
UN-Sicherheitsrat stimmt über Resolution
zu Trumps Jerusalem-Entscheidung ab, während Massenproteste
quer durch die besetzten Gebiete weitergehen
- Sheren Khalel - 18.12.2017 - Während die Trump-Administration
dabei blieb, ihre Zusage mit der am 6. Dezember
bekannt gegebenen unilateralen Entscheidung Jerusalem
als die Hauptstadt Israels anzuerkennen, wahrzumachen,
war es für den UN-Sicherheitsrat geboten am Montag
über eine Resolution gegen die Entscheidung abzustimmen
und den US-Präsidenten zu drängen die umstrittene
Anerkennung zurückzunehmen.
Laut der israelischen
Tageszeitung Haaretz "bekräftigt" der Entwurf der
Resolution, "dass alle Entscheidungen und Aktionen,
die vorgeben den Charkter, den Status und die demografische
Zusammensetzung der Heiligen Stadt Jerusalem geändert
zu haben, keine rechtliche Wirkung haben und null
und nichtig sind und entsprechend diesbezüglichen
Resolutionen des Sicherheitsrats widerrufen werden
müssen". Sie "appelliert an alle Staaten die Einrichtung
diplomatischer Missionen in der Heiligen Stadt Jerusalem
gemäß der Resolution 478 (1980) des Sicherheitsrates
zu unterlassen".
Während die Resolution
in der UNO breite Unterstützung hat, da der Großteil
der internationalen Gemeinschaft die neue Position
der USA öffentlich zurückweist, wird erwartet, dass
die USA von ihrem Vetorecht im Sicherheitsrat Gebrauch
machen wird [...]. Als Antwort auf das erwartete
Veto der USA, plant die Organisation für Islamische
Zusammenarbeit (OIC), zu versuchen das US-Veto über
den "Uniting for Peace" Mechanismus in der
UNO zu umgehen, der für den Umgang mit Pattsituationen
im Sicherheitsrat geschaffen wurde, und die Resolution
vor die Generalversammlung zu bringen.
Der OIC traf letzte
Woche zusammen, um den Plan auf Antrag des türkischen
Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zu diskutieren;
57 Mitgliedsstaaten gaben (bei dem Treffen) bekannt,
dass der OIC Ost-Jerusalem als Hauptstadt des Staates
Palästina anerkennen will. Zusätzlich äußerte Erdogan
am Sonntag Wünsche die türkische Botschaft nach
Ost-Jerusalem zu verlegen, obwohl dieser Schritt
angesichts der israelischen Besetzung der Stadt
unwahrscheinlich ist.
Inzwischen sind in
den elf Tagen seit der von Trumps Entscheidung [...]
ausgelösten Welle von Unruhen im besetzten palästinensischen
Territorium mindestens zehn Palästinenser getötet
worden.
Auf Grund der Entscheidung
kam es zu täglichen Zusammenstößen, neuerlichem
Raketenabschuß der Hamas, israelischen Luftangriffen
auf den Gazastreifen und einer starken erhöhten
Zahl festgenommener Palästinenser – bis jetzt sind
es mehr als 300. Es sieht nicht so aus, als ob sich
die Gewalt bald legt, da der für diese Woche anberaumte
Besuch von Vizepräsident Mike Pence von den Palästinensern
lautstark abgelehnt worden ist. Palästinensische
Amsträger haben erklärt, dass US-Funktionäre im
palästinensischen Territorium nicht willkommen sein
werden, solange Trump die Jerusalem-Entscheidung
nicht zurücknimmt. Es wird erwartet, dass die Massenproteste
während Trumps Besuch zunehmen.
