Diffamierungen und Morddrohungen:
Unsere Partner in Israel und
Palästina brauchen Unterstützung! -
Riad
Othman - Medico international
_17.10.2016 - Angriffe,
Verleumdungskampagnen und
vielfältige Behinderungen ihrer
Arbeit kennen unsere Partner – die
sich in Israel und den besetzten
Gebieten grenzüberschreitend für
menschenwürdige Lebensbedingungen
einsetzen – seit langem. "Aber
was wir seit rund einem Jahr
erleben, ist eine dramatische
Veränderung, die uns in
existenzielle Nöte bringt",
berichtet Jehuda Shaul, der Gründer
von Breaking the Silence (BtS),
eine der profiliertesten
besatzungskritischen Organisationen
in Israel und langjähriger
Medico-Partner. Um sich selbst und
ihre Arbeit gegen Anfeindungen von
außen zu schützen, brauchen sie
dringender denn je Unterstützung:
Der zwingend erforderlich gewordene
Schutz von Personen, Gebäuden und
Daten verursacht Kosten, die nicht
vorhersehbar waren und sich nicht
verschieben lassen.
"Es
geht nicht nur um unsere
Organisation, sondern darum, ob man
in diesem Land noch seine Meinung
äußern kann", betont Shaul. Die
meisten israelischen Medien haben
ihn und BtS wie nie zuvor
angegriffen. Die Organisation der
Militärveteranen wurde als Verräter
gebrandmarkt und von
Undercoveragenten ausspioniert. Es
meldete sich ein Soldat, der im
Auftrag Geheimnisverrat beging, um
so die Schließung der Organisation
zu provozieren. Über soziale Medien
wurden die Namen aller Mitarbeiter
samt Adressen verbreitet. Sie waren
daraufhin übelsten Beschimpfungen
und Diffamierungen ausgesetzt,
manche als Femeurteil verfasst.
Außerdem läuft eine Klage, die die
Organisation zwingen will, die Namen
der Soldaten preiszugeben, die
Zeugnis über
Menschenrechtsverletzungen durch die
Armee abgelegt haben. Für BtS
bedeutet das: "Wenn wir
aussagewilligen Soldatinnen und
Soldaten keine Anonymität mehr
garantieren können, sind wir nicht
mehr in der Lage, unser Kernmandat
zu erfüllen."
Unterdessen
sind längst auch palästinensischen
Menschenrechtsorganisationen, die
sich gegen Straflosigkeit und für
Gerechtigkeit für die Opfer
einsetzen, massiv unter Druck
geraten. Al Haq und Al
Mezan Centre, beide
Medico-Partner, berichten ebenfalls
von Cyberattacken, manipulativer
Kommunikation von außen in die
Organisationen hinein und ernst zu
nehmende Todesdrohungen – sogar
gegen Mitarbeiter in Europa. In
mindestens zwei EU-Staaten ermittelt
die Polizei deswegen gegen
Unbekannt. Eine Kollegin von Al Haq
stand zeitweise unter
Personenschutz.
Wir
danken Ihnen, die Medico und seine
Partnerorganisationen in Israel und
Palästina oder andernorts in den
letzten Jahren unterstützt haben.
Bitte helfen Sie uns mit Ihrer
Spende bei der Verteidigung von
Grundrechten und demokratische
Räumen in Palästina und Israel.
Unsere Partner wollen und werden
sich weiterhin unerschrocken für
Demokratie, Menschenrechte und ein
Ende der Besatzung engagieren.
Herzlichen Dank!
Spendenkonto: Frankfurter Sparkasse,
IBAN: DE21 5005 0201 0000 0018 00,
BIC: HELADEF1822
Spendenstichwort: Israel/Palästina |