
Qaraqe:
'Israel mag imstande sein uns unser Geld
wegzunehmen, aber es kann uns nicht unsere Würde
nehmen'
- 24.06.2017 - Es
scheint, dass Israel nach Abschluss seines
rassistischen Kolonialprojekts begonnen hat das
tägliche Leben der Palästinenser entlang eines
Pfades der Zerstörung zu gestalten – der
Zerstörung der palästinensischen Identität und
des palästinensischen Befreiungsprojekts.
Das israelische Ministerialkomitee hat vor
kurzem einen Gesetzesentwurf genehmigt, der
erlauben wird palästinensische Steuergelder
unter dem Vorwand zurückzuhalten, sie würden
benützt, um Unterstützungen für die Familien von
Gefangenen, Märtyrer und Verwundeten zu
finanzieren: erschreckender und unmoralischer
als ein Krieg.
Israel versucht das palästinische Volk zu
bestrafen und eine Strafgesetzgebung
festzuschreiben, die ausgelegt ist, um das
palästinensische Volk unter dem Deckmantel des
Gesetzes niederzuwerfen (zu zerstören).
Das Ziel Israels, Amerikas und Europas mit
dieser Erpressung und dem Druck auf die PA ist
kein finanzielles. Es ist der Versuch die ganze
palästinensische nationale Identität als
Terrorismus und Verbrechen einzustufen.
Der palästinensische Widerstand gegen die
Besatzung – repräsentiert durch die Gefangenen,
Märtyrer und Verwundeten – wird so zu etwas
Illegitimem gemacht und von seinen rechtlichen
und humanitären Grundlagen gelöst, insbesondere
den im Völkerrecht verankerten, die jedem Volk
unter Besatzung erlauben Widerstand zu leisten,
um ihre Freiheit und Würde zu erhalten.
Israel begeht ein Verbrechen an den Familien
dieser Gefangenen, Märtyrer und Verwundeten; es
möchte rein, unschuldig und sauber erscheinen –
sauber von unserem Blut und Leiden und den
dauernden Katastrophen, die die israelischen
Besatzung verursacht.
Wenn Israel mit dem Verkaufen dieses Narrativs
Erfolg hat und wir gezwungen sind, uns unter den
israelisch-amerikanischen Druck zu beugen, wird
der Gang zum Internationalen Strafgerichtshof
ein lächerliches Unterfangen, weil wir bereits
zugegeben und akzeptiert haben, dass alle Formen
unseres Widerstands gegen die Besatzung
gleichbedeutend mit Verbrechen und Terrorismus
sind.
Israel möchte einen Coup gegen die
palästinensische Geschichte und alle
internationale Resolutionen, die Palästina
betreffen, ausführen.
Es möchte den Charakter und den rechtlichen
Status des Staates Palästina und seiner
Gefangenen und Märtyrer vernichten – obwohl die
Vereinten Nationen und viele Länder den
palästinensischen Staat anerkannt haben – und
gleichzeitig seine humanitären und legalen
Verantwortungen als Besatzungsmacht Palästinas
von sich weisen.
Israel sucht seine Politik des "legalen"
Siedlungsausbaus, der Annektierung von
palästinensischem Territorium und der
Vertreibung de palästinensischen Volkes aus der
politischen Sphäre fortzuführen.
Diese Intervention hat sich offen gezeigt in der
Forderung Israels die UNRWA aufzulösen und das
Flüchtlingsthema zu begraben. Die Intervention
hat den palästinensischen Lehrplan erreicht und
zeigt sich auch in der israelischen Politik der
Plünderung, des Diebstahls und offenen Piraterie
von allem im Leben der Palästinenser – dem
Wassers, der Bewegung, der Luft, der Meinungs-
und Redefreiheit, von Land und Bäumen, vom Geld
der Gefangenen in den israelischen
Militärgerichten, und jetzt von den
Ausgangszahlungen für die Märtyrer.
Im besetzten Palästina zahlt das Opfer dem
Mörder und Vollstrecker des Todesurteiles
Entschädigung. >>> |
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David Zonsheine,
Lieber Freund,
Letzte Woche
haben der israelische Autor, David Grossman, und
die Übersetzerin, Jessica Cohen, gemeinsam den
„Man Booker International Prize“ (Booker-Preis,
wichtigster Literaturpreis in England) in einer
Zeremonie in London verliehen bekommen.
Herr Grossman ist ein Mitglied von B’Tselem’s
Öffentlichkeitsrat. Bei der Entgegennahme des
Preises sagte Ms. Cohen: “Es ist nicht leicht,
unschmeichelhafte und unangenehme Wahrheiten zu
sagen, und es ist bestimmt nicht leicht, diese
zu hören. Aber es ist nicht nur in der
Literatur, sondern auch im wahren Leben
wesentlich und ich hoffe, dass Organisationen
wie B’Tselem dies auch weiterhin tun.”