Bis jetzt lag der
Höhepunkt der Gewalt am Freitag, den 15. Dezember,
an dem vier Palästinenser – zwei aus dem Gazastreifen
und zwei aus der besetzten Westbank – getötet worden
waren. Die vier am Freitag Getöteten wurden vom
palästinensischen Gesundheitsministerium als Mohammad
Amin Aqel, 19, aus Beit Ola in Hebron, Bassel Mustafa
Ibrahin, 29, aus dem Dorf Anata nordöstlich von
Jerusalem, Yasser Sokkar, 23, aus Sheja'eyya, östlich
von Gaza City und Ibrahim Abu Thuraya, 29, aus dem
Flüchtlingslager al-Bureij in Zentral-Gaza identifiziert.
Mustafa al-Sultan,
19 und Hussein Nasrallah, 25, wurden am 12. Dezember
getötet, als eine Drohne der israelischen Armee
in Beit Lahia im Norden des Gazastreifens eine Rakete
auf ein Motorrad abfeuerte. Mehrere Umstehende wurden
bei dem Luftschlag verletzt und eilten ins Krankenhaus.
Über ihren Zustand ist derzeit nichts bekannt.
Am 9. Dezember wurden
Mohammad al-Safadi, 25, und Mahmoud Mohammad al-'Atal,
29, bei einem israelischen Raketenangriff auf "Hamas-Ziele"
im südlichen Gazastreifen getötet. Ihre Leichen
wurde von den palästinensischen Rettungskräften
aus dem Schutt, der von einem der Luftangriffe zurück
blieb, geborgen. Die israelische Armee berichtete,
die Luftangriffe seien Vergeltungsschläge gewesen,
nachdem tags zuvor Hamas-Raketen in Israel eingeschlagen
waren. Es war weder von Verletzungen noch von Todesfällen
berichtet worden. Maher Atallah, 54, und Mahmoud
al-Masri, 30, wurden von israelischen Streitkräftem
bei einer Protestkundgebung an der Grenze von Gaza
am 8. Dezember erschossen. Mehrere Menschen wurden
bei diesem Protest von den israelischen Streitkräften
verletzt.
Mindestens 3.000 weitere
Personen wurden während Zusammenstößen und nächtlichen
Razzien verletzt.
Quelle Übersetzung: K. Nebauer
Nach Veto der USA
- Uno-Vollversammlung prüft
Jerusalem-Resolution - Im Uno-Sicherheitsrat
blockierten die USA eine Resolution gegen Donald
Trumps Jerusalem-Politik. Nun geht die
Abstimmung in die Vollversammlung. Und die
Amerikaner drohen, sich die Namen der
Befürworter zu notieren.
>>>

Moshe Zuckermann zur Verlegung der
US-Botschaft nach Jerusalem
Der israelische
Historiker und Soziologe Moshe Zuckermann legt im
Gespräch mit Sabine Kebir die Risiken dar, die der
von Donald Trump angekündigte Umzug der amerikanischen
Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem für Israel,
die Palästinenser und den ganzen Nahen Osten mit
sich bringt. Er äußert sich auch zu den Fragen,
ob eine Zwei-Staaten-Lösung noch möglich ist und
welche Perspektiven ein bi-nationaler Staat Israel-Palästina
für beide Völker böte
>>>

Teilt euch die Stadt! - Nicht nur
Israel hat ein Existenzrecht, auch Palästina. Die
Welt muss beide als Staaten anerkennen.
- Ein Gastbeitrag von Daniel Barenboim - 19. Dezember
2017 - Die Entscheidung der amerikanischen Regierung,
die US-Botschaft in Israel nach Jerusalem zu verlegen
und Jerusalem damit de facto als Hauptstadt Israels
anzuerkennen, ist die jüngste in einer Reihe gravierender
geopolitischer Entscheidungen im israelisch-palästinensischen
Konflikt. Sie macht deutlich, dass jeder Vorstoß
von außen dazu tendiert, eine der beiden Konfliktparteien
zu favorisieren und die andere zu demoralisieren.
Dies führt zu Euphorie auf der einen Seite und Gewalt
auf der anderen. Wird dem nicht deutlich und geschlossen
entgegengetreten, so rückt eine Lösung des Konfliktes
in noch weitere Ferne.
