
Schluss mit Käfighaltung! -
Das Töten von Palästinensern wird in Israel leichter
akzeptiert als das Töten von Moskitos. - Hans-Jürgen
Bandelt - Die israelische Regierung spricht von den
Palästinensern als Raubtieren oder anderen Tieren, die man
zurückdrängen oder töten muss. Zusammengepfercht sind sie in
einer Art Großkäfigen, abgeschirmt zu Lande, zu Wasser und
in der Luft durch die israelische Militärmacht. Am
Karfreitag wurden beim „Marsch für Rückkehr“ an der
Gazagrenze 18 Palästinenser gezielt von Scharfschützen
getötet und 1.416 verletzt. Die israelische Regierung hielt
das für gut und nötig. Die meisten Medien hierzulande
sprechen von einem Konflikt. Demokraten und Friedenskämpfer
nennen es ein Massaker.
Israels Premierminister Netanjahu kündigte 2016 die
Vollendung der totalen Ummauerung beziehungsweise Umzäunung
der besetzten palästinensischen Gebiete an – mit der
Begründung: „In unserer Nachbarschaft müssen wir uns vor
wilden Raubtieren schützen“ (1). Solange diese in eine Art
Käfig eingesperrt sind, also in Freiluftgefängnissen wie
Gaza und Teilen Westjordanlands oder in israelischen
Gefängnissen vegetieren, kann die Regierung zur Tagesordnung
übergehen und die Eingesperrten, ausgeliefert dem
israelischen Militär, nach Belieben drangsalieren. „Auch
andere israelische Minister wie Ajelet Schaked, Moshe Jaalon,
Eli Ben-Dahan und Naftali Bennett haben PalästinenserInnen
mit Tieren verglichen und deren Tötung entweder
gerechtfertigt oder gar befürwortet“ (2). In Deutschland
würden dergleichen Äußerungen solcher Politiker den
Straftatbestand der Volksverhetzung erfüllen.
Das Leben dieser als wilde Raubtiere bezeichneten Menschen
gilt in Israel wenig. Wie wenig, das kann jeder mit dem
Dreisatz
>>>
Die
nackten Fakten über die Gaza-Demonstranten sind korrekt,
aber der Rest der Geschichte fehlt - Saree
Makdisi - 06.04.2018 - Die Berichterstattung über das
israelische Massaker an palästinensischen Demonstranten am
ersten Wochenende der mehrwöchigen Demonstrationen in Gaza
bot lehrbuchmäßige Beispiele, wie Syntax und Wortwahl die
Darstellungen des palästinensisch-israelischen Konflikts
gestalten und sogar verdrehen. Auch wenn die Fakten
zutreffend angegeben werden, kann die Art, in der Sätze
konstruiert sind und das Ausmaß, in dem Details in einen
Zusammenhang gesetzt werden, Leser geschickt irreführen.
[...] "15 Tote bei Gaza-Demonstrationen", liest man auf der
ersten Seite dieser Zeitung, und die New York Times beginnt
mit einer ähnlichen Formulierung: "Konfrontationen an
Gaza-Grenzzaun hinterlassen 15 Tote".
[...] Diese Palästinenser sind nicht einfach tot umgefallen,
sie wurden erschossen, absichtlich. [...] "Israelische
Truppen töten 15 Palästinenser bei Gaza-Demonstration",
würde z.B. eine andere Geschichte erzählen, eine andere
Reaktion der Leser fordern.
Genauso ist es mit den Begriffen "Zusammenstöße" und
"Konfrontationen" in der Beschreibung dessen, was geschehen
ist. Am Tag darauf begann die Los Angeles Times mit "Ein Tag
der Zusammenstöße zwischen israelischen Soldaten und
Palästinensern hinterließ 16 tote Palästinenser". Das Passiv
verschleiert die Mitteilung und das Wort "Zusammenstoß"
suggeriert eine annähernde Parität zwischen den Aktionen auf
beiden Seiten, einen Austausch gleicher Schläge. Aber es gab
keine Gleichheit zwischen einer überwältigend gewaltlosen
Menge von 30.000 Demonstranten und schwer bewaffneten
Soldaten in befestigten Stellungen, nicht zu reden von
Scharfschützen der Armee, die ihre Ziele aus einer bequemen
Entfernung abknallten.
