
Korruptionsvorwürfe Israels
Generalstaatsanwalt erhebt Anklage gegen
Benjamin Netanyahu
Betrug, Untreue, Bestechlichkeit:
Benjamin Netanyahu ist der erste israelische
Ministerpräsident, der sich während seiner
Amtszeit vor Gericht verantworten muss. Das hat
Israels Generalstaatsanwalt entschieden.
Oded Balilty - 21. 11. 2019
Israels Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit
hat Benjamin Netanyahu wegen Betrugs, Untreue
und Bestechlichkeit angeklagt. Noch nie zuvor
musste sich ein israelischer Ministerpräsident
während seiner Amtszeit vor Gericht
verantworten.
Netanyahu wies in der Vergangenheit stets alle
Vorwürfe zurück. Er sprach von einer "Hexenjagd"
gegen sich und seine Familie und kündigte an, er
werde alle Anklagepunkte widerlegen. Einen
Rücktritt im Fall einer Anklage hat er bereits
ausgeschlossen.
Anklage fällt in eine Zeit der politischen Krise
in Israel
Rechtlich gesehen müsste Netanyahu nach Angaben
des Israelischen Demokratie-Institutes (Idi) in
diesem Fall auch nicht als Regierungschef
zurücktreten. Sollte er wegen Bestechlichkeit
verurteilt werden, drohen ihm nach Angaben des
Rechtsprofessors Gad Barzilai von der
Universität Haifa bis zu zehn Jahre Haft. Im
Falle einer Verurteilung wegen Untreue wäre die
Höchststrafe drei Jahre Gefängnis. >>>

Anklage gegen Netanyahu, Israel
vor Neuwahlen Ein Staat am Limit
Bald auf der Anklagebank: Israels
Premier Benjamin Netanyahu
Benjamin Netanyahu steht vor dem Ruin seiner
spektakulären Karriere: Er wird als erster
amtierender Premier in der Geschichte Israels
angeklagt. Zudem drohen dem Land die dritten
Neuwahlen in einem Jahr.
Eine Analyse von Dominik Peters - 21.11.2019
Für seine Anhänger war er jahrelang "König
Bibi", für seine Gegner seit 2009 nicht mehr
bezwingbar: Benjamin Netanyahu. Kein Politiker
in der Geschichte Israels war so lange
Ministerpräsident wie er. Nun steht der
70-Jährige vor dem Ruin seiner spektakulären
Karriere als Politiker. Der Grund:
Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit hat
Anklage gegen ihn erhoben. Die Vorwürfe, auf 63
Seiten ausgebreitet, lauten in Kurzform:
Bestechlichkeit, Betrug und Untreue. >>>

Heimliche Waffenbrüder
Patrick Welter - 20.11.2019
Würde ich an den Typ mit dem langen Bart
glauben, wäre es jetzt an der Zeit „Herr, schick
Hirn vom Himmel!“ zu flehen. Donald „the brain“
hat es mit kurzen Worten verstanden, einen
verfahrenen Karren noch weiter festzufahren.
Donald T. hat über seinen Außenminister
verkünden lassen, dass die USA die jüdischen
Siedlungen auf der Westbank nicht mehr für
völkerrechtswidrig hält.
Wer kein naiver Träumer ist, der weiß, dass die
Siedlungen nicht verschwinden werden. „Westbank“
ist als Begriff schon eine Parteinahme für den
Status quo ante, denn Westbank bezeichnet
eigentlich westliche Landesteile von Jordanien,
allerdings hat Amman seine Ansprüche an die
Palästinenser abgetreten. Also „Westjordanland“.
Hunderttausende jüdische Siedler sehen das ganz
anders, für sie liegen hier „Judäa und Samaria.“
Für die üblichen Israelfresser handelt es sich
selbstverständlich um „Palästina.“ Das hätte es
sein können, wenn die Arabische Liga den
Teilungsplan von 1948 akzeptiert hätte, statt
das „zionistische Gebilde“ anzugreifen. Hätte,
hätte, Fahrradkette.
Das Lustige an den Aktionen eines Donald Trump
ist, dass sie so holzschnittartig sind, dass
jeder sofort weiß, worum es geht: Seinen
unerträglichen und mit ziemlicher Sicherheit
korrupten Kumpel Bibi Netanjahu zu stützen.
Dessen Wahlergebnis war zwar mies, aber wenn man
Bibi mit einem windigen Manöver noch die
Orthodoxen und Ultra-Orthodoxen zutreiben kann,
steigen seine Chancen auf eine rechtslastige
Regierung. Dabei stöhnt die israelische
Gesellschaft schon heute unter den ausufernden
Ansprüchen der Orthodoxen und Ultra-Orthodoxen.
Von der langen sozialdemokratischen Tradition
Israels ist immer weniger zu spüren. Die
Spaltung des Landes in säkulare und religiöse
ist tiefgreifend. >>> |
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*Israel: Das Land liebt US-Almosen – aber hasst
Kritik aus USA*
Josh
Ruebner - Palestine
Update Nr. 305 - 10.Nov. 2019
Anfangs dieser Woche
behandelte der Oberste Gerichtshof einen
Regierungsbeschluss, Omar Shakir,
Direktor für Israel und die Länder
Palästinas der Human Rights Watch (HRW),
auszuweisen. Wenn es innerhalb der
nächsten beiden Wochen nicht zu einer
höchst unwahrscheinlichen völligen
Kehrtwendung der israelischen Regierung
kommt, wird wohl Shakir, ein
Staatsbürger der USA, wegen eines als
verjährt gedachten Verbrechens, das mit
seiner Arbeit nicht zusammenhängt,
ausgewiesen werden: Er habe sich als
College-Student eingesetzt für Boykott,
Desinvestment und Sanktionen (BDS), um
die palästinensischen Rechte zu
unterstützen. „Der Gerichtshof ist im
Grunde der Ansicht, dass zum freien Wort
in Israel die Basisanwaltschaft für die
Rechte der Palästinenser nicht gehört,
und das ist eine Politik, die
verschiedene Formen annimmt zwischen der
Staatsangehörigkeit der Israelis und der
Palästinenser und jener mit anderen
Staatsbürgerschaften“, sagte mir Shakir.
