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Israelische Luftwaffe und Artillerie
bombardieren wieder Gaza
- 03.03.2017 - Israelische Kampfflugzeuge
und Panzer haben heute Ziele im Gazastreifen
angegriffen. Wie ein Komuniquee der
israelischen Streitkräfte angibt, beschossen
ein Flugzeug und ein Panzer zwei mutmaßliche
Stellungen der Hamas in Gaza.
Die israelische Armee hat ihren Angriff als
Reaktion auf den Abschuss (einer Rakete) auf
ihre Grenztruppen gerechtfertigt; (die
Rakete) hatte keinen Personenschaden
verursacht. Eine Sicherheitsquelle der Hamas
hat bekannt gegeben, dass die israelische
Artillerie vier Geschosse von einem im
Norden des Gazastreifens stehenden Panzer
abgeschossen hat, ebenfalls ohne dass es
Opfer gegeben habe.
Laut einem Bericht der lokalen Tageszeitung
Pal Today sind Bereiche der Stadt Beit Lahia
im Norden des Gazastreifens bombardiert
worden.
Die israelische Armee greift den
Gazastreifen immer wieder an. Bei dem
letzten israelische Angriff, der am
vergangenen Montag (27.2.) erfolgte, drangen
Jagdbomber mehrfach in den Luftraum über
Gaza ein und verletzten mindestens 4
Personen.
Im Februar äußerte sich das
Menschenrechtszentrum Al-Mezan mit Sitz im
Gazastreifen besorgt über die ständigen
israelischen Offensiven und warnte davor,
dass sie wieder einen großen Krieg zwischen
beiden Seiten entfesseln könnten. Das
Zentrum rief auch die internationale
Gemeinschaft auf 'unverzüglich etwas gegen
die militärische israelische Eskalation zu
tun'.
Quelle
Übersetzung: K. Nebauer |
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Israel
liebt Kriege
- Gideon Levy, 2.3.17 - Es gibt keinen
anderen Weg, als den Bericht über den Gaza
Krieg 2014 des Rechnungsprüfers zu lesen
und es gibt keine bedeutendere
Schlussfolgerung, die daraus folgt.
Israel liebt Kriege. Benötigt sie. Tut
nichts, das sie verhindert, und manchmal
stiftet es dazu an. Da gibt es keinen
anderen Weg als den Bericht des
Rechnungsprüfers über den Gaza-Krieg 2014 zu
lesen. Es gibt keine wichtigere
Schlussfolgerung. All der Rest – die
Tunnels, der nationale Sicherheitsrat, das
Kabinett, und die Intelligenz – sind
Bagatellen. Nichts mehr, als die Bemühungen,
uns davon abzulenken. Die Hauptsache ist,
dass Israel den Krieg wünscht. Es lehnt
alle Alternativen ab, ohne sie zu
diskutieren, ohne Interessedaran, seine
Wünsche zu erfüllen
Israel wünschte auch in der Vergangenheit
Kriege. Seit dem 1948er –Krieg hätten alle
Kriege vermieden werden können. Klar, es gab
auch Kriege der Wahl, obwohl die meisten von
ihnen sinnlos waren und einige von ihnen
sogar irreparablen Schaden anrichteten.
Gewöhnlich begann Israel sie, manche Kriege
wurden sogar erzwungen. Aber selbst dann
hätten sie vermieden werden können, wie den
von 1973.
Einige der Kriege beendeten die Kariere
derer, die ihn angefangen haben und doch --
ein übers andere Mal --wählte Israel den
Krieg als die erste und bevorzugte Option.
Es ist zweifelhaft, ob eine rationale
Erklärung für das Phänomen gefunden wird.
Es ist jedoch Tatsache, dass Israel jedes
Mal in den Krieg zieht. Es ist nicht nur,
dass die Regierung und die Armee den Krieg
lieben, alle in Israel lieben den Krieg.Dies
wird von der Tatsache bewiesen, dass
Untersuchungs-Komitees fast identische
Berichte nach jedem Krieg geben – der
Bericht von Gaza ist ist, mit dem Bericht
der Winograd Kommission nach dem 2.
Libanon-Krieg 2006 fast gleich („Der Krieg
wurde hastig und unverantwortlich
angefangen“) Wenn nichts davon gelernt und
alle wieder vergessen ist, dann ist klar,
dass etwas Starkes Israel in den Krieg
zieht.
