
Israelische Luftangriffe
beschädigen Gebäude einschließlich Krankenhaus in Gaza
- 27.10.2018 - Israelische Kampfflugzeuge haben im
Morgengrauen des Samstag ein vierstöckiges, noch im Bau
befindliches Gebäude im Zentrum von Gaza City mit Raketen
angegriffen und zerstört; in der Umgebung wurden Wohnungen
und mehrere Gebäude sowie das Gebäude und Einrichtungen des
indonesischen Krankenhauses beschädigt, die Patienten
gerieten in Panik. Palästinensische Feuerwehr war im
gesamten Gazastreifen eingesetzt. 17 Luftangriffe erfolgten
auf Standorte der Izz al-Din al-Qassam-Brigaden in Rafah, im
Süden des Gazastreifens.
Quelle
Übersetzung/gekürzt: K. Nebauer
Fast hundert Luftangriffe – Islamischer Jihad erklärt
Waffenruhe mit Israel - Gaza City – Die Bewegung des
Islamischen Jihad erklärte am Samstag, sie hätte als
Ergebnis der ägyptischen Mediationsbemühungen zwischen dem
belagerten Gazastreifen und Israel eine Vereinbarung zur
Entspannung der Gewalt erreicht.
Daoud Shehab, ein Sprecher des Islamischen Jihad, eine
militante Gruppe, die manchmal eigenmächtig in Gaza handelt,
sagte, die Vereinbarungen für eine Waffenruhe mit Israel
seien mit Hilfe der ägyptischen Intervention erreicht
worden. Shehab sagte: "Nach Kontakten der Führung des
Islamischen Jihad und den Brüdern in Ägypten wurde eine
umfasssenden Waffenruhe vereinbart, die sofort beginnen
wird." Er fügte hinzu: "Der Islamische Jihad wird die
Waffenruhe einhalten, wenn die Besatzungsmacht (Israel)
dasselbe macht."
Außerdem traf sich nach der Eskalation in Gaza der
israelische Verteidigungsminister Avigdor Lieberman mit
hochrangigen Offizieren der israelischen Armee in Tel Aviv,
um die Lage zu beurteilen.
Samstag früh führten israelische Kampfflugzeuge 91
Luftangriffe in Reaktion auf etwa 34 Raketenangriffe aus
Gaza nach Israel aus, von denen laut einer Erklärung der
israelischen Armee 17 vom Luftverteidigungssystem Iron Dome
abgefangen wurden. (Die meisten Raketen landeten nach
anderen Berichten in Israel auf freiem Feld, Ü.)
Man muss dazu sagen, dass die Zerstörungen aus drei
israelischen Offensiven seit 2008 zu Warnungen der Uno
geführt haben, dass Gaza 2020 "unbewohnbar" sein würde. Zu
den Zerstörungen gehören Schäden an den Wasser-, Abwasser-
und Elektrizitätswerken sowie medizinischen Einrichtungen,
dazu kommt infolge der Blockade der langsame Wiederaufbau.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
|
Weltbank
erhöht Gelder für Palästina auf 90 Millionen Dollar -
Bethlehem - 28.10.2018 - Die Landesdirektorin der
Weltbank für Westbank und Gaza, Martina Wes, gab am Samstag
bekannt, dass die Weltbank die diesjährigen Gelder für
Palästina von 55 auf 90 Millionen Dollar erhöht.
Wes sagte, dem Vorstand der Weltbank sei eine neue
Hilfsstrategie für Palästina vorgestellt worden, die sich
auf die Schaffung von Arbeitsstellen und die Entwicklung des
privaten Sektors konzentriert. [...] Sie betonte: "Die
Arbeitslosenrate in der Westbank und in Gaza ist vor allem
unter den jungen Menschen extrem hoch, und deswegen haben
wir uns mit der neuen Strategie auf die Schaffung von
Arbeitsstellen konzentriert."
Die jüngsten Zahlen des Palestinian Central Bureau of
Statistics (PCBS) zeigten im ersten Quartal 2018 eine
Arbeitslosenrate in Palästina von über 30% (etwa 50% in Gaza
und 20% in der Westbank).
Sie sagte, die Weltbank arbeite mit der International
Finance Corporation (IFC) und der Multilateral Investment
Guarantee Agency (MIGA) zusammen, einer internationalen
Finanzinstitution, die Risiko-Bürgschaften und politische
Risiko-Bürgschaften, übernimmt.