Mithilfe von Frau Cohen und mithilfe von
Unterstützern wie Ihnen werden wir genau dies
weiterhin tun.
In einem Interview zu dem Preis fügte Frau Cohen
hinzu: "Aufgrund meiner engen Beziehung zu
Israel – meinem früheren Zuhause –fühlte ich
mich gezwungen, diese Plattform zu nutzen, um
die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was ich
als das tragische Beharren der israelischen
Regierung auf Strategien ansehe, die das Land
weiter vom Frieden entfernen, und auf
Organisationen wie B'Tselem, die hart arbeiten,
um das Land zurück in die richtige Richtung zu
lenken. Die Palästinenser leben jeden Tag unter
Besatzung und haben nicht den Luxus einer
nicht-politisierten Existenz und ich glaube,
Israelis sollte das Privileg auch nicht gegeben
werden."
Frau Cohen entschied sich, einen Teil ihres
Preisgeldes an B'Tselem zu spenden, und wir sind
von ihrer Großzügigkeit und ihren Worten
zutiefst bewegt. Wir danken Frau Cohen nicht nur
für ihren bedeutenden Beitrag, sondern auch
dafür, dass sie uns hilft, die Aufmerksamkeit
der Welt auf eine ein halbes Jahrhundert
anhaltende Unterdrückungssituation zu ziehen,
die grundsätzlich undemokratisch ist. Heute
bitten wir Sie, sich ihr und uns bei unserer
Aufgabe, die Besatzung zu beenden und
Menschenrechte zu schützen, anzuschließen.
Wenn Sie es nicht schon bereits diesen Monat
getan haben, spenden Sie einen Sonderbeitrag an
B'Tselem, weil wir 50 Jahre der Besatzung
kennzeichnen und die Tendenz ist steigend.
Mit Ihrer Unterstützung sind wir entschlossen,
die Besatzung zu beenden.
Danke - David Zonsheine, Generaldirektor,
Direktorium, B'Tselem
P.S- Wenn Sie anders als durch Paypal spenden
wollen, antworten Sie bitte sofort auf dieses
E-Mail.
mail@btselem.org
(Aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt v. Inga Gelsdorf) |
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Scheinkrankheiten
und Suizide – die Moral der israelischen
Soldaten sinkt
- 22.06.2017 - Vor
wenigen Tagen meldeten internationale Medien,
dass sich mehr als 200 israelische Soldaten von
einer mysteriösen Hautkrankheit heimgesucht
fühlten.
Wegen dieser mysteriösen Krankheit liessen die
Verantwortlichen die Militärbasis von Shifazon
im Negev evakuieren. Die Betroffenen wurden
medizinisch untersucht und einige von ihnen
unter Quarantäne gestellt. Ein ärztliches
Spezialteam kam nach Shifazon, um die Soldaten
zu behandeln.
Die 1.500 Militärangehörigen der Basis wurden
nach Hause geschickt und die Einrichtung
geschlossen.
Die Erkrankten konnten von den Ärzten nicht
geheilt werden und wurden in ein
Militärkrankenhaus gebracht, wo sie von einem
ärztlichen Attest profitierten, das sie vom
Militärdienst freistellte.
Allerdings hat sich nach eingehenden
medizinischen Untersuchungen herausgestellt,
dass die Soldaten Medikamente genommen hatten,
die die Hautausschläge verursacht haben, um als
Kranke durchzugehen und sich vom Dienst zu
befreien. Die Blutuntersuchungen ergaben, dass
sie an keiner Krankheit litten.
Die Soldaten wurden jetzt vor ein Militärgericht
gestellt, weil sie versucht haben sich dem
Miltärdienst zu entziehen. Zunehmende Zahl von
Suiziden unter den Soldaten
Zur gleichen Zeit berichtete die libanesische
Webseite Al-Ahed über eine zunehmende Zahl von
Soldaten, die Selbstmord begehen. Diese Tatsache
beunruhigt den israelischen Militärgeneralstab
zutiefst, vor allem weil es keine genaue Ursache
gibt, die dieses Phänomen erklären würde.
"Die Informationen, die von einer zunehmenden
Zahl von Suiziden in den Militärlagern spricht,
untergraben die Moral der israelischen Soldaten.
Am vergangenen Sonntag haben zwei Soldaten
Selbstmord begangen, was die Einheit, in der sie
dienten, verunsicherte", heißt es weiter in der
Information, die von einen weiteren Selbstmord
eines Soldaten in einer Militärbasis im Negev
berichtet.
