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Arabische Liga
fordert von UNO Untersuchung der grausamen
Behandlung von palästinensischen Gefangenen in
Israel -
05.05.2017 - Die arabische Liga hat die
internationale Gemeinschaft, Regierungen,
Parlamente und Organisationen aufgefordert, von
der israelischen Regierung dringend die
Anwendung des Internationalen Humanitären Rechts
und die korrekte Behandlung der
(palästinensischen) Häftlinge in ihren
Gefängnissen zu verlangen.
Die arabische Liga hat am Donnerstag (4. Mai)
die Vereinten Nationen dringend gebeten, eine
internationale Kommission in die israelischen
Gefängnisse zu entsenden, um die
Menschenrechtsverletzungen an den mehr als 1500
palästinensischen Gefangenen zu untersuchen, die
bereits seit 18 Tagen im unbefristeten
Hungerstreik sind.
Folter, erniedrigende Behandlung, medizinische
Vernachlässigung, Isolierung und Verweigerung
grundlegender Rechte wie Besuch von
Familienangehörigen und das Recht auf Bildung
sind einige der Rechtsverstöße, die die
arabische Liga anprangert.
Die arabische Liga appellierte an die
internationale Gemeinschaft, Regierungen und
Parlamente sowie an alle interessierten
internationalen Institutionen und
Organisationen, die "moralische und politische
Verantwortung zu übernehmen und von der
israelischen Regierung die unverzügliche
Anwendung des Internationalen Humanitären Rechts
und einer korrekten Behandlung der Häftlinge in
ihren Gefängnissen zu verlangen, in
Übereinstimmung mit der Genfer Konvention von
1949 über die Behandlung von Kriegsgefangenen".
Der unbefristete Massenhungerstreik unter dem
Namen "Freiheit und Würde" begann am vergangenen
17. April und hat die Verbesserung der
Haftbedingungen, häufigere Besuche von
Familienangehörigen, ein Ende der Politik der
Isolationshaft sowie der Administrationshaft zum
Ziel.
Israel hält zur Zeit 6.500 Palästinenser
gefangen, darunter 300 Kinder.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer
Anm.: inzwischen ist laut rebelion.org einer der
hungerstreikenden Gefangenen gestorben: Mazen al
Mograbi.
Terrorist oder
Freiheitskämpfer?
- Marwan Barghouti
sitzt seit 2002 im Gefängnis. Israelis sehen in
ihm einen Mörder, Palästinenser hingegen einen
Helden - Seit knapp zwei Wochen sind hunderte
palästinensische Gefangene im Hungerstreik. Sie
fordern bessere Haftbedingungen. Den Streik
angezettelt hat Marwan Barghouti. Ist es ein
innenpolitischer Kampf und eine
Machtdemonstration gegenüber Abbas? Ein Beitrag
von BR-Reporterin Eva Lell. >>>

Solidaritätskundgebung in Berlin am Samstag, den
13. Mai 2017
ab 18 Uhr auf dem Potsdamer Platz
Palästinensische und arabische Vereine in Berlin
rufen zu einer Solidaritätskundgebung mit den
7000 palästinensischen Gefangenen in
israelischen Gefängnissen auf, besonders zur
Solidarität mit den über 1800 Gefangenen im
Hungerstreik.
Die Situation dieser Gefangenen ist
katastrophal, nur ein wirksamer Protest weltweit
kann ihr Leben noch retten. Wir werden über die
Kundgebungen und solidarischen Aktionen für sie
in aller Welt berichten. Gleichzeitig wollen wir
an den 69. Jahrestag der Al-Nakba, der
Vertreibung der Palästinenser 1947/48 aus ihrer
Heimat, erinnern.
