8. März
2017 - Internationaler Frauentag
Palästinensische
Medien über palästinensische Frauen - Gaza Stadt Rasha Abou Jalal, 2. März 17 - Das palästinensische
Ministerium für Frauenangelegenheiten in Zusammenarbeit
mit den lokalen Medien bemüht sich, die Medien
zu ermutigen, sich mehr um soziale
und besonders Frauen-Angelegenheiten zu bringen
mit einem Versuch, die Stereotypen zu verändern
und wie die Gesellschaft die palästinensische
Frauen sieht. Am 5. Dezember 2016
unterzeichneten öffentliche und private Medien-Organisationen
in Ramallah eine Ehren-Satzung, die vom Ministerium
für Frauenangelegenheiten vorbereitet wurde,
um ein sicheres Medien-Netzwerk zu beginnen,
das soziale Probleme und Frauenangelegenheiten
unterstützt.
Am 8. Feb. hielt das Ministerium in Gaza ein
Treffen mit lokalen Medien, die sich dem
Netzwerk anschlossen, um Wege zu diskutieren,
die den Mechanismus für die Erfüllung
dieser Satzung geben. Medien-Sendungen, die
die Satzung unterzeichneten sind: Palästina-TV.
Wafa News Agency, Maan News Network, Ajyal Radio-Station,
Watan TV, Al-Quds Newspaper und Al-Raya Radio
Station.
Der Minister für Frauenangelegenheiten Haifa
Agha berichtete Al-Agha, dass bei zwei getrennten
Sitzungen 17 Medien in der West-Bank und neun
andere im Gaza-Streifen die Ehrensatzung unterzeichneten,
um zusammen zu arbeiten und denselben Zugang
zu benützen, um die Stereotypen über Frauen
zu verändern, ihre Rechte zu unterstützen,
Frauenangelegenheiten zu thematisieren wie Gewalt
gegen Frauen über Verweigerung zu erben und
das Recht den Ehepartner selbst zu wählen und
überdie Gleichheit des Geschlechts.
Wenn man die Erfüllung der Satzung ansieht,
erklärte Agha, wird man damit im März
2017 beginnen und die Frauenprobleme für
die Sendungen definieren, und diese etwa gleich
und gleichzeitig während einer abgestimmten
Periode bringen.
Das Ministerium für Frauenangelegenheiten
und das Ministerium für Information werden später
koordinieren und mehr Sendungen über Frauen
bringen….
Agha sagte:
Die Frauen sind in Palästina auf verschiedenen
Gebieten besser dran, als Männer, besonders
was die Erziehung/ Bildung betrifft; es sind
nur 100 männliche Ausgebildete und
145 ausgebildete Lehrerinnen. Trotz dieser Zahlen
gibt die Gesellschaft den Frauen keine Chance,
führende Positionen in der Gesellschaft
zu besetzen. Nur 12% der Positionen, die höher
als die Position des Hauptmanager sind, werden
von Frauen besetzt. Agha erklärte, dass das
Ministerium diese Satzung mit einem Versuch
vorbereitete, um die lokalen Medien zu einer
größeren Verantwortung zu bringen und
die Qualität des Inhaltes zu verbessern, um
die Frauenrechte zu unterstützen und eine Kultur
zu fördern, die Gewalt gegen Frauen bekämpft.
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Foto Ursula Mindermann
WIR DENKEN
AN DIE IN ISRAELISCHEN GEFÄNGNISSEN INHAFTIERTEN
PALÄSTINENSISCHEN FRAUEN UND MÄDCHEN
Seit vielen Jahren
gedenkt die Welt am 8. März ganz besonders der
Frauen. Wir möchten aus diesem Anlass den Fokus
auf eine besonders unterdrückte Gruppe richten,
der nicht viel Aufmerksamkeit zu Teil wird -
die palästinensischen Frauen und Mädchen in
israelischen Gefängnissen, großteils politische
Gefangene.
Innerhalb der letzten 45 Jahre wurden ca. 10.000
palästinensische Frauen verhaftet und/oder inhaftiert.
Allein 2015 haben israelische Besatzungssoldaten
106 Palästinenserinnen (minderjährige Mädchen
und Frauen) verhaftet, was einen Anstieg von
70% gegenüber dem Jahr 2013 bedeutet. Wie die
männlichen Inhaftierten werden viele der Frauen
in Administrativhaft genommen, was bedeutet,
dass sie ohne Anklage, ohne Angabe von Gründen
für 6 Monate inhaftiert bleiben können; nach
Ablauf dieser Zeit wird die Administrativhaft
oft weiter verlängert, was zu jahrelanger Haft
führen kann. Wenn Verhaftungsgründe genannt
werden, so kann dies z.B. „Aufwiegelung durch
Facebook-Einträge“ sein.
