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B'Tselem nimmt
keine Befehle von Netanjahu entgegen
- Frederic Lee - 26. 4. 17 - Ministerpräsident
Benjamin Netanjahu gelang es nicht, den
deutschen Außenminister daran zu hindern, in
dieser Woche Tatsachen über die Besatzung von
B’tselem zu hören. Dieser Misserfolg folgte
Netanjahus Misserfolg, den belgischen
Ministerpräsident daran zu hindern , vor ein
paar Wochen diese Fakten zu hören. Er konnte
ihn auch nicht daran hindern, ihre
Präsentation vor dem UN- -Sicherheitsrat vor
ein paar Monaten zu hören. Die Welt hat gehört,
sie hört und wird weiter über die Besatzung
hören - und da gibt es nur eine Sache, die die
israelische Regierung machen kann: mit der
Besatzung aufhören.
Die Fakten sind
seit langer Zeit bekannt gewesen. Weniger als
zwei Monate vor dem 50. Jahrestag der Besatzung
weiß die ganze Welt, dass Israel das ganze
Gebiet und alle Menschen zwischen dem Mittelmeer
und dem Jordan kontrollieren will. Sie wissen,
dass diese gewalttätige Kontrolle von Millionen
von Menschen in der Westbank, (Einschließlich
Ost-Jerusalem) und dem Gazastreifen in einer
grausamen, täglichen Routine von Enteignung,
Zerstörung, Mord und Unterwerfung der
Palästinenser manifestiert, und zwar jede
Minute, jeden Tag seit einem halben Jahrhundert
nach ihrer israelischen Herren -Peitsche.
Für den größten
Teil seiner Geschichte und jeden Tag aufs Neue
hat der Staat seine Kontrolle Palästinas
aufrecht zu erhalten gewählt. Alle unsere
Verwaltungs-, rechtlichen, planenden und
militärischen Institutionen sind Partner davon.
Doch gibt es keinen ethischen oder rechtlichen
Deckmantel, der die tiefgreifenden Auswirkungen
auf dieser täglichen Gewalt verbirgt.
Anständige Leute werden alles tun, was in ihrer
Macht steht, um diese Ungerechtigkeit zu
beenden.
Wenn also die
Fakten bekannt sind, wovor hat denn Netanjahu
noch Angst? - Der Ministerpräsident und seine
Koalitionskollegen, zusammen mit den meisten
der „Oppositions“-Parteien haben keine Absicht,
die Besatzung zu beenden. Sie haben sich an die
aktuelle Situation der vergangenen 50 Jahre
gewöhnt, in denen Israel sich schrittweise
seine Interessen auf dem Rücken der
Palästinenser ausgetragen haben ohne einen
internationalen Preis dafür erobert. Es ist ein
Israel-Bluff von historischen Proportionen.
Israel hält die elementarsten Vorbedingungen
einer Demokratie ein, doch geniest es die
Mitgliedschaft im Club der demokratischen
Nationen. Dies macht es für uns möglich weiter
über ein anderes Volk zu herrschen, dieweil wir
fundamentalen, moralischen Prinzipien und dem
internationalen Gesetz trotzen.
Als Israelis
können wir uns nicht mit der Fortsetzung der
50.Jahre alten Besatzung und dem
resultierenden Verletzungen der Menschenrechte
versöhnen. Doch so lang wie die Welt
gleichgültig gegenüber der Situation ist und
keine Aktion dagegen unternimmt, wird der
Israel-Bluff weitergehen. Aus diesem Grund muss
die internationale Gemeinschaft Israel
gegenüber deutlich werden, dass seine Aktionen
jenseits der Grünen Linie eine rote Linie
überquert.
Die Möglichkeit,
dass dies vielleicht geschieht: Das ist es,
was Netanjahu und allen andern Unterstützern
des Status-Quo Angst macht. Israelis, die gegen
die Besatzung sind, sollten sehr ermutigt
werden. Internationale Offizielle, die ihre
Politik abwägen, müssen aufmerksam diese
Vorfälle verfolgen. Schließlich ist B’tselem
eine kleine Organisation, ihr jährliches Budget
ist kaum ein Zehntel von dem, was es für die
Bewachung der Siedler ausgibt, die im Herzen
Ost-Jerusalems in palästinensischen Stadtteilen
leben. Andrerseits hat der Staat 50 Jahre lang
Milliarden bezahlt, um die moralische Brutalität
der Besatzung zu bewahren. Eine ganze Armee von
Politikern und Juristen, PR-Presse-Agenten und
Diplomaten, Gefängnispersonal und Shin Bet
–Sicherheits-Agenten, Polizei-Offiziere
,Soldaten, Bürokraten und Büroangestellte -
alle wurden in die Besatzung investiert.