Die Beamten der Weltbank lobten den Umgang der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) mit seinen
öffentlichen Geldern als "anerkennenswert". "Wir sehen jetzt
bei den öffentlichen Geldern eine stärkere Reduzierung, was
für die Nachhaltigkeit der Haushaltsplanung der PA natürlich
ein großes Risiko darstellt, und was wir aufmerksam
verfolgen werden müssen."
Sie sagte, sie hoffe, dass "für die Weiterentwicklung neue
Wege gefunden werden, besonders wenn das Wirtschaftswachstum
aufrechterhalten werden kann". Wes wies darauf hin, dass die
Wirtschaft im Gazastreifen im ersten Halbjahr 2018 stark
zurückgegangen ist; "im Lauf des letzten zehn Jahre oder so
hat die Blockade die Kapazität der produktiven Wirtschaft
stark geschwächt, da die Produktionsbasis, die es hier immer
gegeben hat, nicht mehr existiert."
Sie erwähnte weiter, wie beeindruckt sie von mehreren jungen
Menschen war, die sie Gaza getroffen hat, und von den
Start-ups, die sie trotz der "schwierigen Situation vor Ort"
zustande gebracht hätten.
Wes sagte, in Gaza würde finanzielle Hilfe benötigt, um
kurzfristige Jobs zu schaffen und sicherzustellen, dass
grundlegende Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheit
aufrechterhalten und verbessert würden.
Quelle
Übersetzung/leicht gekürzt: K. Nebauer |

"Die tausenden
palästinensischen politischen Gefangenen sind nicht bloß
statistische Zahlen, das sind Familien und Erinnerungen"
- Enric Llopis - 27.10.2018 - Seit Trump im Dezember 2017
Jerusalem offiziell als offizielle Hauptstadt Israels
anerkannt hat, "haben sich die Verbrechen vervielfacht".
Manal Tamimi
ist Aktivistin in den Volkswiderstandgruppen von Nabi Saleh
gegen die israelische Besatzung. "Sie ermorden kaltblütig
Kinder in Gaza", stellt sie fest. Wie OCHA (UN-Agentur zur
Koordination der humanitären Angelegenheiten) berichtet,
sind seit Beginn der "Großen Rückkehrmarsches" am 30. März
217 Palästinenser durch israelische Kugeln zu Tode gekommen,
darunter 40 Minderjährige; außerdem wurden etwa 2000 Kinder
verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Am
29. September wurden zwei Minderjährige beerdigt, 14 und 12
Jahre alt, denen in die Brust und in den Kopf geschossen
worden war.
"Israel
ermordet auch Jourmalisten", sagt Manal Tamimi auf einer
Veranstaltung, die von CEAR (Flüchtlingshilfskommission des
País Valenciano) und BDS organisiert worden war. Ein Bericht
des Hilfskomitees für Journalisten weist darauf hin, dass
die israelische Besatzungsmacht seit Januar 2 Journalisten
(in Gaza) getötet und 254 weitere verletzt hat. [...]
Manal Tamimi
wurde am 27. Dezember von der israelischen Armee
festgenommen, als sie vor dem Gefängnis von Ofer gegen die
Inhaftierung des Menschenrechtsaktivisten Munther Amira und
für die Freilassung von Ahed Tamimi demonstriert hatte, und
am 3. Januar freigelassen: "Es ist eine meiner schlimmsten
Erfahrungen, ich leide noch heute körperlich und seelisch",
teilte sie in sozialen Netzen mit. [...]
Während einer
Razzia im Februar verhafteten israelische Sicherheitskräfte
zehn Mitglieder Familie Tamimi, darunter auch den 15-j.
Mohammed, dem zwei Monate zuvor durch einen Schuss eine
schwere Kopfverletzung zugefügt worden war. In Nabi Saleh
kommt es seit mindestens zehn Jahren immer wieder zu
militärischer Unterdrückung und friedlichem Widerstand; z.B.
wegen der Aneignung der Quelle und von Land durch jüdische
Siedler der Siedlung Halamish.
Wie Amnesty
International berichtet, hat die israelische Armee seit 2009
"drei Einwohner von Nabi Saleh getötet und viele weitere
durch scharfe Munition, Gummi ummantelte Stahlkugeln und
Tränengas verletzt".