Das aus der US-Entscheidung resultierende erneute
Aufflammen der Gewalt sowie die internationalen
Reaktionen zeigen, dass es notwendig ist, einige
Aspekte des Konfliktes neu zu beleuchten. Seit mittlerweile
mehreren Jahrzehnten spricht die Welt über die Möglichkeit
einer Zweistaatenlösung – allerdings muss man sich
fragen: Wo ist der zweite Staat?
Dies ist besonders wichtig, da der israelisch-palästinensische
Konflikt ein in der Geschichte der Menschheit einmaliger
ist.
>>>
Die Wut der Entrechteten ist legitim
- Tanya Ury - Ich verstehe die Wut von so vielen
Palästinensern, denen das Recht auf Wiederkehr in
ihre Heimat im besetzten Palästina, verweigert wird,
während gleichzeitig jährlich etwa 10.000 europäischen
Juden erlaubt wird, nach Israel zu emigrieren, mit
der unrechten Rechtfertigung der „Alija“, dem Rückkehrrecht;
zu vielen Palästinensern, die schon in Palästina
leben, wird von der israelischen Regierung keine
legitime Bürgerschaft bewilligt.
Ich kann die Frustration dieses Volk verstehen,
dessen Frischwasser-Zugang absichtlich auf ungenügende
Mengen beschränkt wird, dessen Häuser zerstört,
dessen Land weiter geraubt wird und dessen Menschen
unterdrückt werden.
Als britisch-deutsche Jüdin, die in Deutschland
lebt, lehne ich dieses vorgebliche Geburtsrecht
ab, das Juden von Israel gewährt wird. Ich unterstütze
den BDS Einsatz für Boykott, Desinvestitionen und
Sanktionen von israelischen Produkten, und Institutionen,
als eine Maßnahme, außerhalb des Landes Aufmerksamkeit
auf israelische Repression zu richten und um dessen
Aggression einzuschränken. Ich bin heute motiviert
– nach den neuerlich alarmierenden Entwicklungen
in Jerusalem – zu sprechen.
1980 verurteilte der UN-Sicherheitsrat Israels Ankündigung,
diese Stadt zur Hauptstadt zu erklären, und – aus
Respekt vor dieser Erklärung – hat seitdem keine
andere Nation ihre Botschaft nach Jerusalem verlegt.
Präsident Donald Trumps Anfang Dezember verkündete
Entscheidung, die US-Botschaft aus Tel Aviv nach
Jerusalem zu verlegen, ist eine offene Beleidigung
des schon angeschlagenen Palästinensischen Volkes.
>>>
Wessen Sprachrohr ist eigentlich
die Süddeutsche Zeitung?
- 19. Dezember 2017 - Jürgen Jung - Vor 10
Jahren bereits meinte der Jude Alfred Grosser kurz
und bündig: „Die Politik Israels fördert den Antisemitismus.“
Und im vergangenen Jahr sagte der ehemalige israelische
Botschafter, Avi Primor, dass er keine Zunahme des
AS feststellen könne, sondern nur eine Abnahme der
Symphatie für Israel. Dessen zionistischer Siedlerkolonialismus
– sprich völkerrechtswidrige Besatzungspolitik –
lässt ja alle Friedensbemühungen zur Farce, zur
Fassade werden, hinter der so viel Land wie irgend
möglich „judaisiert“ wird – so die israelische Terminologie.
Dass die Opfer unserer Opfer, die Palästinenser,
die Leidtragenden dieser seit etwa einem Jahrhundert
andauernden Landnahme, die zionistischen Usurpatoren
nicht sonderlich mögen, ja hassen, heisst keineswegs,
dass sie deswegen Antisemiten sind. Sie und ihre
moslemischen Glaubensbrüder sind verständlicherweise
Antizionisten, denen – insbesondere wenn sie als
Flüchtlinge bei uns leben – die hierzulande weitgehende
Identifizierung der Juden mit Israel nicht entgeht.