Die Militärpolizei untersucht diesen Tod noch
ohne viel herausgefunden zu haben. Laut
israelischen Qzellen "zeigt sich die Obrigkeit
in Politik und Militär gegenüber diesen
Vorfällen vollkommen indifferent".
Israel hatte 2006 eine Niederlage durch die
Hezbollah einstecken müssen, rühmte sich aber,
einer der effektivsten Armeen der Region zu
haben. Der israelische Generalstab ist sich aber
ihrer Mängel bewußt, darunter der mangelnden
Motivation der Soldaten, die sich lieber Spaß
haben wollen als zu kämpfen.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Festgefahrene
Lage im Nahen Osten - An der Freien Universität
Berlin wurde über Palästina diskutiert
- Matthias Hinkelmann - Vor einem vollen Hörsaal
hat am 15. Juni die Diskussionsveranstaltung
»Palestine in Focus« im Otto-Suhr-Institut der
Freien Universität Berlin stattgefunden. Auf
Einladung von Professorin Cilja Harders boten
Expertinnen einen wissenschaftlichen Blick auf
die Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Palästinas.
Helga Baumgarten, Professorin an der Universität
Bir Zait bei Ramallah, betonte die Bedeutung der
israelischen Besatzung im Zuge des
Sechstagekriegs 1967. Nachdem mit den
sogenannten Osloer Verträgen zwischen
Palästinensern und Israel ab 1993 Hoffnung auf
einen gleichberechtigten palästinensischen Staat
aufgekommen sei, wäre eine Zweistaatenlösung
heute unwahrscheinlicher als je zuvor. Grund
dafür sei das rapide Anwachsen der Zahl
israelischer Siedler in Ostjerusalem und dem
Westjordanland auf derzeit mehr als 600.000. Ein
weiterer Faktor sei die Palästinensische
Autonomiebehörde (PA), die gegenwärtig die Rolle
als stellvertretende Polizei des israelischen
Staats einnehme. Über 60 Prozent der
Palästinenser im Westjordanland forderten den
Abgang des Präsidenten Mahmut Abbas, der – wie
die israelische Regierung – jedoch am
politischen Status quo festhalte. In Gaza
herrsche unter der Hamas derweil ein anderes
autoritäres Regime unter den Bedingungen der
israelischen und ägyptischen Blockade.
Professorin Anaheed Al-Hardan, Soziologin an der
Amerikanischen Universität Beirut, bezog sich
auf die Nakba (»Katastrophe«), die mit der
israelischen Staatsgründung einhergehenden
Ereignisse von 1948: Damals wurden 700.000
Menschen – drei Viertel der indigenen
Bevölkerung – vertrieben und über 400
palästinensische Dörfer zerstört. Mit dem
Konzept des Siedlerkolonialismus lasse sich das
israelische Regime verstehen, welches seit 1948
sukzessiv Land von den Palästinensern raube und
damit eine Politik verfolge, die auch der
Staatsgründung der USA und Australiens zugrunde
gelegen habe. >>> |
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Breaking
the Silence - Ayelet Shaked, why are you
settling for investigating only one member of
Breaking the Silence? Come and interrogate us as
well, hundreds of other soldiers, men and women,
who broke their silence publicly. We'll tell you
what we did in the occupied territories and
about the daily violence we used against
Palestinians.
Two weeks ago Justice Minister Ayelet Shaked
requested the Attorney General open an
investigation into the actions of a member of
Breaking the Silence following testimony he gave,
describing how as an officer in Hebron, he used
violence against a Palestinian. This past
Thursday, he was summoned for an interrogation
by the Israeli police in Hebron.
Let's get real:
The last thing that bothers Ayelet Shaked are
the human rights of Palestinians. The
humiliation, oppression and violence the
Palestinians have been suffering from daily for
the past fifty years, isn't what bothers Shaked
and those like her in the government, nor do
they care that those who are sent to do this
dirty work are us, IDF soldiers. All of this has
been happening for decades so that they can
continue to occupy and expand settlements.
But what is actually on Shaked's agenda is
intimidating and silencing anyone who opposes
the occupation and is preventing her and her
friends from advancing their dangerous policies.
That's the single reason that they are perusing
Breaking the Silence and trying to harm us. That
is also the reason why Shaked, Bennett, Regev
and others have turned the various government
offices into tools of political persecution of
citizens who believe in human rights and
democracy, and oppose the occupation.
So here are the facts:
Since the founding of Breaking the Silence in
2004, we've published testimonies exposing
thousands of incidents of violence used against
Palestinians. Anyone who thinks that occupation
can be carried out without the use of violence
is, well, delusional.
Shaked & Co. don't want you to know the truth
about the occupation because they're scared. But
to their dismay, we're here to do exactly that-
remind them and all of us, that there cannot be
an occupation without the use of violence, and
that occupation cannot be conducted in a 'moral
way'.