Zudem
"prallt" eine Besatzungsarmee nicht mit einem besetzten Volk
"zusammen". Die einen versuchen niederzuwerfen, die anderen
versuchen Widerstand zu leisten oder zumindest standhaft zu
bleiben.
Weitere wesentliche Umstände werden entweder weggelassen
oder in der Berichterstattung verschleiert. Es gibt eine
Fülle von Referenzen auf die "Grenze" zwischen Israel und
Gaza, was suggeriert, das, was geschehen ist, hätte an der
Grenze zwischen zwei Staaten stattgefunden. Aber Israel
weigert sich seine Grenzen zu erklären, und Gaza ist kein
Staat, sondern ein besetztes Territorium. Die Soldaten, die
den international anerkannten Anspruch der Palästinenser auf
ihre Rechte mit Gewalt unterdrücken, schützen nicht ein
souveränes Territorium. In einem Video auf einer
israelischen Nachrichtenseite ging Eli Hazan, der Leiter der
Außenbeziehungen der Likudpartei von Premierminister
Benjamin Netanyahu, so weit, in Mißachtung des
internationalen Rechts zu erklären: "Alle 30.000
[Demonstranten] sind legitime (Angriffs-)Ziele."
[...] In The Times heißt es korrekt, die Gazaproteste
markierten 70 Jahre Nakba, der katastrophalen Enteignung
der Palästinenser während der Errichtung des Staates Israel
1948. "Eine Mehrheit der Gazaner", sagt man uns, "sind
Nachkommen aus dem Krieg von 1948." Die Demonstrationen "
fordern das Recht der palästinensischen Flüchtlinge in ihre
Häuser im jetzigen Israel zurückzukehren."
"Ich bin aus Majdal", sagt ein Demonstrant dem Reporter der
Times. "Ich bin aus Jaffa", sagt ein anderer. "Ich werde
keine Lösung akzeptieren, die mir nicht mein Rückkehrrecht
in die Heimatstadt meines Vaters garantiert."
Die Zitate sind bewegend, aber sie haben die – versäumte –
Gelegenheit geboten zu erläutern, worüber die beiden [...]
sprechen. Menschen wie sie, aus Majdal und Jaffa, sind nicht
durch Zufall Flüchtlinge geworden; sie wurden aus ihren
Häusern vertrieben von den Gründern Israels, die einen Staat
mit jüdischer Mehrheit gründen wollten, in dem – per
Definition – Muslime und Christen problematisch wären.
Palästinenser als solche dürfen nicht in ihre Heimatorte,
Städte und Dörfer zurückkehren aus dem einfachen Grund: Sie
sind keine Juden; ihre Häuser und ihr Land hat ein Staat
inne, der auf seiner jüdischen Identität beharrt zu lasten
von allen und von jedem Recht, das im Weg steht. Die Armee,
die letztes Wochenende auf sie geschossen hat – und wohl an
diesem Wochenende dasselbe tun wird, wenn die
Gaza-Demonstrationen weitergehen -, setzte, mit anderen
Worten, ein noch unvollendetes Projekt der ethnischen
Säuberung durch.
Der palästinensische Wissenschaftler Edward Said hat
einmal darauf hingewiesen, dass Fakten nicht für sich selbst
sprechen; sie brauchen ein Narrativ, das sie integriert und
unterstützt. Was in der Berichterstattung fast aller
Mainstream-Medien gefehlt hat, waren wie üblich nicht die
Fakten selbst, sondern vielmehr das palästinensischen
Narrativ eines erzwungenen Exils und des Kampfes um
Rückkehr, das diese Fakten verständlich, politisch
aussagekräftig und emotional berührend macht.
Palästinenser sind nicht bloß ein bunt gemischter Haufen
von Flüchtlingen; sie sind Menschen, die mit Absicht von
einer Besatzungsarmee von ihrer Heimat ferngehalten werden.