Am Kolleg
Rector Peset der Universität Valencia prangerte Manal Tamimi
die ununterbrochene Ausbreitung der Siedlungen und neuer
Bauten an. Laut Peace Now hat die israelische Regierung Ende
Mai den Bau von 2.000 neuen Wohneinheiten in der besetzten
Westbank genehmigt. "Mitte Oktober genehmigten sie 33 Häuser
für jüdische Siedler in Hebron", fügt Manal hinzu. Die
palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete, dass
vor einem Monat der Bau von 314 "illegalen" Wohnungen (für
jüdische Siedler) in (Ost-)Jerusalem begann. Diese Aktionen
haben ihre Kehrseite: Laut Vereinten Nationen zerstörte oder
beschlagnahmte Israel von Januar bis Oktober 2018 349
palästinensische Bauten und Wohnhäuser in der Zone C und
Ost-Jerusalem; infolde dieser Zerstörungen wurden 373
Menschen vertrieben und etwa 6.000 Palästinenser mit
betroffen.

Die
Beduinengemeinde Abu Nuwar in der Nähe von Ost-Jerusalem mit
600 Einwohnern war eine der angegriffenen Ortschaften. Laut
B'Tselem wurden 9 Häuser und 3 landwirtschaftliche Gebäude
von Bulldozern in Begleitung israelischer Polizei zerstört;
60 Personen wurden obdachlos; im Februar hatten Bulldozer
bereits zwei Klassenzimmer der Schule von Abu Nuwar
zerstört. In diesem Sommer zerstörten sie einen Kindergarten
für 28 Kinder und ein Frauenzentrum. Zu anderen geschädigten
Gebieten gehört Al-Issawiya in Ost-Jerusalem, wo Israel 12
Geschäftsgebäude und Bauernhäuser zerstörte. Manal betont
die Feindseligkeit, die man in der Umgebung von Siedlungen
erlebt. Mitte Oktober "starb eine palästinensische Mutter,
die 48-j. Aisha al-Rawbi, in der Nähe von Nablus auf der
Rückfahrt von einer Hochzeit, durch Steine, die jüdische
Siedler auf das Auto, in dem sie fuhr, warfen".
Die Aktivistin
sprach auch über die Situation der Gefangenen. Laut der
Hilfsorganisation für Gefangene und Menschenrechte
(Addameer) befinden sich derzeit 5.640 palästinensische
politische Gefangene in israelischen Gefängnissen; 538 von
ihnen sind zu lebenslanger Haft verurteilt worden, 270 sind
Minderjährige, davon 50 unter 16 Jahren. "Es handelt sich
nicht um eine Zahl, sondern um Familien, Erinnerungen
Träume, Lebensentwürfe, Hoffnungen; hinter der Statistik
stehen Menschen", sagt Manal Tamimi; auf ihrer Webseite gibt
es "Profile", Information, Dokumentation und Zahlen. Unter
anderen das von Khalida Jarrar, einer Abgeordneten des
palästinensischen Parlaments, ehemalige Direktorin von
Addameer und Opfer einer 4 Mal verlängerten
"Administrativhaft"; ein weiteres Mitglied des
Legislativrates in Administrativhaft ist Nasser Abd
al-Jawad; er berichtete von Folter während der Verhöre und
erwartet sein Urteil; er hat bereits 15 Jahre in
israelischen Gefängnis zugebracht. Oder Ola Marshoud, der
Journalismus studiert: er wurde in diesem Sommer von einem
israelischen Gericht zu sieben Monaten Haft verurteilt.
Nach dem
Sechs-Tagekrieg 1967 besetzte Israel unter anderem Gaza, die
Westbank und Ost-Jerusalem. Seit diesem Jahr sind laut
Addameer 217 palästinensische Gefangene in israelische
Gefängnissen zu Tode gekommen; Addameer schildert die
Ursachen: 78 wurden ermordet, sieben durch Schußverletzungen
in der Haft, 59 starben infolge ärztlicher Nachlässigkeit,
73 infolge Folter. Am 18. September starb der junge Muhammad
Zaghloul Al-Khatib Al-Rimawi, nachdem ihn israelische
Soldaten in seiner Wohnung brutal zusammengeschlagen und
dann verhaftet und mitgenommen hatten.