Und an den 50. Jahrestag der israelischen
Besatzung des restlichen Palästinas durch
Israels Krieg von 1967. Es kam damals zur
zweiten Vertreibung von Palästinensern. Seitdem
ist die Westbank mit Jerusalem und der
Al-Aqsa-Moschee besetzt. Die Besatzung von Gaza
wurde ab 2005 zur permanenten Belagerung durch
Israel. Seit 2005 erlitten die Palästinenser in
Gaza drei israelische Kriege mit vielen Opfern.
WIR FORDERN:
die sofortige Aufhebung der Blockade von Gaza.
Das Leiden der Menschen in Gaza muss ein Ende
haben; die Erfüllung der Forderungen der
Hungerstreikenden! Sie riskieren ihr Leben für
selbstverständliche Rechte von Gefangenen! Das
darf nicht länger hingenommen werden! Wir
fordern die deutsche Regierung auf, sich noch
stärker für die Gefangenen einzusetzen. Sie
dürfen nicht sterben!
Samstag, den 13.05.2017 - 18:00 Uhr - Potsdamer
Platz - 10785 Berlin
Palästinensische und arabische Vereine in Berlin |
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UNESCO
verabschiedet Resolution über Status von
Jerusalem
-
05.05.2017 -
Der israelische
Premierminister Benjamin Netanyahu bezeichnete
den Text als "absurd" und behauptete, er leugne
die historische Bindung der Juden an Jerusalem.
Israel kündigte am Mittwoch an, der UNO zur
Vergeltung eine Million Dollar weniger geben.
Der Exekutivrat
der UNESCO verabschiedete am Freitag (5. Mai)
eine Resolution über den Status von Jerusalem,
die Israel als eine "Besatzungsmacht" darstellt
und die schon den Zorn des Landes geweckt hat,
berichtet die Organisation.
Die Resolution,
die von mehreren arabischen Ländern
vorgeschlagen wurde, stellt fest, dass "alle von
Israel, einer Besatzungsmacht, ergiffenen
Maßnahmen (...), die den Status der heiligen
Stadt Jerusalem verändert haben oder zu
verändern suchen" "null und nichtig sind und
aufgehoben (außer Kraft gesetzt) werden müssen".
Der Text verurteilt das Gesetz über die Anexion
von Ost-Jerusalem, das sich Israel 1967
angeeignet und annektiert hat.
Über die
Resolution war bereits am Dienstag mit 22
Stimmen dafür und 10 dagegen abgestimmt worden.
23 Mitgliedsstaaten enthielten sich ihrer
Stimme.
Der israelische
Premierminister Benjamin Netanyahu bezeichnete
den Text als "absurd" und behauptete, er leugne
die historische Bindung der Juden an Jerusalem.
Israel kündigte am Mittwoch an, der UNO zur
Vergeltung eine Million Dollar weniger zu geben.
Im Oktober gab es
bereits eine Konfrontation zwischen Israel und
der UNESCO, als das Land, empört über die
Abstimmung über eine Resolution über das
palästinensische Kulturerbe Jerusalems den
Botschafter der Organisation einbestellte.
Als Protest gegen
solche Resolutionen der UNESCO, die er als
Israel-feindlich ansieht, hat die Regierung von
Benjamin Netanyahu verschiedene Kürzungen seines
Beitrags zum Budget der Vereinten Nationnen
angeordnet; inzwischen ist der Beitrag von 11
Millionen Dollar auf 3,7 Millionen gefallen, wie
ein zuständiger Israeli angab.
Israel betrachtet
Jerusalem in seiner Gesamtheit als "vereint",
was die internationale Gemeinschaft nie
anerkannt hat, während die Palästinenser
Ost-Jerusalem als Hauptstadt des Staates
beanspruchen, den sie anstreben.
Quelle
Übersetzung: K.
Nebauer |
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Steinmeier
kritisiert in Jerusalem Absage Netanyahus
- Deutscher
Bundespräsident ruft zu offenem Dialog auf und
bekräftigt Partnerschaft – Klare Worte des
deutschen Bundespräsidenten in Israel: Zwei
Wochen nach dem deutsch-israelischen Eklat hat
Frank-Walter Steinmeier in Jerusalem die
Gesprächsabsage durch Ministerpräsident Benjamin
Netanyahu kritisiert.