So war es auch im Sommer der Operation
Protective Edge, als es dort überhaupt
keinen Grund für einen Krieg gab. Und so
wird es auch beim nächsten Krieg sein, der
um die Ecke lauert. Wie schade, dass der
„rote Alarm“-Knopf am Dienstag im Süden ein
falscher Alarm gewesen ist. Es war fast die
Gelegenheit gewesen, einen
unverhältnismäßigen Schlag auf Gaza
auszuüben, die Art, die
Verteidigungs-Minister Avigdor Lieberman und
Israel lieben, die Art, die Israel in den
nächsten Krieg zum nächsten Krieg hinunter
führt. >>> |
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Was folgt
auf die harsche Kritik?
- Jacques
Ungar - 3. März 2017 - Wer die Quintessenz
des von Staatskontrolleur Joseph Shapira
veröffentlichten 200 Seiten starken Berichts
über den Gaza-Krieg vom Sommer 2014
zusammenfasst, gelangt rasch zu einigen für
die Betroffenen mehr als peinlichen
Schlussfolgerungen. Zwar empfiehlt Shapira
keine persönlichen Konsequenzen für die vor
bald drei Jahren (und teils heute noch) an
der politischen und militärischen Spitze
Israels schaltenden und waltenden
Persönlichkeiten, doch die Erkenntnisse des
Staatskontrolleurs lassen effektiv für die
Verantwortlichen nur wenige Alternativen
übrig. Kurze Zeit nach der Publikation des
Berichts ist eines bereits klar: Politiker,
die mit Hilfe des Berichts über den
Gaza-Krieg von 2014 eine Regierungskrise mit
anschliessendem Sturz der heutigen Koalition
provozieren wollen, haben die schlagenden
Argumente dazu auf einem silbernen Tablett
serviert erhalten. Fragt sich nur, ob sie
verstehen, dieses «Geschenk» sachdienlich zu
nutzen, und ob sie über den nötig langen
politischen Atem verfügen, um nicht nur eine
Regierung zu stürzen, sondern auch eine
bessere Alternative auf die Beine zu
stellen. >>> |
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Menschenrechtsexperten der UNO fordern
Israel auf Aktivisten, die in Palästina
arbeiten, zu respektieren
- 03.03.2017 - Zwei Experten der UNO
forderten heute von der israelische
Regierung, "die volle Respektierung der
Grundrechte und Freiheiten der Verteidiger
(dieser Rechte) in den besetzten
palästinensischen Gebieten"; (Aktivisten)
sehen ihre Aktivitäten immer mehr
eingeschränkt.
"Wir sind sehr
alarmiert wegen der letzten Beschränkungen
der unschätzbaren Arbeit von Aktivisten,
seien es Palästinenser, Israelis oder aus
anderen Ländern, die für die Respektierung
der Menschenrechte in den besetzten Gebieten
recherchieren und sich einsetzen", sagte sie
in einem gemeinsamen Komuniquee.
Die Experten –
Michael Lynk für die Situation der
Palästinenser und Michel Forst für die
Verteidigung der Menschenrechte – betonten,
dass Israel die Pflicht habe, die Arbeit der
Aktivisten zu schützen und zu fördern, dabei
deute aber alles darauf hin, dass sie sie zu
untergraben suchen.
Konkret
kritisierten sie, dass die israelische Armee
vergangene Woche eine friedliche
Demonstration von palästinensischen und
israelischen Menschenrechtsorganisationen
mit Tränengas und Gummigeschossen zerstreut
habe.
Außerdem
zeigten sie sich beunruhigt von einem
Gesetzesentwurf im israelischen Parlament,
der vorsieht, dass alle israelischen
Nicht-Regierungsorganisationen, die mehr als
die Hälfte ihrer finanziellen Mittel aus dem
Ausland erhalten, für Anträge auf
Informationen von offiziellen Instanzen
zahlen müssen, die laut Gesetz öffentlich
sind.
Quelle -
Übersetzung:
K. Nebauer |
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Bansky
eröffnet Hotel in Palästina
-
03.03.2017 - Der Strassenkünstler Bansky hat
die 10 Zimmer des Walled Off Hotels
(des eingemauerten Hotels), das heute in
Bethlehem für die Medien eröffnet wird, (mit
seinen Wandgemälden) geschmückt. Die
Arbeiten des Künstlers kreisen um die
umstrittene Mauer, die Israel von den
palästinensischen Gebieten trennt. Das Haus
möchte auf diese Weise Arbeiter und Reisende
in die Stadt locken, deren Wirtschaft vor
allem auf Pilgern und Tourismus beruht und
von den immer größeren israelischen
Kontrollen geschädigt worden ist. Daneben möchte
Bansky die Aufmerksamkeit seiner tausenden
Fans und besonders der jungen Israelis
wecken, die ihre Wochenenden in den
Diskotheken von Tel Aviv verbringen.
