
Gehen Sie nach Gaza und schreien Sie 'Nie wieder'.
Gideon Levy - 23. Januar 2020 -
Übersetzt mit DeepL
Es ist sehr wichtig, sich an
die Vergangenheit zu erinnern; nicht weniger wichtig
ist es, sich der Gegenwart bewusst zu sein, ohne
die Augen zu verschließen. Die Dutzenden von Staatsmännern,
die gestern in Israel ankamen, erinnern sich vielleicht
an die Vergangenheit, aber sie verwischen die Gegenwart.
In ihrem Schweigen, in ihrer Missachtung der Realität,
während sie sich bedingungslos an der Seite Israels
aufstellen, verraten sie nicht nur ihre Rolle, sondern
auch die Erinnerung an die Vergangenheit, in deren
Namen sie hierher gekommen sind. Gäste Israels zu
sein, ohne seine Verbrechen zu erwähnen; dem Holocaust
zu gedenken und gleichzeitig seine Lehren zu ignorieren;
Jerusalem zu besuchen, ohne am Internationalen Holocaust-Gedenktag
in das Ghetto von Gaza zu reisen - man kann sich
kaum eine größere Heuchelei vorstellen.
Es ist gut, dass Könige, Präsidenten und andere
Prominente zu Ehren dieses Gedenktages hierher gekommen
sind. Es ist bedauerlich, dass sie ignorieren, was
die Opfer des Holocausts einer anderen Nation zufügen.
Die Stadt Eriwan wird niemals Zeuge einer so beeindruckenden
Versammlung zum Gedenken an den armenischen Holocaust
werden. Die Führer der Welt werden niemals nach
Kigali kommen, um den Völkermord in Ruanda zu feiern.
Der Holocaust war in der Tat das größte Verbrechen,
das jemals gegen die Menschheit begangen wurde,
aber er war nicht das einzige. Aber die Juden und
der Staat Israel wissen sehr wohl, wie sie die Erinnerung
an ihn heiligen und für ihre eigenen Zwecke nutzen
können.
An diesem Internationalen Holocaust-Gedenktag sind
führende Persönlichkeiten der Welt zu Gast bei einem
israelischen Premierminister, der am Vorabend seines
Besuchs - ob Sie es glauben oder nicht - Sanktionen
beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag
forderte, der ein Erbe der Gerichte ist, die zur
Beurteilung der Verbrechen des Zweiten Weltkriegs
eingerichtet wurden.
An diesem Gedenktag kommen führende Politiker der
Welt zu einem Premierminister, der versucht, sie
gegen den Gerichtshof in Den Haag aufzuhetzen. Es
ist kaum vorstellbar, dass der Holocaust noch schlimmer
genutzt wird, es ist kaum vorstellbar, dass ein
größerer Verrat an seinem Andenken begangen wird
als der Versuch, das Gericht in Den Haag zu untergraben,
nur weil es seine Rolle erfüllen und Jerusalem untersuchen
will. Auch zu diesem Thema werden die Gäste ihr
Schweigen bewahren. Einige von ihnen werden sich
vielleicht davon überzeugen lassen, dass das Problem
in Den Haag und nicht in Jerusalem liegt. Sanktionen
gegen den Gerichtshof statt gegen den Besatzungsstaat.
Man darf natürlich nie den Holocaust vergessen.
Man darf auch nicht die Tatsache verschleiern, dass
er sich gegen das jüdische Volk gerichtet hat. Aber
genau aus diesem Grund darf man das Verhalten seiner
Opfer gegenüber den sekundären Opfern des Holocaust
der Juden, dem palästinensischen Volk, nicht ignorieren.
Ohne den Holocaust hätten sie ihr Land nicht verloren
und wären heute nicht in einem gigantischen Konzentrationslager
in Gaza gefangen oder würden unter einer brutalen
militärischen Besetzung im Westjordanland leben.
Wenn sie heute bis zum Erbrechen "nie wieder" rezitieren,
sollte man ehrlich die Augen nach Süden und Osten
richten, nur wenige Kilometer von der Gedenkhalle
von Yad Vashem entfernt. Dort gibt es keinen Holocaust,
nur die Apartheid. Keine Vernichtung, sondern eine
systematische Verrohung einer Nation. Nicht Auschwitz,
sondern Gaza. Wie kann man das am Internationalen
Holocaust-Gedenktag ignorieren?
Es ist schwer zu glauben, dass es nicht einmal einem
Weltführer in den Sinn gekommen ist, der nach der
Zeremonie nach Jerusalem kam, um nach Gaza zu reisen.
Wenn einer von ihnen den Mut dazu hätte, würde er
oder sie das Gedenken an den Holocaust nicht weniger
ehren als mit einem Besuch in Yad Vashem. Es gibt
nicht viele Orte auf der Welt, an denen die Worte
"nie wieder" so nachhallen sollten wie in den Grenzen
dieses riesigen Ghettos, das durch den Zustand der
Holocaust-Überlebenden entstanden ist. Nicht nach
Gaza zu gehen und zu sehen, was dort geschieht?
Sich nicht mit dem Schicksal von zwei Millionen
Menschen zu identifizieren, die seit 14 Jahren in
einem Konzentrationslager, eine Stunde von Jerusalem
entfernt, eingesperrt sind? Wie ist das möglich?
Nicht in Gaza "nie wieder" zu weinen? Wie kann man
das nicht?
Einige wenige Führer haben ihren Besuch hier angeblich
mit einem kurzen und feierlichen Besuch in Ramallah
ausgeglichen, einschließlich eines Fototermins mit
Mahmoud Abbas, der ebenfalls ein Ziel der israelischen
Proteste ist. Diese Art von Besuch hat keine Bedeutung.
Ramallah bestimmt nicht das Schicksal des palästinensischen
Volkes. Es wird im Regierungsgebäude in Jerusalem
und im Gebäude des Verteidigungsministeriums in
Tel Aviv bestimmt. Man musste heute nach Israel
kommen, um die Welt an den Holocaust zu erinnern,
aber auch an das Schweigen. Gegen dieses Schweigen
sollte man auch schreien: Nie wieder.
Der Holocaust darf sich nie wiederholen, aber das
peinliche Schweigen dauert an, auch an diesem Gedenktag
in Jerusalem.
Quelle

Holocaust-Gedenken zu politischen Zwecken
Reiner & Judith Bernstein - January 23, 2020
Aus Anlass des “World Holocaust Forum” in Jerusalem
am 23. Januar empfängt Staatspräsident Reuven Rivlin
in seiner Jerusalemer Residenz über 40 Staats- und
Regierungschefs, darunter Frank-Walter Steinmeier,
Emmanuel Macron, Sergio Matarella und Spaniens König
Felipe VI. , mit den Worten: “Im Namen des Staates
Israel und des Volkes Israel begrüße ich Sie in
Jerusalem.” Nach ihm spricht der Historiker Yehuda
Bauer. Jerusalems Bürgermeisrer Moshe Leon wollte
die Gäste zu einer Cocktail-Party mit einem DJ in
eine Höhle in der Altstadt einladen.
Am Rande der Veranstaltungen und Empfänge kommt
es im Muslimischen Viertel an der Via Dolorosa in
der Altstadt zu einer Konfrontation zwischen Macron
und israelischen Sicherheitskräften, als diese auf
das Gelände der römisch-katholischen Kirche St.
Anne, seit 1856 in französischem Besitz, vordringen
wollen und die Begleitung des französischen Präsidenten
auffordern, die Kirche zu verlassen. “Bleiben Sie
draußen”, ruft ihnen Macron zu. 1996 war es zu einem
ähnlichen Vorfall gekommen, als sich Präsident Jacques
Chirac heftig dagegen verwahrte, bedrängt zu werden.