Verschiedene
Gattungen von Regeln auf Individuen
anzuwenden aufgrund ihrer Ethnizität
oder Nationalität ist die bezeichnende
Definition für Apartheid. Und von der
Perspektive von Shakir her hat Israels
zunehmend scharfes Vorgehen gegen
Anwaltschaft für die Rechte der
Palästinenser verschiedene Konsequenzen.
„Israelische Advokaten sehen sich vor
der Anklage als Verräter oder als
Beschmutzer der Armee und des Staates“.
„Palästinenser sehen
sich Verbrechensbeschuldigungen und
Reiseverboten gegenüber. Und für
internationale Anwälte ist die am
meisten angewandte Aktion
Eintrittsverweigerung oder Deportation“,
erklärte Shakir. „Letztendlich ist der
Preis, den wir (von ausländischer
Nationalität) zahlen, gering im
Vergleich zu dem der Opfer der
derzeitigen Menschenrechts-Missbräuche
am Ort, besonders der Palästinenser –
was ein Teil der gleichen Politik ist“,
fügte er hinzu.
Israel akzeptiert mit
Freuden freigebige Almosen von
US-Steuerzahlern. Die Vereinigten
Staaten geben Israel jährlich 3,8
Milliarden Dollars in Form von Waffen.
Tatsächlich geht an Israel mehr
US-Militärhilfe als an alle anderen
Länder der Welt zusammen. Diese Waffen
ermöglichen Israels verlängerte
militärische Okkupation von
palästinensischem Gebiet und die
illegale Kolonisation von
palästinensischem Land und machen Israel
fähig zu seinen Scheußlichkeiten
gegenüber Palästinensern – und machen
damit US-Steuerzahler zu Komplizen
seiner unterdrückerischen Herrschaft der
Trennung und Ungleichheit.
Daher ist es kein
Wunder, dass Israel versucht zu
verhindern, dass Bürger der USA wie
Shakir Zeugen dieser Unterdrückung sind
und seine Menschenrechts-Missbräuche
dokumentieren. Vielen anderen verweigert
man einfach den Versuch, in Solidarität
mit Palästinensern zu handeln. Und für
palästinensische Amerikaner, für die die
israelische Politik der
Einreiseverweigerung am schwersten
wiegt, ist der bereits politische Akt
des Versuchs, die familiären und
kulturellen Bindungen an ihre Heimat zu
erhalten, bedroht.
Zu viel Kritik von
amerikanischen Bürgern zu erlauben, oder
sogar zu viel Kontakt mit unterdrückten
jedoch widerständigen Palästinensern,
würde Israels massive Bezuschussung in
Gefahr bringen. Außerdem: Nur Bürger der
USA, die uneingeschränkte Treue für
Israel schwören, sind willkommen. Es ist
vernünftig, von der Regierung der USA zu
erwarten, dass sie gegen jedes Land
lautstark protestiert, das ihre Bürger
in einer derartig verächtlichen Art
behandelt. Das ist umso mehr so in der
Beziehung zwischen USA und Israel auf
Grund der enormen Unterstützung der USA
an Israel und des 1951 unterzeichneten
Freundschafts-Vertrages
zwischen den beiden Ländern.
Das Dokument hält
fest: „Staatsangehörigen beider Parteien
ist gestattet, innerhalb der Gebiete der
anderen Partei“ … u.a. „frei zu reisen
und an Orten ihrer eigenen Wahl zu
wohnen“; Gewissensfreiheit zu genießen“;
und „Verteilmaterial zu sammeln und der
Öffentlichkeit im anderen Land zu
überbringen“. Mit der Deportation von
Shakir verletzt Israels die wörtlich
angeführten Inhalte des Vertrages, zu
dem es sich verpflichtet hat.
Im Falle von Shakir
bot das Staatssekretariat eine lauwarme
Stellungnahme an. Die „Associate Press“
berichtete, dass die US-Regierung den
Fall verfolge und ihn mit Israel
diskutiere und dass dieses das Recht auf
freie Rede unterstützt, sich jedoch
gegen Boykottieren von Israel stelle. 17
Repräsentanten der Demokraten waren in
ihrer Opposition zur Deportation härter:
Sie schrieben in einem Brief an den
israelischen Premierminister Benjamin
Netanyahu, „dass sie zutiefst bekümmert
seien“ über die Entscheidung, welche
„nur zur Verstärkung des Eindrucks
diene, dass Israel sich zunehmend
feindlich gegenüber Verteidigern der
Menschenrechte verhalte“.
Shakir hielt fest:
„Die US-Botschaft war bei jeder
Befragung in meiner Sache dabei“. Und
während er dankbar ist für das „positive
Engagement der Beamten des
Auslandsdienstes in der Botschaft, gibt
es noch viel mehr, das an höheren
Stellen der US-Regierung getan werden
kann, um Betroffenheit auszudrücken über
die Folgerungen dieser Entscheidung auf
andere Menschenrechtsorganisationen, und
im allgemeinen im Raum für Kritik und
für Anwaltschaft für Menschenrechte.“
„Ich glaube, die Vereinigten Staaten
haben die Hebelkraft und Fähigkeit, um
die Grundprinzipien für eine Ordnung der
internationalen Beziehungen und
Transparenz, Offenheit für Kritik und
die Grundsätze des Völkerrechts
durchzubringen. Das Versagen, diese
Hebelkraft anzuwenden zeigt die Schwäche
der Vereinigten Staaten, nicht ihre
Stärke,“ fährt Shakir fort.