Und doch hat
Netanjahu Angst. - Die Angst der Status
Quo-Unterstützer sollte unser Arbeitsplan sein.
Der Gewalt-freie Weg der Besatzung hängt davon
ab, wie weit man fähig ist , die Welt zu
überzeugen, besonders Israels Freunde, dass sie
dies gegenüber Israel klären müssen, dass das,
was war, nicht mehr sein wird, und dass die
Fortsetzung der Besatzung zu einer
internationalen Aktion führen wird.
Wir nehmen keine
Befehle von Netanjahu entgegen. Noch tut dies
die Welt. Vor allem kann man nicht den Fakten
befehlen, dass sie verschwinden, noch kann man
dem Bösen nicht anweisen, sich als
Gerechtigkeit auszugeben. Heute, nur Wochen
vor dem 50 Jahrestag der Besatzung, gibt es
Hoffnung, dass bei resoluter Fortsetzung des
Kampfes hier und in jeder bedeutsamen
internationalen Arena, sie zu einem Ende
gebracht werden kann. (dt. Ellen Rohlfs)
B'Tselem | The
Israeli Information Center for Human Rights in
the Occupied Territories >>> |
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Der
israelische Tango
-
03.05.2017 - Amira Hass - Täuschen wir
uns nicht: es liegt nicht an ihrer
Hilflosigkeit, dass die Autoritäten für Recht
und Ordnung einen vorhersehbaren Anschlag von
Siedlern nicht verhindert haben und sich auch
nicht beeilt haben die Verdächtigen
festzunehmen. Das geschah, als einige Siedler am
Freitag Aktivisten von Ta'ayush und andere am
Samstag die Palästinenser von Huwara und Urif,
die das Unglück haben, dass (die Siedlung)
Yitzhar und ihre Außenposten auf ihrem Land
liegen, angriffen. Die Frage ist nicht, wo war
die Polizei, sondern warum hat sich die Mehrheit
der Israelis nicht empört.
Die israelischen
Behörden im Westjordanland (einschl.
Ostjerusalem) und die Siedler aller Richtungen
haben ein gemeinsames Ziel: die Vertreibung der
Palästinenser von ihrem Land, wenn nicht nach
Jordanien, dann in die Zonen A und B des
Westjordanlands. Dieses ungeschriebene Ziel
lässt sich von den täglichen Aktionen der Armee,
der Polizei, des Geheimdienstes Shin Bet, der
Grenzpolizei und der Ziviladministration
ablesen.
Sicher, die
Brutalität, die sich am Freitag gegen die
Aktivisten von Ta'ayush entfaltet hat, ging weit
über das bisher Geschehene hinaus. Aber für die
Palästinenser ist es nichts Ungewöhnliches. Und
das ist genau der Grund, weshalb die
Freiwilligen von Ta'ayush, die heute Helden
sind, vor 17 Jahren beschlossen haben, die
Palästinenser an einigen der Orte, wo sie der
Gewalt der Siedler am meisten ausgesetzt sind
(in den Bergen südlich von Hebron und jetzt auch
im Jordantal) zu begleiten.
Jede Woche bieten
sich Freiwillige als "menschliche Schutzschilde"
an, noch immer in der Annahme, dass ihre
Anwesenheit Polizei und Armee nötigen würde zu
intervenieren. Sie zählen schon nicht mehr, wie
oft sie Ziel von Angriffen der Siedler gewesen
sind, und die Soldaten sich nach den Anweisungen
der Siedler richten, die Palästinenser und ihre
Begleiter zu vertreiben. Auf jede Gewalttat der
Siedler, vor allem wenn sie sich gegen Soldaten
und andere Israelis richtet, kommen dutzende
körperliche und verbale Angriffe, von denen in
den Medien nicht berichtet wird, weil die Opfer
Palästinenser sind. Oft, wenn die Palästinenser
es wagen sich zu verteidigen, interveniert die
Armee und greift sie mit Blendgranaten und
Tränengas an. Und nachher erwischt die Polizei
keinen Verdächtigen und schließt die Akte. Oder
sie nehmen die Palästinenser fest.