Bethlehem ist
für Israelis per Gesetz verboten, aber das
Walled Off Hotel befindet sich
außerhalb der Stadt in der von Israel
vollständig kontrollierten Zone, weshalb sie
es besuchen dürfen.
Das Hotel
möchte zum Dialog aufrufen und wird
palästinensische Ausstellungen aufnehmen, um
auf diese Weise Künstlern die Gelegenheit zu
geben zu reisen und internationale Resonanz
zu bekommen.
Quelle
Übersetzung
(leicht gekürzt): K. Nebauer
Banksy-Hotel in Bethlehem - "Der
schlechteste Ausblick der Welt"
- Der
Streetart-Künstler Banksy hat ein Hotel in
den Palästinensergebieten gestaltet. An den
Wänden hängen Videokameras und
Steinschleudern, als Portier dient ein
Schimpanse. Wenn ein Hotel mit dem
"schlechtesten Ausblick der Welt" wirbt, ist
das entweder auf charmante Art ehrlich,
ziemlich dumm oder die Fanfare für das
neueste Werk des Künstlers Banksy: Ein Hotel
in Bethlehem, direkt an der Mauer zu Israel.
>>>
Weitere Fotos
>>>
Streetart-Künstler Banksy eröffnet Hotel in
Bethlehem
- Das "Walled
Off Hotel" habe den "hässlichsten Ausblick
der Welt", nämlich den auf die Mauer
zwischen Israel und Palästina, sagt das
Management. Aber es ist auch voll mit der
Kunst seines Gründers.
Wegen des Ausblicks wird in diesem Hotel
wohl niemand ein Zimmer buchen: Seine
Fenster gehen hinaus auf eine schmale
Straße, gegenüber ragt eine meterhohe Mauer
aus Beton auf. Es ist die Mauer, die Israel
von den Palästinensergebieten trennt. Von
der "Präsidentensuite", sagt das Management,
habe man den "hässlichsten Ausblick der
Welt".
Andererseits: Vielleicht wird es gerade
dieser deprimierende Ausblick sein, für den
die Leute sich in einem der neun Zimmer des
"Walled Off Hotel" einmieten. Sein Gründer
jedenfalls hat sowohl den Standort als auch
den Namen seines Hotels sehr bewusst
ausgewählt. Er bedeutet "abgeschottet",
erinnert aber auch an das Luxushotel Waldorf
Astoria in New York. >>>
Bilder
von Banksys Werke >>> |
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Auschwitzüberlebender:“
Ich kann mich gut mit der palästinensischen
Jugend identifizieren“
- Interview
zwischen Hajo Meyer und AdriNieuwhof (AN)
1.6.09 - Hajo Meyer, Autor des Buches: „Ende
des Judentums“ wurde 1924 in Bielefeld
geboren. Er floh allein im Alter von 14 in
die Niederlande, um den Nazis zu entfliehen.
So konnte er die Schule nicht zu Ende
besuchen. Ein Jahr später, als die Deutschen
die Niederlande besetzten, lebte er in einem
Versteck mit einem schlecht gefälschten
Ausweis. Hajo wurde im März 1944 von der
Gestapo gefangen und eine Woche später und
nach Auschwitz ins KZ deportiert. Er ist
einer der letzten Überlebenden.
AN : Was würden Sie gern von sich sagen, um
sich selbst den Lesern von EI vorzustellen?
Hajo: Ich musste das Gymnasium in Bielefeld
nach der Kristallnacht(das zweitägige Pogrom
gegen die Juden( 9.Nov 1938.) verlassen.. Es
war eine schreckliche Erfahrung für einen
wissbegierigen Jungen und seine Eltern.
Deshalb kann ich mich voll mit der
palästinensischen Jugend identifizieren, die
auch nicht ihre Ausbildung fertig machen
können.
AN: was motivierte Sie, ihr Buch „Das Ende
des Judentums“ zu schreiben?
Hajo: In der Vergangenheit haben europäische
Medien aufwendig über extreme rechte
Politiker wie Joerg Haider in Österreich und
Jean-Marie Le-Pen in Frankreich gesprochen.