Steinmeier wandte sich am Sonntag ausdrücklich
gegen Ausladungen und Beschränkungen und rief zu
einem "offenen und ehrlichen Dialog" auf.
Zugleich versicherte er, dass die besonderen
Beziehungen zwischen beiden Ländern durch die
jüngsten "Turbulenzen" nicht erschüttert würden.
(...)
In einer Rede an der Hebräischen Universität in
Jerusalem am Abend verwahrte Steinmeier sich
laut dem vorab verbreiteten Text ausdrücklich
dagegen, kritische Stimmen als "Volksverräter"
abzutun. "Deshalb verdienen in meinen Augen
zivilgesellschaftliche Organisationen ...
unseren Respekt als Demokraten auch dann, wenn
sie einer Regierung kritisch gegenüber stehen".
>>>
Nach Eklat in
Israel - Steinmeier stellt sich hinter Gabriel
- "Wir
sollten Vertrauen haben": Bundespräsident
Steinmeier hat sich in Israel zum Eklat um das
abgesagte Treffen zwischen Premier Netanyahu und
Sigmar Gabriel geäußert - und sich auf die Seite
des Außenministers gestellt. (...) "Wir brauchen
keine neuen Regeln", sagte er am Sonntag in
Jerusalem. Notwendig sei ein "ehrlicher und
offener Dialog". (...) "Wir sollten Vertrauen
haben, dass Freunde, die wir sind, das hier
Gehörte - von wem auch immer es kommt - auch
richtig einordnen können" >>>
Israel-Besuch
- Steinmeier kritisiert Netanyahus
"Sprechverbot"
- Bundespräsident
Steinmeier hat das Verhalten des israelischen
Ministerpräsidenten Netanyahu gegenüber
Außenminister Gabriel scharf kritisiert. Die von
Israels Regierung bekämpften NGOs verdienten
Respekt, so Steinmeier. - Christoph Schult - Man
kann die deutsch-israelischen Beziehungen auf
die Frage reduzieren, welche Seite als Sieger
und welche als Verlierer vom Platz geht. Dann
muss man die Entscheidung von Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier, die umstrittenen
Nichtregierungsorganisationen nicht zu treffen,
tatsächlich als Einknicken vor Israels
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu werten.
??? "Bibi hat diese Runde gewonnen. Steinmeier
trifft sich nicht mit der Organisation Breaking
the Silence", twitterte zum Beispiel Benjamin
Weinthal, Europa-Korrespondent der Tageszeitung
"Jerusalem Post". ??? >>> |
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The director
of a hospital destroyed during ‘Protective Edge’
has managed to rebuild part of the facility. Now
he has about a month’s worth of fuel left to
keep its back-up generators running. Without
them, the hospital faces another complete
shutdown.
- Samer Badawi
“I am not going to leave my patients,” he said.
“We either stay together, or we leave this world
together.”
That kind of fight-or-flight urgency helped
drive home the danger facing Gaza’s civilians
during Protective Edge, moving thousands to
protest worldwide. No matter one’s take on the
assault or the reasons behind it, the scale of
destruction in Gaza was undeniable, broadcast to
the world through livestreams and harrowing
images.
The guns, for the most part, are silent now, but
for those who survived Israel’s 51-day war on
Gaza, the images never fade.
When I caught up with Alashi again this week, he
recalled in vivid detail how El Wafa staff
evacuated their patients — “one by one on sheets
and blankets” — before a July 23, 2014 airstrike
leveled the 50-bed hospital, destroying “all
[its] buildings, medical equipment, and stored
medications.” The aftermath of that attack,
which +972 documented here, completed a picture
of devastation that needed no further
exposition.