Die Wiederherstellung oder auch nur die Anerkennung ihres
Narrativs würde es uns möglich machen, sie als echte
Menschen zu verstehen, [...] beseelt von Gedanken, Gefühlen,
Zuneigung, Zuwendung, Sorgen, Wünschen, Rechten – und dem
Willen frei zu sein.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer

Presseerklärung
- Frankfurt/M - Extralegale
Hinrichtungen durch israelische Truppen– kein Thema für die
deutsche Regierung? - Mit Betroffenheit haben die
Sprecher von KoPI, dem Deutschen Koordinationskreis
Palästina Israel für ein Ende der Besatzung und einen
gerechten Frieden, die Erschießung von 17 wehrlosen
palästinensischen Jugendlichen und die Verletzung von über
1400 weiteren Demonstrationsteilnehmer*innen am vergangenen
Karfreitag aufgenommen. Der Protest von zehntausenden
Bewohnern der völkerrechtswidrig belagerten Enklave Gaza am
„Tag den Bodens“ wurde durch die israelische Armee ein
weiteres Mal mit tödlicher Gewalt beantwortet. Die
Forderung des UN-Generalsekretärs António Guterres nach
einer unabhängigen Untersuchung der Geschehnisse durch ein
internationales Gremium wird durch die israelische Regierung
abgelehnt!
Die deutsche Bundesregierung, Lieferant bedeutender
Rüstungsgüter an die Besatzungsmacht Israel, sieht sich
nicht zu einer klaren Stellungnahme gegen diese massiven
Menschenrechtsverletzung veranlasst. In vielen Orten, so
z.B. in Frankfurt/M und in München, sind die politischen
Parteien mehrheitlich damit beschäftigt, Kritiker der
israelischen Besatzungspolitik mit Raumverboten mundtot zu
machen; die zivilgesellschaftliche, gewaltfreie
Widerstandskampagne, die palästinensische
Nichtregierungsorganisationen unter dem Motto „Boykott,
Desinvestititionen und Sanktionen“ nach dem Vorbild des
südafrikanischen Kampfs gegen die damalige Apartheid auf
den Weg gebracht haben, wird als antisemitisch verleumdet
und damit Informationsarbeit über das Unrecht der
Besatzungspolitik massiv behindert.
Nach unserer Überzeugung muß die Lehre aus den Verbrechen
des deutschen Nazi-Regimes nicht nur die entschiedene
Bekämpfung des Antisemitismus, sondern jeder Form ethnisch
begründeter Diskriminierung und Unterdrückung sein. KoPI
tritt für ein gleichberechtigtes, demokratisches
Zusammenleben von Juden und Palästinensern auf dem gesamten
Territorium des historischen Palästina ein, sei es in einem
gemeinsamen Staat oder in zwei Staaten auf Grundlage des
UN-Teilungsplans von 1948. Ebenso wie Juden weltweit das
Recht auf Zuwanderung nach Israel in Anspruch nehmen, muß
auch den Palästinensern das Recht auf Rückkehr eingeräumt
werden - entsprechend den UN- Beschlüssen, denen auch
Israel 1948 zugestimmt hatte.
Dr. Rüdeger Baron (Nürnberger Evangelisches Friedensforum)
Matthias Jochheim (Internationale Ärzte für die Verhütung
des Atomkriegs IPPNW) George Rashmawi (Palästinensische
Gemeinde Deutschland)
Gisela Siebourg (Deutsch-Palästinensische Gesellschaft)
Marius Stark (Pax Christi)
Claus Walischewski (Israeli Committee Against House
Demolitions ICAHD)
Interview zur Lage im Gazastreifen - Warum die
Proteste wieder in Gewalt ausarten - Zum zweiten Mal
in Folge eskaliert der Protest im Gazastreifen. Wieder
fallen Schüsse, gibt es Tote. Die Frustration hat sich lange
aufgestaut, sagt Nahost-Experte Marc Frings.
heute.de: Das zweite Mal in Folge gibt es Unruhen. Warum?
