Plan zu
unterstützen - bestärkt das Verständnis, dass
die Palästinenser symbolisch zu den Juden dieser
Ära geworden sind.
Nun stellt sich die Frage, ob es beim
derzeitigen Stand der internationalen
Gemeinschaft genügend Stimmen geben wird, um
einen der beschämendsten Momente des
Jahrhunderts zu stoppen.
Quelle
Lieber ein Staat mit den Juden
als ein halbes Palästina
Die meisten Palästinenser reagieren
gefasst auf den US-Friedensplan. Doch statt
einer defekten Zweistaatenlösung wünschen sich
manche inzwischen einen gemeinsamen Staat.
Eine Reportage von Steffi
Hentschke, Ost-Jerusalem - 29. Januar 2020
Als Donald Trump seine Vision eines
palästinensischen Staates vorstellt, nimmt sich
Siba Khoury ein großes Stück Rührkuchen aus der
Vitrine. Es ist kurz nach 19 Uhr. Im Educational
Bookshop, einem Buchladen mit Café und beliebter
Treffpunkt Intellektueller in Ostjerusalem,
schaut sich die Aushilfe zusammen mit ihren
Kollegen im Livestream an, wie der US-Präsident
den Frieden nach Nahost bringen will. Die
30-Jährige trägt die schwarzen Haare eng am Kopf
geflochten und eine goldene Halskette, an der
ein Anhänger in den Umrissen des historischen
Gebiets Palästinas hängt. "So ein Bullshit, so
ein Arschloch", ruft Khoury und lacht spitz.
Der israelisch-palästinensische Konflikt ist
wohl der komplizierteste der Gegenwart. Schon
die Tatsache, dass ausgerechnet Donald Trump ihn
lösen will, sorgt im Buchladen für Spott. >>>
Provokation statt Politik
Israel/Palästina Donald Trumps
„Friedensplan“ macht einmal mehr deutlich, dass
die Zwei-Staaten-Lösung längst keine
realistische Option mehr ist. Wer sollte sie wie
durchsetzen?
Lutz Herden
Dieser „Friedensplan“ schreibt fort, was seit
dem Amtsantritt von Donald Trump Anfang 2017 die
Maxime seiner Palästina-Politik ist: Sich ohne
den Hauch eines Dissenses mit Israel, besonders
aber der Regierung von Benjamin Netanjahu zu
identifizieren. Erst im März 2019 wurde die
Annexion der Golan-Höhen von der Trump-Regierung
als rechtmäßig eingestuft, zuvor im Dezember
2017 Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt
und zugleich verfügt, die US-Botschaft dorthin
zu verlegen.
Das heißt, man ist mit der israelischen
Besatzungspolitik inzwischen in einer Weise
verbunden, wie das in der Regierungszeit Barack
Obamas nie der Fall war, aber auch auf
republikanische Vorgänger wie George W. Bush,
dessen Vater George H. W. Bush oder Ronald
Reagan bei aller Parteinahme für Israel kaum je
zutraf. Allein das ist bemerkenswert. Es
provoziert Präsident Abbas, seine
Autonomiebehörde und die dort durchaus
vorhandenen verhandlungswilligen Kräfte.
>>>
Der heutige 'NY Times'-Bericht
über den neuen Annexionsplan ist ein ekelhaftes
Beispiel für eine Pro-Israel-Voreingenommenheit
Medienanalyse James North
- 29. Januar 2020 - Übersetzt mit DeepL
Der
heutige Bericht der New York Times auf der
Titelseite über den Annexionsplan für Trump /
Netanyahu ist ein ekelhaftes Beispiel für eine
pro-israelische Voreingenommenheit. In den USA
ist die Berichterstattung in der Times wichtiger
denn je, da regionale Zeitungen ihre eigenen
Abteilungen für Auslandsberichte und
Fernsehnachrichten gekürzt haben und nur noch
wenige Korrespondenten in Übersee empfangen. In
der amerikanischen Medienlandschaft 2020 gibt
die Times den Ton an.
Erstens nennt die Times den Trump /
Netanyahu-Vorschlag einen „Friedensplan“, ohne
Anführungszeichen oder andere Anzeichen dafür,
dass genau diese Definition stark in Frage
gestellt wird. Viele argumentieren bereits, dass
der „Annexionsplan“ genauer ist, aber das Papier
ignoriert sie.