From this August 6, 2014 photo, reminders of a
once active, 50-bed facility in the rubble where
El Wafa used to be. The July 23, 2014 airstrike
that destroyed El Wafa was included in a list of
similar incidents cited as "possible war crimes"
by Amnesty International. Although Israel's
Military Advocate General has since maintained
that the hospital served a "military use,"
Alashi has disputed that claim.
From this August 6, 2014 photo, reminders of a
once active, 50-bed facility in the rubble where
El Wafa used to be. The July 23, 2014 airstrike
that destroyed El Wafa was included in a list of
similar incidents cited as “possible war crimes”
by Amnesty International. Although Israel’s
Military Advocate General has since maintained
that the hospital served a “military use,”
Alashi has disputed that claim.
But if the airstrike and the events that led up
to it evoked clear images of Gaza’s plight,
Alashi now struggles to convey the impact of
another danger—an ongoing electricity crisis
that, according to the World Health
Organization, could “leave thousands of people
without access to life-saving health care.” >>>
WATCH: Kinder
waten durch Abwasser auf dem Weg zur Schule in
der Stadt Al Sabra in der Stadt Gaza
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Eimear
McBride in the West Bank: ‘All that is human in
me recoils from this’
- The
award-winning author witnesses Palestinian life
under occupation: ‘I cannot forget the madness
of what I saw there. The sheer effort to make
history die’ - 15. 5. 2017 - I had not thought
about the world for a very long time and, of all
places, this place had seemed easier to ignore.
I am driving down to Jericho now and, for the
first time in a week, I breathe. Not because I
have become accustomed to the hassle of
checkpoints or seeing young men and women, still
teenagers some, looking out at me from behind
guns that they know how to use. Not because I
have stopped noticing how grown men and women
close themselves up behind a mask of quietude in
order to cope with their every movement being at
the whim of those same youngsters.
The red signs at every turn off into the West
Bank, warning that the Israeli government
forbids entry and that entry is dangerous, have
not ceased, in a whole variety of selfish and
unselfish ways, to alarm me. Quite to the
contrary, I am only beginning to see, learning
how to look, and my sense of alarm is off the
charts.
A warning sign about entering a Palestinian
village. Photograph: Eimear McBride A warning
sign about entering a Palestinian village.
Photograph: Eimear McBride
I have not forgotten the modernist, concrete
barrier bullet-proofing the road winding over
into Hebron. And I will not forget, cannot
forget, the madness of what I saw there.
Family homes turned into look-out posts. The
guts of once busy shops and markets left
flapping in the sun. The bullet holes and
furrowed walls where tanks have squeezed
improbably through. Patrolled by soldiers and
the ever voluble settlers eager to impress their
point of view. >>> |
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Breaking
the silence: I tried to commit suicide in the
IDF -
Seven years have passed since that day I tried
to jump. Seven years in which I hardly told
anyone this story. But now it is time to speak
out — for myself and for all the others who were
forgotten or silenced by the system. - Sapir
Sluzker-Amran
I tried to commit suicide in the army. One day
during training, a few weeks after I was
enlisted, I climbed the railing of the third or
fourth story of building on my base, and stood
with one foot out in the air, while my hand held
on to the rail. Soldiers yelled, the sergeant
ran over and grabbed me. He pulled so that I
would step down, meanwhile I held on tight,
determined to get out of there at any cost. I am
getting out of the army — dead or alive.
In the end, the sergeant managed to get me to
climb down, and I was taken to see a mental
health officer. I sat on a bench in the sun,
waiting for her honor to see me. Perhaps I can
still be discharged. Maybe, finally, I’ll find
the person in this despicable system that will
look me in the eyes and understand that I’m
neither spoiled nor making things up. That I
don’t fit here.