- Marc Frings: Der "Marsch der Rückkehr" am vergangenen
Freitag war ein von langer Hand geplanter Protest zum "Tag
des Bodens" - eine gewaltfreie Initiative der
Zivilgesellschaft in Gaza. Die Hamas ist im letzten Moment
auf den rollenden Zug aufgesprungen und hat sich aktiv in
die Vorbereitung eingebracht. Das besondere Momentum - eine
friedliche Bewegung, die gegen Missstände demonstriert - ist
so verloren gegangen. Mit Hamas als Partner lässt sich
dieser Gedanke nicht aufrechterhalten. Die Fortsetzung der
Proteste muss man im Kontext der Ereignisse der letzten
Woche sehen. Ohne die letzte Eskalation wäre es sicherlich
nicht noch einmal zu solch groß angelegten Protesten
gekommen.
heute.de: Wird es jetzt so weitergehen? - Frings:
Aufgrund der israelischen Reaktionen des vergangenen
Protestwochenendes, bei dem fast 20 Palästinenser getötet
wurden, nimmt die Solidarität auch über Gaza hinaus zu.
Jetzt erleben wir auch Demonstrationen im Westjordanland.
Ich rechne mit einer volatilen Situation, die mindestens bis
zum 15. Mai anhalten wird, wenn die Palästinenser zum 70.
Mal der "Nakba" gedenken, der Flucht und Vertreibung aus dem
ehemaligen britischen Mandatsgebiet. In diesem Jahr fällt
dies mit dem Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem zusammen.
heute.de: Ist das eine Zuspitzung oder nur eine
vorübergehende Erscheinung?
>>>

Quelle -
Haitham Khatib
- facebook
Palestinian journalist dies after being shot by Israeli
forces - A Palestinian journalist shot by Israeli
forces during a mass demonstration along the Gaza border has
died of his wounds. Yaser Murtaja, a photographer with the
Gaza-based Ain Media agency, was shot in the stomach in
Khuza'a in the south of the Gaza Strip on Friday, according
to the Palestinian health ministry.
Murtaja, 30, was hit despite wearing a blue flak jacket
marked with the word "press", indicating he was a journalist.
Hosam Salem, a photographer at the scene of the incident,
told Al Jazeera on Friday that he witnessed Murtaja drop to
the ground after being shot by Israeli forces. "Yaser was
filming with his camera next to me when we heard the sound
of gunfire," Salem said. "He just fell on the ground and
said, 'I've been shot, I've been shot.'"
The Palestinian Journalists Syndicate said seven other
reporters were injured in Friday's protest, in what they
described as "deliberate crimes committed by the Israeli
army". The union posted photos of journalist Khalil
Abu Athira, who was shot during his coverage of Gaza's
protest on Friday. It also called for mass participation in
the funeral of Murtaja, and for a protest to be held at 12pm
(09:00 GMT) at the Manara Square in the occupied West Bank
city of Ramallah. They also called for the United Nations to
protect journalists and to implement UN Resolution 2222 into
concrete steps.
In a statement, the Israeli army said that it "does not
intend to shoot at journalists, and the circumstances in
which journalists were allegedly injured by [the Israeli
army] gunfire are unknown and are being investigated".
March of Return rallies - In addition to Murtaja's death,
the health ministry announced on Saturday the killing of
another man, 20-year-old Hamza Abdel Aal, bringing the
number of those killed during Friday's protests to nine.
A total of 31 Palestinians have now been shot dead since the
start of the protests on March 30, when tens of thousands
took to the border area with Israel, demanding the right of
return for Palestinian refugees. Live ammunition,
rubber-coated steel bullet and tear gas fired at the rallies
by Israeli soldiers, wounded at least 1,400 thus far. The
Palestinian health ministry reported that on Friday 491
people were injured by live ammunition after Israeli forces
fired on protesters who had gathered near the Israeli border
in the besieged Gaza Strip.
>>>

Der große Marsch - Nach dem Vorbild Gandhis begeben sich
zehntausende Palästinenser auf den „Großen Rückkehr-Marsch“.