Aber als Ariel Sharon in Israel 2001 zum
Ministerpräsidenten gewählt wurde, blieben
die Medien still. Doch in den 80ern verstand
ich das zutiefst faschistische Denken dieser
Politiker. Mit dem Buch wollte ich selbst
Abstand nehmen. Ich selbst wurde im Judentum
erzogen, auch mit der Gleichheit der
Beziehungen unter allen menschlichen Wesen
als ein Kern-Wert. Ich lernte erst das
nationalistische Judentum kennen, als ich
hörte, wie die Siedler ihre Bedrohung der
Palästinenser in Interviews verteidigen. Als
ein Verleger mich darum bat, über meine
Vergangenheit zu schreiben, entschied ich
mich, dieses Buch zu schreiben und zwar in
einer Weise, dass ich auch über meine
Vergangenheit schrieb. Ein Volk, das ein
anderes Volk entmenschlicht kann dies tun,
weil es dies entweder von seinen Eltern
gelernt hat oder von ihren politischen
Führern gehirngewaschen worden sind. Seit
Jahrzehnten ist in Israel geschehen: sie
missbrauchen den Holocaust für ihre
politischen Ziele. Auf die Dauer zerstört
sich das Land selbst, indem es auf seine
jüdischen Bürger einwirkt und sie paranoid
werden lässt. 2005 illustrierte Sharon, der
damalige Ministerpräsident, dies in der
Knesset, wo er sagte: >>> |
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Facebook
blockiert Seite der Fatah, der Partei des
palästinensischen Präsidenten
-
03.03.2017 -
Während die Palästinser der Meinung sind,
dass sie nicht gegen die Normen des sozialen
Netzes verstossen haben, beschuldigen die
Israelis sie in ihren Veröffentlichen zu
Gewalt aufzuhetzen.
Facebook ist
beschuldigt worden Zensur auszuüben, nachdem
es die Webseite der Fatah, der Partei des
palästinensischen Präsidenten, blockiert
hat. Außerdem hat das populäre soziale Netz
die Accounts der 12 Administratoren der
Seite für die Dauer eines Monats
eingefroren, berichtet das Portal Gulfnews,
das die Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Der Grund für
diese restriktiven Maßnahmen liegt in der
Publikation einer alten Fotografie des
ehemaligen palästinensischen Führers Yasser
Arafat mit einer Waffe in der Hand, die
offensichtlich einem israelischen Soldaten
gehörte, der in den 1980er Jahren im Libanon
entführt worden war.
Die
Palästinenser interpretieren die Aktionen
von Facebook als Provokation und Druck und
klagen, dass es pro-palästinensische Seiten
ohne klare Gründe zu blockieren pflegt. Sie
sind der Meinung, dass das Netz von Mark
Zuckerberg in Absprache mit der
israelischen Regierung handelt und deren
Forderungen immer nachkommt.
Israel
beschuldigt die Palästinenser seinerseits,
dass sie in den sozialen Netzen zu Gewalt
aufhetzen und die Normen für die Nutzung der
Webseiten verletzen.
Laut einem
israelischen Medium kommt Facebook 95% der
Anträge von Tel Aviv nach, während die
Video-Plattform YouTube das in etwa 80% der
Fälle getan hat.
Quelle Übersetzung: K.
Nebauer |
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Israelische
Truppen erobern den Felsendom und
al-Aqsa-Moschee am Ende des Krieges 1967
- Die Eroberung endete 1948 - Kann sich
Israel aus den Fesseln der Geschichte und
Religion lösen und seine vorherrschende
Ideologie der Besatzung und Unterdrückung
ablegen? - Zeev Sternhell
THEMEN SCHWERPUNKT: BESATZUNG - Zwei
Beiträge beschäftigen sich mit dem
historischen Kontext der Besatzung in Folge
des Krieges von 1967 und den Faktoren, die
deren Fortsetzung für bald ein halbes
Jahrhundert ermöglicht haben.
Zeev Sternhell sieht den Zionismus als
Projekt der Eroberung von Land zwecks
Besiedlung und Errichtung eines eigenen
Staats – ein Projekt, das angesichts der
katastrophalen Entwicklungen in Europa seit
dem Ende des 19. Jahrhunderts für Juden bzw.