Erwartet jedoch
nicht, dass die Trump-Administration
diese Hebelkraft anwenden wird. Ihr
Botschafter in Israel, David Friedman,
ist ein hitziger Verfechter und
Finanzier der israelischen
Kolonisierung von palästinensischem
Land und dirigiert, wie berichtet wird,
das Staatssekretariat dahingehend, den
traditionellen Sprachgebrauch „Besetztes
palästinensisches Land“ fallen zu
lassen, und schrieb ganz gemein: „Israel
ist eine Demokratie, deren Armee sich
nicht mit schweren Verletzungen der
Menschenrechte beschäftigt.“
Es wäre jedoch ein
Fehler, der Trump-Administration eine
Sonderstellung für die Nachgiebigkeit
der USA gegenüber Israels
diskriminierender Behandlung seiner
Bürger einzuräumen, obwohl sie in dieser
Hinsicht Ungeheuerliches tat, indem sie
bei der Einreise-verweigerung für die
Repräsentantinnen Rashida Tlaib und
Ilhan Omar wegen ihrer Meinung die
Ansicht Israels übernommen hatte. |
Quelle --
Übers.: Gerhilde Merz -
Quelle Update |
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Erklärungen des Auswärtigen Amts in der
Regierungspressekonferenz - 20.11.2019
Israelische Siedlungspolitik
FRAGE DR. RINKE: Ich habe eine Frage zum Thema
Israel und der Siedlungspolitik. Herr Seibert,
glauben Sie, dass mit der jetzigen US-Position
zur Siedlungspolitik das Ziel, zu einer
Zweistaatenlösung zu kommen, das die
Bundesregierung bisher verfolgt hat, obsolet
geworden ist, weil es faktisch nicht mehr zu
erreichen ist?
Zweitens: Es gibt Kritik am deutschen
Abstimmungsverhalten in den
UN. Von Israel und einigen anderen wird
der Bundesregierung Einseitigkeit vorgeworfen.
Ich weiß nicht, ob das eine Frage an Herrn Breul
oder an Herrn Seibert ist.
SEIBERT (BReg):
Ich fange vielleicht erst einmal an. Herr Breul
wird für das Auswärtige Amt sicherlich ergänzen.
Die erste Frage betraf die israelische
Siedlungspolitik. Die Haltung der
Bundesregierung ist gestern auch vom Auswärtigen
Amt noch einmal in einer Erklärung dargelegt
worden. Ich denke, das muss jetzt nicht noch
einmal vorgetragen werden. Darin ist auf jeden
Fall festgehalten, dass der Siedlungsbau aus
Sicht der Bundesregierung völkerrechtswidrig
ist, die Möglichkeit eines Friedensprozesses
beeinträchtigt und eine verhandelte
Zweistaatenlösung erschwert. Dies ist eine
Darlegung für die ganze Bundesregierung.
Wir sind dennoch weiterhin der Meinung, dass nur
eine verhandelte Zweistaatenlösung den
Interessen beider Seiten gleichermaßen gerecht
werden und den Menschen auf beiden Seiten
dauerhaften Frieden bringen kann.
BREUL (AA):
Ich möchte die zweite Frage, die Frage zu den
Resolutionen in den Vereinten Nationen,
beantworten. Grundsätzlich ‑ dazu hat sich der
Außenminister schon mehrfach geäußert ‑ ist es
für uns bei Verhandlungen zu Nahostresolutionen
in Organisationen und Gremien der Vereinten
Nationen wichtig, dass Israel nicht in
einseitiger Weise angeprangert wird. Dafür
setzen wir uns mit Nachdruck ein. Dass
israelische Anliegen in den Verhandlungen
berücksichtigt werden, gilt auch für die am
Freitag in den Ausschüssen der
Generalversammlung der Vereinten Nationen
angenommenen Resolution zum Nahostkonflikt.
Unser gemeinsames Vorgehen mit den
EU-Mitgliedsstaaten, das auch in diesem
Fall erfolgte ‑ die
EU-28-Staaten stimmten geschlossen ab ‑,
ist ein wichtiger Hebel zur Durchsetzung unserer
Interessen. Durch intensive Verhandlungen auch
mit der palästinensischen Seite gelingt es uns
als Europäische Union regelmäßig, zu verhindern,
dass Resolutionen, denen eine Mehrheit ohnehin
sicher ist, in deutlich schärferer Form, das
heißt, stärker gegen Israel, angenommen werden.
Diesen Einsatz für seine Interessen erkennen
auch unsere Gesprächspartner aus der
israelischen Regierung an.
Nichtsdestoweniger ‑ das will ich nicht
verhehlen ‑ ist unser Abstimmungsverhalten auch
ganz stark dadurch bestimmt, wie unsere
grundsätzliche Positionierung im Nahostkonflikt
aussieht. Herr Seibert erwähnte gerade schon das
Thema der Siedlungen. Es gibt weitere Themen wie
zum Beispiel die Rolle des Flüchtlingshilfswerks
UNRRA, die Bedeutung der Einhaltung der
Menschenrechte in den besetzten Gebieten und ein
paar mehr, zu denen die Position der
Bundesregierung nicht zu 100 Prozent mit der
Position der israelischen Regierung
übereinstimmt. Darum gibt es Themen, zu denen
wir nicht einer Meinung sind. Natürlich ist
unser Abstimmungsverhalten auch davon geleitet,
wie unsere Positionen zu bestimmten Themen im
Nahostkonflikt sind.
FRAGE TOWFIGH NIA: Herr Seibert, Sie haben
angesprochen, dass sich die Bundesregierung
weiterhin für eine Zweistaatenlösung einsetzt.
Nun schafft aber Israel durch seine aggressive
Expansionspolitik, was den Siedlungsbau
betrifft, Fakten auf dem Boden.
Wie wollen Sie die Möglichkeit einer
Zweistaatenlösung überhaupt noch retten?
SEIBERT: Ich wiederhole das, was ich gesagt
habe. Der Siedlungsbau, der aus unserer Sicht in
den besetzten Gebieten völkerrechtswidrig ist,
erschwert diese Zweistaatenlösung. Das ist
unzweifelhaft. Weitere Siedlungen tragen noch
etwas zu dieser Erschwerung bei.
Dennoch kommen wir nach reiflichem Prüfen der
Lage und Überlegen, was die Interessen der
Menschen auf beiden Seiten sind und was auch
unsere Position für Israels Sicherheit ist, an
der niemand zweifeln soll, dazu, dass diese
Lösung Israels Sicherheit und das Wohl der
Menschen auf beiden Seiten gewährleisten würde.