So war es auch,
als auf Anweisungen oder einen Hinweis der
Siedler eines nicht genehmigten Außenpostens in
der Nähe der Militärbasis Kfir im Jordantal vor
kurzem mehrere Hirten festgenommen, ihre Herden
verschreckt und ihre Esel konfisziert wurden.
Dieser Außenposten und ein anderer weiter
nördlich – beide wenige Monate alt – breiten
sich aus, trotz der Anweisungen der
Ziviladministration den Siedlungsbau ruhen zu
lassen. Unter den Augen der Behörden, die über
die Einhaltung von Recht und Gesetz wachen
sollen, greifen die Siedler weiterhin die Hirten
und die örtlichen Bauern an, um sie dazu zu
bringen ihr Land zu verlassen.
Dieser Tango
erfolgt seit Jahrzehnten. 1981 und 1982
untersuchte ein Komitee unter der
stellvertretenden Staatsanwältin Yehudit Karp
palästinensische Klagen über Siedlergewalt.
Schon damals fand man "Mängel" im Verhalten der
Polizei. Und bereits damals wies ein Bericht
des Komitees darauf hin, dass das Problem kein
technisches war, sondern mit dem Rechtsstaat
zusammenhing. Heute kann man noch direkter
behaupten: das Problem ist seit 1948 das höchste
Ziel: möglichst viel Land für die Juden mit der
geringsten Zahl von Palästinensern.
Ein Artikel von
Guy Hirschfeld, einem Mitglied von Ta'ayush, auf
der Webseite 972 beschreibt die Gleichgültigkeit
der Polizei. Er sagt, als die Aktivisten der
Gruppe am vergangenen Freitag die Polizei davon
informierten, dass sich jüdische Angreifer
näherten, wurde ihnen gleichgültig geraten sie
zu fotografieren. Beinahe wären die bei dem
Angriff verletzten Personen festgenommen worden
– von denen auf Grund der Erklärung der Polizei
fälschlicherweise berichtet wurde, sie seien
leicht verletzt, weil sie nicht unverzüglich
Anzeige erstattet hatten.
Die Autoritäten
für Recht und Ordnung handeln nicht im Namen des
abstrakten Rechts und der universellen Ordnung.
Sie repräsentieren den israelischen Juden, der
weiß, dass er jederzeit ein gut subventioniertes
Haus mit Garten und einer einzigartigen Aussicht
im Westjordanland bekommen kann. Das kleinere
Problem, nämlich dass die Eigentümer dieses
Landes, ob öffentlich oder privat, zufällig
Palästinenser sind, wird mittels Gewalt
übergangen. Die Siedler sind nur die Verstärkung
der Gewalt der Regierung. Und davon profitieren
die jüdischen Bürger.
Quelle
Übersetzung: K.
Nebauer
Taayush
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Die
Chance Trump – einige Palästinenser sind
optimistisch für den Abbas' Besuch im Weißen
Haus -
Philip Weiss - 3. 5. 2017 - Heute trat Donald
Trump mit dem palästinensischen Präsidenten
Mahmud Abbas im Weissen Haus auf; Trump sprach
vage über "Frieden", während Abbas Trumps
Führerschaft als Chance für einen "historischen
Friedensvertrag" pries, der die "Besatzung"
beenden würde.
Trump sagte nichts Kritisches über Israel,
beschuldigte aber die palästinensischen Führer
Kinder zur Gewalt zu animieren.
"Es gibt dort so viel Hass. Aber hoffentlich
wird es nicht mehr lange solch einen Hass geben.
Wir wollen Frieden schaffen zwischen den
Israelis und den Palästinensern. Wir werden es
machen. Wir werden hart arbeiten, um es zu
schaffen. Es war schon lange Zeit so, aber wir
werden gewissenhaft (daran) arbeiten. Und ich
denke, es gibt eine sehr, sehr gute Chance, und
ich denke, Sie meinen das auch so".