In einem Interview mit der größten evangelikalen
US-Fernsehstation, dem “Trinity Broadcasting Network”,
wirft Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem Internationalen
Strafgerichtshof (ICC) in Den Haag Antisemitismus
und einen “frontalen Angriff auf die Demokratien”
vor, weil es Untersuchungen über mögliche israelische
Kriegsverbrechen in der Westbank und im Gazastreifen
einleiten wolle. Seine Präsidentin Fatu Bensouda
hatte schon vorher die Einleitung der Untersuchungen
aus rechtspolitischen Gründen verschoben - und damit
dem israelischen Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit
in die Hände gespielt, der den Palästinensern das
Recht absprach, vor dem ICC aufzutreten, weil sie
keinen Staat repräsentieren würden. Damit wollte
Mandelblit vergessen machen, dass die israelische
Politik eine palästinensische Staatsgründung systematisch
verhindert. Indem sich Netanjahu gegen Den Haag
auf das Selbstverteidigungsrecht Israels beruft,
dass das jüdische Volk in seiner “angestammten Heimat
leben” könne, leugnet er das Recht der Palästinenser
auf Widerstand gegen die israelische Besatzung.
Netanjahu widmet seine Ansprache ausführlich der
Bedrohung seitens Irans und lobt die strategische
Partnerschaft zu den USA - zum Missfallen des anwesenden
russischen Präsidenten Wladimir Putin; >>>

Treueschwüre für einen Besatzerstaat
Staatsgäste aus 50 Ländern gedenken in Jerusalem
der Holocaust-Opfer
Warum Widerspruch unbedingt angebracht ist
Arn Strohmeyer - 22.01.2020
Anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung des
deutschen Vernichtungslagers Auschwitz an das Menschheitsverbrechen
Holocaust zu erinnern, ist eigentlich ein selbstverständliches
moralisches Gebot, allerdings sollte das Gedenken
an dieses Menschheitsverbrechen nicht routinemäßig
ausschließlich an Jahrestage gebunden sein. Die
volle Wahrheit über dieses Mega-Verbrechen ist vermutlich
zu schrecklich, als dass es vollständig in das Bewusstsein
der Menschen eindringen könnte. Jeder Fluchtversuch
vor der Wahrheit dieses Verbrechens ist aber zum
Scheitern verurteilt. Deshalb kann es keinen Schlussstrich
geben. Nur eine offene und schonungslose Betrachtung
der eigenen Geschichte kann von ihr frei und zukunftsfähig
machen.
Ist das aber die Absicht der über 50 hochrangigen
Staatsgäste aus über 50 Ländern, die sich zur Zeit
in Jerusalem versammeln, um des Holocaust zu gedenken,
dem Millionen Menschen zum Opfer gefallen sind?
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat schon
verlauten lassen, was er in der Gedenkstätte Yad
Vashem sagen wird: Er will die bleibende Verantwortung
Deutschlands für den millionenfachen Mord an Juden
zum Ausdruck bringen; die Lehre aus dem Holocaust
müsse eine bessere Gegenwart und Zukunft gestalten;
das Gedenken dürfe sich nicht in der schlichten
Wiederholung des „Wir haben verstanden“ erschöpfen;
und schließlich will der Bundespräsident ein Bekenntnis
zur unverbrüchlichen Solidarität zum Staat Israel
und seinen Menschen ablegen.
Das übliche Ritual also, hundert und tausendfach
von deutschen Politikern wiederholt. Und deshalb
stellen sich genau an diesem Punkt die vielen kritischen
Abers ein, die Widerspruch gegen das Gedenken, wie
es zur Zeit in Jerusalem stattfindet, unbedingt
notwendig machen. Dieser Widerspruch kommt gerade
auch von jüdischer Seite, er soll hier zu Wort kommen.
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Nur zu, annektieren Sie das Westjordanland
Die Annexion des Jordantals würde Israel offiziell
zu einem Apartheidstaat vom Fluss bis zum Meer machen.
Aber das ist vielleicht nicht so schrecklich, wie
wir denken.
Meron-Rapoport - 23. Januar 2020
Es stellt sich heraus, dass Benny
Gantz, der zentristische Rivale von Ministerpräsident
Netanjahu, ebenfalls eine Vision von der Annexion
des Jordantals durch Israel hat. Während eines Besuchs
in dem Gebiet im besetzten Westjordanland verkündete
Gantz am Dienstag, dass das Jordantal "Israels östlicher
Schutzschild in jedem zukünftigen Konflikt" sei.
Wir betrachten dieses Land als einen untrennbaren
Teil des Staates Israel". Nach den Wahlen, so Gantz
weiter, werde er die Souveränität über das Tal in
einem "national abgestimmten Schritt" und in Abstimmung
mit der internationalen Gemeinschaft ausweiten.
Dies ist keine neue Position im kämpferischen Segment
des israelischen Zentrums. Ein im Oktober 2018 vom
National Security Research Institute, der ideologischen
Heimat ehemaliger IDF-Generäle wie Gantz, veröffentlichter
strategischer Plan besagt, dass Israel das Jordantal
bereits zu einem strategischen Gebiet erklären muss,
das unter israelischer Kontrolle bleibt, bis Israel
ein ausreichendes Sicherheitsabkommen erreicht hat".
Es ist auch wahr, dass die neuen Vorbehalte von
Gantz - dass die Annexion des Jordantals einen nationalen
Konsens und internationale Koordination erfordern
würde - die Erklärung möglicherweise unbegründet
machen. Abgesehen von US-Präsident Donald Trump
(und selbst das ist nicht ganz sicher), wird die
"internationale Gemeinschaft" diesen Schritt wahrscheinlich
nicht akzeptieren.
Gantz' Bemerkungen erinnern ein wenig an Netanjahus
Wahlkampfslogan von 1996: "Sicheren Frieden schaffen".
Netanjahu hatte damals nicht die Absicht, Frieden
zu schließen, so sehr Gantz anscheinend auch heute
nicht die Absicht hat, die Annexion durchzuführen.
Doch drei Jahre nach den Osloer Abkommen war Netanyahu
gezwungen, die Welt der israelischen Mitte-Links-Bewegung,
in der das Wort "Frieden" eine Klasse für sich war,
zu übernehmen. Dies ist die Geschichte der israelischen
Politik der letzten 25 Jahre: Frieden ist out, Annexion
ist in.
Das ist vielleicht nicht so schrecklich, wie wir
denken. In mancher Hinsicht ist es fast bedauerlich,
dass der rechte Block laut jüngsten Umfragen bei
den bevorstehenden Wahlen im März nicht in der Lage
sein wird, 61 Sitze in der Knesset zu sichern. Sollte
Netanjahu gewinnen, ist es schwer vorstellbar, wie
er sich aus seinen ausdrücklichen Versprechungen,
das Jordantal sofort zu annektieren, befreien wird.
In der gegenwärtigen politischen Realität ist die
Annexion das beste Geschenk, das sich die Gegner
der Besatzung erhoffen können.
Das bedeutet nicht, dass es erst schlechter werden
muss, bevor es besser wird. Die Annexion wird den
Status quo der endlosen Besatzung und des Siedlungsausbaus,
der für Israel sehr bequem geworden ist, durcheinander
bringen. Sie wird die israelische Gesellschaft und
Teile der internationalen Gemeinschaft zwingen,
wieder über eine politische Lösung des fast verschwundenen
Konflikts zu diskutieren. Und sie wird die Befürworter
der Zweistaatenlösung und sogar die Befürworter
eines einzelnen Staates zwingen, ihre Komfortzone
zu verlassen und ihre Vision mit der Realität vor
Ort in Einklang zu bringen.