Ist es da verwunderlich, dass sehr vielen von ihnen
vor dem Hintergrund ihrer leidvollen Erfahrungen
mit den Zionisten in Palästina und ohne den Hintergrund
des europäischen Antisemitismus – einen diesem vergleichbaren
gab es im Orient nicht – antisemitische Ressentiments
plausibel erscheinen und ihnen von daher die Grenze
zwischen Antizionismus und Antisemitismus verschwimmt?
Auch deutsche Antizionisten sind übrigens in ihrer
überwältigenden Mehrheit nachweislich keine Antisemiten.
So das Ergebnis der empirisch sorgfältigsten Studie
zum Thema, die von Prof. Wilhelm Kempf an der Uni
Konstanz geleitet wurde („Israelkritik zwischen
Antisemitismus und Menschenrechtsidee. Eine Spurensuche“,
2015). Aber solche Fakten, wie auch kritische jüdische
und/oder israelische Stimmen, die Friedensbewegung
in Israel generell, werden hierzulande kaum rezipiert.
Da kann man dann verblüfft in der SZ (am 13. 12.
2017, S. 4) lesen, dass die Boykott-Kampagne gegen
Israel (BDS) antisemitische Stereotype „bedienen
wolle“. Andererseits findet man nicht einmal einen
Bericht über den skandalösen Beschluss des Münchner
Stadtrats (vom 6. 12.) „gegen jeden Antisemitismus“,
der die BDS-Kampagne forsch als antisemitisch denunziert
und jede Veranstaltung, die sich auch nur mit der
Kampagne befasst, in Räumlichkeiten der Stadt untersagt.
Dass etliche renommierte Juden weltweit die Kampagne
unterstützen, einige jüdische Israelis (z. B. in
Ha‘aretz) die Welt geradezu flehentlich aufrufen,
Israel zu boykottieren, um es vor dem – durchaus
auch moralischen – Untergang zu retten, wird dabei
geflissentlich übersehen. Auch die
>>>
Alles begann mit dem linken Fuß
- Plädoyer: Israels Arbeitspartei muss ihre linke
Stimme wiederfinden. Angesichts der Skandale der
Regierung Netanjahu gehen Zehntausende auf die Straße,
sehnen sich viele nach einem Wechsel. Doch, anstatt
eine klare politische Alternative zur Regierung
anzubieten, entscheidet sich der neue Vorsitzende
der Arbeitspartei, Avi Gabbay dafür, deren Rechtsaußenpositionen
zu übernehmen. - Liat Schlesinger
Es hätte der Moment der Linken sein sollen: Massen
von Demonstranten gehen auf die Straße, und angesichts
der Korruptionsvorwürfe gegenüber Netanjahu schwindet
die Unterstützung für die Regierung. Die Koalition,
deren Vorsitzender viele Stunden in polizeilichen
Untersuchungsräumen verbringt, wankt. Der Stuhl
des Ministerpräsidenten wackelt mehr denn je. Dies
ist natürlich auch im politischen Alltag zu spüren:
Drohungen über die Auflösung der Regierung werden
immer wieder in den Raum geworfen, die Vorsitzenden
der Koalitionsparteien verhalten sich so, als würden
sie bereits den Wahlkampf für den Tag danach vorbereiten.
Zu viele Israelis haben genug davon, und es ist
nun klar, dass sich einiges in Kürze ändern wird
– auch wenn nicht klar ist, inwiefern. (...)
Die Wahl Gabbays – ein Mann ohne besonderen öffentlichen
Status, ohne große Anhängerschaft oder klare politische
Einstellungen – machte mehr als alles andere den
Überdruss deutlich, den die versagende Parteiführung
und die Politiker*innen, die diese leiten, auslöste.