In line was another soldier, I think her name
was Racheli. She told me that she was having a
hard time, but that she doesn’t want to cause
trouble. I think she was younger than me,
another girl from Scouts who was selected to be
a commander. A gun was draped over her gaunt
body. Next to us sat two soldiers who were there
to supervise me. A few months after I
successfully managed to leave the army, I read
that she took that same gun, walked into a
restroom in an army base, and shot herself in
the head. She never hid her struggles, she just
didn’t yell as loud as I did.
My parents never viewed commanders or the army
as above all else — they saw that their daughter
was slowly disappearing. No longer was she the
Sapir who always the first to make everyone
laugh; she was slowly becoming unrecognizable.
Someone who cried every Saturday when it was
time to go back to base. Sapir who no longer had
any desire to eat. Maybe Racheli was afraid of
what people would say about her, maybe she never
had the same kind of support I did. Maybe she
thought she could not shirk her military duties
— and ended up paying with her life — perhaps
because she so badly wanted to be part of
something. Maybe so that, one day, she could
look back nostalgically and recall stories from
the army. >>> |
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Wie
zionistischer Terror das Schicksal Palästinas bestimmte
Thomas Suarez
Olive - 15.3. 2017
Israels Propaganda-Strategiebuch
versucht, den palästinensischen Befreiungskampf als
eine Frage des Terrors, nicht des Gebietes hinzustellen.
Dank eines pflicht-bewussten Mediums hat diese
Bemühung, die Palästinenser als Terroristen hinzustellen,
einen bedeutenden Zug unter einigen Demographien gegeben.
Aber wie kam Terrorismus nach Palästina und was waren
seine Folgen, historisch und heute?
Thomas Suarez wirft in
seinem Buch viel neues Licht auf diese Fragen
„State of Terror“: wie Terror das moderne Israel schuf“.
Er machte dies größtenteils durch sorgfältiges
Durchgehen von bisherig vernachlässigten freigegebenen
Dokumenten in den britischen National-Archiven, die
die Periode des britischen Mandats von Palästina
(1920 – 1948) umfasst.
Suarez Haupt-These ist, dass zionistischer Terrorismus
„letztlich den Lauf der Ereignisse während des Mandats
diktierte: es ist israelischer Staatsterror, der
die Ereignisse bis heute bestimmt.
Der Autor rät zur Vorsicht, während er unmissverständlich
den palästinensischen Terrorismus gegen
Zivilisten verurteilt, erkennt er an, dass einige
auf Grund einer asymmetrischen Macht zu extremen
Maßnahmen greifen: z.B. als Reaktion von Versuchen,
das palästinensische Volk zu unterwerfen und seine Ressourcen,
sein Land und Arbeit zu enteignen.
Zionistischer Terrorismus hat das Ziel, palästinensische
Araber daran zu hindern, ihr Recht auf Selbstbestimmung
auszuüben. Und wenn einem Aggressor Widerstand
begegnet, kann er kaum Selbstverteidigung
als Rechtfertigung für seine eigenen Gewaltakte
nennen. Ansonsten würden alle Aggressionen selbst-gerechtfertigt,
schreibt Suarez.
Suarez ist kein professioneller Historiker.
Doch „State-of- terror“ ist von solchen
Leuten wie dem israelischen Historiker Ilan Pappe
gepriesen worden, der auf dem Bucheinband es eine „Tour
de Force“ ( nicht Tour de France) nennt und
es ist „die erste umfassende Analyse der Gewalt,
die von der zionistischen Bewegung vor und nach
der Gründung Israels angewandt wurde. Tatsächlich
ist Suarez’ Gelehrsamkeit beeindruckend. Das Buch
umfasst fast 700 Fußnoten, die hauptsächlich auf Original-Quellen
hinweisen.
Aufschlussreiche Betrachtung - Das Buch „State
of Terror“ ist eine aufschlussreiche Betrachtung
der Geschichte. Dies ist in den >>>
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Jenas Oberbürgermeister:
„Ich kritisiere die Gewalt auf beiden Seiten“
- Reaktion von Jenas
Oberbürgermeister Albrecht Schröter auf die Vorwürfe
von Reinhard Schramm von der Jüdischen Landesgemeinde.