Im Gegensatz zu dem, was man glauben könnte, müssen
die Auswirkungen der Annexion auf die ständigen
Grenzen Israels oder die Durchführbarkeit der Zwei-Staaten-Idee
nicht entscheidend sein. Israel annektierte Ost-Jerusalem
vor mehr als 52 Jahren, nur wenige Tage nach dem
Ende des Krieges von 1967. Dies hinderte offizielle
und inoffizielle israelische Vertreter nicht daran,
während verschiedener Verhandlungen mit den Palästinensern
über die Annexion zu diskutieren und sich darauf
zu einigen, dass der künftige Staat Palästina die
palästinensischen Viertel der Stadt kontrollieren
würde.
Dies gilt auch für den ehemaligen Premierminister
Ehud Olmert, der eine politische Karriere in der
Likud-Partei machte, weil er versprach, Jerusalem
"für die Ewigkeit" vereint zu halten (Olmert spielte
sogar die Hauptrolle in Netanjahus Wahlkampfwerbung
von 1996 und beschuldigte Shimon Peres von Labor,
"Jerusalem zu teilen"). Ein Jahrzehnt später schlug
Olmert während der Friedensgespräche mit dem palästinensischen
Präsidenten Mahmoud Abbas vor, die Stadt zu teilen.
Und die Annektierung der Golanhöhen 1981 hinderte
Ehud Barak - und Berichten zufolge sogar Netanjahu
selbst - nicht daran, mit Hafez al-Assad die Möglichkeit
einer Rückgabe des Golans an Syrien zu diskutieren.
Die Annexion wird die Situation der wenigen israelischen
Siedler, die im Jordantal leben, nicht besonders
verbessern. Heute, und vor allem nach einem Jahrzehnt
der Herrschaft Netanjahus, ist die Grüne Linie fast
völlig irrelevant, und Siedler, die im Westjordanland
leben, genießen fast identische Rechte wie israelische
Bürger innerhalb der Grenzen von 1948.
Die Annexion kann einige der Barrieren beseitigen,
die den Siedlern derzeit auferlegt werden, aber
sie kann ihnen auch das Leben schwer machen. Wenn
das Jordantal dem offiziellen israelischen Recht
- und nicht den militärischen Befehlen - unterliegt,
kann es sehr viel schwieriger sein, Land zu konfiszieren,
Palästinenser zu vertreiben und ausschließlich jüdische
Siedlungen zu errichten.
Selbst wenn Israel beschließt, den Palästinensern,
die es annektiert, statt der vollen Staatsbürgerschaft
(wie in Ost-Jerusalem) einen Aufenthaltsstatus zu
gewähren, wird dieser Status ihnen erlauben, sich
innerhalb Israels frei zu bewegen und zu arbeiten,
was ihre derzeitige Situation sicherlich verbessern
wird. Es gibt jedoch wenig Grund zu der Annahme,
dass die annektierten Palästinenser ihre nationalen
Bestrebungen aufgeben werden: Dies ist in Ost-Jerusalem
nach 52 Jahren der Besetzung nicht geschehen, noch
ist es mit palästinensischen Bürgern Israels geschehen.
Aber es besteht die Chance, dass die Annexion nicht
nur die Palästinenser, die sich unter israelischer
Souveränität befinden, sondern auch den palästinensischen
Kampf ankurbeln könnte. Eine Annexion würde die
Palästinensische Autonomiebehörde zwingen, aus dem
Koma zu erwachen; sie würde es leichter machen,
die PA abzubauen, Israel zu zwingen, die direkte
Kontrolle über das Westjordanland wiederzuerlangen
und zu einem Kampf um Bürgerrechte in einem demokratischen
Staat zwischen Fluss und Meer zurückzukehren, ähnlich
dem ursprünglichen politischen Programm der PLO.
Wenn Israel sich tatsächlich weigert, den Palästinensern
volle Bürgerrechte zu gewähren, wird es noch einfacher
sein zu zeigen, dass das Regime im Westjordanland
kein vorübergehendes Problem des "umstrittenen Territoriums"
ist, wie Israel gerne behauptet. Die Apartheid wird
offizielle Staatspolitik werden.
Die Annexion wird auch die palästinensische Frage
wieder in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der
arabischen Welt rücken. Die jordanische Regierung
sieht sich bereits jetzt mit starkem Widerstand
gegen das Friedensabkommen mit Israel konfrontiert.
Jüngste Demonstrationen im Haschemitischen Königreich
gegen das Gasabkommen mit Israel sind ein weiterer
Beweis für die Missbilligung. Sollte es zu einer
Annexion kommen, ist es schwer vorstellbar, dass
König Abdullah sich an das Abkommen mit Israel hält,
wenn er seine Herrschaft aufrechterhalten will.
Jordanien mag sich in Palästina verwandeln, wie
Netanjahu in seinem 1993 erschienenen Buch Ein Platz
unter den Völkern erhofft hat - aber dieses "Palästina"
wird eine Armee haben, die in Solidarität mit ihren
Brüdern von der anderen Seite des Jordans aus ihre
Waffen auf Israel richten könnte.
Netanjahu, der die internationale Arena besser kennt
als jeder andere Führer auf der rechten Seite -
und möglicherweise auch in Israel - ist sich dieser
Dinge sehr wohl bewusst. Deshalb hat er es in seinem
Jahrzehnt an der Macht vermieden, drastische Schritte
zu unternehmen und gleichzeitig den Status quo zu
perfektionieren. Seine Politik sorgte für die schleichende
Annexion wachsender Siedlungen, die Auslöschung
der Grünen Linie aus dem israelischen Bewusstsein
und die vollständige Normalisierung der Besatzung.
Netanjahu hoffte, dass die israelische Öffentlichkeit,
die internationale Gemeinschaft, pro-westliche arabische
Regime und vielleicht auch die Palästinenser selbst
der israelischen Herrschaft über das gesamte Land
zustimmen und die Option eines palästinensischen
Staates vom Tisch nehmen würden. Das hat hervorragend
funktioniert; selbst Gantz, Netanjahus größter Rivale,
spricht nicht von zwei Staaten.
Aber vielleicht hat es für den Premierminister zu
gut funktioniert. Gerade weil ein palästinensischer
Staat nicht auf dem Spiel zu stehen scheint, hat
die religiös-nationalistische Rechte die Annexion
zu einer politischen Forderung gemacht - etwas,
das sie in den 40 Jahren ihrer Regierungszeit seit
der Machtübernahme der Rechten 1977 nicht getan
hat. Wenn es den Siedlungen gelungen ist, die Gründung
eines palästinensischen Staates zu verhindern, warum
nicht zur nächsten Stufe übergehen und die Vision
eines Groß-Israel verwirklichen?
Solange Netanjahu politisch mächtig war, konnte
er das Gerede von der Annexion durch Leute wie Naftali
Bennett abwenden. Doch sobald seine rechtlichen
Probleme sich ihm näherten, schwand Netanjahus Handlungsspielraum.
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich die Sprache
der Souveränität anzueignen, die noch vor wenigen
Jahren irgendwo am Rande der Rechten lag.
Es ist nicht so, dass Netanjahu an die ausschließliche
jüdische Souveränität zwischen Fluss und Meer zweifelt;
er glaubt nur nicht, dass ihre Umsetzung durch eine
formale Annexion erfolgen muss. Heute geht es nicht
mehr darum, ein Abkommen über die Annexion im Tausch
gegen politische Immunität zu schließen. Es geht
entweder um Annexion oder um Gefängnis.
Es besteht kein Zweifel, dass die Annexion eine
Verletzung des Völkerrechts darstellt, die den Palästinensern
gewaltsam aufgezwungen würde und Israel offiziell
zu einem Apartheidstaat machen würde. Sie muss abgelehnt
werden. Aber nach so vielen Jahren unter der Herrschaft
des Lagers Groß-Israel ist es vielleicht an der
Zeit, den Weg der Rechten auf die Probe zu stellen.