- Nirit Sommerfeld - Viele Palästinenser folgten am Freitag,
den 6. April 2018, zum zweiten Mal dem Ruf zahlreicher
Bürgerrechtsbewegungen und Organisationen, sich dem „Großen
Rückkehr-Marsch“ anzuschließen, der sich über die nächsten
Wochen bis zum „Nakba-Tag“, dem 15. Mai 2018 erstrecken
soll. An diesem Datum feiert Israel den 70. Jahrestag seines
Bestehens, während es für die Palästinenser den Beginn ihrer
Katastrophe (arabisch „Nakba") markiert. Seit dem Beschluss
der UNO im November 1947, Palästina in einen jüdischen Teil
und einen Teil für die angestammte palästinensische
Bevölkerung zu teilen, bemühten sich jüdische
Untergrundorganisationen wie Palmach, Haganah, Etzel und
andere, so viel Land wie nur irgend möglich zu erobern und
von Palästinensern zu „befreien“. Bereits vor der Ausrufung
des Staates waren Tausende aus ihren Dörfern vertrieben;
nach dem 1948/49er Krieg hatten etwa 750.000 Palästinenser
aus über 430 Dörfern ihre Heimat und ihren Besitz verloren.
Sie und ihre Nachkommen gelten nach UNO-Resolutionen als
Flüchtlinge mit Rückkehrrecht in ihre Heimat.
>>>

Die Demo findet
in Berlin statt
Palestine
Update Nr. 128 – Der Gaza Rückmarsch hat begonnen – 1
.4.18 - Meinung -
Ranjan Solomon -
Der Gaza-Rückmarsch hat
begonnen – Die Flüchtlinge werden nicht aufhören, bis ihre
Stimmen gehört sind - Israel hat getan, was die Welt
allmählich von seiner Armee und politischen Führung zu
erwarten begann: einen friedlichen Protest mit bösartiger
Gewalt unterdrücken. Israels schlimme Antwort auf den
friedlichen Rückkehr-Marsch der Gazaner folgte dem üblichen
Muster des israelischen Militärs. Das israelische Militär
machte seine Übergriffe glaubhaft, indem es Ängste schürte,
dass die Hamas Akte der Gewalt verüben könnte. So setzte
Israel Scharfschützen ein, um auf die Unschuldigen zu
schießen, obwohl keine Provokation erfolgt war.
Israel
verfällt in Panik auf die Forderung der palästinensischen
Flüchtlinge hin, das Recht auf die Rückkehr in ihre
Wohnstätten von vor 1948 zu erhalten. Die Gazaner, die fast
in Steinwurf-Entfernung von ihren früheren Dörfern leben,
verstehen das bestens und wissen, wie real und lebenswichtig
und legitim ihre Ansprüche sind.
Papst Franziskus bezeichnet Israels
Aktionen als „die schwärenden Wunden aus dem immer-währenden
Konflikt, der auch die Wehrlosen nicht verschont“. Israel
hat sich eindeutig den Zorn der ganzen zivilisierten Welt
zugezogen, deren Führer quer über die Kontinente ihre
Unterstützung für dringende Gespräche erteilen, um damit zu
einem tatsächlichen Frieden in Gerechtigkeit zu kommen –
ohne Kompromisse, die für die Palästinenser wieder zu
Enttäuschungen führten. Der UNO-Sicherheitsrat sprach sich
sehr negativ aus über Israels Aktionen, kam aber aufgrund
des Vetos der nicht zu einer Resolution. Im Sicherheitsrat
wurde angemerkt, dass „die Entwicklungen in Gaza heute
wieder schmerzlich erinnern an die Konsequenzen des
misslungenen Friedens zwischen Israel und Palästina, und es
ist daher notwendig, unsere Bemühungen zur Unterstützung
einer friedlichen Lösung des Konflikts voran zu treiben“.
Adalah, Das „Juridische Zentrum für die
Rechte der arabischen Minderheit“, verurteilte Israels
militärischen Einsatz von Scharfschützen gegen zivile
Protestierer und setzte hinzu: „Todbringendes Gewehrfeuer
auf unbewaffnete Zivilisten stellt eine brutale Verletzung
der internationalen rechtlichen Verpflichtung zur
Unterscheidung zwischen Zivilisten und Soldaten im Dienst
dar … Israel ist verpflichtet, in Übereinstimmung mit dem
Völkerrecht zu agieren“.