Abbas über die Besatzung: "Mr. President,
es ist für Israel an der Zeit seine Besatzung
unseres Volkes und unseres Landes nach 50 Jahren
zu beenden. Wir sind das einzige Volk der Welt,
das noch unter einer Besatzung lebt. Wir sehnen
uns danach und wollen unsere Freiheit, unsere
Würde und unser Recht auf Selbstbestimmung
erlangen. Auch wünschen wir, dass Israel den
palästinensischen Staat anerkennt so wie das
palästinensische Volk den Staat Israel
anerkennt.
Mr. President, ich versichere Ihnen, dass wir
unsere Jugend, unsere Kinder und Enkel zu einer
Kultur des Friedens erziehen."

Letzte Nacht
erzählte mir ein alter Freund, dass Donald Trump
plötzlich so aufgeregt und so begeistert für ein
ultimatives Abkommen ist, dass manche
Palästinenser auf Präsident Abbas' Besuch im
Weißen Haus blicken als dem Präsentanten einer
realen Hoffnung auf einen Durchbruch aus der 70
Jahre dauernden Sackgasse zu dem Versprechen der
Welt, dem palästinensischen Volk
Selbstbestimmung zu gewähren. Ich weiß, das wird
vielen lächerlich vorkommen. [...]
Dieser Optimismus wird allen voran von Jibril
Rajoub, einem Führer der Fatah in Newsweek
ausgedrückt: Lasst uns die Gelegenheit mit Trump
nicht verpassen!
"Präsident Trump hat in einer Pressekonferenz
mit dem jordanischen König Abdullah am 5. April
noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck gegeben,
"endlich erfolgreich Frieden zwischen dem
palästinensischen Volk und Israel zu finden".
Wir sind deshalb mehr denn je überzeugt, dass
dieser Frieden mit der unparteilichen
Unterstützung der USA noch immer möglich ist,
wie weit entfernt er heute auch erscheinen
mag." >>>
Trump speaks at
joint briefing with Palestinian leader Abbas
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Botschaft von
Marwan Barghouti
-
State of
Palestine, Negotiations Affairs
Departement_03.05.2017 - Botschaft von Marwan
Barghouti, Mitglied des Zentralkomitees der
Fatah, Parlamentarier und politischer Gefangener
an tausende Palästinenser, die gestern auf dem
Nelson Mandela Platz in Ramallah demonstriert
haben. (überbracht von seiner Ehefrau, der
Anwältin Fadwa Barghouti)
Wenn Euch meine
Botschaft erreicht, bedeutet das, dass der
Hungerstreik weitergeht und Israel beschlossen
hat, darauf mit Hetze, Isolationshaft der
Hungerstreikenden und Repression reagiert, in
der trügerischen Hoffnung, dass uns das dazu
bringen wird unseren heiligen Kampf und unsere
legitimen Forderungen aufzugeben. Die
palästinensischen Gefangenen glauben daran, dass
ihr Volk sie nicht im Stich lassen wird, dass
sie auf Loyalität mit Loyalität antworten und
die Gefangenen und ihre Familien unterstützen
werden, die Opfer, Not und Leiden ertragen.
Ich richte mich an
Euch aus der Isolationshaft heraus, unter
tausenden Gefangenen und in ihrem Auftrag, und
unter hunderten Gefangenen, die sich
entschlossen haben diesen Hungerstreik für
Freiheit und Würde zu beginnen, der solange
dauern wird, bis ihre legitimen Forderungen
erfüllt werden. Israel kann uns nicht zum
Schweigen bringen noch uns isolieren oder uns
brechen. Unser Wille ist stark und
unerschütterlich; die Besatzung hat ihn immer
wieder getestet und war nicht in der Lage uns zu
besiegen und zu unterwerfen, und wir werden
fortfahren gegen unsere Gefangenschaft und die
Versuche uns zu demütigen zu rebellieren.
Mit diesem
Hungerstreik wollen wir uns der laufenden und
eskalierenden ungerechten Politik der
israelischen Besatzung(smacht) gegen Gefangene
und ihre Angehörigen entgegenstellen. Wir
betonen, dass wir entschlossen sind diesen
Hungerstreik um jeden Preis durchzuführen, und
wir zweifeln nicht daran, dass die
palästinensischen Gefangenen standhaft bleiben
und siegen werden. Die Gefangenen sind stolz zu
dieser Nation und seiner unendlichen
Widerstandskraft zu gehören, und sie sind stolz
für unser Land zu leiden (endure), überzeugt,
dass der Sieg kommen muss.