Jüdinnen existenziell notwendig und folglich
gerechtfertigt war. Dieses Ziel wurde mit
der Staatsgründung (1948) und dem Ende des
Krieges (1949) jedoch erreicht, und Israel
hätte sich dann ganz neu definieren und der
Staat aller seiner BürgerInnen –
einschließlich der im Land verbliebenen
PalästinenserInnen – werden müssen, statt
sich als der Staat einer einzigen Ethnie
beziehungsweise Religion zu definieren. Dies
ist aber nicht geschehen – was Sternhell als
Israels größte Schwäche bezeichnet. Dieses
stammesmäßige, und zunehmend auch religiös
aufgeladene Verständnis ließ den Krieg von
1967 als natürliche Fortsetzung des Krieges
von 1948 und als Vollendung der Befreiung
der alten Heimat verstehen, die es zu
besiedeln gilt.
Gadi Algazis Beitrag analysiert den
Zionismus als eine Form des
Siedler-Kolonialismus, ohne zugleich die
Notwendigkeit zu negieren, die Rechte von
jüdischen MigrantInnen, die auf Grund der
Katastrophen in Europa fliehen mussten, zu
sichern. Algazi erklärt detaillierter die
auf dem nach der Staatsgründung 1948
fortgesetzten kolonialen Ansatz beruhende
Ausgrenzung der palästinensischen
StaatsbürgerInnen Israels, um die Parallelen
zu der in den besetzen Gebieten nach 1967
verfolgten Politik aufzuzeigen, ohne
zugleich die Unterschiede aus den Augen zu
verlieren. Aus Algazis Sicht wäre es
verkürzt, die Rolle der Religion über zu
bewerten, denn die Enteignungs- und
Siedlungspolitik führte ursprünglich die
Arbeitspartei. Da diese aber auch ihre
eigene Führungsposition in der israelischen
Gesellschaft untergrub, führten der Krieg
von 1967 und seine Folgen zum Aufstieg neuer
Eliten und zu einer verheerenden Kombination
von Neoliberalismus und Siedlungspolitik.
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„Antisemitismus ist dämlich“ - Kollegah
gehört zu den erfolgreichsten Rappern
Deutschlands. Vor seiner Show in Hannover
spricht er über die Uni-Zeit, Kritiker und
seine Zukunftspläne.
- (...) Du solltest beim Hessentag
auftreten. Das Konzert wurde aber abgesagt,
nachdem dir unter anderem der Zentralrat der
Juden neben Frauenfeindlichkeit auch
Antisemitismus vorgeworfen hat. Auf Facebook
hast du dich gegen die Vorwürfe gewehrt und
dich gewundert, dass sie kurz nach
Veröffentlichung einer Dokumentation
aufkamen, in der du zeigst, wie du eine
Schule in Palästina mit aufbaust. Hast du
mit einer derartigen Reaktion gerechnet?
Ich will den Leuten nicht unterstellen,
welche Ursachen das gehabt haben könnte. Der
Verdacht muss mir aber gestattet sein, dass
das in einem Kontext steht. Mir wurde bis
dahin noch nie vorgeworfen, dass ich
antisemitisch sei. Es wurde noch nie ein
einziges Konzert abgesagt. Nicht einmal
basierend auf der Behauptung, meine Texte
seien frauenfeindlich – was ja viel
naheliegender wäre. Deswegen ist es schon
überraschend für mich. Ich habe aber damit
gerechnet. Das ist auch einfach schon häufig
so gewesen, wenn Leute Kritik am Staat
Israel geübt haben. >>> |
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Israels
Hauszerstörungen im Westjordanland
– das
„Rekordjahr“ 2016 - Jakob Reimann in Naher
Osten - Dieser Artikel erschien zuerst auf
den Seiten von B’Tselem und wurde von Jakob
Reimann übersetzt – 2016 kam es zu einer
deutlichen Zunahme der Zahl
palästinensischer Häuser, die von
israelischen Behörden im gesamten
Westjordanland zerstört wurden,
einschließlich Ost-Jerusalem. Fehlende
Baugenehmigungen werden als Vorwand
vorgeschoben. Seit B’Tselem 2004 mit der
systematischen Dokumentation begann, kam es
in keinem Jahr zu mehr Hauszerstörungen als
im vergangenen.
In Ost-Jerusalem haben die Behörden 88
Wohnhäuser und 48 andere Gebäude abgerissen.