For two years now, government ministers have
been trying without restraint, to silence
Breaking the Silence, and they are failing time
after time. Now they are hatching a new scheme:
interrogating a single testifier about a single
testimony. They think that at the expense of one
soldier, they'll be able to cover up fifty years
of injustice, destruction, killing, violence,
racism and whatnot.
Ayelet, excuse us for raining on your parade -
but it's not going to work this time either.
It's not going to work because breaking our
silence is precisely intended to stop this
reality of occupation. Breaking our silence
means taking a moral stance and taking personal
responsibility for the actions we were sent to
carry out under this policy of yours.
Investigations don't irritate us, but the
occupation and the moral corruption it brings -
does.
Perhaps you've forgotten, so we'll remind you:
Occupation is conducted by violence.
We will continue to break the silence until the
occupation ends. You can ask of the Attorney
General to summon us all for interrogations. We
have a lot to say, and it's exactly what you
don't want the public to hear.
We promise not to remain silent.
Quelle
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EU wäscht sich
hinsichtlich Gaza die Hände in Unschuld
- Ali Abunimah - 22.06.2017 - Nach zehn Jahren
Blockade sind die Lebensbedingungen für die zwei
Millionen im Gazastreifen eingesperrten
Palästinenser allem Anschein nach schlechter
denn je. Die israelische Blockade hat laut der
israelischen Menschenrechtsgruppe B'Tselem die
Einwohner von Gaza "einem Leben in bitterer
Armut unter praktisch unmenschlichen
Bedingungen, die in der modernen Welt nicht
ihresgleich haben", überantwortet.
Trotzdem hat die Europäische Union, die sich
selbst als Champion in Freiheit, Demokratie und
Menschenrechten vermarktet, ihre Hände in
Unschuld gewaschen, was die Menschen dort
betrifft.
Nach vier aufeinanderfolgenden Tagen der
Stromkürzung hat Israel jetzt seine
Stromlieferung für Gaza um 60% gekürzt. Und das
obendrein zu den chronischen Kürzungen, wegen
denen die meisten Haushalte nur 4 Stunden
täglich Strom haben.
Nachdem zahlreiche internationale Organisationen
gewarnt hatten, befindet sich das Territorium
jetzt mitten in einer sich ausbreitenden Krise.
Mitte Mai sagte das Internationale Komitee des
Roten Kreuzes, Gaza stünde vor einem
"systembedingten Kollaps", da Operationsräume,
Wasser- und Abwasseranlagen nicht mehr
funktionierten.
Inzwischen hat das Schwerpunktkrankenhaus von
Gaza City Operationen auf ein Drittel gekürzt,
und als eine Folge der Blockade, die durch die
Elektrizitätskrise verschärft wird, schwimmt das
Territorium in Abwasser.
Grausamkeit der Palästinensischen
Autonomiebehörde - Israel versteckt sich hinter
der PA, die Israel als Teil von Abbas'
Bemühungen, die im Gazastreifen herrschende
Hamas zu schwächen, gebeten hat die
Stromlieferung zu reduzieren.
Treibstofflieferungen für Gazas einziges
Elektrizitätswerk sind im April ausgelaufen, was
aus einem extremen Mangel an Strom eine drohende
Katastrophe gemacht hat. Die Behörden von Gaza
haben es jetzt geschafft, die Lieferung von
Treibstoff für ein paar Tage aus Ägypten zu
sichern – trotz der Bemühungen der PA Ägypten
davon abzuhalten für diese kurze Atempause zu
sorgen.
Zur grausamen Kampagne der PA gegen die Menschen
von Gaza gehört auch die Einschränkung der
Arzneimittelversorgung für das Territorium. In
der Folge schweben mehr als 300
Mukoviszidose-Patienten in Lebensgefahr und 90%
der Krebspatienten erhalten keine vollständige
Behandlung, dazu kommen laut den Ärzten für
Menschenrechte – Israel noch weitere Gefahren
für Leben und Gesundheit.
EU macht es möglich - Aber zahlreiche
Menschenrechtsorganisationen haben klar gemacht,
dass Israel sich seiner Verantwortung nicht
entziehen kann.
Israel bleibt Besatzungsmacht in Gaza, Israel
allein hat die Macht das Leiden unverzüglich zu
beenden, und es ist dazu nach der Vierten Genfer
Konvention verpflichtet. Israel handelt jedoch
straflos, weil es von Weltmächten, insbesondere
der Europäischen Union, seinem größten
Handelspartner, unterstützt und ihm das
ermöglicht wird.
Tagelang hat Electronic Intifada den European
Union External Action Service – im Endeffekt
sein >>> |
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