Die israelische
Kolonialbesatzung versucht durch tägliche
Verhaftungen, die während im Lauf der Besatzung
jedes Jahr tausende Palästinenser betroffen
haben, unser Volk zu erschöpfen und
einzuschüchtern und seine Kraft für den Kampf
gegen die Besatzung zu zerstören. Diese
Besatzung hat unsere Städte, Dörfer,
Flüchtlingslager, unsere heiligen Statten und
Jerusalem geschändet (violated), täglich
verhaftet sie dutzende Palästinenser und
unterzieht sie Folter und Mißhandlung, auch
während der Verhöre, sie beschuldigt sie
fälschlich und trifft in ihren unrechtmäßigen
Zivil- und Militärgerichten willkürliche
Entscheidungen über sie, führt Politiken und
Aktionen durch, die schwere Verletzungen des
internationalen Rechts und Verbrechen
darstellen, für die die Verantwortlichen zur
Rechenschaft gezogen werden müssen.
Unser
palästinensisches Volk ist noch in der
Befreiungsphase, und die Frage der Gefangenen
war für alle Befreiungsbewegungen der Geschichte
eine zentrale Angelegenheit und von höchster
Priorität, die nicht ignoriert und abgetan
werden kann. Die Freiheit der Gefangenen ist die
Basis für die Freiheit des Volkes, und wir rufen
die Führung, die politischen Parteien und das
palästinensische Volk, wo immer sie auch sind,
zur Einheit auf, bis alle Gefangenen frei sind.
Unser Volk hat ein großes Potential, hat
Standhaftigkeit, Durchhaltevermögen und eine
Fähigkeit den Kampf fortzuführen, die niemals
erlöschen wird und Wunder vollbringen kann.
Seit ich mich in
jungen Jahren dem nationalen Kampf anschlossen
habe, bin ich dem Eid treu geblieben, den ich
für unser Volk geleistet habe, und ich glaube
nicht an eine halbe Zugehörigkeit und halbe
Positionen, ich glaube, dass der Widerstand
gegen die koloniale Besatzung und das Erreichen
des Friedens ein heiliger Wert und (ein
heiliges) Prinzip ist, woran ich glaube, und ich
werde diese Reise zusammen mit den Gefangenen
und unserem Volk fortsetzen, bis wir siegen
werden. Unsere Gefangenen haben ihre Freiheit
für die Freiheit unseres Volkes geopfert, die
Freiheit ist ihnen genommen worden, und sie
haben für unsere Sache gekämpft. Unser Volk und
unsere Nation und alle Freiheit liebenden
Menschen auf der Welt unterstützen die, die für
die nobelste und gerechteste Sache unserer Zeit,
für die Sache Palästinas und die Rechte unseres
Volkes kämpfen und Opfer bringen.
Ich grüße unsere
Märtyrer und meine Brüder hinter den Gittern und
in Gefangenschaft. Ich grüße unser Volk, unsere
Leute, wo immer sie sich befinden, und ich
bekräftige noch einmal meine Bereitschaft der
Treue zu dem Eid, den Kampf fortzusetzen für
Freiheit, Rückkehr, Unabhängigkeit und Würde,
und ich fordere sie auf, sich zu vereinen und
für ein Ende dieser dunklen Spaltung einzutreten
und die nationale Einheit zu erreichen, alle
unsere Kräfte zusammen zu bringen und mit dem
größten und vollständigsten zivilen Ungehorsam
gegen Kolonialismus und Apartheid zu beginnen.
Wir sind
zuversichtlich, dass der Loyalität der
Gefangenen gegenüber ihrem Volk und ihrem Land
Loyalität entgegen gebracht wird, und dass
dieser Kampf ein wesentlicher Bestandteil des
Kampfes unseres Volkes für Freiheit und Würde
ist. Wir werden einander bald treffen, in
Freiheit.
Quelle
Übersetzung: K.
