
UN-Sondergesandter für
Palästinenser "nicht länger tragbar" - 16.10.2018 -
Mladenov bemüht sich neben Ägypten um langfristigen
Waffenstillstand zwischen Hamas und der israelischen
Regierung.
Ramallah: Ein hochrangiger Beamter sagte am Donnerstag, die
palästinensische Führung werde nicht länger mit dem
UN-Friedensgesandten zusammenarbeiten, und beschuldigte ihn,
seine Funktion zu überschreiten, indem er sich um ein
Abkommen zwischen Israel und der Hamas bemüht.
Ahmad Majdalani, ein Mitglied des Exekutivkomitees der PLO,
sagte, es hätte den UN-Generalsekretär davon informiert,
dass der Gesandte Nickolay Mladenov für die palästinensische
Regierung "nicht länger tragbar" sei.
Mladenov sei, sagte er, "über seine Funktion
hinausgegangen", indem er sich um eine Vereinbarung zwischen
Israel und der rivalisierenden palästinensischen Partei
Hamas bemühe, und fügte hinzu, seine Aktionen würden sich
auf die "palästinensische nationale Sicherheit und die
Einheit unseres Volkes" auswirken.
Weder von Mladenov noch von den Vereinten Nationen gab es
einen unverzüglichen Kommentar oder eine Bestätigung.
Mladenov hatte sich neben Ägypten um einen langfristigen
Waffenstillstand zwischen der Hamas und der israelischen
Regierung bemüht, ohne die international anerkannte
Regierung des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in
die indirekten Verhandlungen einzubeziehen.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |

15.10.2018 -
Trump und Netanyahu verbrüdern
sich gegen die Palästinenser und verstärken die Repression
- Israel hat damit gedroht, einen "harten Schlag" gegen Gaza
zu führen und rechnet dabei nicht mit Kritik aus Washington:
die gemeinsame Animosität gegen die Palästinenser hat Donald
Trump und Benjamin Netanyahu vereint.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu kündigte
am Sonntag eine Militäraktion gegen die Hamas an, die den
Gazastreifen kontrolliert, falls die Proteste des Großen
Rückkehrmarschs weitergingen.
Die Drohung ist nur eine der letzten auf einer langen Listen
extremer Strafmaßnahmen, die Israel ergriffen oder
angekündigt hat, um die beinahe wöchentlichen Proteste
niederzuschagen, die vor sechs Monaten begannen. Trotz der
internationalen Kritik an der blutigen Repression, durch die
seit März etwa 200 Palästinenser getötet und mehr als 10.000
verletzt wurden, hat Israel einen Partner und treuen Freund
im Weißen Haus.
Netanyahu und Trump haben sich mit ihren Politiken gegenüber
den Palästinensern, den Saudis und dem Iran verbrüdert.
Sie haben sich wirklich "sehr eng aneinander ausgerichtet",
sagte Joshua Landis, Direktor des Zentrums für Nahoststudien
an der Universität von Oklahoma.
Israel hat zur Auflösung der Demonstrationen zu scharfer
Munition gegriffen und hat zur Vergeltung sogar Luftangriffe
gegen Versuche von Palästinensern angeordnet, die Grenze zu
Israel zu verletzen. Tel Aviv hat auch wirtschaftliche
Sanktionen angeordnet und Anfang dieses Monats eine
Beschränkung der Fischereizone um ein Drittel angekündigt.
Laut Landis ist die Trump-Administration ein Segen für
Israel. Während den Jahren von Obama gab es zwischen
Washington und Tel Aviv "große Spannungen", obwohl sie "in
ihrer Außenpolitik gleich ausgerichtet" waren.
"Die Regierung von Obama wiederholte ständig stolz, dass sie
mehr als alle vorhergehenden Regierungen getan hat, um
Israel zu helfen, und zwar in Bezug auf Waffen,
Technologietransfer etc. Dennoch war es ziemlich klar, dass
Obama einen Siedlungsstopp, dass er eine Zwei-Staaten-Lösung
wollte, und das wurde unter Präsident Trump rückgängig
gemacht."
Die Trump-Administration hatte im August angekündigt, dass
sie 200 Millionen Dollar für die UNRWA zurückhalten werde,
die UN-Agentur, die für mehr als fünf Millionen registrierte
palästinensische Flüchtlinge humanitäre Hilfe leistet.
Das palästinensische Außenministerium bezeichnete die
politische Maßnahme als einen "Angriff auf das
palästinensische Volk und das internationale Recht
(Völkerrecht)". Das US-Außenministerium bestand darauf, dass
die Kürzungen im Einklang "mit den nationalen Interessen der
USA" stünden.
Im Dezember hatte der US-Präsident in Verletzung der
Resolutionen des UN-Sicherheitsrates erklärt, Jerusalem
einseitig als Hauptstadt Israels anzuerkennen.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Gewalt
gegenüber Palästinensern muss gestoppt werden -
16.10.2018 - Palästinensische Mission - Das vergangene
Wochenende war eines der tödlichsten für Palästinenser in
den besetzten Gebieten des gesamten letzten Jahres. Parallel
zu den Gewaltübergriffen kündigte die israelische Regierung
den Siedlungsausbau in der Stadt Hebron an.
Am Freitag versammelten sich wieder Palästinenser und
protestierten im Rahmen des „Great March Return“ gegen die
illegale Blockade des Gaza-Streifens und um auf ihr in der
UN-Res. 194 verbrieftes, unveräußerliches Recht auf Rückkehr
aufmerksam zu machen. Die israelischen Besatzungen schossen
mit scharfer Munition und gummiummantelten Stahlkugeln auf
die friedlich Protestierenden an der Grenze. Dabei starben
sieben Palästinenser und 252 wurden bei den Angriffen
verletzt. Seit dem 30. März wurden 205 Palästinenser getötet
und über 22.500 wurden verletzt.
Am Samstag wurde Aisha Rabi, Mutter von acht Kindern,
während der Autofahrt in Anwesenheit ihres Mannes von
Siedlern getötet. Auch ihr Mann trug Verletzungen davon.
Bereits seit Tagen werden radikale Siedler vermehrt Steine
auf vorbeifahrende palästinensische Autos. Die israelische
Besatzungsarmee unternimmt nichts, um sie zu stoppen.
Präsident Mahmoud Abbas verurteilte die Morde scharf. So
bezeichnete er den Mord an der Mutter als eine „abscheuliche
Tat, die nicht unbestraft bleiben darf“.
Das Palästinensische Außenministerium verurteilte die
Ermordung Aisha Rabis ebenfalls als abscheuliche Tat, die
unter internationalem Recht begangen worden ist und machte
die israelische Regierung dafür verantwortlich. Die
internationale Gemeinschaft sollte sich für ihr Schweigen,
das Blut Rabis, die Tränen und den Schmerz ihrer Familie und
Kinder schämen. Es ist eine Frage der Glaubwürdigkeit, das
palästinensische Volk endlich zu schützen und die
Resolutionen des Völkerrechts, insb. Res. 2334 umzusetzen,
heißt es in der Erklärung.
Die internationale Gemeinschaft kann nicht weiterhin über
diese abscheulichen Verbrechen schweigen. Sie muss diese
rücksichtslose Gewalt der israelischen Besatzungstruppen und
die Gewalt der Siedler gegen das palästinensische Volk, die
den Status geschützter Personen nach internationalem Recht
genießen, verurteilen. Die Gewalt muss sofort gestoppt,
Israel für seine Verbrechen zu Rechenschaft gezogen werden.
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