Die Annexion wird die eigentliche Debatte in Israel-Palästina
deutlich machen: Gleichheit und Selbstbestimmung
für jede Nation, die zwischen dem Jordan und dem
Meer lebt, oder die jüdische Überlegenheit.
Quelle
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*EU-Mitschuld an israelischer Okkupation hinterfragen*
Palestine Update Nr.
322 – EU-Mitschuld an der israelischen Okkupation
6.1.20

Kommentar -
Ranjan Solomon - Im laufenden
Kontext der israelischen Kolonisierung von palästinensischem
Land hat die EU weder eine politische Vision noch
den Mut zur Hinterfragung von Israels grauslichen
und beschönigenden kolonialen Politiken gezeigt.
Palestine Updates hält fest an der Ansicht, dass
die EU mitschuldig ist an Israels Okkupation, auch
wenn sie Anderes glauben machen möchte. Eine oberflächliche
Analyse der EU-Politik beleuchtet, wie sie strafbare
Aktionen gegen Israels wiederkehrende Verletzungen
von Menschenrechts-Standards und des Völker-rechts
ohne Meinungsäußerung und starke Ablehnung unterstützt.
Das Problem ist, dass die blinde Unterstützung von
Israel durch die EU in der Form einer weichen Unterstützung
an Palästinenser einhergeht, statt durch eine greifbare
politische Unterstützung für die Sache der Selbstbestimmung
und Gerechtigkeit. Eine strenge Analyse der EU-Hilfspakete
und der politischen Untätigkeit, wenn es am notwendigsten
ist, könnte zeigen, dass die EU tatsächlich Israels
verabscheuungswürdige Okkupation stillschweigend
unterstützt. Sie hat zum Beispiel wenig oder nichts
gesagt oder getan als Konsequenz zu Israels Gewalttätigkeit
gegenüber unschuldigen Zivilisten, die offene Unterstützung
ihrer Armee für Siedler trotz deren tätige Angriffe
und schamlosem Verhalten gegen palästinensische
Kinder, Jugendliche, Bauern und harmlosen Vorübergehenden
und die häufige Gefangennahme ohne gerechten Grund
und in vielen Fällen ohne Anklage. Sie hat wenig
getan, um den Stillstand der wirtschaftlichen Entwicklung
Palästinas durch das Eindringen Israels und die
Zerstörung der Landwirtschaft, und durch die Blockierung
von wirtschaftlichen Politiken auf Regierungsbasis
und geschäftlichen Optionen, die Türen öffnen hätten
können für die Lebensgestaltung und die wirtschaftlichen
Fortschritte der palästinensischen Bevölkerung.
Die EU beobachtet die Belagerung über ein ganzes
Jahrzehnt und scheint kaum beunruhigt genug zu sein
um zu handeln gegen Israels unmenschliche Blockade
des Streifens. Die EU handelt mit Israel und heißt
wirtschaftliche Verbindungen zwischen Mitgliedstaaten
und Israel gut, obwohl de facto ein umfassender
Boykott gebraucht wird, um Israel in seiner Fahrt
zu stoppen.
Europa teilt zunehmend Israels
rassistische Annäherung zu Grenzsicherheit und übernimmt
ihre tödlichen Technologien. Israel wird immer mehr
einer der Hauptmärkte für Israels Kriegs- und Sicherheitstechnologien
– die gleichen, die ausprobiert, getestet und angewandt
werden gegen Palästinenser und Migranten und Flüchtlinge,
die versuchen, israelische Grenzen zu erreichen.
Europa, und speziell seine extrem rechten Mächte
haben zunehmend Israels Weg für die Behandlung „lästiger“
Volksgruppen aufgenommen.
Die EU flüstert gelegentlich
über Boykott von Siedlungsprodukten. Sie ignoriert
die harte Wahrheit, dass eine solche Äußerung von
sich aus wenig oder keine wirkliche Konsequenz hat.
Die Frage ist: Wo bleiben die Palästinenser? Die
Solidarität der Zivilgesellschaft zu finden und
starke Aktionen durch eine begrenzte Zahl von Regierungen
durchzuführen sind es, die die Zukunft der politischen
Veränderung in Europa bringen müssen. Man erinnert
sich oft, wie die Straßen in Europa ihre Einwände
zur Apartheid in Südafrika durch Boykott in ihre
Parlamente und in das Gebiet der Wirtschaft brachte.
Was wird 2020 bringen, das neu
ist im politischen Diskurs? Gibt es irgendeine Chance,
dass die EU einen Paradigmenwandel vollzieht, der
zulässt, die Politik der Okkupation vom Standpunkt
der Gerechtigkeit her anzuschauen? Wird die EU zuletzt
aufwachen zur realen Möglichkeit, dass Gaza in ein
Inferno fallen wird und das Leiden der Menschen
in der Westbank sich vervielfacht? Wird 2020 die
Zulassung von noch mehr Siedlungen sehen und die
Enteignung von noch mehr Palästinensern?
Oder wird das kollektive Gewissen
der Europäer aufwachen für die Unterstützung des
Wider-standes der Palästinenser und die Solidarität
erhöhen in der Art, dass sie in Israels abwehrender
Zone der Bequemlichkeit Bedrängnis schafft? Wird
Europa agieren, um das Gefühl der israelischen Überzeugung
zu verunsichern, dass Europa sein ewiger Freund
ist und politische Unmoral über jede Schranke der
Verhältnismäßigkeit hinaus für alle Zeiten duldet?
Fortschrittliche Personen sowohl
in jüdischen Gruppen wie auch in Kirchen, Gewerkschaften
und unter Akademikern/Vordenkern sind aktiv, um
das Gewissen für Israels Ungerechtigkeiten aktiv
und intensiv zu schärfen und Wege zu suchen, um
die öffentliche Wahrnehmung wie auch öffentliche
politische Praktiken zu verändern. Sie sind es,
die Palästina häufig besuchen, um die Realität selbst
zu sehen, ihre Solidarität in „Olivenpflück-Kampagnen“
zu beweisen, und die an Studienreisen teilnehmen,
um die Situation am Ort zu erfassen – und als Kampagne-Macher
zurückkehren. Zuletzt: es sind die befürwortenden
Kenner, die eine Veränderung herbeibringen können.
Das kann nur geschehen durch eine gemeinsame Isolierung
Israels – bis es die Okkupation beendet. Ranjan
Solomon
*EU
Finanzhilfe und die Zerstückelung der palästinensischen
Gesellschaft
Die Finanzierung der Europäischen Union (EU) für
palästinensische Menschenrechts-organisationen ist
nicht ohne ihren Einspruch. In Linie mit ihren beabsichtigten
Initiativen zur Staatsgründung hat die EU lange
Einschränkungen auf palästinensische Organisation
und ihre Bemühungen als Kompensation für finanzielle
Hilfe gelegt und damit einen wichtigen Teil der
Graswurzel-Mobilisierung erstickt, um quasi den
palästinensischen Widerstand und die Kultur zu bewahren.
Als die Nötigungen der EU auf palästinensische Organisationen
bis zum Punkt der Einmischung in die palästinensische
Politik zunahmen, hat die neu geschaffene „Palestinian
National Campaign zur Zurückweisung von bedingter
Finanzierung“ von den Palästinensern und internationalen
Organisationen gefordert, eine klare Position zu
beziehen gegen die von der EU beabsichtigte
„Anti-Terrorismus-Klausel“.
In einem offenen Brief beschreibt das BADIL-Forschungszentrum
für palästinensische Wohnungs- und Flüchtlingsrechte,
wie von palästinensischen Organisationen erwartet
wird, dass sie, um Finanzierung durch die EU zu
erhalten, als Informanden gegen Menschen arbeiten
sollen, die im Widerstand tätig sind. Die Forderung
der EU ist also noch ein Prozess um die Zerstückelung
der palästinensischen Gesellschaft zu erleichtern
in einer Zeit, in der die USA sich beeilt, Palästina
in Fragen der Diplomatie und der Geschichte zu isolieren.