Am 12.Oktober
starb, wie die Vereinigung für inhaftierte Palästinenser (APP)
bekannt gab, der im Gefängnis von Ramleh inhaftierte
28-j.Wissam Abdul Majid Nayef Shalalda; "Die Besatzung ist
der wahre Verantwortliche", behauptet APP und Middle East
Monitor. Die online-Zeitung fügte hinzu, dass er der vierte
palästinensische Häftlinge ist, der 2018 in einem
israelischen Gefängnis starb. Der Umgang mit Kindern unter
der Besatzung ist nicht viel anders. Middle East Monitor
zitiert Military Court Watch, das daraufhinweist, dass zwei
Drittel der inhaftierten palästinensischen Minderjöhrigen
2017 während der Verhaftung durch israelische Kräfte
mißhandelt worden ist.
Quelle Übersetzung/leicht
gekürzt: K. Nebauer |
Palestine
Update Nr. 181 – 23.10.18 –
Frauen im Widerstand gegen israelische Kolonisierung und
Apartheid - Kommentar - Ranjan Solomon - Frauen
im Widerstand gegen israelische Kolonisation und Apartheid.
Beobachter von draußen haben häufiger als seltener
Vorurteile über den Widerstand in Gaza geäußert: der bärtige
Hamas-Milizsoldat oder der junge Mann, der Steine über den
Grenzzaun schleudert. Nur wenige wissen etwas über die
Frauen und ihren Platz in dem Kampf. Palästinensische
Frauen, sowohl in Gaza wie auch in der Westbank, sind
signifikant sichtbar als Aktivistinnen, wenn sie gegen die
ungerechte Besetzung protestieren. Sie sind in der Tat –
argumentiert ein Bericht in „The Conservation“ – das
Rückgrat einer zerstückelten und demoralisierten
Gesellschaft. Der Bericht zeigt, wie Frauen im
palästinensischen Kampf vom ersten Tag an aktiv gewesen
sind. Sie waren sogar mitten drin im Kampf gegen die
britische Armee in der Zeit des britischen Mandats. In der
Zeit, als der Staat Israel 1948 geschaffen wurde, waren sie
die Beschützerinnen ihrer Familien und Bewahrerinnen der
„nationalen Geschichte“. Es war allbekannt, dass die
Palästinenserinnen, wo immer sie sich in der Welt befanden,
nicht vergessen haben, was sich zugetragen hatte und weiter
auf ihrem Rückkehr-recht in ihre Heimat bestanden.
Frauen gaben ihre Erinnerungen weiter an die nachkommenden
Generationen. Als die Palästinensische Freiheitsbewegung
entstand, wurden etliche Frauen militant. Eine Ikone dieser
Zeit wurde Leila Khalid, die einige Flugzeuge im Interesse
der Volksfront für die Befreiung Palästinas überfiel und für
ihren Mut und ihre Entschlossenheit in der ganzen Welt sehr
bekannt wurde. 1987 verbanden sich Frauen mit Männern und
Kindern für die Intifada und schufen kreative und
alternative Einrichtungen für die Kinder, nachdem alle
Schulen zugesperrt worden waren. Sie schufen auch eine
alternative Wirtschaft durch Heimarbeit, und sie waren mit
bei den Protesten auf breiter Basis. „The Conservation“
endet wie folgt: „Auch wenn die Versuchung besteht zu
argumentieren, dass die Teilnahme von Frauen an der Gewalt
ein Zeichen für eine Gesellschaft sein soll, die ihren Weg
verloren hat, ist die Wirklichkeit viel komplexer. Viele
palästinensische Frauen bestätigen, dass ihre Gemeinschaft
keine Macht hat, dass sie weder die politischen Führer noch
die Waffen habe, um einen konventionellen Krieg zu führen.
Stattdessen liegt es an allen ihren Mitgliedern,
teilzunehmen und „der Welt zu sagen“, was mit ihnen
geschieht.
Durch ihren Protest an der Grenze zwischen Gaza und Israel,
durch den aufmerksam gemacht wird auf die Erinnerung an die
Nakba (= die Katastrophe), haben palästinensische Frauen
sich genauso wie die Männer zu dem lebensgefährlichen
Einsatz entschlossen, um eine Lösung für den Konflikt zu
finden, die zuverlässige Sicherheit für die nächste
Generation bringt. Die militante Hamas hat die Frauen
gereizt, sich in Graswurzel-Grüppchen zu organisieren, um
sich der israelischen Okkupation erhobenen Hauptes entgegen
zu stellen.
