Video: die Hölle brach in der
Knesset los, als Zoabi auf das
israelische-türkische Abkommen hin
eine Entschuldigung forderte
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30. 6. 2016 -
Allison Deger -
Das
israelische Parlament versank
gestern im Chaos, als Hanin Zoabis
von der Joint List zur kürzlichen
Annäherung zwischen Israel und der
Türkei über den Überfall auf die
Flotilla sprach und eine
Entschuldigung für eine Sitzung von
2010 verlangte, in der Zoabi wegen
ihrer Kommentare zu dem tödlichen
Überfall als "Terroristin"
niedergeschrien worden war. Auch
dieses Mal sprangen die
Regierungsmitglieder von ihren
Sitzen auf, mehr als ein dutzend
stürmten zu ihr und schrien:
"Terroristin!", worauf sie
antwortete: "Schlagt mich (doch)!"
Ein
Funktionär aus Zoabis Partei
beschrieb die Szene als die
brisanteste in den Knessetsälen in
der letzten Zeit. "Jeder, der dort
arbeitet, war richtig
durchgerüttelt, man glaubte
wirklich, es käme zu einem
Aufstand", sagte der Funktionär und
fügte hinzu: "Am Ende war jeder in
das Chaos hineingezogen."
Ein
Video vom Hearing zeigt, wie
Sicherheitskräfte intervenieren,
aber nicht fähig sind, den Raum
unter Kontrolle zu bringen. Es wird
berichtet, dass mehrere
Knessetmitglieder sich Zoabi
näherten und "Dreck" und
"Terroristin" riefen. Zoabi hatte
während dem Großteil der Turbulenzen
ihren Auftritt (stand auf der
Bühne).
Sie
hielt im Plenarhearing eine Rede zum
gerade beschlossenen Abkommen
zwischen Israel und der Türkei. Das
Abkommen hat die Spannungen beendet,
die 2010 begonnen hatten, nachdem
israelische Kommandos zehn türkische
Staatsbürger an Bord eines
Hilfskonvoys, der nach Gaza fuhr,
in einer Operation zur Requirierung
der Schiffe töteten. (Israel
kontrolliert den Zugang zum
Gazastreifen und stellte zu der Zeit
fest, dass die Schiffe versuchten
illegal (in den Streifen)
einzufahren.)
"Israel ist nicht aus Gaza
abgezogen. Israel hat Gaza von der
Welt und vom Leben abgeschnitten",
sagte Zoabi heute laut einer Kopie
ihrer Rede, die ihre Partei
veröffentlicht hat. Zoabi verlangte
dann von ihren Kollegen sich für
eine erregte Knessetsitzung von 2010
zu entschuldigen, bei der Zoabi
wegen ihrer Kommentare zu dem
tödlichen Überfall als "Terroristin"
niedergeschrien worden war.
Zoabi
war eine der Passagiere auf den
Hilfsschiffen. Zoabis Rede begann
vor einer ruhigen Hörerschaft, bis
Oren Hazan, ein Parlamentarier von
Likud, der Partei des
Premierinisters, sie unterbrach. "Du
bist die (größte) Hetzerin des
Landes" sagte Hazen, wie Arutz Sheva
zitiert, und fuhr fort: "Du bist
die aller Gefährlichste. Du
unterstützt den Terror, Du
Scheinheilige. Geh doch nach Gaza."
"Ich
möchte eine Entschuldigung und ich
möchte ein Schmerzensgeld, ich will
es den Kindern von Gaza spenden und
den nächsten Flotillas", sagte
Zoabi.
"Deine
Freunde sind Mörder; Du bist eine
Komplizin des Terrorismus. Du bist
dreist. Die Zeit ist um. Du wirst
dieses Podium nicht benutzen, um
gegen IDF-Soldaten zu sprechen",
fügte Hazan hinzu. Zoabi antwortete
ihm "Ihr habt gemordet! Mörder! Halt
den Mund!", berichteten die
israelischen Ynet News. Schnell
kamen andere Politiker dazu, manche
zu ihrer Verteidigung.