Jena. Mit einiger Verwunderung habe er den Beitrag des
Vorsitzenden der Jüdischen Landesgemeinde gelesen, der
den Eindruck erwecke, "ich sei ein Gegner Israels und
schürte antisemitische Ressentiments", schreibt Jenas
Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD). Reinhard
Schramm, ebenfalls SPD, hatte neben Schröter führende
Politiker der SPD angegriffen. Seine Reaktion auf den
gegen ihn erhobenen Vorwurf, er würde Israel einseitig
kritisieren: "Das weise ich entschieden zurück. Seit
langem engagiere ich mich für das jüdische Thema, war
1985 Mitbegründer des ‚Jenaer Arbeitskreises Judentum‘,
und besuche seit 1993 regelmäßig Israel (darunter unsere
Partnerregion Gilboa) und Palästina. Ich habe mich maßgeblich
dafür eingesetzt, dass mehrere hundert jüdische Menschen
in Jena eine neue Heimat finden konnten. 2011 erhielt
ich den ‚Preis für Zivilcourage gegen Rechtsradikalismus,
Antisemitismus und Rassismus‘ vom ‚Förderkreis Denkmal
für die ermordeten Juden Europas‘ und der Jüdischen
Landesgemeinde in Berlin.
Gerade weil ich ein Freund Israels mit seiner eindrucksvollen
Aufbauleistung bin, kritisiere ich nur, was seinem Ruf
in der Welt schadet: die 50-jährige Besatzung palästinensischen
Landes, die Siedlungspolitik, die gegen das Völkerrecht
und Uno-Resolutionen verstößt und die Menschenrechtsverletzungen,
von denen sich jeder ein Bild machen kann, der die Menschen
hinter der Mauer besucht, die Palästina von Israel trennt.
Ich kritisiere diejenigen, die Land rauben, das ihnen
nicht gehört, und die die Bibel mit einem Grundbuch
verwechseln. Ich kritisiere die Gewalt auf beiden >>>
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Das Jerusalemer Gemeindeamt
raubt palästinensisches Land für ein Touristen-Zentrum
- Am
24. April 2017 hat das West-Jerusalemer Gemeindeamt
einen Plan veröffentlich, um 1300 qm Land in Ras al-Amoud
zu konfiszieren. Es ist ein Gebiet, das sich an die
Old City im besetzten Ost-Jerusalem anschließt.
Das
zur Konfiszierung bestimmte Land ist am Grund
des jüdischen Friedhofs am Hang des Ölberges.
Die israelische Zeitung Haaretz berichtet, dass die
Stadt dort ein Touristenzentrum vorsieht, wo Besucher
zusammen kommen können und informiert werden,
wo Familienmitglieder oder berühmte religiöse
Personen beerdigt wurden.
Haaratz
fügt hinzu, dass trotz der Tatsache, dass die Pläne
noch nicht genehmigt sind, die Stadt schon mit der Arbeit
dort begonnen hat. Die Öffentlichkeit hat 60 Tage
Zeit, um Einspruch gegen den Plan zu erheben.
Peace
Now sagt noch, dass die Stadtgemeinde gewöhnlich
eine höchst ungewöhnliche Prozedur unternimmt,
um die Landenteignung zu beschleunigen. Die Körperschaft,
die das Projekt anführt, die Jerusalemer Entwicklungsbehörde
(JDA) riss das regionale Plan-Komitee an sich.
Der verkürzte Prozess wird dem lokalen Planungskomitee
erlauben, die Baugenehmigung der JDA direkt zu bewilligen.
Das ist dann ein gemeinsames Unternehmen des Jerusalemer
Gemeindeamtes und der israelischen Regierung.