ZUSATZFRAGE TOWFIGH NIA: Noch einmal meine
Frage: Wie kann die Zweistaatenlösung gerettet
werden? Es werden ja Fakten geschaffen, und
Israel muss keine Konsequenzen seitens der
Europäer befürchten.
BREUL: Ich kann das, was Herr Seibert gesagt
hat, nur unterstützen. Das erinnert mich ein
bisschen an das Thema der Ukraine und Russlands,
das wir vorhin besprochen haben. Letztlich
brauchen wir Verhandlungsbereitschaft auf beiden
Seiten. Wir brauchen konstruktive Schritte
aufeinander zu und nicht Schritte voneinander
weg. Die israelische Siedlungspolitik ‑ das ist
unsere klare Position und übrigens auch die der
überwältigenden Mehrheit der
Staatengemeinschaft ‑ führt zu Schritten weg vom
Frieden und nicht zu Schritten hin zum Frieden.
SEIBERT: Wir brauchen den Verzicht beider Seiten
auf einseitige Schritte, die genau das, was
geleistet werden muss, noch weiter erschweren.
Wir haben das auch schon mehrfach in Richtung
der palästinensischen Autonomiebehörde gesagt.
FRAGE JESSEN: Herr Breul, ist die
Bundesregierung von den
USA, die ja doch eine gewaltige Revision
der Rechtseinschätzung vorgenommen haben, in
irgendeiner Weise vorab konsultiert worden? Gab
es dazu Gespräche, oder hat man das nicht für
nötig erachtet?
Zweitens: Können die
USA nach dieser Positionierung nach
Einschätzung des Auswärtigen Amtes eigentlich
noch die Rolle eines Vermittlers im Konflikt
einnehmen, oder ist das nicht obsolet geworden?
BREUL: Ich will mit der zweiten Frage beginnen.
Wer ein geeigneter Vermittler ist oder nicht,
wer für sie sprechen kann, das müssen die
Parteien entscheiden. Wir haben immer wieder
betont, dass die
USA eine besondere Rolle in der Region
spielen, nicht nur durch ihr besonderes
Verhältnis zu Israel, sondern einfach auch durch
ihre regionale Präsenz und das, was sie
durchsetzen können, wie wir es ja in der
Vergangenheit erlebt haben. Wir wünschen uns,
dass sich die Amerikaner einbringen und für eine
Verhandlungslösung arbeiten. So weit zum zweiten
Teil der Frage.
Zum ersten Teil der Frage: Ich kann Ihnen auf
der einen Seite nicht davon berichten, dass
vorab bestimmte Informationen geflossen wären.
Auf der anderen Seite passt diese Entscheidung
der US-Administration ja ins Bild und zu
vorherigen Entscheidungen unter anderem zum
rechtlichen Status von Golan
usw., sodass wir von dieser Entwicklung
nicht besonders überrascht sind.
ZUSATZFRAGE JESSEN: Kann die Bundesregierung
überhaupt etwas aktiv tun, um das Ziel, das Sie
nach wie vor für das richtige halten, nämlich
die Zweistaatenlösung, zu promovieren, oder sind
Sie bei realistischer Einschätzung nur noch dazu
in der Lage, Worte des Protestes und der anderen
Auffassung zu artikulieren ‑ und das war’s ‑,
oder haben Sie praktische Möglichkeiten, auf das
Ziel hinzuwirken?
BREUL: Als Diplomat muss ich mich dagegen
verwehren, die Worte mit einem „nur“ zu
versehen. Worte sind wichtig in der
internationalen Politik. Das ist ein Instrument,
das wir natürlich intensiv nutzen. Wir haben
enge Beziehungen zu Israel; wir haben enge
Beziehungen zu den Palästinensern. Wir haben als
Europäische Union Gewicht in der Region. Der
Markt der Europäischen Union ist für beide
Akteure ein großer und wichtiger Markt.
Wir tun das, was wir tun können, um Fortschritte
im Friedensprozess zu ermöglichen. Aber
natürlich sind die Möglichkeiten begrenzt. Denn
wir brauchen einen echten Willen bei den
Parteien vor Ort, diesen Weg mit uns zu gehen.
FRAGE JUNG: Herr Seibert, was tut denn die
Bundesregierung, damit die Israelis aufhören,
völkerrechtswidrig zu agieren? Sie mahnen ja nur
und protestieren verbal dagegen. Aber was tun
Sie dagegen als Bundesregierung, als Europäische
Union?
Herr Breul, können Sie kurz sagen, auf welche
Resolution oder welche Abstimmung Sie sich
bezogen haben? Es gab letzte Woche eine zum
Thema “Palestine Refugees’
Properties and Their Revenues”. Bezogen
sich Ihre Aussagen darauf?
BREUL: Meine Aussagen bezogen sich auf die
Resolutionen, die am Freitag in den Ausschüssen
der Generalversammlung verabschiedet wurden. Sie
kommen Anfang Dezember noch einmal ins Plenum.
Sie können gern eine Liste auf unserer Homepage
einsehen. Insgesamt waren es acht oder neun
Resolutionen. Ich bin mir gerade nicht ganz
sicher, ob die von Ihnen genannte darunter ist,
meine aber, dass dies der Fall ist. Aber
vielleicht mögen Sie dort kurz nachschauen.
Zu Ihrer ersten Frage, was wir konkret tun: Ich
glaube, es führt ein bisschen zu weit, jetzt
unser gesamtes Engagement in beiden Staaten
aufzuführen. Klar ist: Wir haben diese Position,
und sie leitet unser politisches Handeln, unter
anderem in den Abstimmungen in der
VN-Generalversammlung, aber auch in
anderen Gremien. Natürlich wird auch das, was
wir in Projekten vor Ort tun, davon geleitet,
dass das, was wir tun, einen Beitrag dazu
leisten soll, dass Frieden wahrscheinlicher
wird. Das zieht sich durch alle Maßnahmen.
ZUSATZ JUNG: Aber der Punkt war: Die Israelis
handeln völkerrechtswidrig. Wenn andere Staaten
völkerrechtswidrig handeln, handelt die
Bundesregierung, ob nun politisch oder mit
Sanktionen
usw.