In dieser Ausgabe berichten wir kurz über drei Geschichten
von drei Frauen, die in jüngerer Zeit zu Ikonen wurden, weil
sie eine kräftige Rolle im Kampf um zivile Rechte im „Apartheid-Israel“
spielen.
Wir möchten auch auf Facebook eine aussagekräftige Sammlung
von Bildern präsentieren, die zornige Frauen zeigen, die die
brutale Okkupation herausfordern; sie wurde 2016 durch „Activestills“
(Eigenname!) geschaffen. Sie zeigt die verborgene, jedoch
signifikante Rolle der Frauen im Kampf. Zwei Jahre später
stehen die Bilder noch für die Intensität des Ortes der
Frauen im Kampf. Wir teilen auch die trotzige alternative
Sicht in einem Artikel von palästinensischen Frauen aktiv im
Kampf – verborgen in den Medien. Das müssen Sie lesen, wenn
Sie von einem inklusiven Palästina träumen, für das die
Freiheit heraufdämmert. Ranjan Solomon

Frauen als kräftige Ikonen im palästinensischen Kampf
(Auszüge) - Frauen wie Rosa Parks beflügelten die zivile
amerikanische Menschenrechtsbewegung und zwangen zu
Mitgefühl mit den zivilen Protestierern, die sich mit der
Polizei und den Soldaten anlegten. Frauen spielen auch eine
kräftige Rolle im Kampf um zivile Rechte im „Apartheid“-Israel,
wo die Politik versucht, über die Trennung hinaus ethnischen
Säuberung zu praktizieren. Drei Frauen aus Palästina wurden
zu Symbolen für diese Seite des laufenden Kampfes gegen den
israelischen Missbrauch von zivilen Rechten: Razan Al-Najjar
(21), Ahed Tamini (17) und Lara Al-Qasem (22). Die eine
wurde ermordet, während die beiden anderen sich dem
furchterregenden Antlitz der israelischen Unterdrückung
entgegenstellen.
Am
1. Juni brachte ein israelischer Soldat Al-Najjar, die
unbewaffnete Krankenschwester, die mutig vielen verletzten
Zivilisten medizinische Hilfe brachte, in das tödliche
Fadenkreuz seiner Waffe; er befand sich ca. 100 m entfernt
von der Grenze zu Gaza. Al-Najjar wurde sofort getötet,
nachdem die Kugel die klar an ihrer Kleidung als
Krankenschwester Erkennbare traf. Bilder der lächelnden
Razan Al-Najjar mit ihrem roten hijab wurden überall in Khan
Yunis, der palästinensischen Stadt in Gaza aufgehängt, wo
sie mit ihren Eltern gelebt hatte. Razan Al-Najjar ist eine
Ikone für Tapferkeit und Menschlichkeit angesichts dieser
hässlichen israelischen Brutalität und Unterdrückung.
Ahed Tamini wurde 2001 in Nabi Saleh geboren, einem kleinen
Dorf in der Nähe von Ramallah, das ständig im Fokus von
israelischen Militärübergriffen und Siedlerangriffen auf
Zivilisten steht. Ihre Eltern sagten, ihre Tochter wäre
sogar trotz ihres jungen Alters inspirierte
Kämpferin
für Bürgerrechte und hoffte, später Rechte zu studieren und
Rechts- anwältin werden zu können. 2012 wehrte sich die
damals 11jährige mutig gegen die schwer bewaffneten
Soldaten, die versuchten, ihre Mutter während eines Protests
von Zivilisten gegen die diskriminierende Politik Israels zu
verhaften. Vier Jahre später wurde Ahed zu einem Besuch in
die USA eingeladen, um in einem Programm zu sprechen, das
unter dem Titel „Kein Kind hinter Gittern / Lebender
Widerstand“ lief. Aber Präsident Obama, fälschlicher Weise
für sein eloquentes Reden über Bürgerrechte, Menschenrechte
und den Schutz für Kinder gepriesen, zeigte seine wahren
Farben, als sein State Department sich weigerte, Ahed Tamini
ein Besuchsvisum für USA zu erteilen.