Aber selbst nach dieser schrecklichen
Aktion erhebt Netanyahu den Anspruch, dass Israel die
moralischste Armee im Mittleren Osten sei. Sollte das ein
Witz sein, um sich an den 1. April als Narrentag zu
erinnern? Zunehmend zeigen die Zitate Israel als einen
Schurkenstaat. Der brutale Angriff auf friedliche
Protestierende stellt es als fanatischen Rassistenstaat vor,
dessen Armee und ihre Generäle wie auch die politische
Klasse, die für diese barbarischen Entscheidungen
Verantwortung tragen, Terroristen sind. Nichts anderes!
Israel hat bereits die Option einer unabhängigen
Untersuchung zurückgewiesen. Wenn seine Aktionen moralisch
wären – mit einem Anstrich von Phantasie – warum würde es
eine unabhängige Untersuchung scheuen? Mit einem „Schrank
voller Skelette“ (Sprichwort: Sceleton in the Cupboard)
muss Israel seine böswilligen Vorhaben und Verbrechen
verstecken.
Inzwischen haben die Palästinenser ein
Recht, der israelischen Okkupation zu widerstehen mit
Mitteln, die sie wählen. Widerstand durch Palästinenser
schwächt Israel. Und er erschreckt seine Alliierten, denn
palästinensischer Widerstand hat den ganzen Mittleren Osten
zu Revolten und Protesten inspiriert, die die Möglichkeit
für eine weitere, progressive und sogar revolutionäre
Veränderung offen halten.
„Wehrlos“
getötet im Heiligen Land – Spruch des Papstes - In
seiner Osteransprache forderte Papst Franziskus Frieden im
Heiligen Land - zwei Tage, nachdem 15 Palästinenser an der
Grenze von Israel und Gaza getötet worden waren. Er sagte,
„Der Konflikt dort verschont die Wehrlosen nicht“. Er sprach
diese Worte vom zentralen Balkon der St.Peter-Basilika aus,
wo zehntausende Menschen auf dem mit Blumen
geschmückten Petersplatz nach der von ihm
zelebrierten Messe aufmerksam zuhörten. Franziskus hat sich
offensichtlich direkt auf das Ereignis in Gaza bezogen, als
er sagte: „Die Wunden des laufenden Konflikts verschonen die
Wehrlosen nicht“.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres, die
EU-Außenpolitik-Leiterin Federica Mogherini und andere
Führungspersönlichkeiten haben eine unabhängige Untersuchung
für das Blutvergießen gefordert. Israels
Verteidigungsminister hat die Forderungen nach einer
Untersuchung der Tötungen durch das Militär während einer
palästinensischen Demonstration zurückgewiesen, die an der
Grenze von Israel und Gaza zu Gewalt führte.
Quelle
Die
Welt verurteilt Israels Attacken auf Palästinenser -
Über das Osterwochenende verurteilte eine wachsende Anzahl
von Führungspersönlichkeiten die israelischen Angriffe im
Gazastreifen, bei denen 15 Palästinenser während der
friedlichen Proteste am Vortag Märtyrer wurden. Das deutsche
Außenministerium äußerte seine tiefe Betroffenheit über die
Spannungen zwischen Palästinensern und den israelischen
Sicherheitskräften. Der Zusammenstoß machte deutlich, dass
es „absolut notwendig“ ist, „Verhandlungen aufzunehmen“
zwischen den Palästinensern und Israelis und betonte in
seiner Stellungnahme: „Nur auf diese Weise kann es eine
Lösung geben, die allen Menschen zwischen dem Mittelmeer und
dem Jordan das Recht auf ein würdiges Leben und die
Selbstbestimmung gibt.“
Im UK drückte der Staatssekretär für den Mittleren Osten und
Nordafrika ähnliche Besorgnis aus. „Zutiefst betroffen und
traurig über die Ereignisse in Gaza fordert UK nach ruhiger,
nachhaltender, erneuerter und dringender Verpflichtung zu
politischen Prozessen, um Lösungen zu bringen, die mit
Gewalt nicht zu erreichen sind.“ In den Chor der
Betroffenen gliedert sich auch der italienische
Außenminister Angelo Alfano ein, der beide Parteien
bedrängt, eine dringende Lösung zu finden, die die
Spannungen erleichtert und Israelis und Palästinensern ein
Leben in Frieden und Sicherheit zu ermöglichen. Im Irak sagt
ein Sprecher des Außenministeriums, dass sein Land auf der
Seite der Palästinenser stehe und bestätigte Bagdads feste
Unterstützung für die Sache der Palästinenser und verklagte
die Verwendung von tödlichen Kugeln gegen friedliche
Protestierende im Gazastreifen als eine offene Verletzung
des Völkerrechts.