Als nächstes wiederholt der lange Times- Artikel
die Trump / Netanyahu-Sichtweise ausführlich und
lässt Kritiker kaum ein Wort auf den Punkt
bringen. Die Zeitung gibt Trump, Netanyahu und
ihren Anhängern 11 Absätze, um ihre Ansichten zu
erläutern, so dass der Artikel eher wie eine
Pressemitteilung des Weißen Hauses als wie ein
ausgewogener Look klingt.
Nur ein einziger Palästinenser darf Stellung
nehmen - Mahmoud Abbas, der Präsident der
Palästinensischen Autonomiebehörde. Hier ist
Abbas 'kurzes Zitat: „Wir sagen tausendmal:
nein, nein, nein.“ Der Effekt ist, die
Palästinenser als wacklige Neinsager ohne
sachliche Kritik darzustellen. In der
Zwischenzeit hat CNN International Noura Erakat,
die angesehene palästinensisch-amerikanische
Rechtswissenschaftlerin, aufgespürt, die eine
nachdenkliche Antwort auf Sendung gab. Warum hat
die New York Times sie und andere Palästinenser,
die im Detail hätten erklären können, was mit
dem „Friedensplan“ nicht stimmt, nicht
angerufen?
Stattdessen tritt der erste Teilkritiker des
Annexionsplans erst nach Absatz 24 auf die Bühne
und er erweist sich als Fellow am Washington
Institute for Near East Policy, einem der AIPAC
angeschlossenen israelischen Lobby-Think Tank.
Aber selbst der Mann, David Makovsky, hat nicht
versucht zu verbergen, dass die Ankündigung von
Trump "die schlimmsten Befürchtungen bekräftigt,
dass dies eher ein Annexionsplan als ein
Friedensplan ist."
Der Times- Bericht erwähnt kaum die Besetzung
der Westbank durch Israel. Die Zeitung sagt
nirgendwo, wie viele israelische "Siedler"
illegal dorthin gezogen sind. Tatsächlich taucht
das Wort „Besatzung“ nur ganz am Ende in einem
Zitat von Senator Bernie Sanders auf, der ein
Ende forderte. (Sanders Aussage ist in der
Online-Version des Artikels, aber er hat den
Schnitt nicht in die Print-Ausgabe gemacht.)
Der Times- Bericht erwähnt nirgendwo ein anderes
unheimliches Merkmal des Annexionsplans - die
Bedrohung, Palästinenser, die heute innerhalb
der israelischen Grenzen von 1967 leben, zu
entstaatlichen und sie in den neuen
palästinensischen „Staat“ zu zwingen. Schock und
Angst über diesen Vorschlag waren überall im
Internet , aber die Times Reporter konnten nicht
gestört werden.
Das Papier enthielt eine unbewusst humorvolle
Aussage. Es hieß, Trumps Ankündigung "beendete
Jahre der Spannung wegen eines mit Spannung
erwarteten Friedensplans". Dies sei entweder
eine Lüge oder ein journalistisches
Fehlverhalten. Es gab keine „Spannung“, die
einzige Frage war, wie pro Netanyahu der
Annexionsvorschlag sein würde.
Schließlich müssen wir uns an die ehrliche
israelische Zeitung Haaretz wenden, um einen
Winkel zu finden, den der pathetisch
leichtgläubige Times- Bericht übersehen hat: Der
Trump / Netanyahu-Plan sieht vor, dass die
Palästinenser ihn ablehnen. Das sagt Amir Tibon
heute:
Der einzige Teil des Trump-Plans, der mit
Sicherheit umgesetzt wird, ist das Annexionsbit.
Alle anderen Teile des Plans werden davon
abhängig sein, dass die Palästinenser einen Plan
akzeptieren, der, wie zuvor in Haaretz
geschrieben, mit der klaren Absicht verfasst
wurde, die Palästinenser dazu zu bringen, ihn
abzulehnen. Dies bedeutet, dass Israel als
Ergebnis des Plans weiterhin die gesamte
Westbank kontrollieren wird und kein
palästinensischer Staat gegründet wird.
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