Der Brief von BADIL beschreibt den Wortlaut der
israelischen Kampagne gegen die Finanzierung von
palästinensischen Organisationen: „Nötigungen gegen
die Finanzierung sind von Seiten verschiedener Geldgeber
gewachsen, wie die Bedingung für unseren Widerstand,
das Engagement für die palästinensische Boykott,
Desinvestment und Sanktions-Kampagne (BDS), die
Verteidigung und Förderung des Rückkehrrechts und
Programme und Projekte in Gebieten wie dem Gazastreifen
oder Palästina 1948 zu verhindern (Israel).“
*Lesen
Sie den ganzen Artikel >>>

*Europa und die Tragödie von Israel
(Ausschnitte
aus einem Artikel)
Mitten
in dem unlösbaren Kampf in Israel/Palästina um den
moralisch hohen Wert des gerechten Opfers hat Europa
eine historische Verantwortung. Da ist die weit
verbreitete Überzeugung unter den Palästinensern,
dass ihre missliche Lage Britannien zuzuschreiben
ist. Es war ein britischer Sekretär für Außenpolitik,
Arthur Balfour, der die epochemachende Deklaration
im November 1917 verfasste, die drei Jahrzehnte
später zur Gründung von Israel und zu dem führte,
was die Palästinenser als „Nakba“ (Katastrophe)
bezeichnen.
Während der Zwischenkriegszeit suchte eine
wachsende Anzahl von Juden Unterschlupf in
Palästina und verursachte damit Proteste und
gelegentliche Gewaltausbrüche aus dem Inneren
der palästinensischen arabischen Gesellschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bemühungen
tausender Holocaust-Überlebender, Palästina zu
erreichen – das bis 1948 vom Vereinigten
Königreich als ursprüngliches Mandat der Liga
der Nationen administriert wurde – von den
Palästinensern mit Schrecken begrüßt, die eine
jüdische Einwanderung großen Stils als
demographische Bedrohung für ihre Hoffnungen auf
die Errichtung eines einheitlichen und
souveränen palästinensischen Staates sahen.
Aus
arabischer Perspektive war Britannien ein willfähriger
Komplize des zionistischen Projekts. Mit der Erstellung
der Balfour-Deklaration anerkannte das UK die jüdische
Forderung nach einem privilegierten Status in Palästina.
In seinem Grunde war die Balfour-Deklaration ein
Akt politischer Berechnung, der den übertriebenen
Glauben von Politikmacher im UK in das Ausmaß der
jüdischen Macht und ihres Einflusses wiedergab.
Durch
das Versprechen, für die Errichtung einer jüdischen
„nationalen Heimat“ in Palästina zu sorgen, hoffte
das UK, jüdische Unterstützung in verschiedenen
Ländern einschließlich Russland und die Vereinigten
Staaten für seine Kriegspläne zu gewinnen.
Nicht
unvermeidbar - Es
ist wichtig zu erkennen, dass nichts natürlich oder
unvermeidbar war im Verlangen nach einem jüdischen
Staat oder einer „nationalen Heimat“ in Palästina
– damals einem sehr fernen, verarmten und unterentwickelten
Gebiet – durch Juden, die lang in Europa, Nordamerika
oder Russland angesiedelt sind. Begrenztes, aber
wachsendes Interesse am Zionismus unter jüdischen
Gemeinden in der Diaspora an der Schaffung eines
jüdischen Staates begann fast nur als Reaktion zum
unerwarteten Erscheinen des Antisemitismus in sogar
liberalen, wohlhabenden und fortschrittlichen europäischen
Ländern im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts
aufzublühen.
Im
Besonderen zeigte die weltbekannte und breit berichtete
Dreyfus-Affäre in Frankreich in den 1890ern, dass
virulenter Antisemitismus sich nicht auf chronisch
„rückwertige“ Politiken wie im zaristischen Russland
beschränkte. In ihrem Frühstadium fragten sich steigende
Zahlen von säkularen Juden, einschließlich dem österreich-ungarischen
Journalisten Theodor Herzl, ob Akzeptanz und Integration
überhaupt zu erreichen sind. Herzl und andere begannen
ihre Energien auf die Errichtung eines jüdischen
Staates zu lenken.
Einschränkende
und diskriminierende Nachkriegs-Politiken, die von
UK und anderen Ländern im Westen angewandt wurden,
helfen auch zu dem Faktum, dass tausende jüdische
Überlebende, besonders die jungen und diejenigen,
deren Familienheimat in der ECEE-Region liegen,
glaubten, dass ihre einzige wirkliche Option war,
sich nach Palästina auf den Weg zu machen. Vertrieben,
enteignet und verlassen gehörten die Palästinenser
zu den Hauptverlierern in der geopolitischen Lotterie,
die den Schrecken des Zweiten Weltkrieges folgte.
Wie Klug argumentierte, ist die ultimative Tragödie
von Israel/Palästina, dass trotz dem, was jetzt
die überwältigende Unterschiedlichkeit an Macht
zwischen den beiden Völkern und die Illegalität
und Unmoral der israelischen Okkupation der Gebiete
ist, beide, palästinensische Araber und israelische
Juden eine moralisch zwingende Narrative zu bieten
haben. Trotz der Serien von Ungerechtigkeiten, die
den Palästinensern vor und nach der Schaffung von
Israel auferlegt wurden – auch von arabischen Regierungen
– können beide, Palästinenser und Israelis mit guten
Gründen beteuern, Opfer der Geschichte zu sein.
Die
Israelis, die außergewöhnliche Härte in der Verteidigung
– und ebenso Ausdehnung – ihres Staates gezeigt
haben, werden ihre hart erworbene Unabhängigkeit
und Souveränität wohl kaum hergeben, indem sie zu
einem neuen binationalen Staat zustimmen, in welchem
israelische Juden und palästinensische Araber einschließlich
jener Millionen von Palästinensern, die in der Westbank
und in Gaza leben, gleiche Bürgerrechte haben sollen.
Das
ist der Unsinn der politischen Träumerei. - Wenn
ein gerechter und dauernder Frieden erreicht werden
und das Leben der Palästinenser sich signifikant
verbessern soll, müssen die Israelis die Ungerechtigkeit
und Nutzlosigkeit des Beharrens auf der Okkupation
der Gebiete und der Aufrechterhaltung ihrer unter-drückerischen
Politik gegenüber Gaza, wo geschätzte 1,8 Millionen
Palästinenser wohnen, anerkennen.
*Lesen
Sie den ganzen Artikel >>>
*“Befreier gibt es nicht. Die Menschen befreien
sich selbst“ (Ernesto Che Guevara)*
Quelle Update - (Übersetzung: Gerhilde Merz) |
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Schusswaffen
in Israel. Realität, Politik und feministische
Kritik
Die wachsende Verfügbarkeit legaler und
illegaler Waffen und die fehlende Durchsetzung
von Recht und Ordnung in den palästinensischen
Gemeinden in Israel führen zu einer enormen
Zunahme von organisierter Kriminalität,
Schießereien und innerfamiliärer Gewalt.
Rela Mazali und Meisa Irshaid
Es gibt eine große Anzahl von Schusswaffen in
allen zivilen Bereichen in Israel und in den von
ihm beherrschten Gebieten. Sie befinden sich in
den Händen von verschiedenen Organisationen und
vielen Privatleuten, meist jüdischen Männern.
