Ausschnitt
aus dem UNRWA-Bericht vom Sept. 2015
(…) Die israelische Blockade trat im
Juni 2015 in ihr 9. Jahr ein und hat
auch weiterhin eine verheerende Wirkung,
da der Zugang zu Märkten und die Bewegungsfreiheit
der Menschen in den Gazastreifen hinein
und hinaus strikt eingeschränkt bleibt.
Die Wirtschaft und somit die Möglichkeit,
Arbeitsplätze zu schaffen, wurde (dadurch)
zunichte gemacht.
Die Mehrheit der Bevölkerung
wird bezüglich ihrer Grundversorgung
von humanitärer Hilfe abhängig.
Die
Anzahl palästinensischer Flüchtlinge,
die auf die Unterstützung von Nahrungsmitteln
durch die UNRWA angewiesen ist, ist
von unter 80.000 im Jahr 2000
- heutzutage auf fast 877.000 gestiegen.
UNRWA-Ingenieure haben bestätigt, dass
140.190 palästinensische Flüchtlingsheime
von dem Konflikt im Jahr 2014 betroffen
waren: 9.117 gelten als vollkommen zerstört,
5.252 Unterkünfte wurden schwer beschädigt,
3.700 erlitten größere und 122.121 kleinere
Schäden.
Fakten und Zahlen
1,28 Millionen Flüchtlinge einer
Gesamtbevölkerung von 1,81 Millionen
(70,7 Prozent)
8 Flüchtlingscamps
fast 12.500 Mitarbeiter
257 Schulen für fast 251.000 Studenten/Schüler
21 Gesundheitszentren
16 Büros für Hilfs- und Sozialdienste
3 Micro-Finanzierungsbüros
12 Zentren zur Nahrungsmittelverteilung
für fast 877.000 Flüchtlinge
Leben unter einer strikten Land- und
Seeblockade seit 2007
Wirtschaft vor Ort zerstört
Langanhaltende Restriktionen für den
Waren- und Personenverkehr haben zu
einer Rückentwicklung von Gaza geführt
Gänzlich unbewohnbares Gebiet im Jahre
2020 und in 2016 ein potentiell unbrauchbarer
Aquifer
Die UNRWA ist eine Agentur
der Vereinten Nationen. Sie wurde durch
die Generalversammlung im Jahre 1949
eingerichtet und damit beauftragt, einer
Bevölkerung von 5 Millionen registrierten
palästinensischen Flüchtlingen Hilfe
und Schutz zu bieten. Ihre Aufgabe ist
es, palästinensischen Flüchtlingen in
Jordanien, im Libanon, in Syrien, der
Westbank und im Gazastreifen zu helfen,
ihr volles Potential bei der menschlichen
Entwicklung zu erzielen, bis zu einer
gerechten Lösung für ihre Misere.
(dt. Inga Gelsdorf)
Gaza situation report 110 | UNRWA -
18. 9. 2015 >>>
|