BREUL: Die israelische Siedlungsaktivität ist ja
nicht ganz neu.
ZUSATZ JUNG: Darum ja!
BREUL: Unsere völkerrechtliche Bewertung hat
sich im Gegensatz zu der der
USA ja eben nicht geändert. Von daher
fließt das in unsere Politik ein. Aber die
Änderung der US-Politik ändert nichts an unserer
politischen Ausrichtung.
Quelle |
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UN-Bericht sagt, Israel sei ein
"rassistischer Staat" und ein "Apartheid-Regime"
Bericht "erstes seiner Art" zum Abschluss
"Apartheid-System verfolgt palästinensisches
Volk"
An Israeli wall separating the Palestinian
refugee camp of Shuafat from an East Jerusalem
neighbourhood. Israel and the US strongly
rejected the UN report. Photograph: Atef Safadi/EPA
Eine israelische Mauer trennt das
palästinensische Flüchtlingslager Shuafat von
einem Viertel in Ostjerusalem. Israel und die
USA lehnten den UN-Bericht nachdrücklich ab.
Foto: Atef Safadi / EPA
Mi, 15. März 2017, 20:54
Eine UN-Agentur veröffentlichte am Mittwoch
einen Bericht, in dem Israel beschuldigt wurde,
dem palästinensischen Volk ein
"Apartheid-Regime" wegen Rassendiskriminierung
auferlegt zu haben.
Der israelische Außenminister verglich den von
der Wirtschafts- und Sozialkommission der
Vereinten Nationen für Westasien (ESCWA)
veröffentlichten Bericht mit Der Stürmer, einer
stark antisemitischen
NS-Propagandaveröffentlichung.
Der Bericht kam zu dem Schluss, dass "Israel ein
Apartheid-Regime eingeführt hat, das das gesamte
palästinensische Volk beherrscht". Der Vorwurf -
oftmals von seinen Kritikern gegen Israel
gerichtet - wird von Israel heftig
zurückgewiesen.
Der UN-Generalsekretär und
ESCWA-Exekutivsekretär Rima Khalaf sagte, der
Bericht sei der "erste seiner Art" einer
UN-Organisation, die "eindeutig und offen zu dem
Schluss kommt, dass Israel ein rassistischer
Staat ist, der ein Apartheidsystem eingerichtet
hat, das das palästinensische Volk verfolgt". .
ESCWA umfasst 18 arabische Staaten in Westasien
und soll laut seiner Website die wirtschaftliche
und soziale Entwicklung in den Mitgliedstaaten
unterstützen. Der Bericht sei auf Ersuchen der
Mitgliedstaaten erstellt worden, sagte Khalaf.
UN-Sprecher Stephane Dujarric sagte Reportern in
New York, der Bericht sei ohne vorherige
Rücksprache mit dem UN-Sekretariat
veröffentlicht worden.
"Der vorliegende Bericht spiegelt nicht die
Ansichten des Generalsekretärs [Antonio Guterres]
wider", sagte Dujarric und fügte hinzu, dass der
Bericht selbst die Ansichten der Autoren
widerspiegele.
US-Empörung
Die Vereinigten Staaten, ein Verbündeter
Israels, äußerten sich empört über den Bericht.
"Das Sekretariat der Vereinten Nationen hat sich
zu Recht von diesem Bericht distanziert, aber es
muss noch weiter gehen und den Bericht insgesamt
zurückziehen", sagte die US-Botschafterin bei
den Vereinten Nationen, Nikki Haley, in einer
Erklärung.
Der Sprecher des israelischen Ministeriums,
Emmanuel Nahshon, erklärte auf Twitter, der
Bericht sei vom Generalsekretär der Vereinten
Nationen nicht gebilligt worden.
"Der Versuch, die einzig wahre Demokratie im
Nahen Osten durch eine falsche Analogie zu
beschmutzen und zu bezeichnen, ist
verabscheuungswürdig und stellt eine
offensichtliche Lüge dar", sagte der israelische
UN-Botschafter Danny Danon in einer Erklärung
weiter in der google Übersetzung aus dem
englischen >>>. |
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Aufruf
Europäische Maßnahmen im IStGH: Sie werden uns
hören!
CAPJPO EuroPalestine - 21. November
2019 - Übersetzt mit DeepL.com aus dem
französchen
Delegationen aus ganz Europa werden sich nächste
Woche vor dem Internationalen Strafgerichtshof
(IStGH) in Den Haag treffen, um nach dem Stand
der von Palästinensern und Palästinensern
eingereichten Beschwerden zu fragen, da sie
wissen, dass alle Bedingungen seit mehreren
Jahren gegeben sind, damit Generalstaatsanwalt
Fatou Bensouda sie aufnehmen kann.
Am Freitag, den 29. November, dem
Internationalen Tag der Solidarität mit dem
palästinensischen Volk, werden wir in Den Haag
vor dem IStGH sein, und wir freuen uns darauf,
Sie dort zu sehen!
Bei dieser Gelegenheit werden Hunderte von
europäischen Aktivisten und Palästinensern aus
der Diaspora fordern, dass Frau Bensouda keine
Ermittlungen über die dokumentierten Beschwerden
von Palästinensern und Palästinensern gegen
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit durch israelische Beamte sowie
des Staates der Komoren über die Ermordung von
zehn türkischen Passagieren von Mavi Marmara am
30. Mai 2010 vornimmt.
Die Zivilgesellschaft verfolgt die Maßnahmen des
IStGH aufmerksam und ist überrascht, dass Frau
Fatou Bensouda seit 2013 und 2014 alle
Ermittlungsanträge blockiert hat, trotz der
Empfehlung mehrerer IStGH-Richter.
Der IStGH wurde von 123 Staaten (einschließlich
Palästina) anerkannt. Die USA und Israel haben
den Gerichtshof nicht anerkannt, aber das
hindert sie nicht daran, Kriegsverbrecher oder
Kriminelle gegen die Menschlichkeit dieser
Länder anzuklagen und vor Gericht zu stellen.