Vor den internen Wahlen verkündete Gabbay, dass
er für die Zweitstaatenlösung auf Basis der Grenzen
von 1967 bei geringem und von beiden Seiten akzeptiertem
Gebietsaustausch eintritt; er verkündete wiederholt,
dass er in Sicherheits-, Wirtschafts- sowie Demokratiefragen
linke Positionen vertritt. Viele der israelischen
Linken hofften darauf, dass Gabbays persönliche
Geschichte – die eines Selfmademan, der in eine
sozial schwache Familie in einem Armenviertel hineingeboren
wurde – ihm dabei helfen würde, sein Versprechen
„sich an neue Zielgruppen zu richten“ umzusetzen,
eine Kodierung für rechte und Mizrachi-Wähler. Seine
ersten Monate an der Parteispitze lassen jedoch
erkennen, dass sein Werben um die ‚neuen Zielgruppen‘
nichts anderes als die Wiederholung alter, fehlgeleiteter
Strategien darstellt.
>>>
Kritik an
Netanjahu wächst
- 18. 12. 2017 - Auch
prominente Rechte fordern nun den Rücktritt des
israelischen Ministerpräsidenten. Er wurde bereits
zum siebten Mal wegen Korruptionsvorwürfen befragt.
- Alexandra Föderl-Schmid - Die Israelis
sind einiges gewöhnt in Sachen Korruption und Politik.
Schließlich ist mit Ehud Olmert, ein ehemaliger
Politiker der Kadima-Partei, erst im Sommer ein
früherer Ministerpräsident nach Verbüßung einer
16-monatigen Haftstrafe aus dem Gefängnis entlassen
worden. Und am Sonntag rückte mit Stas Misezhnikov
der ehemalige Tourismusminister ins Hermon-Gefängnis
ein, er wird die nächsten 15 Monate dort verbringen.
Elf weitere Politiker und Funktionäre der rechten
Partei Unser Heim Israel wurden bereits verurteilt.
Nun formiert sich immer breiterer Widerstand gegen
die zahlreichen Affären, in die Spitzenpolitiker
des Landes verwickelt sind. Zum ersten Mal werden
Rufe nach einem Rücktritt von Regierungschef Benjamin
Netanjahu, gegen den in zwei Korruptionsfällen ermittelt
wird, auch von prominenten Rechten erhoben: "Netanjahus
Verhalten schädigt sein Lager. Jeden Tag kommt ein
übler Geruch aus seinem Büro, das schadet den Rechten",
sagte der Publizist und Anwalt Nadav Haetzni, eine
prominente Figur innerhalb der rechten Bewegung.
Auch ein Siedler-Vertreter hatte Netanjahu wegen
seines Verhaltens bereits zum Rücktritt aufgefordert.
>>>

Zwischen Realpolitik und Radikalopposition
- Ein Interview mit Knesset-Mitglied Mossi Raz -
Das im Oktober nachgerückte Knesset-Mitglied von
Meretz Mossi Raz über Trump & Netanjahu, Hamas &
Fatah und linke Opposition in Israel - RLS Israel
Mossi, jetzt, wo Du die Meretz wieder in der Knesset
vertrittst, musst Du nahezu täglich nach Jerusalem
fahren! Die Knesset, der Oberste Gerichtshof, der
Präsident, die meisten Ministerien sitzen in Jerusalem.
Jetzt möchte US-Präsident Donald Trump die US-amerikanische
Botschaft nach Jerusalem verlegen. Eine gute Idee?
Für uns als israelische Linke ist es klar, dass
West-Jerusalem die Hauptstadt Israels ist. Ebenso
ist uns klar, dass Ost-Jerusalem die Hauptstadt
Palästinas ist. Unter den gegebenen Umständen sollte
Herr Trump lieber darauf hinarbeiten, dass ein Friedensvertrag
zwischen Israel und den Palästinenser*innen geschlossen
wird. Dann soll die US-amerikanische Botschaft in
Israel unbedingt nach West-Jerusalem ziehen und
gleichzeitig in Ost-Jerusalem die US-Botschaft in
Palästina eröffnet werden.