Andernorts im Westjordanland zerstörten die
Behörden weitere 274 Wohnhäuser und 372
andere Gebäude. Diese Hauszerstörungen
belegen die israelischen Bemühungen, die
Anwesenheit von Palästinensern in solchen
Gebieten einzuschränken, die Israel
annektieren will. Die Behörden ziehen für
dieses Vorgehen Nutzen aus perfiden
bürokratischen Verwaltungsinstrumenten.
Das Westjordanland (ohne Ost-Jerusalem)
- Im August 2015 führten die israelischen
Behörden im gesamten Westjordanland eine
beispiellose Kampagne von Hauszerstörungen
durch und zerstörten dabei etwa 100 Gebäude
– die Hälfte davon Wohnhäuser, in denen über
200 Menschen lebten, darunter etwa 100
Minderjährige. Die damals als ungewöhnlich
umfangreich angesehene Welle der Zerstörung
wurde Ende 2015 wegen der jüdischen und
muslimischen Feiertage inoffiziell gestoppt.
Anfang 2016 nahmen die Behörden die
Zerstörungen wieder auf. Als die Monate
verstrichen wurde das, was Ende 2015 noch
als übertrieben maßloses Ausmaß der
Zerstörung erschien, zur Norm und Teil der
offiziellen israelischen Politik in der
gesamten C-Area des Westjordanlands.
Als Teil dieser Politik zerstörte Israel im
Jahr 2016 insgesamt 274 Häuser im
Westjordanland (ohne Ost-Jerusalem), wodurch
1.134 Menschen obdachlos wurden, darunter
591 Kinder. Das Ausmaß der von Israel
herbeigeführten Zerstörung von 2016
überstieg gar die Zahlen abgerissenen Häuser
aus 2014 und 2015 zusammengerechnet. >>> |
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Israel:
Neither Democratic or Jewish
- Dr. Ludwig
Watzal - The Zionist regime in Israel is
trampling around its self-proclaimed
democratic and Jewish values. To call this
regime democratic or Jewish is a yoke.
Israel is turning into a right-wing,
nationalistic ethnocracy where the policy of
the country and its authorities are
controlled by one ethnic group; the Jews.
Almost all criminal acts, committed by the
political class or the security
establishment against the colonized
Palestinians are legitimized or whitewashed
by the courts. Racist laws are implemented
and land grab becomes the norm. The Israeli
state and its institutions have been
hijacked by colonialist, i. e. the settlers.
They are in the process of capturing the
High Court in Israel. Ran HaCohen provides
an important but only a limited insight into
a much broader phenomenon that should arise
harsh protest >>>
Israel:
Neither Democratic or Jewish -
Ran HaCohen - For decades, much of the
political struggle within Israel could be
traced back to the fundamental conflict
anchored in its Janus-faced self-definition
– coined in the 1980s and legally formalized
in 1992 – as a “Jewish and democratic”
state. While centrist politicians have
always emphasized the harmony of these two
sets of values, the political wings have
stressed their conflicts, with the left wing
demanding to enhance democratic values
against the Jewish values promoted
predominantly by the right. This conflict
has now ended in a clear, though somewhat
unexpected result: celebrating 50 years of
Occupation, Israel has become neither
democratic, nor Jewish.
“The Only Democracy in the Middle East”? -
Israel’s vanishing democracy stands out even
while the entire world is drifting away from
democratic values. Netanyahu’s coalition
government is systematically emptying the
country’s democracy, passing a new law every
other day aimed at intimidating and
silencing any dissent voice. >>> |
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Against
the Israeli Right's state of war
- Despite the
fallout from the State Comptroller’s report
on the 2014 Gaza war, we must remember that
the violent atmosphere it created was a boon
for an Israeli Right that fosters
nationalism, racism and persecution of the
Left. - Alon Mizrahi
1. Throughout my life, I have witnessed
Israel take part in a long list of military
operations and wars. I have also seen a
great deal of terrorism. There was the First
Lebanon War, the First Intifada, the Gulf
War, the Oslo Accords, the Second Intifada,
Operation Defensive Shield, Operation Cast
Lead, and Operation Pillar of Defense. Like
every Israeli, I was raised in an atmosphere
in which war could break out any moment —
and, in fact, that happened fairly often.
But never in my life has my society
frightened me as it did in the days of
Operation Protective Edge. Even today, every
time I recall that period, that familiar
feeling of dread comes back. The thirst for
revenge and the mass funerals, the desire by
top government officials for more blood and
killing, the violence in the streets, an
apocalyptic feeling on social media. The
call by Jews to take the law into their own
hands and begin the slaughter. >>> |
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