Der ICC beurteilt Menschen (in der Regel
Führer), nicht Staaten.
Sie basiert auf dem Völkerrecht, wie wir es
kennen (UN-Resolutionen, Genfer
Konventionen...), aber um eine Untersuchung
einzuleiten oder einen Fall aufzunehmen, muss
sie mit einem bewaffneten Konflikt verbunden
sein, sei es international oder intern. Dies ist
natürlich bei den israelischen Aktionen gegen
Palästina der Fall.
Der IStGH hat sogar die Möglichkeit, in
Ermangelung von Beschwerden nach einer
Vorprüfung, um zu entscheiden, ob die
Untersuchung "rechtzeitig" ist, eine eigene
Untersuchung einzuleiten ("selbst eingeleitet").
In diesem Fall ist es der IStGH selbst, der auf
der Suche nach Opfern sein kann, was er gerade
für Afghanistan getan hat.
ICC-Richter können Ermittlungen und Urteile
fällen (auch zur Entschädigung von Opfern),
jedoch nur auf Ersuchen der
Generalstaatsanwaltschaft. Wenn sie also im
Moment nicht von Fatou Bensouda kontaktiert
werden, können sie nichts einleiten, nicht
einmal eine Untersuchung.
Fatou Bensouda, eine gambische Anwältin, die von
2000 bis 2002 als Staatsanwältin in Gambia tätig
war und dann die Bank ihres Mannes Philippe
Bensouda leitete, wurde am 12. Dezember 2011
Generalstaatsanwältin des IStGH, nachdem sie
stellvertretende Staatsanwältin des früheren
Generalstaatsanwalts Luis Moreno Ocampo war.
Palästina hat die notwendigen Voraussetzungen
für die Einreichung von Beschwerden beim IStGH
erfüllt, da die Palästinensische
Autonomiebehörde den IStGH am 31. Dezember 2014
formell ratifiziert und ein Verfahren, das so
genannte "Überweisungsverfahren", eingeleitet
hat, das einem Antrag auf Einleitung einer
Untersuchung am 15. Mai 2018 entspricht.
Es sei darauf hingewiesen, dass die fehlende
Anerkennung Palästinas als Staat durch bestimmte
Länder wie Frankreich den IStGH nicht daran
hindert, die Forderungen seiner Opfer zu
akzeptieren, denn im Gegensatz zu einem normalen
Staat, der in der Lage sein soll,
Kriegsverbrecher selbst auszurufen, befindet
sich Palästina unter militärischer Besetzung und
kann von der Besatzung nicht vor Gericht
gestellt werden.
Eine große Anzahl von Beschwerdeakten wurde auch
beim IStGH von Anwälten eingereicht, die
palästinensische Opfer vertreten.
- Beschwerden über die Massaker im Sommer 2014,
- Beschwerden im Jahr 2017 über die Blockade des
Gazastreifens, eine kollektive und damit
illegale völkerrechtliche Bestrafung, und all
ihre verheerenden Folgen für die Bevölkerung,
wenn eine Besatzungsmacht die von ihr besetzte
Bevölkerung schützen soll.....
- Beschwerden über den gewaltsamen Erwerb von
Territorium - illegal sowie die Verlegung von
Populationen (Siedlern) in das besetzte Gebiet
- Beschwerden über die Opfer des
Rückkehrmarsches (bisher insgesamt 650
personalisierte und dokumentierte Beschwerden,
darunter die über die Ermordung von Ibrahim Abu
Thuraya am 15. Dezember 2017, als er von beiden
Beinen amputiert wurde).
- Und natürlich bereits 2013 die Beschwerde beim
IStGH über den Mavi Marmara, die von Frau
Bensouda abgelehnt wurde, die sagte, dass das
Verbrechen "nicht schwer genug" sei (nur 10
Passagiere des türkischen humanitären Bootes
wurden getötet!). Die Komoren haben gegen diese
Entscheidung Berufung eingelegt, und die
ICC-Richter haben den Staatsanwalt gebeten, den
Fall zu überdenken. Sie hat bis zum 2. Dezember
Zeit, um ihre Antwort zu geben.
Wir
sind uns natürlich bewusst, dass die meisten
Mitgliedstaaten dieser Institution keinen
starken Willen zur Durchsetzung des Völkerrechts
haben. Als Fatou Bensouda in diesem Jahr die
Einreise in die Vereinigten Staaten verboten
wurde, weil sie mögliche Kriegsverbrechen in
Afghanistan untersuchen wollte, protestierte
kein einziger dieser 123 Staaten. Und Frau
Bensouda selbst machte keinen Aufstand
deswegen.....
Ob es nun die UNO ist, deren Sicherheitsrat
durch ein Veto blockiert wird, das von den USA
systematisch ausgeübt wird, wenn es darum geht,
Israel, die EU, westliche Regierungen und die
meisten arabischen Führer zu bestrafen, wir
finden die gleiche Komplizenschaft mit dem
israelischen Besatzer: einige Vorwürfe oder
Äußerungen von "Besorgnis" von Zeit zu Zeit,
aber nie die geringste Sanktion. Im Gegenteil,
Israel genießt nach wie vor exorbitante
Privilegien, insbesondere auf europäischer
Ebene, wie die Befreiung von Zöllen bei der
Ausfuhr seiner Produkte, einschließlich
derjenigen aus Siedlungen, die von denselben
europäischen Ländern für illegal befunden
werden.
Wir machen uns daher keine Illusionen über all
diese Organisationen, und wir glauben, dass nur
die Zivilgesellschaft das Gleichgewicht bringen
kann, wie von der BDS-Bewegung, Boykott,
Veräußerung, Sanktionen befürwortet.
Und unsere Aktion vom 29. November, die eine
europäische Premiere sein wird, zielt darauf ab,
den IStGH und insbesondere Frau Bensouda darüber
zu informieren, dass es diese Zivilgesellschaft
gibt, dass sie nicht schläft, dass sie das
Völkerrecht und die Pflichten des IStGH kennt.
Es ist das "S" von BDS, das aufgerufen wird.