Der US-amerikanische Präsident kommt und sagt, was
immer er auch sagt. Mich interessiert aber weniger,
was ein Trump sagt, als das, was wir hier dringend
tun müssen, was Israel mit seinen Nachbarn tut,
die es seit 50 Jahren militärisch beherrscht und
deren Land es besetzt.
>>>
Israels progressive Kräfte verurteilen
Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem
- Zeitnahe Zusammenfassung der Reaktionen auf Trumps
Entscheidung - Tsafrir Cohen
Für die linke Meretz verurteilte Knesset-Mitglied
Mossi Raz die Entscheidung: Erst wenn ein Friedensvertrag
mit den Palästinenser*innen geschlossen wird, solle
die US-amerikanische Botschaft nach West-Jerusalem
ziehen und gleichzeitig in Ost-Jerusalem die US-Botschaft
in Palästina eröffnet werden. Die Basis dafür wäre
die arabische Friedensinitiative von 2002, die die
Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und
den arabischen Staaten sowie die Anerkennung Israels
durch diese vorsieht. Im Gegenzug soll Israel alle
1967 besetzten Gebiete räumen, einen unabhängigen
palästinensischen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt
anerkennen und einer gerechten Lösung der Flüchtlingsfrage
in Übereinstimmung mit der Resolution 194 der UN-Generalversammlung
zustimmen. Das solle die Trump-Administration angehen,
statt den Konflikt anzuheizen und das Leben vieler
Israelis und Palästinenser*innen aufs Spiel zu setzen.
Die Reaktion der 13 Abgeordneten der drittgrößten
Knesset-Fraktion, der Gemeinsamen Liste, zu der
auch die sozialistische Chadasch gehört, fällt noch
deutlicher aus: Damit schürt Trump mutwillig Hass
zwischen den Völkern
>>>
Alltag in Palästina: Checkpoints
und Schikane durch die israelische Armee
>>>

Antisemitismus & Islamophobie
- Zwischen akademischer Forschung & politischen
Agenden Ein Forschungsprojekt setzt die Themenfelder
Antisemitismus und Islamophobie aktiv zueinander
in Beziehung. Es soll nicht nur Raum für Vergleiche
und Analysen bieten, sondern auch dazu beitragen,
die gemeinsamen historischen Erfahrungen, Pfade
und Geschichten von Muslim*innen sowie Juden und
Jüdinnen offenzulegen. - RLS Israel
Die zeitgenössische Antisemitismusforschung beschäftigt
sich häufig mit der Beziehung zwischen Antisemitismus
und anderen Formen von Vorurteilen, einschließlich
der Islamophobie. Jüngste Studien haben bemerkenswerte
Ähnlichkeiten sowie Unterschiede zwischen Antisemitismus
und Islamophobie aufgezeigt, sowohl hinsichtlich
ihres Ausdrucks als auch ihrer Ursachen. Insbesondere
hoben Wissenschaftler*innen hervor, dass europäische
Beobachter*innen Juden und Jüdinnen sowie Muslim*innen
oft als Fremde in Europa wahrnehmen und als im Orient
beheimatet betrachten. Darüber hinaus gibt es wichtige
Themen wie Antisemitismus unter Muslim*innen und
Islamophobie unter Juden und Jüdinnen, die von der
bestehenden Wissenschaft nicht angegangen wurden.
Ebenso ist es wichtig zu analysieren, wie Muslim*innen
heute den Widerstand gegen den Antisemitismus als
Modell für das eigene politische Handeln gegen Islamophobie
nutzen.
Diese und verwandte Themen stehen im Mittelpunkt
eines Forschungsprojekts, das Dr. Scott Ury, Direktor
des Stephen-Roth-Instituts für die Erforschung des
zeitgenössischen Antisemitismus und Rassismus an
der Universität Tel Aviv, und Dr. Lena Salaymeh,
Dozentin an der juristischen Fakultät der Universität
Tel Aviv, initiiert haben. Ihr Ziel: ein Forschungsprojekt,
das die Themenfelder Antisemitismus und Islamophobie
aktiv zueinander in Beziehung setzt. Es soll nicht
nur Raum für Vergleiche und Analysen bieten, sondern
auch dazu beitragen, die gemeinsamen historischen
Erfahrungen, Pfade und Geschichten von Muslim*innen
sowie Juden und Jüdinnen offenzulegen.