Nebauer |
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Danke,
Sigmar Gabriel - Sigmar Gabriel hat dem
Friedenslager in Israel Hoffnung gegeben.
Bundespräsident Steinmeier sollte bei seinem
Besuch am Wochenende dieselbe Botschaft haben.
- Ein Gastbeitrag von Alon Liel - 5. 5. 2017 -
Als israelischer Staatsbürger, Kind deutscher
Eltern, das in Israel geboren, aufgewachsen ist
und ausgebildet wurde, Angehöriger der
israelischen Streitkräfte, Diplomat mit
30-jähriger Erfahrung und als Mensch, der Israel
aus ganzem Herzen liebt, möchte ich Ihnen,
Außenminister Gabriel, für den Mut danken, den
Sie bei Ihrem jüngsten Israel-Besuch gezeigt
haben.
Die Ehre, die Sie zivilgesellschaftlichen
Organisationen erwiesen haben, die sich der
Besatzung widersetzen, und die Hoffnung, die Sie
dem israelischen Friedenslager gegeben haben,
werden in Erinnerung bleiben. Die Tatsache, dass
Sie nicht auf das Ultimatum des Premierministers
eingegangen sind, der Sie zwingen wollte,
zwischen einem Treffen mit ihm und Aktivisten
aus den Reihen der Besatzungsgegner zu wählen,
war für uns Besatzungsgegner wie eine
Sauerstoffdusche, die uns freier atmen lässt.
Als Diplomat, der viele Jahre im Ausland tätig
war, unter anderem als Botschafter, weiß ich
genau, wie schwierig es für Sie war, so zu
handeln. Die besondere Beziehung zwischen Israel
und dem neuen Deutschland macht eine öffentliche
Konfrontation zwischen dem israelischen
Premierminister und einem deutschen Minister auf
Staatsbesuch nahezu unmöglich. Doch Sie,
Minister Gabriel, haben sich der Herausforderung
trotz der historischen Komplexität gestellt. >>>
Eklat um
abgesagtes Treffen - Gabriel legt mit Kritik an
Netanyahu nach - 5. 5. 2017 - Einen
Tag vor dem Israel-Besuch von Bundespräsident
Steinmeier hat der Außenminister im Streit mit
dem israelischen Premier Netanyahu nachgelegt:
"Unter Demokraten stellt man sich keine
Ultimaten."
Es war ein diplomatischer Eklat: Nachdem sich
Außenminister Sigmar Gabriel bei seinem
Antrittsbesuch in Israel mit Regierungskritikern
getroffen hatte, hatte der israelische
Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das
geplante Treffen mit Gabriel abgesagt. Kurz
darauf warf er dem SPD-Politiker
Instinktlosigkeit vor. Nun hat sich der
Vizekanzler nochmals verteidigt - und Netanyahu
kritisiert. "Unter Demokraten muss es möglich
sein, sich auch mit regierungskritischen
Organisationen zu treffen", sagte Gabriel der
"Bild"-Zeitung. Er würde wieder genauso handeln.
"Unter Demokraten stellt man sich keine
Ultimaten", so Gabriel weiter. Der israelische
Premierminister habe ihn dazu zwingen wollen,
ein Treffen mit unbescholtenen israelischen
Bürgern abzusagen, weil diese seiner Politik
gegenüber den Palästinensern kritisch gegenüber
stünden. "Nicht nur aus unserer Sicht verstößt
die israelische Siedlungspolitik gegen das
Völkerrecht und ist ein Hindernis für den
Friedensprozess, diese Politik der Regierung
Netanyahu ist auch in Israel hoch umstritten"
>>> |
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Steinmeier
trifft in Israel keine regierungskritischen NGOs
-
Bundespräsident Steinmeier sieht von einem
Treffen mit den regierungskritischen
israelischen Organisationen "Breaking the
Silence" und "Betselem" ab. Es sei nicht Aufgabe
des Bundespräsidenten, bestehende Gräben zu
vertiefen, hieß es zur Begründung aus dem
Präsidialamt. (...)