Gleichzeitig werden wir zeigen, dass die
europäische Solidaritätsbewegung mit Palästina
zur Einheit fähig ist.
Die Busse, die jetzt voll sind, fahren von
Paris, Lille, Brüssel, Amsterdam und Rotterdam
ab. Italiener, Deutsche, Engländer und Schweizer
werden auf der Straße, mit dem Zug und dem
Flugzeug kommen.
Schließen Sie sich uns an!
Termin vor dem ICC von 13:30 bis 17:00 Uhr!
Die genaue Adresse lautet wie folgt: Oude
Waalsdorperweg 10, 2597 AK Den Haag.
UNTERZEICHNER DES AUFRUFS!
im französischen Text >>>
DER FRANZÖSISCHE APPEAL: Lasst uns in Den
Haag demonstrieren, damit die Verbrechen Israels
endlich vom IStGH verhandelt werden können!
"Der Generalstaatsanwalt des IStGH
(Internationaler Strafgerichtshof mit Sitz in
Den Haag), Fatou Bensouda, weigert sich, sich
mit Beschwerden gegen israelische Verbrechen,
Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die
Menschlichkeit zu befassen.
Vor kurzem war die Berufungskammer des IStGH
gezwungen, den IStGH anzuweisen, seine Weigerung
aufzuheben, seine Untersuchung des blutigen
Angriffs der israelischen Piraterie vom 31. Mai
2010 gegen die Mavi Marmara, das Schiff der
humanitären Flotte auf dem Weg nach Gaza,
fortzusetzen. Frau Bensouda hat bis zum 2.
Dezember Zeit, ihr Exemplar zu überprüfen, aber
sie allein ist die Entscheidungsträgerin. (Im
Jahr 2013 reichte der Staat Komoren, das Land,
unter dem Mavi Marmara registriert war, eine
Beschwerde wegen Kriegsverbrechen beim IStGH
ein, aber Frau Bensouda entschied, dass sie
Israel nicht verfolgen würde, weil das
Verbrechen "nicht schwer genug" war!)
Doch auch wenn der massive Charakter der
Verbrechen des Apartheid-Regimes offensichtlich
ist, wie bei den Massakern in Gaza im Sommer
2014 (mehr als 2.400 getötete Palästinenser,
darunter 600 Kinder), hat es Frau Bensouda nicht
eilig: Sie hat ihre Schlussfolgerungen zu diesem
Fall, der seit mehr als vier Jahren "in
Bearbeitung" ist, noch nicht veröffentlicht.
Die NGOs Al-Haq, Al Mezan sowie das
Palästinensische Zentrum für Menschenrechte
haben unzählige Beweise für Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit gesammelt,
die von Israel begangen wurden (Verfolgung,
Apartheid, Diebstahl, Zerstörung und Plünderung
palästinensischen Eigentums sowie Hunderte von
Morden im Westjordanland und Ostjerusalem seit
2014. Sie reichten diese Beschwerden bei der
Generalstaatsanwaltschaft des IStGH ein, trotz
der nachgewiesenen Morddrohungen Israels gegen
seine Mitglieder.
Ebenso wurden 650 hoch dokumentierte
Beschwerdeakten über die Morde und schweren
Verletzungen von Demonstranten während der
Rückkehr nach Gaza im März ordnungsgemäß beim
IStGH eingereicht.
Werden sie auch vom Generalstaatsanwalt
begraben?
Wir, Männer und Frauen aus Gewissensgründen,
rufen am Freitag, den 29. November 2019,
anlässlich des Internationalen Tages der
Solidarität mit dem palästinensischen Volk, zu
einer Kundgebung vor dem IStGH in Den Haag auf."
Quelle
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Der Neue soll's richten
Die Architekten der
Nahost-Friedenspolitik hoffen nach der jüngsten
US-Kehrtwende auf Benny Gantz. Sollte dieser
demnächst Premierminister werden, könnte es
wieder Verhandlungen mit den Palästinensern
geben.
Alexandra Föderl-Schmid - 19. November 2019
Die beiden haben in den Neunzigerjahren das
Oslo-Abkommen verhandelt, das die Lösung für den
Nahostkonflikt und den Palästinensern einen
eigenen Staat bringen sollte: der Israeli Jossi
Beilin und der Palästinenser Saeb Erekat. Die
beiden Chefunterhändler eint, dass sie sich nach
der jüngsten Aussage des US-Außenministers
Sorgen um den Friedensprozess machen. Mike
Pompeo sagte, die Siedlungen von Israelis im
besetzten Westjordanland würden per se nicht
gegen internationales Recht verstoßen. Im
Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung kommen sie
jedoch zu unterschiedlichen Schlüssen über die
Auswirkungen der jüngsten US-Kehrtwende in der
Nahostpolitik.
Der 71-jährige Beilin ist der Ansicht, "es wird
nichts am Boden verändern". Denn es stelle sich
nicht die Frage nach dem rechtlichen Status der
Siedlungen, sondern: "Was ist der Grund,
israelische Siedlungen in der Mitte von einem
palästinensischen Staat zu haben? Die Frage ist,
ob es weise ist?" Er gibt sich selbst die
Antwort: "Nein, es ist dumm!" Die Siedler, die
sich im Westjordanland niederließen, bräuchten
keine Bestätigung: "Sie fordern schon jetzt Tag
und Nacht die Annexion." Die neue US-Position
mag aber als "eine Art Ermutigung für diese
Forderungen" gesehen werden, räumt der frühere
Außen- und Justizminister sowie Weggefährte von
Ministerpräsident Jitzhak Rabin ein. >>> |
Frühere Tage finden sie im chronologischen Archiv >>>
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Nachrichten - Berichte
Over 100 Harvard Law Students
Walk Out of Lecture Held by
Israeli Counselor
Palestinian FM Urges ICC to
Bring Israel to Justice
When Israel’s military begins to
attack, so does its army of
online trolls
15. 11. 2019
Photo Essay- Life in Gaza comes
to a standstill
Dr. Al-Kaila- “One-Third Of The
Slain Palestinians Are Women And
Children”
Lionel Messi urged to boycott
Tel Aviv "friendly" over Gaza
strikes
Updated 2- Israeli Missiles Kill
Eight Family Members In Deir
Al-Balah, Injure 13
Illegal Israeli Colonists Write
Racist Graffiti, Puncture Tires,
Near Salfit
Israeli Soldiers Invade Shu’fat
Refugee Camp
14. 11. 2019
Palestinian Solidarity Campaign-
U.K. Must Hold Israel to Account
Why Hamas is staying out of
Israel’s fight with Islamic
Jihad
Israel Razes Palestinian Land
for Settler-Only Bypass
Including A Father And Two Sons;
Israeli Strikes Killed fifteen
Palestinians, Wednesday
House caught on fire from
Israeli army teargas grenades
13. 11. 2019
Kommandant des Islamischen Dschihad
in Gaza getötet – Miliz schwört
Vergeltung
To save himself, Netanyahu is going
to war with Gaza
Israel tötet Terror-Chef in Gaza
Blutige Botschaft
An seinem letzten Arbeitstag als
Interims-Verteidigungsminister hat
Benjamin Netanyahu einen Führer
des Islamischen Dschihads gezielt
töten lassen. Der eigentliche Adressat:
Iran, Hamas - und die israelischen
Wähler.