Aber nicht einmal Obama‘s Heuchelei konnte den Kampf gegen
den Missbrauch von Bürgerrechten und für Freiheit
unterlaufen. Am 15. Dezember 2017, als Palästinenser quer
durch die okkupierten Bereiche und im eingeschlossenen
Gazastreifen sich gegen die Entscheidung der USA, Jerusalem
als Israels Hauptstadt anzuerkennen, wehrten, fiel in Nabi
Saleh ein Trupp schwerbewaffneter Soldaten in den Besitz der
Tamini ein unter dem Vorwand, Protestierende zu jagen, und
schlug einen von Aheds Cousins brutal. Kurz darauf begann
das Mädchen zu schreien und die Soldaten aus ihrem Hof zu
stoßen. Ein Video hielt fest, wie sie sich gegen einen der
Soldaten wandte und ihm einen heftigen Stoß versetzte. Tage,
nachdem das Video dieses kleinen Mädchens ins Netz gegangen
war, befahl Israel, sie zu arretieren und in Haft zu halten.
Lara Al-Qasem, amerikanische Staatsbürgerin mit
palästinensischem Vater betrat Israel am 2. Oktober mit
einem gültigen Studentenvisum, um an der Hebrew University
of Jerusalem einen Grad in Menschenrechten zu erlangen.
Stattdessen wurde sie sofort von israelischen Behörden
festgenommen und angeklagt, die BDS-Bewegung zu
unterstützen. Lara ist seither in israelischer Schutzhaft,
weil ihr Kampf um Freiheit sie vom Sicherheitsraum im
Flughafen Ben Gurion zum israelischen obersten Gerichtshof
gebracht hat, wo Gerechtigkeit und die gesetzlichen
Vorschriften oft die häufigsten Opfer sind. Sie hat hart
gegen ihre Deportation gekämpft und nach einer Vorschrift
des israelischen obersten Gerichtshofes wurde der schwebende
Deportationsbefehl gegen die vermeintliche palästinensische
Unterstützerin umgestoßen.
Israel hat verzweifelt versucht, alle diese Frauen zu
schmähen, indem sie sie in jeder möglichen Art erniedrigte.
Israelische Schreiber stellten ungute Fragen: Wieso Tamini
blondes Haar hat und blaue Augen? Israel behauptet, dass
Al-Najjar versehentlich erschossen wurde – später
hinterfragten sie ihre Rolle als „medizinische Hilfe“ und
versicherten, sie sei „ein menschlicher Schutzschild“
gewesen. Israels Botschafter in London nannte sie eine
Hamas-Terroristin. Die Kraft dieser Frauen, sich gegen
Ungerechtigkeit aufzulehnen, wird nicht geringer durch die
verzweifelten und unglaubwürdigen Entschuldigungen, mit
denen Israel seine Menschenrechtsmissbräuche verteidigt.
Quelle

FOTOS: Ein Jahr Kampf der
Frauen in Palästina und Israel - Sie konfrontierten
israelische Soldaten in der Westbank und die Polizei auf dem
Rabin Square in Tel Aviv, stellten sich gegen die
Okkupation, gegen Gewalt gegen Frauen, und kämpften gegen
Rassismus und die Brutalität der Polizei. Ein Jahr Kämpfe
der Frauen (Bilder sind aus 2016, unterscheiden sich aber
nicht wesentlich von heutigen.)
Schauen Sie die Bilder an >>>

Palästinensische Frauen: Aktiv im Kampf – verborgen in den
Medien - Palästinensische Frauen teilen eine
Besonderheit, die sie von allen anderen Frauen rund um den
Globus unterscheiden. Diese Besonderheit besteht in ihrer
aktiven Teilnahme am palästinensischen Kampf gegen die
israelische Besetzung seit mehr als 70 Jahren. Dieses Leiden
wurde jedoch weder als gleiche Teilnahme und Anerkennung in
den verschiedenen Sphären des Lebens übersetzt, noch zur
Veränderung ihrer kulturellen und stereotypen Wahrnehmung im
medialen Bild. Im Gegenteil: Sie werden als schwach und als
Opfer dargestellt und nicht in der Beschreibung ihrer
Fertigkeiten, Fähigkeiten, ihres Wissens und ihrer
Erfahrungen. Palästinensische Frauen werden oft
vernachlässigt als aktive Patrioten gegen die Okkupation,
und regelmäßig beiseitegeschoben von diplomatischen
Missionen wie auch bei Verhandlungen in Bezug auf Frieden,
Versöhnung und nationale Einheit.