Der Vergleich von Antisemitismus und Islamophobie
ist ein neu entstehendes und sehr umstrittenes Forschungsfeld.
Zur Angemessenheit oder Unzumutbarkeit dieses Vergleichs
wurden unzählige wissenschaftliche oder auch polemische
Artikel verfasst. In der Tat haben einige Wissenschaftler*innen
von vornherein jeden Versuch, Antisemitismus und
Islamophobie zu vergleichen, abgelehnt. Doch obwohl
sich die Wissenschaft dem Vergleich widersetzt,
konzentrieren sich einige Wissenschaftler*innen
darauf, im Rahmen der Arbeit zu Antisemitismus und
Islamophobie Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden
Formen von Vorurteilen zu identifizieren und zu
analysieren.
>>>
Die Verleumdung - Die Wahrheit über
den Antisemitismus
>>>

Trump's Naming of Jerusalem Capital
Brings Anger and Despair: An Interview With Richard
Falk
- 16. 12. 2017 - Dan Falcone - President Trump
made history in naming Jerusalem the capital of
Israel, as much of the world watched on with anger
and despair. The moment comes as a crucial step
backwards for the region's "peace process." In the
background seemingly, Trump needs to sustain his
base of support among Evangelicals and rich Jewish
donors, but as for the effects, it seems that as
usual, he couldn't care less.
Liberal US Jews, such as the advocacy group J-Street,
are condemning the decision and they're right, of
course, to condemn it. Theirs is a major task to
bring about some respect for human rights in the
US, at least at the leadership level. The move poses
other challenges and questions. Will Trump move
the Embassy? Does Trump have any thinking on the
matter beyond his own ego? Or is this a further
step toward organizing the reactionary bloc of Arab
dictatorships as well as hyper-nationalist Israel?
Is an alliance against Iran part of the strategy?
In this exclusive Truthout interview, former UN
Special Rapporteur for Palestinian Human Rights
Richard Falk helps to elaborate on these points
and more. Falk argues that "what is already evident
on the basis of the decision itself is the severe
damage done to the global and regional leadership
reputation of the United States. As well, the authority
of the United Nations has been shown to be no match
for geopolitical
>>>

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Israeli forces shoot boy in face, arrest sister
for protesting, arrest mother for looking into it
- Sheren Khalel - Israeli soldiers forced their
way into the Nariman and Bassem Tamimi’s home before
dawn on Tuesday, the way they have done dozens of
times before — only this time instead of leaving
with Nariman or Bassem, they arrested the couple’s
16-year-old daughter, Ahed Tamimi.
It is alleged that Ahed was arrested for slapping
a soldier during a demonstration the day before.
The demonstration was organized to protest Israel’s
use of force during a protest on Friday, when Ahed’s
14-year-old brother Mohammed was shot in the face
by an Israeli soldier, leaving him in critical condition.
After a six-hour surgery the boy was put into a
medically induced coma for at least 72 hours.
With one child in the hospital, expected to be brought
out of his coma that day, and another being held
in some unknown location by the Israeli government,
Nariman faced any parent’s worst nightmare. For
Nariman, a Palestinian mother, activists and medic
from Nabi Saleh, one of the occupied West Bank’s
most politically contentious villages, there was
no time to grieve for her situation. She knew her
son was in the hands of doctors, so she headed to
Israel’s Binyamin Detention Center to figure out
where her daughter had been taken. By 1:30 p.m.
she too was detained. On Tuesday evening an Israeli
court told Bassem that both his wife and daughter
would be
>>>

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