Kleinwaffen – dazu gehören private Schusswaffen,
Schusswaffen der Polizei, des Militärs und
anderen Organen –, die leicht von einer Person
getragen und bedient werden können, sind weit
verbreitet. Weil es fast keine juristischen
Einschränkungen gibt, was das Tragen von
Schusswaffen in der Öffentlichkeit betrifft,
begegnen sie Zivilist*innen überall: in
Freizeiteinrichtungen, Einkaufszentren,
Universitäten, Kindergärten, Restaurants,
Kliniken, Zügen.
Weltweit spielen Schusswaffen eine zentrale
Rolle in der alltäglichen Unterdrückung von
bestimmten Gruppen und Bevölkerungsteilen sowie
in der Beherrschung von Territorien; mit ihrer
Hilfe werden tagtäglich Knebelung,
Einschüchterung, Vertreibung, Enteignung,
Tötung, bis hin zu ethnischer Säuberung und
Massenmord durchgesetzt. Inzwischen gibt es nach
Berichten der Organisation „Small Arms Survey“
sogar mehr Todesopfer durch Waffengewalt, die
nicht im Rahmen kriegerischer
Auseinandersetzungen verübt wird. Zwar führt die
Verfügbarkeit von Schusswaffen für sich genommen
nicht notwendigerweise zu bewaffneten
Gewalttaten, doch sind Schusswaffen für bis zu
60 Prozent der gewaltsamen Todesfälle weltweit
verantwortlich.
Militarisierung als ein gesellschaftlicher,
wirtschaftlicher, kultureller und politischer
Prozess wird in Israel durch herrschende
Institutionen der Mehrheitsgesellschaft
vorangetrieben und ermöglicht sowohl die
kontinuierliche Kontrolle der palästinensischen
Bevölkerung in den seit 1967 besetzten Gebieten
als auch die systematische Diskriminierung der
Palästinenser*innen, die seit 1948
Staatsbürger*innen Israels sind. Dieser Prozess
beinhaltet die Abwertung des „feindlichen
Anderen“ ebenso wie die Herabsetzung von Frauen,
einschließlich der Frauen der herrschenden –
jüdischen – Mehrheitsgesellschaft. In
Gesellschaften, die einen
Militarisierungsprozess durchlaufen, gilt die
Bewahrung der männlichen Vorherrschaft als
erforderlich. Sie wird begründet mit der Rolle
der Männer als Beschützer des Heims, samt den
schutzbedürftigen und verwundbaren Frauen und
Kindern. So finden sich auch in Israel
Schusswaffen in fast jedem zivilen Bereich. Es
gibt mindestens 80.000 autorisierte Schusswaffen
und Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende von
nicht zugelassenen oder „illegalen“
Schusswaffen, die eine zentrale Rolle bei
Verbrechen spielen. Obwohl die große Verbreitung
zugelassener Schusswaffen eine Hauptquelle für
die stetige Zunahme der nicht zugelassenen ist,
wird sie als notwendig und als unproblematisch
angesehen.
In dieser Situation bemüht sich die Initiative
„Die Pistole auf dem Küchentisch“[1] seit acht
Jahren darum, den gesellschaftlichen Raum zu
einem zivilen zu machen, die Präsenz von
Schusswaffen auf ein Minimum zu reduzieren und
den Besitz von Kleinwaffen einer strengen
Kontrolle zu unterwerfen. Entgegen der
vorherrschenden Wahrnehmung der jüdischen
Öffentlichkeit in Israel, Schusswaffen seien
„nur für unsere Verteidigung da“, entwickeln und
fördern sie eine zivilgesellschaftliche
Akzeptanz des immensen Schadens, der mit der
weiten Verbreitung von Schusswaffen einhergeht.
Der Kampf gegen die Normalisierung der Präsenz
„zugelassener“ Schusswaffen im zivilen Raum
erfordert Aktionen auf verschiedenen Ebenen:
Dazu zählen das Sammeln, Aufzeichnen und
Verbreiten von Informationen über
Schusswaffenopfer, die Sensibilisierung für die
Gefahren, die durch die weite Verbreitung von
Schusswaffen verursacht wird, sowie
parlamentarische Lobbyarbeit für
Gesetzänderungen, die ihre Zahl reduzieren
könnte. >>> |
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„Ich will diesem Staat nicht als
Make-up dienen“
Als palästinensische Sozialarbeiterin
kämpft Samah Salaime an vielen Fronten, indem
sie patriarchale und rassistische Strukturen
herausfordert und eine Kampagne gegen eine
Mordwelle an arabischen Frauen anführte. Der
Kampf für Gleichberechtigung kann in ihren Augen
nur radikal geführt werden.
Interview mit Samah Salaime
(...)
Hattest du als Palästinenserin, die im Staat
Israel aufgewachsen ist, den Konflikt bereits in
deiner Kindheit zu spüren?
- Sehr früh hatte ich das Gefühl, das wir in
unserem Wohnort nicht wirklich dazugehören. Auch
als wir die israelische Fahne am
Unabhängigkeitstag schwenken sollten, wurde
klar, dass die Eltern und Großeltern damit ein
Problem hatten. Es gab diese gewisse Lüge, die
über uns hing. Schon damals habe ich Fragen
gestellt. Aber erst im Gymnasium konnte ich alle
Puzzlestücke zusammensetzen: wir waren
eigentlich Flüchtlinge und unser Land wurde uns
weggenommen. Erst als ich an der Universität
Sozialarbeit studierte und ein Paper über meine
Familie schrieb, wurde mir klar, dass diese
Vertreibung keine Naturkatastrophe war, sondern
dass sie geplant war.
VIDEO - Samah Salaime: Gegen den
Strom

Warum hast du dich für Sozialarbeit entschieden?
- Eigentlich wollte ich Jura studieren, ich
stellte mir vor, wie ich in der schwarzen Robe
vor Gericht schreien und Gerechtigkeit fordern
würde. Aber weil ein mir völlig fremder Mann
meinen Eltern sagte, ich solle als Frau lieber
kein Jura studieren und mein Zulassungsformular
änderte, kam ich zur Sozialarbeit. Die
Intervention dieses Mannes, der dachte, er wisse
besser was gut für mich wäre, ließ mich den
Entschluss fassen, es einem Mann nie wieder zu
erlauben, Entscheidungen für mich zu treffen.
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Israel verfälscht die
palästinensische Geschichte und stiehlt sein
Erbe
Nabil Al-Sahli
Palästina ist eines der reichsten Länder der
Welt in Bezug auf Antiquitäten und konkurriert
in der arabischen Welt mit Ägypten. Mindestens
22 Zivilisationen haben in Palästina ihre Spuren
hinterlassen, die ersten davon waren die
Kanaaniter; ihre Präsenz ist auch heute noch
sichtbar.
Seit 1948 haben die aufeinander folgenden
israelischen Regierungen den Altertümern, die
eine ausgeprägte arabische und palästinensische
Identität haben, besondere Aufmerksamkeit
geschenkt. Komitees israelischer Archäologen
wurden gebildet, um in jedem Teil Palästinas,
auf dem Israel gegründet wurde, zu forschen. Das
Ziel bleibt, durch die Verjudung der
palästinensischen Antiken eine gefälschte
historische Erzählung zu schaffen. Historische
Denkmäler in palästinensischen Großstädten wie
Akkon, Jaffa, Jerusalem und Tiberias sind von
diesem Prozess nicht verschont geblieben.
Darüber hinaus hat Israel verschiedene
Institutionen genutzt, um palästinensische Mode
durch systematischen Kulturdiebstahl und
Fälschung zu judaisieren. Auch lokale Rezepte
bleiben nicht verschont. Israel hat an
internationalen Ausstellungen teilgenommen, um
palästinensische Mode und Küche, die als
"israelisch" bezeichnet wird, zu zeigen.