Der laufende Konflikt betrifft das Leben der Frauen und
Männer, jedoch sind die Auswirkungen auf Frauen dramatischer
und unterschiedlicher als jene auf Männer. Die
palästinensischen Medien bearbeiten diese Auswirkungen
besonders auf Frauen nicht, sondern zeichnen ein
stereotypisches Bild der Frau in ihren traditionellen Rollen
und in begrenzten Darstellungsbereichen. Die
Unter-Repräsentation und Miss-Interpretation der Frauen in
den Medien und Nachrichten hält ihre Stimmen ungehört und
ihre Meinungen über wichtige in den Medien und Nachrichten
aufgenommene und verfolgte Themen nicht zur Kenntnis
genommen.
Die Forschungen über Medien-Berichterstattung durch Frauen,
„Medien und Entwicklung“ (TAM) hat herausgefunden, dass:
• Nur 12 % der palästinensischen Frauen (im Vergleich zu 88
% palästinensische Männer) werden interviewed oder
angesprochen zu Nachrichten bezüglich von Prozessen zur
Entscheidungsfindung, zu Frieden, Sicherheit und Gewaltakten
durch die israelische Besetzung – trotz der Tatsache, dass
palästinensische Frauen 50 % der palästinensischen
Bevölkerung darstellen.
• 7 % der wahrgenommenen Nachrichten konzentrierten sich
hauptsächlich auf Frauen.
• 5 % der wahrgenommenen Nachrichten betrafen das
stereotypische Bild der Frauen.
• 4 % der wahrgenommenen Nachrichten präsentierten Frauen
als Leiterinnen und Entscheidungsträgerinnen.
• Die palästinensischen Medien legen ihre Schwerpunkte oft
auf die Darstellung von Frauen als zärtliche Mütter oder die
gebrochenen Herzen der Schwestern eines Märtyrers oder
Gefangenen.
• Signifikant abwesend und trivialisiert werden Frauen in
Nachrichten über Friedensverhandlungen, die nationale
Teilung Palästinas, die Belagerung und Wiederauferstehung
des Gazastreifens – trotz der Realität, dass Frauen auch
Verantwortungen für den Status als Patrioten tragen. Die
Teilnahme der Frauen wird nicht gezeigt und ihre Mitwirkung
in Versöhnungskomitees wird kaum erwähnt.
Laden Sie den ganzen Bericht herunter >>>
Quelle
(übers.: Gerhilde Merz)
|
Leserbrief an die SZ zu
Kein Witz von Matthias
Drobinsky vom 27.Okt.18 in der SZ -
W.Behr
Ich kann Drobinskys Kritik an Böhmermanns grenzwertiger und
geschmackloser Satire gut nachvollziehen. Sie lässt sich mit
guten Gründen als antisemitisch und damit verurteilenswert
bezeichnen. Sein Schmähgedicht zu Erdogan liegt ja auf der
gleichen Satirelinie.
Herr Drobinsky scheint aber selber unbewusst rassistisch zu
argumentieren, im Sinne des im Westen tief eingewurzelten
Orientalismus. Sonst hätte er nicht die Formulierung
gebraucht:
„...dass nun viele Menschen aus dem Nahen und Mittleren
Osten gekommen sind, denen einiger Antisemitismus
eingetrichtert wurde,...“
Hier muss Antisemitismus gar nicht „eingetrichtert“ werden.
Schliesslich sorgt die barbarische Besatzungs- und
Siedlungspolitik des faschistoiden Apartheidstaats Israel
gegenüber den Palästinensern sowie seine
völkerrechtswidrigen Militäraktionen gegen seine arabischen
Nachbarstaaten ganz von selbst dafür, dass Kritik bis hin zu
Hass gegen israelische Juden und die in Deutschland sich
mehrheitlich mit Israel solidarisierenden Mitglieder
jüdischer Gemeinden entstehen kann.
