Christa
Zubaidi, eine deutsche in Palästina
- Ich habe die
2.Intifada erlebt, Israel hatte die
Stromleitungen und Wasserleitungen zerstört.
Das Wasser lief Tage lang auf den Straßen,
wo hier das Wasser so knapp ist. Wir
haben in unseren Wasserbehältern Wasser
für eine Woche, aber bei einigen Palästinensern
schossen die israelische Armee absichtlich
in die Behälter. Sie haben uns mit Ausgangssperre
belegt, einmal war es 14 Tage, sonst
bis eine Woche, wer auf die Straße ging,
wurde erschossen.
Wir haben unterhalb einer Siedlung bei
Ramallah gewohnt und wurden jeden Abend
von einem Panzer, der oberhalb der Siedlung
stand, beschossen. Die Fenster sind,
dabei zerschossen wurden. Wir haben
in den hinteren Räumen auf den Boden
geschlafen und aufgehalten. In der Zeit
konnten die Kinder nicht in die Schule
gehen und wir nicht zur Arbeit, denn
auch Straßen wurden von den Israelis
aufgerissen. Sie fuhren mit Panzer durch
unsere Straßen. .Mein Mann war der Meinung,
das wir uns eine neue Wohnung innerhalb
von Ramallah suchen und fanden eine
schöne neue Wohnung in Betunia. Hier
sahen weit und breit keine Siedlung.
Später sahen wir viele Panzer und Armeefahrzeuge
und merkten, es war eine Umgehungsstraße
der Armee. Hier wurden wir wieder in
Abständen beschossen. Hinter dem Haus
hatten wir einen schönen Hof mit etwas
Blumen. Es war sehr schön. Ein Stück
vom Hof entfernt, fing ein Berg an,
so hatten die Israelis keinen Einblick
und konnten uns nicht sehen, wenn wir
uns bei der Ausgangssperre im Hof aufhielten.
Auf dem Hof haben wir mit den Kinder
gebastelt, gemalt und gespielt.
Unsere Nachbarin kam an einem Tag mit
dem Auto und hörte Musik und wurde plötzlich
von einen Panzer beschossen. Die Soldaten
schossen zwar nicht direkt auf das Auto
,aber sie wollten ihr Angst machen.
Sie fuhr unter unser Haus und sass im
Auto und zitterte am ganzen Körper .Unsere
Männer sagten ihr, wie sie aus dem Auto
kommt, denn der Panzer musste ja immer
neu nachladen. Als sie bei uns oben
ankam, waren wir alle sehr erleichtert,
aber sie konnte sich lange nicht beruhigen.
Es wurden auch Hausdurchsuchung von
den Israelis durchgeführt. Wir waren
illegal im Land meines Mannes, (laut
Israel) so sind wir immer aus unserer
Wohnung weg und haben bei meinen Schwager
oder Freunden geschlafen, um der Kontrolle
der Israelis zu entgehen. Für mich war
es immer wie ein Wunder, denn wenn wir
von den einen weg sind, haben da die
Israelis das Haus durchsucht. Es ist
nur ein kleiner Teil, was wir in der
Intifada erlebt haben, aber eines möchte
ich noch sagen, das der Zusammenhalt
der Menschen sehr groß war und ist.
Quelle
|