Zoabi
und Aliza Lavie von der Partei Yesh
Atid (Es gibt eine Zukunft)
tauschten eine Kakophonie von
Beleidigungen aus, worauf Zoabi
hetzte: "Komm und schlag mich, Aliza,
komm und schlag mich", berichteten
Ynet News. Schließlich wurden vier
Knessetmitglieder aus dem Raum
eskortiert.
Nach
den Ausbrüchen schalteten sich
mehrere derzeitige und frühere
Regierungsmitglieder, die nicht
anwesend waren, über social media
ein. Der frühere israelische
Geheimdienstchef Avi Dichter sagte
über Zoabi in social media: "Sie ist
nicht einmal wert, Futter für
Zirkuslöwen zu sein."
Knessetmitlied Ofir Akunis sagte
gegenüber Ynet News, Haneen Zoabi
ist eine Terroristin – eine
Terroristin", und fügte hinzu: "Wir
sind stolz auf unsere Soldaten. Wir
grüßen unsere Soldaten (bezeigen
ihnen die Ehre). Wir sind stolz auf
die Schlagkraft, die die Kontrolle
über die Marmara errungen und
verhindert hat, dass sie die
Blockade des Gazastreifens
durchbricht; und mit dem Abkommen
(mit der Türkei) wird die Blockade
Gazas weitergehen."
Der
Funktionär von Zoabis Partei Joint
List sagte gegenüber Mondoweiss:
"Der einfachste Weg, etwas Sympathie
von deiner rechten Basis zu
bekommen, ist, einen Streit mit
arabischen Knessetmitgliedern zu
inszenieren."
Ein
ähnlicher Ausbruch fand in der
Knesset 2010 nach dem israelischen
Überfall auf die Flotilla nach Gaza
statt. Zoabi stand bei ihrer Rede
wieder auf der Bühne, als sie
unterbrochen wurde. Damals rief sie
nach einer internationalen
Untersuchung der israelischen
Schießerei auf die türkischen
Staatsbürger. Während sie sprach,
beschuldigten ihre Kollegen sie eine
"Terroristin" zu sein und zeigten
Messer (harboring knives).
Zoabi
nahm auf diesen Vorfall Bezug, als
sie bei ihrer Rede heute Morgen
sagte, Israels Zahlung an die Türkei
habe ihre Statements, die sie vor
sechs Jahren vor der Knessset
abgegeben habe, gerechtfertigt. "Die
wahren Kriminellen sind die, die den
Gazastreifen zu einem Gefängnis
gemacht haben: einem Gefängnis, in
dem es an keinem Tag eine stabile
Stromversorgung und kein frisches
Wasser gibt", sagte Zoabi heute.
Quelle Übersetzung:
K.Nebauer

Israeli MPs try to assault Haneen
Zoabi
-
Jonathan Cook - This 9-minute video,
showing Israeli Jewish MPs’ reaction
to a speech by Haneen Zoabi today,
offers a very revealing insight into
how Israel’s tribal democracy works.
And it isn’t pretty. Even in the
British parliament, which is
imploding at the moment, it is
impossible to imagine scenes like
these.
Zoabi made the speech after Israel
agreed this week very belatedly to
pay compensation to the families of
nine humanitarian activists killed
by Israeli commandos in 2010 on the
Mavi Marmara, as it plied
international waters on its way to
deliver aid to Gaza. In fact, it
would be more accurate to say Israel
assassinated the activists, as a way
to deter others from following in
their wake.
The Marmara was a Turkish vessel and
the compensation was part of
Israel’s reconciliation deal with
Turkey. Zoabi was the only Israeli
MP on the ship, and was accused of
treason by Knesset members for
participating in the aid flotilla.
She became public enemy number one
and received many death threats at
the time, including some barely
veiled ones from Jewish MPs. >>> |