|
Frühere Tage finden sie im chronologischen Archiv >>>
|
|
|
Boycotts Have an Honored Status in Jewish History >>>
Designermode made in Palästina
Die palästinensische Designerin Noora Khalifeh verkauft in Ramallah moderne
Kleidung mit jahrhundertealten Stickmustern. Für sie ist die Bewahrung der
traditionellen Feinarbeit ein politisches Statement. >>>
Hunger Striking Detainee Khader Adnan Stops Drinking >>>
Soldiers Ram Two Palestinians With Armored Jeep; Fire Tear Gas at Crowd
>>>
Israeli Forces Open Fire on Gaza Farmers >>>
470 Illegal Settlement Units Approved East of Jerusalem >>>
Young Man Dies From Serious Wounds Suffered Friday >>>
28. 10. 2018
Nearly 100 airstrikes - Islamic Jihad declares
ceasefire with Israel >>>
Israels Luftwaffe greift mehr als 80 Ziele
im Gazastreifen an >>>
Israeli airstrikes damage buildings, including
hospital in Gaza >>>
Israeli Air Force Fires Dozens Of Missiles
Into Gaza >>>
In video - Israel launched over 80 airstrikes
across Gaza >>>
Schools suspended in Gaza due to Israeli
airstrikes >>>
NYT Op-Ed on Tel Aviv-Jerusalem train recycles
sentiment for mythologized past
>>>
Settlers Close Off Entrance to Bethlehem
Village >>>
Palestine Advocacy Project Honors Heroism
in Gaza >>>
Israeli Soldiers Attack Nonviolent Protesters
In Bil’in And Ni’lin, Near Ramallah
>>>
Army Attacks Weekly Procession In Kufur
Qaddoum, Injure Many Palestinians
>>>
27. 10. 2018
Palestinian killed, 3 injures in Gaza explosion
>>>
Hamas, Israel reportedly reach ceasefire
agreement >>>
Three generations after the Nakba, still
defining home >>>
Fascist Jair Bolsonaro's pro-Israel views
win some support in Brazil's Jewish community,
but opposition from others >>>
Humanitarian aid to Palestinians ‘at an
all-time low,’ UN warns >>>
Israeli Soldiers Kill A Palestinian Near
Ramallah >>>
26. 10. 2018
Israel fliegt erneut Luftangriffe gegen
die Hamas im Gazastreifen (...)
Die Hamas dementierte den Vorwurf Israels,
hinter dem Raketenangriff zu stecken. >>>
Army Carried Out Several Air Strikes In
Gaza >>>
Army Injures Many Schoolchildren In Hebron
>>>
Israeli Soldiers Injure Eleven Palestinians
In Abu Dis >>>
As even Trump begins to turn on him, liberal
Israelis say go soft on Mohammed Bin Salman
>>>
US ambassador David Friedman presents himself
as ambassador for Zionist Jews only
>>>
Israel targets Gaza's children, say witnesses
>>>
Palästinas Außenminister in Ankara
Pressekonferenz von Außenminister Mevlüt
Çavuşoğlu und Riyad al-Maliki
Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat gesagt,
Palästina und Jerusalem seien die rote Linie
der Türkei >>>
PCHR Weekly Report On Israeli Human Rights
Violations in the Occupied Palestinian Territory
(18 – 24 October 2018) >>>
Israeli Soldiers Abduct 15 Palestinians
In The West Bank >>>
Israeli Forces Repress March at Jerusalem
Gate >>>
Bedouins Ordered to Stop Erecting Tents
and Barns in Jordan Valley >>>
Protests Erupt Following West Bank Invasions
>>>
Illegal Colonialist Settlers Storm Al-Aqsa
>>>
25. 10. 2018
Israels Verteidigungsminister über Gaza:
"Keine andere Wahl als Krieg" >>>
Israel Confiscates Thousands Of Dunams To
Expand Colonialist Road >>>
'A cruel choice': Why Israel targets Palestinian
schools >>>
Gaza’s Dying of Thirst, and Its Water Crisis
Will Become a Threat to Israel >>>
New Human Rights Watch report accuses PA
and Hamas of using arbitrary arrests and
torture >>>
Quoting Orwell against Trump, Bill Kristol
leaves out the anti-Zionism of 'Notes on
Nationalism' >>>
Israeli Soldiers Surround Jerusalem Affairs
Ministry >>>
Updated- Israeli Navy Opens Fire At Fishing
Boats, Abducts Four Fishermen In Gaza
>>>
24. 10. 2018
HRW: PA, Hamas ‘systematically’ practice
torture in ‘parallel police states’
>>>
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights
Watch (HRW) hat Misshandlungen und Folter
von Häftlingen in palästinensischen Gefängnissen
angeprangert. >>>
A new report by Human Rights Watch documents
dozens of cases whereby the Palestinian
authorities in both the West Bank and Gaza
use arbitrary arrest and torture to repress
critics. >>>
Report: Abbas threatens to end security
coordination with Israel >>>
Geneva Initiative- the Two State Coalition
project goes on >>>
Mehr im Archiv >>>
|
|
|