Aber Steinmeier will seine Entscheidung nicht
als Kritik an seinem Nachfolger und Parteifreund
Gabriel verstanden wissen: "Der Bundespräsident
hat weder Anlass noch Interesse, sich von der
Entscheidung des Außenministers und von der
Haltung der Bundesregierung in irgendeiner Weise
zu distanzieren", hieß es in der Mitteilung aus
dem Präsidialamt. Seine Kritik an der
"völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik" werde an
Klarheit nichts vermissen lassen. Aber es sei
nicht die Rolle des Bundespräsidenten,
bestehende Gräben zu vertiefen, hieß es weiter.
Eine solche Linie werde nur Verlierer
zurücklassen.
Für Steinmeiers Reise von Samstag bis Dienstag
sind diverse Gespräche vorgesehen - darunter mit
den Schriftstellern Amoz Oz und David Grossmann
sowie mit anderen Intellektuellen und Vertretern
der Zivilgesellschaft. Am Sonntag soll
Steinmeier mit dem israelischen Präsidenten
Reuven Rivlin und mit Netanjahu zusammentreffen
und für Dienstag ist ein Besuch der
palästinensischen Gebiete geplant. >>>
Besuch bei
Netanjahu - So vermeidet Steinmeier in Israel
den Eklat
- Steven Geyer Inge Günther und Inge Günther -
(...) Die Lösung des Dilemmas ist für
Steinmeier, ganz auf Gespräche mit
Nichtregierungsorganisationen zu verzichten und
dafür zahlreiche Intellektuelle und
Autoritätspersonen zu treffen, unter denen teils
einflussreichere Regierungskritiker als die NGOs
sind. Auch in seinem Gespräch mit Netanjahu
wolle Steinmeier sowohl das Verbindende betonen,
als auch kritische Töne anschlagen und für
Dialog und Meinungsfreiheit eintreten.
Die Planung wird auch in Israel als
gesichtswahrende Lösung für beide Seiten
verstanden. An einem neuen Eklat ist auch
Netanjahu nicht interessiert. Dafür sind die
Deutschen als Verbündete zu wichtig, die Israel
mit Militärhilfe unterstützen und als
Fürsprecher in der EU und in internationalen
Gremien für Netanjahu unverzichtbar sind.
Davon abgesehen hat seine Ausladung von Gabriel
unter Israelis heftige Kontroversen ausgelöst:
In einer Riesenzeitungsanzeige auf Seite 1 der
linksliberalen „Haaretz“ dankten namhafte
Stimmen aus dem Friedenslager am Freitag Gabriel
und Angela Merkel, Haltung bewiesen zu haben.
„Mit der Unterstützung für
Menschenrechtsorganisationen, die gegen die
Besatzung kämpfen, haben Sie sich als wahre
Freunde Israels erwiesen.“ >>> |
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Statement: As
the practices of criminalization, incarceration,
detention and deportation are global, so too
must be our resistance
- Global
Jewish Network for Justice - Sedq: A
Global Jewish Network for Justice stands in
solidarity with Palestinian prisoners in their
struggle for freedom and an end to political
imprisonment. The Palestinian prisoner Hunger
Strike has been going on since the 17th of April
– and we call for their full protection and
rights. Over 1500 Palestinian prisoners are on a
hunger strike, a form of resistance and protest
that is part of a larger struggle for freedom
and against the occupation military’s control
over Palestinian bodies and lives. They are
raising awareness of the 6300 Palestinian
political prisoners, which includes 300 children
and 61 women, 500 of whom are in administrative
detention.
Palestinian resistance has been in existence
since before the Nakba, and it has continued in
the face of 50 years of a military Occupation.
The practices of a repressive military court
(with over 99% conviction rate), and the
imprisonment and detention of Palestinians by
Israel has a long history. The imprisonment and
detention of Palestinians has included beatings,
torture, sexual violence, solitary confinement,
isolation, and neglect. This happens as
prisoners in Israeli facilities are being denied
access to lawyers, family visits, and being
subject to increased isolation. There can be no
justice without Palestinian self-determination,
and this prisoners struggle is a critical step
on this road. We stand behind the call by
Palestinian prisoners to uphold their human
rights, and stand alongside Addameer legal
rights center in their work to protect the
rights of Palestinian prisoners. We demand an
end to the abusive Israeli occupation and
practices that include criminalization and
collective punishment by Israeli occupation
forces, administrative detention, continued
denial of fair trial, and illegal transfer and
deportation of detainees. >>> |
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