Doch
das vorgeschlagene Touristen –Zentrum ist nicht nur
abhängig von der Konfiszierung des besetzten
palästinensischen Landes; es ist auch benachbart
mit der Muhammad al Fatih-Moschee ( auch bekannt als
Ras al-Amud-Moschee) die den lokalen Palästinensern
dient und jenen , die nicht in der Al-Aqsa
beten dürfen.
Al-Aqsa
ist der Bereich über der West/ Klagemauer in Jerusalem,
auf dem die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom stehen.
Seit der Besatzung 1967 gibt es ein
Abkommen zwischen Jordanien und Israel: das jüdische
Gebet findet auf dem Platz vor der Klagemauer statt,
während das Muslim-Gebet in der Al-Aksa stattfindet.
Dieser Status erlaubt es auch, dass Nicht-Muslimische
Besucher die Al-Aqsa besuchen können. Doch gibt
es eine wachsende Bewegung unter israelischen Siedlern
und Politikern, die dahin arbeiten, den Status quo der
Al Aqsa zu kippen und zwangsweise für jüdisches
Gebet zu öffnen. Organisierte jüdische Rundgänge in
dem Bereich mit der Absicht, die sight-seeing-Touren
zu erweitern, ist ein wichtiger Teil dieser Bemühungen.
Während solcher Touren äußern Siedler jüdische
Gebete oder gehen barfuß, da bewaffnete israelische
Polizei sie begleiten und die Bewegung und
den Gottesdienst der Muslime und Palästinenser
einschränkt. Das israelische Militär sperrt präventiv
Palästinenser aus der Al-Aqsa aus, indem es Verhaftungen
durchführt und Verbote austeilt.
Viele
Palästinenser, die daran gehindert werden, in der Al-Aqsa
zu beten, gehen in die nahe Muhammad al-Fatih-Moschee.
2009 wurde die Moschee gebaut mit einem
70 m langen Gebetsraum, um den Zustrom von Gottesdienstbesuchern
aufzunehmen. Dem Druck der Siedler nachgebend,
drohte die Jerusalemer Gemeinde, den Raum
2012 abzureißen, da er unter dem Vorwand keine
israelische Baugenehmigung zu haben, gebaut wurde.
Sheikh
Sabri Abu Diab erklärte der Al-Jazeera, warum er dachte,
dass die Stadtgemeinde wegen der Moschee besorgt
sei: Die Moschee begrenzt die Siedlungserweiterung
und ist ein Hindernis für ihren Wunsch, die jüdischen
Friedhöfe in der Nähe ( nur 300 m) der Jerusalemer
Altstadt mit einander zu verbinden. Die Mosche
liegt auf dem Weg, der zu den Siedlungen in Silwan führt
und zu Elads Siedlung (mit dem archäologischen
Bereich Ir David)
In
diesem Sinn ist das geplante Touristik –Zentrum
nicht nur eine neue israelische Siedlung, sondern in
der Absicht gebaut, die Palästinenser aus der
Old City und dem Heiligen Bereich zu vertreiben und
um die israelische Bewegung und Herrschaft in dem Gebiete
zu verbessern. Es geht auch um die Erweiterung
der israelischen Regierung und um einen gezielten
Angriff auf palästinensische religiöse Rechte in Jerusalem
– eine parallele koloniale Anstrengung, die dahin
zielt, Jerusalem von seinem arabischen Charakter
und seiner verfälschter Geschichte zu reinigen.
(dt. E. Rohlfs)
Quelle
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Chomsky:
Obama, Trump vergrößern radikal die Gefahr eines
Nuklearkrieges
- Amy
Goodman spricht mit dem weltbekannten Linguisten
Noam Chomsky - 26.4.17 - Ein riesiges Schreckgespenst,
das wir zu überleben versuchen, ist ein Nuklear-Krieg.
