
Israelische Regierung will für die
Zwangsernährung palästinensischer
Hungerstreikender Ärzte aus dem Ausland
hereinholen
- Saed
Bannoura - 05.05.2017
Nachdem der
Massenhungerstreik palästinensischer Gefangener
in die dritte Woche geht, haben israelische
Behörden Journalisten erzählt, sie überlegten
für die Zwangsernährung der Gefangenen
ausländische Ärzte hereinzuholen.
Die Entscheidung,
die noch nicht endgültig ist, erfolgt nachdem
der Oberste israelische Gerichtshof im
vergangenen Jahr entschieden hatte, dass
Zwangsernährung mit dem israelischen Recht im
Einklang steht. Aber obwohl der Oberste
Gerichtshof erklärt hat, dass sie erlaubt ist,
hat die israelische Ärztevereinigung ihren
Ärzten verboten an dieser Praxis teilzunehmen.
Zwangsernährung
gilt nach internationalem Recht als Folter. Die
UN-Menschenrechtskommission hat die Praxis
verurteilt, die World Medical Association hat
Disziplinarverfahren für jeden Arzt und jede
medizinische Fachkraft gefordert, die sich an
der Zwangsernährung beteiligt.
Die Ärzte werden
von einem nicht näher genannten Land
hereingeholt und in einer medizinischen
Einrichtung des Israeli Prison Service
untergebracht.
Die Plan der
israelischen Regierung Ärzte zu importieren
würde mit dem medizinischen Weltstandard
brechen. Die Regierung will jedenfalls lieber
diese weltweit verurteilte Praxis durchführen
anstatt auf die Forderungen der
hungerstreikenden Gefangenen einzugehen. [...]
Die World Medical
Association gab 1975 die Erklärung von Tokyo
heraus, in der festgestellt wird: "Wo ein
Gefangener Nahrung verweigert und der Arzt ihn
für fähig hält, sich über die Folgen einer
solchen freiwilligen Verweigerung von Nahrung
ein unbeeinträchtigtes und rationales Urteil zu
bilden, soll er oder sie nicht künstlich ernährt
werden". [...]
Die Medical
Association sagt, dass Zwangsernährung jedes
grundlegende humane Prinzip verletzt, und die
Malta Declaration von 2006 definiert
Hungerstreik als "oft eine Protestform für
Menschen, die keine andere Möglichkeit haben,
ihre Forderungen kund zu tun".
Eine
Zwangsernährung palästinensischer
Hungerstreikender ist eine Verletzung des
Internationalen Rechts und des Internationalen
Humanitären Rechts, wie das Internationale Rote
Kreuz 2015 in einer gemeinsamen, von den
Vereinten Nationen herausgegebenen Erklärung
argumentiert; (ebenso wird es gesehen) von der
Dritten Genfer Konvention Common Article 3, der
sich speziell mit der Behandlung von
Kriegsgefangenen befasst. [...]
Dr. Ahmad Tibi,
arabisches Mitglied der Knesset, kritisierte die
israelische Regierung, die einen solchen Schritt
in Erwägung zieht, vor allem weil sie damit die
Auseinandersetzung mit der israelischen
Ärztevereinigung umgeht, die eine Beteiligung an
der Zwangsernährung der Gefangenen ablehnt.
"Schon der
Vorschlag für die Durchführung dieses
Verbrechens ausländische Ärzte zu holen, ist
erschreckend und schändlich", stellte Dr. Tibi
fest. "Israel muss auf die legitimen Forderungen
der Gefangenen eingehen anstatt die Rechtsbrüche
ihnen und ihren Familien gegenüber weiter zu
eskalieren."
Israel erwartet auch einen starken Widerstand
(Opposition) von lokalen ärztlichen und
Menschenrechts-Gruppen und Aktivisten sowie
internationale Verurteilung.
Dr. Nitham Najeeb
von der palästinensischen Ärztevereinigung
kritisierte Tel Aviv scharf dafür, einen solchen
Schritt auch nur in Betracht zu ziehen und sieht
ihn als offizielle Entscheidung die Gefangenen
zu exekutieren. Er fügte hinzu, ein Hungerstreik
sei ein legitimes, international anerkanntes
Recht, und die Gefangenen hätten das Recht
angesichts der ständigen Verbrechen und
Rechtsverletzungen mit dem eigenen leeren Bauch
Widerstand zu leisten.
Quelle
Übersetzung/Kürzungen: K. Nebauer
Former
prisoner’s book tour includes call to world to
‘stand with’ 1600 Palestinians on hunger strike
-
Philip Weiss - 7. 5. 2017 - This is your
opportunity to see a former Palestinian
prisoner/artist in the United States at the
height of a historic hunger strike by
Palestinian prisoners.
The cartoonist Mohammad Saba’aneh, who has just
published a book called White and Black
Political Cartoons from Palestine, will be
continuing a book tour, Life and Prison in
Palestine: A Cartoonist’s Eye, in Portland,
Oregon, tonight, and in Olympia tomorrow. Then
San Francisco, Palo Alto, Anaheim, and San Jose
— and next weekend in Chicago. (And yes, Just
World Books is an advertiser at our site; but
this is news.)
Saba’aneh opened his appearance in Washington
three days ago by speaking of the 1600 prisoners
who are hunger-striking for their dignity, and
for better conditions, and of the 1600 families
of these prisoners who are suffering.
“I ask all the people around the world to stand
with them and support them,” Saba’aneh said.
Saba’aneh was imprisoned in 2013. He had visited
Jordan on business. On his return from Amman, he
was interrogated by an Israeli soldier at
Allenby Bridge, and soon detained. >>> |