„Ich verurteile total die unnötige und unverhältnismäßige
Gewalt Israels gegenüber den unbewaffneten palästinensischen
Zivilisten, die protestieren, um aufmerksam zu machen auf
die harte Situation, in der sie sich befinden“ war die
Botschaft von Bakir Izetbegovic, dem bosnischen Mitglied der
dreigeteilten Präsidentschaft von Bosnien-Herzegowina.
Izetbegovic forderte die UNO, die EU und die internationale
Gemeinschaft auf, die israelische Gewalt gegen die
Palästinenser zu beenden.
Auch die Moslem-Bruderschaft verurteilte die Angriffe und
die Anwendung von „tödlicher Gewalt“ gegen die Gazaner. „Der
Große Rückkehr-Marsch ist ein revolutionäres Referendum
gegen die Projekte, die palästinensische Sache zu
liquidieren und ein Todeszeugnis für den
‚Deal of Century‘“ sagte Talaat Fahmi, der Sprecher der
Gruppe. Fahmi sagte, die Palästinenser verteidigten die
heiligen Länder, während die internationale Gemeinschaft
still sei angesichts der israelischen Gewalt.
Zusätzlich zu den ermordeten Gazanern wurden hunderte andere
verwundet, als die israelischen Streitkräfte das Feuer auf
die Protestierenden eröffneten, die den „Land-Tag“ in
Erinnerung an den Tod von sechs arabisch-israelischen
Staatsbürgern begingen, die 1976 während der Demonstrationen
im Zusammenhang mit den Landkonfiszierungen im nördlichen
Israel von israelischen Streitkräften getötet worden waren.
Die jetzigen Demonstrationen sind der Anfang eines sechs
Wochen dauernden Protests, der seinen Höhepunkt am 15. Mai
finden wird, dem Tag, den die Palästinenser Nakba – die
Katastrophe – nennen, Israel aber als Unabhängigkeitstag
feiert.
Die Demonstrierenden fordern, dass palästinensische
Flüchtlinge das Recht zur Rückkehr zu den Städten und
Dörfern erhalten sollen, aus denen ihre Familien geflohen
waren oder vertrieben wurden, als Israel 1948 gegründet
wurde.
Quelle
Menschenrechtsgruppen
halten den Daumen auf israelische Verbrechen in Gaza
- Adalah, das Rechtszentrum für die Rechte der arabischen
Minorität gab seine Stellungnahme am Freitag heraus, in der
es Israel für den Einsatz von militärischen Scharfschützen
gegen zivile Protestierer verurteilte.