Auf diese Weise werden das Erbe und die
jahrtausendealte Geschichte Palästinas durch die
israelische Besatzung und die "Mafias", die
unschätzbare Antiquitäten verkaufen, gestohlen.
Dies geschieht zu einer Zeit, in der die
palästinensischen Parteien aktiv werden und den
Schutz ihres Erbes, ihrer Geschichte und ihrer
Zivilisation fordern.
In diesem Zusammenhang haben Studien ergeben,
dass es allein im besetzten Westjordanland über
3.300 archäologische Stätten gibt. Eine Reihe
von Forschern bestätigt, dass es im Durchschnitt
alle halben Kilometer in Palästina eine
archäologische Stätte gibt, die auf die wahre
Identität und Geschichte des Landes hinweist.
An dieser Stelle ist es wichtig, die
verheerenden Auswirkungen der israelischen
Trennmauer auf die Zukunft der palästinensischen
Antiquitäten und Denkmäler zu erwähnen. Der
laufende Bau der Mauer auf palästinensischem
Land im Westjordanland wird letztlich zur
Annexion von über 50 Prozent des besetzten
Gebietes führen. Sie wird außerdem über 270
wichtige archäologische Stätten sowie 2.000
archäologische und historische Stätten umfassen.
Dutzende von historisch wichtigen Stätten und
Denkmälern wurden im Zuge des Mauerbaus
zerstört.
Spezialisierte Studien über palästinensische
Altertümer zeigen, dass Israel seit der
Besetzung des Westjordanlands und des
Gazastreifens im Juni 1967 in der Lage war, noch
mehr palästinensische Artefakte aus dem
Westjordanland zu stehlen und zu verkaufen.
Dieses Phänomen wurde durch den Ausbruch der
Aqsa-Intifada Ende September 2000 noch
verschärft.
Die Abteilung für Antiquitäten und Kulturerbe
der Palästinensischen Autonomiebehörde hat
darauf hingewiesen, dass mehr als 500
archäologische Stätten und mehr als 1.500
Wahrzeichen von israelischen Dieben und der
Besatzung gestohlen und zerstört wurden. Es ist
eine einfache Tatsache, dass, wie die Arbeit von
Salman Abu Sitta gezeigt hat, seit 1948 mehr als
500 palästinensische Städte und Dörfer von
Israel zerstört und von der Landkarte
ausgelöscht worden sind. Die Abteilung
bestätigte auch, dass die kulturellen und
wirtschaftlichen Ressourcen Palästinas weiterhin
von Israel ausgebeutet werden.
Palästinensische Studien weisen darauf hin, dass
der Grund für diese andauernde Nakba der
Zusammenbruch jedes Systems zum Schutz der
palästinensischen Gebiete aufgrund der
israelischen Kontrolle ist. Ein solcher Schutz
fällt unter die direkte Verwaltung der
Besatzung, was im Wesentlichen bedeutet, dass es
der israelischen Armee freisteht, Kulturstätten
zu zerstören, wie es in Jerusalem, Nablus,
Hebron, Bethlehem und anderen palästinensischen
Städten und Dörfern geschehen ist.
Der archäologische Diebstahl und die Verletzung
palästinensischer Kulturstätten ist eine der
größten Herausforderungen für die Palästinenser,
wenn sie versuchen, ihre Kultur und ihre
physische Präsenz in ihrem Heimatland zu
erhalten, das durch die Judaisierung bedroht und
von der systematischen israelischen Politik ins
Visier genommen wird. Wir müssen das Bewusstsein
in der palästinensischen Gesellschaft schärfen,
um dieser neuen, alten Herausforderung, die von
Israel aufgezwungen wird, zu begegnen.
Wir müssen auch unsere Fähigkeit stärken,
Israels Diebstahl unserer Geschichte auf
lokaler, regionaler und internationaler Ebene zu
bekämpfen. Dies kann durch die
Vollmitgliedschaft Palästinas in den
einschlägigen internationalen Organisationen,
einschließlich der UNESCO, verstärkt werden.
Die kulturelle Vielfalt in Palästina reicht
Tausende von Jahren zurück. Es ist beschämend,
dass wir zulassen, dass diese aus der Geschichte
ausgeblendet wird, während Israel versucht,
seine falsche Erzählung vom "jüdischen Staat"
unter Ausschluss der einheimischen Bevölkerung
zu "beweisen".
Quelle
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Frühere Tage finden sie im chronologischen Archiv
>>>
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Nachrichten - Berichte
Army Confiscates Palestinian Lands In
Nablus
Report- Area C Building Permits Allowed
for 1% of West Bank Palestinians
The Israeli center’s road to endless
occupation
Palestine Urging EU to Take Tougher
Stance on Israeli Policy for Jerusalem
UN’s Mladenov says Jordan Valley
Annexation Would Have Devastating
Effects
23. 1. 2020
‘Go outside’: France’s Macron berates Israeli
police at Jerusalem church
Report- Area C Building Permits Allowed
for 1% of West Bank Palestinians
ICC judges dash hopes for swift probe of
Israeli war crimes
This is how a U.S. president could hold
Israel accountable — without Congress
Gantz vows to annex Jordan Valley after
elections. Netanyahu asks- why not now-
UN’s Mladenov says Jordan Valley Annexation
Would Have Devastating Effects
Palestine Urging EU to Take Tougher Stance
on Israeli Policy for Jerusalem
Israeli Soldiers Kill Three Palestinians
In Gaza
23. 1. 2020
Wahlkampf
Benny Gantz will das ganze Jordantal
annektieren
Israels Oppositionsführer macht Pläne
für den Fall eines Wahlsieges am 2. März
???
Bildungsreise für Polizisten nach Israel.
???
An dieser Bildungsreise der Polizeiseelsorge
dürfen Mitarbeiter in Polizei und Justiz
teilnehmen. Gerne können sie von direkten
Angehörigen begleitet werden. Die dienstliche
Anrechnung als Bildungsreise muss mit den
jeweiligen Behördenleitern abgesprochen
werden.