Palästinenserinnen werden hauptsächlich in den
Gefängnissen HaSharon und Damon gehalten. (Zur
Zeit gibt es 55 weibliche Gefangene (42 in HaSharon
und 13 in Damon), darunter 2 Frauen in Administrativhaft,
und 12 minderjährige Mädchen). Beide Gefängnisse
befinden sich außerhalb der (1967) Besetzten
Gebiete, was einen Verstoß gegen Artikel 76
der vierten Genfer Konvention bedeutet, der
besagt, eine Besatzungsmacht muss verhaftete
Bürger der Besetzten Gebiete innerhalb des besetzten
Territoriums inhaftieren. Bei den Gefängnissen
fehlen gendergerechte Einrichtungen. Weibliche
Gefangene leiden ganz besonders unter den harschen
Zuständen, wie medizinische Vernachlässigung,
Ablehnen von Bildung, Familienbesuchen, auch
für Mütter von Kleinkindern, Isolationshaft,
überfüllte verschmutzte Zellen mit Insekten,
und ohne Tageslicht. Persönliche Gesundheit,
hygienische Bedürfnisse werden von den Gefängnisautoritäten
kaum wahrgenommen, auch nicht bei Schwangeren.
Minderjährige Mädchen leiden besonders unter
diesen unmenschlichen Bedingungen, sind oft
schwer traumatisiert und haben keine spezielle
Betreuung.
Zudem ist die Mehrheit der palästinensischen
Frauen und Mädchen in den Gefängnissen verschiedenen
Formen von psychologischer und physischer Folter
ausgesetzt: Misshandlungen während Verhaftung
und Inhaftierung, inklusive verschiedener Formen
sexueller Gewalt, was sich in Schlägen, Beleidigungen,
Drohungen, Leibesvisitation, und expliziter
sexueller Belästigung äußert.
Weibliche Gefangene werden nicht über ihre Rechte
informiert oder darüber, wohin sie gebracht
werden. Diese Misshandlungen und Foltermethoden
werden nicht nur zur Einschüchterung angewandt,
sondern auch als Werkzeug um palästinensische
Frauen zu demütigen und sie zu Geständnissen
zu zwingen. Dabei gehen weibliche Soldaten nicht
weniger gewalttätig vor, als ihre männlichen
Kollegen.
In den detaillierten Berichten von Addameer,
der palästinensischen NGO für die Gefangenen
werden lange Listen von fortwährendem Missbrauch
und Nichteinhaltung von Grundrechten an palästinensischen
Frauengefangenen genannt. Die Zustände variieren
von Gefängnis zu Gefängnis, erreichen aber nirgends
internationalen Standard, geschweige denn die
Bedürfnisse der Frauen.
An
dieser Stelle ein Beispiel, das für die inhaftierten
Palästinenserinnen spricht: Die NGO Addameer
schreibt am 22.Februar 2017 über Sabah Faroun
(34), deren Administrativhaft das vierte Mal
um 4 Monate verlängert wurde. Die bereits drei
Mal verlängerte Haft hätte am 25. Februar 2017
enden sollen.
Sabah Faroun wurde während eines nächtlichen
Überfalls von israelischen IDF Soldaten auf
ihr Haus am 19. Juni 2016 verhaftet, nachdem
ihre Kinder alleine in einem anderen Raum eingesperrt
wurden. Ihr wurden die Augen verbunden, die
Hände am Rücken gefesselt. Mit der einzigen
Begründung, sie hätten einen Verhaftungsbefehl,
wurde sie zuerst ins Etzion und dann ins Ofer
Gefängnis gebracht, später ins HaSharon und
zuletzt ins Damon Gefängnis. Während all der
Stunden in denen sie untersucht und befragt
wurde, blieben ihre Hände am Rücken gefesselt.
Sabah Faroun ist mit Issa Faroun verheiratet
und Mutter von vier Kindern zwischen 5 und 15
Jahren. Alle Kinder gehen zur Schule, sie vermissen
ihre Mutter, und ihr Mann seine Ehefrau. Die
Familie weiß keinen Grund ihrer Verhaftung,
noch das Datum einer Freilassung und leidet
zunehmend darunter.
Mit diesem Beispiel und der kurzen Faktenschilderung
möchten wir anlässlich des internationalen Frauentages
auf die menschenunwürdige Situation palästinensischer
Frauen in israelischen Gefängnissen aufmerksam
machen, und ganz besonders die Frauen unter
den Politikern und Medienleuten auffordern,
ihre Stimme für das Unrecht an diesen Frauen
zu erheben. Lesen Sie bitte
mehr unter:
http://www.addameer.org/the_prisoners/women
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