Das ist eine ganz andere Geschichte. Beide, die Obama-Regierung
wie auch zunehmend die Trump-Regierung vergrößern
die Gefahr eines nuklearen Krieges. Die Bedrohung
der neuen Entwicklungen ist sehr effektiv und am besten
durch die einfache Beobachtung des Zustandes der Welt
erfasst. Dies wurde zu Beginn des nuklearen Zeitalters
vom Bulletin der atomaren Wissenschaftler errichtet.
Ich bin mir sicher, dass sie alle davon wissen, aber
das Bulletin der Atom-Wissenschaftler bringt regelmäßig
eine Gruppe von Wissenschaftlern, politischen Analytiker
und andere sehr seriöse Leute zusammen, die versuchen,
die Situation der Welt einzuschätzen. Die Frage
ist: Wie nah sind wir am Ende der Tierarten? Und
sie haben eine Uhr, die Uhr des letzten Gerichts.
Wenn sie Mitternacht zeigt, sind wir am Ende: Das Ende
der menschlichen Art und vieles mehr. Und jedes Jahr
ist die Frage: „Wie weit ist der Minutenzeiger
von 12 Uhr Mitternacht entfernt?
Nun
zu Beginn des nuklearen Zeitalter 1947 zeigte
sie sieben Minuten vor Mitternacht. Er bewegt
sich seitdem vor und zurück. Am nächsten kam er 1953.
1953 ließen die USA und Russland Hydrogen-Bomben
explodieren, was eine äußerst extreme Bedrohung
des Überlebens war. Interkontinentale ballistische
Raketen wurden entwickelt. Dies war tatsächlich
die erste ernste Bedrohung für die Sicherheit der USA.
Da gibt es eine interessante Geschichte davon, doch
lasse ich sie zunächst beiseite, bis es
mehr Zeit gibt , darüber zu reden. Aber dann
ging der Minutenzeiger auf zwei Minuten vor Mitternacht.
Er rückte dann wieder zurück.
Vor
zwei Jahren – Ich denke es war 2014 – beachteten die
Analytiker das erste Mal etwas, das bis dahin ignoriert
wurde: die Tatsache, dass das nukleare Zeitalter
– der Beginn des nuklearen Zeitalters mit
dem Beginn einer neuen geologischen Epoche zusammenfiel,
das sog. Anthropocen. Da gab es eine Debatte
über ihren Anfang. Aber die geologische
Weltorganisation hat kürzlich entschieden, dass es
etwa dieselbe Zeit ist wie der Beginn des nuklearen
Zeitalters. So sind wir also in diesen zwei Zeitaltern,
in der die Möglichkeit des menschlichen Überlebens
auf dem Spiel steht und mit uns alles andere
natürlich auch – alles Lebende, das schon unter
sehr ernster Bedrohung ist. Nun vor
ein paar Jahren – ich denke es war 2014 - begann
das Bulletin dies in Betracht zu ziehen und verschob
den Zeiger auf drei Minuten vor Mitternacht, wo es bis
letztes Jahr blieb.
Etwa
ein paar – etwa eine Woche nach Trumps Dienstbeginn
wurde die Uhr wieder um zwei und eine halbe Minute
vor Mitternacht verschoben. Das ist seit 1953
das Nächste. Und das bedeutet, dass die Auslöschung
des Lebendigen sehr nah ist – also eine sehr offene
Frage. Ich möchte es nicht sagen, dass es
allein der Einfluss der Republikanischen Partei ist
– offensichtlich ist das falsch – aber sie sind
sicherlich in the lead in openly advocating
and working for destruction of the human species.#
Ich
stimme darin überein, dass dies eine skandalöse Feststellung
ist. Deshalb schlag ich einfach vor, werft
einen Blick auf die Fakten und seht, ob es
irgendeinen Wert hat oder ob es nur bitterlich verurteilt
werden soll. Das hängt nur von euch ab. Meine Ansicht:
die Tatsachen sind ziemlich klar.
Quelle (dt.
Ellen Rohlfs)
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