Human Rights Group Condemns Israel’s
Shelling Of Its Headquarters In
Gaza
Nahost - Israel tötet zwei weitere
Dschihad-Mitglieder
Jordan Reacts to Israel’s Air Strikes
on Gaza
Israel imposes naval blockade on
Gaza Strip
Update- 10 Palestinians Killed;
45 Wounded by Israeli Airstrikes
in Gaza
Palestinian, Regional, and International
Groups Submit Report on Israeli
Apartheid to UN Committee on the
Elimination of Racial Discrimination
Dr. Ashrawi- Israel’s Return to
Illegal Policy of Assassination
“Reckless and Criminal”
Illegal Colonists Write Racist Graffiti,
Puncture Tires, Near Nablus
The settlers are the lords and the
IDF does their bidding
Daily police violence is the new
norm in Issawiya
12.
11. 2019

Israeli Forces Attack Commemoration
of Arafat’s Death
Palestinians Pay Tribute to Yasser
Arafat on 15th Anniversary of Death
Israeli forces kill another young
Palestinian man ‘for no reason’
in Hebron refugee camp
Enfeebled Israel lobby strikes back
on military aid
Two Residential Structures Demolished
in Occupied Jerusalem
US Jewish Organizations Warn against
West Bank Annexation
Israelis don’t trust Trump because
he doesn’t phone Netanyahu, Democratic
lobbyists warn
Elation in Jordan as King Abdullah
visits villages reclaimed from Israel
Saeb Erekat Calls on the ICC to
Investigate Shooting Death of Young
Palestinian Man
Israeli Soldiers Kill A Palestinian
Near Hebron
Four Detainees Continue Hunger Strike,
Including One For The 111th Day
11.
11. 2019
Während
der Live-Show am Brandenburger Tor
in Berlin wird ein hebräischer Schriftzug
eingeblendet. Der fordert ein Ende
der Besatzung.
?
Für einen verpflichtenden Schüleraustausch
mit Israel
Tom Franz ist in Israel ein Star.
Der gebürtige Rheinländer fordert
in seinem Gastbeitrag: Deutschland
muss alle Jugendlichen einmal nach
Israel bringen. ?
(und so wie er die Palästinenser
ignorieren)
Facebook Sues Israeli Cyber Security
Co. NSO Over WhatsApp Surveillance
Settlers Chop 118 Olive Trees
Palestinian Farmer’s Land Flooded
With Sewage
Illegal Colonists Invade Village
Near Bethlehem
Illegal Colonists Cut And Uproot
60 Olive Trees Near Nablus And Salfit
10. 11. 2019
Citizens thwart settlers’ attack
on West Bank village
Fatah meeting discusses preparations
for potential elections
9. 11. 2019
Israel - Bennett soll Minister werden
82nd GMR- IOF Shot and Injured 104
Palestinian Civilians, Including
43 Children, a Woman and a Paramedic
Democratic Congressman Criticizes
Israel After Visit to West Bank
UN Body Calls on Israel to Amend
or Repeal Jewish Nation-State Law
Soldiers Shoot A Woman, Abduct Her
Son, In Jerusalem
Gaza Leadership Slams Twitter and
Facebook for Yielding to Israel’s
Dictates
The Mizrahi author whose book Mahmoud
Abbas wants to distribute
8. 11. 2019
The Democrats finally confront military
aid to Israel
Journalists Syndicate- 600 Violations
against Media Committed in 2019
Guterres Appoints Christian Saunders
as Officer-In-Charge of UNRWA
For J Street, holding Israel accountable
is still a step too far
Israel Approves Jerusalem Cable
Car Plan
Israeli Navy Abducts Two Fishermen
In Rafah
Israeli Soldiers Take Measurement
Of Home In Preparation For Detonating
It
UN publishes database of companies
profiting off human rights abuses
– not on Israel, but Myanmar
7. 11. 2019
EU- ALL Israeli Settlement Activity
is Illegal Under International Law
Lands East of Jerusalem Seized for
Settlement Expansion
Ein Regierungsgremium in Israel
hat einem umstrittenen Seilbahnprojekt
in Jerusalem zugestimmt.
Palestinian Worker Injured by Israeli
Gunfire
Settlers Steal Olive Harvest in
Nablus Area
6. 11. 2019
The unbearable heaviness of finding
freedom outside Gaza
Israel weist HRW-Regionalchef Shakir
aus
Der Oberste Gerichtshof in Israel
hat die Ausweisung von Omar Shakir,
Regionalchef der Menschenrechtsorganisation
Human Rights Watch, bestätigt. Der
US-Bürger Shakir muss das Land innerhalb
von 20 Tagen verlassen.
Israeli Supreme Court Upholds Deportation
Order Against Human Rights Watch
Director
Protest in Gaza Demanding Compensation
for 1,000 Homes Bombed by Israel
in 2014
Moroccan filmmaker boycotts Tel
Aviv festival
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