Der israelische Militäreinsatz von 100 Scharfschützen gegen
unbewaffnete palästinensische zivile Protestierende im
Gazastreifen ist illegal, sagte die Stellungnahme, und
lautete weiter: „Tödliches Gewehrfeuer auf unbewaffnete
Zivilisten stellt eine brutale Verletzung der
internationalen gesetzlichen Verpflichtung zur
Unterscheidung zwischen Zivilisten und Kämpfern der Armee
dar … Israel ist verpflichtet, gemäß dem Völkerrecht zu
handeln“. Adalah fügte hinzu, dass es aufrufen werde zu
einer Untersuchung jener, die verantwortlich sind für die
Toten in Gaza, und „dass es fordern wird, dass jene, die als
verantwortlich für den Mord erkannt werden, vor Gericht
gestellt werden.“
Nach Angabe der Gruppe sandten Adalah und das in Gaza
beheimatete Al-Mezan-Center für Menschenrechte am Donnerstag
vor dem Tag, an dem 16 Palästinenser entlang der Grenze zu
Gaza totgeschossen werden würden, einen Brief an den
israelischen Generalankläger Avichai Mandelblit und an den
israelischen Militär-Generalanwalt, in dem sie „forderten,
den Einsatz von Scharfschützen gegen Protestierende oder für
die Zerstreuung der Menge zu verhindern, und so klar und
direkt der israelischen Streitmacht anzuordnen, keinerlei
todbringende Munition jeglicher Art – einschließlich
Scharfschützen-Einsatz – zu benutzen.“ Die Gruppen sandten
auch einen zweiten Brief, in dem sie das israelische Militär
aufforderten, „alle Postierungen der sozialen Medien
wegzuräumen, die den TeilnehmerInnen am heutigen Gaza-Marsch
androhen würden, militärische Ziele darzustellen, und auch
alle sozialen Medienposten wegzuräumen, die die
Zivilbevölkerung in Gaza bedrohen.“
Quelle
Sicherheitsrat
verurteilt den Mord von Zivilisten an der Israel-Gaza-Grenze
- Die Mitglieder des Sicherheitsrates verurteilten bei einem
spontanen Not-Treffen heute nachts das Töten von Zivilisten
in Gaza während eines friedlichen Protests, der in Gewalt
ausgeufert war. Der UNO-Vizegeneralsekretär für politische
Angelegenheiten benachrichtigte den Rat von der Situation
und sagte, dass „das, was am frühen Morgen dieses Tages als
Demonstration begonnen hat, an verschiedenen Stellen quer
durch Gaza zu mehr als 15 Toten und 1000 verwundeten
Zivilisten geführt hat; viele der Verletzungen kamen laut
Berichten von scharfer Munition, die vom israelischen
Sicherheitsdienst abgefeuert wurde.
„Die heutigen Entwicklungen in Gaza erinnern uns schmerzlich
an die Konsequenzen des fehlenden Friedens zwischen Israel
und Palästina und die Notwendigkeit, unsere Bemühungen um
eine friedliche Lösung des Konflikts zu vergrößern“, sagte
er und forderte die Palästinenser, Israelis und die
internationale Gemeinschaft dringend auf, konkrete Maßnahmen
durchzuführen, um den derzeitigen Kurs des Konflikts
umzudrehen und als Ziel einen gerechten und dauerhaften
Frieden auf der Basis der Zweistaatenlösung anzupeilen.
Am Samstag trugen die Vereinigten Staaten den Entwurf für
eine Stellungnahme des UNO-Sicherheitsrates zusammen, in dem
„überlegendes Handeln verlangt und eine Untersuchung der
Zusammenstöße an der Grenze Israel/Gaza gefordert wurde“,
sagen die Diplomaten. Kuwait, das im Rat die arabischen
Länder vertritt, überbrachte die vorgeschlagene
Stellungnahme, die eine „unabhängige und transparente
Untersuchung“ der Gewaltakte forderte. Im Entwurf der
Stellungnahme des Rates wird auch „schwere Betroffenheit
über die Situation an der Grenze“ ausgedrückt. Und noch
einmal wurde „das Recht auf friedlichen Protest“ bekräftigt
– und die Trauer über den Verlust von unschuldigen
palästinensischen Leben zum Ausdruck gebracht“.
Quelle
Schauen Sie auch an
>>>
Protestierende
in Gaza stießen auf tödliche Gewalt - Tausende
Gazaner marschierten zu ihrer Grenze mit Israel und
forderten die Beendigung der mehr als 10 Jahre dauernden
Blockade. Israelische Soldaten verwendeten scharfe Munition
und Tränengas gegen die friedlich Protestierenden und
töteten mindestens 15; mehr als 1000 wurden verletzt.
VIDEO -
Quelle facebook

Übers.: Gerhilde Merz
Dokumentation - 30. 3. 2018 - Tag des Bodens - Tag des
Blutes in Gaza
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