Leitung: Pfarrer Christoph Nordmeyer
How organized crime took over Israel’s Palestinian
communities
UN Experts Unveil Letter Condemning Germany’s
Targeting of BDS Movement
UN Calls for International Support to the
Occupied Palestinian Territory
Report- Israel Steals Land, Erects Nature
Reserves and National Parks to Expand Settlements
Army Issues Orders For The Demolition Of
18 Homes In Hebron
Due To Ongoing Israeli Excavations, Seven
Jerusalem Families Ordered To Evict Their
Homes
Israeli Court Doubles Prison Sentence Of
Detained Palestinian Teen
21. 1. 2020
Israel - Netanjahu bildet Kabinett um
UN Calls for International Support to the
Occupied Palestinian Territory
UN Experts Unveil Letter Condemning Germany’s
Targeting of BDS Movement
Palestinian community orgs and ex-prisoners
say the Arab Bank is closing their accounts
Army Issues Orders For The Demolition Of
18 Homes In Hebron
Due To Ongoing Israeli Excavations, Seven
Jerusalem Families Ordered To Evict Their
Homes
Report- Israel Steals Land, Erects Nature
Reserves and National Parks to Expand Settlements
Israeli Court Doubles Prison Sentence Of
Detained Palestinian Teen
20. 1. 2020
Bennett Gives Orders Restricting Peace Activists
Ban on Israeli activists from West Bank
based on lies and misinformation
Grenze zum Libanon: Israel baut Anti-Tunnel-Warnsystem
Irans
unterirdische "Raketenstädte"
Israeli Soldiers Invade Palestinian School
West of Ramallah
Palestinian Farmer Killed, Another Injured,
In Explosions In Southern Gaza
Former Mufti Ordered Out of Al-Aqsa
Abbas Visits Bethlehem’s Walled Off Hotel
19. 1. 2020
Gaza Bombed for 2nd Time in 24 Hours
UN Officials- German Anti-BDS Resolution
Infringes on Freedom of Expression, Basic
Political Rights
How Israel’s top court outlawed moral opposition
to the occupation
Israeli agritech profits from military occupation
Video- Palestinian Woman Arrested at Al-Aqsa
After Alleged Stabbing Attempt
Three Palestinians Detained Near Bethlehem,
Including a Former Prisoner
Israeli Forces Abduct Finnish MP, Activists
On Gaza Border
18. 1. 2020
Israel profited 54,000 Shekels from imprisoned
children in December 2019
How Israel’s top court outlawed moral opposition
to the occupation
Israeli Forces Deliver Demolition Order,
Raze Two Roads Near Bethleem
Israeli agritech profits from military occupation
Israeli Forces Bulldoze Tents and Barracks,
Displaces Palestinian Family Near Bethlehem
ADL lies about me so as to shut down discussion
of Israel’s role in Soleimani killing
Israeli Soldiers Demolish A Home In Hebron,
Abduct Two Palestinians
Detainees Committee- “Political Prisoners
In Nafha Prison Face Dire Living Conditions”
17. 1. 2020
Israeli army demolishes school foundations
in a bid to impede Palestinian education
How Israel’s top court outlawed moral opposition
to the occupation
Israeli Warplanes Strike Gaza Strip Overnight
Israel starts gas exports through Egypt
Israeli Soldiers Demolish A Home In Hebron,
Abduct Two Palestinians
Detainees Committee- “Political Prisoners
In Nafha Prison Face Dire Living Conditions”
PPS- “Israeli Soldiers Abduct Eleven Palestinians
In West Bank”
Israel Orders Seizure of 350 Dunams Near
Bethlehem for Bypass Road
16. 1. 2020
Settlers storm Aqsa amid restrictions on
Palestinian worshipers
Two Palestinians Forced to Demolish Their
Own Homes, South of Jerusalem
As a Palestinian rights defender, I’m proud
to stand with Jonathan Pollak
Palestinian Freedom 2020- Student activists
confront Democratic candidates over aid
to Israel
Israel Approves Construction of Four New
Prison Complexes
Soldiers abduct A Palestinian, Confiscate
A Bulldozer, Near Nablus
Dozens Of Palestinians Injured As Soldiers
Fire Gas Bombs At Homes, Mosque, Near Hebron
Al-Haq- Release UN Database on Businesses
Profiting from Israel’s Settlement Enterprise
European Union Mission Heads Visit Occupied
East Jerusalem
15. 1. 2020
Israeli Colonists Rams A Palestinian Girl
With Car Near Bethlehem
Israel to build more detention facilities
for Palestinians
Israel Extends Detention of Two Palestinian
Prisoners, Days Before Release
Detainee Zahran Suspends Hunger Strike
Minutes After His Release, Soldiers Abduct
A Palestinian Who Spent 18 Years In Prison
14. 1. 2020
With international law under siege, can
the ICC bring justice to Palestinians?
Israel shot at Gaza fishers 347 times in
2019
Israeli Forces Quash Land Rehabilitation
Project In West Bank Village
Israeli Settlers Stone Palestinian Homes
in Nablus Area
Army Recognizes Murder of Aisha al-Rabi
as Terror Attack
France Calls on Tel Aviv to Comply with
International Law
Israel Issues Demolition Orders Targeting
Eight Homes In Hebron
Israeli Soldiers Abduct Seventeen Palestinians
In West Bank
Palestinian Forced to Demolish Own Home,
South of Jerusalem
Israeli Forces Storm and Dismantle Palestinian
Vegetable Stands in Hebron
13. 1. 2020
International Criminal Court Prepares to
Try Israelis over War Crimes
Israel Escalates Violates Against Detained
Palestinian Children
12. 1. 2020
International Criminal Court Prepares to
Try Israelis over War Crimes
Israel Notifies 3 Prisoner’s Families of
Order to Demolish Homes
France Deplores New Israeli Settlement Expansion
Plans
Israeli Troops Assault Demonstrators in
Kufur Qaddoum; Fire Tear Gas
11. 1. 2020
PCHR Weekly Report On Israeli Human Rights
Violations in the Occupied Palestinian Territory
(02 – 08 January 2020)
European Union Denounces Israel’s Settlement
Expansion
BDS Concludes 2019 with Remarkable Achievements
10. 1. 2020
Palestinians react to Soleimani assassination
with indifference towards Iran, anger towards
America
Jewish National Fund to host genocide promoter
Palestinian Prisoner Continues to Suffer
Torture in Israeli Prison
Israel Forms Committee To Boost Colonialist
Activities In Occupied West Bank
Updated- “Soldiers Abduct Eight Palestinians,
Including One Child, In West Bank”
In Zuabi’s ‘Grey Rock’, a Palestinian rocketman
dreams of reaching the moon
Israeli Bar Association Revokes License
of Palestinian Lawyer
Jordan Denounces Israeli Decision To Build
1936 Colonialist Units In West Bank
9. 1. 2020
Trump thwarts rebuilding of Gaza towers
Al-Aqsa Congregation Assaulted by Israeli
Police
Four Palestinians Near Hebron Handed Demolition
Notices
Israeli Settlers and Army Raze Palestinian
Lands Near Hebron
Israeli Soldiers Abduct A Wounded Palestinian
Teen In Hebron
8. 1. 2020
Peace Now - Israel will weitere Siedlerwohnungen
in besetzten Gebieten bauen
Palestinian Family Homeless After Israel
Ordered Home Demolished
Israeli Military Court Rejects Appeal of
Palestinian Prisoner on Hunger Strike for
107 Days
Longest Serving Palestinian Prisoners Have
Spent 38 Years in Israeli Prison
Israeli Prosecution Indicts Five Jerusalemite
Palestinian Political Prisoners
Peace Now- 1,936 Israeli Settlement Units
Approved for Occupied West Bank
Orthodox Kick Off Christmas Day Celebrations
in Bethlehem
Fateh Official- Israel’s Settlement Colonization
is an Illegal Presence That Must Be Removed
7. 1. 2020
In 2019, Israel Demolished 686 Homes in
West Bank, Almost Half in Jerusalem
Israeli Forces Seize 9 Residential Structures
in Jordan Valley
Foreign Minister to Disclose Israeli Campaigns
Against East Jerusalem to ICC
Permalink to Why we march for justice and
not just us
Palestinians in Gaza are bringing their
stories of siege to Israelis
You don’t need to mourn Qassem Soleimani
to be deeply worried
‘The assassination of Qasem Soleimani was
an act of war’- Rep. Omar and Rep. Lee introduce
resolution to stop Trump’s war on Iran
7. 1.
2020
Over 13 million Palestinians in the world
by end of 2019
Waqf Calls on Israel to Halt All Work at
Al-Aqsa
Ramon Detainees Transferred to Nafha
Israeli PM Rushes Home from Greece, Closes
Ski Resort Over “Possible Threats”
5. 1. 2020
Why Trump is escalating the US-Israeli war
on Iran
Israeli Forces Halt Construction of Palestinian
Home Near Bethlehem
Assassination splits Israel supporters on
party lines
Israeli Army Confiscates Five Tractors from
Palestinian Farmers
Permalink to 2 Israeli teens arrested in
occupied territory on suspicion of planning
‘price tag’ attack
PLO Official- Palestinians Reject Attempts
to Criminalize Legitimate National Struggle
Palestinian Moderately Injured After Being
Rammed By Israeli Colonists’ Car
Soldiers Assault Worshipers In Bab ar-Rahma
Mosque, Abduct Two
Israel to Demolish Family Home of 2 Palestinian
Prisoners
4. 1. 2020
Palestinian Moderately Injured After Being
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